Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 15: Eine mysteriöse Erscheinung --------------------------------------- Die Tage vergingen und täglich machte der Kazekage Fortschritte. Durch den Sand hatte sein Körper einen schnelleren Heilungsprozess, als bei anderen Ninjas und schon bald konnte er die Arbeiten fortsetzen, welche ihm von Temari gebracht worden waren. Täglich kamen ein Arzt und eine Schwester, um sich um ihn und seinen Zimmergenossen zu kümmern. Ebenfalls schaffte er es langsam, seine Angst bezüglich dem Tsukuyomi zu bändigen. Er musste längst nicht mehr sooft daran denken, wie in den ersten Tagen. Zwar machte er sich weiterhin Selbstvorwürfe, da er Itachi angegriffen hatte, doch genau diese Vorhaltungen bewirkten, dass er nicht mehr in die Nachwirkungen des Genjutsu gezogen wurde. Selbst Itachi ging es mit der Zeit immer besser und nach einiger Zeit konnte er wieder aufrecht sitzen. Als sich die Lage in der Stadt gebessert und die meisten Aufräumarbeiten abgeschlossen waren, kam Matsuri eines Nachmittags in das Krankenzimmer und berichtete, dass Opa Ebizô in zwei Tagen feierlich beigesetzt werden würde. Zur Beerdigung war das gesamte Dorf erschienen. Auch Itachi wurde es ermöglicht, an der Zeremonie teilzunehmen. Langsam wurde Ebizôs Sarg in die ausgehobene Grube herabgelassen. Ein Priester murmelte Sutren vor sich hin, begleitet von kummervollem Schluchzen vieler Dorfeinwohner. Ein leiser Windhauch kroch über den Boden und zog staubfeinen Sand mit sich, als würde er sich ebenfalls von dem alten Mann verabschieden. Selbst die Falken aus Suna, die sonst wichtige Nachrichten nach Konoha überbrachten, hatten sich neben Chiyos Denkmal gesetzt, neben dem nun Ebizôs Grabmal errichtet wurde, nachdem man den Holzsarg mit Sand bedeckt hatte. Stille umhüllte die sich verabschiedende Gesellschaft. Einige wenige Wolkenstreifen zogen über den Himmel hinweg, bedeckten die Gräber kurzzeitig, sodass man das Gefühl hatte, dass die Wolken den Geist des alten Mannes mit sich nahmen, um ihn in die andere Welt zu führen, begleitet von den Falken, die sich in die Lüfte erhoben hatten, nachdem einer von ihnen einen schrillen Schrei ausgestoßen hatte. Einige Federn fielen schwankend zu Boden, bis sie schließlich friedlich auf den Gräbern liegen blieben. Eine Woche lang dauerte die Totenwache, bis in Suna alles wieder seinen geregelten Bahnen nachging. Die Zeit verging schleppend, doch schon bald war Gaara wieder so fit, dass er das Krankenhaus verlassen konnte. Einzig seine rechte Hand war noch verbunden, da die Brandspuren dort besonders tief in die Haut vorgedrungen waren. Jeden Tag kam er Itachi besuchen, um ihm Gesellschaft zu leisten und sich mit ihm zu unterhalten. Abends begab er sich zurück in die Residenz, um seinen Pflichten als Kazekage nachzugehen. Zwar gingen diese noch recht schleppend voran, da er mit seiner Rechten noch nicht richtig Schreiben konnte und es ihm schwer fiel, den Pinsel zu halten, doch irgendwie musste es gehen. Manchmal kam Matsuri vorbei, um ihm bei der Arbeit behilflich zu sein. Er war ihr wirklich dankbar für ihre Fürsorge und zugleich sehr stolz auf sie, weil sie auch ohne ihn fleißig weitertrainiert und große Fortschritte gemacht hatte. Als gut ein Monat vergangen war, seit dem Angriff der Akatsukis, ging es auch Itachi wieder so gut, dass er sich eigenständig fortbewegen konnte. Dank der Chakratherapie verheilten seine Brüche gut und schon bald konnte er aus dem Krankenhaus entlassen werden. Nur ab und an musste er vorbei kommen, um den Heilungsprozess überwachen zu lassen. Eines Nachts, als das Dorf und seine Bewohner bereits schlafen gegangen waren, grübelte Gaara – wie so oft – alleine in seinem Büro über Anträgen für diverse Missionen, die es zu verteilen gab. Plötzlich klopfte es an seine Türe. Verwundert hob der Kazekage den Kopf. „Herein!“, sagte er und legte den Pinsel beiseite. Langsam öffnete der Uchiha die Türe, lugte herein und schenkte ihm ein Lächeln. Seit er aus der Klinik entlassen wurde, wohnte er auf Gaaras Wunsch hin wieder in der Residenz und hatte dadurch mehr Bewegungsfreiheit. Und da er im Krankenhaus ausgiebig ausgeschlafen hatte, wanderte er nun oft noch spät abends bis in die Nacht hinein durch das Gebäude, oder trainierte etwas an abgelegenen Plätzen oder gar außerhalb der Stadt, da die lange Ausfallzeit ihn ziemlich geschwächt hatte. Sein Körper erholte sich auch schneller, wenn er sein Chakra sammelte und konzentrierte. Doch heute hatte er schon genug trainiert und ihm war schlicht und ergreifend langweilig, so beschloss er dem Kazekage einen Besuch abzustatten. „Wie immer in Arbeit vertieft?“, schmunzelte er, während er die Türe hinter sich schloss. „Einer muss es ja machen“, antwortete der rothaarige lächelnd und bedeutete dem anderen, näher zu kommen. „Kannst du nicht schlafen?“ Itachi seufzte. „Ich habe genug geschlafen.“, erklärte er und ging zum Kazekage, zwar noch etwas unsicher, da ihm noch einige Knochen schmerzten, doch es war nicht mehr allzu schlimm. Gemächlich und wackelig zugleich schlenderte er um den großen Tisch herum und warf dem riesigen Berg von Arbeit einen bedenklichen Blick zu. Sofort musste er an die vermeidliche Sklaventreiberin von Schwester denken. Doch er besann sich wieder, da der Job des Dorfoberhauptes eine wichtige Aufgabe war und keinen Aufschub duldete. Nachdenklich hatte er die Unterlagen, die vor Gaara lagen, betrachtet. Viele der Missionen und Anträge waren kompliziert und benötigten weise Entscheidungen. Schließlich fiel sein Blick auf die rechte Hand des rothaarigen. Dieser hielt sie fest umklammert, es schien so, als hätte er Schmerzen. Besorgt erkundigte er sich danach. „Geht es deiner Hand nicht gut?“ „Es geht, nur die ständige Schreiberei strengt an, weshalb ich einfach nicht so voran komme, wie ich es eigentlich müsste“, sagte er und blickte auf seine Hand hinab, welche er sanft massierte. „Da fällt mir ein“, begann er, „ich habe noch etwas für dich!“ Der Kazekage stand auf und ging auf einen kleinen Schrank am linken Rand des Zimmers zu. Darauf lag eine Schachtel, die er sogleich zu seinem Besucher brachte und ihm überreichte. „Für dich, da dein Alter verbrannt ist.“ Vollkommen verwirrt starrte der Uchiha Gaara an. „Für mich?“, murmelte er fassungslos. Warum schenkte ihm der Kazekage etwas? Er murmelte ein leises und immer noch verwirrtes Danke, als er den Deckel hob und hinein blickte. Darin lag, fein säuberlich gefaltet, ein langer schwarzer Mantel, dessen Futter rot war. Vorsichtig fuhr er mit den Fingern über den feinen Stoff des Mantels. Die Qualität des Kleidungsstücks war unglaublich.. „Vielen Dank, Gaara. Aber ich kann das nicht annehmen.“, sagte er bescheiden. „Das ist zu wertvoll.“ Er konnte doch nicht schon wieder ein Geschenk von dem Kazekage annehmen, das einen solchen Wert hatte. Nicht nachdem er eines der Amulette trug, dass eigentlich ein Erbstück des dritten Dorfoberhauptes war. Seufzend schüttelte der Kazekage den Kopf. Das konnte es doch langsam echt nicht mehr geben. „Warum kannst du nicht einmal etwas annehmen, ohne es zu hinterfragen? Glaubst du, ich hätte nicht bemerkt, wie sehr dir dein Mantel und dessen Beschaffenheiten in den letzten Tagen gefehlt haben?“ Er griff in die Schachtel und holte den Mantel heraus, welcher exakt so aussah, wie Itachis ehemaliger, nur mit dem Unterschied, dass keine roten Wölkchen darauf abgebildet waren. „Ich habe die Wolken nicht darauf sticken lassen, um die Dorfbewohner nicht unnötig in Angst zu versetzen“, erklärte er. „Ansonsten ist er ein Ebenbild des anderen Mantels.“ Schuldbewusst seufzte der Uchiha. Hatte ihn die Sehnsucht danach so verraten? Er hatte tatsächlich seinen Mantel vermisst. Da er sehr praktisch und angenehm zu tragen war. Es schmeichelte ihm zwar, doch er war es nicht gewohnt, Geschenke zu erhalten. Erst recht nicht, wenn sie so vollkommen grundlos erschienen. Still hatte er dem rothaarigen zugehört und zustimmend genickt, als er auf die Wolken zu sprechen kam. Letztendlich nahm er den Mantel doch entgegen, als der Kazekage es ihm fast unter die Nase hielt. Er streifte ihn über und er saß wie eine zweite Haut. Er war sogar noch bequemer, als sein ehemaliger. Lächelnd betrachtete Itachi den Kazekage, dann fuhr seine Hand zu Gaaras Nacken, sodass seine Finger im Ansatz der feuerroten Haaren verschwanden. Er zog ihn näher zu sich und hauchte dem jüngeren einen zärtlichen Kuss auf die Stirn. „Danke.“, raunte er gerührt zwischen den roten Strähnen und der weichen Haut mit dem ebenfalls rotem Kanji. „Hab vielen Dank, Gaara.“ Die kühlen Finger in seinem Nacken ließen den Kazekage erschaudern und jagten ihm eine Gänsehaut über seinen Körper. Genießerisch schloss er die Augen. Was war das nur für ein Gefühl, welches sich plötzlich in ihm breit machte? Er kannte es nicht und hatte es noch nie zuvor gespürt. Verwirrt öffnete er seine Augen und blickte sein Gegenüber zerstreut an. Leicht drückte er sich von ihm weg, da ihm diese Situation sehr peinlich war, doch etwas hielt ihn zurück. Erstaunt blickte er nach unten und bemerkte, dass sich sein Amulett mit dem von Itachi ineinander verhakt hatte. Er lachte leise auf und wollte sie auseinander machen, als ihm auffiel, dass etwas auf ihrer Rückseite eingraviert war. Geschickt drehte er die beiden Hälften zueinander, sodass sie einen Kreis formten und er ohne Probleme lesen konnte, was das Yin-und-Yang-Zeichen für Inschriften trug. Laut begann er vorzulesen: „Auch eine getrennte Liebe ist okay, allein jemanden zu haben, den man lieben kann, ist Glück!“ Itachi hatte seine Hand wieder sinken lassen, als er merkte, dass es dem rothaarigen unbehaglich war, von ihm so umarmt zu werden. Auch wenn er Gaara sehr ungern los ließ. Denn er hatte schon mehrmals bemerkt, dass er sich in seiner Nähe wohl fühlte und der jüngere eine undefinierbare Anziehungskraft ausstrahlte. Als etwas an seinem Hals zog, blickte auch er hinab und bemerkte, wie die Amulette sie aneinander banden, als hätten sie es geplant gehabt. Schweigend folgte sein Blick Gaaras Finger und er hörte ihm zu, als dieser vorlas. Mit seinem Sharingan konnte er sehen, dass Chakra die beiden Anhänger umgab. Plötzlich hatte der Uchiha für einen Moment das Gefühl, als würde etwas durch den Raum schweben, sie umkreisen und etwas flüstern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)