Unmei no Isan - 運命の遺産 von kajite_Konton (Vermächtnis des Schicksals) ================================================================================ Kapitel 5: Düstere Memoiren der Vergangenheit --------------------------------------------- Lange rauschte der Regen über ihnen. Beide hatten sich auf Stühlen zusammengekauert und hingen ihren Gedanken nach. Sie hatten ein kleines Feuer aus Brettern, die überall zu finden waren, und mit Hilfe des Feuers aus der Treppenbeleuchtung, für Gaara gemacht und die Kleidung des Kazekage in unmittelbarer Nähe aufgehängt, damit sie schnell trocknete. Immer wieder fuhr Itachis Blick zu Gaara. Er konnte es sich nicht erklären, aber für einen Moment hatte er Konoha und seinen toten Körper vergessen und dachte nur an Gaara. Schließlich vertröstete er sich mit dem Gedanken, dass daraus sowieso nichts werden konnte. Denn eine Verbindung zwischen einem Lebenden und einem Geist war unmöglich. Irgendwann ebbte das stetige Rauschen des Regens und das Heulen des Windes ab. „Ich glaube, wir können weiter.“, murmelte er und lauschte einen Moment. Auch der Kazekage lauschte in die Stille und kam zu dem selben Entschluss. Schnell zog er sich seinen Mantel über, welcher nur noch leicht feucht war und band sich seine Kürbisflasche auf den Rücken. Dann rannten sie beide die Treppen in den oberen Stock empor und schickten sich an, den Weg nach Konoha fortzusetzen. Mit einer unmenschlichen Geschwindigkeit rasten sie nach Konoha. Irgendwann waren sie Nahe dem Dorf, sodass Itachi von den Bäumen herunter sprang, um auf dem Waldweg zu laufen. Er hörte Gaara neben sich. Endlich erblickte er die Mauer Konohas, fast ungeduldig rannte er dahin und blieb wie angewurzelt stehen, als er durch das Tor lief. Blankes Entsetzen ergriff Besitzt von ihm, denn er konnte nicht fassen, was er dahinter erblickte. Als Gaara neben ihm zum Stehen kam, wusste er nicht, was er sagen sollte. Dort, wo eigentlich das Dorf hätte sein sollen, war nichts als gähnende Leere. Kein Lebewesen weit und breit war zu sehen und auch sonst deutete nichts darauf hin, dass hier vor kurzem noch ein belebtes Dorf mit seinen Einwohnern gewesen war. Was sie vorfanden, war nicht mehr, als Schutt und Geröll in einem riesigen Krater. Erschüttert sah der rothaarige zu seinem Begleiter empor. Er hatte tatsächlich die Wahrheit gesagt, aber dass es so schlimm war, hätte er sich nicht einmal in seinen kühnsten Fantasien vorstellen können. Itachi schluckte hart. „Das...“, murmelte er, brach mitten im Satz ab. Er konnte keinen klaren Satz formen, von einem klaren Gedanken ganz zu schweigen. Zu tief saß der Schock über die vollkommene Vernichtung des Dorfes. Verzweifelt sprang er über den Rand des Kraters und lief ihn entlang. In der Hoffnung, noch etwas zu finden, doch das Einzige, was er fand, waren zerstörte ja fast pulverisierte Häuser. Schließlich blieb er wieder stehen und sah sich um. Es gab nichts mehr. Nichts. Konoha existierte nicht mehr. Niedergeschlagen fiel er auf die Knie und starrte das letzte Überbleibsel der Stadt an: die fünf Köpfe der Hokage. Noch immer konnte sich der Kazekage keinen Millimeter bewegen. Vom ehemaligen Dorfeingang aus beobachtete er Itachi und er konnte dessen Schmerz über den Verlust seiner alten Heimat nur allzu gut verstehen. Was war nur geschehen? Wer um alles in der Welt konnte ein derartiges Chaos anrichten, dass nur Zerstörung zurück ließ? Langsamen Schrittes folgte Gaara dem Uchiha hinab in den Krater und besah sich dabei der Trümmer, über die er hinweg ging. Wo waren nur all die Bewohner Konohas? Als er neben dem schwarzhaarigen ankam, überkam ihn das Gefühl, den anderen trösten zu wollen, doch da er nicht wusste, was er in dieser Situation hätte sagen sollen, schwieg er. Nur symbolisch legte er eine Hand auf Itachis Schulter, die sofort durch ihn hindurch glitt. Sie waren zu spät gekommen. „Alles umsonst....“, murmelte Itachi betrübt, als er merkte, dass Gaara neben ihn trat. Er biss sich verzweifelt auf die Lippe. Er war froh, dass Gaara bei ihm war. Denn allein seine Nähe schenkte ihm etwas Trost und das Gefühl nicht vollends verloren zu sein. Sein Blick fiel auf das kaputte Stirnband zu seinen Knien. Mit dem Finger fuhr er über das zerbrochene Emblem Konohas. Mit gesenktem Blick folgte der Sunanin Itachis Bewegung. Schließlich durchsuchte er mit Hilfe seines Chakras den sandigen Boden der zerstörten Stadt nach überlebenden, doch er konnte nichts Lebendiges mehr ausmachen. Auch sonst schien niemand mehr hier zu sein. Aber wo waren all die Bewohner? Wo waren sie hingegangen? Es konnte doch nicht sein, dass es keine Überlebenden gab! Und Naruto, wo war er? Mit gemischten Gefühlen dachte er an seinen Freund aus Konohagakure. War er etwa auch? Entschieden schüttelte Gaara den Kopf. Nein, das konnte und wollte er sich einfach nicht vorstellen. Noch ein letztes Mal ließ der Uchiha seinen Blick über den Krater schweifen. In seinem Inneren wusste er noch, wo jedes Haus stand, jeder Baum wuchs und jeder Stein geruht hatte. Doch die Erinnerung war das Einzige, was ihm nun blieb. „Verdammt!“, fluchte Itachi wütend und zutiefst traurig und schlug mit der Faust auf den Boden. Er schwor sich, an demjenigen, der das Dorf zerstört hatte, Rache zu üben, sobald er erfahren hatte, wer es war. Langsam erhob er sich und wandte sich zum gehen. „Wohin willst du?“, fragte der Kazekage ohne aufzusehen. Alles, was der Uchiha je geliebt und versucht hatte zu beschützen, war vollends vernichtet worden. Hätten sie das Schicksal des Dorfes ändern können, wären sie etwas früher hier gewesen? Sie würden es wohl nie erfahren. Noch einmal durchsuchte er den Untergrund des Dorfes nach Überlebenden, doch auch dieses Mal blieb seine Suche erfolglos. Bei der Frage des Kazekages verharrte der schwarzhaarige mitten in der Bewegung. Lange schwieg er. Wohin sollte er denn gehen? Ein Ziel hatte er nicht. Sein einziges Zuhause wurde vernichtet. Bekannte oder Freunde hatte er auch nicht. Und sein Bruder hasste ihn über alles. Mehr als ein rachsüchtiger Geist im Diesseits dahin zu vegetieren, blieb ihm da nicht. Selbst wenn er den Übeltäter finden sollte, hatte er keine Möglichkeiten sich an diesem zu rächen, außer ihm schlimme Albträume zu bereiten. „Ich … weiß es nicht.“, gestand der Nukenin lautlos. Betroffen sah der Sunanin dem Uchiha nach, wie er gebrochen zum ehemaligen Dorfeingang schritt. Traurig dachte er daran, wie ihn dieser vor einigen Stunden darum gebeten hatte, dessen sterblichen Körper nach Konoha zu bringen, damit er dort begraben werden konnte. Und nun? Der rothaarige seufzte. Er wusste nicht, was er tun sollte. Was wohl gewesen wäre, wenn sie eher hier gewesen wären? Schnell verscheuchte er die Gedanken wieder. Sie wären auf jeden Fall zu spät gewesen. Naruto kam ihm in den Sinn und er hoffte, dass es wenigstens ihm gut ging, immerhin war er der Erste, der ihm die Augen geöffnet hatte. Letztendlich blickte er noch einmal zurück und stellte sich dann neben den schwarzhaarigen. "Willst du fürs Erste mit nach Sunagakure kommen?", fragte er mit ruhiger, warmer Stimme. Schweigend hatte Itachi zugehört. Stumm nickte er dann. Er wusste sowieso nicht wohin. Er seufzte und griff an seinen Hals, umklammerte das Amulett und betrachtete es einen Moment. Was für ein grausames Schicksal hast du mir vorgesehen, alte Frau?, ging es ihm vorwurfsvoll durch den Kopf. „Können wir bitte gehen?“, bat der Uchiha flüsternd. Es quälte ihn, das Dorf so zerstört zu sehen. Er wollte nur noch weg. Weg von den Trümmern seiner Vergangenheit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)