Bevor die Liebste stirbt von KaitoDC ================================================================================ Kapitel 1: Der Arsène Lupin der Neuzeit --------------------------------------- Streit unter Meistern „Nein... die schwarze Organisation...“, murmelte der Detektiv des Ostens. „Meister Kaito, finden Sie es wirklich für angemessen, einen Detektiven mit hierhin zu bringen?“, flüsterte Jii Kounosuke besorgt. „Ich hätte ihn doch nicht einfach so dort liegen lassen können. Er war angeschossen worden! Zwar ist er mein Rivale, aber ich lasse niemanden einfach so sterben“, sagte der junge Magier bestimmt. Er schaute zu dem kleinen Jungen auf der Couch. Dieser hatte sein Gesicht schmerzhaft verzerrt. Er war immer noch bewusstlos. „Lasst sie...“, sagte er im Schlaf. Seine Stimme klang völlig verzweifelt. Kaito wandte sich von dem Detektiven ab. Was hat er denn? Wieso ist er denn so verzweifelt?, dachte Kaito „Wieso haben Sie ihn dann nicht ins Krankenhaus gebracht? Er ist schließlich verletzt und dazu hat er noch hoher Fieber“, drängte der alte Haushälter der Kurobas. „Er wurde angeschossen, das heißt wahrscheinlich, dass ihn jemand umbringen wollte. Und wenn der Täter herauskriegen würde, dass er noch lebt, dann wird er es erneut versuchen. Das lasse ich nicht zu. Ich habe ihn verbunden und ihm einige Tabletten gegen Fieber gegeben. Es geht ihm doch schon etwas besser als vor einigen Stunden“, meinte der 18-jährige. Zumindest körperlich, aber geistig?, dachte er insgeheim. „Mach dir keine Sorgen, Jii. Ich werde schon mit ihm fertig. Du kannst nach Hause gehen.“ Jii sah ihn immer noch bekümmert an, widersprach jedoch nicht. Mit einem letzten Blick zum schlafenden Detektiven ging er aus der Tür. Kaito seufzte leise, holte einen Stuhl zu sich heran und setzte sich. Lange schaute er Shinichi an. Er war es bloß, der ihn angeschossen hat? Und warum? Was machte dieser Detektiv auch mitten in der Nacht in dieser Gasse? Was ist denn bloß passiert?! „Lasst sie... nein, Gin, Wodka, ... Vermouth... lasst sie in Ruhe!“, schrie Conan plötzlich. Der Meisterdieb zuckte erschrocken zusammen. Shinichi hatte sich mit einem Mal aufgerichtet. „W-Was-? Wo bin ich?“, fragte der kleine Junge vollkommen verwirrt und schaute sich um. Dann sah er den Oberschüler vor ihm. Wer ist das? Wie bin ich hierhin gekommen?, fragte er sich ganz konfus. „Du bist bei mir zu Hause. Ich bin übrigens Kaito Kuroba“, begrüßte der junge Zauberer ihn freundlich. „Ich an deiner Stelle würde mich wieder hinlegen. Die Wunde könnte wieder aufreißen.“ Erst da bemerkte Conan den Verband um seine Schulter, doch darauf achtete er kaum. Shinichi sah den Oberschüler einige Sekunden lang abschätzig an, als würde er überlegen, ob er ihm trauen sollte oder nicht. Kaito lächelte, erhob sich und drückte den Detektiv mit sanfter Gewalt wieder ins Kissen. „Und wie bin ich hierhin gekommen, M-Mister?“, stammelte Conan und versuchte einen kindlichen Ton anzuschlagen. Kaito grinste. So so, gegenüber Älteren muss er sich also immer verstellen. „Ich hatte einen kleinen Nachtspaziergang gemacht, da fand ich dich blutüberströmt vor und hab dich mit zu mir genommen. Ich habe dich verbunden. Dein Fieber ist inzwischen gesunken.“ „Wie lange war ich denn bewusstlos?“ „Nur wenige Stunden. Es ist fünf Uhr morgens.“ Shinichi dachte nach. Was war denn vorher passiert? Wieso bin ich denn überhaupt verwundet? Ihn durchzuckte plötzlich ein Geistesblitz. Kaito wunderte sich einwenig. Conans Gesicht hatte schlagartig an Farbe verloren. Und die Augen waren vor Schreck geweitet. Doch bevor Kaito rechtzeitig reagieren konnte, war Conan hastig aufgestanden und hatte seine Jacke genommen. Sie lag mitsamt seiner Brille vor ihnen auf dem Tisch. Er setzte seine Brille schnell auf. „Wo willst du denn so schnell hin?“, fragte der junge Zauberer verblüfft. „Danke, dass Sie mich verarztet haben, aber ich muss jetzt los“, sagte Conan und ging in Richtung Tür. „Warte, du bist immer noch schwer verletzt!“, widersprach Kaito und fasste Shinichi am Arm, sodass dieser stehen bleiben musste. „Lassen Sie mich bitte los“, forderte Conan etwas gereizt auf. Kaito war verwundert. Conans Augen waren vollkommen ernst, nur ein kleiner Funken Wut waren darin. So hatte er ihn noch nie erlebt, trotzdem sagte er: „Nein. Du hast immer noch Fieber.“ „Lass mich los! Du verstehst es nicht!“ Vor lauter Wut achtete Shinichi nicht mehr auf Höflichkeit. Dieser Junge versteht mich einfach nicht! Er weiß ja nicht, in welcher Gefahr er schwebt! „Wieso willst du denn so schnell von hier verschwinden? Hat es irgendwas mit dieser schwarzen Organisation zu tun?“ Sofort hörte Conan auf sich zu wehren. Er wurde, so weit es ging, noch bleicher. Woher weiß dieser Junge von der Organisation?! Sein Gesicht sprach offenbar Bände, denn da erwiderte Kaito: „Im Schlaf hattest du so etwas... gemurmelt. Irgendetwas von wegen 'Die schwarze Organisation' und 'lasst sie ihn Ruhe'. Und etwas über 'Gin, Wodka' und 'Vermouth'.“ Verdammt, dachte der kleine Detektiv. Er hätte sich ohrfeigen können. Wieso musste er denn auch im Schlaf reden?! „D-Das ist nichts! I-Ich hatte nur einen... Albtraum! Ich muss gehen!“ Er wandte sich um und wollte los rennen. „Warte! Shinichi!“ Kaito hielt sich sofort den Mund zu. Verdammt, er hatte sich verplappert! Conan erstarrte augenblicklich. Er hatte ihn Shinichi genannt. Wer war bloß dieser Junge? Woher wusste er seine wahre Identität? Er drehte sich wieder zu Kaito um. „Woher weißt du das?“, fragte Conan mit leiser, bedrohlicher Stimme. „I-Ich... “, stammelte Kaito. Was sollte er jetzt machen? Conan sah ihn misstrauisch an. Vielleicht war dieser Junge in Wirklichkeit ein Mitglied der Organisation. Er zückte sein Narkosechronometer und zielte auf den Oberschüler. Dieser musste sich ein Grinsen verkneifen. Wie oft hatte Shinichi ihn schon mit diesem Gerät gedroht? „Los, sag schon“, forderte Shinichi scharf auf. „Nun, ich muss mich wohl oder übel geschlagen geben. Erkennst du mich denn nicht?“, fragte Kaito grinsend. Conan sah ihn für einen kurzen Moment verwirrt an. Was meint er damit? Warte mal... diese Gesichtsform... dieses arrogante Grinsen... . Aber das kann doch nicht sein... „Kaito Kid?!“, rief Conan völlig fassungslos. Überstürzte Flucht Kaito grinste noch breiter und nickte. Shinichi konnte es kaum glauben. Dieser Oberschüler und Kaito Kid sollen ein und dieselbe Person sein? Doch.. man kann ja nie wissen... „Beweise es“, verlangte Conan. Sein Blick durchbohrte Kaito. „Wie überaus freundlich“, murmelte dieser leise. Dann steckte er seine Hand in die Jackentasche. Conan wollte schon fast seinen Betäubungspfeil abschieben, da erkannte er, dass das, was Kaito rauszog, keine Pistole war. Doch unähnlich sah es einer nicht aus. Er erkannte es wieder. Es war die Kartenpistole, die Kid des öfteren benutzte. „Die ist natürlich echt“, sagte der Meisterdieb, zielte damit auf den Boden und schoss. Die Pik-Ass-Karte steckte im Holzboden. Dennoch sah Shinichi ihn immer noch argwöhnisch an. Mann konnte die Kartenpistole ja leicht nachbauen. Kaito seufzte leise, räusperte sich und sagte dann plötzlich mit der Stimme Shinichi Kudos: „Detektive sind wohl generell skeptisch.“ Nun war sich Conan sicher. Dieser Junge war definitiv Kaito Kid. „Wenn du das gleiche wie ich erlebt hättest, dann würdest du auch misstrauisch sein“, murmelte Shinichi bitter und klappte seine Uhr zu. „Ach, was hast du denn erlebt?“, fragte Kid neugierig. „Das geht dich nichts an!“, fauchte Conan. „Bedankt man sich so bei seine Lebensretter?“, fragte Kaito gespielt beleidigt. „Ich habe dich weder mit meinem Narkosechronometer abgeschossen noch verhaftet, also red' nicht so einen Mist“, sagte Shinichi genervt und wandte sich zum Gehen. „Warte doch mal!“, sagte Kid und stellte sich blitzschnell zwischen Conan und der Tür, noch bevor Shinichi rechtzeitig reagieren konnte. „Geh mir aus dem Weg, Kid!“, zischte Conan. Er hatte nun wirklich keine für Spielchen. Jede Sekunde zählte. „Nicht, bevor du mir gesagt hast, warum du es so eilig hast“, verlangte Kaito verbissen. Da riss Conan endgültig der Geduldsfaden und zückte erneut seine Uhr. Doch Kaito war schneller, erhatte seine Pistole auf Conans Gerät gerichtet und abgeschossen, noch bevor dieser seinen Betäubungspfeil auf Kid schießen konnte. Die Karte verfehlte ihr Ziel nicht. Die Wucht des Geschosses hatte Shinichi Uhr völlig beschädigt, sodass sie nicht mehr funktionsfähig war. „Du-!“, sagte Conan und funkelte Kaito zornig an. „Sag schon, wieso willst du so schnell abhauen? Wer hat dich angegriffen? Und warum?“, fragte Kaito nur. Damit Conan nicht erneut einen versuch unternehmen konnte zu entwischen, zielte er mit seiner Pistole auf ihn. Shinichi sah ihn erbost an. „Das geht dich nicht an, Kid!“, sagte er und betonte jedes einzelne Wort. „Es hat etwas mit dieser Organisation zu tun, stimmt's? Ist sie etwas gefährlich? Haben sie dich etwa geschrumpft?“, riet Kaito drauf los. Conan versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dennoch konnte er nicht verhindern, dass ihm ein eisiger Schauer des Entsetzens den Rücken runter lief. Verdammt! Er weiß es!, dachte Conan verzweifelt. Auch Kaito wusste, dass er ins Schwarze getroffen hatte. „Was hat es denn mit dieser Organisation auf sich?“, fragte der Magier. Shinichi schwieg. Ich muss mir etwas einfallen lassen!, dachte er fieberhaft. Fieberhaft war genau das richtige Wort, denn langsam aber sicher kehrte sein Fieber tatsächlich zurück. Kaito wartete geduldig. Der Detektiv würde ihm schon antworten. Plötzlich taumelte Conan. Kaito hatte es sofort bemerkt und eilte zu ihm. Gerade noch rechtzeitig fing er den kleinen Junge auf, bevor dieser auf den Boden stürzen konnte. Shinichi atmete stoßweise. Er trug ihn zur Couch, legte ihn hin und ging schnell in die Küche. Nach wenigen Minuten kam er mit einem Eimer kaltes Wasser und mit einem Lappen ausgerüstet ins Wohnzimmer. Er tauchte den Lappen ins Wasser, wrang es aus und legte es sachte auf die überhitzte Stirn Connas. Dieser hatte die Augen geschlossen und versuchte sich zu beruhigen. Wahrscheinlich war der Grund für das Fieber seine Wut gewesen. Es tat gut, die Kälte des nassen Lappens zu spüren. Er seufzte leise. „Erst mal versuchen, abzuhauen, dann so starkes Fieber bekommen, dass man umfällt. Ich habe dir doch gesagt, du solltest lieber liegen bleiben“, sagte Kaito missbilligend. „Jetzt schuldest du mir erst recht eine Erklärung.“ Conan verzog sein Gesicht. Es war einfach nur zum Verzweifeln! Was sollte er denn jetzt nur tun?! Wenn ich es ihm erzähle, dann werden sie ihn genauso verfolgen wie mich! Noch mehr Menschenleben aufs Spiel zu setzten kann ich einfach nicht verantworten! „Du weißt ja nicht, in welcher Gefahr du bist“, sagte Shinichi grimmig und schlug die Augen auf. „Gefahr? Ha! Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast. Ich bin Kaito Kid! Ich lebe schon seit Jahren in Gefahr von der Polizei erwischt zu werden, also erzähl mir nicht so was!“ Kaito sah ihn völlig entgeistert an. Conan setzte sich abermals auf und funkelte Kaito voller Wut an. Der Lappen rutschte ihm auf den Schoß. „Du verstehst doch gar nichts, Kid! Weder von der Gefahr, in der du schwebst, wenn du bei mir bist, noch wie groß sie ist! Kapier's doch endlich, ich werde es dir nicht erklären!“ Mit diesen Worten stand er auf. „Und ich werde dich ganz bestimmt nicht gehen lassen!“, rief der Dieb und versuchte, Conan wieder auf das Sofa zu zerren. Dieser aber riss sich sofort wieder los und rannte ohne ein Wort zu sagen hinaus. Kaito folgte ihm eilig. Früher oder später werde ich schon erfahren, was hier gespielt wird und was es mit dieser Organisation auf sich hat!, dachte Kaito und folgte der kleinen Gestalt, die einige Meter vor ihm her lief. Conan bog um die nächste Ecke; direkt in die Innenstadt. Er rannte zwischen die Menschenmassen, die früh morgens ihre Weihnachtseinkäufe erledigten. Kaito hatte langsam Schwierigkeiten, ihm zu folgen. Oh, verdammt! Wo ist dieser Bengel denn schon wieder?, ärgerte sich Kaito. Er hatte den Detektiv aus den Augen verloren. Na ja, macht ja nichts, ein Glück, dass er meinen Peilsender nicht bemerkt hat. Daraufhin holte er ein kleines Gerät aus seiner Jackentasche. Es war ein Radar, womit er den Peilsender empfangen konnte. Ein kleiner schwarzer Punkt war nur wenige Meter vor ihm und ging in Richtung Beika. Er will wohl zu den Mouris. Jetzt muss ich ihm nur folgen. Conan ging im Laufschritt aus der Innenstadt, dabei schaute er sich immer wieder suchend um. Gut, ich hab ihn endlich abgehängt. Aber was soll ich jetzt bloß machen? Er weiß jetzt über die Organisation Bescheid, oder zumindest einen Teil. Na toll, jetzt ist er auch noch in Gefahr. Das habe ich gerade noch gebraucht. Als hätte ich nicht schon genug Probleme!, dachte Conan erbost. Du musst wieder klaren Verstands werden, Kudo! Also... ich muss jetzt erst einmal zur Detektei, damit ich mich umziehen kann. Die Leute starren mich schon an. Danach muss ich mir überlegen, was ich als nächstes machen soll. Mit diesem Gedanken machte sich Shinichi Kudo auf dem Weg in Richtung Beika. Kapitel 2: Dunkle Verwicklung ----------------------------- Stimmungswechsel Shinichi steckte seine Hand in die Hosentasche. Es war Winter in Tokyo und überall lag wunderschöner, weißer Schnee. Doch das alles konnte Conan nicht aufheitern. Das, was geschehen war, war einfach zu fürchterlich. Plötzlich fühlte er etwas in seiner Tasche und holte es heraus. Es war ein schwarzer Zettel. Nun kamen ihm all die grausamen Erinnerungen zurück. „Conan, hörst du mir überhaupt zu?“ Shinichi zuckte zusammen und schaute auf. Die Detective Boys starrten ihn an. Ai grinste leicht. „Sorry, war gerade woanders...“, entschuldigte sich Conan. „Ich habe dich gerade gefragt, ob du nicht mit zu mir kommen willst“, wiederholte Ayumi Yoshida. „Tut mir Leid, Ayumi, aber ich kann nicht. Ich muss Ran mit dem Mittagessen helfen. Wir kriegen nämlich Besuch von einem Klienten.“ „Schade...“, sagte Ayumi und schlug die Augen nieder. „S-Sei doch nicht gleich traurig, Ayumi. Vielleicht kann Ai ja mit zu dir kommen, oder?“, schlug Shinichi etwas verlegen vor und sah Ai fragend an. „Ich hab zu tun“, sagte diese schlicht und wandte sich ab. Während Genta Kojima und Mitsuhiko Tsuburaya versuchten, Ayumi zu trösten, ließen sich Conan und Ai einwenig zurückfallen. „Was hast du denn schon wieder wichtiges zu tun?“, zischte Conan. „Na, ich versuche das Gegengift herzustellen.“ „Das hast du schon vor drei Wochen gesagt“, entgegnete Shinichi entnervt. Daran konnte er sich noch gut erinnern. Als er das gehört hatte, hatte er den ganzen Tag ein fröhliches Grinsen im Gesicht gehabt. Seine Freunde und auch Ran hatten ihn gefragt, was los sei, doch Conan hatte nur geantwortet, dass es ein schöner Tag sei. Doch schon nach wenigen Tagen war seine gute Laune wieder abgeflaut, da das Gegenmittel immer noch nicht fertig war. Er wurde um jeden Tag ungeduldiger. Vor einer Woche hatte er den Gedanken schon verworfen, das Ai es jemals schaffen konnte. Schließlich hatte er ganze drei Wochen darauf gehofft. „Das geht nun mal nicht schneller. All meine Vorräte für die Chemikalien waren in meine früheren Labor, doch da es abgebrannt ist, muss ich alles wieder neu herstellen. Dafür brauche ich mindestens drei weitere Wochen. Außerdem weiß ich noch nicht, wie lange es halten wird.“ „Hmpf“, machte der ehemalige Oberschüler. Ihn nervte ihre zynische Art. Da kamen sie zu einer kleinen Kreuzung, wo sich die fünf trennen mussten. Ayumi, Genta und Mitsuhiko mussten nach links abbiegen, Ai nach rechts und Conan gerade aus, zur Detektei Mouri. „Wir sehen und´s dann morgen“, sagte Conan. Auch die anderen verabschiedeten sich und jeder ging seiner Wege. „Ich bin wieder da!“, rief Conan und stieß die Tür zur Detektei auf. Wie immer saß Kogoro Mouri auf seinem Stuhl hinter dem Bürotisch und schaute sich gespannt das Pferderennen an. Auf dem Tisch standen unzählige Bierflaschen und eine aufgefaltete Zeitung. Typisch Onkelchen, dachte sich Conan. Hm... Ran muss wohl noch in der Schule sein. Dann kann ich ja schon mal meine kinderleichten Hausaufgaben machen. Daraufhin ging er hoch in sein Zimmer, legte seine Tasche neben den Tisch und holte seine Schulsachen raus. Seufzend besah er sich seine Hausaufgaben. Was für ein Kinderkram. Das Ein-mal-eins! Was für eine 'Herausforderung' für einen Oberschüler. Ach, das kann ich auch heute Abend noch erledigen. Er packte seinen Fußball, der in der Ecke lag, und kickte ihn hin und her. Er ließ seinen Gedanken freien Lauf. Langsam habe ich dieses ganze Kinder-Gehabe satt. Noch drei Wochen, dann werde ich wieder groß werden. Aber das wird mir nicht sehr viel nützen. Wenn ich nur einen Tag groß sein werde, dann kann ich es Ran immer noch nicht sagen. Ich kann ihr diese drei kleinen Worte nicht verraten. Sie wird nur wieder um mich trauern, wenn ich wieder zu Conan werde. Ich hasse das! Er war so wütend, dass er den Ball gegen die Wand schoss, sodass er er davon abprallte und leise auf den Boden kullerte. Und wenn dieses Gegengift tatsächlich wirken und ich für immer groß sein könnte, muss ich mich wieder verstecken! Ich kann nicht zu Ran. Wenn sie mich sehen würden, dann bin nicht nur ich, sondern auch alle, die mir mir Kontakt haben, in Lebensgefahr. Aber ein Leben in Angst und Schrecken zu leben würde niemand aushalten, nicht einmal ich. Ich muss sie fangen und hinter Gitter bringen! Und zwar bevor sich mich finden. Er versuchte sich wieder zu beruhigen. Immer wenn er an diese verdammte Organisation dachte, kam Wut in ihm auf. Und Hass. Unbeschreiblicher, glühender Hass. Er schnaufte wütend. Wie können sie einfach so Menschen umbringen?! Und sie bereuen es doch noch nicht einmal! Diese Kälte in ihren Augen, ihre dunkle Aura... . Das ist doch vollkommen unmenschlich! Er war so in Rage, dass er den Fußball abermals gegen die Wand schleuderte. So konnte er sich abregen. Immer und immer wieder kickte er den Ball dagegen. Er war so in Gedanken versunken, dass er Ran nicht bemerkte, die die Zimmertür einen Spalt breit geöffnet hatte. Sie hatte ihn schon eine ganze Weile beobachtet. Die Wut, die sich auf seinem sonst so kindlichen Gesicht abzeichnete, machte ihr Angst. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Dieser Ausdruck gehört nicht zu einem achtjährigen oder überhaupt zu jemandem, dachte Ran furchtsam. Gerade wollte sie nach unten gehen, damit Conan allein sein konnte, da hörte er plötzlich auf, gegen die Wand zu schießen. Er sah einfach nur stumm zur Wand. Seine Augen waren voller Verzweiflung und Trauer. Was ist, wenn ich die schwarze Organisation nie finde? Was ist, wenn ich für immer so klein bleibe? Ran würde sicherlich nicht mehr auf mich warten und einen anderen Freund finden. Das hätte sie auch verdient. Sie sollte nicht immer um mich trauern; sie sollte glücklich werden. Auch wenn das bedeutet, dass ich aus ihrem Leben verschwinden muss, dachte Shinichi betrübt. Ran sah Conan entsetzt an. Was ist denn heute bloß mit dem Kleinen los? Was ist der Grund, weshalb er eben so wütend gewesen war? Und wieso ist er nun so traurig und verzweifelt? Ran konnte es nicht länger mit ansehen. Sie betrat sein Zimmer und ging einfach auf ihn zu. Bevor Conan auch nur aufschauen konnte, hatte Ran ihn schon in den Arm genommen. „Was ist denn los, Conan?“, fragte sie leise. Shinichi musste erst einmal schlucken. Hatte sie ihn etwa die ganze Zeit beobachtet? „E-Es ist nichts, Ran“, log er. Ran schob ihn einwenig von sich und musterte ihn genau. Sie wusste, dass er gelogen hatte. Doch da er ihrem Blick auswich, bohrte sie nicht weiter und akzeptierte, dass er darüber nicht sprechen wollte. „Komm, gehen wir nach unten. Schließlich müssen wir noch das Mittagessen kochen“, meinte Ran mit einem Lächeln auf den Lippen und schleifte Conan mit sich hinunter. Glück gehabt, dachte dieser. Beim nächsten Mal sollte ich lieber die Tür schließen. In der Küche unterhielten sie sich dann über belanglose Themen, während sie das Mittagessen zubereiteten. Dadurch vergaß Conan seine trüben Gedanken und seine Laune wurde deutlich besser. Es war kurz nach zwei, als das Telefon klingelte. Conan und Ran waren gerade mit dem Essen fertig geworden und hatten es auf den Wohnzimmertisch gestellt. Ran hob ab. Conan platzierte währenddessen die Essstäbchen neben die Reisschalen. Als Ran zurückkam, sah sie enttäuscht aus. „Was ist los?“, fragte Conan. „Der Klient kann leider nicht kommen. Außerdem braucht er keinen Detektiv mehr. Er hatte sein Problem schon allein gelöst.“ „Na toll, was sollen wir nun mit dem restlichen Essen anstellen?“, fragte Conan einwenig entnervt. Wieso braucht dieser Klient denn einen Detektiv, obwohl er sein Problem doch selber lösen konnte, dachte Conan. „Da wir es morgen nicht mehr essen können, müssen wir wohl oder übel alles aufessen“, meine Ran. Conan grummelte einwenig. Eigentlich hatte er gar keinen so großen Hunger. Doch so lief es nun mal. Kogoro schimpfte beim Mittagessen und auch noch beim Abendessen die ganze Zeit über seinen 'beinahe' Klienten. Conan und Ran ignorierten ihn geflissentlich. Als alle vollständig gesättigt waren, half Conan Ran mit dem Geschirr. Und ging danach zu Bett. Schon bald war er eingeschlafen. Schwarze Nachricht Am nächste Tag gingen Ai und Conan wie gewöhnlich zur Schule. Doch als sie die beiden in die Klasse kamen, wurden sie nicht wie immer freudig von den Detective Boys begrüßt. Ayumi, Genta und Mitsuhiko fehlten. „Wo sind denn die Kinder?“, fragte Conan überrascht, mehr zu sich selber als zu Ai. Ai schwieg. Wie eigenartig.... sind sie etwas krank? Aber alle drei gleichzeitig?, dachte Conan. Da kam Frau Kobayashi in die Klasse und bat sie um Ruhe. Conan konzentrierte sich kaum auf den Unterricht, weil ihn erstens das Verschwinden der Detective Boys beunruhigte und zweitens weil er den Unterrichtsstoff sowieso konnte. „Conan Edogawa, zeig mir deine Hausaufgaben vor!“, rief die Lehrerin ihn plötzlich auf. Oh verdammt, ich hab sie gar nicht!, dachte Conan erschreckt und starrte sein leeres Heft an. „Äh... hehe... Fräulein Kobayashi, ich habe sie leider vergessen zu machen“, sagte Conan etwas kleinlaut. „Dann musst du sie nachmachen! Am Montag zeigst du sie mir vor, verstanden?“ „J-Ja“, sagte Conan. Ai sah ihm mit einem leichten Grinsen an. „Ich frage mich wirklich, was mit den Kindern ist. Eigentlich fehlen sie doch nie“, meinte Conan zu Ai. Sie waren auf dem Heimweg, als Conan das Thema ansprach. „Und Fräulein Kobayashi hatte wirklich gesagt, dass die Kinder krank seien?“, fragte Ai. Shinichi nickte. „Aber das Eigenartige ist, dass sie alle drei gleichzeitig fehlen.“ „Hm... bestimmt haben sie mal wieder irgendeinen Unsinn im Kopf und haben deshalb die Schule geschwänzt.“ „Sie und Schule schwänzen?“, fragte Conan skeptisch. „Wenn du dir so viele Sorgen machst, dann kannst du ja deren Eltern fragen. Ich zumindest gehe jetzt zum Professor.“ Mit diesen Worten bog sie auch schon um die Ecke und war verschwunden. Conan verdrehte die Augen. Typisch Ai. Nun ja, den Kindern werden wohl nichts schlimmes passiert sein. Nur zu schade, dass die Kinder ihre Remitter nicht dabei haben, die sind ja noch beim Professor, weil sie beim letzten Fall kaputt gegangen waren. Bald kam Shinichi bei der Detektei an. Er wollte geradewegs nach oben gehen, als ihm etwas einfiel. Heute war er ja dran, die Post zu holen. Er ging zum Postfach der Mouris, steckte den kleine Schlüssel hinein und schloss auf. Da fiel plötzlich ein schwarzes Stück Papier heraus und landete auf dem Boden. Conan beugte sich hinunter, hob es auf und besah es sich. Mit einem Mal wurde er kreideweiß. D-Das darf nicht wahr sein!, dachte er entsetzt. Nein, das kann nicht... . Er starrte wie gebannt auf die weißen Lettern auf schwarzem Grund: Die Schwarzen Schatten kommen näher, breiten sich aus, bis sie alles Licht verschlungen haben, Und nichts mehr übrig bleibt, außer Dunkelheit Der strahlendste Stern ist, ohne die anderen Sterne, verlassen und einsam _________________________________________________________________________________ nun, das war das 2. Kapitel. aber leider wird es in nächster zeit kein neues chapter geben, weil ich noch an einer anderen Detektiv Conan-FF arbeite, die ich auch beenden will. *sorry* bitte seid nachsichtig mit mir, liebe Leser. (wenn ihr wollt, könnt ihr ja noch meine andere DC-FF 'Mission: Untergang der Schwarzen Organisation' lesen) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)