Womanizer goes feminin ★☆ von Xulina (Ray-chan in Aktion) ================================================================================ Kapitel 1: -> Teammitglied gesucht ---------------------------------- “Was bitte?!!!!” Ein erschrockener Aufruf erschüttert die Nachtbarschaft. Jegliche Fußgänger, die in der nähe waren locken wie auch die neugierigen Nachbarn zum Grundstück des Dojos herüber, wessen Mauern allerdings den neugierigen Blicken stand halten und keine Antworten auf die Aufruhe geben. Nun blieb nur noch eines übrig, um eine Lösung zu bekommen: möglichst unauffällig leise sein um das Gespräch hinter den dicken Mauern eventuell belauschen zu können. Auf der anderen Seite wurde jedoch bereits zur Ruhe ermahnt. “Tyson! Willst du etwa ganz Japan zusammenbrüllen?!” “Ach, halt du doch die Klappe Fräulein Managerin! Kannst ja mal das Bladen anfangen.” Wie schon so üblich stehen sich Tyson und Hilary knurrend gegenüber. Jederzeit bereit wie die wilden Hunde aufeinander los zu gehen. Doch sie sollten schnell abgelenkt werden. “Und was machen wir nun Hiro?”, Kenny sieht zu dem Coach hoch, der nur an der Wand lehnt und zusieht, wie sich sein kleiner Bruder und das noch immer einzige Mädchen im Team gegenseitig anknurren, “laut den neuen Regel brauchen wie ein Mädchen im Team.” Nun schaut auch Max mit seinen tiefblauen großen Augen zu Hiro. “Kann man den keine Ausnahme machen?”, fragt dieser bittend, was sonst doch immer so viel hilft, aber der älteste im Bunde schüttelt nur den Kopf. “Es hilft nichts. Laut den neuen Regel, die die Stellvertreterin von Mr. Dickenson durchbekommen hat, muss jedes Team Geschlechtlich gemischt sein. Das heißt keine puren Mädchenteams und keine puren Jungenteams. Tut mir Leid, aber so ist es nun einmal.” “Wo treiben wir denn ein Mädchen für unser Team auf? Ich sag es nicht gerne, aber Hilary ist die Einzige, die es mit uns aushält”, damit hat Daichi wirklich recht. Während sich diese allerdings weiterhin mit Tyson in den Haaren hat von wegen “dafür kann ich aber das-und-das besser” ist von den restliche Teamkameraden nur ein Seufzer zu hören. Nur Kai stellte sich dem gegenüber desinteressiert, aber jeder wusste, dass er am meisten gegen diese Regel war. Heimlich wurde sich sogar schon darüber geäußert, dass Kai sicher für Sie Platz macht und das Team verlassen würde. Sein Ego und sein ganzes Wesen akzeptieren es nicht, ein Mädchen auf seine Nivo zu wissen. Allein schon, dass Tyson besser sein sollte wie er, kann er nicht dulden, daher findet zwischen ihnen fast täglich ein Kampf statt, die im Großen und Ganzen recht ausgeglichen ausgehen. Plötzlich unterbricht jemand den Streit. “Wie währe es, wenn wir erstmal ein bisschen suchen”, schlägt Ray vor, woraufhin Kai nur die Augen verdreht, was dieser natürlich schon geahnt hat, “vielleicht klappt es ja.” “Du willst doch nur wieder wem den Kopf verdrehen und eine gute Ausrede haben”, stellt Max deutlich fest und hat voll ins Schwarze getroffen. Nun liegt Hilarys Aufmerksamkeit nicht mehr bei Tyson. Sie ignoriert ihn eiskalt und stellt sich vor Ray auf. Dieser braucht nicht mal einen Ton zu hören um zu wissen, was die Japanerin meint. Sie hat ihn schon mehrmals ermahnt, dass die Fernbeziehung mit Mariah auf Vertrauen beruht, was er gewaltig an die Grenzen treibt. Schließlich ist es in der Öffentlichkeit fraglich, ob die beiden nun ein Paar sind, war Hilary mit der Zeit auch überfordert. Sie ist schließlich nicht Rays Anstandswauwau. Kapitel 2: Mädchen sind seltsam?! --------------------------------- Jegliches Reden und böse Blicke Hilarys bringen nichts gegen das Vorhaben der Jungs. Sie brauchen ein Mädchen im Team, das bladen kann wie sie, also müssen sie suchen. Das sie sich bei der Suche aufteile war klar. Somit gingen Kenny und Daichi gemeinsam in die Bladerschule der BBA um dort zu schauen, Max wollte sich in dem Laden seines Vaters umschauen, während Tyson und Ray zwei verschiedene Parks mit Beyarenen unter sie Lupe nahmen. Kai tat wieder nur was ihm gefällt und Hiro sah zwischendurch überall vorbei. Nur Hilary musste ihr Wut rauslassen und das geht am besten, wenn sie Tyson kritisieren kann. “Das ist ungerecht! Du kannst doch nicht Dragoon auf die Anfänger los lassen!” “Und was soll ich dann tun…?”, knurrt Tyson die Nervensäge an. Er war die ständigen Kommentare mittlerweile Leid und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sie verschwinden würde. Durch das Gewühl schießt jedoch ein Beyblade und kickt Dragoon zu Tyson zurück, der dies noch grade rechtzeitig mitbekommt und seine Kreisel fängt. “Wer war das?”, versucht er bedrohlich zu klingen, was jedoch eher daran liegt, dass er genervt ist. Der zu dem Kreisen gehörige Blader schien ziemlich zu zögern, denn es dauerte einige Zeit, bis sich ein Mädchen in ihrem Alter durch die Masse drängelt und ihren Blade holt. Sobald Tyson erkennt, dass er eine gute Bladerin gefunden hat, versuch er sie anzusprechen, doch sie schien das nicht zu wollen, nimmt ihren Blade und läuft in die entgegengesetzte Richtung. Sie lässt eine überfragte Hilary zurück und eine Staubwolke Tysons, der nun, da er gefunden hat, wonach das Team sucht, gleich auf und davon war. Bei Kenny und Daichi erreicht die Suche hingegen andere Dimensionen. “Wie kann die nur so gut sein…?”. knurrt Daichi, der grade wirklich von einem Mädchen, das sogar noch einige Zentimeter kürzer ist wie er selbst, fertig gemacht zu werden scheint. Kenny ist hin und weg. “Sie hat genau das, was gegen deinen Strater Dragoon am besten wirkt! Darum hat sie so viele Blades an ihrem Gürtel. Die sind alle auf Spizielle Fähigkeiten abgestimmt”, natürlich findet der Chef das wieder besser wie Daichi, woraufhin dieser keine Lust mehr hat, der Verteidigungsschranke der Göre mit den langen schwarzen Haaren ausgeliefert zu sein. Also startet er einen starken Angriff, doch der Blade düsst an seine Attacke vorbei, nimmt eine Kulision mit der Seitenwand der Arena in Kauf und wird wieder zurück zu seiner Trainerin geschleudert. “Schon 6 Uhr! Mama wartet sicher schon mit dem Abendbrot.” Damit verschwindet das Mädchen und lässt zwei verdutzte Jungs zurück. “Ich hätte nie gedacht, dass sie so viel Power hat…” “Lass uns Tyson suchen. Ich trau dem Braten nicht”, fügt Kenny unsicher hinzu, der den Blick des Mädchens genau erkannt hatte. Es wirkte keinesfalls hungrig oder überstürzt. Eher so etwas, als hätte sie Spaß beim Versteckspiel. “Und? Wie sieht es aus?”, Hiro ist unterdessen bei Hilary und Tyson aufgelaufen, die teils auf einer Bank sitzen, was meint, dass Tyson eher die Füße über die Lehne baumeln lässt und in das Gesicht seines Bruders hochsieht, anstatt den Himmel weiter zu betrachten. “Eben war da ein merkwürdiges Mädchen. Ich habe sie vorher noch nie gesehen…”, spricht Hilary ruhig und schielt listig zu Tyson, der sich grade wieder vernünftig hinsetzt, “sie hat Dragoon aus der Arena gedonnert.” “Der Spinn war schon fast alle! Ich hab vorher schon eine Menge Gegner platt gemacht!”, rechtfertig sich dieser, was jedoch keine weitergehenden Streit auslösen sollte. “Tyson!”, Kenny kommt Mit Daichi angelaufen um ihm schließlich schnaufend und prustend zu berichten, was ihnen passiert ist. “Bei euch also auch?”, wundert dich Hilary, doch Hiro kennt anscheinend eine Antwort. “Es heißt, hier wurde eine unbekannte Gruppe von Bladern ihr Unwesen treiben”, diese Wote erringen Aufmerksamkeit in den Ohren der Gruppe, doch sie sollten nicht weiter erläutert werden, “wir sollten lieber mal nach Ray und Max schauen.” Kapitel 3: Hochmut kommt vor dem Fall ------------------------------------- “Sag mal Ray, geht das eigentlich wirklich in Ordnung? Es heißt doch du-” “Vergiss die Gerüchte”, der Playboy wuschelt dem hübschen Mädchen neben sich übers Haar, “vertrau lieber auf deine eigenen Augen, also, was wollen wir machen?” War ja eigentlich klar, dass er seiner Aufgaben den Rücken zukehren würde und wieder Mädchen aufreißen geht, aber irgendwas schien bei ihr anders zu sein. Sie ist zwar gut gekleidet und hat ein hübsches Gesicht, aber sie scheit sich in ihrer Lage nicht wohl zu fühlen. Es muss einen Grund geben, warum sie diese Kleidung trägt. “Bladen”, vordere ihn das Mädchen auf und deutet auf die Beyarena, welche er anscheinend nicht beachtet hat. Ray verstummt darauf erstmal. Eigentlich wollte er ihr helfen die Einkäufe nach Hause zu bringen und sich mit ihr verabreden, aber anscheinen hat sie andere Pläne. Nach kurzem Bedenken lächelt er jedoch. “Okay, aber wenn ich gewinne, habe ich einen Wunsch frei”, sein Blick verrät alles, aber seine Gegnerin verdreht nur gekonnt die Augen. Wo hat er dies nur schon mal gesehen? “Wenn du willst…”, meint sie locker und macht schon ihre Ausrüstung bereit. “Ray, warte!”, der Ausruf von Tyson, der grade mit den anderen herbei eilt, kommt zu spät. Driger und der andere Blade prallten einmal gegeneinander, dann schmettern sie sich gegenseitig raus. Völlig baff von der Power, bleibt Rays Mund offen stehen Soetwas ist ihm noch nicht widerfahren und erstrecht nicht innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde. Seine Gegnerin schnappt, nachdem sie ihren Blade weggesteckt hatte, mit Leichtigkeit die Einkaufstasche, welche eben noch so schwer bei ihr wirkten und geht auf Ray zu um ihm das Kinn hoch zu drücken und somit den Mund zu schließen. “Ich verachte Kerle, die nicht wissen, was man besser lassen sollte”, bricht sie in einem harten Ton und einem stechendbösen Blick bevor sie an ihm vorbei und durch die kleine Gruppe von Teamkameraden durch geht, “Adios!” Keiner von ihnen wagt es, ihr zu folgen oder geschweige dem sie aufzuhalten. Während Tyson, Daichi und die anderen beiden der Schönheit hinterher sehen und mitbekommen, wie sie mit den Hacken stolpert und fluchend die Schuhe auszieht um barfuss zu laufen, wagt Ray sich nicht einmal umzudrehen. Nach einigen Minute ist der Schock jedoch schon einigermaßen verdaut. “Das nenn ich mal eine Korb”, spricht Hilary neckisch, während sie gemeinsam zu dem Hobbyshop von Max´ Vater gehen. Ray murmelt nur kurz etwas, was sich doch ziemlich chinesisch anhört und sieht weiterhin auf die Straße. Es ist kaum zu übersehen, dass ihn diese Abfuhr ziemlich wurmt. Er würde es ihr schon heimzahlen, ihn so dumm aussehen zu lassen und das auch noch vor seinen Leuten. Schließlich wird er, Ray, doch von allen Frauen angehimmelt - oder wohl eher von fast alle, wie sich eben herausstellte. Auch bei Max scheint sich inzwischen eine junge Dame eingefunden zu haben, allerdings ist sie ihm nicht unbekannt. Aber sie lenkt ihn von der eigentlichen Aufgabe ab. “Sag mal Max, hast du eigentlich immer noch keine Freundin?” “Hör auf damit. Du weißt, wie ich zu dem Thema stehe.” “Nur weil du einmal auf die Schnauze gefallen bist… Wirf doch nicht gleich die Flinte ins Korn”, ihre Aussage klingt spöttisch und vorwurfsvoll, aber Max weiß, dass sie es nur gut meint. Trotzdem hält er sich lieber im Hintergrund auf. Innerlich weiß er schon, dass er gefunden hat, was er sucht. Doch es zu zeigen, würde ihm äußerst schwer fallen. Also bleibt er weiterhin gegenüber seiner guten Freundin stumm und packt mit ihr weiter die Regale voll, bis ihm dann doch endlich einfällt, wieso er eigentlich zurück in den Shop gegangen ist. “Sag mal Umi… du bladest doch auch oder?” Umi lacht auf doch ein bejaendes Nicken folgt bald. “Klar doch! Vielleicht sollten wir ja mal gegeneinander Kämpfen”, das Feuer in ihren Augen und der siegessichere Blick lassen Max doch ein bisschen ratlos wirken, aber sein Lächeln besteht dennoch. “Dann zeig mal was du kannst”, Max weiß gar nicht wie ihm geschieht, da stehen die Kartons alleine vorm Regal und er wird von Umi zur hauseigenen Beyarena geschleppt. “Verschon mich ja nicht”, droht ihm diese, als sie sich auf der andern Seite der Arena aufstellt und startklar macht. “Bleib locker. Erst aufwärmen”, versuch Max sie auf dem Boden zu behalten, doch ihm kommt die Sache seltsam vor, also würde er doch nicht ganz so zaghaft an die Sache rangehen, wie er es eigentlich tun würde. “3” Beide machen sich voll startklar und bringen sich in Position. “2” Die Kunden betrachten aufmerksam, was passiert und einige von ihnen kommen sogar etwas näher. “1” Umi und Max tauschen einige Blicke aus, die den Anderen jeweils dazu bringen, gleich zu Anfang sein bestes zu geben. Somit ist Max´ vorheriger Plan, langsam anzufangen, den Bach runter gegangen. “Let it Rip!” Die Baldes flogen in die Arena und schon vor der ersten Berührung, erkennt Max, dass seine gute Freundin nicht einfach als Mädchen zu sehen ist. Er muss an seine erste Begegnung mit Emily denken, denn diese lief fast genauso ab. Es gibt nur einen entscheidenden Angriff und beide Blades fliegen in die entegengesetzte Richtung zurück. Während Umi ihren Blade mit einem Sprung in die Luft noch grade so erwischen kann, damit dieser nicht in die Wand einschlägt, landet Dracile an Tysons Capi, welcher grade mit den anderen im Geschäft die Augen nach Max auf hielt und durch den Schock erstmal aus dem Gleichgewicht gerät. “Tyson!”, erschrocken darüber läuft Max zu ihm hin, “Steh doch nicht in der Schussbahn Kumpel.” Während Max nun also seinem Freund die Hand gibt, um ihm hoch zu helfen, wirft er einen Blick in Umis Richtung. “Ich bleibe weiterhin Bladerin und keine Turniermarionette”, dass sind die einzigen Worte, die sie zu diesem Thema noch verliehrt, bevor sie mit Hilary in ein nicht enden wollendes Weibergespräch verfällt. Kapitel 4: Die falsch gewickelte MarySue ---------------------------------------- Max erfährt von seinen Freunden, dass es ihnen allen ähnlich erging. Nebenbei haben sie sich wieder ins Dojo bequemt. “Ob das geplant war? Ich meine wie bei den Saint Shealds”, spekuliert Kenny, während sich Daichi anderweitig beschäftigt und dem Gespräch gar nicht folgt. “Los Strater Dragoon! Mach den alten Drachen fertig!” “Könnte gut sein. Sie sind zwar Mädchen, aber gar nicht mal so schlecht”, meint Ray nur dazu und führt sich noch mal das Ereignis vor Augen, wobei er ernsthaft das Gesicht verzerrt. “Ich kann nicht glauben, das Umi Kontakte zu so einer Gruppe hat”, Max ist immer noch ziemlich durcheinander, “aber warum wollen sie nicht an Wettbewerben teilnehmen?” “Vielleicht, weil sie Angst haben die Freude an dem Spiel zu verliehren”, diese Stimme war unbekannt, aber definitiv die eines Mädchens. Verwundert sehen sich alle in die Richtung um und sind erstmal geschockt. “Lass doch mal endlich die Pfoten von mir, was machst du hier überhaupt?” Kai protestiert heftig, gegen das an ihm klettende junge Girli, doch sie schien ihn einfach nicht loslassen zu wollen. So herzlos, ein Mädchen zu schlagen ist nicht mal er. Auf diesen Anblick eines genervten Kai und eines blauhaarigem sexy gebauten Mädels verschlägt es den übrigen Leuten die Sprache. Keiner von ihnen weiß, wer sie ist und woher sie kommt. Nur Ray ist merkwürdigerweise nicht mehr in Sichtweite. Darauf wird schließlich auch sie aufmerksam. “Wo ist den Ray?” “Hat dich vom weiten gerochen und sich ein Mäuseloch gesucht.” Den Kommentar hätte Kai lieber lassen sollen, denn jetzt wird er mit großen traurigen Augen angesehen. “Aber, aber…” “Jetzt mach endlich die Biege du Nervensäge!” Das überschreitet anscheinend die Grenze, die sie für Kais Kommentare aufgestellt hat. Währen diese ihn also am Arm festhält und anfaucht, blickt der Russe nur verachtend auf sie nieder. Doch lange kann sie diesem nicht standhalten und schreit einmal laut auf, dass ein Paar neuer Ohren für jeden von ihnen angebracht wäre. “Mach doch was du willst! Du bist mir ja so was von egal! Jeder Kerl der Welt ist besser wie du! Du bist ein Megaarsch und Matcho Indiot! Du wirst schon sehn was du davon hast!”, schimpfend und zwischendurch russisch fluchend zieht sie von dannen, wobei Kai nur gelegentlich die Augen verdreht und zu denken schein: Bist du immer noch da? Nach einer gewissen Weile ist sie dann jedoch endlich verschwunden und er atmet erleichtert auf. “Wer war das?”, will Max nun wissen, der als erstes seine Sprache wieder gefunden hat. Das wird jedoch nicht belohnt, sondern mit einem bösen Blich von Kai gebilligt. “Die Verlobte, die mir mein Großvater aufs Fell gehetzt hat”, auf diese Antwort folgt großes Gelächter aus der Tür. Ray hatte sich also tatsächlich verkrochen. “Du tust mir leid”, ist sein Kommentar darauf, was er mit einem selbstgefälligem Grinsen unterstreicht. Kai knurrt, doch sollte er auch bald ein selbstgefälliges Lächeln auf den Lippen haben. Denn ihm ist soeben ein Lösung für ihr kleines Problem eingefallen. “Sie hat mir Fotos gezeigt”, darauf zersplittert Rays Mimik und ehe er fragen konnte was für welche, bekommt er auch schon eine annähernde Antwort, die ihn etwas ahnen lässt, während sich Kai setzt, “es gibt eine Lösung für unser kleines Problem. Ich kenne da jemanden, die garantiert bereit währe, in unserem Team mitzumachen.” Ray ahnt irgendwie, dass nicht das Mädchen von grade ebend gemeint ist. Kapitel 5: Kais Plan -------------------- “Du hast also gegen Roni gekämpft…”, stellt Ray fest, der mitten in der Nacht mit Kai das Grundstück verlassen hat, damit sie in ruhe reden können. Es ist angenehm kühl und die Laternen der Straße hellen den Weg nur schwach auf, doch es reicht um sich zurechtzufinden. Ein sanfter Wind vom Meer fegt durch die grünen Baumkronen, deren Rascheln von keinem Laut übertönt wird. Kai steht am Geländer und blickt aufs Meer hinaus. Auch ihm widerfuhr das gleiche wie Max. Vermutlich sogar zur selben Zeit. “Sie hat auf unentschieden gewettet und wollte zum Dojo”, der Russe schielt skeptisch zu seinem Kumpel rüber, “sie wollte dich sehen.” Ray schluckt hart. Was Kai jetzt wohl von ihm denkt? Roni sieht ja nicht grade schlecht aus, vielleicht vermutet er was in der Richtung, aber da kommt ihm wieder der Gedanke, dass Kai meinte, er hätte Fotos gesehen und sein Verdacht legt sich. “Ich frag mich nur warum…”, grummelt er darauf. Heute war anscheinend kein guter Tag für ihn und er ahnt, dass es auch so bleiben wird. “Sie hat wohl ihre Zwillingsschwester vermisst”, meint Kai auf eine todernste Art und Weise, das Ray hätte die Wände hochgehen können, schließlich ist er gemeint. “Die kann sie auch schön weiter vermissen, denn sie hat nur einen Zwillingsbruder, verstanden?” Doch Kai scheint nicht verstehen zu wollen oder hört erst gar nicht zu. Statt dessen wendet er sich Ray nun völlig zu. “Findest du nicht SIE währe ein gutes Teammitglied?” “Das kannst du vergessen!” “Was würden die Whight Tigers wohl sagen, wenn sie dich hier erleben könnten? Und Mariah erst…” Daraufhin verstummte Ray urplötzlich und in seinem Hals bildet sich ein dicker Kloß, dennoch scheint er standhaft zu bleiben. “Das wagst du nicht!” .... “Was?!?! Ray ist verschwunden!!!”, Tyson staunt nicht schlecht, als Kai die Nachricht überbringt, aber dieser nickt nur. “Irgendwas von wegen Familie suchen blablabla und einen Platz für die neue Bladerin”, äußert sich Kai geschickt unauffällig. Max sieht trübe drein: “Wann wird er wohl wiederkommen…?” Bei den erwartungsvollen Blicken fragt sich Kai innerlich nur, wie beschränkt seine Kammerraden doch wohl seinen und was ihn dazu geritten hat, das Team nicht einfach zu verlassen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Roni bei Tala im Team ist, was die einzige Möglichkeit gewesen währe, noch an dem Turnier teilzunehmen, aber er will seiner ZwangsVerlobten gerne so weit es geht ausweichen. Was hatte sich sein Großvater dabei nur gedacht? “Er kommt wieder, wenn alles geklärt ist, aber das wird sicher länger dauern, darum sollen wir die Meisterschaft ohne ihn klar kommen.” Nun blicken alle erstmal trübe drein. Ray ist ein Teil des Teams und wird es auch blieben, aber das Verständnis für diese Tat aufzubringen gestaltet sich recht schwierig. Er hätte ja auch nach der Weltmeisterschaf suchen können. Kapitel 6: Elender Shoppingtrip ------------------------------- Während das Team den Verlust erstmal verarbeiten muss sitzt Ray in der HiwatariVilla rum und betrachtet skeptisch sein Spiegelbild. Seine Schwester hat doch tatsächlich ihren halben Hausrat bei Kai untergebracht und damit ein ganzes Zimmer zur Gardrobe umgestaltet. Eine Wand war voll mit Fächern und Schubladen, gefüllt mit den schönsten Schuhen und den besten Klamotten, die sich ein Mädchen wünschen konnte, während die gegenüberliegende komplett mit Spiegeln bedeckt war. Doch er ist kein Mädchen. Aber er sieht aus wie eines. Seine langen schwarzen Haare hingen locker zu Boden unter einer roten Ballonmütze her, die seine Schwester sicher nie getragen hat, sondern einfach nur haben wollte. Er trug ein weißes Shirt mit langen weiten Ärmeln, das jedoch einen Weiten Halsschnitt hatte und auch nach unten hin eher weit verläuft. Der Aufdruck mit der schwarzen Bambussiluette hätte man sich sparen können, wie er findet. Ebenso skeptisch ist er gegenüber dem gefälschten Busen und den Jeansrock. Die schwarze Legins war einfach nur zum vertuschen der Muskel gedacht, was dort allerdings nicht all zu sehr notwendig war. Was tut man nicht alles um seinen Ruf zu bewahren… Gerne hätte er sich gegen die Idee seinen Teamchefes gewehrt, doch dessen Erpressung lässt ihm keine andere Möglichkeit. Damit er jedoch nicht neu laufen lernen muss, ist ein paar Ballerinas doch ganz angenehm, auch wenn er sich rundum keineswegs wohl fühlt. Die Brustattrappe kniff am Rücken, der Rock war um die Hüfte rum zu Eng und das Oberteil rutsche. Es hieß zwar, dass man die Träger sehen dürfte, aber für ihn ist das nun wirklich nichts. Das Mädchen von neulich würde er nicht mal annähernd erreichen. Schließlich öffnet sich die Tür. “Sie haben es mir abgekauft”, meint Kai nun, der die Tür hinter sich wieder schließt und erst jetzt einen Blick auf Ray in voller Montur werfen kann. Ein leichte Grinsen überkommt ihn. “Tja Schätzchen… Hast du auch einen Namen?”, neckt er Ray, der gerne gegangen währe, wurde da nicht sein Bitbeast mit Ruf aufs Spiel gesetzt. “Sehr lustig… Belassen wir es doch bei Rei, ja?” “Das währe zu auffällig.” Kai macht seinem Kumpel weiß, sich hinzustellen und geht um ihn rum, um ihn von allen Seiten in Augenschein zu nehmen. “Zu auffällig… die müssen doch besoffen sein, um mich nicht zu erkennen”, faucht Ray wütend, woraufhin Kai nun wirklich grinst. Dieser Blick bringt Ray dazu zurück zu weichen, denn wer sieht den gestreiften Russen denn schon so grinsen? Er hat sicher etwas vor, was Ray jetzt schon eine Gänsehaut bekommen lässt. “Wir nennen dich besser erstmal Rika Yamanobe. Du bist meine Cousine und warst in der Stadt, weil unsere Mütter sich besuchen wollten.” “Deine Mutter?”, Ray schaut blöde aus der Wäsche. “Das tut nichts zur Sache”, meint Kai giftig, denn seine Tante besuchte tatsächlich seine Mutter. Morgen würde sie jedoch wieder abreisen. Er hegt zwar keine Kontakt zu seiner Familie, aber er ist gut informiert. “Du wolltest mich jedoch kennenlernen und hast das von der WM gehört und deine Hilfe angeboten”, Kai schaut Ray ernst an, “das mit Driger musst du klären.” “Den hat dir der entlaufene Ray gegeben, als Beweis, das er zurückkommen wir und du gibst ihn mir. Reicht das?” Ray ist schon genervt genug. Anscheinend hat er wohl nicht so gut geschlafen. Kai hat aber noch was mit ihm vor, also nickt er, um Rays Laune nicht jetzt schon auf den absoluten Tiefpunkt zu bringen und eine Ausrede zu haben. Beleidigt ohne Ende steht Ray mitten im Laden und zieht ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter. Da hat ihn Kai doch tatsächlich in eine Boutique geschleppt und er steht tatsächlich an einem der vielen Gadrobenständer und schaut sich die Kleider an. Das hat er zuvor höchstens mal für Mariah mitgemacht oder wenn er verabredet war, aber so? Mit Kai? Und Klamotten für sich? Wenigstens bezahlt dieser. Wenn das ganze vorbei ist, wird er das Zeug sicher irgendwie wieder los. Bestenfalls, wenn er es Roni schenkt, die aber vermutlich eh nicht reinpassen wird. Mehr Oberweite, mehr Taille. Kai war anscheinend schon öfter mit Roni schoppen, denn er zeigt Ray die verschiedensten Klamotten, doch dieser lehnt dauert ab. Ihn scheint gar nichts zufrieden zu stellen oder auch nur annähernd zu gefallen. Was Kai bis ans äußerste trieb. Mitten im Einkaufszentrum gibt es eine Eisdeele, wo sich beide erst einmal eine Pause gönnen. “Irgendwie hab ich mir das einfacher vorgestellt…”, spricht Kai überanstrengt. Sie haben bis jetzt nicht einen Cent ausgegeben, außer für das Eis und Ray sieht nur verbissen auf dieses nieder, als hätte Kai ihm mit der Todesstrafe gedroht. “Irgendwie habe ich dich noch nie so viel spreche gehört…”, will er ihm Kontra geben, doch er erhält schnell eine Antwort. “Wozu mit Leuten reden, die einen eh nicht verstehen?” Nun sieht Ray endlich von seinem Eis auf. Sein überfragter Blick fällt auf Kai, der etwas wütend aber auch verzweifelt schaut. So etwas hatte er bei ihm noch nie gesehen, doch irgendwie schweift sein Blick ab. Dieser eine Augenblick, war wie eine Bestimmung, etwas, was Ray nicht verhindern konnte, aber ihn seine Lage aus einer ganz anderen Perspektive betrachten lässt. Kapitel 7: Die kleine Wundertasche ---------------------------------- “Rika? Ich rede mit dir. Hallo? Ray?”, Kai wedelt mit der Hand vor den sandbraunen, wie hypnotisiert wirkenden Augen hin und her, da er sein Eis mittlerweile aufgegessen hat und Rays bereits schmilzt und zu Boden träufelt. Doch augenblicklich landete die Eistüte im nächsten Mülleimer und Ray klebt an dem Schaufenster hinter Kai wie ein kleines Kind vor einer Spielzeugeisenbahn. Um herauszubekommen, was los ist, steht Kai nun selber auf und stellt sich neben Ray und sucht den Gegenstand, der ihn so beansprucht. Als er erkennt, was es ist schaut er erst einmal verwundert drein und weiß nicht, was er dazu sagen sollte. Es ist eine Umhängetasche aus Plüschfell. Sie ist weiß mit grünen Streifen und hat an den Seiten anscheinen auch noch je eine Tasche, die mit Goldband oben abgenäht wurden. Kai tippst Ray auf die Schulter um nun endlich dessen Aufmerksamkeit zu erregen, der daraufhin wieder aus der Hocke aufsteht und gleich mit in den Laden gezogen wird. Kai drückt ihm - oder eher ihr - etwas in die Hand. “Jetzt hohl sie dir schon, damit wie wenigstens etwas haben”, spricht er ernst und schaut sich schon bald in einer anderen Ecke des Ladens um. Wahrscheinlich will er Roni etwas mitbringen. Also erkundet Ray auf eigene Faust den Laden und findet auch schließlich, was er sucht. Eine nette Verkäuferin, die er fragen kann, ob sie ihm die Tasche raus gibt. Doch er ist nicht der einzige, der diese Idee hat. “Entschuldigen sie, könnten sie mir wohl die Tasche aus dem Schaufenster geben?”, von beiden Seiten wird die Verkäuferin nun von Ray und einem anderen Mädchen angesprochen, die daraufhin irritiert ansehen. “Welche Taschen wollt ihr denn?”, fragt die Dame lieber erst einmal, um die beiden nicht miss zu verstehen. “Die weiße Plüschfell mit den Streifen.” “He! Die will ich haben!” “Ich habe sie aber zu erst gesehen!” “Woher willst du das den wissen? Ich war grade Geld holen, weil man hier nicht mit Karte bezahlen kann!” “Dann hättest du sie dir zurücklegen lassen sollen!” Der Zickenterror fängt an, ohne dass die arme Verkäuferin eine Lösung zu finden scheint, außer schon mal die Tasche zu holen. Ray sieht seine Gegnerin direkt an. “Kannst du balden?” Das Mädchen ihm gegenüber lächelt etwas fies, was ihn an irgendjemanden erinnert, doch es fällt ihm nicht ein an wen. Aber eines weiß er, sie ist das Mädchen von gestern, die ihn so dumm dastehen lassen hat. Sie trägt zwar nicht mehr so gute Kleidung und sieht etwas heruntergekommen aus, aber ihre Augen sind einmalig. Es dauert keine 2 Minuten, da ist die Sache abgemacht. Eine Beyarena aufzutreiben ging schnell und die Verkäuferin behält das Objekt der Begierde zurück. “Bereit?” “Immer doch.” “3 2 1 Let it rip!” Beide Bladerinnen sind startklar und lassen ihre Blades in die Arena. Driger qualmt regelrecht vor Power, so versessen ist Ray auf die Tasche, aber der andere Blade steht ihm anscheinen in nichts nach. “Los Dryel! Bring es schnell zu Ende, damit wir gleich was essen gehen können!” Der Blade von Rays Gegnerin power hoch. Anscheinend will seine Gegnerin aufs ganze gehen und hat keine Lust aus Spaß zu spielen, aber Ray ergeht es nicht anders. Auch er will das Match schnell hinter sich bringen. “Tut mir Leid, dass ich euch das Essen versalze, aber du wirst wohl ohne Tasche gehen müssen!” Die erste Begegnung sitzt tief, doch sie scheint keine der Beiden auch nur annähernd zu beeindrucken. Die Attacken werden immer heftiger und das Puplikum immer größer, ohne dass sie es bemerken, doch irgendein innerer Drang befehlt ihnen, das Match so schnell wie möglich zu beenden. Sie scheinen gar nicht gegeneinander kämpfen zu wollen. “Wir sollten Schluss machen”, meint die Bladerin mit den grünen Augen nun. “Ganz meiner Meinung”, stimmt Rika ein. In den letzten Schlag stecken sie all ihre Power und das Publikum ist begeistert von dem Arangement, auch wenn die Blades danach nicht mehr genügend Spinn haben um sich richtig aufrecht zu halten. “Bitte Dryel, halte durch.” Doch das flehen nützt nichts. Dryel fällt kurz vor Driger um, der auch neben dem Blade liegen bleibt. Enttäuscht sieht das richte Mädchen in die Beyarena und guckt, als währe ein Traum zerplatzt. Doch ihre Trübseeligkeit wird bald von Ray durchbrochen, als er ihr ihren Blade vorhält. “Du bist echt gut. Wie heißt du?” “Senso Miren, aber alle nennen mich Sini”, spricht diese immer noch etwas traurig über den Verlust, nimmt aber ihren Blade an und packt ihn in ihre Bauchtasche. “Sini also… Ich bin Rika. Wollen wir nicht mal was zusammen unternehmen?”, das konnte sich Ray natürlich nicht verkneifen und reicht ihr die Hand. Wahrscheinlich hat er vergessen, dass er in Frauenkleidung steckt, doch Sini lächelt nur und stimmt mit einem Handschlag zu. Allerdings wird das Treffen dem Zufall überlassen, was eher dran liegt, dass während Ray die Tasche bezahlt und Kai schon an der Kasse auf ihn wartet, Sini verschwindet. Keiner kann ihnen sagen, wohin sie verschwunden ist. “Jetzt hat du doch noch was eingekauft… Die Tasche hat Wunder bewirkt.” “Nein, du hast mich in Läden geschickt, wo nur schreckliche Klamotten rumhängen! Die vernünftigen Läden hast du mir vorbehalten”, reagiert Ray schnipsch. Mittlerweile ist er wirklich in seine Rolle reingewachsen. Er hat sich sogar umgezogen und aus einer Drogerie einige Sachen bei Kai zu Hause ausprobiert, bei denen dieser allerdings nicht wissen möchte, was es genau war. Nun kann man Ray wirklich nicht mehr als Jungen erkennen. Das schwarz-weiße Strickkleid steht ihm und die curryfarbene Mütze passte super dazu. Jedes Mal wenn Kai zu seinem Kumpel rüber sieht, muss er sich jegliche Fragen verkneifen und ahnt, wie schwer ihm die Schweigepflicht fallen wird. Das größte Problem wird jedoch Roni sein. Die einzige Hoffnung die Kai in sich hegt, ist es, Rika von ihr fern zu halten. Vor den Dojo bleiben sie kurz stehen. “Bist du so weit?”, will sich Kai versichern, woraufhin Ray erst nur grummelt. “Wer hat mich hier den erpresst?” Sie streckt ihm keck die Zungen aus und betritt als junge Dame das Grundstück, auf dem er sich als Kerl für ungewisse Zeit abgemeldet hat. Kapitel 8: Die "Neue" im Team ----------------------------- Rika wurde freundlich aufgenommen und Kai konnte die Geschichte sehr glaubwürdig, auch für die dämlichsten Fragen ausbauen. Erst jetzt wird Ray klar, was für beschränkte Fragen sie ihm doch immer stellen. Ob er genauso schlimm ist? Anscheinend schon, denn auch mit ihm hat Kai zuvor nicht viel gesprochen, auch wenn es ab und zu mal Phasen gab, in denen sie sich doch ganz gut verständigen konnten, aber jetzt wird das ganze wohl lockerer ablaufen, da er den Teamchef nun versteht. Somit hätte das ganze also doch was Gutes. Nach dem sie auch noch mit Driger von Tyson getestet wurde, ist Rika offiziell akzeptiert und somit im Team. “Jetzt bin ich endlich nicht mehr das einzige Mädchen im Team”, erleichtert spricht Hilary ihre Gedanken aus und läst ihr fieses Grinsen Tyson gelten, der daraufhin nur einen stechenden Blick zurück wirft. Anscheinend war sie vorher doch nicht so zufrieden. Aber ob Rika da was dran ändert, wird sich noch zeigen. Schließlich sollte sich Ray in der Gegenwart des Teams schon etwas zusammen reißen. Es wird ihm sicher erstmal schwer fallen rund um die Uhr Rika zu spielen und seine Stimme verändert zu lassen um den Sanften und ruhigen Ton Rikas beizubehalten, aber Kai meinte, er würde sich dran gewöhnen. Hoffentlich behält er unrecht. Schließlich hat er selber einen Ruf zu verteidigen. “Grade noch rechtzeitig”, meint Hiro nur und sieht zu Kai neben sich, “du weißt ja, dass wir morgen schon los müssen, um rechtzeitig in Amerika anzukommen. Das kommt uns deine Cousine ganz recht.” “Ich freue mich, euch helfen zu können”, spricht Rika mit zuckersüßer Stimme und einem aufgesetzten Lächeln. In Wahrheit erzählt ihm Hiro da nichts neues und schließlich waren sie ja eigentlich einkaufen, um einen Koffer für Rika füllen zu können und wie ein ganz normales Mädchen zu wirken. Kai wird nie verstehen, warum Frauen immer einen so vollen Koffer haben müssen, dass nichts mehr reinpasst und das Gewicht grade noch ohne einen Verweis an Bord darf. Oder auch nicht, wie man Roni kennt. Diese ist Kais Wissen nach, aber schon wieder nach Moskau geflogen und wird ihn daher erstmal nicht mehr stören. Dieser Tag ist somit schon mal für ihn gerettet. Rika hat sich schon in das Herz des Teams eingeschlichen, aber was erwartet man auch anderes von Ray, der die Frauen besser kennen müsste, als alles andere. Diese Erfahrung hilft ihm gut beim imitieren, aber so gerne spielt er seinem Team nicht eine Fälschung vor. Der nächste Tag kommt schneller als erwartet. Rika hat lieber bei Kai übernachtet, als im Dojo zu bleiben, was für die Geschichte mit der Cousine eigentlich nicht schlecht ist. Was hätte sie auch Tyson sagen sollen? “Ray, raus aus den Federn”, es ist 10 Uhr und Kai steh genervt in der Tür, doch Ray will nicht aufstehen. Er muss nur daran denken, dass er von dem Tag an längere Zeit durchgehend ein Mädchen spielen soll, schon wird ihm ganz anders. “Ich flieg alleine und erzähl deinem Team alles.” Schneller als es ihm gut tut will Ray aus dem Bett raus, verheddert sich in der Bettdecke und macht erstmal eine Bruchlandung von der Madratze halb auf den Boden, allerdings mit dem Kopf voraus. “Na geht doch. Das sah ziemlich Mädchenhaft aus”, mit diesen Kommentar verlässt Kai das Zimmer und Ray währe ihm am liebsten noch an die Gurgel gesprungen, wenn er nicht so müde währe durch den wenigen Schlaf der letzten Nacht und die Bauchschmerzen wegen der Weltmeisterschaft an der er als Rika teilnehmen wird. Ein Blick in die Spiegel. Ein Blick zur Uhr. Ein Seufzer. Und Ray steht auf um sich fertig zu machen. In einem lockeren Jeansoverall mit breiten Trägern und einer kurzen Bluse drunter so wie zwei Zöpfen die von weißen Bändern gehalten werden, tapst er die Treppe runter. Wie Ray in der Tür steht wird er gleich von Kai gemustert, der seine Idee wieder mal für gar nicht mal so schlecht hält. Wer würde Ray in dem Aufzug schon erkennen? Selbst Lee müsste das ein Paar Probleme haben, was auch so sein soll, und Roni wird er schon irgendwie ablenken können. Nach den Essen werden sie direkt mit einem Wangen der Hiwatari-Familie zum Flughafen fahren. Kai hat ein paar Papiere vor sich, die er aufmerksam zu lesen scheint, während Ray schlaff neben ihm sitzt und müde aus dem Fenster starrt. Was Rika im Flugzeug mach wird, weiß Ray schon lange. Einfach nur schlafen, erholen, ausruhen. Vielleicht noch ein bisschen über das weiteres Vorgehen nachdenken, aber mehr sicher nicht. Fragt sich nur, ob Hilary das auch weiß. Kapitel 9: Trip to NY --------------------- “Du kannst dir gar nicht vorstellen wie peinlich mir das was… Sie sah aus wie eine tanzende Mettwurst.” Natürlich wusste Hilary nicht, das Rika ihre Gedanken lieber nachhängen wollte, als ihr zuzuhören. Zwischendurch wirft diese verzweifelte Blicke zu Kai rüber, der das gar nicht zu bemerken scheint und sogar die Augen zu hat. Rika kann es nicht richtig sehen, aber wahrscheinlich hat er Ohrstöpsel drin, denn ein verräterisches Kabel hängt über seiner Schulter. Zu Anfang waren es natürlich noch böse und vorwurfsvolle Blicke, doch mittlerweile sitzt Ray eher hilflos da, während Hilary ihm - oder eher ihr - sämtliche Geschehnisse die ihr einfallen mit vollem Elan erzählt. Währe sie eingeweiht, würde sie es sich wahrscheinlich verkneifen, aber Ray müsste es auch eigentlich gewohnt sein, bei dem, was er an Mädels kennt. Aber die Gespräche mit einem Kerl wie ihm oder einem Mädchen wie ihm sind anscheinend über Welten entfernt. “Und wie ist das bei dir Rika?”, fragt Hilary ihn nun fordernd, doch die Angesprochene hat anscheinend nicht richtig zugehört. “Ähm…”, zögert Ray und versucht sich aus der Misere zu befreien, “Wie war das noch mal? Ich hab das grade akustisch nicht verstanden.” “Das kann ich nur zu gut verstehen…”, Hilary stellt sich auf und greift über ihren Vordersitz drüber, “Hier brüllt ja auch einer rum, dass niemand schlafen oder sich auf ein Gespräch konzentrieren kann!” Die junge Japanerin verpasst Daichi eine Zwiebelquetsche, wobei Tyson daneben nur zur Seite weicht und mitleidig guckt. Er selber will es schließlich nicht drauf ankommen lassen. Rika hat dabei eher gemischte Gefühle. Einerseits bemitleidet er den Leidtragenden, andererseits ist er froh, dass Hilary nicht die Tatsache in Erwägung gezogen hat, dass er nicht zugehört hat. Nachdem Hiro jedoch den Tumult geregelt hat, kann Rika doch dem nachgehen, was sie machen wollte. Zwar zwischendurch mit Unterbrechung von einigen Fragen von Hilary, aber das stört sie nicht so sehr, sich irgendwie auszudenken, wie sie als Rika weitermacht. Die letzten Stunden konnten sie sogar alle schlafen und wurden passend zum Frühstück wieder geweckt. “Wie lange sind wir eigentlich noch unterwengs?”, will Tyson ungeduldig von dem Reisebegleiter wissen, woraufhin ihm Rika auf Hilarys Auftrag die Cap klaut. “He!”, beschwert sich dieser darauf und kniet sich auf den Sitz um zu den Mädels rüberzuschauen und gefährlich zu knurren, “Bring ihr keinen Müll bei, Hilary.” “Das wirst du sicher schon machen. Da brauch ich nicht nachhelfen.” Schon entbrennt wieder ein Streit zwischen den beiden, wobei Rika nur skeptisch zusieht und Daichi sich beim Frühstücken nicht stören lässt. “War das falsch, ihr den Gefallen zu tun?”, wispert Ray leise in unveränderter Stimme, was Kai auf der anderen Seite neben ihm gehört hat. “Sicher nicht, das hilft dir eher nicht aufzufallen.” Das versteht auch Ray. Er hätte sicher nicht so schnell die Cap geklaut und Hilary in die Hand gedrückt wie es Rika tat. Somit hat er dabei schon mal gepunktet. Hauptsache so bleibt es auch. Nach weiteren Stunden sind sie nun endlich angekommen. Der Flieger landet gekonnt sanft am Flughafen in New York, weshalb Max schon aufgeregt darauf wartet aussteigen zu können und Tyson damit ansteckt. Auch die anderen Folgen ihnen schnell, doch Kai hält Rika noch einmal zurück um etwas aus seinem Handgepäck für sie rauszukramen. “Was gibt es?” “Das hier”, Kai setzt Rika eine Sonnenbrille auf, doch diese ist erstmal skeptisch und schaut sie sich erstmal selber an. “Getönt und UV Schutz. Du wirst sie brauchen”, Kai packt ihr noch einmal auf die Schulter und geht schließlich an Rika vorbei, die ihm kurz hinterher seiht und bemerkt, dass er eine weitere Brille - vermutlich seine eigene - rauskramt. Schließlich sieht Ray wieder auf die Brille. Schlecht Geschmack kann man Kai wirklich in keiner Art nachstellen, also setzt sie die dunkele Brille auf und folgt dem Teamleder nach draußen. Wo sie schon schnell herausbekommt, was er meinte. “Boa, ist das hell”, meckert Tyson. “Stimmt, zu der Jahreszeit warst du ja noch nicht hier”, bemerkt Max, der als Einheimischer natürlich eine Sonnenbrille dabei hat. Wer sich Auskennt ist klar im Vorteil. Das bemerkt auch Ray. Nun mussten sie erstmal die halbblinden zum Hauptgebäude führen um ihre Taschen abzuholen was sich als nichtgrade einfach herausstellt. “Das ist immer noch der bester Hürdenlauf. Aber mich kriegt keiner runter”, Daichi fällt natürlich aus der Reihe. Er hat sich auf das Fließband gestellt und springt und hüpft über einen Koffer nach dem anderen, während Hilary ihn versucht irgendwie vom Band runter zu bekommen und Rika daher gleich mit nach ihrem Koffer Ausschau hält. “Mach der das immer?”, weder Rika noch Ray haben das zuvor auch nur einmal mitbeklommen wie Daichi so etwas gemacht hat. Schließlich sind weder er noch Max oder Kai je mit Daichi in einem Flugzeug gewesen. Unterdessen entdeckt Kenny den ersten ihrer Koffer und Hilary zieht bald darauf Daichi wieder auf dem Boden der Tatsachen mit samt ihrem Koffer in dessen Griff dieser mit dem Fuß hängen geblieben ist. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)