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Der holprige Weg der Liebe

Das moderne Schülerleben mit Inuyasha und Kagome
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
( * = Entspricht ungefähr der 11 Klasse) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Was bisher geschah:

Inuyasha Takahashi ist frisch auf die St. Shikon gewechselt und war am Anfang noch recht verunsichert. „Der Neue“ zu sein ist ja auch nicht immer leicht. Er wird der aufgeweckten Klasse 5-E zugewiesen, welche eine interessante Truppe zu sein scheint. Denn schon beim vorstellen, platzt auf turbulentem Wege, ein siebzehnjähriges Mädchen in den Raum, welches sich ihm zu Füßen wirft. Ihr Name ist Kagome Higurashi, Inuyashas erster Anschluss an die neuen Mitschüler. Über sie lernt er auch ihre vier Freundinnen kennen, mit denen er schnell auf eine Wellenlänge gelangt. Von sich selber machte der Takahashi Sprössling mit dem unbeliebten Miroku Asaoka Bekanntschaft, der von allen `Der Grabscher´ genannt wird. Seine aufdringliche und belästigende Art waren es, die ihm diesen Namen einbrockten. Nach anfänglicher Abneigung von Seiten des Neuen, werden die Zwei jedoch rasch Freunde. In der Sportstunde, bei einem Volleyballmatch, wird Kagomes beste Freundin Sango Minase verletzt. Ihre Nase ist dank einem Fehltreffer angesprochen und muss nun mit einem Verband gerichtet werden. Miroku, der tiefe Gefühle für dieses Mädchen zu hegen scheint, gab Sango ihre Kette wieder, die sie beim Unfall verloren hatte. Durch diese nette Geste fing diese an, ihre Meinung über den perversen Jungen zu bedenken. Derweil, bei einem Besuch im naheliegenden Eiscafé, machte Kagome eine überraschende Entdeckung. Ihr neuer Klassenkamerad, Takahashi, schien dort regelmäßig zu jobben. Aber warum? Bei der Nachfrage darauf reagierte er bedrückt und gedankenverloren. Ein merkwürdiges Verhalten. Kagome gelang es jedoch ihn mit ihrem schönen Gesang wieder aufmuntern. Aber die Verwunderung von ihrer Seite aus blieb. Verbirgt er womöglich etwas? In der Zwischenzeit war Sango im städtischen Krankenhaus um dort ihren Vater zu besuchen, welcher als Arzt seine Brötchen verdient. In dieser Stätte der Medizin, begegnete sie unerwartet Miroku und folgte ihm bis zu einem Krankenzimmer. Als ihr Klassenkamerad sich nach ein paar Stunden wieder nach Hause begab, schaute Sango, wer dort im Zimmer ruhte. Es war Mirokus Großvater, der sehr krank zu seinen schien. Die Zwei unterhielten sich einige Zeit. Dabei bekam das hübsche Mädchen den entscheidenden Tipp, wie sie Miroku seine Schweinereien austreiben könnte. Natürlich machte sie sich sofort daran, diesen Tipp zu beherzigen.
Inzwischen waren nun schon acht Tage vergangen, seid Inuyasha auf die neue Schule wechselte und alles lief prima. Als er am heutigen Tage, einem Dienstag, auf dem Weg zum Klassenraum nicht aufpasste, stieß er mit der jungen Schülerreporterin Kikyo Shinjo zusammen. Dieses Mädchen sah Kagome sehr ähnlich aber eine Verwandtschaft bestand zwischen den Beiden nicht. Eine Stunde später, im Englischunterricht glänze Fräulein Higurashi leider nur mit schlechtem Können, was sie für den Rest des Tages deprimierte. Um sie etwas aufzumuntern und um ihr zu helfen, bot Inuyasha seiner Freundin regelmäßige Unterstützung seinerseits an, die Kagome gerne annahm. Nach einer tiefblickenden Kunststunde, die Beide einander verlegen werden ließ, verabredenden sich Inuyasha und Kagome für ein Treffen am späten Nachmittag. Das Mädchen wollte so früh wie möglich die versprochene Hilfe, ihres neuen Freundes, in Sachen Englisch für sich nutzen. Doch zuvor muss der junge Takahashi noch in seinem Eiscafe´ arbeiten, von dem seine Klassenkameradin ihn gerne abholen wird. Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Was bisher geschah:
Inuyasha Takahashi ist frisch auf die St. Shikon gewechselt und war am Anfang noch recht verunsichert. „Der Neue“ zu sein ist ja auch nicht immer leicht. Er wird der aufgeweckten Klasse 5-E zugewiesen, welche eine interessante Truppe zu sein scheint. Denn schon beim vorstellen, platzt auf turbulentem Wege, ein siebzehnjähriges Mädchen in den Raum, welches sich ihm zu Füßen wirft. Ihr Name ist Kagome Higurashi, Inuyashas erster Anschluss an die neuen Mitschüler. Über sie lernt er auch ihre vier Freundinnen kennen, mit denen er schnell auf eine Wellenlänge gelangt. Von sich selber machte der Takahashi Sprössling mit dem unbeliebten Miroku Asaoka Bekanntschaft, der von allen `Der Grabscher´ genannt wird. Seine aufdringliche und belästigende Art waren es, die ihm diesen Namen einbrockten. Nach anfänglicher Abneigung von Seiten des Neuen, werden die Zwei jedoch rasch Freunde. In der Sportstunde, bei einem Volleyballmatch, wird Kagomes beste Freundin Sango Minase verletzt. Miroku, der tiefe Gefühle für dieses Mädchen zu hegen scheint, gab Sango ihre Kette wieder, die sie beim Unfall verloren hatte. Durch diese nette Geste, fing Sango an, ihre Meinung über den perversen Jungen zu überdenken.
Derweil, bei einem Besuch im naheliegenden Eiscafé, machte Kagome eine überraschende Entdeckung. Ihr neuer Klassenkamerad, Takahashi, schien dort regelmäßig zu jobben. Aber warum? Bei der Nachfrage darauf reagierte er bedrückt und gedankenverloren. Kagome gelang es jedoch, ihn mit ihrem schönen Gesang wieder aufmuntern. Aber die Verwunderung von ihrer Seite aus blieb. Verbirgt er womöglich etwas? In der Zwischenzeit war Sango im städtischen Krankenhaus um dort ihren Vater zu besuchen, welcher als Arzt seine Brötchen verdient. In dieser Stätte der Medizin, begegnete sie unerwartet Miroku. Sie fand heraus, das er täglich seinen schwerkranken Großvater besuchte. Sango stattete diesem einen Besuch ab, nachdem Miroku ging und erfuhr, wie sie ihrem Mitschüler sein schändliches Benehmen abtrainieren könnte.
Motiviert begann sie damit, ihn umzuerziehen.
Inuyasha machte derweil eine neue, flüchtige Bekanntschaft. Als er auf dem Weg zum Klassenraum nicht aufpasste, stieß er auf der Treppe mit der jungen Schülerreporterin Kikyo Shinjo zusammen, welche die Schülerzeitung schrieb.
Da sich am gleichen Tag herausstellte, das Kagome sehr schlecht in Englisch ist, bot Inuyasha ihr Nachhilfe an. Seitdem üben die zwei zusammen.
Am Samstag traf das junge Mädchen ihren Kumpel überraschend im Park, wo er wie ein Profi Basketball spielte. Kagome erzählte ihm, das die Schule ein richtiges Team besaß, und schlug vor, das er versuchen sollte, dort rein zu kommen.
Als sie sich verabschiedeten, lud sie ihn Sontags zum Mittagessen ein.

Inzwischen waren nun schon 13 Tage vergangen, seit Inuyasha auf die St. Shikon geht. Komplett anzeigen

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1. Vorstellung der anderen Art

Der holprige Weg der Liebe
 

1. Vorstellung der anderen Art
 

Es war früher Morgen in Tokio. Alle Mädchen und Jungen der Stadt gingen bereits in ihre Schulen.

Eine, unter den jungen Leuten sehr bekannte und beliebte war die

St. Shikon Schule, im Westen der Stadt.

Einige Mädchen in grünen Matrosenschuluniformen liefen, sich unterhaltend, an einem Jungen vorbei welcher gerade staunend auf das Schulgebäude blickte.

Dieser junge Mann würde heute seinen ersten Tag hier verbringen. Von außen wirkte er recht gelassen doch innerlich musste er mit seiner Nervosität kämpfen.

Neue Schule, neue Klasse, so was ist am ersten Tag nicht immer leicht.

Er schaute noch einmal auf den Zettel in seiner Hand, auf dem stand in welcher Etage des Gebäudes er sich melden sollte und natürlich die Raumnummer zu dem dazugehörigem Ort.

Es wehte kurz ein sanfter Wind auf, der sein langes, schwarzes Haar sanft tanzen lies. Über seinen Schultern hingen links und rechts Haarstränen die um einiges kürzer waren als der Rest seiner Mähne.

Für einen Moment sammelte er sich, ehe er die Schule nun näher betrat.

Das Sekretariat zu finden dauerte nicht lange, diese Schule war um einiges übersichtlicher als seine alte.

Vorsichtig klopfte er an die Tür und trat anschließend ein.

Ein reges Treiben herrschte hinter dieser Forte. Telefone klingelten, Schüler warteten ungeduldig und Lehrer kopieren noch schnell einige Papiere.

Der junge Mann wirkte recht verunsichert während er so in die Gegend blickte. Von einigen Leuten fast umgerannt und zur Seite gestellt, fühlte er sich ganz schön fehl am Platz.

„Was kann ich für dich tun?“, fragte plötzlich ohne Vorwarnung eine fremde Frauenstimme.

Leicht irritiert sah der Angesprochene die Sekretärin an, bis ihm schließlich wieder einfiel was er hier überhaupt wollte.

„Hallo, mein Name lautet Inuyasha Takahashi. Heute ist mein erster Tag hier und ich wüsste gerne in welche Klasse ich gehöre.“, sagte der neue Schüler in einem neugierigen Ton.

„Inuyasha Takahashi also…”, murmelte die Frau vor sich hin und wühlte in sämtlichen Zettel die auf ihrem Tisch lagen.

„Ha, hier haben wir dich ja!“, sagte sie triumphierend bei dem Fund des richtigen Papieres. Kurz las sie es durch um Inuyasha den richtigen Weg weisen zu können.

„Du musst ein Stockwerk höher Raum 315, Klasse 5-E*. Dein Lehrer heiß Herr Aoyama.“

Sie gab ihm noch den Zettel mit allen nötigen Informationen drauf, wie z.B. Stundenplan und Räume, eh sich die Frau mittleren Alters von ihm verabschiedete.
 

Inuyasha machte sich weiter auf den Weg nach dem richtigen Klassenraum. Während er die Stufen zum nächsten Stock erstieg, erklang das sanfte Läuten der Schulglocke. Am ersten Tag gleich zu spät komm war zwar nicht unbedingt der beste Start, doch ihm würde es bestimmt keiner übel nehmen, immerhin kannte der junge Takahashi sich hier noch nicht aus.
 

Zur selben Zeit rannte ein Mädchen mit mittellangen, schwarzen Haaren hastig auf das Schulgebäude zu.

„Oh nein ich komm schon wieder zu spät!“, bemitleidete sie sich selbst während des rennens. Ihr dunkler Rucksack rutsche ihr dabei von den Schultern. Aber mit einen schnellen Handgriff konnte sie diesen noch vorm Fall bewahren. Mit großen Schritten hievte sie sich die Stufen hoch.

//Warum ist mein Klassenraum nur im dritten Stock?!//, weinte sie in Gedanken. Gut, es hätte noch schlimmer sein können, wenn sie sogar in den vierten müsste aber das junge Dinge war nicht gerade eine Weltmeisterin in Treppen raufhetzten, drum reichte ihr das auch vollkommen.

Als sie in den Flur einbog, rutsche die Schülerin mit ihren Schuhen leicht weg, fing sich zum Glück aber.

Als wäre die Tür zur Klasse die einzige Rettung vor dem sicheren Tod, ja so schnell packte sie nach dem Türgriff, riss ihn zu sich und präsentierte sich ihren Mitschülern, in dem sie stolperte und zu Boden fiel.

Nun hockte sie auf Knien da und japste schwer nach Luft. Fest zusammengekniffen waren ihre Augen, da die Lungen schmerzhaft brannten. Ihre Beine waren zu schwach um sie jetzt hoch zu stemmen.

„Bitte entschuldigen sie meine Verspätung! Ich verspreche, dass war wirklich das letzte mal! Ich verschlafe nie wieder! Bitte Herr Aoyama seien sie nicht böse auf mi-“, da brach sie ihren Satz plötzlich ab.

Denn beim Sprechen blickte sie auf. Sah sie doch einen Schatten am Boden welcher auf sie fiel und dachte es sei der ihres Lehrers. Doch blickte sie in zwei ziemlich verwundert dreinschauende, dunkelbraune Augen.

``Oh mein Gott, wer ist das denn?!´´ Sofort lief sie knall rot an!

//Jetzt knie ich hier vor einem fremden Jungen und erzähl ihm auch noch brühwarm das ich verpennt hab!// Diese Situation war wohl das peinlichste was ihr je zugestoßen ist!

„Fräulein Higurashi, da sind sie ja endlich.“, gab ihr Lehrer sein, eigentlich, überflüssiges Kommentar.

Noch immer war deutlich zu sehen das sich das Mädchen gern einfach auf der Stelle verstecken würde. Ganz rasch erhob sie sich und setzte ihren Körper auf einen bis eben noch freien Platz am Fenster.

//Das war die größte Blamage meines Lebens!//, heulte sie in Gedanken und versteckte sich hinter ihren Rucksack.

Ganz vorsichtig lugte das Mädchen zu dem ihr Unbekannten. Sie bemerkte sofort das er sie noch anstarrte. Drum zog sie ihren Kopf schnell zurück hinter den Rucksack der auf dem Tisch stand.

Der Lehrer beschmunzelte diese Szene mit einem breiten Grinsen, bevor er sich seinem neuen Schüler zu wendete.

„Wo waren wir denn stehen geblieben bevor uns Fräulein Higurashi so unterhaltend unterbrach?“, fragte der Mann den Jungen.

„Ich wollte mich gerade vorstellen.“, war dessen Antwort.

„Stimmt! Nun dann tun sie sich keinen Zwang an!“, ermutigte Herr Aoyama ihn.

Der Schwarzhaarige richtete sich der Klasse zu und holte kurz Luft.

„Mein Name ist Inuyasha Takahashi. Ich war zuvor auf einer anderen Schule, bin aber froh nun hier sein zu dürfen.“, sagte er kurz die zwei Sätze.

Das junge Mädchen, welches zu spät kam und auf den Vornamen Kagome hörte, schaute interessiert auf den Neuen.

„Möchtest du nicht vielleicht noch etwas mehr sagen?“, stichelte sein Lehrer weiter.

Inuyasha war etwas unwohl in seiner Haut, er stand ganz und gar nicht gern so im Mittelpunkt, außerdem wusste er nicht was er über sich noch hätte sagen können.

„Ähmm...nun ja ich...“

„Verrate uns doch wie alt du bist.“ Sein Lehrer spielte gezielt auf diesen Punkt, da er aus den Unterlagen erfahren hatte wie alt sein neuer Schüler war.

Inuyasha lies sein Blick wieder über die Klasse schweifen.

„Ich bin 19 Jahre alt.“

Für einen Moment ging ein Raunen durch die Klasse. Die meisten waren verwundert. Seinem Alter nach dürfte er doch schon zwei Jahrgänge über ihnen sein. Fast alle Schüler dieser Gruppe waren 17 nur zwei drei Ausnahmen waren bereits 18.

„Bist du zweimal sitzen geblieben?“, kam es spöttisch von einem Kerl aus der dritten Reihe.

„Nein, ich musste wegen anderen Gründen die Stufe wiederhohlen.“

Erneut ging ein Gemurmel herum. Die meisten dachten sich das er wohl lügt und tatsächlich durchgefallen war. Nun hatten sie also einen Blödmann in der Klasse. Eindeutige Blicke diesbezüglich konnte Inuyasha wahrnehmen.

Diese Vorurteile kannte er bereits.

„Ich glaube es ist erst mal genug. Setz dich doch auf den freien Platz dort hinten.“, sagte Herr Aoyama lächelnd und wies ihm mit seinem Finger die Richtung.

Inuyasha tat wie vorgeschlagen und platzierte sich.

//Warum...Warum ausgerechnet den Platz vor mir?!//, schimpfte Kagome in Gedanken.

Inuyasha war auch nicht wohl bei de Sache nun direkt vor ihr zu sitzen. Wegen der Aktion von eben wusste er gar nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte.

//Am besten ich spreche erst mal gar nicht mit ihr bis sich die Sache gegessen hat.//

„So nun haben wir erst mal genug Zeit verschwendet! Jetzt wird Mathe gemacht! Die Potenzen und Variablen warten bereits auf euch!“

Herr Aoyama war ein gutherziger Lehrer der gerne Späße macht und auch verstand. Bei ihm Unterricht zu haben war angenehm aber trotzdem auch sehr lehrreich. Somit war es keine Überraschung das er bei sehr vielen Schülern der Shikon beliebt war.

Das Wissen einfach und verständlich zu vermitteln war seine Devise, die auch wunderbar klappte.

Eine Formel nach der anderen wurde an die Tafel geschrieben. Die erste wird immer zusammen gelöst damit alle den Weg der Rechnung mitbekommen doch danach will Herr Aoyama wissen ob seine Klasse es auch allein schafft. Bei Fragen und Problemen ist er jedoch immer zur Stelle.

Inuyasha war kein dummer Junge und versand alles recht gut, trotzdem kam er bei der letzten Aufgabe einfach nicht auf das richtige Ergebnis.

Plötzlich bekam er mit wie ein Schüler nach den anderen an der Tafel vorrechnen sollte.

Da bekam er leichte Panik, wenn er nun ausgerechnet die Aufgabe bekämm, welche er nicht lösen konnte?! Dann würde sie ihn erst recht für einen Sitzenbleiber halten!

Doch das Schicksal meinte es heute mal gut mit ihm, denn im letzten Moment rettete ihn das Läuten der Glocke!

//Das nenn ich Timing!//
 

„Das war ja ein glanzvoller Auftritt von dir Kagome!“, lachte ihre Freundin Sango los.

„Ich find das überhaupt nicht witzig!“, beschwerte diese sich.

„Das ausgerechnet vor dem Neuen, bestimmt denkt der jetzt sonst was von dir!“, kicherte auch Eri.

„Kann mir doch egal sein was der von mir hält!“

„Ist es dir aber nicht, sonst wärst du kaum vor Peinlichkeit so rot geworden!“, gab auch noch Yuka ihren Senf dazu.

„Ihr seid echt total gemein!“

Kagome jammerte wie ein Kind, das heute war echt nicht ihr Tag.

Es ist einfach nicht schön wenn schon ab dem frühen Morgen einfach alles schief geht.

„Sag mal Kagome...“, begann ihre vierte und letzte Freundin, Ayumi, sie anzusprechen.

„Was denn noch?“, entgegnete die Angesprochene genervt.

„Machst du heute kein Sport mit?“

Diese Frage lies Kagome einen verwunderten Gesichtsausdruck aufsetzen.

„Wie kommst du darauf? Ich hab doch mein Sportzeug gleich hi-“ Eigentlich wollte sie ihren Sportbeutel präsentieren, konnte dies jedoch nicht, da er nicht vorhanden war.

Das Mädchen musste sich bei diesem Schreck gleich an den Kopf fassen.

„Aber vorhin hattest du ihn doch.“, sprach Eri.

„Genau du bist doch heut früh über ihn gestolpert!“, grinste Yuka.

„Schau doch einfach noch mal im Klassenzimmer nach.“, schlug ihr Sango vor. Das war wenigstens mal eine brauchbare Äußerung gewesen.

Wieder mal rennend, war Kagome im Gebäude unterwegs. Die Räume werden zum Glück wegen solcher Fälle nicht abgeschlossen.

Doch als sie in dem Raum trat machte das Mädchen eine überraschende Entdeckung.

Der Neue war noch brav auf seinem Platz und es machte ganz den Anschein, das er noch rechnete.

Als sie die Tür schloss holte das dabei entstandene Geräusch den noch gedankenversunkenen Inuyasha in die Wirklichkeit zurück.

Schweigend ging Kagome zu ihrem Platz, wo wie erwartet ihre Sporttasche hing.

//Vielleicht ist er ja wirklich schwer von Begriff.//, dachte sich das Mädchen, als sie zu dem Neuen schielte. Sie war recht neugierig und konnte nicht wiederstehen über seine Schulter zu blicken.

Nach einem kurzen Moment bekam Inuyasha das allerdings mit und drehte sich nach hinten um.

//Oje!//, war Kagomes einziger Gedanke in dem Augenblick.

„Ähm...du…du bist wohl nicht gut in Mathe oder?“, brabbelte sie irgendwas daher nur um kein unangenehmes Schweigen zu erzeugen.

„Doch...eigentlich schon, ich kann nur meinen Fehler nicht finden.“, erklärte er sich.

„Darf ich?“, fragte Kagome zurückhaltend und deutete mit dem Finger auf seinen Block.

„Gern.“

Nicht mal eine Minute dauerte es und Kagome entdeckte das Problem.

„So wirst du nie auf das richtige Ergebnis kommen. Da sollte eine vier stehen, keine sieben.“, sagte sie leicht kichernd. Und weißte ihn auf die fehlerhafte Stelle hin.

„Oh. Das ist mir jetzt irgendwie peinlich.“

„Unsinn, mir passiert das auch oft genug. So was kommt davon wenn man zu schluderig schreibt!“, ermahnte sie ihn lächelnd.

„Außerdem war mein Auftritt vorhin viel peinlicher!“

„Wenn du das selbst sagst, muss es wohl stimmen.“, grinste auch Inuyasha als er daran zurück dachte.

„Du solltest jetzt aber packen, wir haben erst nachher wieder hier.“

„Ach so? Das wusste ich nicht. An meinen anderen Schulen blieb man den ganzen Tag im selben Raum.“, entgegnete er ihr.

„Du bist wohl schon viel rumgekommen.“

„Nein, ich wohne schon seid meiner Geburt hier aber mit den Schulen klappe es nicht immer wie erhofft.“, während er mit ihr sprach, packte er seine sieben Sachen zusammen.

„Zeigst du mir wo wir jetzt haben?“, fragte er höflich.

„Klar ich muss schließlich selbst hin.“

Als er fertig gepackt hatte und beide zur Tür rausgingen, war er irgendwie erleichtert. Sie schien ein sehr nettes Mädchen zu sein, zu mindestens vom zweiten Eindruck her.

„Vielleicht solltest du einfach etwas konzentrierter sein.“, sagte sie plötzlich.

Kagome konnte es nicht leiden wenn so eine komisch, bedrückende Stille aufkam, da fühlte sie sich immer merkwürdig.

„Das bekomme ich öfter gesagt.“, gab Inuyasha leicht ertappt als Antwort.

Doch das Mädchen neben ihm kicherte nur belustigt.

„Dann solltest du dich wohl langsam dran halten.“

„Und du solltest dir vielleicht einen Wecker mehr stellen.“, stichelte er zurück, tat das aber mit einem Grinsen.

„Hey, um so was sagen zu dürfen kennen wir uns noch nicht gut genug!“, ermahnte sie ihn lachend.

„Wenn das so ist solltest du mir vielleicht deinen Namen verraten, oder soll ich dich Schlafmütze nennen?“

„Wag es bloß nicht!“, drohte sie etwas ernster.

Sie überlegte ein paar Schritte lang ob sie ihm ihren Namen verraten sollte, schließlich wird er ihn irgendwann eh erfahren. Doch wollte sie lieber ein wenig mit ihm spielen. Das Mädchen wusste nicht wieso aber irgendwie war es lustig mit ihm.

„Rate doch!“, sagte sie knapp, als sie oben ihm vierten Stock ankamen.

„Ich soll raten?“, diese Aussage lies ein dickes Fragezeichen in seinem Gesicht erscheinen. Mit allem hatte der junge Mann gerechnet aber damit nicht.

„Genau!“ Irgendwie kam sich Kagome jetzt doch blöd vor bei der Sache, nachher hält er sie noch für eine total alberne, ständig verschlafende Tante. Doch nun war es bereits für einen Rückzieher zu spät.

Inuyasha grübelte.

//Wie soll ich denn ihren Namen erraten?//

„Sakura?“, sprach er einfach drauf los.

„Falsch!“

„Yuki?“

„Auch Falsch!“

„Gib mir doch einen Tipp!“, bettelte er ein bisschen. Dabei sank er mit seinem Kopf auf ihre Größe hinab, um ein Blick in ihre Augen riskieren zu können.

Das Mädchen legte gespielt überlegend einen Zeigefinger an ihr Kinn und starrte zur Decke.

„Einen Tipp willst du...mal überlegen. Na gut, ich verrate dir das er auf `me` endet.“

Erneut versank Inuyasha in tiefe Grübeleien, doch half ihm das nicht wirklich. Drum überholte er Kagome kurzerhand, worauf sie stehen blieb.

//Was hat er denn?//, fragte sie sich und schaute ihn an.

Inuyasha betrachtete sie ganz genau, von oben bis unten, mal abgesehen davon das ihm jetzt erst auffiel wie hübsch sie eigentlich war, sah er noch was anderes, interessantes. Auf dem Turnbeutel, den sie in den Händen hielt stand ganz zufälliger weise ein Schild mit Name und Klasse drauf.

//Anscheinend vergisst sie ihre Sachen öfters mal.//, kam ihm dazu spontan in den Sinn. Jedenfalls war das sein Glück!

Gelassen legte er seine Arme hinter den Kopf und lief weiter.

„Hey was ist mit dir?“, fragte das immer noch stehende Mädchen verwirrt nach.

„Nichts. Es ist alles in Ordnung...Ka go me!“, bei ihrem Namen setzte er ein ganz besonders breites und herzliches Grinsen auf.

„W...Was... aber wie?!“, das überrumpelte Mädchen mit den schwarzen Haaren war total baff, wie um alles in der Welt konnte er ihren Namen nur vom genauen betrachten ihres Körpers erfahren?

Stand er ihr vielleicht auf der Stirn geschrieben? Oder sah sie wie eine typische Kagome aus?

„Das verrate ich nicht!“, lachte Inuyasha auf und schaute wieder nach vorn.

Doch wie aus dem nichts war wieder eine Melodie zu hören.

„Oje die Schulglocke, jetzt aber schnell!“, rief Kagome panisch, sie wollte nicht wieder zu spät kommen.

Mit einem Handgriff schnappte sie sich Inuyashas Handgelenk und rannte zwei Türen weiter. Dieser war im ersten Moment recht verwundert lief aber trotzdem mit.

Im Chemieraum angekommen hatten sie gemerkt das der Lehrer, Herr Oda, noch gar nicht da war. Erleichtert über diese Tatsache setzte sich Kagome sofort auf ihren Platz der neben Sango war.

Inuyasha hingegen sah etwas schüchtern aus, wusste er doch nicht wohin mit sich.

Als Kagome noch mal zu ihm schaute, erkannte sie das auf den ersten Blick.

//Komisch, eben war er doch noch ganz selbstbewusst. Warum ist er jetzt so zurückhaltend?//

„Hier ist noch frei, wenn du willst kannst du dich gern setzen!“, rief ein Junge der als Frisur einen kecken, kurzen Zopf trug.

Inuyasha nahm diese Einladung dankend an.

„Hey Kagome, hab ich mich eben verguckt oder hast du seine Hand gehalten?!“, flüsterte ihre Freundin. Musste schließlich ja nicht jeder sofort mitbekommen was sie zu bereden hatten.

„Quatsch! Ich hab doch nicht seine Hand gehalten! Nur sein Handgelenk, wir haben getrödelt drum zog ich ihn hinter mir her.“, erklärte sie während des auspackens der Bücher und Hefter.

„So? Wobei habt ihr denn getrödelt? Seid wann gehst du überhaupt so auf Leute zu?“ Sango entdeckte ja plötzlich ganz neue Seiten an ihrer langjährigen Freundin.

Doch anstatt auf diese Fragen zu antworten, schaute sie noch mal kurz nach hinten zu Inuyasha.

//Wie hat er nur meinen Namen erraten?//

„Hey Kagome, ich spreche mit dir!“

„Findest du ich sollte ihn warnen?“, sagte die Angesprochene ohne auf die Äußerung von ihrer braunhaarigen Freundin zu reagierten.

„Du meinst weil er beim `Grabscher´ sitz? So lang er kein Mädchen ist besteht kein Grund dafür.“, leierte Sango diese Sache herunter.

„Und wenn Miroku ihn mit seiner Macke ansteckt? Das wäre echt schade um ihn.“

Na da lies Kagome aber mal ein paar ganz interessante Sätze erklingen. Bei denen Sango sofort die Ohren Spitze!

„Wieso wäre es schade? Sag mal hast du etwa schon einen Narren an dem Kerl gefressen?“

Kagome zog gelassen ihren Stuhl vor um sich zu setzten.

„Unsinn! Ich hab mich nur nett mit ihm unterhalten. Er ist echt in Ordnung, wirklich. Er ist sogar richtig witzig.“, lobte sie den Neuen in den höchsten Tönen.
 

„So du hast also schon Kagome näher kennen gelernt.“, fragte der Grabscher, wie er von allen genannt wurde mit schelmischen Blick.

„Kennen gelernt ist zu viel gesagt. Sie wollt mir ja nicht mal ihren Namen verraten.“

Da seufzte sein Banknachbar plötzlich schwer auf.

„Ja, Kagome ist ein Mädchen das nicht leicht für ich zu gewinnen ist. Ich selbst bin auch schon gescheitert.“

„Du wolltest was von ihr?“

„Nicht nur ich, mein Freund! Schau sie dir doch an! Glaubst du wirklich ein so hübsches Mädchen hat keine Verehrer?“

Während die beiden so redeten packte Inuyasha schon all seine Sachen zurecht, Miroku hingegen nicht. Der faulenzte lieber auf seinem Stuhl herum.

„Bist du immer noch hinter sie her?“, fragte der Neuling interessiert.

„Ich? Nein, da hab ich aufgegeben. Inzwischen hat ihre Freundin mein Aufsehen erregt.“ Der Grabscher schickte mit den ausgesprochnen Worten sofort schelmische Blicke zu Sango, doch diese bemerkte das nicht einmal.

Inuyasha bekam kein gutes Bild von seinen Sitznachbarn und bereute es jetzt schon sich neben ihn gesetzt zu haben.

//Der scheint mir nicht zu wissen was das Wort `Anstand´ bedeutet.//

„Glaubst du denn du hast bei ihr gute Karten?“, wollte Inuyasha mit dieser Frage das Gespräch aufrecht erhalten.

„Ich habe bei allen Mädchen schlechte Chancen, irgendwie bin ich nicht sehr beliebt.“, trauerte der Junge und bemitleidete sich selbst zu tiefst.

//Kann mir gar nicht vorstellen Warum.//, gab ihm Inuyasha gedanklich seine Antwort dazu.

In dem Moment kam auch schon der Herr Oda herein und begrüßte die Klasse freundlich.

Sofort stellten alle das Getuschel ein und erwiderten freundlich die Geste.

Miroku rückte ein Stück näher an Inuyasha und flüsterte so unauffällig wie möglich etwas in sein Ohr.

„Vielleicht hast du ja mehr Glück bei ihr. Immerhin kommt ihr schon zusammen zur Klasse und das am ersten Tag!“

„Wenn du meinst...“ Inuyasha fand es nicht gerade sehr schön das sein `neuer Freund´ so über Mädchen spricht, als seinen sie Pokale die man ergattern sollte.

„Eines kann ich dir jedenfalls mit Gewissheit sagen, einen Freund...hat sie nicht.“

Inuyasha riskierte einen Blick zu Kagome, welche gerade gebannt auf die Tafel schaute. Er hatte nicht vor sie gleich als potenzielle feste Freundin zu sehen, so wie sein Kumpane, links von ihm. Im Moment hoffte er nur sich vielleicht mit diesem Mädchen anfreunden zu können, denn er musste ehrlich zugeben das er sich gut vorstellen könnte mit ihr auf dieser Ebene verweilen zu können.

//Mal sehen, was der Tag noch so bringt....//

2. Ein sportlicher Typ

Nach Chemie, Kunst und Deutsch kam Inuyashas Lieblingsfach an die Reihe, Sport! Ein Fach ohne Arbeiten, Test´s und Hausaufgaben. Noch dazu kann man sich meist schön auspowern, genau das was dem jungen Mann am nächsten liegt.

Günstiger weise waren es die letzten beiden Stunden für heute, so war es nicht weiter tragisch wenn man leicht verschwitzt diesen Unterricht später verlies.

Doch bevor es soweit war, musste die Hofpause hinter sich gebracht werden. Nicht ganz einfach für einen Frischling an der Schule.

Jeder hatte auf dem Gelände seinen kleinen Platz, einen Ort wo man sich mit seinen Freunden tummelt und die neusten Themen bequatscht.

Doch Inuyasha hatte solch einen Ort noch nicht. Er stand ziellos am Ausgang zum Hof, seine Augen über die Gegend schweifend.

Mädchen und Jungen liefen an ihm vorbei, einige rempelten ihn auch aus versehen an, wofür sofort eine Entschuldigung folgte.

Auch wenn der Tag bis jetzt nicht schlecht verlief, so verlief er aber auch nicht grade großartig. Sofort heute Anschluss zu finden hatte Inuyasha auch keineswegs erwartet.

Das er sich überhaupt schon mal mit zwei seiner Mitschüler unterhielt war ein kleines Erfolgserlebnis für ihn.

Inzwischen, so ziemlich in der Mitte des Hofes angelangt, hat der sich zurückhaltende Neuling noch immer keinen Platz für sich entdecken können.

Dafür aber erspähte er etwas, oder besser gesagt jemanden.

Es war Kagome, sie saß lachend bei einigen anderen Mädchen aus seiner Klasse.

Da diese verschlafene Persönlichkeit seine erste Kontaktperson war überlegte er kurz ob er vielleicht zu ihr gehen sollte. Andererseits wollte er nicht als aufdringliche Klette dastehen.

Noch einige Sekunden schaute er zu, wie die hübsche Klassenkameradin auf einer niedrigen, roten Ziegelmauer saß und ein Trinkpäcken leerte.

Dann wurde er aber aus seinen Gedanken gezogen.

Eine männliche Stimme rief seinen Namen, worauf er sich in die Richtung, aus der sie kam, drehte.

„Miroku?“

Der Junge mit dem Zopf legte vertraut und kumpelhaft, so als würden sie sich schon ewig kennen, seinen Arm um Inuyashas Hals.

„Was stehst du denn hier so verloren rum? Komm, du kannst bei uns sein wenn du willst.“, sagte er und deutete mit dem Daumen über seine Schulter hinweg, rüber zu einigen anderen Jungs seiner Klasse. Diese schauten freundlich zu ihm zurück.

„Danke...“, gab Inuyasha kurz als Zustimmung zu diesem Vorschlag.

So ging er mit Miroku mit.

Die Jungs waren aus seiner Sicht total in Ordnung. Sie fragten einige Dinge über seine letzten Schulen, wo er wohnt, was er so für ein Schüler ist und noch so ein paar andere Sachen.

Diese Fragen waren für Inuyasha nicht zu aufdringlich, er beantwortete sie gern und stelle sie auch als Gegenfragen.

So hatte der Takahashi doch noch, zumindest für den Anfang, einen Ort gefunden wo er wohl erst mal dazugehören würde.

Durch das reden verging die Zeit rasch und das Leuten der Glocke erklang.

Ein Zeichen für alle sich zum Unterricht zu begeben.

Inuyasha ging mit seinen neuen Bekanntschaften zur Turnhalle, die um einiges Größer war als die seiner alten Schule.
 

Als der Schwarzhaarige fertig Umgezogen die Halle betrat, staunte er nicht schlecht. Sie war einfach klasse! Der Boden glänzte regelrecht, die Körbe vom Basketball waren nicht total demoliert und die Geräte die draußen aufgebaut waren sahen auch recht neu aus.

„Wow“, sagte er völlig verblüfft.

„Na gefällt sie dir?“, fragte wie aus dem Nichts eine bekannte Stimme.

„Kagome?!“, kam es leicht erschrocken von ihm. Da sie so plötzlich hinter ihm auftauchte.

Das Mädchen lächelte nur freundlich.

„Ja, es sieht alles noch so neu aus. Hat die Schule vor kurzem Geld bekommen?“

„Nein, die Schüler und Lehrer gehen nur sehr sorgfältig mit den Gerätschaften um. Hier werden schließlich Turniere abgehalten.“

Bei diesen Worten wurde Inuyasha hellhörig.

„Turniere?“, wiederholte er fragend.

„Was denn für welche?“, warf er noch knapp hinterher.

„Ach in fast allem. Fußball, Volleyball, Handball und Basketball.“

„Das ist ja klasse!“, sein Ausruf klang begeistert von dieser Neuigkeit.

„Machst du gern Sport?“, fragte Kagome nach.

„Naja...ich spiel ganz gern Basketball...“, erzählte der junge Mann leicht schüchtern.

Kagome wollte noch etwas mehr wissen, wurde dabei jedoch von ihrer Lehrerin unterbrochen. Es war Zeit für ein bisschen Bewegung, so trennten sich die beiden erst mal.

Die Jungs der Klasse gingen zur linken Seite der Halle und die Mädchen zur rechten. Der Sportunterricht war manchmal getrennt und dann mal wieder zusammen. Es hing immer etwas davon ab was genau auf dem Plan stand.

Heute war er für beide Seiten gleich.

Nach einem kurzen, gemeinsamen Warm up, das aus rennen und dehnen bestand, war es an der Zeit das Spielfeld aufzubauen.

„Was wird denn gespielt?“, wollte Inuyasha wissen als alle am rumwuseln waren. Drum fragte er Miroku.

„Ach, leider Volleyball. Wenn ich selbst spielen soll find ich es blöd aber...“

„Aber was?“, fragte Inuyasha nach und erblickte ein schelmisches Grinsen in seinem Gesicht.

„Aber wenn die Mädchen spielen ist es der Himmel auf Erden! In den Kurzen Sporthöschen kommen ihre schönen Beide wunderbar zur Geltung! Und wie sie hochspringen! Ihre kraftvollen Ausrufe dabei! Ein Traum sag ich dir!“

Miroku geriet sofort ins Schwärmen!

Inuyasha hingegen hob nur etwas verwundert eine Augenbraue hoch.

Während die beiden so sprachen, baute der Rest der Klasse alles soweit auf.

Die Jungs waren zuerst an der Reihe. Inuyasha sollte gleich im ersten Team mit dabei sein, Herr Toriyama, der Sportlehrer der Jungs, wollte sehen was er denn schon so kann.

Für ihn war das kein Problem, auch wenn er lieber Basketball statt Volleyball spielte. Er war gut in Sport, egal was es nur für ein Spiel war. Inuyasha gehört zu der Sorte Mensch, der schnell lernt und das vor allem aus seinen Fehlern.

Die Mädchen hockten mit angezogenen Beinen auf den Bänken am Rand der Halle.

„Schau mal Kagome, der Neue spielt mit.“, sagte Eri rasch als sie das sah.

„Was? Wo?“

Das junge Mädchen erblickte ihn nicht gleich, da ein paar ihrer Mitschüler vor ihr rumwackelten. Doch dann war die Sicht frei.

„Stimmt!“, sagte sie lächelnd.

„Glaubst du er ist gut?“, fragte Yuka ihre Freundin.

„Das wird sich wohl gleich zeigen.“

Gespannt schauten Kagome und ihre vier Freundinnen auf das Feld.

Sofort ertönte der Anpfiff, worauf der Ball nicht lange still hielt.

Er sprang und flog von einem Feld zum anderen. Die Jungs mochten

Das Spiel zwar nicht aber sie waren gut, das muss man ihnen lassen.

Leider konnte Inuyasha sein Können noch nicht unter Beweis stellen, denn den Ball bekam er einfach nicht.

Trotzdem erzielte seine Mannschaft binnen kürzester Zeit einige Punkte.

Ein reges Treiben herrschte auf dem Platz, die weiße Kugel tanzte förmlich über die zwei Seiten.

Mit einigen schnellen Angriffen der gegnerischen Seite war der Vorsprung jedoch schnell zu nichte gemacht.

Das nagte an dem jungen Takahashi, verlieren war etwas, das er nicht so leicht konnte. Er war in der Hinsicht ein wahrer Kämpfer, egal wie schlecht die Lage auch sein mag er würde bei einem Spiel immer 100% geben!

Nun war auch genau der Augenblick gekommen um das zu zeigen!

Die Uhr ermahnte das nur noch eine Minute Spielzeit herrschte, es war Gleichstand zwischen den Mannschaften, jetzt musste jeder Zug sitzen!

Einer seiner Gegner nutze eine Vorlage für einen letzten verheerenden Schmetterball aus.

Mit ganzer Kraft schleuderte er ihn zu Boden! Doch Inuyasha konnte das nicht einfach so zulassen. Mit einem sensationellen Hechtsprung warf er sich zu Boden und erwischte den Ball noch! Er baggerte ihn hoch in die Luft.

„Miroku!“, rief er nur energisch.

Dieser verstand und sprang dem Ball nach. Er erwischte ihn und machte ebenfalls einen Schmetterball zum Gegner hin.

Und da ertönte der Endpfiff!

Leider jedoch bevor der Ball den Boden berührte.

Zur bitteren Enttäuschung des Teams von Inuyasha und Miroku.

Trotzdem gab es heftigen Beifall vom Rest der Klasse, so wie den beiden Sportlehrern.

Herr Toriyama kam mit einem breiten Grinsen auf Inuyasha und Miroku zu. Herzhaft klopfte er ihnen auf die Schulter.

„Alle Achtung! Das nenn ich Einsatz! So was will ich öfter sehen!“

Besonders Inuyasha bekam stolze Blicke von ihm.

„Sag, war das Glück oder Können?“

„Ich würde sagen von beidem ein bisschen.“

Da lachte der Lehrer laut auf.

„Die Antwort find ich gut!“ Er drehte ihnen den Rücken zu und schickte die nächsten beiden Teams aufs Feld.

„Hey, tat das nicht weh sich so auf den Boden zu werfen?“, wollte Miroku wissen.

„Ach nur halb so schlimm! Ich bin bei weiten schlimmeres gewohnt!“, erzählte Inuyasha mit einem Grinsen, da er an jemanden aus seiner Vergangenheit denken musste.
 

Die Freunde von Kagome staunten nicht schlecht bei dieser Aktion.

„Habt ihr das Gesehen?!“, rief Yuka ganz aufgeregt.

„Ja klar haben wir das gesehen!“, bestätigte Sango ebenfalls nicht ganz ruhig.

„Wow, er hat dem Grabscher eine perfekte Vorlage geliefert.“, kommentierte auch Ayumi. Sie war aber trotzdem noch recht gefasst. Allerdings ist dieses Mädchen auch die Ruhe und Vernunft in Person.

„Schade nur das die Zeit nicht mehr reichte.“, gab auch Eri ihre Meinung dazu.

Kagome sagte nichts, sie staunte nur stumm. Dieser Junge verwunderte sie irgendwie. Mal so zurückhalten, fast schon schüchtern, dann allerdings wieder so selbstbewusst und spontan.

Woher kommt nur dieser ständige Wechsel?

Doch alles grübeln brachte da auch nichts.

Das Mädchen schaute weiter gespannt den nächsten Spielen zu, bis sie selbst und ihre Freunde an der Reihe waren.

„Na endlich!“, freute sich Miroku wie ein Schneekönig.

Inuyasha verdrehte nur die Augen.

„Sag, kam dir mal in den Sinn das die Mädchen dich genau deshalb eher meiden?“

„Hm?“

der Gesichtsausdruck seines Banknachbarn zeigte deutlich das ihm dieser Gedanke nicht mal ansatzweise kam.

„Wieso?“, fragte er sogar noch verwundert nach.

Er tat ja förmlich so, als sei er die Unschuld vom Lande, die nichts böses oder schändliches im Sinn hatte. Mit großen ratlosen Augen schaute er zu Inuyasha, in der Hoffnung eine Antwort zu erhalten.

„Sagen wir es so, Mädchen mögen es, glaube ich, nicht sonderlich wenn

du ihnen so hinterher gaffst oder Pfiffe zuteil kommen lässt. Das wirkt doch recht plump, so Bauarbeiter mäßig, oder nicht?“, er fragte das ganz ernst denn so wie es aussah war Miroku das noch nie so aufgefallen.

„Meinst du echt daran liegt das? Ich dachte aber Mädchen wollen das man ihnen zeigt wie geil man sie findet.“

Miroku war völlig verwirrt und ratlos. Seine ganze Flirtmethode basierte doch auf zupfeifen und eindeutigen Bemerkungen über ihre wohlgeformten Rundungen. Wie sollte es denn sonst funktionieren wenn nicht so?

„Klar wollen sie Bestätigung und Aufmerksamkeit aber du stellst dich an wie ein...na ja...perverser Widerling.“

Inuyasha hatte vorhin auf dem Hof schon so manches Szenario davon mitbekommen. Das war alles andere als schön mit anzusehen.

Für diese wahren Worte erntete Inuyasha jedoch nur finstere Blicke von dem vermeidlichen Flirtmeister. Denn `pervers´ und `Widerling´ waren Wörter die er mehr hasste als alles andere. Bekommt er sie doch täglich zu hören.

„Nun schau nicht so, ich mein es nur gut! Schon wie du sagst `das man ihnen zeigt wie geil man sie findet´ das klingt irgendwie erniedrigend. Finde ich jedenfalls. Aber ich misch mich da nicht weiter ein, es ist ja dein Ding.“ Er hob entschuldigend die Arme und wollte das Thema beenden. Um ihn zu belehren kannten sich die zwei nicht gut genug.

Eine kurze Zeit war es still und die beiden schauten dem Spiel der Mädchen zu.

„Sag mal Inuyasha...“, begann Miroku.

„Hm?“

„Hast du eigentlich ne Freundin?“

Sein Blick drehte sich zu ihm.

Leicht irritier über die Frage stutzte der Neuling kurz. Aber er gab ihm dann doch noch eine Antwort.

„Nein, wieso?“

„Na dann hör ich sowieso nicht auf dich...“, sagte Miroku schnell und drehte seinen Kopf wieder zu den Mädchen.

Inuyashas Stirn wurde bei diesem Anblick von einer dicken Schweißperle geschmückt. Das musste er ja nun nicht verstehen...

//Auch wenn ich keine Freundin hab, so viel weiß ich dann doch schon...//

Einige laute, kraftvolle Rufe zogen Inuyashas Aufmerksamkeit zurück aufs Feld, wo Kagome gerade einen wunderbaren Angriff hinlegte. Der perfekt punktete. Ihre Mannschaft lag haus hoch in Führung, kein Zweifel, das sie das Spiel gewinnen.

Das Mädchen zeigte eine klasse Teamfähigkeit und sehr gute Technik.

Inuyasha war sichtlich beeindruckt.

Wie sicher sie sprang und zuschlug.

Ihre Haare, die zu einem Pferdeschwanz gebunden waren schüttelte sie gekonnt nach hinten.

Bei jeder Annahme, bei jedem weitergeben des Balls perlten kleine Schweißtropfen von ihrer Stirn.

Sie motivierte und dirigierte ihre Mitspieler als wäre sie ein Profi.

Inuyasha konnte gar nicht mehr den Blick von ihr wenden.

„Sie ist klasse nicht wahr?“, sagte Miroku, als er mitbekam wie Kagome ihn regelrecht fesselte.

„Ja das ist sie.“, musste Inuyasha neidlos zugeben.

„Sie gehört zu den Besten der Klasse.“

„Das wundert mich nicht.“

Immer noch wendete der Frischling keine Sekunde seinen Blick vom Feld, erst als die Zeit um und das Spiel damit zu ende war.

Natürlich hatte Kagomes Mannschaft gewonnen. Diese freuten sich wie immer so sehr als hätten sie einen Pokal bekommen.

Nun da sowohl Mädchen als auch Jungs dran waren, gab es ein gemisches Spiel, wo beide Geschlechter in einem Team sind.

Für manche Mädchen war das ein großes Problem, die männlichen Spieler trauten ihnen kaum etwas zu, egal wie gut sie auch waren. In ihren Augen kamen sie an das Können eines Jungen nicht ran.

Herr Toriyama stellte die Gruppen zusammen, denn er suchte immer wieder nach eine Zusammenstellung die als perfekte Mannschaft zu bezeichnen war.

Heute war die Kombi besonders interessant.

Inuyasha, Kagome, Miroku, Sango, Yuka und Zen waren in einer Mannschaft.

Diese waren in den Augen des Lehrers mit die Besten dieser Klasse.

Gut bei Inuyasha konnte er das noch nicht genau sagen, doch das war jetzt seine Chance es ihm zu zeigen!

Der junge Takahashi war froh mit Miroku und Kagome zusammen spielen zu dürfen. Schließlich durfte er schon Zeuge ihrer beider Können werden.

//Das wird sicher interessant!//
 

Die ersten Spielminuten verliefen recht normal und harmlos. Wie bei einem typischen Match eben. Als jedoch der erste größere Rückstand herrschte tauten alle langsam auf.

Es war Kagomes Team das hinten lag, zu Leidwesen von Herr Toriyama. Hatte der, nicht mehr ganz so junge Mann, doch gerade von diesen sechs mehr erhofft.

„Nun los, schlaft nicht ein!“, rief er um sie anzuspornen.

Das schien zu helfen denn auf einmal kam Leben auf das Feld.

Die Schläge, die der arme Ball einstecken musste, bekamen plötzlich mehr drall. Kagome hatte schon ganz rote Unterarme vom baggern. Und auch wenn es manchmal recht zeckte, so ignorierte sie den Schmerz.

Das Spiel wurde langsam aber sicher spannend. Die Mannschaften waren erstklassig ausgewählt.

Ein Gegner sprang gerade am Netz hoch und wollte den Ball rüber katapultieren, da machte Kagome aber einen Strich durch die Rechnung! Zumindest hatte sie das vor. Sie erhob sich ebenfalls in die Luft, ihre Arme zum blocken positioniert doch war die Kraft hinter dem Angriff zu stark. Das runde Geschoss bahnte sich seinen Weg, direkt auf den Boden zu, Eri aber reagierte schnell! Sie erwischte den Ball und spielte ihn zu Miroku, dieser zu Inuyasha, der das Präsent geradewegs zurück schickte. Doch die Gegner waren auch nicht gerade schlecht. Lange mussten sie nicht auf eine Retourkutsche warten.

Erneut gab es sensationelle Zuspiele! Solch eine grandiose Teamfähigkeit ist wahrlich selten. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man den Eindruck bekommen diese sechs würden schon Ewig als Mannschaft zusammen arbeiten!

Aber dieser hohe Einsatz kostet viel Kraft, alle Spieler waren schon recht am japsen.

Für eine Verschnaufpause war aber keine Zeit denn der Ball erstatte schon wieder einen stürmischen Besuch!

Sango parierte erstklassig, sie gab gleich weiter zu Zen. Dieser Junge, mit kurzer Struppelfrisur hechtete hoch und schickte den Ball geradewegs zu Boden.

Doch an einhohlen war noch lange nicht zu denken, da lag noch einiges an Punkten vor ihnen.

Aber mit vereinten Kräften gelang es ihnen dann noch. Es dauerte zwar etwas aber das ist nun mal so in manchen Sportarten.

Wieder war ein spannender Gleichstand zu sehen.

Die Zuschauer auf den Bänken gefesselt von der Atmosphäre zwischen den Feldern. Die Siegeslust war regelrecht aus der Luft zu greifen!

Sie alle waren still nur die Rufe der aktiven Leute erhellten den Raum.

Was Herr Toriyama besonders auffiel war das harmonische Zusammenspiel von Inuyasha und Kagome, sie lieferten sich perfekte Pässe zu. Da wunderte es nicht das ihre Gruppe es schaffte noch aufzuholen.

Kurz vorm Schluss steigt natürlich bei allen die Anspannung, darf doch jetzt schließlich nichts mehr schief gehen. Der Ball wird regelrecht mit den Augen fixiert! Keine Sekunde darf man ihn aus den Augen lassen.

Doch war das leichter gesagt als getan. Denn die Gegner setzten noch mal richtig dem ganzen die Krone auf! Schnelle, zielgenaue Pässe machten es schwer zu ahnen was nun als nächstes kommt.

Und wie aus den Nichts raste das weiße etwas, nur noch mit einer Mordsgeschwindigkeit, auf die Erde zu!

Alle glaubten wahrscheinlich, das es nun gelaufen sei, das dies der entscheidende Punkt sein würde. Doch da hatten sie die Rechnung ohne Kagome gemacht! Sie warf sich auf die Seite und pritschte, so gut sie es in dieser Lage konnte, zu Inuyasha.

„Hier!“, rief sie ihm laut zu, das er auch sicher sein konnte das er den Ball bekam.

Zum Schmettern reichte diese Vorlage nicht, nur zum baggern. Doch trotzdem war dieser Angriff nicht zu unterschätzen. Einen hohen Bogen flog der Ball, genau auf zwei Spieler zu. Davon überzeugt selbst diesen Wurf an sich zu nehmen merkten sie nicht, wie die zwei sich selbst im Weg standen. So erwischte ihn keiner von beiden.

Der Ball landete mit einem lauten Knall zu Boden!

Punkt für Kagomes Mannschaft!

Und kurz darauf ertönte das Signal zum Ende des Spiels.

Sie hatten gewonnen!

Inuyasha grinste übers ganze Gesicht, genau wie Miroku und Zen.

Sango freute sich wie ein kleines Kind und fiel der am Boden sitzenden Kagome lachend um den Hals.

„Das war einmalig!“, bewunderte sie die Aktion ihrer Freundin.

„Ach was, so toll war das nun auch nicht...“, winkte diese mit roten Wangen ab.

„Nein sie hat recht.“, stimmte Inuyasha zu. Er reichte ihr die Hand, die sie gerne annahm um aufzustehen.

„Hast du dir wehgetan?“, fragte er noch, da er von vorhin ja selbst spürte wie hart der Boden war.

„Es geht schon. Du hast aber auch super reagiert.“, lobte Kagome.

„Sagen wir einfach das wir alle klasse waren!“, schlug er grinsend vor.

„Damit bin ich einverstanden!“, gab auch Sango ihren Senf dazu.

Die Verlierer ärgerten sich so sehr wie sich die Gewinner freuten.

Vor Wut über so einen blöden Zwischenfall hob der eine Kerl aus der anderen Mannschaft den Ball und schleuderte ihn voll Ärger wahllos durch die Gegend. Er war einer der Typen die mit Frust nicht gut umgehen konnten und ihn sofort rauslassen mussten.

Manchmal mit verheerenden Auswirkungen. Denn ohne das er es wollte, flog der Ball mit Affenzahn auf eine seiner Klassenkameradinnen zu!

Genau auf die arme Sango!

Er sauste übers Netzt, ganz knapp an Mirokus Gesicht vorbei. Auf direktem Weg zum ahnungslosem Mädchen!

Es ging alles viel zu schnell, sie bekam das nicht mal ansatzweise mit!

Ihr Kopf wurde volle Breitseite erwischt. Ausweichen war da unmöglich.

Sie viel mit einem lauten Aufschrei nach hinten zu Boden.

Ihre Mitspieler schauten nur geschockt zu. Da konnte keiner rechtzeitig reagieren um etwas zu tun.

Der Ball kullerte weiter, zuvor so strahlend weiß ist er nun blutrot besudelt.

„Sango!“, riefen alle umstehenden sofort panisch.

„Oh mein Gott das wollte ich nicht!“, beteuerte der Unfallverursacher.

Ohne länger zu zögern eilte Miroku sofort zu ihr. Nur Sekunden später waren auch sofort Kagome und ihre anderen drei Freundinnen bei ihr.

Immer wiederholten sie ihren Namen und fragen wie es ihr geht.

Miroku half ihr vorsichtig dabei, sich leicht hinzusetzen.

Die Verwundete blutete heftig aus der Nase, ihr ganzes Shirt war bereits befleckt.

Natürlich war auch Herr Toriyama zur Stelle. Er handelte schnell und ruhig, wie es sich gehörte.

Und eh sie sich versah wurde Sango auch schon auf seinen Armen zur Schulkrankenschwester getragen.

Seine Sportlehrerkollegin kümmerte sich derweilen um die aufgeregte Meute, ganz besonders um den, der für das alles verantwortlich war.

Da sowieso die Stunde beendet war schickte sie alle Schüler zu den Umkleiden.

Miroku wollte gerade dorthin gehen, doch zuvor schaute er noch mal zu dem blutverschmierten Volleyball.

„Nanu?“, nuschelte er vor sich hin.

Er sah etwas funkeln. Noch einmal lief er kurz zurück um zu sehen was es war.

„Hey wo bleibst du?!“, rief Inuyasha durch die leere Halle.

Miroku antwortete nicht kam aber zu ihm gerannt.

„Ich hab eine Kette gefunden.“

„Wo denn?“, fragte der Neue.

„Beim Volleyball.“

Miroku zeigte Inuyasha die Kette, welche in seiner Hand lag. Sie war Silber und hatte einen kleinen Herzanhänger.

„Bestimmt gehört sie Sango.“, meinte Inuyasha.

Sein Freund nickte nur stumm.

„Ich werde gleich nach dem umziehen im Krankenraum vorbeisehen, vielleicht ist sie ja noch da.“
 

Als Inuyasha und Miroku gerade in den Flur, welcher zum Krankenzimmer führte einbogen, kamen ihnen Kagome und ihre drei Freundinnen Eri, Yuka und Ayumi entgegen.

„Oh, ihr zwei?“, fragte Yuka erstaunt.

„Wollt ihr zu Sango?“, wollte Eri wissen.

„Ja, das sah ja nicht gerade gut aus. Wir wollen sehen wie es ihr geht. Wart ihr grad bei ihr?“, stellte Inuyasha eine Gegenfrage.

Ayumi nickte darauf nur.

„Wie geht es ihr denn?“, fragte Miroku besorgt.

„Naja wie es einem geht nach so einem Schlag. Aber schaut lieber selbst.“, sagte nun auch Kagome.

Sie verabschiedeten sich und gingen wieder ihre Wege.

Als der Finder der Kette bereits im Krankenzimmer verschwand, rief Kagome noch mal kurz nach Inuyasha.

Dieser drehte sich nach ihr um.

„Das Spiel mit dir hat mir heut großen spaß gemacht!“, sagte ihre Stimme fröhlich.

„Mir auch!“, erwiderte er.

„Wie sehen uns dann morgen!“

„Ja!“
 

Bei Sango gaben die beiden Männer erst mal ihr Mitleid kund und wünschten ihr gute Besserung.

Das Mädchen lag in einem Bett mit einem dicken provisorischem Verband um den Kopf. Sie sah alles andere als gut aus.

„Tut´s sehr weh?“, fragte Inuyasha.

„Und wie!“, weine das Mädchen leise.

„Wirst du denn gleich abgeholt?“, wollte Miroku wissen. Lange sollte sie ihr nicht liegen. Ein richtiger Arzt musste her.

„Mein Vater ist schon unterwegs.“, antwortete sie.

„Dann hoffe ich, das es nicht all zu schlimm ist. Alles Gute!“

Inuyasha war recht mitfühlend und auch etwas besorgt, dabei kannte er sie noch so gut wie gar nicht. Aber sie war nun mal eine Freundin von Kagome und vielleicht würde sie auch mal eine Freundin von ihm sein.

Nett war sie jedenfalls.

Nachdem er sich verabschiedete, boxte er Miroku kurz mit dem Ellenbogen in die Seite.

Schließlich sollte er nicht vergessen ihr was zu geben.

Sango war schon recht verwundert das ausgerechnet, der von ihr verachtete Grabscher, noch bei ihr blieb.

„Ist noch was?“, fragte sie nach, da er einfach schweigend im Raum stand.

„Ich hab was gefunden, gehört es dir?“

Mit diesem Satz zeigte er ihr die Kette.

„Ja! Das ist meine!“

Sie wirkte sehr erleichtert als sie dieses Schmuckstück sah.

Ohne zu zögern gab er sie ihr.

„Hier. Dein Freund wäre bestimmt traurig wenn du sie verloren hättest, nicht?“ Er schaute ihr bei seiner Frage nicht in die Augen, irgendwie konnte er es nicht.

Dieses Mädchen gefiel ihm sehr. Der Gedanke das sie bereits vergeben war stimmte ihn irgendwie missmutig. Denn er hatte das Gefühl, das es anders war als sonst. Schon so manches Mädchen bekam seine Aufmerksamkeit zu spüren. Allerdings waren diese ihm eher nebensächlich gewesen. Ja sogar bei Kagome spürte er nicht dieses eine Gefühl was er seid einiger Zeit immer bei Sango hatte.

Er wusste von Anfang an, das er keine guten Karten besaß, sein schlechter Ruf eilte ihm ja Meilenweit voraus. Doch Hoffung war nun mal etwas das zuletzt stirbt.

Allerdings wurde diese Hoffnung gerade zu nichte gemacht.

Verwunderte Blicke schickte Sango zu Miroku. Doch davon merkte er nichts, noch immer mied er ihren Blick.

„Warum glaubst du ich hätte einen Freund?“

Sofort wurde der junge Mann hellhörig, verwirrt starrte er Sango an.

„Na...Das Herz“, stammelte er und zeigte dabei auf den Anhänger der Kette.

„Sie ist von keinem Jungen...“, sagte sie leicht lächelnd und dachte an jemand besonderen.

„...Oh...“

Zuerst begriff Miroku nicht, darum dachte er nach.

„...OH!“, meinte er dann nur in einem eindeutigen Tonfall.

Den zu deuten war nicht schwer.

„Sie ist auch nicht von einem Mädchen!!!“, grummelte sie böse.

„Also bist du nicht?...“

„Nein bin ich nicht!!!“

Leicht beleidigt verschränkte sie die Arme und schaute aus dem Fenster.

Nun war es still im Raum.

„Na gut ich gehe...“

Offenbar gab es ja nichts mehr zu bereden.

Lange zögerte Sango mit sich. Erst als er an der Tür war erhob sie die Stimme.

„Sie ist...“, begann sie.

Miroku drehte sich mit fragendem Gesicht zu ihr, doch Sango schaute weiter zum Fenster und beendete den Satz.

„Die Kette...sie ist von meiner Mutter. Als ich 10 Jahre alt wurde bekam ich sie von ihr geschenkt. Inzwischen ist sie tot, darum bedeutet mir die Kette sehr viel.“, erklärte sie mit leiser Stimme.

Miroku war sehr erstaunt das sie ihm so was erzählte. Und da war er nicht der einzigste, Sango war darüber nämlich auch verwundert. Sie hatte keinen Grund dafür, trotzdem tat sie es.

„Na dann hast du ja glück das ich sie fand.“

Er drehte sich wieder dem Ausgang zu. Sango schaut ihm nach.

„Miroku!“

„Hm..?

„...Danke...“

Er schaute sie kurz an, lächelte sanft und ging dann raus, ohne auch nur noch ein Wort zu sagen.
 

Inuyasha derweilen ist auf dem Weg nach Hause.

Und wie es der Zufall so will anscheinend nicht ganz allein.

Weit vor ihm läuft ein Mädchen das er meint zu kennen.

//Kagome?//

War sie es wirklich? Schwer zu sagen wenn alle die gleiche Uniform tragen.

Am liebsten wäre er schnell zu dem Mädchen hin gerannt um sich zu vergewissern. Aber wäre das vielleicht wieder zu aufdringlich? In solchen Dingen wusste der Junge nicht immer wie er sich zu verhalten hatte.

Nach kurzem Grübeln entschied er sich einen flotten Gang hinzulegen.

Das ging schneller war aber kein rennen.

Somit also die perfekte Lösung.

Als er nach einigen Minuten dicht genug war, um erkennen zu können das es tatsächlich Kagome war, rief er nach ihr.

„Kagome!“

Das Mädchen drehte sich wundernd um.

„Du? Verfolgst du mich etwa?“, fragte sie leicht irritiert.

„Nein, keine Sorge! Ich muss hier lang um nach hause zu kommen.“, erklärte er.

„Wirklich?“, über diese Neuigkeit war das junge Mädchen recht erstaunt.

„Wo wohnst du denn?“, wollte sie auf der stelle wissen.

Inuyasha grinste bei der Frage, denn er konnte sich inzwischen schon vorstellen wo Kagome ihr Heim hatte. Seine Straße war da gar nicht soweit von entfernt.

„In der Nakadori.“, gab er knapp als Antwort.

Kagomes Augen weiteten sich. Das konnte doch nicht wirklich sein oder?

„Das ist ja fast bei mir um die Ecke, höchstens zehn Minuten zu Fuß!“

Sie fasste es nicht, da wohnt der Neue praktisch nur einen Katzensprung entfernt.

„Du lebst am Higurashi Tempel, nicht wahr?“

Kagome nickte. Ihr Nachname verriet das ja deutlich.

„Dann haben wir ja fast den selben Weg.“

Irgendwie freute sie das. Nun musste sie nicht mehr allein laufen. Jedenfalls nicht wenn sie mal pünktlich aus den Federn kam.

So liefen sie noch das Stückchen zusammen. Gesprächsthema Nummer eins, das Match und Sangos Unfall.

Inuyasha erzählte ihr das Miroku ihre Kette fand und ihr wieder gab. Zu mindest hoffte er das. Aber eigentlich hatte er da keinerlei Bedenken.

Sein Kumpel hätte ja keinen Grund das Schmuckstück zu behalten.

Als er sah das Kagome recht erstaunt darüber war, fragte er wieso sie Miroku so eine ehrliche Tat nicht zugetraut hätte.

„Ich weiß nicht, irgendwie ist es nicht seine art. Jedenfalls kenne ich ihn so nicht.“

„Weißt du auch wenn ich den Knaben heut erst traf, glaub ich das er schon in Ordnung ist. Verdorben und pervers...aber in Ordnung....“

„Passt das denn zusammen?“, fragte Kagome ungläubig nach.

„Ich meine, er ist glaube ich, kein schlechter Kerl. Ich hab von ihm einen netten Eindruck bekommen. Aber vielleicht interpretiere ich auch zu viel in ihn hinein.“

Sein Blick richtete sich zu der kleineren Kagome, die einfach gerade aus schaute.

„Vielleicht gebt ihr ihm mal bei Gelegenheit eine zweite Chance.“

Nach Inuyashas Ansicht nach hatte diese nämlich jeder verdient.

„Ja, vielleicht hast du recht.“

Kagome hatte ihm gut zugehört. Sie erinnerte sich an so manches Bild von früher. Es war höchstens zwei, drei Monate her, da beobachtete sie wie Miroku einem kleinen Mädchen einen Luftballon kaufte weil ihrer geplatzt war. Das fand sie schon total lieb von ihm. An dem Tag wunderte sie sich das erste mal, wie so ein netter Kerl sich wie ein Wüstling verhält.

„So nun trennen wir uns wohl.“, sagte Inuyashas Stimme.

Dieser Ausspruch holte das junge Mädchen aus ihren Erinnerungen. Sie schaute die vielen Stufen hoch, welche sie jeden Tag erklimmen musste.

„Ja, hier wohne ich.“

Mit einem Lächeln wand sie sich ihrer neuen Bekanntschaft zu.

„Dann sehen wir uns morgen.“

„Genau, bis morgen.“

Sie verabschiedeten sich freundlich von einander und jeder ging seinen Weg weiter.
 

Als Kagome durch die Tür trat begrüßte sie ein leckerer Duft. Anscheinend gab ihre Mutter wieder mal ihr bestes in der Küche.

„Das sieht köstlich aus!“, rief sie begeistert und setzte sich an den Küchentisch.

Mutter, Opa und Bruder machten es ihr gleich.

Einer reichte dem anderen eine Kleinigkeit und jeder erzählte etwas von seinem heutigen Tag. Doch an das, was bei Kagome so los war, kam das alles nicht ran.

Es war alles schön harmonisch und familiär, so wie man es sich wünscht.
 

Einige Minuten später schritt auch Inuyasha durch die Tür seines Zuhauses. Doch kein Duft, der das Wasser im Munde zusammenlaufen lies, war zu erschnuppern. Niemand kam auf ihn zu und sagte er könne sich setzten, das Essen wäre gleich soweit.

Auch fragte keiner danach wie sein Tag war.

Das konnte auch niemand.

Inuyasha war allein.

Seine Wohnung war recht klein, sie bestand aus einem Wohnraum, den er auch zum Schlafen nutzte, einer kleinen Küche und einem noch kleinerem Bad.

Für einen allein gerade so zu bewohnen.

Auf leisen Sohlen ging er zu einem tiefrotem Sofa. Den Schulrucksack warf er achtlos zu Boden, dann lies er sich in die zwei Kissen fallen, welche auf dem Möbelstück lagen.

Sein Blick wanderte nach links, zu einem kleinem Beistellschrank. Viel Platz für Dinge bot er nicht, doch brauchte er das auch nicht.

Dieses ursprüngliche Nachtschränkchen trug auf sich nur eine Sache, die Inuyasha jeden Tag ansah.

Seine Hände griffen vorsichtig danach. Niemals durfte damit etwas passieren. Für die meisten wäre es nichts besonderes, doch für ihn ist es sein größter Schatz.

Dunkelbraune Augen, seine Augen, sie starrten regelrecht auf das eingerahmte Foto in seinen Händen.

Drauf zu sehen sind Inuyashas Eltern, sein älterer Bruder und er selbst.

Allerdings war er da noch ein kleiner Knirps.

Vielleicht so sieben oder acht Jahre alt. Genau konnte er das nicht mehr sagen. Dazu ist es zu lang her.

Behutsam stellte er es auf den kleinen Couchtisch vor ihm.

„Heute hatte ich ja meinen ersten Tag an der neuen Schule.“, begann er lächelnd.

„Ich glaube ich hab endlich die richtige gefunden. Die Shikon ist klasse, besonders die Turnhalle! Sesshomaru, glaub mir die hätte dir gefallen!“

Für einen kurzen Moment schwieg er.

„Am besten fang ich von vorne an. Die Begegnung mit einem Mädchen namens Kagome werde ich wohl nie vergessen. Das war ganz schon merkwürdig...“

So erzählte auch Inuyasha seiner Familie wie der Tag so verlief.

3. Was darf´s denn sein?

Es war ein sonniger Morgen, ein Morgen, der eigentlich viel zu schön war um ihn in der Schule zu verbringen. So sah das wohl auch Kagome. Denn das hübsche Mädchen lag noch seelenruhig im Bett, als ihre Mitschüler sich bereits für die Schule fertig machten.

Inuyasha hingegen war schon angezogen und packte mit einem Lächeln auf den Lippen sein Pausenbrot ein.

Schnell räumte er noch ein paar Dinge, wie Messer und Schneidebrett weg.

„Oh, jetzt aber los.“, sagte er zu sich selbst, als er die Uhr anschaute.

Immerhin wollte er nicht zu spät kommen. Mit schnellen Schritt steuerte er auf die Haustür zu.

„Also, ich bin dann weg!“, rief er noch schnell dem Bild auf seinem kleinen Tisch im Wohnzimmer entgegen, bevor er aus der Tür verschwand.
 

Gleich am frühen Morgen mit Geschichte gefoltert zu werden, lies die Mehrheit der Klasse keine nette Stimmung verbreiten. Doch alles Jammern, Grummeln und sich sturstellen änderte daran auch nichts.

Was sein muss, muss sein.

Frau Kagasaki war eine etwas, ja wie drückte man das am besten aus?

Sie war eine sonderbare Persönlichkeit, so jemanden noch einmal zu treffen wird wohl so gut wie unmöglich sein.

Man könnte leicht meinen, das die Gute den ein oder anderen psychischen Knacks weg hatte. Das jedoch im positiven Sinne. Denn ihr fruchteinflössendes Gekichere über ihre eigenen, schlechten Witze waren dann doch schon wieder irgendwie lustig. Jedoch schaute Inuyasha nicht schlecht, als er sie zu Tür reinkommen sah.

Sie wirkte wie eine düstere Gestallt aus der Unterwelt. Schwarze Haare und schwarze Klamotten. Fehlten nur noch die Fledermäuse.

Trotzdem stelle er sich höfflich, aber mit einem mulmigen Gefühl im Magen, ihr vor.

Doch zeigte sich auch hier das so manche Person nicht so zu sein scheint, wie sie auszusehen vermag. Denn schnell wurde ihm klar, diese Frau ist echt ein Brüller! Sie hatte auf ihre eigene, angsteinflössende Art und Weise einen Humor, der zu Tränen lachen lies. Deshalb war Gesichte mit ihr schon fast wieder lustig. Wie gesagt...nur fast!

Inuyasha lies seinen Blick zur Klasse wandern, nach dem er längere Zeit nur die Tafel ansah.

„Hm?“

Erst jetzt fiel ihm etwas auf .

„Hast du schon Kagome gesehen?“, flüsterte er zu Miroku rüber.

„Nein, doch mach dir keine Gedanken. Sie kommt immer zu spät!“, gab er ihm Antwort.

„Immer?“, wiederholte er leicht fassungslos.

Wie konnte denn jemand immer verschlafen? Mal kann er ja verstehen. So was passiert sogar ihm. Doch ständig???

//Ob sie einen Nebenjob hat?//, grübelte Inuyasha. Könnte ja sein das sie deshalb so lang schläft. Weil sie erschöpft vom Arbeiten ist.

Gerade wollte er sich noch andere Dinge überlegen, wurde dabei allerdings gestört.

„Inuyasha wärst du so freundlich und machst das Licht aus?“, sprach seine Lehrerin ihn an.

Sie wollte mit Hilfe des Projektors etwas an die Wand werfen. Doch war es zu hell im Raum.

Es war zwar früher Morgen, doch lang dieser Klassenraum westlich im Gebäude, so das die Sonne hier erst nach Mittag reinschien. Darum musste hier das Licht angeschalten werden.

„Natürlich!“, antwortete der junge Takahashi und erhob sich.

Die Lichtschalter waren genau neben der Tür. Er lief um seinen Tisch und geradewegs auf sein Ziel zu.

Mit einem Lächeln legte er die Schalter um und es wurde dunkler im Raum.

„Ich danke dir, du kleiner Fürst der Finsternis GihihGihi.“, sagte sie zu ihm und gab ihr merkwürdiges Lachen preis.

„Hehehe...Kein Problem.“, gab er unsicher zurück, mit einer dicken Schweißperle auf der Stirn.

//Nennt sie mich so weil ich das Licht ausmachte???//

Inuyasha wollte sich gerade wieder auf den kurzen Weg zu seinem Sitz machen als er ein Geräusch hörte und sich umdrehte.

Es war die Tür, die mit einem Schwung aufgerissen wurde.

„ES TUT MIR LEI~“, hörten alle Anwesenden und wussten, das es nur Kagome sein konnte. Doch anstatt den Rest ihres Satzes zu hören erklang ein Gepolter. Es hatte den Anschein, als wäre etwas umgeworfen worden.

Oder sagen wir besser jemand.

„Autsch mein Kopf!“, stöhnte, der mit dem Rücken auf dem Boden liegende, Inuyasha und blinzelte vorsichtig. Er hat noch gar nicht recht begriffen was gerade passierte. Erst als er Kagome sah, die breitbeinig auf ihm saß und sich wie er den Kopf rieb.

„Na wenigstens liegst du mir heut nicht zu Füßen.“, begrüßte er sie.

„I...I...Inuyasha!“, stammelte sie hochrot. Schon wieder geriet sie in eine recht peinliche Situation.

//Warum denn immer vor der Klasse und vor Lehrern...?//, heulte sie innerlich.

„Tut mir leid! Hast du dir wehgetan?“, wollte sie sofort wissen und merkte noch gar nicht so recht, wie sie eigentlich mit ihm dalag.

„Es geht schon...ähm...lässt du mich aufstehen?“, fragte er auch mit roten Wangen weil ihm die Pose etwas unangenehm war. Zumindest wenn man dabei so angestarrt wird.

Erst jetzt begriff Kagome die Lage und sprang rasch von ihm runter.

„Na...natürlich!“, stotterte sie. Ihre Wangen, so könnte man meinen, seinen zwei rote Tomaten!

Die Klasse lachte und einige Pfiffen!

„Mensch Fräulein Higurashi du gehst aber ran! Ich muss sagen, du hast einen guten Geschmack! Ghihihihi Ghihihihi!“, lachte auch die Lehrerin auf ihre schaurige Art.

Und plötzlich waren wieder alle Schüler ruhig. Das Lachen der Lehrerin verschlug einem die Sprache.

Besonders Kagome, sie sagte keinen Ton mehr. Mit einem Eiltempo huschte sie zu ihrem Platz an der Fensterreihe. Und Inuyasha setzte sich zurück an die Wand.
 

Zum Schluss der Stunde verteile Frau Kagasaki noch die letzte Klassenarbeit zurück.

„Nimmt jemand die von Fräulein Sango Minase mit?“, fragte sie dabei.

„Ja ich!“, meldete sich Kagome und holte sie ab. Sango war erst mal ein paar Tage krank geschrieben. Kein Wunder, ihre Nase hatte ganz schön was abbekommen.

Während Kagome nach vorn lief, schaute Inuyasha mit Miroku auf seine Arbeit.

„Wow! Eine glatte eins! Du bist ja genial!“, lobte ihn der Mann mit den langen schwarzen Haaren.

„Naja ich ...mag Geschichte.“, gab er leise zu.

„Das hätte ich nicht gedacht. Du wirkst gar nicht wie jemand, der auf dieses Fach steht.“

Miroku schaute etwas Skeptisch.

„Du meinst ich sehe nicht aus wie ein Streber?!“

„Hab ich gesagt, das man ein Streber sein muss um Gesichte zu mögen.“ Verteidigte er sich.

„Aber du hast es gedacht!“, beharrte der Grabscher.

Worauf Inuyasha ganz stumm wurde und etwas ins schwitzen geriet.

„Naja...“

„Aha!“

Miroku seufzte kurz. Er schaute auf seine Arbeit und packte sie sorgfältig weg. Dann lächelte er etwas sanft.

„Weißt du, mein Großvater ist von Geschichte begeistert. Er liebt alles was mit ihr zu tun hat. Als Kind erklärte er mir so unendlich viel. Über die Kulturen anderer Länder, wie sie entstanden, was alles mit ihnen zusammen hängt. Wie Länder entdeckt wurden und woran die Menschen damals so glaubten. Das klang alles nach spannenden Geschichten aus fremden Welten. Wie er davon erzählte, die Begeisterung sah man in seinen Augen! Darum interessiere ich mich heute auch so dafür.“

Doch plötzlich wandelte sich sein Blick etwas. Er wirkte jetzt geknickt und traurig.

„Mein Großvater ist sehr Krank. Wenn er aber sieht und hört wie gut ich in Gesichte bin, dann strahlt er wieder, so wie damals! Er ist glücklich wenn er sieht, das ich verstehe, was ihn so an diesen Sachen fasziniert! Und ich hoffe, das er mit dieser Freude bald wieder gesund wird!“

Inuyasha schaute ihn mit großen Augen an. Auch bei Miroku konnte man die Begeisterung sehen und in seiner Stimme hören!

Er musste seinen Großvater sehr lieben.

Tröstend legte er die Hand auf die Schulter seines Freundes.

„Dann schreib weiter so tolle Zensuren. Bestimmt wird er mit deiner Hilfe wieder gesund.“

Miroku lächelte und nickte. Das tat er für ihn sehr gern. Und schwer fiel es dem Wüstling ja nicht. Dank seines Opas wusste er schon einiges mehr als seine Mitschüler. Was ein großer Vorteil beim lernen war.
 

Nach einer recht guten Englisch- und einer mittelmäßigen Mathestunde stand nun Musik auf dem Plan.

Ein Fach das Inuyasha persönlich eher...verabscheute. Musikinstrumente zu spielen war ein Talent das er leider nicht beherrschte. Selbst eine Triangel überforderte ihn schon. Noten halten war auch so eine Sache die er einfach nicht verstand. Beim ihm war es vergleichbar mit einer Achterbahn, immer munter rauf und runter!

Da herrschte akute Taubheitsgefahr! Eigentlich wäre es besser wenn man ihm verbieten würde dieses Fach zu besuchen. Doch leider ging das nicht.
 

Aber eines war hier schon mal besser, die Lehrerin! Sie sah aus wie ein Engel mit ihren goldenen, fast bodenlangen, welligen Haaren. Auch wirkte sie wie einer. Glücklich lächelnd begrüßte sie die Klasse.

„So meine Lieben, heut hab ich was feines für euch!“, sprach sie mit einem Lächeln, als sie ihre Tasche und ein paar andere Dinge auf dem Schreibtisch ablegte. Und mit diesen Worten machte sie die Klasse sehr neugierig.

„Pssst. Hey Kagome!“, flüsterte eine jungen Stimme und piekste dem angesprochnen Mädchen von hinten mit einem Bleistift in den Rücken.

Sie drehte sich darauf hin leicht zu ihm nach hinten.

„Was denn Miroku?!“, fragte sie leise und etwas genervt weil er das schon eine ganze Weile machte.

„Hast du gestern noch mit Sango gesprochen?“

„Ja.“

„Und wie geht es ihr? Weißt du wann sie wieder kommt?“

„Miroku.“, funkte gerade Inuyasha leise dazwischen. Er wollte seinen Freund nur kurz waren. Doch dieser hörte nicht zu.

„Nicht jetzt Inuyasha!“, beschwerte der sich noch und winkte ihn ab. Doch eh er eine Antwort von Kagome erhielt, sprach jemand ganz anderes mit ihm.

„Herr Asaoka! Miss Higurashi! Anscheinend wollt ihr beide gleich die ersten sein!”, fauchte Frau Takeuchi mit brodelnder Aura, so das sie sich von einem Engel in einen Teufel wandelte!

Miroku kauerte sich richtig zusammen, genau wie Inuyasha. Dabei hatte der nicht mal was getan.

„Die...die ersten?“, wiederholte der Grabscher und wusste nicht was sie damit meinte.

Die Lehrerin bad die beiden Störenfriede vor die Klasse und drückte ihnen jeweils einen Zettel in die Hand.

„Ihr werdet jetzt bitte dieses Lied singen!“

„Was?!“, schrie Miroku entsetzt und auch Kagome sah nicht glücklich darüber aus.

„Aber...!“, setzte er zum Wiedersprechen an. Kam aber nicht weit. Seine Lehrerin schaute ihn so böse funkelnd an, das er Angst um seine Haut bekam, sollte er wiedersprechen.

Auch Kagome war lieber still und schluckte, das was sie sagen wollte wieder runter.

//Und schon wieder muss ich mich vor der Klasse blamieren!//, schniefte das Mädchen erneut in ihrer Gedankenwelt.

//Langsam könnt ich mich auch dran gewöhnen.//

„Alles deine Schuld!“, flüsterte sie und boxte Miroku mit dem Ellenbogen in den Bauch.

„Uuff!“, gab er kurz zurück.

Plötzlich begann die Melodie zu erklingen. Die Klasse hatte dieses Lied vorher schon behandelt. Jedoch eher in Noten und Strophen Aufbau.

Als Gesangseinlage aber noch nicht.

„Der Text dürfte ja kein Problem sein!“, meinte Frau Takeuchi noch grinsend.

Inuyasha war gespannt. Drum klebten seine Augen auch fest an den beiden.

Er kannte die Melodie, welche er hörte. Sie lief oft genug im Radio. Das Kagome und Miroku rot wurden wundere ihn nicht. Denn es handelte sich um ein Liebeslied. Er war heilfroh, das er nicht dort oben stand!

Aber auch bei ihm war ein breites Grinsen im Gesicht zu sehen. Schadenfroh war halt jeder mal! Auch ein netter Kerl wie Inuyasha!

Es ist das erste mal, das Jemand in diesem Unterricht singen muss.

Drum sind alle ziemlich gespannt wie die beiden so klingen.

Miroku hatte den ersten Part und sang ganz leise.

So leise das man nichts verstand.

„Mister Asaoka bitte doch etwas lauter!“, rief seine Lehrerin ihm munter zu.

Und der hörte, wenn auch eher wiederwillig auf sie.

So schlecht sang er dann auch gar nicht. Aber ein Star würde er wohl trotzdem nicht werden. Den dazu biss dann doch der ein oder andere Ton ins Gras. Was die Klasse köstlich amüsierte! Auch Inuyasha der leise lachte.

Kagome tat es ihrem Mitsänger gleich und startete ziemlich leise. Der vermeintlich blonde Engel ging ganz nah an sie ran und hielt mit der Hand am Ohr direkt neben ihr ein.

„Ich höre ja nichts!“

Leicht verbissen zwang sich Kagome etwas lauter zu singen. Und was dann zu hören war verblüffte selbst Frau Takeuchi!

Denn nicht sie sondern Kagome schien hier der Engel zu sein! Wenn man ihrer Stimme da glauben darf!

Sie erhellte den ganzen Musikraum! Inuyasha und der Rest der Klasse waren regelrecht sprachlos! So wie gestern beim Sport hatte es das Mädchen geschafft seinen Blick zu fangen und nicht wieder los zu lassen! Ohne das er es mitbekam wurde er dabei ganz genau von Eri beobachtet. Ihr viel es schell auf, da sie hinter ihm saß.

Als die beiden dann zusammen sangen wirkte Miroku eher wie ein Störfaktor und das merkte er auch selbst. Trotzdem hielt er tapfer bis zum schluß durch!

Und als der gekommen war, herrschte ein riesiger Beifall! So was hatten sie noch nicht erlebt! Das diese Freude nur Kagome galt war wohl jedem klar. Trotzdem tat Miroku so, als sei das alles nur für ihn.

„Danke, danke!“, sagte er mit Verbeugung und Lachen. Er winkte den vermeidlichen Fans zu und setzte sich wieder. Seine Duettpartnerin machte es ihm da ganz rasch nach.

„Wer hätte das Gedacht! Da haben wir also ein verborgenes Talent in der Klasse.“, wurde Gelobt.

Nicht mal ihre Freundinnen wussten das Kagome so schön singen konnte.

Alle sagten ihr das immer wieder, dabei wollte das junge Mädchen gar keine Aufmerksamkeit in dieser Hinsicht.

„Schon gut!“, mit diesen Worten wollte sie wieder Ruhe bringen. Schaffte es allerdings nur schwer.

Drum half die Lehrerin mit einem mächtigen `RUHE´ etwas nach.
 

Sie schrieb alle Namen der Schüler auf einen Zettel, welchen sie dann auseinander schnitt und ich männlich und weiblich Namen unterteilte.

Gut durchgemischt zog sie dann immer ein Pärchen raus, das dieses Lied singen sollte.

Fast jeder war dran gewesen. Es wurde herzhaft gelacht, still gelauscht, gebuht und sich so gar die Ohren zugehalten.

Von Superstar bis supergrottenschlecht war alles vorhanden.

Viele fehlten nicht mehr.

Doch Inuyasha war noch mit dabei.

Er faltete die Hände zusammen und schickte Millionen Stoßgebete zum Himmel auf das er nicht singen muss!

„So und nun...“, begann die Stimme der ältesten Person im Raum zu sprechen.

„Inu~“, wollte sie weiter sagen. Allerdings meinte die Schulglocke, das es für heute genug mit Musik sei.

„Oh Gott sei Dank!“, stöhnte Inuyasha laut raus und packte schnell ein.

Die ganze Klasse eilte zu Kagome. Alle wollten sie für ihre Stimme bewundern.

Mit viel Mühe und noch mehr Not, schaufelte sie sich mit ihren drei Freundinnen durch.

„So toll war das auch nicht!“, rief sie zu dem Menschenhaufen, der einst ihre Mitschüler waren und peste davon.
 

Auf dem Schulhof seufzte sie.

„Menno, das sollte keiner wissen...“

„Warum nicht?“, fragte Yuka

„Du hast doch gesehen was passiert ist! Ich kann das nicht leiden.“, erklärte Kagome, darauf nahm sie erst mal einen großen Happen. Das gute, alte Frustessen.

„Übrigens...“, hörte dann das kauende Mädchen.

„...Inuyasha schien auch ziemlich begeistert von dir gewesen zu sein.“, sprach Eri zuende.

„Hm?“ Kagomes Gesicht zeigte das diese Information dann doch interessant zu sein schien.

„Wie meinst du das?“, wollte sie sofort wissen.

„Nun ja. Er hat dich ziemlich bewundernd angeschaut. Und ich glaub sein Mund stand vor staunen sogar offen!“, sagte sie und hielt noch mal überlegend den Finger ans Kinn, wobei sie zusätzlich noch zum Himmel schaute.

„Du lügst doch!“, murmelte Kagome kurz und saugte am Strohalm ihres Trinkpäckchens.

Ihre Freundin schien über den Vorwurf doch recht entrüstet zu sein. So schaute sie jedenfalls.

„Was?! Nein, es ist wahr!“

„Komisch, Inuyasha war aber der einzige der nichts dazu sagte!“, wollte Kagome argumentieren! Und saugte schmollend weiter. Es machte leicht den Anschein als hätte sie das gerne anders gehabt.

„Aber vielleicht zeigt gerade das, dass es ihm sehr gefiel!“, gab Ayumi ihre Meinung lächelnd dazu.

„Was ist dir das überhaupt so wichtig?!“, fragte Yuka schnippisch nach.

„Ist es doch gar nicht!“, schimpfte sie leicht zurück.

Auf einmal fühlte sie aber einen Schatten auf sich und schaute hoch um zu sehen von wem er war.

„Miroku?“, sagte sie fragend zu der Person.

Er war zusammen mit Inuyasha gekommen.

„Was willst du hier Grabscher?“, kam es leicht feindlich von Yuka. Sie hatte keine Lust schon wieder ein Opfer seiner Hand zu werden.

„Ganz ruhig ich will nur Kagome was fragen.“

„So?“, sagte die Angesprochene.

„Und was?“

„Ich hatte dich doch nach Sango gefragt. Du konntest mir aber nicht mehr antworten.“

„Ach ja! Mach dir keine Sorgen, es ist nicht so schlimm wie es aussah! Nächste Woche kommt sie wieder.“

Als er das hörte, breitete sich schon regelrecht ein Strahlen über Mirokus

Gesicht aus.

„Wirklich?“, fragte er freudig nach.

Darauf nickte Kagome nur.

Sie hätte nicht gedacht das er sich solche Sorgen um sie macht. Immerhin sind die beiden nicht mal befreundet. Sango sprach immer recht abfällig von ihm. Kagome glaubte sogar, das sie dieses Perversen etwas hasste.

„Da bin ich aber froh!“, setzte er noch hinter her. Die restlichen Mädchen sahen sich alle verwundert an. Sie dachten so ähnlich wie Kagome.

Die Jungen verabschiedeten sich schon, doch Kagome hielt sie davon ab zu gehen.

„Wartet. Hab ihr Lust mit uns zu essen?“, rief sie ihnen nach. Schaute dann jedoch erst mal zu ihren drei Freundinnen. Denn so ganz ohne ihre Einwilligung wollte sie das nicht entscheiden.

„Sofern ihr nichts dagegen habt?“, sagte sie zu ihnen.

Die Drei schauten sich ernst an und beredeten im engen Kreis das ganze. Mit Inuyasha hättet sie kein Problem, aber es ging ja nicht nur um ihn.

Miroku schaute gespannt zu den Mädchen.

//Die dulden mich bestimmt nicht.//, seufzte er im stillen.

Die Drei nickten gleichzeitig, mit einem ernsten Blick. Anschließend schauten sie starrend zu dem Grabscher. Der ungeduldig und nervös auf das Urteil wartete.

Eri stand auf.

„Du darfst...“

Miroku begann sofort zu lächeln als er das wahrnahm.

„...Jedoch unter einer Bedingung! Behalt deine Hände bei dir! Einmal gegrabscht und du gehst!“

„Verstanden!“, sagte er und nickte zustimmend. Endlich saß er mal im Mitten von Mädchen, die ihn nicht wüst beschimpften.

Das musste sein Glückstag sein!
 

Die sechs packten ihr Essen aus und tauschten auch untereinander. Und wer hätte das gedacht aber Miroku schien wirklich sehr nett zu sein. Wenn er sich nicht wie ein Wüstling benimmt, versteht sich. Das erstaunte doch sehr.

Kagomes Blick ging schon ein paar mal grübelnd zu Inuyasha.

Denn er war der einzige der nichts ass.

„Hast du dein Pausenbrot vergessen?“, wollte sie deshalb wissen.

„Ähm...Nein das nicht.“

„Dann hast du keinen Hunger?“, das wunderte sie aber auch, da sie den Jungen noch gar nichts hat essen sehn.

Und wurde auch prompt von seinem Magen etwas anderes beleert.

Sichtlich peinlich berührt von diesen ungewollten Geräusch, fasste sich Inuyasha an den Bauch.

„Naja, das was ich mit hab, ist nicht ganz so lecker.“

Gab er leise zu.

„Warum? Kann deine Mutter nichts genießbares zubereiten?“, fragte sie kichernd da er irgendwie ganz drollig war, so wie er dasaß.

„Ich mach mir mein Essen selbst, doch leider bin ich nicht gut darin.“

„Wirklich du machst es selbst? Oje, wenn ich das auch noch machen müsste kämm ich wahrscheinlich noch später.“, lachte sie über sich und ihre kleinen Fehlerchen.

„Warum musst du dir es denn selbst machen?“, hackte sie weiter nach und aß etwas von ihren Dingen.

Inuyasha wollte das nicht beantworten. Er wollte ihr nicht sagen das er allein lebt. Das gäbe noch mehr Fragen auf die er nicht antworten will. Jedoch belügen war auch keine Option. Denn das war etwas das er absolut nicht leiden konnte, Freunde zu belügen. Und...das waren sie doch, oder?

„Es ergibt sich Morgens nun mal so.“, sagte er deshalb.

Das Mädchen glaubte bei dem, was er sagt, das seine Eltern ungünstig arbeiteten. Drum sagte sie dazu nichts weiter.

„Wenn du willst kannst du was von mir haben.“

Lächelnd streckte sie ihre Lunchbox in seine Richtung.

Inuyasha wurde ein kleines bisschen rot um die Nase, denn wenn sie so lächelte sah sie schon recht niedlich aus.

„Nein, ich will dir nichts wegessen.“

„Na ich wird ja wohl nicht verhungern!“, beharrte sie.

Und plötzlich meldete sich erneut sein Magen, so als ob er Inuyasha einen Ruck geben wollte.

„hahahaha Du mir jedoch schon!“, lachte sie freundlich.

Das, was sie da hatte, sah köstlich aus und roch auch noch so.

Ihm lief schon das Wasser im Munde zusammen. Wenn er da an sein zusammengeschustertes Essen dachte...

Da erschien ihm das hier, wie ein Dreigänge Menü!

Zögernd griff er nach der Box und schaute verlegen zu Kagomes Augen.

Sie sahen so lebensfroh aus, sie strahlten richtig.

„D...Danke“, kam es leise aus seinem Mund.
 

Nach weiteren zwei Stunden war die Schule dann auch überstanden. Jeder ging nun nach Hause um den Rest dieses herrlichen Sommertages noch sinnvoller zu nutzen.

Nur der junge Takahashi hatte noch etwas zu tun.

Kaum im kleinen Heim angekommen packte er schnell ein paar andere Dinge ein und verschwand auch schon wieder.
 

Kagome hingegen traf sich später noch mit Yuka, Eri und Ayumi. Sie wollten zusammen noch ein paar schöne Sommerklamotten einkaufen gehen.

Als Gruppe machten sie also sämtliche Läden unsicher. Die Beute die sie dabei ergatterten war auch wirklich nicht zu verschmähen!

Süße Röcke, sexy Kleider, luftige Stoffe und bunte, kräftige Sommerfarben! Alles war dabei! Die perfekte Sonnenbrille durfte da natürlich auch nicht fehlen!

Ein Outfit nach den anderen wurde anprobiert! Einiges fiel dabei auch durch, doch anderes musste sofort gekauft werden.

Es machte ihnen einen riesigen spaß sich zwischen all den Sachen auszutoben und mal wurde, nur aus Lust und Laune auch was total schreckliches angezogen. So hatte man noch was feines zu lachen!

Nach dem ausgiebigen und vor allem ärmer machenden Ausflug in die Einkaufscenterwelt, besuchten sie noch Sango.

Diese war total froh ihre Freunde zu sehen.

„Wie geht es dir?“, fragte Ayumi besorgt.

„Meine Nase tut ziemlich weh aber ansonsten geht es mir gut.“ Antwortete die Verletzte.

„Die ist doch bestimmt gebrochen.“, warf Eri, das Mädchen mit dem Haarreif, in den Raum.

„Nicht direkt, sie ist angebrochen. Aber das reicht mir auch schon.“

„Das glaub ich gern!“, lachte Yuka leicht auf.

„Sag hat Kuro wenigstens richtig schön Ärger bekommen?!“, hängte sie noch nach.

„Mein Vater und die Lehrer haben ihn ziemlich zurechtgestutzt.“

„Und du nicht?“, wollte Ayumi wissen.

„Naja gleich nach dem Sport kam er unter Tränen zu mir und hat sich entschuldigt. Ich war zwar schon ziemlich sauer auf ihn, dass ich leiden muss nur weil er sich nicht im Zaum hat.“

„Aber?“, stichelte Kagome weiter.

„Naja es war ja keine Absicht, nur ein blöder Unfall. Und er hat sich ja entschuldigt. Also lass ich es gut sein!“

„`Sango die Gütige´!“, lachte Eri los.

„Übrigens schien sich heut jemand große Sorgen um dich zu machen!“, ergriff noch mal Kagome das Wort.

„Genau! Sango, stell dir vor, der Grabscher hat sich nach dir erkundigt!“, berichtete das Mädchen mit dem Haarreif aufgeregt.

„Wirklich?“, fragte Sango verblüfft nach.

Worauf ihre Freunde nickten.

„Er schien sich ernsthaft um dich zu sorgen.“, meinte Kagome.

„Er war heut sogar ausgesprochen nett.“, lobte ihn Ayumi.

Was Sango da so hörte, lies sie ihr Bild von Miroku doch etwas ins schwanken bringen. Was, wenn sie sich nun in ihm getäuscht hätte?

Das würde sie wohl erst überprüfen können wenn sie wieder zu Schule geht.

So erfuhr die Verwundete noch von Kagomes netten Auftritt im Geschichte und natürlich wurde ihre wundervolle Stimme erwähnt. Die Sango sofort hören wollte.

Kagome aber weigerte sich mit Händen und Füßen! Sie wollte nicht singen.

Hatte aber gegen ein `Bitte, bitte, biiiiiiiiitte´ von Sango einfach keine Chance, so lies sie sich also doch noch erweichen, ihr was vor zu trällern.
 

Kurz darauf machte sie sich allerdings auf den Heimweg.

Langsam brach schon der Sonnenuntergang an. So schleppte sie sich also mit ihren Einkäufen durch die Straßen. Ihre Füße taten höllisch weh, sie hatte noch nie so viele Schritte zurückgelegt!

Als sie dann an einen hübschen Cafe vorbei kam beschloss sie eine Pause einzulegen, eh ihr noch die Füße abfallen.

Leider war draußen jeder Tisch besetzt, bei dem Wetter aber kein wunder. So zog sie sich nach drinnen zurück. Es war angenehm kühl und recht leer.

Dort konnte sie sich wenigstens ungestört ausruhen.

Sie setzte sich an ein großes, helles Fenster. Mit einem munteren Lächeln besah sie sich die Eiskarte.
 

Der Inhaber des Cafes hat sie sofort bemerkt. Er lies ihr einige Minuten um sich entscheiden zu können und schickte dann einen seiner Angestellten zu ihr. Dieser wollte jedoch nicht sofort und bad etwas anderes tun zu dürfen.

„Ich hab aber im Moment nichts für dich. Also geh schon.“, sagte er freundlich.

Kagome hatte sich gerade entschieden, als sie auch schon eine Stimme hörte.

„Was darf´s denn sein?“, fragte diese.

Kagome stutzte, irgendwie kam diese Stimme ihr bekannt vor.

Grübelnd darüber schaute sie zu ihrer Bedingung hoch.

„I...Inuyasha?!“, kam es verblüfft und total baff von ihr.

Dieser schaute sichtlich unwohl. Er wollte nicht das ihn jemand aus seiner Schule so sieht.

„Was machst du hier?!“, sprach Kagome weiter. Die Überraschung war immer noch nicht verblasst.

„Naja der Uniform nach zu urteilen arbeite ich wohl hier.“, sagte er leise.

Da erst besah sich Kagome ihn genauer.

Er trug ein weißes Hemd mit einer feuerroten Weste drüber und einer schwarzes Hose. Die Weste hatte das Emblem des Ladens aufgestickt. Nämlich einen kleinen Eisbecher.

„Sagst du mir nun was du gern möchtest?“, fragte er unsicher nach.

Er kam sich so blöd vor jemanden zu bedienen den er kannte.

Noch leicht irritier schaute sie zurück in die Karte, da sie glatt vergessen hatte was sie wollte.

„Ähm...einen `Beachdream´ bitte.“, gab sie ihm als Antwort.

Er notierte sich das kurz auf seinen, kleinen Block.

„Darf´s noch was sein?“, fragte er höfflich weiter.

„N...Nein danke.“

„Kommt dann sofort.“

„Ok.“

Er drehte sich lächelnd weg und ging. Doch in der Küche angekommen, schlug er verzweifelt den Kopf an die Wand.

„Warum denn? Warum sie?! Das ist so peinlich!“

Nach dem er die erste Begegnung soweit überwunden hatte, gab er die Bestellung weiter und wartete sie ihr bringen zu können.

Kagome war noch immer recht verwundert.

//Warum arbeitet er denn hier? Gehört der Laden vielleicht seinem Vater? Und er hilft manchmal aus?//

Dies und noch einige andere Sachen dachte sie sich.

Bis er wieder bei ihr war. Zusammen mit einem unglaublich lecker aussehenden Früchte-Eisbecher.

Behutsam stellte er ihn ab.

„Ich hoffe er schmeckt.“, kam es noch schüchtern von ihm.

Gerade als er schnell wieder außer Sicht verschwinden wollte, hielt sie ihm am Arm fest.

„Warte kurz.“

„Das geht nicht, ich hab noch zu tun.“

Das war eher eine Ausrede als die Wahrheit. Denn der Laden war zwar voll, jedoch gab es genug Personal.

„Wann hast du Feierabend?“, wollte sie dann wissen.

Verwundert schaute er sie an. Sie hielt immer noch den Arm und schaute direkt in seine braunen Augen.

Worauf Inuyasha leicht rot wurde, da ihre so glänzend aufleuchteten.

„In...einer halben Stunde.“, antwortete er verlegen.

„Dann warte ich so lang.“

„Aber!“

„Kein aber!“
 

Kagome blieb bei dem was sie sagte und wartete.

Als er fertig umgezogen war, ging er zu ihr an den Platz.

Er kratzte sich mit dem Zeigefinger an der Wange und miet den Blick zu ihr.

„Ich... bin dann jetzt fertig.“

Kagome strahlte und zusammen verließen sie das Cafe.

„Du hast aber viele Tüten.“, meinte er zu dem Einkauf welchen das Mädchen bei sich trug.

„Alles Schnäppchen!“, meinte sie stolz.

„Soll ich dir vielleicht was abnehmen?“

„Das wäre lieb!“, glücklich über dieses Angebot gab sie ihm eine große Tüte ab.

„Sag wie lange arbeitest du schon dort und Warum?“, begann sie dann. Schließlich interessiert es sie wieso er dort eine Bedienung ist.

Genau das wollte Inuyasha nicht beantworten. Nun war er schon wieder in dieser blöden Lage.

Drum schwieg er eine Zeit lang. Denn er hatte keine Ahnung was er ihr sagen sollte. Die Wahrheit? Nein! Das wollte er nicht! Er wollte nicht sehen wie sie ihn mitleidig ansah! Das ertrug er einfach nicht!

„Kagome...ich...“

Sein Blick ging zu ihr.

Kagome sah deutlich Trauer in seinen Augen. Auf einmal fühlte sie sich recht unwohl. So als wäre sie ihm zu nahe getreten.

„Tut mir leid! Ich bin schrecklich neugierig! Du musst es mir nicht sagen, es geht mich ja auch nichts an!“

Sie versuchte das Thema nur noch schnell abzuwinken.

„Du musst dich nicht entschuldigen! Ich...Nun ja ich verdien mir halt etwas Taschengeld dazu. Mehr nicht.“

Das Mädchen hatte das Gefühl ihm auf den Schlips getreten zu sein. Und das wollte sie nun wirklich nicht. Rasch versuchte sie das ganze zu überspielen.

„Ach ja! Eltern, die geben einen aber auch immer zu wenig! Ich hab hier für ewig gespart.“, seufzte sie und deutete auf ihre Einkäufe.

Inuyasha lächelte schwach.

Irgendwie hatte das nicht so geklappt wie Kagome es sich erhoffte.

So war leider der Rest des Weges eher ein stummer Ton angelegt.
 

Als die beiden an der Treppe zu Kagomes Anwesen angelangt sind gab Inuyasha ihr die schwere Tüte immer noch schwach lächelnd zurück.

„Also wir sehen uns morgen.“, meinte er knapp und ging ein paar Schritte.

Kagome sah ihm geknickt nach. Irgendwie wirkte er bedrückt und sie hatte das Gefühl schuld daran zu sein.

So konnte sie ihn nicht gehen lassen.

„Inuyasha warte!“

Sie lief ihm nach. Er war ja zum Glück nur zwei Meter weit gekommen.

„Was denn?“, fragte er verwundert. Er wüsste nicht was noch sein könnte.

„Inuyasha, hör zu. Es tut mir leid wenn ich..“, wollte sie sich grad erklären doch hielt er sie mit einem `Hey´ davon ab.

„Du brauchst dich für nichts entschuldigen.“

„Aber ich hab dich doch irgendwie verletzt oder?“, fragte sie traurig nach.

Er schüttelte nur leicht den Kopf.

„Nein...“

„Du wirkst aber bedrückt! Das war vorhin noch nicht so. Also hab ich dich doch verärgert!“

„Hast du wirklich nicht.“, beharrte er.

Kagome schaute betroffen zu Boden, dann wieder zu ihm.

„Kann ich denn nichts tun um dich aufzumuntern?“

Mit großen, bettelnden Augen schaute sie ihn an.

Inuyasha war sichtlich überrascht, das ihr sein Gefühlsgemüt anscheinend so wichtig war.

Doch wüsste er tatsächlich etwas.

Verlegen und mit leichter Röte im Gesicht schaute er zur Seite.

„A...Also da gäbe es schon eine Sache...“, während er dies sagte kratzte er sich am Hinterkopf.

Sie hingegen blickte begeistert drein.

„Echt?! Sag!“

„N...Nun ja. Ich würde mich sehr freuen wenn... ach nein vergiss es!“,

brach er dann seine Bitte doch noch ab und drehte sich wieder um.

„Nein sag!“, darauf bestand Kagome jetzt! Sofort schnappte sie seinen rechten Arm und drehte ihn wieder zu sich!

Inuyasha aber lief nur wieder rot an und meinte das sie nichts tun muss.

„Inuyasha! Nun sag schon!“, langsam aber sicher wurde sie bockig. Das Mädchen blähte sogar ihre Backen auf.

Da wusste er, er musste es sagen oder sie würden bis morgen früh hier stehen.

„...singst du für mich?...“

Kaum kam dieser Satz über seine Lippen, war es ihm wieder unendlich peinlich. Er bereute es ausgesprochen zu haben. Schließlich sah er heut doch das sie es nicht mochte darauf angesprochen zu werden.

„Bitte, vergiss es! Ich geh jetzt lieber.“

Doch kaum wandte er sich von ihr weg, erklang eine liebliche Melodie.

Inuyashas Augen weiteten sich.

//Sie...//

Er schaute zu ihr zurück.

//...tut es wirklich!//

Kagome wurde schalgartig rot als sie seine Bitte hörte. Aber irgendwie freute es sie sehr. Darum erfüllte sie ihm den kleinen Wunsch.

Sie ging singend auf ihn zu und nahm sein Handgelenk. Kurz schaute sie ihm in die Augen, doch blickte dann wieder weg.

Es war irgendwie komisch vor einem einzelnen Jungen zu singen.

Sie zog ihn zur Treppe zurück und setzte sich.

Staunend, wie noch nie, sah er ihr zu und setzte sich ebenfalls. Jedoch eine Stufe tiefer.

Stumm lauschte er ihrer Stimme. Sie war einfach himmlisch.

Genießerisch schloss er die Augen und hörte nur gut zu.

Kagome hingegen beobachtete ihn gut. Das er so ein sanftes Lächeln nur wegen ihrer Stimme zustandebrachte, lies sie verlegen werden. Doch musste sie unwillkürlich auch so sanft lächeln während sie sang.

So saßen die Zwei da ein paar kurze Minuten. Nur das Rascheln der Blätter im Wind war als Begleitmusik vorhanden.

Und irgendwann hatte das Mädchen die letzte Note erreicht.

Als sie zu singen aufhörte schauten sich beide verträumt an.

So lang, bis sie sich dessen bewusst wurden.

Ihre Gesichter wurden Blutrot und sie stotterten nervös vor sich hin.

„D...Du singt wirklich wundervoll...“, sagte Inuyasha leise. Dabei war er aber nicht in der Lage sie anzusehen.

„D...Danke“, stammelte sie zurück.

„Jetzt muss ich aber wirklich los!“, meinte er dann lächelnd

„J...Ja natürlich!“

„Also bis Morgen!“, rief er im losrennen

„Ja!“, entgegnete sie ihm.

„Und nicht wieder verschlafen!“

Bei den Worten sackte das Mädchen ein Stück zusammen.

„Hehehehe ...ich versuch´s...“, sagte sie in normaler Lautstärke und hängenden Kopf.

4. Der Grabscher

Die nächste Woche hatte begonnen und Sangos kleiner erzwungener Krankheitsurlaub war somit zu ende.

Man müsste zwar meinen, das sie nach so einer Sache ruhig länger zu Hause sein dürfte. Doch da es `nur´ die Nase war, die was abbekommen hatte, meinte ihre Ärztin, könnte sie ruhig wieder zur Schule. Das einzige wovon das hübsche Mädchen mit der Schiene um die Nase befreit wurde, war Sport.

Sie freute sich aber auch irgendwie endlich zur Schule gehen zu können. Die letzten Tage hockte Sango nämlich nur zu Haus und langweile sich den lieben, langen Tag.

Fernsehen, telefonieren, puzzeln, lesen...das war alles irgendwie öde nach einer gewissen Zeit.

Ausserdem wollte das junge Mädchen mit den langen, braunen Haaren mal einer Sache nachgehen.

Nämlich dem komischen Verhalten ihres Mitschüler Miroku Asaoka.

Dieser Kerl belästigte, grabschte und flirtete mit allem was sich weiblich nennen durfte. Ein Ekelpaket hoch zehn, der nur die Hoffnung hegte, das ein Mädchen mal so dumm sein würde, seine Freundin werden zu wollen.

Fast jeden Tag konnte man beobachten, das er einer Mitschülerin an den Po fasste oder sie mit ziemlich schrecklichen Sprüchen versuchte für sich zu gewinnen.

So kam es, das Sango im laufe der Zeit immer weniger für ihn übrig hatte und sein Verhalten nur noch widerlich fand. Er war eigentlich nur ein wandelndes Ferkel!

Doch seid kürzester Zeit geschahen Dinge, die ihn in ein anderes Licht rückten.

Da war die Sache beim Sport, als sie verletzt wurde, war er als erster bei ihr...

Sie sah ihn in dem Moment an und glaubte in seinem Gesicht Besorgnis zu erkennen.

Miroku gab auch ihre Kette zurück. Sango erinnerte sich an den Augenblick, als er dachte, das sie dieses Schmuckstück von einem Jungen geschenkt bekam. In dem Moment wirkte er sichtlich geknickt.

Das wunderte sie damals sehr und heute auch noch. Denn diese Seiten waren welche, die das Mädchen nicht kannte.

Überlegend schaute Sango auf den Boden über dem sie wandelte. Immer Richtung Schule lief sie voran.

Die Erinnerung von dem Besuch ihrer Freunde kam plötzlich hoch. Sie erwähnten, das sich der Grabscher um sie sorgte und sich nach ihrem Befinden erkundigte.

Einerseits war ihr dieser Kerl weniger wert als alles andere. Doch nun legte er komischer weise ein Verhalten an den Tag, was zeigte das es wohl noch eine zweite Seite von ihm gab.

Sango wollte wissen wie Miroku wirklich ist.

Sie wusste nicht wieso sie so fühlte, wieso sie es wissen wollte.

Das Mädchen hasste Ungerechtigkeit. Und wenn sie Miroku nun unrecht tat und er eigentlich ganz nett und in Ordnung war?

War das vielleicht der Grund warum sie es herausfinden wollte?
 

Nach langem grübeln und laufen erreichte sie schließlich die Schule und wollte gleich in den Matheraum gehen.

Doch in der Einganshalle wurde das junge Ding Zeuge von einem bekannten Schauspiel.

„Miroku?“, flüsterte sie fragend zu sich selbst.

Er stand mit einem Arm abgestützt an einer der Säulen, die dort die Decke stemmten. Die Hand des anderen Armes war lässig in der Hosentasche versteckt.

So wie er da stand, sah er recht merkwürdig aus.

//Was treibt er da?//

Sie ging weiter denn von ihren Standpunkt aus war nicht zu erkennen was er dort machte.

Plötzlich aber sah sie es.

An der Säule lehnte ein Mädchen. Das er offensichtlich anflirtete. Eine Sache die wohl zu seinem täglichen Ritual gehörte.

„Du bist wirklich sehr süß weißt du das? Schon deine strahlenden Augen sind nichts im Vergleich zu den Sternen am Abendhimmel, meine Schönheit!“,

hörte sie ihn sagen und Süßholz raspeln. Ihr kam bei dem Schmalz schon die Gülle hoch. Der Gedanke das er das wahrscheinlich jeder sagt widerte sie an.

Ganz unrecht hatte er zwar nicht bei dem was er sagte, sie war wirklich hübsch. Trotzdem ärgerte Sango dieses Benehmen sehr.

//Und ich mach mir Gedanken ob ich ihm Unrecht tue!//

Sofort kam sich das braunhaarige Mädchen ziemlich albern vor. Hatte sie doch tatsächlich kurz geglaubt er hätte einen guten Kern!

„Pah!“, gab sie laut von sich und ging weiter ihres Weges.

Miroku hörte den Ausruf hinter sich und drehte sich wundernd um.

Als er merkte das es seine verletzte Klassenkameradin war, stand das eben noch umgarte Mädchen plötzlich allein an der Säule. Er lies sie fallen wie einen heißen Stein. Denn jetzt rannte der junge Asaoka lieber sofort hinter Sango her. Während er das tat, rief er ihrem Namen.

„Hey?!“, warf ihm seine kurzweilige Bekanntschaft noch empört nach. So mies sitzen gelassen, hatte sie bis jetzt noch keiner! Eine Unverschämtheit!
 

Inzwischen war Miroku an Sangos Seite angekommen und sagte zufrieden lächelnd, das er sich freut sie zu wieder zu sehen.

Das angesprochene Mädchen aber reagierte nicht. Für sie war er nichts weiter als Luft! Ein lüsterne Kerl der alles angrub was nicht bei drei auf den Bäumen saß und das würde sich auch nie ändern! Und mit so jemanden redete sie nicht.

„Stimmt was nicht? ...Sango?“, fragte er verwundert nach und konnte sich ihr Verhalten mit nichts erklären. Einige Schritte begleitete er sie noch schweigend durch die Hallen und Gänge der Schule. Doch dann war es ihm zu blöd und er stellte sich ihr in den Weg.

„Ich rede mit dir.“, sagte er beleidigt.

„Ich aber nicht mit dir.“, gab sie trocken und belanglos zurück und ging an ihm vorbei.

Der Stehengelassene drehte sich und verfolgte das schöne Mädchen mit seinen Augen.

//Was war das denn?//, fragte er sich still an der Stirn kratzend.
 

Im Klassenzimmer angekommen wurde Sango jubelnd von ihren drei Freundinnen begrüßt. Sie freuten sich so sehr das Mädchen wieder in ihrer Mitte zu haben.

Yuka aber lachte auf einmal kurz auf.

„Was is das denn?“, fragte sie und deutete mit ihrem Zeigefinger auf die Nase ihrer Freundin.

Sangos Wangen wurden leicht rot weil ihr das gemeinte unangenehm war.

„Eine Schiene für meine Nase...“, sagte sie leise.

Mit dem Ding im Gesicht kam sie sich so albern vor, doch musste sie es nun mal noch eine Weile aufbehalten.

„Wann kann das denn wieder ab?“, wollte Ayumi gern wissen.

„Das weiß ich nicht genau, hängt davon ab wie meine Nase heilt.“, antwortete Sango ihrer Freundin.

Anschließend sah sie sich kurz in der Klasse um.

„Schläft Kagome noch?“, erkundigte sie sich. Denn dieses Mädchen war noch nirgends zu sehen.

„Natürlich, du kennst doch Kagome!“, lachte Eri auf.

„Das wird sich nie ändern.“, warf Yuka noch dazu.

Sango schmunzelte.

„Das glaub ich auch.“

Sie ging zu ihrem Platz und packte alles für Mathe aus.

Dann spürte sie aber plötzlich einen Schatten auf sich. Dem sie folgte.

„Guten Morgen Sango.“, begrüßte Inuyashas Stimme das langhaarige Mädchen.

„Dir auch einen guten Morgen.“, erwiderte sie freundlich.

„Schön zu sehen das du wieder zur Schule kannst. Dann war das wohl doch alles nur halb so schlimm oder?“, fragte er nach.

Sango nickte.

„Ja, an sich schon auch wenn es sehr weh tat.“

Das Gemurmel einer üblichen Klasse war im Hintergrund zu hören. Es wurde für einen Moment so laut das Inuyasha so lang schwieg. Erst als es zurückentwickelte zu einem normalen Gemurmel sprach er weiter.

„Kagome hat übrigens in einigen Fächern Mitschriften für dich geführt.“

„Das weiß ich schon, sie hat sie mir am Wochenende gegeben damit ich mich Vorbereiten konnte.“

Inuyasha kratzte sich mit einem Finger an der Wange. Und schwieg erneut für kurze Sekunden.

„Ach so, das wusste ich nicht.“, brachte er dann doch noch leise hervor.

Das Mädchen rückte mit ihrem Stuhl in seine Richtung, so musste sie nicht immer den Kopf drehen.

„Versuchst du grad verzweifelt ein Gespräch zu führen?“, kicherte sie leise, da sie sah, das er recht verloren wirkte. Und das wiederum machte ihn ganz drollig anzusehen.

Inuyasha fühlte sich ertappt und wurde noch ein Stücken tomatenähnlicher.

„Na ja...“, murmelte er leise in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Wieso?“, fragte Sango neugierig weiter. Denn das war ihr nicht ganz schleierhaft.

Inuyasha schnappte sich ebenfalls einen Stuhl, der hinter ihm stand und drehte ihn zu sich rum. Anschließend setzte der junge Mann seinen Hintern drauf.

„Es ist erst eine Woche her das ich teil der Klasse bin. Ich möchte mich einfach gut mit allen verstehen oder zu mindest mit den meisten.“, gab er ehrlich zu.

„Und das ich Kagomes Freundin bin hat nichts damit zu tun?“

Inuyasha schaute etwas verwundert, da er diesen Satz nicht ganz deuten konnte.

„Wie meinst du das?“

„Ich hab gehört das ihr beide euch gut zu verstehen scheint. Kann doch sein das du auch mit den Freunden deiner Freunde auskommen willst.“

„Ja, das natürlich auch!“

Sango lächelte kurz.

„Ich hab das Gefühl, das wir uns schon noch gut verstehen werden.“

In dem Moment kam Miroku zu Tür rein. Er hatte draußen in den Gängen noch etwas nachgedacht. Sofort fiel sein Blick zu Sango die Inuyasha anlächelte und der erwiderte die Geste.

Das zu sehen lies ein mulmiges Gefühl in dem bezopften Jungen frei.

Er beobachtete wie sein Freund aufstand und zu seinem Sitz zurückkehrte.

Erst als dieser sich setzte ging Miroku selbst zu seinem kleinen Reich in der Klasse.

Sangos Platz war an der Wand und Inuyashas am Fenster. Der Grabscher hockte dagegen in der goldenen Mitte.

Wie ein Tiger im Käfig der hin und her lief so schaute Miroku nervös mit dem Kopf immer von einem zum anderen.

Irgendwie kam er sich komisch vor, wusste aber nicht warum.

Dann läutete allerdings die Schulglocke. Das Zeichen welches hieß, ruhig zu sein und aufzupassen.
 

Zehn Minuten später betrat auch eine schnaufende Kagome hektisch den Raum. Erschöpft, nach Atem ringend, schleifte sie sich zu ihrem Platz hinter Inuyasha.

Dieser drehte sich auch gleich unauffällig, leicht geduckt zu ihr um und wünschte leise einen guten Morgen.

Kagome winkte aber ab, sie hatte gerade keinen Sauerstoff zum sprechen. Der Junge vor ihr bekam eine Schweißperle bei dem Anblick, welcher sich ihm bot und lachte leicht gekünstelt.
 

Als die Stunde rum war bekam Inuyasha Besuch von seinem neuen Freund, Miroku.

„Hey, na?“, sagte der noch sitzende knapp und packte alles in seinen Rucksack. Denn sie mussten jetzt hoch in den Chemieraum.

Inuyasha war recht freundlich wie immer, Miroku hingegen schaute ernst und leicht verbittert drein.

Doch stand er trotzdem munter auf.

Als aber der Takahashi Sprössling endlich mitbekam wie Miroku schaute, wich er einen Schritt zurück.

„Stimmt was nicht?“, fragte er irritiert. Denn ihn beschlich irgendwie das Gefühl sein Kumpel sei sauer oder verärgert. Und so wie er ihn anstarrte müsste Inuyasha glatt die Sorge haben, er selbst sei dafür verantwortlich.

Miroku starrte noch einen langen Moment in Inuyashas dunkelbraune Augen. Diesem gefiel das überhaupt nicht und er lief noch einen Schritt zurück. Da ihm dann sein Stuhl an den Beinen stieß, setzte er sich wieder etwas unfreiwillig.

Das Gesicht von Inuyasha zeigte, das er nur Bahnhof verstand. Was wollte sein Freund denn von ihm?

Er musste es ihm schon sagen, Gedanken lesen hatte Inuyasha schließlich noch nicht erlernt.

Jetzt seufzte Miroku dazu noch laut.

„Wie machst du das?“, fragte er nur traurig.

„Wie mach ich was???“

„Wie schaffst du es das die Mädchen bei dir lächeln?“

Über diese Frage war der Schwarzhaarige sichtlich verwundert und auch mehr als irritiert. Damit hätte er nicht unbedingt gerechnet. In seinem Kopf musste er kurz die Situation begreifen. Man sah, das es im Hinterstübchen von Inuyasha stark rattert und rotierte.

„Ich...weiß auch nicht. Ich bin einfach...nett“, stotterte er etwas überfordert.

Woher sollte er schließlich wissen wieso Mädchen lächeln wenn sie mit ihm reden? Da sollte er lieber die Mädchen fragen doch aber nicht ihn!

„Einfach nett? Was meinst du damit? Was sagst du ihnen denn? Womit schmeichelst du?“, bohrte Miroku weiter. Denn die Antwort welche er bekam stimmte ihn nicht gerade milde.

Der bezopfte Junge beugte sich zu Inuyasha runter. Eine Hand an seiner Stuhllehne, die andere auf dem Tisch. So konnte der Frischling der Klasse nicht weg.

„Ich schmeichle nicht. Ich rede ganz normal mit ihnen!“

„Ich kenne Sango schon recht lang doch nie hat sie mich angelächelt! Dich aber kennt sie grad mal ein paar Tage und zeigte sofort ihre liebste Seite!“, schimpfte er leicht verbittert.

Er kam dem bedrängten immer dichter. Sein Blick war böse und verzweifelt zugleich. So wie das an ihm nagte muss sie ihm wohl wirklich was bedeuten.

Doch Inuyasha war das grad eher nebensächlich. Denn je dichter Miroku kam desto weiter rückte er mit seinem Oberkörper nach hinten, bis er schließlich rückwärts vom Stuhl kippte.

„Autsch!“, kommentierte Inuyasha das kurz.

Mirokus Stirn schmückte eine Schweißperle.

„Entschuldige...“, sagte er leise.

Nach dem der junge Takahashi sich aufgerappelt hatte und beide sich mal langsam auf den Weg zum nächsten Unterrichtsraum machten, begannen sie ein Gespräch.

„Miroku, darf ich annehmen das du in Sango verliebt bist? Nicht `Ich find sie sexy´ sondern richtig mit Gefühlen?“, wollte Inuyasha vorsichtig nachfragen.

Seine Augen schauten ihn deshalb nur aus den Winkeln raus an.

Sein Kumpel schwieg, statt ihm zu antworten starrte er mit den Händen in den Taschen zum Boden.

„Unsinn! Nur wenn ich weiß, wie man ein Mädchen zum Lächeln bringt gewinn ich sie vielleicht schneller für mich! Dann erspar ich mir einiges“, motze er leise.

Inuyashas Blick wurde skeptisch. Er glaubte Miroku kein einziges Wort von dem was er sagte.

Als sie oben angekommen waren und nur noch wenige Meter zum Klassenraum fehlten, sagte Inuyasha noch etwas, was er sich vielleicht hätte sparen sollen.

„Miroku. Wenn das die Einstellung ist, die du hast dann...bist du ein ziemlicher Widerling!“

//Ein Widerling?//, wiederholte der Angesprochene in seinen Gedanken und blieb stehen.

Dieses Wort!

Dieses elende Wort!

Wie oft hatte er es sich schon anhören müssen! Besonders von Mädchen! Allein Sango hatte es ihn mindestens tausendmal an den Kopf geworfen!

In ihm stieg die Wut hoch!

Es reichte ihm ein für alle mal, dieses Wort wollte er nie wieder hören! Niemals wieder!

Seine Augen verdunkelten sich. Und er biss sich auf die Lippe.

Inuyasha lief einige Schritte weiter bis er merkte Das Miroku ihm nicht mehr zur Seite stand.

Wundernd drehte er sich deshalb um.

In dem Moment packte sein vermeidlicher Freund den jungen Takahashi mit beiden Händen an den Kragen. Inuyasha wurde in einen Bogen zu den Schließfächern gedrängt, an die er mit Wucht gedrückt wurde. Ein metallisches Geschäpper von dieses Schränken erhellte den Schulgang und einige Mitschüler welche den Flur passierten, schauten gaffend zu.

Einer von denen, der unmittelbar neben ihnen stand, da er gerade seine Bücher aus dem Fach, was ihm gehörte, hohlen wollte, wich schnell zurück.

Inuyasha biss die Zähne leicht knurrend zusammen und starrte recht überrascht und wütend auf Miroku herab. Das konnte er, da ihn sein Angreifer wenige Zentimeter angehoben hatte, Inuyasha stand nur noch auf Zehenspitzen.

„Miroku, hast du den Verstand verloren?!“, fragte der Schwarzhaarige mit aggressiven Unterton in der Stimme nach.

Der Angesprochene jedoch schaute weiterhin wütend zu ihm hoch. Die Fäuste hatten fest Inuyashas Kragen in sich.

Erneut drückte der Junge mit dem kleinen Zopf seinen Mitschüler an die Schulfächer.

„Nenn mich nie wieder so! Verstanden! Ich hab es verdammt noch mal satt, das mich jeder so bezeichnet! Ich bin kein Widerling!“, rief er ihm zornig entgegen.

„Dann benimm dich nicht wie einer!“, brüllte Inuyasha zurück.

Die Mädchen und einige andere aus ihrer Klasse bekamen den Lärm auf den Gängen mit. Da sie schauen wollten was los war, lugten sie mit den Köpfen vor.

„Inuyasha, Miroku!“, sagte Kagome plötzlich leicht erschrocken und eile zu ihnen.

Auch Sango war sofort zur Stelle.

„Lass ihn los!“, entgegnete sie energisch zu Miroku und riss ihn von Inuyasha runter.

Kagome stand besorgt neben ihrer neuen Bekanntschaft und fragte ob alles in Ordnung sei.

„Ja klar, es ist nichts.“, antwortete Inuyasha ihr ruhig. Doch sein Blick war immer noch auf Miroku gerichtet, der wie zu vor böse schaute.

Sango blickte von ihm zu dem anderen Jungen und wieder zurück.

„Spinnst du nun?! Nicht nur das du alle Mädchen aus der Schule belästigst, nein jetzt greifst du noch Mitschülern an! Was stimmt nicht mit dir?!“, brüllte sie wütend.

Das Verhalten ihres Schulkollegen war für sie die unterste Stufe!

„Schon gut Sango, ich war selbst schuld!“, wollte Inuyasha sie beruhigen.

„Nichts ist gut!“, gab sie ihm zurück und drehte ihren Kopf wieder zu dem Angreifer.

„Du bist echt....“, ihr fehlten schon die Worte.

Da sie keine mehr fand, zeigte sie Miroku auf eine andere Weise was sie von ihm hielt.

Mit Schwung holte sie aus und verpasste ihm eine saftige Ohrfeige mitten ins Gesicht!

Der junge Asaoka wusste überhaupt nicht wie ihm geschah.

Er fühlte nur einen großen Schmerz, doch war dieser nicht wie zu erwarten auf seiner Wange. Nein, er kam von wo anders. Von seinem Herzen.

Dieser Schlag, der nur Sekunden dauere war für Miroku eine kleine Ewigkeit.
 

Als Sango ihre Hand wieder zu sich nahm war sein Kopf immer noch zu Seite gerichtet. Er senkte ihn leicht und versteckte so seine Augen. Es war plötzlich alles ganz still um sie alle herum.

Unerwartet herklang die Schulglocke welche die Anwesenden aus ihrer eigenen kleinen Welt zurück holte.

Sango ging ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen zurück in den Klassenraum. Kagome schaute ihr nach, dann richteten sich ihre Augen auf Miroku, der wie versteinert wirkte.

„Komm lass und reingehen.“, meinte sie leise zu Inuyasha und zupfte vorsichtig an seiner Uniform.

„Warte kurz.“, sagte dieser und ging zu Miroku.

„Hör zu...“, begann er, wurde aber jäh unterbrochen.

„Lass mich!“, zischte sein Kamerad gekränkt und schleppte sich in den Unterrichtsraum.

Kagome schaute recht traurig und ging erneut an Inuyashas Seite.

„Was war denn los?“, fragte sie leise.

Der schwarzhaarige Mann schaute auf sie herab und antwortete:

„Ich glaube Miroku weiß grad selbst nicht was er will.“, Inuyashas Stimme trug ein trauriges Seufzen mit sich.
 

Im Chemieunterricht saßen die beiden ja nun leider nebeneinander, was nicht gerade günstig für den Moment war.

Noch dazu sollten sie heute eine Partnerarbeit leisten. Da konnte sogar ein Blinder sehen das ein Unheil passieren musste.

Miroku lies sich von niemanden Tipps geben, schon gar nicht von Inuyasha! So machte er einfach das was er für richtig hielt.

Aus Frust und Genervtheit mischte er frei nach Laune irgendwelche Substanzen.

„Nicht!“, rief Inuyasha aufgeregt!

Das Gebräu welches sein Teammitglied gemischt hat, fing an zu blubbern und zu köcheln. Miroku hatte seine Hände dicht bei dem Glas.

Schnell schubste Inuyasha ihn ein Stück nach hinten! Da erst begann es richtig heftig zu schwappen.

„Was ist denn hier los?!“, schimpfte Herr Oda und besah sich das Dilemma.

„Hat einer von euch was abbekommen?“, fragte er dann besorgt.

Doch es ging den beiden gut.

Sie bekamen den Befehl das alles wieder sauber zu machen und zwar schnell. Natürlich bekamen sie dafür, wie nicht anders zu erwarten eine schlechte Note.

Sango und ihre vier Freundinnen hatten das Geschehen mitbekommen, so wie der Rest der Klasse.

„Was ist heut nur mit Miroku los?“, murmelte Eri, das Mädchen mit dem Haarreif, leise.

„Dabei war er letzte Woche noch so nett.“, wunderte sich auch Ayumi die ein Protokoll zum versuch schrieb.

„Ayumi pass auf!“, machte Kagome sie darauf aufmerksam das sie einen großen Tintenfleck auf das Papier machte.

„Arg, so ein mist!“

„Hast du einen Tintenkiller?“, fragte die junge Higurashi und wühlte in der Federtasche ihrer Freundin.

„Nein. Du Eri?“

Die Angesprochene holte das erbetene aus ihrer kleinen Mappe.

„Bitte“, sagte sie und gab den Tintenkiller weiter.

Während die zwei das Malöhr beseitigten, bekamen Kagome und Yuka mit das Sango recht neben der Spur war.

Sie blickte ab und an unauffällig hinter zu Miroku.

„Hey alles ok?”, hörte sie leise Kagomes Stimme sagen.

Schnell richtete sie ihren Kopf zu ihr.

„Klar, was soll sein?“

„Sag du es uns.“, meinte Yuka ebenso leise und einfühlsam wie Kagome.

„Wir sind doch nicht blind, du schaust immer zu Miroku.“

Sango entglitt ein kleiner Seufzer.

„Vielleicht hab ich etwas übereilt gehandelt...Schließlich wusste ich nicht genau was überhaupt los war. Inuyasha meinte das er selbst schuld war. Nachher hab ich Miroku um sonst geschlagen. Vielleicht hat ihn ja Inuyasha provoziert.“

Ihr Kopf hing leicht und sie wackelte bei ihren Worten nervös mit dem Stift herum.

„Ich werde Inuyasha auf dem Heimweg mal fragen was los war.“, meinte Kagome knapp und blickte auch kurz zu den beiden Jungs.
 

Als die Stunde zu Ende war packte Miroku ungewöhnlich schnell ein und rannte raus auf den Flur.

Inuyasha griff rasch nach seiner Tasche und eilte ihm nach.

„Jetzt warte doch mal!“

Doch daran dachte der fliehende nicht. Er hatte keine Lust mit irgendjemanden zu reden. Oder sich irgendwas anzuhören. Völlig verwirrt darüber, was mit ihm los war, lief er einfach alle Stufen des Gebäudes runter. Da Hofpause war, musste er bis ganz nach unten.

Erst draußen war Inuyasha ihm schließlich so nahe gekommen um seinen Arm zu erwischen.

„Verdammt bleib stehen!“

Sein Kamerad riss sich von ihm los.

„Was willst du?!“, motze er genervt.

„Mich entschuldigen!“, brüllte Inuyasha in sein Gesicht.

Da schaute Miroku plötzlich ziemlich verwundert drein.

„Du willst ...dich entschuldigen?“

Sein Gemüt wurde etwas ruhiger. Da er eigentlich mit Vorwürfen und Beleidigungen gerechnet hatte. Nun zu hören das Inuyasha sich entschuldigen wollte verblüffte ihn merklich.

„Ja, ich hab mich zu weit aus dem Fenster gelehnt. Es tut mir leid. Ich hätte das nicht sagen sollen.“

Der Schwarzhaarige ging einen Schritt auf seinen Schulkameraden zu und schaute in sein Gesicht.

Doch der blickte zu Boden und wusste nicht recht was er nun sagen sollte.

Dann lies er sich einfach mit dem Hintern auf den Boden fallen.

Sein Gesprächspartner schaute kurz erschrocken, für einen Moment dachte er Miroku klappte zusammen.

Als er aber merkte, das er sich nur setzte war er froh, jedoch verwirrt warum gerade mitten auf den steinernen Boden.

„...Schon gut...“, flüsterte er plötzlich leise.

Er hatte im Unterricht viel über einiges Nachgedacht. Über alles mögliche. Darüber warum er so zu Mädchen war wie er ist. Darüber das sein Ruf sowieso der mieseste von allen war. Und darüber das schon so gut wie keiner mehr was mit ihm zu tun haben will.

„...Du hast ja recht...ich bin ein Widerling.“, sah er zerknirscht ein.

„Nein bist du nicht...Jedenfalls nicht zu Hundert Prozent.“

Die blauen Augen von Miroku schauten zu Inuyasha auf.

„Wie meinst du das?“

Da setzte sich der junge Mann mit den langen, schwarzen Haaren zu ihm auf den Boden.

„Mit ein bisschen Training wird das schon.“, grinste er leicht und boxte Miroku in den Arm.

„Training?“, wiederholte der bezopfte Junge wunderlich.

„Wir werden das Schwein in dir schon austreiben!“

Inuyasha grinste nun breiter und legte die Hand auf die Schulter seines Freundes.

Dieser bekam eine Schweißperle im Hinterkopf.

„Willst du mich exorzieren?“

Bei diesem Satz musste Inuyasha lachen.

„Genau das! Und am besten wir warten gar nicht lang! Komm mit!“

Er stand wieder auf und zog seinen Freund auf die Beine.
 

Kagome trottete zusammen mit ihren Freundinnen ebenfalls zum Schulhof runter.

Sie legte die Stirn in Falten und schaute ab und an aus den Fenstern, die sie passierte.

Plötzlich blieb sie stehen, ohne Vorwarnung. Was der Grund war warum Yuka in ihren Rücken lief.

„Woah~ Kagome?!“

Das Mädchen folgte nach kurzem verwunderten anstarren ihres Rückens, Kagomes Blick.

„Hmm? Inuyasha und Miroku?“, dachte sie laut.

Schnell huschte Sango zum Fenster, sie hatte angst das die beiden wieder aneinander gerieten.

„Was machen die da?“, sagte sie fragend mit großen Augen.

„Sie reden nur.“, gab Kagome verwundert zu Wort.

„Die beiden haben sich wohl vertragen.“, staunte Eri die ebenfalls rausschaute.

Nun standen alle Mädchen am Fenster. Die vorbeigehenden Mitschüler murmelten schon und wunderten sich was die da draußen wohl so anstarrten.

Leicht ertappt von dieser kleinen Aktion, lösten sich alle fünf von den Fenstern und gingen munter und verlegen weiter.

Unten angekommen waren die Jungs jedoch weg.

„Wo sind sie denn?“, sprach Ayumi die Frage aus welche sich alle stellten.
 

„Bist du dir sicher?“

„Sicher bin ich mir sicher! Nun mach schon!“, animierte Inuyasha seinen Kumpel.

„Und ich soll einfach nur...“

„Ja doch!“

„Warum mach ich das noch mal?“

„Um deinen Ruf zu retten, dich wieder in ein rechtes Licht zu rücken und letzt endlich von Mädchen nicht mehr als widerlicher, perverser Grabscher betitelt zu werden!“, erläuterte Inuyasha etwas ausgiebig und überzeugte Miroku damit seinem Rat zu folgen.

Von zwei Händen im Rücken regelrecht gedrängelt lief er rüber zu einem sehr süßen, rothaarigen Mädchen, das sich mit einer Freundin unterhielt.

Kurz bevor er bei ihr war, schaute Miroku aber zurück zu Inuyasha.

Dieser gab ein bestätigendes Daumen hoch und trat dann in den Schatten eines Baumes zurück, in dem sie zuvor einiges besprochen hatten.

Miroku schaute wieder nach vorn und ging auf das Mädchen zu.

Sie bemerkte ihn als er dicht bei ihr war und wusste sofort wer dieser Kerl war.

„Vorsicht der Grabscher!“, flüsterte sie zu ihrer Freundin, die sich umdrehte. Nicht das er ihr von hinten an den Po fasst!

„Was willst du?!“, zischte eine von beiden wütend.

Miroku geriet leicht ins schwitzen. Gleich soviel Ablehnung zu bekommen war nicht einfach.

„Ich wollte dir nur sagen das ich...Ich find das du eine echt schöne Frisur hast.“

//Irgendwie komm ich mir total bescheuert vor...//, seufzte er gedanklich schwer. Doch blieb sein Gesicht äußerlich recht cool.

Er schaute ihr noch mal tief in die Augen, wandte sich anschließend jedoch ab.

„Ich geh dann wieder. Bye!“, lächelte er und ging ein paar Schritte.

Die Mädchen sahen sich verwirrt an und schauten dann gemeinsam zu Miroku.

War das wirklich der Grabscher?

Kein dummer Spruch? Kein Geschleime? Und nicht mal der Versuch irgendwen zu befummeln?

„Warte!“, rief die eine welche das Kompliment bekam.

Worauf er sich überrascht zurückdrehte. Noch nie rief ihm ein Mädchen nach. Und schon gar nicht mit der Bitte zu bleiben.

„Ja?!“

„...War...war das alles???!“, wollte sie wissen. Man sah ihr an, das sie aus dieser Aktion nicht schlau wurde.

Miroku zuckte mit den Schultern und dachte an Inuyashas Worte.

„Ja das ist alles. Ich wollte dir nur sagen das mir deine Frisur gefällt.“

Für einen Moment schien das Mädchen mit den langen, rötlichen, welligen Haaren sprachlos.

Aber dann fasste sie sich doch wieder und brachte noch ein Wort heraus.

„Ähm...Danke...“

„Nichts zu danken!“, lächelte er erneut und ging langsam zu Inuyasha zurück.
 

„Sie hat mich nicht beschimpft!“, staunte er bei seinem Freund angekommen.

„Weil du sie nicht bedrängt hast.“

Inuyasha setzte sich triumphierend ins Gras, was ihm Miroku gleich machte.

„Ich war zu aufdringlich?“, wunderte sich dieser sichtlich.

„Allerdings!“

„Woher...?“

„Von vorhin. Du hast mich schließlich vom Stuhl gedrängelt!“

Als Miroku daran zurück dachte wurde er wieder leicht verlegen.

„War das mein einzigstes Problem?“, wollte er sofort wissen und konnte nicht glauben das nur deswegen alles so war wie es ist.

„Oh nein, da gibt es noch so einige Dinge die wir angehen müssen...“
 

Der Tag neigte sich dem späten Nachmittag zu.

Endlich war die Schule aus.

Inuyasha verabschiede sich von Miroku.

„Denk an das, was wir besprochen haben!“

„Klar!“, rief der ihm zu und drehte sich weg.

Inuyasha schlug zufrieden seinen Weg nach links ein.

Doch kurze Zeit später hörte er eine vertraute Stimme die seinen Namen rief.

Rasch drehte der Gerufene sich nach hinten, um der Person in die Augen schauen zu können.

„Kagome!“

Mit schnellen Schritten eilte sie zu ihm.

„Hey, ich dachte du wartest auf mich!“, beschwerte sie sich leicht.

„Entschuldige.“

„Hmmmm...“, schmollte das Mädchen gespielt und tat beleidigt mit verschränkten Armen.

„Ich wusste gar nicht das du so gern mit mir läufst“, stichelte er ein wenig und sah das sein Satz Reaktionen brachte. Denn die Wangen seiner Gegenüber wurden leicht rot.

„Ist immerhin besser mit dir zu laufen als wie allein.“

Mit zwei, drei Schritten marschierte sie an ihm vorbei.

„Hey, was soll das denn heißen?!“, murrte er.

Trottend lief er dem Mädchen hinterher.

„Bin ich dein Notnagel?“, schmollte er gespielt war aber wirklich etwas gekränkt.

Sie schaute über ihre Schulter nach hinten und sah sein beleidigtes Gesicht.

„Glaubst du das denn?“, fragte sie fast schon fröhlich.

Das schöne Mädchen wandte sich ihm, auf den Hacken gedreht, zu. Leicht wehte ihr Haar dabei, was sie noch ein wenig hübscher erscheinen lies. Dann lief sie munter rückwärts weiter.

„Eigentlich nicht...“, antworte Inuyasha.

„Bist du ja auch nicht!“, lächelte sie freundlich.

„Kagome, vielleicht solltest du besser...“, begann er und wollte darauf hinweisen das vorwärst laufen irgendwie gesünder wäre. Jedoch war es für dieses netten Wink ein Tick zu spät.

Das Mädchen stolperte und drohte nach hinten zu fallen.

Er wollte sie noch festhalten aber im Reflex griff Kagome nach einem Halt. Und den sollte er darstellen!

Ihre Hand hielt sich fest am Kragen von Inuyashas schwarzen Uniform und zog ihn mit sich. So verlor auch er das Gleichgewicht und kippte mit ihr um.

„Woooa!~“, hörte man beide rufen. Kurz darauf folgte ein `Wums´.
 

Inuyasha öffnete seine Augen und merkte das er direkt auf ihren Körper gefallen war. Eine Position die ihm neu aber keineswegs unangenehm schien. Das erkannte man an der leichten Farbe auf den Wangen.

Langsam hob er den Kopf um Kagome anschauen zu können, dabei beugte sein stattlicher Körper noch über ihrem.

Das Mädchen unter ihm rieb sich den Kopf, der auf den Asphalt schlug und flüsterte immer wieder nur `Aua´.

„Darf ich dir sagen das du ganz schon oft fällst...“, begann Inuyasha, merkte aber das ein Spaß grad nichts für Kagome war.

Er stieg rasch von ihr runter und stützte ihren Rücken beim aufstehen.

„Alles ok?“, fragte er besorgt, da sie kleine Tränen in den Augen hatte.

„Mein Kopf tut ziemlich weh.“, sagte sie leise. Er sollte sie nun nicht für eine Heulsuse halten die sofort weint. Doch der Boden bestand leider nicht aus bauschig, weichen, Wattekissen, im Gegenteil er war recht hart gewesen.

„Lass mich mal sehen.“, seine Stimme klag sanft bei den Worten, die er sprach.

Er zog sie ohne zu zögern etwas zu sich in seine Arme und schaute kritisch auf ihren Kopf.

Während die linke Hand vorsichtig durch ihr schwarzes, weiches Haar strich um zu sehen ob sie blutete hielt die rechte ihre Schulter nah bei sich.

Das Mädchen wurde ganz zart rot um die Wangen bei seinem Handeln.

//Er umarmt mich ja fast.//, kam ihr in den Sinn.

So was ist ihr noch nie passiert.

Drum schlug ihr Herz einen kleinen Tick kräftiger.

Nun, immerhin war Inuyasha ein attraktiver Mann. Und ein lieber noch dazu. Da war diese Reaktion nicht sonderlich überraschend.

„Also ich sehe nichts. Doch du wirst bestimmt eine Beule bekommen.“, gab er seine Meinung kund.

Seine tiefbraunen Augen trafen ihre und erst jetzt merkte er das er Kagome praktisch an sich drückte. Abrupt lies er das Mädchen los.

„W...wollen wir dann weiter?“, fragte er leicht verdattert und trug ebenfalls einen kleinen Rotschimmer im Gesicht.

Kagome nickte und hob ihre Tasche auf. Doch nach wenigen Schritten merkte Inuyasha das was nicht stimmte. Sie humpelte so komisch.

„Tut dir dein Fuß weh?“, fragte er deshalb nach.

Schnell winkte Kagome jedoch ab.

„Das ist nicht weiter tragisch! Ich hab ihn mir etwas verknackst, glaub ich.“

„Bei deinen zarten, feinen Gelenken würde mich das auch nicht wundern.“

„Hm?“

Erneut schlich sich ein Hauch von Rot auf ihre Wangen, den zu seinen irgendwie schmeichelnden Worten lächelte er auch noch sanft.

//Inuyasha?//

Plötzlich, ohne Vorwarnung hockte er sich vor sie hin, sein Rücken zu ihr gewandt.

„Was?“, stammelte sie ratlos. Ihre Augen verfolgten dabei seine Bewegungen.

„Steig auf! Ich trag dich!“

Und urplötzlich wurde ihre Röte, welche bis eben zart und unauffällig war, um einiges kräftiger.

„Quatsch! Das is wirklich übertrieben! Absolut nicht nötig, kommt gar nicht in Frage!!“, beharrte sie ausgiebig.

„Ich kann doch laufen!“

Sein Gesicht blickte über die Schulter zu ihren Augen auf.

„Nichts da! Wenn dein Fuß dick wird jammerst du nur! Ausserdem brauch ich dich beim nächsten Volleyballspiel. Sonst sieht es mit dem Sieg knapp aus.“

„Na danke auch...Also ist das hier purer Eigennutz?“, sagte sie schmollend mit eindeutigem Blick.

„Jetzt komm schon...!“

Inuyasha schaute wieder nach vorn und blieb stur sitzen. Und das würde er auch so lange bis sie endlich ein Einsehen hatte. Egal wie lang es dauert!

Plötzlich aber, schneller als erwartet spürte er ihren Körper auf seinen.

Erneut drehte er sich mit dem Gesicht zu ihr. Sein Blick war leicht erstaunt.

Denn das sie wirklich auf ihn steigen würde, glaubte er fast selbst nicht. Und dann auch noch so schnell.

Gerade deswegen war er aber gleich doppelt so froh das sie es doch tat.

„Wehe du lässt mich fallen!“, drohte sie um diese merkwürdige Stille zu beenden.

Inuyasha lachte leicht als er das hörte.

„Keine sorge, du müsstest doch schon wissen, wenn wir fallen dann fallen wir zusammen.“

Er spielte damit auf eben und die vergangen Tage an, in denen sie ihn immer mit zu Boden riss. Noch nie hatte er so oft Bekanntschaft mit der Erde gemacht!

Seine Worte machten das Mädchen ziemlich verlegen.

„Halt dich gut fest.“, sagte er ihr noch. Dann erhob sich Inuyasha in die Höhe. Er spürte deutlich das ihr Griff um seinen Hals etwas fester wurde.

Der junge Mann ließ das Mädchen auf seinen Rücken einmal kurz hüpfen damit er sie auch sicher trug.

Seine Hände hatte er unter ihren Oberschenkeln verhackt.

„Sitzt du auch bequem?“

„J..Ja.“, flüsterte sie zaghaft.

Es fühlte sich bei ihm wirklich bequem an. Sie würde fast schon...geborgen meinen.

Inuyasha hätte beinahe seinen Rucksack vergessen, der noch auf dem Boden lag. Für einen Moment schaute er etwas verdutzt, da er nicht wusste wie er ihn hochheben soll.

„Wenn du dich noch mal bückst nehme ich ihn.“, schlug Kagome vor.

Gesagt getan.
 

So lief er mit ihr auf dem Rücken durch die Straßen, zwar wurden die beiden manchmal etwas merkwürdig gemustert doch irgendwann sahen sie das auch nicht mehr.

Kagome legte ihr Gesicht an seinen Rücken und schloss manchmal leicht genießerisch die Augen. Aber wenn sie sich selbst dabei ertappte schaute sie sich schnell einfach nur, nichts böses wollend, um. Das junge Ding wusste nicht ob er es mitbekam wenn sie das tat.

Sie hoffte das dem nicht so ist. Das wäre ihr irgendwie unangenehm.

Und tatsächlich merkte Inuyasha nicht eine Spur davon. Er lief munter weiter.

Aber es fühlte sich auch für ihn auf eine gewisse weise ganz nett an, sie so bei sich zu haben. Ihr Körper war nämlich angenehm warm.

Jedoch schlich sich öfters mal die Verlegenheit in sein Gesicht wenn er spürte das ihre Oberweite sich etwas mehr an ihn drückte. Ihre Brüste fühlten sich so weich und wohlgeformt an...
 

Als sie bei den vielen Stufen die zu Kagomes Haus führten, angekommen waren, wollte das Mädchen absteigen.

„Nichts da! Gerade Treppen sind nichts für deinen Fuß.“

„Inuyasha! Das ist wirklich sehr lieb von dir, das du mich bin hier hin getragen hast aber das ist eine gewaltige Treppe. Mich da hoch zu schleppen is Irrsinn!“, sagte sie ernst und wollte das er wieder auf den Boden der Tatsachen kommt.

Er grinste sie leicht an. Sein Ehrgeiz war mit dieser Aussage gepackt! Nun wollte er es ihr erst recht beweisen!

„Na dann bin ich eben irre!“, gab er nur knapp zurück und lies die erste Stufe hinter sich.

„Nicht! Lass mich runter!“

Doch seine Ohren waren auf taub gestellt. Er wollte seine Schulfreundin jetzt dort hoch bringen!

„Wenn du zappelst fallen wir noch!“, warnte er sie, da sie sich nicht still verhalten wollte.

Das Mädchen schaute leicht nach hinten und merkte das ein Sturz jetzt schon recht schmerzhaft werden könnte.

Schnell schmiegte sie sich mit etwas Angst im Bauch an seinen Rücken und griff in die Uniform welche er trug. Die Augen fest geschlossen und leise betend, das sie nicht fallen. Inuyashas langes, glänzendes Haar war wie ein weiches Kissen in das sie sich vergrub.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren die beiden endlich oben angekommen.

Neugierig schaute der Langhaarige sich bewundernd um. Ein leichtes Schnaufen war dabei zu hören. Es war doch anstrengender als gedacht gewesen. In seiner Pause besah er das für ihn neue Gelände an.

Der Schrein zu seiner linken war wirklich schön anzusehen. Er sah so traditionell und ordentlich gepflegt aus.

//Sie fühlt sich hier bestimmt sehr wohl.//, dachte er so bei sich. Er selbst würde es jedenfalls.

Der Erbe des Namen Takahashi schaute dann jedoch erst mal zu seiner `Last´ und merkte, das sie sich noch ängstlich an ihm hielt. Da beschloss er zu schweigen und lief weiter. Erst vor ihrer Haustür stoppte er und sprach das Mädchen an.

„Du kannst dich entspannen, wir sind da.“

Vorsichtig öffnete sie die Augen.

Als sie mitbekam das sie sich regelrecht an ihn klammerte wollte Kagome nur noch schnell runter.

Inuyasha ging in die Knie und lies sie absteigen.

Stotternd bedankte sie sich mit einer schimmernden Röte im Gesicht.

„Das hab ich gern gemacht. Immerhin bis du so tollpatisch. Bestimmt wärst du wieder gefallen.“

„Also wirklich! Bin ich in deinen Augen eine nur eine tollpatische Nuss?“

„Was glaubst du denn?“, fragte er sie das selbe, wie sie ihn vorhin.

„Eigentlich nicht.“, sagte sie das selbe wie er.

„Bist du ja auch nicht.“, grinste Inuyasha zufrieden.

Das Mädchen öffnete die Tür zum Haus. Doch bevor sie eintrat sah sie noch mal zu ihm.

„...Du ..bist ziemlich stark...“, gab sie neidlos zu. Ihre Stimme zeigte ein Hauch von Bewunderung.

Bei dem, was er zu hören bekam wurde Inuyasha plötzlich verlegen, anscheinend warfen sie sich das Gefühl heut wie Pässe immer einander zu.

Er kratzte sich leicht am Hinterkopf.

„Och...so stark nun auch wieder nicht...“, wollte er es runterleiern. Doch das war für Kagome zu spät. Sie wusste nun, das er ordentlich Kraft hatte. Auch wenn er sichtlich etwas erschöpft von den Treppen war.

Das er damit nicht angab fand sie irgendwie süß.

„Vielen Dank.“, hörte er ihre Stimme liebvoll sagen.

„Kühl deinen Knöchel ok?“

Das Mädchen nickte und verabschiedete sich.
 

Als sie in die Küche humpelte fragte ihre Mutter leicht besorgt was sie hätte.

„Nichts schlimmes! Ich hab mir nur den Fuß verknackst. Bekomm ich etwas Eis?“

Frau Higurashi kam dieser Bitte natürlich nach und gab ihrer Tochter einen Eisbeutel aus dem Tiefkühler, zusammen mit einem kleinen Handtuch.

Mit diesen Dingen bewaffnet schleppte sich das Schulmädchen die Treppe zu ihrem Zimmer hoch.

Dort angekommen landete der dunkle Rucksack auf einer Holzkiste vor ihrem Bett und sich selbst lies sie in die weiche Matratze fallen.

//Ein komischer Tag war das.//, kam ihr in den Sinn.

Schnell hob sie ihr verletztes Bein an und zog die Socke aus.

„Leicht rot...hoffentlich wird das schnell wieder“, murmelte sie leise.

Kagome legte das Handtuch auf ihren Knöchel und hielt das Eis drauf.

So war es nicht zu kalt für ihre Haut.

Während sie so dasaß dachte sie plötzlich an Inuyasha.

Da ihr etwas in den Sinn kam, was er ansprach verzog sich Kagomes Gesicht zu einer kleinen zerknirschen Fratze.

„Er hat recht...ich fall wirklich oft hin...“

Doch um diese Unannehmlichkeiten zu verdrängen weckte sie eine andere Erinnerung, nämlich die, wie er auf ihr lag.

Auch wenn ihr Kopf in dem Moment ziemlich schmerzte, so hatte sie kurz ein Kribbeln im Bauch gespürt. Und hatte es auch jetzt, als sie daran zurückdachte.

//Wie er mich getragen hat, nur weil ich etwas humpelte...//

Sie legte sich auf die Seite und betete dabei ihren Kopf in das weiche, rosa Kissen. Immer noch den Knöchel dabei kühlend.

//...und das bis vor die Tür...irgendwie...ritterlich.//

Ihre Gedanken schweiften noch weiter in diese Richtung, bis sie irgendwann heftig den Kopf schüttelte.

//Nun genug davon! Was mach ich denn hier! Lieg im Bett und denk nur an Inuyasha! Tz! Was soll das?!//, fragte sie sich selbst, fand jedoch keine Antwort darauf.

//Mist ich wollte ihn doch noch auf den Streit mit Miroku ansprechen!//, fiel ihr noch ein.

Sie stand auf um zu ihrem Schreibtisch zu gehen und vergaß dabei für einen Moment ihren Fuß.

„Autsch!“, jaulte sie.
 

Sango besuchte derweilen ihren Vater. Er arbeitete im städtischen Krankenhaus als einer der Ärzte.

„Hallo Vater!“, rief sie ihm fröhlich entgegen als sie ihn zwischen den Massen entdeckte. Er freute sich sehr über den kleinen Besuch seiner Tochter. So entfing er sie mit einem warmherzigen Lächeln und offenen Armen.

„Na was machst du?“, fragte Sango während einer liebevollen Umarmung.

Ein Paar Patienten liefen an ihnen vorbei und das Mädchen rückte, platz machend, zur Seite.

„Fleißig Leben retten.“, erwiderte der Docktor lächelnd.

„Das will ich auch schwer hoffen.“, gab Sango ernst zurück und wedelte ermahnend mit dem Finger.

Ihr Vater musste in dem Moment leicht wehmütig lächeln, da sie ihn an seine verstorbene Frau erinnerte.

„Gibt es einen besonderen Grund für deinen Besuch?“, fragte er und schaute nebenbei in einigen Akten etwas nach.

„Ich wollte fragen was du dir zum Abendessen wünscht.“

Der Arzt legte kurz die Unterlagen bei Seite und schaute sie wunderlich an.

„Da hättest du auch anrufen können.“, meinte er knapp.

Etwas empört schaute seine Tochter zu dem Mann in weiß.

„Also wirklich! Freu dich doch das ich dich besuche!“, bei ihren Worten verschränkte sie leicht bockig die Arme.

Entschuldigend sah Herr Minase sein Kind an.

„Sei nicht sauer. Es war ja nicht so gemeint.“

Kurz darauf grübelte er angestrengt nach. In Gedanken ging er durch, was sie bereits alles gegessen hatten.

„Wie wäre es mit Oden? Das gab es schon länger nicht.“, fiel ihm auf.

„Stimmt! Da wird sich Kohaku sicherlich freuen! Ist immerhin eines seiner Lieblingsspeisen.“, freute sie sich über den Vorschlag.

Während Sango weiter munter mit ihrem Vater sprach bekam sie nach einiger Zeit etwas aus dem Augenwinkel heraus mit.

Erst glaubte sie sich verguckt zu haben, drum schaute das junge Mädchen nun etwas genauer zu ihrer Entdeckung.

„Das ist doch Miroku...“, flüsterte sie kaum hörbar. Sie wirkte erstaunt, fast schon etwas fassungslos.

„Hast du was gesagt Kleines?“, fragte ihr Vater nebensächlich klingend nach, da er gerade mit einem Kollegen redetet hatte.

Das Mädchen reagierte jedoch nicht auf die Stimme ihres Familienmitgliedes und drehte ihren Kopf weiter zu Miroku. Als dieser aber weiter ging, bad Sango ihren Vater kurz zu warten. Schnellen Fußen eilte sie nun dem Mitschüler hinter her. Dabei aber gut drauf achtend das er sie nicht bemerkte. Das Mädchen versteckte sich hinter Menschen, Pflanzen und Ecken, bis Miroku schließlich in einem Zimmer verschwand.

Als die Tür zu fiel konnte sie nichts mehr von ihm sehen.

„Stimmt was nicht Sango?“, fragte Herr Minase seine Tochter welcher er verwundert gefolgt war.

„Weiß du wer da drinnen liegt?“, fragte sie ohne ihn anzuschauen. Denn sie wollte es nicht verpassen wenn Miroku wider heraus kam.

„Ja, er ist einer meiner Patienten. Herr Asaoka Senior.“, antwortete der Arzt während er immer noch leicht irritier sein Kind im Auge behielt.

//Mirokus Großvater?!//

„Wieso fragst du?“, wollte ihr Vater dann endlich wissen um so möglicher weise zu verstehen was hier vor sich ging. Er schaute auf seine Tochter nieder doch dieses starrte nur gespannt zur Tür, die zum Zimmer des Kranken führte.

„Ein Mitschüler von mir lief gerade dort rein.“

„So ein Junge mit Zopf?“, fragte ihr Vater nach.

Sangos Gesicht war sofort erstaunt und sie starrte den Arzt direkt an.

„Woher...?“, brabbelte sie.

„Er kommt jeden Tag hierher. Manchmal bleibt er sogar Stunden.“

Was Sango da erfuhr war überraschend.

„Was hat denn Herr Asaoka?“, fragte sie dann besorgt nach.

„Tut mir leid Kleines, die ärztliche Schweigepflicht.“, erinnerte er sie.

„Wird er denn wieder gesund?“, wollte sie stattdessen wissen.

Da entglitt ihrem Vater ein tiefer Seufzer. Seine Gesichtszüge wandelten sich zu einer trauernden Miene.

„Es sieht leider sehr schlecht für ihn aus. Aber nach den Besuchen seines Enkels wirkt er immer etwas gesünder.“, meinte er dann noch.

„Wirklich?! Kann man denn nur durch Besuche gesünder werden???“, fragte Sango verblüfft weiter. Das konnte sie sich irgendwie nicht vorstellen.

„Nähe von Menschen die einem viel bedeuten, können einen auch viel Kraft und Lebenswillen spenden.“, sprach der Mann in weiß aufbauend.

Doch auch wenn das stimmen mag. So stand es wohl trotzdem schlecht um den alten Mann.

Irgendwie tat er ihr leid und Miroku gleich mit. Wenn er wirklich täglich kam und sogar Stunden lang blieb musste ihm sein Opa wohl eine menge bedeuten.

„Kann ich vielleicht mit dir zusammen nach Hause gehen?“, fragte das braunhaarige Mädchen plötzlich leise nach.

Für einen kleinen Moment wusste ihr Vater nicht recht wieso sie das fragte.

„Natürlich. Doch das dauert noch etwas. Du weißt das ich heut erst spät schluß habe.“

„Kein Problem, ich weiß mich hier ja zu beschäftigen“, grinste sie dann.

Sango war schon öfters hier gewesen. Fast alle Mitarbeiter im Krankenhaus kannten sie. Das Mädchen besuchte früher oft mit ihrer Mutter zusammen den erfolgreichen Arzt. Sie zog mit ihrer aufgeweckten und lebensfrohen Art alle Aufmerksamkeit auf sich. So wurde sie sehr schnell der Liebling aller hier!

Das ganze Hospital und seine Patienten waren eigentlich schon so was wie eine große Familie für sie geworden.

So machte sie sich gleich auf zu einigen, älteren Leuten. Die auf grund ihrer Gesundheit häufiger zu gast waren.

Sie unterhielt sich freundlich mit ihnen, gab ihn kleine Geschenke und tat jedem gerne hin und wieder einen Gefallen.

Die Leute strahlten meist gleich über das ganze Gesicht wenn sie das Mädchen sahen. Dann war der Tag gleich viel schöner!

Sango frischte die Blumen auf und leistete ihnen einige Zeit Gesellschaft.

Sie spielte mit ihnen Brettspiele, hörte sich alte Geschichten an und sog die Weißheit der Lebendsehrfahrung in sich auf.

Was ihr im Alltag manchmal half.

Auch Sango freute sich sehr wenn sie sah, das es ihren Lieblingen besser ging. Für das Mädchen selbst fühlte es sich so an, als ob sie zwei Dutzend Omas und Opas hatte.

Und mal ehrlich, wer hätte das nicht gern?

Die Sonne neigte sich draußen allmählich dem Horizont zu. Ein Orange-rot umhüllte die Stadt. Es wirkte sanft und weich. Ein wunderschöner Anblick, wie Sango fand.

Die Schülerin kam gerade von Frau Shori zurück. Nun stand sie leicht verträumt an einem großen Fenster im Gang. Als ihre Ohren aber einige Schritte hörten schaute sie in die Richtung aus der diese kamen.

Sofort schnellte ihr Körper hinter eine Ecke, da es Miroku war der ihren Weg kreuzte.

Zum glück bemerkte er sie nicht und ging weiter seines Weges.

//Er scheint wohl nach Hause zu gehen.//

Seid dem Schulende waren fast vier Stunden vergangen.

//Er war bis jetzt hier?//

Heute war ein Tag voller Verwirrung- und Überraschungen!

Man sah ihr an, das sie stark überlegte. Das Mädchen wusste wohl nicht ganz ob sie das, woran sie dachte auch wirklich tun sollte.

Bis sie zu sich meinte, das ja nichts bei ihrem Vorhaben dabei wäre.

Sie lief ein Stockwerk höher, von dort kam Miroku eben.
 

Sango hatte vor seinem Großvater einen Besuch abzustatten.

Sie wollte mit eigenen Augen sehen wie krank er war.

Als sie jedoch vor der Tür stand, die zu ihm führte, hielt sie inne. Traute sie sich doch nicht? Wenn ja warum? Sie hatte sonst keine Probleme Kranke Leute zu besuchen. Lag es daran das er Mirokus Großvater war?

Sie stellte das Grübeln ab, schüttelte kurz den Kopf und klopfte schließlich an.

Dann betrat sie vorsichtig das Zimmer.

Sie sah einen alten Mann mit grauen Haaren, die einen kleinen Zopf bildeten, so einen wie Mirokus.

Sein Gesicht war faltig und recht blass.

Als er bemerkte das die Tür sich öffnete sagte er fragend den Namen seines Enkels. Die Stimme des Mannes klang eigentlich kräftig. Doch sah man deutlich an seiner erschöpften Haltung, das es ihm nicht sonderlich gut ging.

„Nein, tut mir leid. Ich bin nicht Miroku.“, erwiderte die junge Frau lächelnd.

Verblüfft sah der alte Asaoka zu seinem Gast. Das ihm ein Mädchen besuchte war überraschend und neu. Doch das es ausgerechnet dieses Mädchen war, damit hätte er im Traum nicht gerechnet!

„Bist du etwa die kleine Sango?“, fragte er plötzlich leicht aufgeregt.

Die Angesprochene stutzte sehr.

„J...Ja. Aber woher wissen sie das?!“, rief sie laut.

Da grinste der alte Mann und die Falten an den Mundwinkeln verdoppelten sich glatt. Das sah irgendwie lustig aus, fand Sango. Lies sich ihre Gedanken aber nicht anmerken.

„Du hast früher oft mit Miroku im Kindergarten gespielt. Wenn ich ihn abholte wart ihr zwei kaum zu trennen!“, lachte er laut, fing jedoch schnell zu husten an.

Sango eilte zu ihm und stütze seinen Rücken. Als er meinte, es sei schon alles gut, sank er sachte in die Kissen zurück.

„Daran kann ich mich gar nicht erinnern...“ , flüsterte sie.

„Es ist ja auch schon eine Ewigkeit her. Ihr habt später kaum noch zusammen gespielt. Letzt endlich hörte ich gar nichts mehr von dir. Aber du hast dich kaum verändert. Ich erkannte dich sofort!“, meinte er lächelnd.

Irgendwie freute das Sango. Und seine sanften Gesichtszüge verleiteten zum nachmachen.

„Doch darf ich dich fragen was du hier tust?“, wollte er wissen. Denn das konnte er sich wirklich nicht erklären.

„Mein Vater ist Arzt. Wenn ich auf seinen Feierabend warte, besuche ich oft die Leute und leiste ihnen Gesellschaft.“

„Das ist aber lieb von dir. Einige Freuen sich bestimmt sehr, nicht war?.“

Auf diese Frage nickte Sango mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Sie war glücklich zu sehen das die Leute sie gern um sich hatten, doch war sie traurig weil die meisten, besonders die älteren, kaum Besuch bekommen.

„Ich mache das alles sehr gern. Am liebsten bei den einsameren Patienten hier.“, gab sie ehrlich zu.

Herr Asaoka Senior lächelte glücklich.

„Schön zu wissen, das es gute Menschen wie dich gibt. Mach dir aber um mich keine Sorgen, Miroku kommt täglich zu mir.“, meinte er stolz.

Sango sah die pure Freude in seinem faltigen Gesicht. Die Augen glänzten richtig hinter der großen, dickglasigen Brille.

„Ich weiß...“, lächelte sie schwach.

„Stimmt was nicht?“

Der alte Mann lebte schon lang genug um zu merken wenn jemand Kummer hatte.

Der Wind wehte sachte durch das angekippte Fenster. Er verleitete die Gardine zum tanzen.

„Könnten sie Miroku vielleicht nicht sagen, das ich bei ihnen war.“

„Hmmm?“, war das einzige Kommentar zu ihrem Satz gewesen.

„Wissen sie, wir kommen nicht gut miteinander aus.“

„Wirklich??? Das wundert mich aber sehr. Wenn ich da an früher denke.“

Doch die beiden waren nun mal keine kleinen Kinder mehr. Die Zeit änderte so manches im Leben eines Menschen. Und manchmal änderte sie auch eben den Menschen selbst.

„Darf ich fragen was der Grund ist?“

Der alte Herr starrte sie durch die große, plumpe Brille an. Dieses Glas machte seine eigentlich schmalen Augen ungewöhnlich groß. Bei diesem seltenen aber witzigen Anblick konnte Sango nicht mehr. So sehr sie sich auch ein Lachen verkneifen wollte. Sie schaffte es einfach nicht.

Ein lautes Gelächter erhellte den nackten, weißen Raum.

Es war so voller Leben und Freude das Mirokus Großvater nicht anders konnte als mit zu lachen!

Erst als dem Mädchen schon fast die Luft zum atmen fehlte konnte sie sich beruhigen.

„So ein bezauberndes Lachen erfüllt mein altes Herz doch gleich mit Freude!“, lächelte der Patient glücklich in Sangos Gesicht.

Diese freute sich ihn einen schönen Moment geschenkt zu haben.

„Sie sind aber ein charmanter Herr!“, sagte sie kichernd.

Der im Bett liegende Mann richtete sich auf und zog seinen unsichtbaren Hut vor der Dame welche an seiner Seite saß.

„Dieses Kompliment kann ich nur zurückgeben junges Fräulein!“

Erneut musste Sango lachen.

„Schade das Miroku nicht nach ihnen kommt!“, meinte sie plötzlich.

„Wie darf ich das denn verstehen?, wollte er wissen. Denn eigentlich war ihm sein Enkel sehr ähnlich. Allein die Begeisterung an geschichtlichen Dingen war auffällig zwischen ihnen.

Sango winkte ab. Sie wollte sich nicht bei seinem Großvater über ihm auslassen.

Doch der alte Herr bestand darauf zu erfahren, was es mit dieser Aussage auf sich hatte.

Alles betteln und bitten brachte sie ziemlich mit ihren Entschluss ins Schwanken.

„Na ja...sagen wir es so....Miroku scheint mir nicht genügend ...Feingefühl zu haben.“, sagte sie leise. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl. Sollte sie hinter seinem Rücken sich mit dem flegelhaften Verhalten seinerseits wirklich an deren eigenen Großvater wenden?

Das kam ihr nicht richtig vor! Darum schämte sie sich und bereute ihre Worte.

„Begrabscht er immer noch alle Mädchen?!“

Bei dieser plötzlichen Aussage des Opas, sackte Sango fast vom Stuhl.

Konnte jedoch noch ihr Gleichgewicht wiederfinden.

„S...sie wissen davon???!“, stotterte das Mädchen sprachlos.

Da seufzte ihre neue Bekanntschaft laut.

„Sein Vater war schon so in dem Alter, es ist fast wie eich Fluch! Zum Glück konnte ich ihm das aber noch austreiben! Doch bei meinem Enkel kann ich das schlecht von hier aus.“

„Warum tut es denn nicht sein Vater an ihrer Stelle?“, fragte sie verwundert nach.

„Glauben sie er kann das nicht weil er selbst einmal so war?“

Doch der Senior schüttelte den Kopf. Er schaute ein wenig traurig zu Sango.

„Mein Sohn, also Mirokus Vater, arbeitet zur Zeit im Ausland. Darum ist der Junge mit seiner Mutter allein zu Hause. Und du kannst dir sicher Vorstellen das ein junger Mann nicht mit Problemen, Frauen bezüglich, unbedingt zu seiner Mutter geht. Ich würde mir sehr wünschen das sein Vater bald wieder Heim kommt. Denn ein Besuch von ihm würde mich auch freuen.“

Sango verstand bei diesen Worten das Herr Asaoka Senior seinen Sprössling wohl vermisste. Das konnte sie aber auch gut verstehen.

„Wie haben sie es denn geschafft Mirokus Vater diese Angewohnheit zu nehmen?“, wollte sie sehr gern wissen. Denn vielleicht würde das auch bei ihm selbst funktionieren!

Gespannt wartete sie auf eine Antwort.

Der Alte Mann beugte sich zu ihr und schaute triumphierend.

„Nun um ehrlich zu sein half mir seine Frau. Na ja Damals war sie nur eine Freundin von ihm.“

„Wie konnte sie ihnen da denn helfen???“, fragte das Mädchen irritiert weiter.

Es war irgendwie spannend. Sie wollte es wirklich wissen! Die Lösung für sein Problem lag vielleicht schon im nächsten Satz verborgen! Sango konnte kaum erwarten eine Antwort zu hören. Ungeduldig schaute sie dem Opa ihres Mitschülers in die Augen.

„Sie spielte die Belohnung!“, grinste er.

Sofort wich Das Mädchen erschrocken zurück und dachte bei dem Satz an etwas bestimmtes. In ihrem Kopf kam sofort ein eindeutiges Bild zustande.

„Die Belohnung???!“, rief sie aufgebracht und laut.

Ihr Gesicht sprach bände er Fassungslosigkeit!

Erst jetzt begriff der alte Herr, das Verhalten und die Reaktion von Sango. Hastig wedelte er die Arme und erklärte sich.

Seine Wangen waren knall rot, da ihm nun klar war woran sein Gast dachte.

„Nein! So doch nicht! Wenn mein Sohn sich wie en Depp benahm bekam er eins übergezogen! Jedoch bei eines charmanten Charakterzug bekam er ein aufbauendes Lächeln oder ein positives kleines Wangenküsschen von ihr! Erst wollte sie damals nicht. Doch ertrug sie das elende Gegrabsche ihres Kumpels nicht länger. Darum erklärte sie sich doch bereit. Und siehe da, kaum war er endlich ein kleiner Gentleman, verliebte sie sich in ihn! Die Hochzeit lies da nicht lang auf sich warten und Miroku erst recht nicht. “, lachte er erneut auf, musste allerdings wieder husten.

//Mit Bestrafung und Belohnung arbeiten...?//

Kurz ratterte es in ihrem Kopf. Als sie begriff starrte sie ungläubig zu dem alten Mann, der sich inzwischen wieder vom husten erholte.

„Also...wie bei einem HUND?“, klang sie leicht entsetzt.

Herr Asaoka grinste nur frech.

„Genau! Wie bei einem Hund!“

5. Süße, braune Augen

Es war Dienstag, der zweite Tag der Woche. Bereits ungefähr 192 Stunden liegen seid Inuyashas erster Begegnung mit Kagome zurück.

Für alle Anderen wäre die vergangene Zeit nichts weiter als der alltägliche Trott, den ein Jeder durchzustehen hat. Doch der schwarzhaarige Single sah jeden von ihnen als ein Stück von dem, wonach er sich immer sehnte.

Er hatte nun Freunde, Spaß an der Schule und sogar wieder etwas Freude am Leben.

Was noch vor einiger Zeit unvorstellbar und weit entfernt für ihn war.
 

Sango, die Sorte Schülerin, welche man als vorbildlich einstufte, war bereits brav in der Schule. Und selbst zu so früher Stund voller Tatendrang.

Seid dem Besuch bei Herrn Asaoka Senior, der ihr das Geheimnis der Heilung von Mirokus grabschender Hand verriet, versucht sie ihren Mitschüler, der eher Weltbekannt als `Der Grabscher´ war, zu einem anständigen Kerl umzuerziehen.

Das stellte sich aber als eine hartnäckige Herrausvorderung da.

Denn die Sache mit dem belohnen und betrafen war nicht ganz so einfach wie vielleicht vermutet.

Immerhin sollte es ja auch nicht auffällig sein. Und genau da lag der Haken! Erziehe jemanden der nichts davon wissen soll, klingt doch eigentlich unmöglich. Nicht aber für die braunhaarige Schönheit. Mit Listigkeit und perfektem Timing schaffte sie es immer wieder aufs neue, ihrem frühren Sandkastenkumpel die Leviten zu lesen oder aber Honig ums Maul zu schmieren.

Momentan versteckte sich das Mädchen mit den langen Haaren hinter einer Säule, bewaffnet mit der kleinen Holzschleuder ihres jüngeren Bruders Kohaku.

Den Blick fest auf Miroku gerichtet, welcher, wie üblich, wieder eine hübsche Mitschülerin belästigte.

//Dieser Blödmann lernt es einfach nicht!//

Sie spannte die geladene Schleuder, zielte und schnipste ihm eine kleine Nuss in den Nacken.

Verschwand danach aber sofort aus seiner Sicht.

„Aua!“

Der Getroffene rieb sich die zwickende Stelle und sah sich um.

„Was war das denn?“

//Bereits den ganzen Schulweg über spür ich solche Schmerzen schon...//

Wusste sich das aber nicht zu erklären.

Kurzerhand wurde das ebengespürte Zwicken ignoriert und mit den selben Fehlern fortgefahren.

Grinsend wollte der selbsternannte Frauenheld weiter machen, dass süße Mädchen vor ihm bezirzen und leise Komplimente zu säuseln, nur die hatte irgendwie genug und war verschwunden.

„Hm?! Aber!“

Er sah nach links und rechts.

„Mimiko? Wo bist du denn?! Hallo??? Mimiko??“

Da seufzte Miroku schwer und lies den Kopf hängen.

Beleidig steckte er seine Hände in die Hosentasche und stiefelte in Richtung Klassenraum.

Zwei Schülerinnen, sich unterhaltend, liefen an dem Jungen, mit dem Zopf, vorbei. Eine von ihnen verlor dabei einen kleinen Stofftieranhänger, der an ihrer Schultasche befestigt war.

„Oh.“

Mal ganz nett und ohne Hintergedanken, hob er es auf und ging den Beiden einige Schritte nach.

„Wartet mal!“

Auf seinen Ruf hin drehten sich die Mädchen um.

„Sag mal ist das?...“, fragte die eine Schülerin so halb.

„Ja das ist er, schnell weg!“

Als die jungen Frauen sich wegdrehten, begriff der gleichaltrige Mann das sie wohl flüchten wollten.

„Ich will dir doch nur deinen Anhänger wiedergeben!“

Seine Stimme klang bockig und eingeschnappt. Wieder eilte ihm sein mieser Ruf voraus.

Aber trotzdem sah eine von ihnen nach hinten.

„Ah!“

Offenbar erkannte das brünette Fräulein dieses Ding in Mirokus Hand.

Sie lief zurück und lies es sich von ihm geben.

„Danke.“, erklang reuevoll ihre sanfte Stimme.

„Schon gut.“

Sango hatte das Geschehen vom Versteck aus beobachtet, kam aber nun vor.

//Gut gemacht. Dafür bekommst du eine Belohnung.//

„Hey Miroku!“

Die Klassenkameradin welches er schon länger auf ernsthafte weise ins Auge nahm, kam fröhlich lächelnd, mit winkender Hand auf ihn zu.

„Sango?“

Der Junge war sichtlich erstaunt. Seid wann war sie denn schon da? Und überhaupt, seid wann belächelt und begrüßt sie ihn so freundlich? Hatte er irgendwas verpasst??? So kam es ihm zumindest vor.

„Sag mal, hast du Lust auf einen Schoko-Dounat ?“

Ein total überfordertes Blinzeln kam von ihm. Der junge Asaoka fragte sich gerade ob er vielleicht noch gar nicht wach ist, sondern nur träumt.

//Sango...diese Sango, die aus meiner Klasse, die mich beleidigt und keines Blickes würdigt, will mit mir was essen???!//

Das Mädchen lächelte, während seiner Gedanken, einfach nur süß.

„Na was ist?“, sagte Fräulein Minase und holte Miroku aus seine Gedankenwelt.

„Ähm...ja, sicher warum nicht!“

Er war verwirrt und verstand gerade nichts aber das war eher nebensächlich.

„Gut, ich lade dich ein.“

Noch immer war dieses liebliche Lächeln auf ihren Lippen, das ihn glatt verzauberte und sprachlos werden lies..

//Das muss doch ein Traum sein!//

„Du...willst mich einladen???!“

Er deutete sogar noch mit dem Finger auf sich, damit keine Verwechslung entstand.

„Ja, du hast schon richtig verstanden. Ich lade dich ein.“

„Warum???“

„Ach, ich hab einfach einen guten Tag. Komm lieber schnell, sonst sind alle weg!“

Sango lief an ihm vorbei, lachte sogar etwas. Als wollte sie ihn verleiten mit ihr zu kommen.

Mirokus Blick hing an ihr. Sie wurde immer kleiner, wartete nicht auf ihn.

„E-ey! Nicht so schnell, ich will doch mit!“

Rasch eilte er ihr nach, denn er wusste so eine Chance bekämm er sicher nicht wieder. Nun bot sich ihm nach all dem hoffen endlich mal eine Gelegenheit das zarte Herz der süßen Sango für sich zu gewinnen!
 

„Waaaa-! Ma-ma, warum hast du mich nicht geweckt?!“, rief eine Mädchenstimme vorwurfsvoll durch das ganze Haus der Higurashis.

Kagome war gerade erst wach geworden und natürlich viel zu spät dran, wie eigentlich immer.

Eilig hatte sie es, wie jeden Morgen und stürmte die Treppe runter um ins Bad zu kommen. Dieses Szenario war bereits ähnlich einem täglichen Ritual. Immer die gleichen Worte, immer die gleichen Abläufe.

„Ich hab es doch versucht...aber du schläfst ja wie ein Murmeltier.“, entgegnete ihre Mutter gelassen, trank dabei ein Tässchen Tee.

Ihre Tochter hatte keine Zeit um großartig was zu antworten, sie machte sich rann, dass verlorene Gut etwas aufzuholen.

Die eine Hand hielt die Zahnbürste im Mund und schrubbte, während die andere ihren Körper mit einem Waschlappen reinigte.

//Ich komm schon wieder zu spät!//, heulte das junge, schwarzhaarige Mädchen.

//Dabei wollte ich mich doch bessern!//

In neuer, eigener, Rekordzeit war die Wäsche erledigt.

Für ihren kleinen Bruder verbreitete Kagome viel zu viel Hektik, denn egal wo er jetzt stand, er war ihr doch immer im Weg.

„Souta! Geh doch mal zur Seite!“

„Wa- Neechan, hör auf mich ständig rumzuschubsten!“, meckerte er wie ein kleiner Rohrspatz.

Auf diese Worte nahm seine Mutter ihn mal schnell zur Seite, aus der Gefahrenzone heraus.

Seid seine liebe Schwester zur Schlafmütze mutierte, war ihm klar, wollte er ruhig in den Tag starten, musste er vor ihr das Haus verlassen.

„Hier Souta, dein Frühstück, nun geh lieber schnell zur Schule.“, gab Frau Higurashi ihm den guten Rat.

Welchen der Sohnemann lieber mal befolgte und mit einem kurzen Ruf der Abwesenheit aus der Haustüre verschwand.

Kagome war gerade in ihrem Zimmer, verzweifelt suchte sie die Socken. Alles wurde durchsucht, unterm Bett, hinter den Kissen und Stühlen selbst Buyo, ihr dreifarbiger Kater wurde mal kurz angehoben um sicher zu gehen das er nicht drauflag.

„Wo sind die denn?!“

„Mau~“

„Ach sei still...“, brummte sie wie ein grummelnder Bär.

Die Schülerin setzte ihren dicklichen Vierbeiner wieder ab und suchte weiter.

Verzweifelte Rufe über die verschollenen Socken gingen durchs ganze Gebäude.

„Hier sind sie.“, hörte das Mädchen ihre Mutter sagen.

Erleichtert und strahlend nahm sie diese entgegen. Man könnte meinen sie hätte das schönste Geschenk ihres Lebens bekommen, so schaute sie auf die schlabbernde Fußbekleidung.

„Wo waren sie?!“

„Im Wohnzimmer.“

„Stimmt! Da zog ich sie ja gestern Abend aus“, erinnerte sie sich jetzt doch noch dran. Zwar spät aber das ist ja noch bekanntlich besser als nie.
 

Kagome war an diesem Morgen aber nicht die Einzigste die zu spät dran war.

Auch ein junger Bursche aus ihrer Klasse würde es wohl nicht mehr rechtzeitig zum Unterrichtsbeginn schaffen.

Sein langes, schwarzes Haar flatterte im schnellen Eiltempo des Rennens umher. Zu spät, war zwar zu Spät, jedoch konnte man sich ja noch bemühen.

Er schnellte gerade an der langen Treppe des Higurashi Tempels vorbei, als ein Ruf seines Namens ihn abrupt bremsen lies. Da quietschten sogar glatt die Sohlen!

„Hö?“

Kurz verwundert, wer ihn da rief, sah er zu den unzähligen Stufen.

„Kagome!“, grinste Takahashi dann fröhlich.

Hastig kam das schlanke Ding zu ihm runter gerannt, beide liefen nun nebeneinander, weiter den Weg zur Schule.

„Morgen! “, gab sie etwas angeschnauft von sich.

Die zwei Schüler der St. Shikon, so könnte man meinen, rannten gerade um einen Preis.

„Morgen Schlafmützchen“, entgegnete er stichelnd. War ihm doch bewusst das sie das nicht mochte.

„Manno, sei still!“, ihr Gejammer klang sich selbst bedauernd und beschämt zugleich.

Bei so einer drolligen, verschämten Schnute, welche sie zeigte, musste Inuyasha grinsen.

//Irgendwie süß.//

„Fass dir lieber an die eigene Nase!“, ermahnte die Schwarzhaarige linsend.

„Seid wann bist du denn einer, der zu Spät kommt?“

Inuyasha lachte auf.

„Das muss wohl dein schlechter Einfluss seid!“, grinste er entgegen.

„Ey! Schieb die Schuld bloß nicht auf mich!“

„Och warum denn nicht?“

Das helle Klackern der Sohlen auf dem Asphalt begleitete die zwei im Rhythmus. Schnell war es, wie die Schritte, welche sie zurückließen.

„Na~ Keine Antwort parat?“, neckte Takahashi weiter.

Ertapptes rot, zierte Kagomes Wangen. Er hatte sie durchschaut. Aber wie sollte man denn auch um diese Zeit ein Wortgefecht führen? Es war viel zu früh für sie, dazu konnte das Mädchen beim rennen eh nicht denken.

„Weniger reden, mehr laufen!“, rief sie nur als Fluchtantwort auf.

„Hast du nichts besseres zu sagen?“, lachte er.

Ihre Schuhe klackerten schneller. Tja wer täglich rennt ist halt geübt! Ihn abzuhängen würde ein Kinderspiel für das Mädchen werden.

„Doch! Wir sehen uns in der Schule du lahme Schnecke!“, lachte nun sie. Er hingegen schaute fassungslos.

//Wie schnell die ist unglaublich!//

Mit dieser Aktion, lies die Tochter der Higurashi Familie nur eine Staubwolke und ein `drop´ bei Inuyasha zurück.

„K-Kagome! Warte doch! Lass mich nicht allein!“
 

Derweilen in der Schulcafeteria, standen um einen Stehtisch, zwei Schüler der selben Stufe.

Das Blitzen einer Uhr war kurz zu sehen.

„Wir sollten langsam zum Klassenraum, es klingelt gleich.“, sprach Sango mit dem Blick zu Miroku.

Dieser mampfte munter seinen spendierten Dounat.

„Was? Schon? Schade...“

//Ich hätte gern noch länger mit ihr hier gestanden.//

„Aber was sein muss, muss sein, nicht wahr?“, seufzte er etwas enttäuscht und schob den letzten Bissen hinein. So wie er jetzt aussah ähnelte er gerade einem Hamster, der Vorräte in den Backentaschen sammelt. Zur Belustigung Sangos.

„Verschluck dich nicht.“, kicherte sie leise.

Dieses Geräusch lies Miroku glatt mit den Ohren wackeln, eine Eigenschaft die er gar nicht beherrschte.

//Sie lacht?!//

Noch nie hatte er sie aufrichtig lachen gehört. Jetzt aber war es soweit!

Nur wusste er gar nicht wie er das geschafft hatte.

//Ich hab doch nichts gemacht, warum lacht sie?//

Sango richtete den Blick zu ihrer Tasche, wollte diese gerade hochheben.

Da kam ihr Mirokus flinke Hand aber zuvor. Der Grabscher, wie man ihn selten sah. Ganz Gentlemen.

Nie hatte Minase ihn so erlebt, nur ihre Freundinnen erzählten davon. Aber allen Anschein nach, gab es ihn tatsächlich, den netten Miroku.

„Danke“, kam es noch leicht erstaunt über ihre Lippen.

„Kein Ding. Na los, gehen wir lieber.“

Und zum ersten mal seid etlichen Jahren, lächelte sie ihn wieder an.

Ein sanftes, liebes Lächeln. Nicht wie vorhin ein Na-komm-schon-Lächeln, sondern ein Lächeln vom Herzen aus. Mirokus Herz klopfte für einen Moment bis zum Hals, so, das die Luft zum atmen wegblieb.

//Wie...wie wunderschön sie ist.//

Seine Mitschülerin lief, noch schmunzelnd, wieder voran. Er selbst ähnlich einem Hündchen, hinterher.

Asaoka junior schaute vorsichtig zu ihr. Sie sollte nicht merken, dass er seine Klassenkameradin etwas musterte.

„Sag mal...und es gibt wirklich keinen besonderen Grund für die Einladung?“

Einfach aus jux und Laune lud sie ihn ein? Wo sie ihm doch gestern noch eine wischte. Es stimmt wohl wenn man sagt `verstehe einer die Frauen, ich tu es nicht´. So ging es gerade auch dem Jungen mit dem kecken Zopf.

Die Gefragte schaute ihn an. Blieb aber zur Spannung noch einen Augenschlag lang still.

„Kein Grund. Nur so.“, versicherte sie mit geschlossenen Lidern.

Er wirkte skeptisch. Als ob er das einfach nicht so recht glauben mag, dafür gab es zu viele Fragen.

Doch letztlich...

//Ach das kann mir doch egal sein! Sie lächelt mich an! Spricht mit mir! Das sollte ich einfach mal genießen.//, dachte er zufrieden und lächelte nun auch.
 

Die Beiden bogen gerade von den Treppen zum Flur hinein.

Gleich die erste Tür im Gang war jene, die sie brauchten. Da heute Dienstag war, würden sie gleich auf die verrückte, aus der Gruft entsprungene Frau Kagesaki treffen. Sicherlich würde diese Lehrerin wieder für manch grusselig-spaßigen Moment sorgen.

„Langsam sollte es Kagome es aber schaffen früher aufzustehen.“, seufzte Sango leise vor sich hin.

„Da du gerade Nichtanwesende ansprichst...Inuyasha ist auch noch nicht hier.“

„Hm? Stimmt, ich sah ihn heut noch gar nicht. Ist ja komisch.“

Miroku lachte dann leise.

„Was ist so lustig?“, hakte Sango verwirrt nach.

„Vielleicht färbt Kagome ja auf ihn ab.“

Der Grabscher grinste mit seinen Worten frech. Seine Mitschülerin tat es ihm gleich.

„Na das wollen wir mal lieber nicht hoffen.“

„Ich bin daaa-!“

Dieser laute Ruf erhellte plötzlich gen ganzen Flur.

Es war Kagome, die gerade zum aller ersten mal, seid der Oberstufe, noch vor dem Klingeln ankam!

Welches auch sogleich ertönte.

Die Schwarzhaarige japste schwer und keuchte. Erschöpft vom rennen sickerte sie langsam zu Boden.

//Oh Gott meine Lungen brennen wie Feuer!//

Die junge Frau kniete ganz fertig im Flureingang, welch bedauerlicher Anblick.

Lautes Klatschen von Seiten ihrer vier Freundinnen war dann zu vernehmen. Bei Kagomes Gebrüll kamen die nämlich schauen ob es denn wirklich sein konnte, dass ihre langjährige Freundin, zu so früher Zeit, den Weg zur Shikon fand.

„Kagome, ein Wunder!“

„Sie an, man kann also wenn man will.“

„Aber recht knapp das Ganze.“

„Na besser, als wie nach dem Klingeln.“

Sprach eine nach der anderen.

Mit verlegener Röte schaute Kagome zu ihnen hoch.

„Jetzt hört schon auf, das ist ja mega peinlich!“, grummelte die leise zu den Mädchen.

Nach dieser kleinen Ermahnung drehte Kagome den Kopf nach hinten, zu der Treppe, welche sie überwinden musste.

„Komisch...Inuyasha ist noch gar nicht zu sehen.“

„Inuyasha?“, gab Eri fragend von sich.

Während die Erschöpfte sich von Ayumi hoch helfen lies, gab sie Antwort.

„Ja, er war auch zu spät. Am Anfang liefen wir zusammen, doch als er mich ärgerte hab ich ihn angehängt. Das er allerdings soweit zurückfällt hätte ich nicht gedacht.“

„Im Gegensatz zu dir, ist er im laufen auch nicht so trainiert wie du!“, lachte Sango laut los.

Alle anderen grinsten und kicherten mit. Zum Leid Kagomes.

„Ihr seid alle so fies zu mir!“, schimpfte die mit wedelnden Armen.

„Kinderchen, Kinderchen!“, ertönte Plötzlich eine Frauenstimme die alle gut kannten.

Frau Kagesaki, die Geschichtslehrerin kam gerade an.

„Husch, husch in die Klassen! Zeit für eine Reise in die Vergangenheit gihigihi.“, lachte sie wieder auf schaurigschöne weise.
 

Im gleichen Moment, unten in der Schulhalle, kam gerade ein total japsender Junge mit langer Mähne an.

„Wie...um...alles...in der Welt...kann die...so schnell rennen....?!“, schnaufte und keuchte Inuyasha erschöpft.

Sein Ärmel musste erst mal als Schweißtuch herhalten, ihm lief es ja schon von der Stirn.

Mit einem tiefen Seufzen schleppte er sich zu den Treppen hin. Der Gedanke die alle noch zu erklimmen lies seine schweren Beine streiken.

Er wollte nicht hoch, er wollte sitzen, was trinken, sich nur erholen. Doch dann käme er noch später. Das wollte er ja nicht.

//Oben kann ich mich dann ausruhen, also hoch mit mir!//, trieb er sich selbst in Gedanken an.

Lustlos, schlapp und entkräftet bestieg er jede einzelne Stufe.

Es war anstrengend.

So sehr, das er den Kopf kurz seufzend hängen lies. Das hätte er mal lieber nicht tun sollen. So konnte er nicht sehen das ihm jemand entgegen kam, der ebenfalls gerade nicht voraus schaute.

Beide Personen, wie nicht anders zu erwarten, stießen ineinander.

„Aua!“

„Ahh!“

Es war ein Mädchen mit sehr langen schwarzglänzenden Haaren. die mit ihm die Treppe runterfiel.

Zum Glück war Inuyasha noch nicht so weit oben das es ernsthafte Verletzungen gab, jedoch tat der Hinterkopf dennoch weh.

„Arrrg verdammt!“, schimpfte er mit einer Träne am Augenrand.

„Ich möchte nur einen Tag erleben wo ich nicht auf irgendeine weise dem Boden nahe bin!“, meckerte Takahashi gleich weiter.

„Tut mir leid, es war keine Absicht.“, erklang eine feine, zarte Stimme.

Erst jetzt sah Inuyasha das seine Koalitionspartnerin halb auf ihm lag.

„Nein mir tut es leid, ich hab nicht hingeschaut.“

Die Mitschülerin dieser Schule hob ihren Kopf, so das ihr Gesicht nicht länger ein unbekanntes war.

Und im ersten Moment war es das auch überraschenderweise gar nicht.

//K-Kagome? Nein, das ist sie nicht. Doch die sieht ihr verdammt ähnlich. Ob sie eine Schwester von ihr ist?//

Immerhin kannte Inuyasha Kagomes Verwandtschaft nicht. Könnte also gut möglich sein.

„Dann sind wir aber beide Schuld, ich sah auch nicht hin.“, gab das Mädchen ehrlich zu. Ihre Kastanienbraunen Augen verzauberten die seine für einige fesselnde Sekunden.

Dann ging sie von ihm runter und fing an zerstreute Zettel einzusammeln. Diese waren der Grund warum sie nicht voraus geschaut hatte.

„Wie ärgerlich...dabei hatte ich sie gerade erst sortiert.“, seufzte die blasse Schönheit.

„Ich helf dir schnell.“

Beide Schüler krauchten auf den Boden rum. Ein Papier nach dem anderen wurde eingesammelt. Da fiel Inuyasha etwas auf.

„Das sieht aus wie eine Zeitung.“

Verwundert sah er zu dem namenlosen Wesen, dessen Haut wie edles Porzellan wirkte.

„Ist es auch. Die St. Shikon hat eine eigene Schülerzeitung, wusstest du das nicht?“

„Nein. Aber das liegt daran, das ich noch ganz neu hier bin.“

Er stand mit seinen Worten auf und reichte dem Mädchen, welches es ihm gleich tat, die Blätter.

„Das dachte ich mir, dein Gesicht ist mir nämlich unbekannt.“

Er lachte kurz auf.

„Soll das heißen du kennst jedes Gesicht dieser Schule?“, er klang ungläubig, schon leicht verspottend.

„Allerdings.“

„...“

Jetzt war er baff. Sie will jedes Gesicht kennen? Woher denn? Nein, das konnte er sich nicht vorstellen.

„Das kann ich mir nicht ganz erklären. Wie kommt es den das du alle kennen willst?“

„Ich bin Schulreporterin, Kikyo Shinjo mein Name.“, stellte sie sich ordnungsgemäß vor.

„Bei dieser Tätigkeit lernt man im Laufe der Zeit viele Schüler kennen.“, ergänzte sie noch lächelnd.

Inuyasha staunte nicht schlecht. Schulreporterin, so was kante er bisher noch nicht. Seine alten Schulen hatten keine Schülerzeitung.

Aber auch ihr Lächeln machte ihn gerade etwas stumm. Denn sie sah damit recht niedlich aus.

„Verrätst du mir auch deinen Namen? Damit ich dein Gesicht zuordnen kann?“

Mit diesem Satz erwachte er aus seiner schweigsamen Starre.

„Was? Oh! Ja, natürlich! Ähm...Inuyasha Takshi! Ach Quatsch! Takahashi!“, stammelte er etwas nervös. Durch seinen Versprecher war er jetzt auch noch ganz verlegen.

//Meinen eigenen Namen nicht richtig sagen können...wie peinlich.//

Kikyo hingegen fand das irgendwie lustig. Leise und vornehmen kicherte sie in ihre Faust.

„Inuyasha, ich merkst mir.“, entgegnete sie mit einen Lächeln.

„Danke für deine Hilfe, nun muss ich aber los. Sonst verspätet sich der Druck, der Zeitung.“

„Keine Ursache.“

Beide lächelten sich noch kurz an, dann ging Kikyo weiter ihren Weg. Sie musste die restlichen Treppen hinunter. Denn die Redaktion und Druckerei befand sich im Keller. Inuyasha aber musste für Gesichte in den dritten Stock. Jedoch, stand der Junge gerade da wie bestellt und nicht abgeholt.

//Ach Mist! Ich hätte sie fragen können, ob sie mit Kagome verwand ist. Obwohl...sie hat einen anderen Nachnamen. Dann könnten beide immerhin noch Halbgeschwister sein. Vielleicht aber auch Cousinen.//, grübelte er total belangloses Zeug und vergaß vollkommen das er zum Unterricht muss.

„Naja, dann frage ich eben Kagome.“

Da stutzte er erst.

„Waaah! Ich muss ja zu Geschichte!“

Schnellen Schrittes rannte er wieder, wie ein junger Gott voran, die Treppen hoch und sofort zum richtigen Raum.

„Bitte verzeihen sie Frau Kagesaki!“, mit diesen Worten öffnete er die Tür.

„Ah~ mein kleiner Fürst der Finsternis gihigihi. Schön das du auch endlich bei uns bist. Setzt dich, setz dich.“

//Diesen Finsternis quatsch zieht sie jetzt aber auch immer durch.//, dachte er betrübt und ging zu Miroku, der in diesem Fach sein Banknachbar war.

Die Stunde ging zum Glück recht gut über die Bühne. Von der gefühlten Zeit her dauerte sie auch keine Ewigkeit. So eigensinnig diese merkwürdige Lehrerin auch sein konnte, sie wusste ihren Beruf durch aus zu beherrschen.
 

„Hey Inuyasha, du kannst doch vorhin unmöglich so lange gebraucht haben. Sag, was hat dich aufgehalten?“, fragte ihn Kagome neugierig.

Die Beiden gingen zusammen mit ihren Freunden zum nächsten Unterrichtsraum, in dem Englisch mit her Aoyama stattfinden würde.

„Vielleicht legte er noch einen kurzen Flirt unterwegs ein.“, spekulierte Miroku. Und lag damit ja gar nicht so falsch.

Allerdings folgte für diese Aussage sofort ein Ellenbogenhieb von Sango.

„Uff!“

„Er ist nicht wie du Grabscher.“, grummelte sie. Und bestrafte für seine Art gleich mit.

„Naja~“, kam es darauf aber kleinlaut von Inuyasha.

Kagome sah ihn sofort verwundert an.

„Sag nicht das er recht hat?“

Irgendwie konnte sie sich das nicht vorstellen. Inuyasha flirtet anstatt rechtzeitig zum Unterricht zu kommen? Nein. Er nicht. Oder täuschte sie sich doch so sehr in ihn?

„Nicht ganz. Ich hab nicht mit ihr geflirtet. Nur geholfen ein paar Dinge aufzuheben.“

„Ach so.“, gab Ayumi erleichtert von sich.

„Und wir dachten schon Miroku hat doch auf dich abgefärbt.“, sagte Eri mal was dazu.

„Ey...“

Beleidigt drehte der Erwähnte den Kopf zur Seite, wie ein kleines Kind tat er auf bockig und eingeschnappt.

„Wenn hier überhaupt einer auf ihn abfärbt dann ja wohl Kagome.“, wehrte er sich und meinte das zu spät kommen damit.

„Jetzt zieh mich da doch nicht wieder rein!“, sagte diese mit roten, verlegenen Wangen und bösem Blick zum weitbekannten Jungen.

Inuyasha musste breit grinsen bei dem Geschehen um ihn rum.

//So ist es also wenn man Freunde hat? Ein schönes Gefühl.//

Er fühlte sich aufgehoben und dazugehörig. Gefühle die ihm bis dato unbekannt gewesen sind.

„Ah- Da fällt mir noch was ein!“, rief er plötzlich auf und schaute Kagome direkt in die braunen Augen welche dem Mädchen von vorhin so ähnlich waren.

„Hast du eine Schwester oder so? Eine die auch hier auf die Schule geht?“

Die angesprochene Klassenkameradin schaute erst etwas fragend, seufzte dann jedoch tief. Ganz so als sei sie genervt.

„Lass mich raten, du bist mit Kikyo zusammengestoßen?“

Der junge Takahashi war ganz erstaunt. War Kagome Hellseherin geworden? Woher wusste sie das denn?

Yuka war ihm gerne behilflich dies aufzuklären. Sah das Mädchen doch den überforderten Blick des Jungen.

„Diese Frage hört sie öfter mal. Darum wunder dich nicht.“

„Oh, wirklich?“

Kagome schaute ihn an und wollte selbst dazu noch mal was sagen.

„Ich weiß wir sehen uns ähnlich, keine Ahnung warum. Aber ich kann dir versichern wir sind nicht verwandt.“

„Dann ist das aber ziemlich seltsam.“, meinte auch Miroku. Er nahm bis dahin eigentlich ebenfalls an, beide seien Verwandt. Bis jetzt traute er sich aber nie zu fragen.

„Ein Fehler der Natur eben.“, gab Kagome knapp als Antwort. Sie mochte es nicht über Kikyo zu reden. Diese ständige Fragerei nach ihr nervte sie nur noch.

Das Mädchen mit den mittellangen Haaren lief ein Stücken vor ihren Freunden her.

„Nun aber Genug. Let´s have lieber fun with englisch!”, sagte sie energisch.

“Was???”, fragte Inuyasha verwirrt nach.

Sango rückte etwas näher zu ihm.

„Kagome ist recht mies in Englisch.“, flüsterte sie.

Aber das Mädchen hatte gute Ohren, nichts blieb ihr verborgen. Auch nicht dieser gemeine Verstoß gegen die Schweigepflicht über Schwächen von Freunden!

„Sangooo. Verrate das doch nicht!“, jammerte sie wieder.

„Du verrätst dich doch selbst wenn du so grottig sprichst.“, meinte diese gelassen. Und alle Freunde mussten lachen.

„Gemein~ hört sofort auf!“
 

Ja, das war bisher wirklich nicht Kagomes Tag. Dazu kam auch noch das die Arme in Englisch ihre Hausaufgabe vorlesen musste. Es ging dabei um einen Text der übersetzt werden sollte. Aber wer Kagome und ihre Kenntnisse bezüglich dieser Sprache kannte, wusste ganz genau, dass wird eine Blamage. Und jenes wurde es auch. In so gut wie jedem Satz stimmte etwas nicht. Kein Wunder, dass sie nun mit einer Gewitterwolke über dem Kopf die nächsten Stunden hinter sich brachte.

Ja, dieses Anhängsel begleitete sie über Mathe, Musik und Deutsch. Inzwischen begann der Kunstunterricht, doch Fräulein Higurashis Gemüt zeigte keine Besserung.

„Hey~ wie lang willst du noch depri sein?“, flüsterte Inuyasha zu ihr. In diesem Unterricht hatte er das große Glück neben ihr sitzen zu dürfen.

Grummelig versteckte die Angesprochene ihr Gesicht. Worauf er schwer seufzte.

„So schlimm war es doch nicht.“

„Doch...“

„Nein.“

„Alle haben gelacht....“

Da blieb er stumm. Wo sie recht hatte, hatte sie recht. Und wenn er ehrlich war, etwas gekichert hatte selbst er. Doch das verschwieg Inuyasha lieber mal.

„Jetzt lass doch nicht so den Kopf hängen, bei diesem Trauerbild das du bietest, werd ich ja selbst melancholisch.“

Kagome schwieg. Sie regte sich auch nicht. Da beide an hochgeklappten Zeichentischen saßen konnte die Lehrerin, Frau Tanemura, nicht sehen das Kagome und er nicht richtig aufpassten.

„Du darfst dich nicht auf solche Übersetzter von Computern verlassen, die geben immer nur komische Sätze raus.“

„Aber mit dem Duden jedes Wort nach zu schlagen dauert so lange...“, jammerte sie leise.

„Dann lerne doch die Begriffe.“

„Dazu stell ich mich zu doof an...“, gestand sie kleinlaut. Kagome fühlte sich gerade wie eine Versagerin. Eine Nichtskönnerin. Nicht in der Lage die einfachsten Dinge zu übersetzen. Am liebsten würde sie sich ganz verkriechen.

Inuyasha tat es schon langsam weh sie so zu sehen.

Ein wiederholtes Seufzen entglitt ihm. Und tröstend streichelte er über ihren Rücken.

Da sah sie auf, wenn auch nur mit einem Auge.

„Vorschlag. Wir beide setzen uns mal ab und an zusammen hin und ich prügel die Vokabeln in dich rein.“

Hatte sie sich verhört? Wollte ihr Inuyasha gerade Nachhilfe anbieten? Das er gut in Englisch war hatte sie heute mit erleben dürfen. Kein einziger Fehler in der Hausaufgabe, eine glatte eins dafür, war die Note.

//Sicher lernen seine Eltern fleißig mit ihm. Mich hingegen nervt mein kleiner Bruder und ein Opa, der andauernd seine uralten Geschichten erzählt.// Wieder ertränkte sich Kagome im Selbstmitleid. Doch dieses Angebot abzulehnen wäre wohl ein Fehler. Sie verstand sich gut mit Inuyasha und da er wusste, wovon er sprach, wollte sie es versuchen. So erhob sich, das bis eben traurige Mädchen. Seine Hand lag noch auf ihrer Schulter.

„Klingt gar nicht schlecht...“, murmelte sie leise und verlegen.

„Dann ist es abgemacht?“, fragte er nur sicherheitshalber nach.

„Ja, abgemacht.“

Der Spross der Takahashi Familie lächelte seine Banknachbarin sanft an.

„Wir schaffen das schon.“ Sie aufbauen war sein Ziel, ihr Mut und etwas Hoffnung geben wollte er.

Und der junge Bursche hatte Erfolg! Die kleine dunkle Wolke über Kagomes Kopf war wie weggepustet. Sie lächelte ihn nun sanft an, so, wie sie es immer tat.

„Danke.“

„Ach was, da nicht für...“, leierte er seine gute Tat runter. Für so ein, in seinen Augen, selbstverständliches Angebot, wollte er keinen Dank hören. Das war doch nicht der Rede wert. Wenn sie ihn so sanft anlächelte und sich bedankte wurde er außerdem doch glatt verlegen.

Plötzlich und ohne Vorwarnung klatschte Frau Tanemura sowohl dem Jungen als auch dem Mädchen einen weißen Papierbogen aufs Pullt.

Die Zwei erschreckten sich sehr und zuckten dabei stark zusammen.

Blinzelnd besahen sich die Freunde das schneeweiße Etwas. Lugten dann aber hoch, zum Gesicht der Lehrerin. Glatt und tiefschwarz waren ihre Nackenlangen Haare, Eben und sanft die Haut dieser Frau.

„Na, ihr Beiden wart wohl gerade anderweitig beschäftigt, oder wie darf ich das da deuten?“, sagte sie lächelnd und schielte auf Inuyashas Hand an Kagomes Schulter.

//Hö?//

Beide Schüler dachten in dem Moment das selbe.

Sowohl Inuyasha als auch Kagome folgten dem Blick ihrer Lehrerin,. Knallrot wie zwei reife Äpfel liefen sie an. Der junge Takahashi zog schnell seine Finger zu sich zurück.

Frau Tanemura lachte leise.

„Na los beginnt zu zeichnen.“, sagte sie und teilte weiter aus.

„Zeichnen? Was denn genau?“, fragte die Tochter der Higurashis verwundert.

Doch auch Inuyasha konnte nur mit den Schultern zucken.

„Keine Ahnung, lass uns sehen was die Anderen machen.“, schlug er mal einfach vor. Und der Gedanke war nicht dumm. So würden sie sicher sehen, was zu tun war.

Ihre Mitschüler saßen sich alle gegenüber. Es sah aus als ob sie ihren Nachbarn zeichnen mussten.

„Ich glaube wir sollen uns Porträtieren.“, sagte Kagome und schaute zu Inuyasha.

„Scheint mir auch so.“

Der junge Mann drehte sich daraufhin zu seinem Blatt, zwackte es in ein Klemmbrett ein und setzte sich seiner Partnerin mit dem Gesicht zu. Bereit loszulegen um sie auf zwei damenzonaler Ebene zu verewigen.

Kagome stutzte erst kurz über die sofortige Bereitschaft ihres Kameraden, tat es ihm dann aber gleich.

Auch sie nahm sich ihr Klemmbrett, so wäre es sicher einfacher als am Tisch zu kritzeln.

Kurzerhand saßen sich die beiden neuen Freunde gegenüber und begannen ihre Bleistifte zu schwingen.

„Aber schön stillsitzen.“, ermahnte Inuyasha frech.

„Als ob das so einfach geht wenn ich dich auch zeichnen soll.“

Doch sie wollte es versuchten, so wie er auch.
 

Ein leises Gemurmel herrschte im Klassenraum. Während alle Schüler fleißig beim zeichnen waren, unterhielten sie sich oder gaben einander Anweisungen zur Position ihres Models. Ein jeder versuchte das Abbild des Sitzkumpanen zu erschaffen. Mal sah es demjenigen ähnlich, mal...eher nicht so wirklich.

Kagome hielt das gezeichnete Bild vor ihrem Motiv gut verborgen. Es war nicht schlecht, im Gegenteil, sogar recht gut. Eine deutliche Ähnlichkeit war auf alle Fälle vorhanden. Dennoch, Inuyasha sollte sich nicht sehen, bevor es fertig war.

Sie radierte, ihr Meisterwerk sollte wie eine Fotographie wirken. Die Mühe, welche sich die Siebzehnjährige gab, war in ihrem eiserne Gesichtszügen zu erkennen, wenn sie die Bleistiftstriche zog. Der feste Blick, der entschlossene Griff. Dieses Bild sollte gelingen!

Eine besondere Herrausvorderung stellten Takahashis Augen dar. Diese traf Kagome noch nicht richtig. Irgendwie sahen sie nicht wie seine aus. Jene, welche sie malte, wirkten zu kantig, dabei hatte Ihr Gegenüber so schön weiche Augen. Ja, er hatte...wirklich faszinierende Augen. So klar wie ein See und braun wie die leckerste Nussnugat Creme, von den besten Köchen gewonnen. Wenn sie in diese, seine Augen schaute...wurde ihr irgendwie gleich ganz anders.

Das junge, zierliche Mädchen blickte auf, wollte ihre Vorlage noch mal anschauen, und das selbe tat Inuyasha in diesem Moment auch. Braune Augen trafen auf zwei andere braune. Intensiv waren die Blicke, als ob sie bis in die Seele schauen wollten.

Die zwei befreundeten Menschen starrten sich für einen Moment einfach nur künstlerisch an. Doch das war ein recht inniger Zeitverweil, sich so direkt und ohne scheu in die tiefen ihrer Selbst zu blicken. Da wundert es nicht das beide Klassenmitglieder mit roten Wangen dies zeitgleich und schnell ohne Umwege unterbanden.

//Sie hat...wirklich eine ziemlich schöne Iris. Aber...das ist nicht alles.//

Er linste ganz vorsichtig zu ihr hin. Das süße Mädchen Kagome, zeichnete derweilen weiter. Fuhr mit seinem Mund fort. Doch auch dort hinzuschauen war nicht gerade einfach. Ihm so im Detail zu betrachten war generell eigenartig. Denn sie musste neidlos eingestehen das Inuyasha recht attraktiv war, zuvor war sie sich dessen gar nicht so bewusst geworden.

//Ihre Haut, die kleine Nase, der sinnliche Mund....Sie ist...richtig hübsch.//

Der Frischling der Klasse wurde verlegen und rot. Krampfhaft versuchte er weiter zu arbeiten ohne groß daran zu denken, wie sehr ihm das Mädchen, rein optisch betrachtet, gefiel. Hier ging es in erster Linie darum eine gute Zeichnung fertig zu stellen! Nichts weiter! Also brauchte er auch nicht lange hin und her zu denken!

Sie schwiegen, taten nur ihre Arbeit. Doch immer wenn die Schüler sich anmusterten, schauten sie bald mit gesenkten Haupt weg. Es war einfach zu peinlich!

Leider aber bekämen sie ohne vernünftige Leistung eine schlechte Note. Also Augen zu und durch! Obwohl...eher Augen auf und durch!
 

Die ganze Stunde dauerte es, doch dann...

„Fertig!“, sagte Inuyasha ganz stolz als erster.

„Zeig her.“

Kagome war sichtlich gespannt wie sie wohl als Bleistiftdarstellung aussehen würde, überhaupt wie sein Talent als Zeichner so war.

Aber Inuyasha zierte sich, ihm war es unangenehm. Was würde sie denn schließlich davon halten? Nachher ist das Mädchen noch beleidigt.

„Muss das sein?“, nuschelte er deshalb in seinen nicht vorhandenen Bart.

„Ja es muss.“

„Aber nur wenn du auch zeigst!“

„Ich bin noch nicht fertig...“

Das war gelogen, Kagome ist sehr wohl schon fertig. Doch zeigte sie es aus den selben Gründen wie Inuyasha nicht gerne her. Tja, zwei Dumme ein Gedanke fällt einem dazu nur ein.

„Dann wirst du meinst auch nicht sehen.“

Als sie das von ihm hörte, grummelte Kagome leicht eingeschnappt, wusste er doch ganz genau, das sie es doch so gerne wollte.

„Warte kurz...“, kam kleinlaut aus ihrem Munde.

Schüchtern hob das Mädchen ihr Klemmbrett etwas an. Damit er ihre Verlegenen Wangen nicht sehen konnte.

Kagome tat schell so, als müsste sie noch etwas zeichnen, lies sich mit Absicht dafür aber etwas Zeit. Sonst könnte ihre Lüge ja noch auffallen.

Doch Takahashi glaubte ihre Worte natürlich und dachte sich deshalb nichts bei.

„Jetzt bin ich auch Fertig...“

„Gut...dann...tauschen wir bei drei.“

Ein Nicken von der jungen Klassenkameradin zeigte, dass sie damit einverstanden war.

„eins...“, begann Inuyasha.

„zwei...“, setzte Kagome dran.

„und drei“, ließen beide gleichzeitig von sich. Dabei übergaben sie ihre eigene Zeichnung an den anderen.

Inuyasha schaute auf das Papier und fing sofort an zufrieden und fröhlich zu lächeln. Er sah sich deutlich darin wieder.

„Also mir gefällts“, grinste er seine Freundin an.

Doch Kagome antwortete nicht, gebannt schaute die Schwarzhaarige auf seine Zeichnung.

Da wurde es ihm mulmig.

//Mag sie es etwa nicht?//

„Kagome?“

„Das...ist wunderschön“, sagte sie leise und ergriffen.

In Inuyasha steckte ein kleiner Künstler. Ungläubig, das er der Schöpfer dieses Bildes sein soll, guckte sie ihn an.

„Das bin wirklich ich?, unmöglich, die Zeichnung ist viel schöner.“

„Na so ein Quatsch, ich hab das gezeichnet, was ich sah. Und das warst du. Du bist genau so hübsch wie die Zeichnung.“, entrutschte es ihm dann. Worauf er sich schnell denn Mund zuhielt.

Kagome wurde erneut von Verlegenheit heimgesucht.

Schüchtern schaute sie auf das Bild.

„...“

Inuyasha blickte zur Seite.

//Was rede ich denn da nur...?//

„Findest du?“, fragte sie leise nach.

„Ja.“, antwortete er noch leiser. Eigentlich war seine Stimme inzwischen nur noch ein Flüstern oder gar ein Hauch im Winde.

Total rot wie reife Äpfel im Herbst linste er vorsichtig zu ihr.

Sie ahmte seinen Gesichtsausdruck nach.

Doch plötzlich...lächelte sie.

Ganz fröhlich und richtig lieblich.

„Danke Inuyasha“, sagte Kagome glücklich über sein Kompliment.

Ihm schlug in dem Moment das Herz für eine Sekunde bis zum Hals

//Wie...wie süß sie ist...//

Mit so einer Reaktion hatte Takahashi wahrlich nicht gerechnet, er war ganz klein mit Hut nicht fähig irgendwas zu sagen.

Doch das musste er nicht, denn die Klingel läutete den Schulschluss ein.
 

Die Lehrerin, Frau Tanemura, ergriff das Wort:

„So Leute, dann schreibt bitte euren Namen rauf und gebt die Zeichnung ab. Wer heute noch nicht ganz fertig wurde bekommt nächste Stunde noch mal ein paar Minuten! Ich wünsche euch noch einen schönen Nachmittag.“

Die Schüler gaben wie verlangt alles ab und packte ihre sieben Sachen zusammen. Kagome Und Inuyasha aber waren eher etwas still geworden, die Sache von eben machte die jungen Leute noch wortkarg.

„Arbeitest du heute wieder im Cafe?“, fragte Kagome dann unerwarteter Weise doch.

„Pssst! Das soll doch keiner wissen!“, ermahnte er.

Inuyasha hatte Kagome letztes Wochenende ein paar Dinge erklärt. Das er nicht möchte, dass dies jemand weiß. Es wäre ihm unangenehm, was Kagome auch sehr gut verstand. Ihr würde es da keinen deut besser gehen.

„Tschuldige...“, kam leise zurück.

„Schon gut. Um deine Frage zu beantworten, Ja. Jeden Dienstag und Donnerstag, sagte ich dir doch“, meinte er dann leise und war soweit fertig.

„Soll ich dich dann zum Feierabend abholen und wir üben etwas Englisch bei mir?“

Er war erstaunt, so schnell wollte sie die Sache in Angriff nehmen?

„Wenn du natürlich nachher zu erschöpft bist dann versteh ich das!“, meinte Kagome aber sofort um ihm eine unangenehme Absage leichter zu machen.

„Nein, nein! Ich würde mich freuen mal bei dir zu Besuch kommen zu dürfen.“, antwortete er lächelnd.

Das Schöne Mädchen neben ihm freute sich das zu hören. Woran er das sehen konnte? An ihrer fröhlichen Mimik die einen selbst bei schlechtester Laune noch zum schmunzeln bringen konnte. Ja, langsam merkte Inuyasha das Kagome wohl ein recht eigensinniges aber durchaus besonderes Wesen war.

„Also gut, dann hole ich dich nachher ab.“, grinste sie.

„Gerne.“

Die beiden schenkten sich freundliche Blicke. Inuyasha stand dabei ganz lässig mit seiner Schultasche über der Schulter.

„Hey ihr beiden, wollt ihr hier übernachten?“, rief Sango ihnen zu.

„Mann könnte glatt meinen ihr turtelt!“, grinste Miroku frech.

„So ein Schwachsinn!“, wehrte sich Inuyasha sofort mit roten Wangen und kleinen Schlitzaugen gegen diese falsche Behauptung. Nicht das noch wegen solcher dummen Sprüche Gerüchte aufkochten.

„Wir redeten nur..“, bestätigte Kagome Inuyashas Verharmlosung.

„Nun ist aber genug geredet, ab nach Hause!“, drängelte Eri. Man musste ja schließlich nicht länger als nötig in der Schule hocken, so ihre These.

„Ist ja gut, wir kommen!“

Kagome warf einen seufzenden Blick zu Inuyasha als wollte sie sagen: `Freunde, immer am nerven´. Ihr Kamerad verstand die tonlose Sprache und grinste, als ob er nun antwortet: `wem sagst du das?!´

6. Englisch please!

Die Schule war bereits seid ein paar Stunden zu Ende. Nach diesem, doch eher deprimierenden Tag, legte Kagome sich entspannend auf ihr Bett. Sie musste einfach mal kurz abschalten. Ihre schlechten Fähigkeiten in Englisch machten ihr schon zu schaffen. Es ist ja schließlich nicht so, dass sie zu faul sei. Kagome ist ein fleißiges Mädchen, das auch immer lernt. Nur irgendwie bleibt das gelernte nicht da wo es sein soll, im Gedächtnis. Sie hoffte sehr, das Inuyashas zusätzliche Nachhilfe daran vielleicht was ändern kann. Während sie leicht schläfrig ihren kleinen Wonneproppen, Buyo, das Katerchen, streichelte, welcher direkt neben ihr schnurrte, schaute sie flüchtig zur Uhr. Viel Zeit blieb dem Mädchen nicht mehr. Bald hat ihr Klassenkamerad Feierabend. Sie versprach ja ihn von dem Eiscafé, in dem er jobbte, abzuholen. Und was sie verspricht, hält sie auch. Ihrer Familie sagte Kagome bereits vorhin, das sie zu späterer Zeit Besuch mit nach Hause bringen würde. Was ihrer hausfraulichen Mutter Anlass genug war, um ein paar schmackhafte Kekse für ihr Kind und dessen Bekanntschaft zu backen. Der geformte Teig schwitzte schon unter köstlichem Duft im Backofen vor sich her, als die Tochter des Hauses die Treppe runter kam. Sie hatte sich etwas Normales angezogen, den ganzen Tag in der grün-weißen Schuluniform rumzulaufen, war ja auch nicht gerade angenehm.

„Ich mach mich dann jetzt auf den Weg um Inuyasha zu holen.“, sagte Kagome ihrer Mutter bescheid.

„Gut. Ich freue mich schon darauf ihn kennen zu lernen.“, entgegnete diese lächelnd.

„Sicher wirst du ihn gleich mögen, er ist sehr nett und sympathisch.“
 

Ein Lächeln sah man bei Inuyasha leider nicht. Heut herrschten sommerliche Temperaturen auf den Straßen von Tokio. Ein bomben Wetter sozusagen. Und das bedeutet, die Hütte brummt. An jedem Tisch, sowohl drinnen als auch draußen, auf der Terrasse, sah man nur Menschen. Vom kleinen Kind bis zum großen Geschäftsmann. Und sie alle wollten das gleiche, leckeres, kühles Eis. Da hatte der Schüler einiges zu tun. Wie ein fleißiges Bienchen flitze er von einem Gast zum nächsten. Sein kleiner Block quellte schon vor aufgenommenen Bestellungen über. Doch jammern half ja nichts, da musste er durch. Bereits zum tausendsten Male lief er hinter zur Küche und gab die geforderten Wünsche der Gäste ab. Seine Füße taten weh, denn um sich mal kurz zu setzen fehlte die Zeit. Die Leute draußen wollen ja nicht ewig auf ihr Eis warten. So schnappte sich der geschundene Schüler die, doch recht schweren Becher voll leckerer, kalter Kugeln und balancierte sie geschickt zu den Leuten. Natürlich war er sehr freundlich dabei, das musste er ja, sonst würde man diese Gesichter sicher nicht so schnell wiedersehen. Doch im innersten hatte er für heute genug, er wollte nur noch raus aus dem Laden und etwas entspannen. Inuyashas Blick ging ständig zur Uhr. Wann wäre nur dieser Feierabend da?! Nach seinem Gefühl war der schon längst vor Stunden gewesen. Leider aber schien die innere Uhr des Jungen Mannes defekt zu sein. Denn die ersehnte Freiheit war erst in zwanzig Minuten erreicht. Ein tiefes Seufzen ging durch Inuyashas Gedanken. //Das gibt’s doch nicht, das waren vorhin doch schon zwanzig Minuten. Ist die Uhr kaputt?// Gebannt sah der Neunzehnjährige den Sekundenzeiger an, würde der sich nicht bewegen wäre die Uhr auf jeden Fall stehen geblieben. Aber dieser tickte Munter in seinem Takt voran. Die Uhr lief also und das sogar punktgenau. Es hieß somit noch eine Weile Geduld bewahren auch wenn es nicht einfach war.
 

Zehn Minuten später klingelte das kleine Glöckchen an der Tür des Cafés. Es verriet den Arbeitern, das ein weiterer Gast sich eingefunden hatte. Doch so stimmte das nicht ganz. Diese Person war kein Gast, nur eine Freundin. Kagome ging vor zur Theke und setzte sich auf einen Barocker.

„Was kann ich für dich tun?“, wurde sie von einer Dame gefragt. Mit einen Lächeln wunk Kagome jedoch ab.

„Oh, nein, ich möchte nichts, danke. Ich warte hier nur auf Inuyasha.“, erklärte Kagome.

„Ach so. Bist du seine Freundin?“

Bei dieser direkten Frage, färben sich Kagomes zarte Wangen leicht rötlich.

„Wer ich? Oh nein, ich bin nur eine Schulfreundin.“, meinte sie leicht verlegen.

„Wieso, hat er erwähnt das er eine hat?“, plapperte sie plötzlich ganz neugierig hinterher. Was sogar Kagome selbst überraschte. So interessiert an privaten Dingen von anderen war sie sonst nicht.

//Warum frag ich das denn. Das geht mich immerhin nichts an.//

Inuyasha hatte bisher nie erwähnt ob er Single war oder nicht. Deshalb wäre das eine ganz neue Tatsache für sie. Die Bedienung aber schüttelte den Kopf.

„Nein hat er nicht. Ich dachte nur. Soll ich ihm sagen, das du hier bist? Er ist nämlich gerade in der Küche.“

„Das wäre sehr nett.“

„Kein Problem.“

Die Frau verschwand kurz durch eine Tür. Kagome wartete solang geduldig und schaute sich etwas um. //Ganz schön voll heute.// Nach einem Augenblick hörte sie, wie die Tür sich bereits wieder öffnete. Die Frau von eben kam zu Kagome zurück.

„Er bringt nur noch drei Eisbecher weg und dann kann er gehen.“

„Danke sehr.“

„Keine Ursache.“

Die freundliche Arbeiterin wendete sich nun wieder ihrer Arbeit zu und wusch die zurückgebrachten Glasbecher sauber. Einen unendlichen Vorrat von denen hatte das kleine Café schließlich nicht. Und wenn die Bude so voll ist wie heute, muss alles schnell wieder funkeln um bereit zu stehen. Kagome schaute derweilen kurz nach der Zeit, jetzt war es genau punkt 17 Uhr. Eigentlich der befreiende Gong für Inuyasha. Der flitzte jedoch gerade an ihr vorbei um die letzten Becher wegzubringen.

„Inuyasha.“, rief sie begrüßend mit fröhlicher Stimme hinter ihm her. Ihr Klassenkamerad sah darauf zu ihr und lächelte dem Mädchen entgegen. Keine gute Idee. Dabei sah er nämlich die Tasche nicht, welche eine Kundin auf den Boden, neben ihren Tisch hingestellt hatte. Im letzten Moment schaute Inuyasha aber noch nach vorn und konnte mit etwas Mühe dem Hindernis ausweichen. Trotzdem geriet er ins straucheln, die Becher drohten zu stürzen. Kagome hielt sich vor schreck die Augen zu.

„Bitte nicht!“, flehte sie leise zum Universum. Und es schien sie zu erhören. Inuyasha fing sich noch, dem Eis ist nichts geschehen.

„Puh~“, seufzte er erleichtert.

„Gerade noch gut gegangen.“, sagte ein kleines Mädchen.

„Ich wäre böse geworden wenn du mein Eis hättest fallen lassen.“, meinte die Kleine frech. Inuyasha schaute leicht beleidigt, da ihr doofes Eis anscheinend wichtiger war, als sein Genick, doch so waren Kinder halt.

„Ist ja nichts passiert. Hier ist dein Eis.“

Er stellte den Becher hin und gab auch ihren Eltern das, was sie wollten. Diese dankten ihm mit einem Trinkgeld. Davon hatte der Schüler heute so einiges zusammenbekommen. Das einzig positive an einem vollem Geschäft. Jetzt jedoch reichte es. Er ging schnell nach hinten, zu den Umkleideräumen. Dort zog er sich die durchschwitzen Sachen aus, ein schönes Gefühl. Diese Arbeitskleidung war für heiße Tage wie diesen einfach nicht geeignet. Lange Hose, lange Ärmel, dazu Weste und Schürze, viel zu viel Stoff. Eigentlich würde er sich jetzt zu gerne duschen aber er versprach Kagome ja Hilfe in Englisch zu geben. Fertig umgezogen machte er sich auf den Weg zu ihr.

„So, bin fertig. Wir können gehen.“

„Super.“

Kagome hopste von dem Hocker runter und verabschiedete sich von der netten Frau hinter der Bar. ebenso wie Inuyasha, immerhin war es ja seine Kollegin. Draußen vor der Tür streckte sich der junge Mann ausgiebig. Sein Körper fühlte sich ganz steif und verspannt an.

„Haah~ endlich Feierabend.“

„Es war wohl anstrengend.“

„Und wie.“, seufzte er.

„Bei mir zu Hause kannst du dich ausruhen. Hast du eigentlich Hunger?“

Inuyasha schaute seine Freundin etwas irritiert nach.

„Wieso fragst du? Willst du irgendwo was essen gehen?“, hakte er mit einer Gegenfrage nach. Eigentlich hatte er schon Hunger, nur wollte er nicht in eine teure Fressbude gehen oder gar ein kleines Restaurant. Deshalb versuchte er auf diesem Weg keine Antwort zu geben.

„Nein, das nicht. Aber meine Mutter hat uns Kekse gebacken und das reichlich. Deshalb hoffe ich, das du auch gut mitisst.“

Als er das hörte lächelte Inuyasha vorfreudig. Selbstgebackene Kekse, so was gab es schon seid einer Ewigkeit nicht mehr bei ihm.

„Das ist aber wahnsinnig nett von deiner Mutter. Also bei Keksen brauchst du dir keine sorgen machen, die futter ich ganz sicher auf.“, entgegnete er grinsend.

„Hey, also ein paar will ich aber auch haben.“, meinte Kagome sofort. Nicht das sie zum Schluss gar nichts mehr abbekäme.

Nach einigen Minuten waren die beiden auch schon beim Higurashi-Anwesen angekommen. Diese vielen Stufen aber machten dem erschöpften Inuyasha momentan echt zu schaffen.

„Wie kannst du nur jeden Tag diese Treppe hochsteigen?“

„Ich bin es halt schon gewohnt.“, gab Kagome gelassen als Antwort.

Die beiden standen nach einigen Metern vor der Haustür. Inuyasha lies es sich nicht anmerken, doch war er recht nervös. Jetzt würde er gleich Kagomes Familie kennen lernen. Wie sollte er sich verhalten? Was sollte er sagen? Wie sollte er sich vorstellen? Diese und zig weitere Fragen sausten durch seine Gedanken. Kagome spürte das ihr Freund etwas angespannt zu sein schien. Leicht begann sie zu lachen.

„Was ist?“, wollte Inuyasha sofort wissen. Machte er jetzt schon was falsch?. Er verstand nicht warum seine Klassenkameradin jetzt auf einmal zu kichern anfing.

„Du bist so nervös, warum? Es ist ja nicht so als ob du gleich deiner künftigen Schwiegermutter gegenübertrittst.“, scherzte sie und machte Inuyasha damit nur verlegen.

„A-auch wieder wahr...“

Kagome öffnete darauf die Tür und trat mit ihrem Klassenkameraden in das Haus hinein.

„Ich bin wieder da~a!“, rief sie durch den Flur in alle Räume hinein. Ihre Verwandten, vom Klang der Stimme gelockt, schauten gleich mal vorbei. Inuyasha versuchte locker zu bleiben. Doch das eine Frau, wahrscheinlich Kagomes Mutter, direkt auf ihn zukam, lies sein Herz stark pochen. Der Moment, der Wahrheit. Wie sagt man? Es gibt nur einen ersten Eindruck.

„Wie schön, du bist also Inuyasha?“

„Ja genau, schönen, guten Tag.“, antwortete er und verbeugte sich leicht., ganz wie es Sitte war. Der Takahashi Sprössling wusste eben was gutes Benehmen ist. Kagome beobachtete, wie er auch noch ihren Opa und ihren Bruder begrüßte. Man merkte ihm immer noch an, das er etwas aufgeregt war, doch das legte sich als ihre Mutter ihn gleich weiter ins Haus bat.

„Hmmm~ Das duftet aber schon herrlich nach den Keksen.“, bemerkte die Siebzehnjährige Tochter der Familie.

Auch der Gast hielt mal seine Nase in die Luft, um das zu überprüfen. Bei diesem Geruch von knusprigen Teig, lief ihm bereits das Wasser im Mund zusammen.

„Kagome hat mir schon davon erzählt. Ich bin erstaunt das sie extra gebacken haben.“, sagte Inuyasha offen.

„Ich möchte doch das ihr beide was leckeres zu knabbern habt, während ihr lernt. Noch dazu ist es ein kleines Dankeschön an dich, dafür, das du dir die Zeit nimmst, um Kagome etwas mit der Schule zu helfen.“

Inuyasha wurde erneut rot um die Nase. Für ihn war es keine große Sache einer Freundin etwas bei der Schule zu helfen. Das kam ihm wie was ganz selbstverständliches vor. So etwas tat man immerhin für Freunde, oder nicht?

„Das wäre aber nicht nötig gewesen...obwohl ich gestehen muss, das ich mich auf die Kekse freue.“

„Na das höre ich gerne.“, sagte Frau Higurashi lächelnd.

„Am besten ihr beide geht schon mal hoch. Ich bringe euch dann alles.“

„Vielen dank Mama. Komm Inuyasha, ich zeig dir mein Zimmer.“, mit diesen Worten lief Kagome etwas weiter den Flur entlang. Ihr Klassenkamerad folgte sofort auf mit schnellem Fuß. Hier irgendwo allein rumzustehen war ihm noch nichts. Während die Zwei etwas durch das Haus liefen, merkte Inuyasha wie schön seine Freundin es hier hatte. Das Anwesen draußen war ja schon sehr groß und gepflegt, doch das sollte sich für einen Tempel ja auch so gehören. Hier drin nahm der gute Eindruck aber nicht ab. Alles war sauber und schön dekoriert, richtig heimisch und herzlich. Das Haus war hell und einladend, an den Wänden hingen Familienbilder und auf Schränken standen kleine Figuren die einen gemütlichen Flair verbreiteten. //Hier kann man sich ja nur wohlfühlen.//, dachte Inuyasha sanft lächelnd. Wenn er da an seine kleine, enge Wohnung dachte, die schlecht geschnitten war und eigentlich nur unpraktisch, ja da könnte er eigentlich neidisch werden. Doch so war es nicht. Inuyasha freute sich, das es Kagome so schön hier hatte. Seine Lage wünscht er da niemandem.

„Da wären wir.“, erklang so gleich die Stimme des Mädchens und holte ihn so aus seinen Gedankengängen. Die Klassenfreundin öffnete lächelnd die Tür und lies ihrem Gast den Vortritt. Neugierig betrat Inuyasha das Zimmer. Er hatte sich schon so seine eigene Vorstellung gemacht, lag damit aber Meilen weit weg. Jeder Winkel des Raumes wurde genau begutachtet. Er sah einen Schreibtisch, auf den einige Zettel und Stifte lagen. Der Boden bestand aus hellgrünen Bodenplatten, Die Wände waren zartlila und Kagomes Bett strahlte im Mädchenhaftem rosa. Eine recht eigenwillige Kombination von Farben. Doch anders, als wie man vielleicht denken könnte, sah alles zusammen sehr gut aus. Aus einer Holzkiste am Ende ihres Bettes, schaute sogar ein großer Teddybär raus. Inuyasha musste unweigerlich schmunzeln, als er den entdeckte. Bereits jetzt fühlte er sich heimischer als bei sich zuhause.

„Du hast ein schönes Zimmer.“

„Findest du?“

„Klar, sonst würde ich das nicht sagen.“

Kagome freute sich über das ehrliche Kompliment. Sie schloss die Tür und setzte sich auf ihr weiches, federndes Bett. Inuyasha stand noch einen Moment lang im Raum. Er wollte noch mehr Eindrückte von dieser neuen Umgebung gewinnen. Auch hier, in Kagomes Reich, waren es, wie im gesamten Raum, die Kleinigkeiten, die alles so liebevoll eingerichtet erscheinen lassen. Wie die Lampe auf dem Nachtisch, welche so elegant, wie eine Pflanze geschwungen war. Oder die verspielten Rüschen, am Sitz von dem rollbaren Schreibtischstuhl. Der kleine, grüne Bonsai, den man auf einer Kommode sehen konnte, gehört ebenfalls zu diesen Dingen. Inuyashas Blick wendete sich langsam zu Kagome.

„Wollen wir dann gleich loslegen?“, fragte er motiviert.

„Sicher, lass uns keine Zeit verlieren. Ich sammle mal meinen Englischkram zusammen.“

„Ist gut, Ähm, sag mal. Wo darf ich denn meine Sachen hinlegen?“

Inuyasha hatte ja noch einen Rucksack, mit seiner Arbeitskleidung, bei. Nur den wollte er nicht einfach irgendwo hinstellen. Das fand er etwas unhöflich.

„Och, das ist egal. Stell ihn doch ans Bett.“, entgegnete ihm Kagome freundlich und setzte sich mit Büchern so wie Schreibzeug auf den Boden. Inuyasha kam dem Vorschlag nach.

„Willst du auf der Erde lernen?“, fragte er anschließend. Da seine Freundin es sich auf den Bodenmatten bequem macht.

„Hier unten können wir uns schön ausbreiten.“, meinte die Gefragte mit einem frechen Grinsen, das Inuyasha zum schmunzeln verleitete.

„Da hast du recht. Was genau willst du eigentlich lernen?“

„Hm? Wie meinst du das?“

„Na, willst du Vokabeln üben, oder die Grammatik, sollen wir Texte übersetzen, oder wie dachtest du dir das?“

Während die beiden ein wenig miteinander plauderten, setzte der Junge sich zu seiner Freundin runter, auf den Fußboden.

„Weiß nicht, was schlägst du vor?“

„Ich würde sagen, die Basis müsste erst mal gefestigt werden.“

„Also Vokabeln?“

„Ganz recht.“

In jenem Moment klopfte es an der Tür. Es war, wie erwartet, Frau Higurashi mit den Keksen. Diese hatte sie, so wie zwei Gläser frische, kalte Milch, auf einem Tablett. Mit einer sonnigen Aura, welche wahrscheinlich sonst nur Buddha persönlich hätte, betrat sie das Zimmer ihrer einzigen Tochter. Die Zwei Schüler bedankten sich, besonders Inuyasha. So viel Gastfreundlichkeit findet man nicht überall. Als die Beiden mit der Verpflegung versorgt waren, begann der junge Takahashi mal ein paar der schwereren Vokabeln aus dem Englischbuch abzuschreiben. Jedes Wort stand allein auf einem Zettel, die Übersetzung befand sich auf dessen Rückseite. Kagome allerdings, setzte nicht viel Hoffnung in diese Methode. So hat sie es auch schon oft genug probiert, nur vergisst sie alles viel zu schnell. Es dauerte ein paar Minuten bis der Schwarzhaarige mit den Vorbereitungen fertig war. Kagome nutzte diese Zeit sinnvoll, sie benotete die Schmackhaftigkeit, der vor ihr stehenden Kekse.

„Hmmm~ lecker-schmecker.“

„Hey, nicht nur naschen, jetzt wird gelernt.“

„Okay, bin startklar.“

Sie versuchte motiviert an die Sache ranzugehen auch wenn das nicht wirklich einfach war. Sie hasste diese verfluchte Sprache. Die war so ganz anders als ihre eigene. Fast so als müsste das Mädchen Indianisches Kauderwelch lernen. Das erste Wort wurde ihr gezeigt. Und es sagte ihr leider rein gar nichts. //Das fängt ja prima an.//, jammerte sie in Gedanken. Doch so leicht wollte de Schülerin nicht aufgeben, sie wühlte in den tiefen ihrer Gehirnstränge, irgendwo müsste die Antwort doch stecken.

/Ability...ability....ability....vielleicht abschaffen??? Nein ich glaub das war was anderes...//

Inuyasha könnte schon förmlich den Rauch aus Kagomes Ohren sehen. Wenn das so weiter ginge, so befürchtete er, knallt ihr noch eine Sicherung durch.

„Okay, warte mal. Ab besten wir sprechen mal die Vokabeln laut aus und die Bedeutung gleich mit. Das machen wir ein paar Mal, so prägt sich das sicher ein.“, schlug des Mädchens kleiner Nachhilfelehrer vor.

„Probieren wir es.“

Ganze zwanzig Minuten taten die beiden genau das. Sie sagten zusammen das englische Wort und die Bedeutung folgte sofort. Um die ganze Sache interessanter zu machen, legte Inuyasha die Melodie eines bekanntes Liedes drunter, so sangen sie die Vokabeln praktisch. Einziger Nachteil, das war so lustig, das Kagome mittendrin immer lachen musste. Auf diesem Weg dauerte das ganze zwar noch länger aber Inuyasha fand das sogar ganz gut. An Dinge, die einem Spaß machen, erinnert man sich viel leichter. Jetzt war es aber an der Zeit, einen zweiten Versuch zu starten.

„So~ na dann, lass uns mal sehen ob was hängen geblieben ist.“

Wieder hob er ein Zettelchen hoch., es war das gleich wie vorhin.

„Ability, Fähigkeit!“

„Korrekt!“

Das nächste folgte.

„Accident, Unfall!“

„Wieder richtig! Kennst du auch das dritte Wort?“

Kagome schaute welches es ist.

„Almost...almost...ähm…das war…ich habs gleich....gnnnnnn!“

Sie rieb sich den kopf, versuchte sich zu erinnern.

„Hey, mach dir keinen Druck.“, sagte Inuyasha verständnisvoll. Kagome selbst war aber nicht so nachsichtig mit sich.

„Es ist doch aber nicht zu fassen, das ich mir das nicht merke!“, schimpfte sie verärgert.

„Jetzt bewahre einen kühlen Kopf. Kennst du das eine Lied? Na-na-na-na my almost Lover na-na-na-na my hopeless Dream?”

Die junge Higurashi nickte.

„Ja das kenn ich. Auch wenn du es nicht gut nachgemacht hat.“

„Mensch, ich bin halt nicht so musikalisch wie du. Jedenfalls, heißt almost `beinahe´. Das Lied heißt also >beinahe Liebhaber<. Wenn du Songs hast, mit Wörtern, die dir aus dem Unterricht bekannt vorkommen, schlag diese nach und verknüpfe sie mit dem Lied. Das Hilft, besonders wenn du diese Textstelle einmal in unserer Sprache singst.“

„Das ist kein schlechter Tipp...“

„Ich weiß.“

„Lernst du auf diese Weise.“, fragte das schwarzhaarige Mädchen neugierig ihren Gegenüber.

„Manchmal, doch eigentlich kann ich mir das auch so gut merken.“

„Was ist dein Trick?“

Inuyasha zuckte mit den Schultern und nahm sich einen der köstlichen Kekse mit Schokostreusel.

„Ich weiß nicht, die richtige Motivation?“, meinte er kurz vorm abbeißen. Eine Aussagte die bei Kagome auf Interesse stieß.

„Was ist denn deine Motivation?“, wollte sie gerne von ihm beantwortet haben. Inuyasha nutzte die Zeit, welche er noch mit kauen verbrachte, um zu überlegen. Darauf zu antworten, ist für ihn nicht ganz leicht. Doch er wollte es versuchen, ohne zu viel von seinem Geheimnis offen zu legen.

„Ich hab meinem Vater versprochen immer fleißig zu lernen um später Mal einen guten Abschluss zu haben. Ich soll nämlich die Möglichkeit haben alles werden zu können was ich möchte. Das geht aber nur wenn ich wirklich gute Noten hab, so ist die Auswahl an Berufen einfach größer. Nun, ich bin eben jemand der sein Versrechen hält. Mein Vater, soll außerdem stolz auf mich sein können.“

„Na das ist er ganz sicher! Du bist doch ein toller Kerl. Ich wüsste keinen Grund, nicht auf dich stolz zu sein.“

Ein sanftest Lächeln spielte sich auf Inuyashas Lippen wieder. Es tat ihm gut das zu hören.

„Danke Kagome.“

„Ich sag nur die Wahrheit.“, entgegnete sie im ehrlich.

„Da wir grad bei Väter sind. Ist deiner noch arbeiten? Er war ja vorhin noch nicht da.“

Das Mädchen vor ihm schüttelte den Kopf.

„Nein, er ist nicht auf Arbeit. Weißt du...mein Vater kam vor zwei Jahren, bei einem Autounfall ums Leben.“

Als Inuyasha das hörte, hätte er fast den Keks in seiner Hand fallen lassen. Damit hätte er jetzt nicht gerechnet.

„...Entschuldige ich...“

„Schon gut, du konntest es ja nicht wissen.“

Auf einmal fühlte sich Inuyasha gar nicht wohl in seiner Haut. Ihm überkam das Gefühl Kagome an unangenehme Dinge zu erinnern. An Dinge, die auch er nur zu vergessen versuchte. Gedankenversunken schaute er still zum Boden hinab.

„Inuyasha jetzt mach nicht so ein Gesicht. Es ist alles gut, ich komm inzwischen damit klar.“

Das tat sie wirklich, dies war keine Lüge um die Stimmung wieder zu lockern.

„Ich geb zu, am Anfang war es verdammt schwer, weil er von jetzt auf gleich nicht mehr da war...Wut, Trauer und Verzweiflung begleiteten mich täglich.“

„...“

Mitfühlend schauten die Augen ihres Klassenkameraden sie an. Erst traute er sich nicht weiter über diese Sache zu sprechen, aber eine Frage musste er ihr stellen.

„Wie hast du es geschafft, das der Schmerz aufhört?“, sagte seine Stimme leise.

„Dank meiner Familie, wir gaben uns gegenseitig halt. Meine Mutter und mein kleiner Bruder kamen zu Anfang noch weniger damit klar als ich. Darum versuchte ich stark für die beiden zu sein und unterdrückte meine Gefühle. Das gab ihnen Kraft. Und als sie endlich akzeptieren konnten, das er tot ist, da konnte ich meine falsche Stärke fallen lassen. Denn ab da waren die beiden für mich da. So wie mein Opa natürlich. Ohne die drei...ich weiß nicht, wie es mir da heute gehen würde.“

„...“

Traurig ließ der Takahashi Junge wieder seinen Kopf hängen. Bei seiner Frage hatte er sich erhofft, eine Lösung zu bekommen. Einen Ausweg, von den Gefühlen, die ihn immer wieder heimsuchen, wie ein nie enden wollender Alptraum. Leider aber halfen ihm Kagomes Worte nicht. So wie sie, täuschte auch er Stärke vor, nur nicht für Andere, sondern für sich. Im Gegensatz zu dem Mädchen aber, konnte er seine nicht fallen lassen. Denn Inuyasha hatte niemanden, er ihn auffangen könnte.

„Weißt du. Da hat mir aber noch eine andere Sache geholfen.“

Er horchte auf.

„Und was?“

Kagome lächelte.

„Als ich mal etwas meine Schränke aufräumte, da fand ich ein paar alte Videos. Unter anderem auch die Kassette von `König der Löwen´. Das Lied `Er lebt in dir´ hat mir das Gefühl gegeben, das mein Vater eigentlich gar nicht so richtig fort ist. Er ist noch da, durch mich und durch meinen Bruder. Wir sind ein Teil von ihm.“

„...ein Teil von ihm...“, wiederholte er leise.

„Ja, meine Mutter sagt immer ich habe seine Augen, und seine sture Art.“, meinte Kagome lachend.

„Was hast du denn von deinem Vater?“, wollte sie wissen, damit es nicht nur um sie ging.

„Ähm...also...ich glaub die auch Augen...sagte meine Mutter jedenfalls mal zu mir. Und ich hätte seinen Humor.“

„Dann ist dein Vater auch ein frecher Kerl?“

„Hö? Was heißt denn hier >frech<?“, hakte Inuyasha leicht empört bei seiner Freundin nach. Diese kicherte nur vergnügt.

„Manchmal erlaubst du dir schon ein paar kleine Frechheiten.“

„Das bildest du dir nur ein.“

„Sicher~“, entgegnete sie ihm höhnisch.

„Wir sollten lieber weiter üben.“, meinte er auf einmal und nahm die Zettel wieder zur Hand.

„Da will wohl einer ablenken~“, stichelte Kagome grinsend weiter.

„Ich will nur die Zeit nicht mit Quatschen verschwenden.“, konterte ihr Kumpane.

„Also, los, was bedeutet disagree?“

Inuyasha lies sich jetzt nicht wieder ablenken. Er war für Englisch hier. Das Kagome versuchte, sich mit einem Gespräch zu drücken, würde er nicht zulassen.

„Ich weiß es nicht.“, seufzte sie und wollte nach einem Keks greifen. Inuyasha aber zog ihr den Teller weg.

„Ey. Was soll das?“

„Du bekommst erst einen Keks wenn du mir fünf richtige Vokabeln genannt hast.“

„WAS?! Das ist gemein...“

„Sieh es als deine Motivation. Du willst den Keks, dann verdien ihn dir.“

„Das sind theoretisch aber meine Kekse.“

Inuyasha schüttelte wiedersprechend den Kopf.

„Deine Mutter hat sie gebacken und deine Mutter hat sie uns beiden hingestellt. Sie gehören sowohl dir als auch mir. Also~ Die Übersetzung bitte.“

Das Mädchen schaute auf den Teller , der in Inuyashas Händen war. So unerreichbar für ihre Finger. Sie fing an sich zu konzentrieren. //Für den Keks!// In Gedanken sang sie noch mal das Lied, welches sie vorhin mit Inuyasha geträllert hatte. Munter und mit wackelndem Kopf, so als sei nie nicht ganz bei Sinnen, summte sie die Melodie vor sich her. Auf einmal riss sie die Augen auf und lächelte freudig. Kagome kannte die Antwort! Sie ist ihr eingefallen!

„Nicht übereinstimmen, nicht einverstanden sein!“

„Richtig! Bravo Kagome. Na siehste es geht doch. Und was bedeutet demand?“

Wieder summte die Tochter des Hauses vor sich her.

„Verlangen oder Forderung!“

„Wieder richtig!“

Inuyasha freute sich für seine Freundin, langsam schien es ja was zu werden.

„Lovability?“

„Liebenswürdigkeit!“

„Das war Nummer drei! Jetzt fehlen dir nur noch zwei richtige Antworten. Also streng dich an. Dann darfst du den hier essen.“

Bei seinen Worten wedelte Inuyasha verlockend mit einem Keks vor Kagomes Nase herum.

„Sei nicht so fies. Sag mir lieber das nächste Wort.“

„Wie du willst. Purpose?“

„...Ähm...warte...ich weiß es...bedeutet es...Zweck?“

„Genau, Zweck oder aber auch Absicht. Jetzt das letzte. Scissors?“

„...Scissors...scissors...“

„Das weißt du.“

„...“

Kagome blieb still und überlegte angestrengt. Erneut trällerte das Lied in ihrem Kopf. Doch richtig sicher war sie sich nicht.

„Denk an den Keks.“, erinnerte sie Inuyasha. Die dunkelbraunen Augen von Kagome starrten sofort zum Teller hin.

„Schere!“

Mit einem breitem Grinsen überreichte Inuyasha die süße Motivation.

„Bitte, den darfste jetzt essen.“

„Dann war das richtig?“

„Ja, war es.“

Mit einem >Juhu<, schnappte sich das Mädchen sofort das Gebäck aus Inuyashas Hand und futterte es wie ein Hamster auf. Bei diesem Bild fing er zu lachen an.

„Hmm?? Was ist so lustig?“, hakte sie neugierig nach.

„Du.“

„Ich?“

„Ja, du bist so offen und spontan, das mag ich an dir.“

Sie bekam ein Kompliment. Mit so was konnte Kagome überhaupt nicht umgehen. Verlegen liefen ihre Wangen rot an. //Was soll ich denn jetzt sagen?//, fragte sie seich selbst ganz verwirrt. In solchen Situationen wünschte sie sich immer ein kleinen Mann im Ohr, der ihr Anweisungen gab. Doch leider existierte etwas in der Art nicht.

„Was hast du? Bist du verlegen?“, stutzte Inuyasha.

„Q-quatsch! Warum sollte ich?“

„Aber du bist so rot.“, stichelte er mit einem frechen Grinsen.

„Da! Das meinte ich. Du bist frech!“

„Das ist frech? Ach was, das doch nicht.“

„Doch!“

„Nein.“

„Na aber so was von.“

„Lass uns weiter englisch machen...“

„Jetzt lenk doch nicht wieder ab!“
 

Bis um 19.30 Uhr blieb Kagomes Freund zu besuch. In diesen paar Stunden konnte man natürlich noch lange nicht davon ausgehen, das sie richtig was gelernt hatte. Doch es war ein Anfang. Und das Mädchen würde weiter daran arbeiten. Für den Rest der Zeit kam sie ja bereits erstaunlich gut zurecht. Zwar nicht zu 100%, doch das hatte auch niemand erwartet. Vielleicht aber wusste sie noch morgen die ein oder andere Vokabel. Ein lautes Gähnen erhellte Kagomes Zimmer. Es kam von Inuyasha. Heute war für ihn ja ein langer Tag gewesen, erst Schule, dann Arbeit, und jetzt die Nachhilfe. Seine Energie war im roten Bereich.

„Du siehst müde aus.“

„Das bin ich auch.“

„Dann hören wir wohl besser auf.“

Ein bestätigendes Nickten von ihm war Kagome Antwort genug. Die beiden räumten noch schnell etwas zusammen auf, Zettel und Buch legte man auf dem Schreibtisch ab. Als Inuyasha seinen Rucksack nahm, hob er gleich den Teller mit auf. Ein paar Kekse lagen ja sogar noch drauf.

„Darf ich die vielleicht mitnehmen?“, fragte er lieb nach.

„Sicher. Sie scheinen dir ja zu schmecken. Nichts schmeckt besser als was selbstgemachtes.“

„Da geb ich dir recht. Also von mir aus, nimm sie ruhig mit. Soll ich dir eine kleine Dose geben?“

„Das wäre super.“

„Kein Problem.“

Gemeinsam gingen die Zwei Schüler hinunter ins Erdgeschoss des Hausen. Inuyasha war natürlich wieder das Schlusslicht, da er ja nur Gast in diesem Hause ist. Die Verwandten von Kagome schaute sich gerade gemeinsam einen Film aus alten Zeiten an. Für Sota, dem jüngsten der Higurashis, zwar etwas langweilig, da er mit dem Kram aus grauer Vorzeit nichts anfangen konnte. Doch wusste er gerade nichts besseres mit sich anzufangen. Seine Schwester gab derweil Inuyasha in der Küche eine Dose, in die er die übrigen Kekse packte.

„Morgen bekommst du sie zurück.“

„Okay.“

„Wo ist der Rest von deiner Familie? Ich will ja nicht gehen ohne mich zu verabschieden.“

„Die sind sicher im Wohnzimmer, folg mir einfach.“

Kagome führte ihn in einem anderen Raum, der sich eine Tür weiter befand.

„Na ihr Lieben? Inuyasha geht jetzt und will euch noch Tschüß sagen.“, meinte das Mädchen als sie ins Zimmer schaute. Auch Inuyasha riskierte einen Blick hinein, in das ihm noch unbekannte Gefilde. Auch dieser Raum war sehr groß und hell. Für ihn schien jenes Haus, in dem er sich zur Zeit befand, genau der Luxus zu sein, den er selbst wohl nie bekommen würde.

„Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft. Auch noch mal einen Dank für die Kekse, die waren köstlich.“

„Keine Ursache.“

„Hast du dich denn hier wohlgefühlt, Junge?“, wurde Inuyasha vom Opa der Familie gefragt.

„Sehr, ich würde mich freuen wenn ich öfter kommen darf.“

„Sicher darfst du, Kagomes Freunde sind hier immer willkommen.“ Diese Worte waren reiner Balsam für die Seele. Es gab ihm ein schönes Gefühl, zu wissen, jeder Zeit erwünscht zu sein.

„Das ist sehr freundlich von ihnen. Ich wünsche noch einen schönen Abend und eine gute Nacht.“, sagte er sehr höfflich mit kleiner Verbeugung.

„Danke sehr. Dir ebenso und komm gut nach Hause.“

„Werde ich.“

Inuyasha wurde von Kagome noch bis zur Tür begleitet. Das gehörte sich immerhin so. Sie wartete geduldig, bis er seine Schuhe angezogen hatte. unbeholfen wirkte er da auf dem Boden, wie so ein kleines Kind. Was nicht schlimm oder peinlich erschien. Eher drollig.

„Dein Rucksack.“

Inuyasha schaute auf, seine Freundin hielt ihm diesen gerade hin. Er nahm ihn ihr sogleich ab.

„Danke.“

„Ich hab zu danken, für deine Hilfe.“

„Ach was. Das wird schon noch mit Englisch, du solltest vielleicht dein Gedächtnis einfach etwas trainieren.“

„Ich versuch es. Also dann, bis morgen.“

„Bis morgen.“

Mit einem Lächeln auf den Lippen und winkenden Armen, wurde die Entfernung zwischen ihnen immer größer. Als Inuyasha letzt endlich die Treppe hinab stieg, war er irgendwann nicht mehr zu sehen. Jetzt erst lief Kagome zurück ins Haus. Man könnte meinen die Schülerin hätte für heute genug von Englisch, doch ihr Ehrgeiz war angestachelt. Darum machte sie sich keinen faulen Abend, nein! Ganz im Gegenteil. Sie nahm sich noch mal oben, in ihrem Zimmer, alle Zettel zur Hand und lernte weiter. Sie wollte das Inuyasha stolz auf sie war. Denn irgendwie war es ihr wichtig geworden, was er von ihr hielt.
 

Zuhause angekommen warf Inuyasha sich gleich hundemüde auf seine, kleine, rote Couch. Hier war alles ganz anders als bei Kagome. Einen krasseren Gegensatz könnte man wohl kaum finden. Kurz schaute er sich in seiner Wohnung um. Doch eigentlich wollte er das alles gar nicht sehen. Deshalb drehte er sich schnell auf die andere Seite und schloss die Augen. Bis im plötzlich eine Sache wieder durch den Kopf ging.

//Das Kagome auch jemanden verloren hat. Das hätte ich nie gedacht. Sie wirkt so fröhlich und glücklich. Genau wie ihre ganze Familie. Ob ich es schaffe auch mal wieder so glücklich zu sein?//, während er so daran dachte, griff er nach dem Bild, welches auf dem Schrank neben ihm stand. Er hielt es sich über das Gesicht, schaute es sich an, so wie er es jeden Tag macht, mehrere Male.

„Ich bin ein Teil von euch...Ihr seid ein Teil von mir....“

Musternd betrachtete er die Mimik seiner Eltern, schaute sich ihre markanten Merkmale an. Und dann sah er sich an, den kleinen Jungen auf dem Bild. //Ja, Ich hab Vaters Augen, und die Gesichtszüge von Mutter.//

Ein leichtes Lächeln war auf einmal zu sehen.

„...Ich war heute bei Kagome, deshalb komme ich erst jetzt. Ihre Mutter hat Kekse gebacken. Die schmeckten fast so, wie deine Mama. Und ich dachte schon, das ich diesen Geschmack nie wieder auf der Zunge spüren würde...“

Schläfrig legte er das Bild auf seine Brust nieder, direkt über seinem Herzen.

„Hmmm...Ich bin so müde. Dabei müsste ich noch duschen...“, nuschelte er leise. Sein Körper aber fand, das, das heute nicht mehr nötig sei. Schlaf, war jetzt wichtiger.

7. Dunkel wars

In den nächsten drei Tagen waren alle Freunde rund um Kagome, so wie sie selbst, mit kleineren als auch größeren Projekten beschäftigt. Yuka, Eri und Ayumi, die, leider Gottes, Solo durchs Leben schritten, machten es sich zur Aufgabe nach dem Mann ihrer Träume zu suchen. Sie hatten keine Lust mehr, wie Rapunzel im Turm, ewig und zwei Stunden auf den magischen Tag der Begegnung zu warten. Also trafen sie sich nach dem Unterricht und zogen gemeinsam durch das aufgeweckte Tokio.

Sango verfolgte derweil weiter ihre schwierige Mission, die sich um den flegelhaften Miroku drehte. Bisher verlief diese auch gar nicht so schlecht. Zwar konnte man noch keine richtigen Ergebnisse sehen, allerdings ist erst eine Woche ins Land gegangen. Wunder hatte Sango ja nicht erwartet.

Für die letzte Schönheit im Bunde, Kagome, gab es momentan nur eines in ihrer freien Zeit. Englisch. Als ob es nicht auch angenehmeres gäbe.

Am Mittwoch, jenem Tag, an dem Inuyasha nach der Schule nicht ins Cafe zum arbeiten musste, half er seiner Klassenkameradin noch beim eifrigen büffeln, in ihrem heimischen Jugendzimmer. Für Kagome war er eine große Hilfe. Ohne ihn stünde es schlecht um ihren guten Vorsatz, sich zu verbessern. Inuyasha motivierte sie, sobald sie anfing die Lust am lernen zu verlieren. Darüber hinaus machte das, sonst eher triste Vokabeln pauken, mit ihm richtig Spaß. Er schaffte es einfach immer sie irgendwie zum lachen zu bringen. Kagome fing an seine Gegenwart allmälig richtig zu genießen. War ein Platz neben ihm frei, besetzte sie ihn. Wenn sie den jungen Takahashi mal zufällig in der Stadt traf, ging sie auf ihn zu. Selbst wenn er noch den Klassendienst zu erledigen hatte, wartete sie, um mit ihm gemeinsam nach Hause zu gehen. Ja, Kagome war gern mit Inuyasha zusammen. Sie suchte regelrecht seine Nähe. Auch wenn sie selber davon noch gar keinen Schimmer hatte. Ihre Freundinnen jedoch hatten ganz genau ein Auge auf ihr Verhalten. Jedes anlächeln, jede Geste wurde genau studiert, analysiert und besprochen. Für die Mädchen stand es längst fest, das ihre Mitschülerin anscheinend einige Gefühle für den attraktiven Neuzugang zu hegen schien. Angesprochen hatten die vier Kagome darauf aber noch nicht. Lieber beobachteten sie das Geschehen noch eine zeitlang, wer weiß, wie sich das alles noch so entwickeln würde. Ausserdem war eh allen klar, wie Kagomes Reaktion auf eine direkte Frage diesbezüglich aussehen würde. Die schüchterne Freundin würde sofort alles leugnen und mit Händen und Füßen absteiten. So gut kannten Yuka, Eri, Ayumi und Sango ihre Genossin dann doch schon.

Wenn Fräullein Higurashi doch auch nur so gut in sich lesen könnte, wie andere es konnten. Aber da dem nicht so war, blieb die Siebzehnjährige ihrer eigenen Gefühle gegenüber Inuyasha ahnungslos. Man darf gespannt sein, wann sie ihr zum ersten mal bewusst werden würden. Jetzt gerade jedenfalls nicht. Momentan war Kagomes größte Sorge ob sie auch wirklich genug Geld für ihre Einkäufe bei sich hatte.

Die Schülerin stand zur Zeit in der Schlange, einer Kasse, des kleinen Marktes, der sich gegenüber des S-Bahnhofes befand. Sie hatte etwas mehr auf das Warenband gelegt, als wie ursprünglich geplant. Normalerweise wollte sie nur noch ein paar Zutaten für das Abendessen besorgen, jetzt lagen aber, wie von zauberhand, noch ein paar Leckerein dazwischen. Möge man ihr vergeben. Schließlich war es nicht leicht den ganzen Verlockungen, die beim einkaufen auf einen lauern, zu wiederstehen. Kagomes schwacher Wille in Bezug auf Süßes konnte da einfach nicht standhalten. Das Glück, welches ihr ja nicht immer hold war, sprach heute aber mal für sie. Genau bis auf den letzten Yen reichte ihr Geld. Knappe Sache. In Zukunft würde sie ganz gewiß mehr einstecken.

//Jetzt aber nach Hause.//

Bald würde es dunkel werden. An sich hatte Kagome damit kein Problem. Sie war kein Mädchen, das sich Nachts auf den Straßen fürchtet. Nur, da gab es eine blöde Sache. Der kürzeste Weg nach Hause führte durch einen Park. Den wollte sie unbedingt noch verlassen haben, eh das letzte Licht am Horizont verschwand. Die Gründe dafür dürften jedem wohl offensichtlich sein.

Ganz gut gelaunt lief Kagome ihren Weg entlang. Noch war es ja hell, also kein Grund ängstlich zu sein. Nur trödeln wäre an der Stelle vielleicht eher unangebracht.

Um diese Zeit war im Wäldchen bereits nicht mehr viel los. Kaum ein Mensch kreuzte ihren Weg. Höchstens mal ein Hundebesitzer, der seinen vierpfotigen Freund ausführte.

//Nachher schau ich noch mal ins Englischbuch.//, dachte die fleißige Schülerin so bei sich, während sie dem hiesigen Sportplatz näher kam. Plötzlich aber erklang ein rasselndes Geräusch, welches sie wachsamer werden ließ.

//Hm?!//

Natürlich sah sie, wie jeder es täte, gleich nach, von woher dieses Rasseln kam. Nicht das es sich um etwas handelte, was ihr womöglich gefährlich werden könnte. Das war ihr erster Gedanke gewesen. Man weiß ja nie was einem so begegnen kann. Doch was Kagome sah, ließ sie keine angst empfinden, im Gegenteil.

Auf dem Sportplatz zu ihrer Seite, stand ein gutaussehender, junger Mann, mit freiem Oberkörper. Wirklich ein hübscher Anblick, der sich ihr da bot. Gekonnt versenkte er seinen Ball in das Kettennetz des Basketballkorbes, daher das Rasseln.

„Gibt´s doch nicht... “, entfleuchte Kagome leise.

Mit ihrer Einkaufstüte ging sie nahe an den Zaun, der den Platz umgab.

„Inuyasha!“

Wie der Zufall so wollte, war er der junge Mann mit dem Basketball.

„Kagome? Was machst du denn hier?“

Sie hier zu treffen, das hatte er nicht unbedingt erwartet.

„Ich bin eigentlich nur auf dem Nach-Hause-Weg. Und du treibst etwas Sport, wie ich sehe.“

Inuyasha schnappe sich seinen Ball und kam zu ihr an den Zaun.

„Da siehst du richtig. Ich brauch halt zwischendurch etwas Bewegung.“, meinte er mit einem sympatischen Lächeln.

Kagome schlenderte langsam zur türgroßen Lücke, durch die man direkt auf den Platz kam.

„Hättest du etwas dagegen wenn ich dir zuschaue?“,fragte sie interessiert. Einen jungen Sportler trainieren zu sehen würde ihr gefallen.

„Du willst mir zugucken?“, hakte er etwas überrascht nach.

Bisher hatte er noch nie Publikum beim Training gehabt.

„Ja, ich will mal sehen wie gut du spielen kannst. Sicher bist du in Basketball genau so gut wie in Volleyball.“

Verlegen legte Inuyasha seine rechte Hand an den Hinterkopf.

„Ach was...Sag nicht immer, das ich gut sei. Ich bin auch nicht besser als Andere.“.

Was sein Können anging war Inuyasha Jemand, der eher gar nichts davon hören wollte. Bei zu vielen Komplimenten fühlte er sich nur geschmeichelt. Und mit diesem Gefühl konnte der junge Takahashi gar nicht gut umgehen.

„Na jetzt stell ml dein Licht nicht unter den Scheffel. Ich weiß das du was drauf hast. Leugnen ist zwecklos. Zeig mal lieber was von deinem Talent.“

Gut gelaunt wie sie war, setzte sich Inuyashas Klassenkameradin auf die Eisenstangen, welche extra zum zuschauen in einer Ecke des Spielfeldes montiert waren. Es waren mehrere, die zusammen sowas ähnliches wie eine lange Bank darstellten. Als gemütlich könnte man sie nicht beschreiben, doch was besseres war halt nicht verfügbar.

Für einen Moment schaute der junge Hobbysportler seine Zuschauerin an. Er fühlte sich so beobachtet.

//Irgendwie ist das spielen vor einer einzelnen Person anders als wie vor mehrerin auf einer Tribüne.//

Doch er fing einfach mal an. Allerding eher zaghaft. Kagome guckte sichtlich enttäuscht.

//Was macht er denn da?//, fragte sie sich selbst.

Inuyasha stand einfach nur steif vor dem Korb, tribbelte ein paar mal mit dem Ball und versenkte ihn ins Netzt. Schön, er warf zwar nie daneben, doch sonderlich spannend war das Schauspiel jetzt nicht unbedingt.

„Langweilig!“, rief Kagome frei heraus.

Worauf so gleich ein schmollend-unsicherer Blick von Inuyasha zu ihr folgte.

„Hab ich gesagt das du was spannendes zu sehen bekommst?“

„Mach doch das, was du vorhin noch gemacht hast.“, schlug sie vor.

„Hm?“

Ihr Kumpel konnte gerade nicht ganz erraten was sie damit meinte. Was hatte er denn vorhin noch mal gemacht? Irgendwas besonderes?

„Na du weißt schon. Spring mit vollem Schwung an den Korb und versenk das runde Ding. Ich will sehen wie du hier mit Eland und Begeisterung herum hüpfst.“

Das dürfte ihre Erwartung, die sie gerade an ihn hatte, ganz gut beschreiben. Bei Inuyasha brachten diese Worte aber nur eine Schweißperle zum vorschein.

//Vor Begeisterung rumhüpfen?...Das klingt als wär ich ein Hase.//

An sich könnte er ihr ganz einfach all das zeigen, worauf sie wartete. Der sportbegeisterte, junge Spunt verfügte über so manchen, eindrucksvollen Move. Damit aber angeben war nicht so sein Ding. Sowas hatte er nicht nötig. Wäre es aber angeben wenn er ganz direkt darum gebeten wird? Eigentlich nicht. Fand er.

„Na also schön...Auf deinen Wunsch hin.“

Kagome grinste.

„Danke~“

Inuyasha machte sich startklar. In Position stehend, ließ er den Basketball ein paar mal aufkommen.

//Na jetzt bin ich gespannt.//, sprach seine Zuschauerin in Gedanken.

Abwartend beobachtete sie das Geschehen vor sich. Und tatsächlich machte es den Anschein, als ob nun mehr Schwung in die Sache käme. Fast schon tänzerisch, wie bei einer einstudierten Koriokraphie, lief Inuyasha über den Platz. Er drehte sich, ließ den Ball aufspringen. Dribbelte ihn durch seine Beine hinweg. Und warf ihn von nah und fern zu dem Korb. Dabei war es vollkommen egal wo er stand, jedesmal traf der Ball in sein Ziel. Es schien als könne Inuyasha überhapt nicht daneben treffen. Das wäre praktisch nicht machbar. Ein Ding der Unmöglichkeit. Zu vergleichen mit Feuer das unter Wasser brennen täte. Pysikalisch nicht realisierbar.

Mit jedem weiterem Treffer, den Inuyasha aus seinen spektakulären Sprüngen in das Kettennetzt pfefferte, stieg Kagomes Faszination.

Ihr Urteil über seinen Können, war bereits längst gefällt worden.

//Er macht das wie ein Profi.//

Der gut gebaute Jugendliche demonstrierte ihr seine ganze Vielfalt an verschiedenen Dunkig-Variation. Einder davon war der 360°-Dunk. Bei dieser Methode dreht man sich im vollem Kreise in der Luft und macht anschließend, wenn man denn auch trifft, einen Treffer. Inuyasha hatte eine Menge Formen dieser Art zu bieten. Sofort folgte der sogenannte Reverse-Dunk. Mit ihm einen Punkt zu landen ist nicht ganz einfach, da der Spieler ihn rückswärts einlochen muss. Für diesen gutgeübten Jungen war das aber kein Problem.

„Wow...“, flüsterte die einzige Zuschauerin sprachlos vor sich hin.

Aber die Vorführung war noch nicht vorbei. Inuyashas Spezialität war der Windwill-Dunk. An sich war der nicht sonderlich schwer. Doch richtig vorgeführt konnte er durchaus sexy aussehen. Besonders wenn man, so wie Inuyasha gerade, kein Shirt trägt.

Bei dem Windmill-Dunk wird der Ball mit einem Arm, in einem Halbkreis von unten nach oben geschwungen und straftvoll in den Korb gestoßen. Das erinnerte an das Rotorblatt einer Windmühle, daher auch der Name.

Die Wangen seiner Beobachterin nahmen eine bewundernswerte Röte an. Es schien Magie zu sein, die sie dazu veranlasste nicht die Augen von ihm abwenden zu können. Eine Andere Erklärung fand Kagome für ihr Verhalten nicht. Was sie sah, zog sie regelrecht in einen Bann, aus dem es einfach kein entkommen gab. Das fand sie aber nicht schlimm. Denn Kagome verweilte gerne in diesem beherrschenden Einfluss, welcher ihren Willen stärker unter Kontrolle hatte, als ihre eigene innere Kraft.

Ausschlaggebend für Kagomes unabwendbaren Blicke war nicht allein Inuyshas, zweifellos imponierendes Talent für Basketball. Vor allem die markanten Muskeln an Armen und Oberkörper waren dafür verantwortlich. An sich gehörte Kagome nicht zu der Sorte Mädchen, die sofort wie eine Katze zu schnurren begann, sobald auch nur ein hübscher Mann seine blanke Haut zeigte. Nur irgendwo hat jeder Mensch auf Erden seine Achilles Verse. Ihre war anscheinend Inuyasha. Er sah aber auch zum anbeissen gut aus. Seine männliche Statur verdankte er einzig und alleim dem langwierigen Training. Jede Woche zog er es durch, egal obs regnet oder schneit. Natürlich spielt er, wenn so ein Wetter herrschte, mit wärmender Kleidung. Krank wollte Inuyasha schließlich nicht werden. Heute gab es in dem Punkt keinen Grund zur Sorge. Das schöne Japan erlebte zur Zeit einen herrlichen Sommer. Mit Teperaturen die man einfach nur genießen konnte. Selbst zur Nacht hin.

Durch das viele springen, laufen und dribbeln, schnaufte Inuyasha.

//Zeit für ein Päuschen.//

Er nahm den Ball und gesellte sich zu Kagome. Die empfing ihn mit tobenden Beifall.

„Das war ja weltklasse Inuyasha!“

„Danke.“, murmelte er darauf nur verlegen.

Mit einem entkräftetem Seufzen setzte er sich neben sie. Dabei entgingen Kagomes musternden Augen kein Detail von sinem ansehnlichem Körper.

//W-wie gut er gebaut ist. Das denkt man gar nicht wenn man ihn angezogen sieht.//

Unter der Bank, auf der beide saßen, holte Inuyasha eine Tasche vor. In ihr waren sein Shirt, seine Wohnungsschlüßel, sein Handy und was zu trinken. Zumindest dachte er das.

„Trainierst du viel?“, fragte Kagome während er in seiner Tasche herumwühlte.

„Ich weiß nicht genau ob man das als viel bezeichnen würde aber einmal in der Woche auf jeden fall. Hängt davon ab wie viel Freizet ich hab. Eigentlich würde ich ja gerne öfter mal herkommen.“

„Hast du denn so viel Nachmittags zu erledigen?“

„Ja. Da wären zum ersten mal die Hausaufgaben, dann der ganze Kram der im Haushalt auf mich wartet. Zweimal die Woche bin ich ja noch im Cafe und momentan helf ich dir ja auch mit dem Englisch.“

„Du erledigst den Haushalt?“, hakte Kagome verdutzt nach. Bei ihr machten das ihre Mutter und ihr Opa. Zwar half sie an einigen Tagen mal mit und hing die Wäsche zum trocknen auf oder wischte mal feucht durch, nur bei Inuyasha klang das gerade ganz anders. So als würde er alles was anstand allein bewältigen müssen.

„...“

Inuyasha schwieg. Lieber wühlte er weiter in seiner Tasche herum, als näher darauf einzugehen.

„Wo ist denn nur...?“, nuschelte er dabei.

„Was suchst du denn da die ganze Zeit?“

„Meine Trinkflasche. Doch sie ist nicht drin. Ich muss sie wohl zuhause vergessen haben, so ein Mist. Mir brennt ganz schön die Lunge.“, stöhnte er und lehnte sich dabei nach hinten.

„Warte einen Augenblick.“

Kagome hatte da genau das richtige für ihn. Sie griff in ihre Einkaufstüte und holte eine kleine Flasche Eistee heraus. Sie war sogar noch etwas kühl.

„Hier, der wird dir gut tun.“, entgegnete sie ihm hilfsbereit.

Inuyasha bekam das Getränk gereicht, auf das er leicht erstaund niedersah.

„Ist...etwa die ganze Flasche für mich?“, fragte er ungläubig.

„Klar, glaubst du ich lass dich nur einmal nippen?“

„Könnte doch sein.“

„Quatsch. Trink ruhig alles aus.“

Für einen Augenblick hielt der junge Mann die Flasche einfach nur fest und betrachtete sie. Ein merkwürdiges Verhalten, wie Kagome fand.

„Ich habe jetzt aber kein Geld bei um sie dir zu bezahlen.“

Bei dem Satz schaute das Mädchen schlagartig irritiert.

„Machst du hier einen Spaß mit mir oder ist das dein ernst?“

„Wie?“

So wie er sie anschaute war die Antwort offensichtlich.

//Das ist sein ernst!//

„Du brauchst dafür doch nicht bezahlen, das ist nur Eistee. Die Flasche kostest ja kein Vermögen. Die paar Yen spendiere ich dir.“

„Wirklich? Danke sehr Kagome.“

Er öffnete die Flasche und kühlte gleich sein Gemüt damit ab. Während dessen wurde er von seiner Kumpanin unsicher beäugt.

//Etwas merkwürdig ist das schon von ihm.//

Bisher war ihr noch niemand begegnet, der die Absicht hatte, etwas, das sie auslegen wollte, zu bezahlen.

//Aber vielleicht wurde er eben so erzogen.//

Schluck um Schluck floss der Eistee Inuyashas Kehle hinab. Ein gutes Gefühl war das. Richtig erfrischend.

„Du sag mal...“, begann Kagome.

„Hm?“

Der Angesprochene hielt inne.

„Warum spielst du mit deinem Können nicht im Basketball-Schulteam mit?“

Da klingelten Inuyashas Ohren aber hell auf.

„Schulteam? Sowas gibt es?“

„Klar. Ich hatte dir doch gesagt das in unserer Turnhalle Tuniere stattfinden. Wer glaubst du soll da wohl spielen? Irgendwelche Berühmtheiten ganz gewiß nicht. Unsere Teams treten gegen die von anderen Schulen an. Und das halt meist in unserer Halle, weil die einfach super in Schuß ist und auch Platz für Zuschauer bietet.“

„Das ist ja klasse. Eigentlich hatte ich immer gehofft mal in einem richtigen Team spielen zu dürfen. Allein ist das ja doch kein richtiges Basketball.“

Ja, In einer echten Mannschaft spielen, das war sein Traum. Am allerliebsten würde Inuyasha mit Basketball sein Geld verdienen, aber das war natürlich nur Wunschdenken. Dessen war er sich bewusst. Niemals würde er dieses Ziel erreichen. Doch so ein Schulteam wäre da womöglich ein Prima Trost.

„Dann wirst du mitmachen?“, fragte Kagome nach.

Seiner Aussage zu urteilen klang es zumindest ganz danach.

„Kann ich das denn so einfach? Ich meine, die Mannschaft ist doch sicher schon voll, warum sollten die mich noch haben wollen?“

„Weil du genial bist!“, meinte Kagome mit einem motivieren Schlag auf seine Schulter. Der Inuyasha fast seine Flasche aus den Fingern rutschen ließ.

„Du gehst einfach am Montag nach dem Sportunterricht zu Herrn Toriyama. Soweit ich weiß, ist er der Trainer für Volley- und Basketball. Ich denke, das er sicher nicht nein sagt, wenn du darum bittest, ins Basketball Team aufgenommen zu werden. Immerhin war er ja von deiner Leistung bisher schwer beeindruckt.“

Im Sport machte Inuyasha niemand etwas vor, eher umgekehrt. Er besaß alle Tugenden die man als Spieler brauchte. Zuverlässigkeit, Fairnis, Durchhaltevermögen, Ehrgeiz und Bereitschaft zum Handeln. Er war jetzt schon einer von Toriyamas Lieblingen.

Leicht zweifelnd schaute der Takahashi Sprößling auf seine Schuhe. Er überlegte ob er denn eigentlich die Zeit hatte um innerhalb eines Teams zu trainieren.

„Weißt du denn wie oft sich die Mannschaft trifft?“, wollte er daher von Kagome wissen.

„Nein, leider nicht. Da ich nie bei sowas mitmachen wollte, weiß ich auch nichts genaueres. Frag einfach alles was du wissen willst Herrn Toriyama.“

Für einen Moment war er noch still und grübelte. Sollte er diesen Schritt wirklich gehen? Nachher wäre es doch etwas viel neben Schule, Arbeit, Haushalt und Nachhilfe. Doch er wollte diese Sache nicht sofort abschreiben. War es doch schon lange ein Wunsch von ihm gemeinsam mit Anderen zu spielen.

//Am besten ich frag wirklich erstmal was ich wissen will. Danach kann ich mich immer noch entscheiden.//

Entschloßsen trank er den letzten Schluck aus seiner Flasche.

„Also gut! Ich frag ihn am Montag!“

Kagome freute sich das zu hören.

„Klasse. Ich verspreche auch immer zu deinen Spielen zu kommen, um dich kräftig aanzufeuern.“

„Na jetzt übereil mal nichts. Noch bin ich ja nicht mal im Team.“

„Ach, ich hab keine Zweifel, das du es schaffst. Wenn die dich nicht nehmen wollten, wären sie echt blind.“, meinte Kagome und sah zuversichtlich in den Himmel.

„Eh?“

//Es ist dunkel?//

Diese Tatsache fiel dem leicht verplanten Mädchen erst jetzt auf. Entsetzt sprang sie auf ihre zwei Beine.

„Mist! Es ist ja schon dunkel geworden!“

Irritierte Blicke lagen auf Inuyashas Gesicht.

„Das ist es schon ein Weilchen. Fällt dir das jetzt erst auf?“

„Oh mann....jetzt muss ich den langen Weg um den Park herum latschen...“, jammerte sie deprimiert. Auf diesen Marsch hatte sie absolut keine Lust.

„Warum das denn?“

„Na weils dunkel ist.“

„Und im dunklen darf man nicht durch den Park?“

„Natürlich darf man auch im dunklen durch den Park. Aber ich will ganz bestimmt nicht überfallen werden!“

„Ach, du wirst doch nicht überfallen.“

„Sag das mal nicht. Es gibt genug schlechte Leute die nur schändliches im Sinn haben.“

„So meinte ich das ja auch nicht.“

Jetzt stand auch Inuyasha auf. Er kniete sich hinunter zu seiner Tasche und kramte sein Shirt hervor. Auf dem Platz halb nackt rumzuhüpfen fand er nicht schlimm. Doch wenn man unterwegs ist, sollte man lieber was tragen. Sonst schauen einen gleich alle Anderen immer so merkwürdig an.

Kurzerhand wurde der Basketball noch in die Tasche verstaut. Mit ihr über der Schulter stand Inuyasha läßig neben seiner Schulfreundin.

„Ich begleite dich natürlich. Mir mir an deiner Seite wird nichts passieren. Falls uns wirklich jemand belästigt, beschütze ich dich, versprochen.“

„W-was, du beschützt mich?“

Diese Worte schenkten Kagome ein seltsam-angenehmes Kribbeln im Bauch. Sowas verspürte sie bisher noch nie. Was ist denn das gewesen? Spielte ihr Magen verrückt? War die letzte Nudelsuppe, die sie im Schnellimbiss verputze nicht mehr gut? Oder was war da defekt?

„Sicher. Also hab keine Angst. Lass uns jetzt lieber gehen, ehe es noch finsterer wird.“

„J-ja!“

Mit roten Wangen und pochendem Herz, griff Kgome nach ihrer Einkaufstüte.

//Warum schlägt mein Herz so komisch? Versteh ich nicht. Ist das die Angst?//

Kagome fand einfach keine Erklärung für ihre plötzlich auftretenden Symptome .

„Du, Kagome?“

„Eh? J-ja? Was denn?“

Wegen ihrem ganzen nachdenken, was diese seltsamen Gefühle anging, die sie im moment verspürte, wirkte sie leicht neben sich.

„Auf der Flasche ist Pfand, darf ich sie trotzdem haben?“

„Eh???...Ähm...ja sicher, sicher. Wenn du möchtest.“

Das er sie wegen sowas fragt war auch so eine Sache, die sie gerade nicht begriff. Aber über manches zerbricht man sich lieber nicht zu sehr den Kopf.
 

Zusammen spazierten sie also nun durch den Park. Man könnte denken das sei romantisch, war es aber leider nicht. Ohne Licht welches einem Sicherheit schenkte wirkte alles auf einmal völlig anders. Die Bäume, die sonst schön und beruhigend wirkten, machten Kagome gerade eher angst. Ihre Äste sahen aus wie lange, spinnenartige Arme, die nach ihr greifen wollen. Und das Geschrei der Krähen in den Wipfeln jagte ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Doch am schlimmsten von allem waren die knackenden Geräusche um sie herum. Jedesmal zuckte sie zusammen. Könnte man doch denken, das jeden Augenblick irgend ein Verrückter aus den Büschen springt, der nur schlechte Absichten im Schilde führte.

Kagomes Angst trieb sie dicht an Inuyashas Seite.

//Sie fürchtet sich ja ganz schön.//

Da müsste man doch was gegen machen können. Im gefiel es nicht wenn ein Mädchen sich ängstigte. Vor allem nicht, wenn es nicht mal einen richtigen Grund gab. Gut, dieses Mädchen hier befand sich in einem dunklen Park. Doch es ist ja nicht so, als ob sie allein wäre.

„Also irgendwie...fühl ich mich gerade sehr von dir gedemütigt.“, erzählte er plötzlich ohne jeglichen Zusammenhang. Weshalb Kagome auch nicht begriff was er meinen könnte.

„Wieso gedemütigt?“

„Weil ich dir doch sagte, das ich dich beschütze. Trotzdem höre ich deine Zähne vor angst klappern.“

„Wie bitte?! Ich klapper doch nicht mit den Zähnen!“

Sie wollte nicht zugeben, das sie sich fürchtete. Das verbot ihr Ego. Doch dafür war es ja eh schon zu spät. Inuyasha merkte es. Wer auch nicht?

„Oh doch. Und du zitterst wie Espenlaub.“

„G-gar nicht wahr!“, wiedersprach sie ihm mit verlegener Röte. Sie wollte nicht wie ein verängstigtes Kind wirken.

„Wohl war. Ich spüre das doch. Immerhin drückst du dich so dicht an mich, das ich kaum noch vernüftig laufen kann.“

„Eh?!“

Diese Tatsache konnte Kagome leider nicht leugnen. Sah sie es doch selbst, wie dicht sie ihm auf die Pelle gerückt war. Um aus dieser peinlichen Sitiation etwas heraus zu kommen, trat das junge Mädchen einen Schritt zur Seite. Nicht mal anschauen konnte sie ihren Klassenkameraden. Inuyasha higegen sah sie genau an. Er schmunzelte sogar etwas.

„Was hast du? Von mir aus kannst du dich ruhig weiter an meinen Arm drücken, wenn du dich dan wohler fühlst.“

//Was?//

Schüchtern wie ein Schulmädchen, was sie ja auch war, lugte sie zu Inuyasha.

„...Ich dachte du kannst dann nicht richtig laufen.“

„Kann ich ja auch nicht. Aber ich hab ja nicht gesagt, das mich das stören würde.“

Das stimmte. Inuyasha störte es wirklich nicht. Der Gedanke, das sie an seiner Seite Schutz suchte, gefiel ihm sogar. Es schenkte ihm ein Lächeln auf den Lippen. Denn der junge Takahashi wollte gerne für seine Kameradin da sein und ihr ihre Angst nehmen. Er fühlte sich großartig wenn er das für sie tun konnte. Ja, zum ersten Mal fühlte Inuyasha sich richtig männlich. Denn eine Frau zu beschützen macht einen Mann doch erst zu einem Mann. Das sagte zumindest sein Vater immer zu ihm. Und Inuyasha fing erst jetzt an zu begreifen, was diese Worte bedeuteten.

Es dauerte einen Moment ehe Kagome ihren Mut zusammenkrazte, doch als sie das geschafft hatte, umfasste sie Inuyashas Arm. Sie tat es zaghaft, schüchtern eben, aber sie tat es.

Lächelnd schaute Inuyasha auf ihren schwarzen Schopf hinab. Erst sagte er nichts. Doch als er das Gefühl bekam, sie hätte sich an diese neue Situation gewöhnt, brach er die Stille.

„Du brauchst wirklich keine Angst haben. Ich bin kein Sprücheklopfer. Wenn ich sage ich beschütze dich, dann meine ich das auch so. Okay?“

Seine Art hinterließ bei Kagome einen bleibenden Eindruck. Auf positive Weise versteht sich. Was er sagte, und wie er sich ihr gab, das war in ihren Augen schon fast heldenhaft. Sicher, unter einen richtigen Helden stellte man sich jemanden vor, der große Taten vollbringt, welche die Welt verändern. Doch Kagome war in dem Punkt bescheiden. Es reichte ihr, wenn man ihre Welt verändert. Und das tat er.

Inuyashas Stimme klang aufrichtig. Das Siebzehnjährige bekam nicht den Eindruck als wollte er ihr nur imponieren, mit seinem >Ich werde dich beschützen< .

Sie vertraute ihm. Er würde sie beschützen. Ihr würde nichts geschehen. Da war sie sich jetzt ganz sicher. Und mit Kagomes Vertrauen, schwand ihre angst.

Während der restlichen Zeit, die beide durch den Park liefen, hatte Kagome keine Angst mehr.
 

Weil es bereits wirklich recht finster geworden war, beschloß Inuyasha Kagome noch bis zur großen Treppe zu begleiten, welche zu den Anwesen ihrer Familie hinaufführte. Zwar brockte ihm diese Gefälligkeit nur einen Umweg ein, doch so war ihm einfach wohler. Er wusste, Kagome kam sicher zu Hause an. Dafür lohnte sich der weitere Weg.

„Nochmal vielen Dank fürs bringen.“

„Immer wieder gern. Grüß deine Familie von mir.“

„Mach ich.“, versprach sie ihm lächelnd.

„Dann werd ich mal gehen. Gute Nacht.“

Mit diesen Worten wandte sich Inuyasha bereits von ihr ab und lief wenige Schritte. Weit kam er jedoch nicht.

„Hey, ähm warte mal kurz!“, rief die enend Abgesetzte ihm hinterher.

„Ist noch was?“

Auf selbstsichere Art stoppte ihr Mitschüler im Schein einer Straßenlaterne. Noch immer trug er seine Sporttasche locker über der Schulter. Mit der freien Hand in der Hosentasche wirkte das Gesamtbild abgerundet und in sich stimmig.

Der Schatten auf seiner Gestalt, verlieh Inuyasha in dieser ganzen Atmosphäre einen Hauch von eindrucksvoller Männlichkeit.

Ein Bild welches Kagome kurz für sich einnahm.

„Kagome???“

„Hm?“

„Ich fragte was noch ist.“

„Oh! Ja! Natürlich...“

Seine Erscheinung lenkte sie gerade so ab, da hätte das Mädchen fast vergessen, was sie noch sagen wollte.

„Morgen ist ja Sontag, ich wollte dich fragen ob wir was zusammen machen wollen.“

„Gerne. Und an was hast du gedacht?“

„Im Moment hab ich da noch keine Idee. Wir werden uns schon zu beschäftigen wissen.“, entgegnete sie ihm fröhlich.

„Auch wieder wahr. Also gut. Dann bin ich so um 14 Uhr bei dir? Oder wann sonst?“

„Wie wäre es wenn du schon zum Mittagessen kommen würdest? Meine Mutter kocht morgen was ganz feines, das würde dir sicher schmecken. Ausserdem würde sie dich gern etwas näher kennen lernen. Wenn du uns besuchst, sind wir ja meist auf meinem Zimmer.“

„Sie will mich näher kennen lernen?“

„Wenn ich es dir doch sage. Ihr ist es wichtig meine Freunde zu kennen. Du weißt schon, das ich halt keinen Umgang mit mrkwürdigen Leuten habe. Das soll jetzt aber nicht bedeuten, das sie denken könnte, du wärst ein schlechter Einfluss.“

„Hab ich auch nicht angenommen.“

//Wäre eigentlich keine blöde Idee wenn man sich besser kennenlernen würde. Das bricht das Eis.//, dachte sich Inuyasha.

Noch war er immer etwas steif, wenn er Kagome besuchte. Ihm war es wichtig einen guten Eindruck zu machen, da fiel das locker sein schwer. Nach einem gemeinsammen Essen würde der Umgang miteinander bestimmt entspannter Werden.

So ganz nebenbei wäre es auch sehr schön wieder was richtiges zu essen. Nichts was aus Dosen oder Tüten kommt. Etwas, das selber zubereitet wurde. Etwas, das mit Liebe und Hingabe gekocht wurde. So, wie es nur eine Mutter hinbekommt.

„Also gut, dann bin ich schon zum Essen bei euch.“, willigte Inuyasha ein.

Das zu hören freute Kagome sehr.

„Prima. Wir essen so gegen 12 Uhr.“

„Ich werde da sein. Also dann, bis morgen!“, rief er ihr winkend zu.

„Bis morgen!“

8. Geld spielt keine Rolle

Inuyasha stand vor dem Spiegel, der in seinem schmalem Fluhr, an der Wand hing. Kritisch betrachtete er sein Spiegelbild und entschloß sich dazu, seine lange Mähne doch lieber zu einem, im Nacken gebundenen Zopf, zusammen zu fassen. Es wäre sicher praktischer so. Er wollte um jeden Preis einen guten Eindruck bei Kagomes Familie machen, das war ihm sehr wichtig. Sie sollten ihn mögen. Das taten sie zwar schon längst, aber er wollte, das es auch so bleibt. Es käme sicher nicht gut an, wenn seine Rapunzelfrisur beim essen in der Mahlzeit landet.

"So. Ja, das ist besser.", sagte er zu seinem Ebenbild. Mit ein paar letzten Handgriffen zupfte er seine Kleidung zurecht. Er hat wirklich lange überlegt, was er tragen sollte. Es durfte seiner Ansicht nach nicht zu lässig sein aber auch nicht zu förmlich. Er entschied sich für ein einfarbiges T-Shirt, über das er ein kariertes Holzfällerhemd trug und dazu eine ordentliche Hose. Normale Kleidung eben.

Sein Blick ging zur Uhr. Er musste jetzt los, wenn er nicht zu spät kommen wollte. Nervös atmete er einmal durch, griff sich seinen Wohnungsschlüßel und verließ seine Unterkunft.
 

Frau Higurashi war bereits dabei den Tisch zu decken. Es gab was ganz feines. Hausgemachten Eintopf. Gekocht nach einem alten Familienrezept. Er enthielt viel, gesundes Gemüse und für den Geschmack eine kräftige Fleischnote. Genau das richtige für einen sportlichen, jungen Mann wie Inuyasha.

"Ich hoffe es wird ihm schmecken.", sagte Hitomi, so hieß Frau Higurashi mit Vornamen, zu ihrer Tochter.

"Mama, alles was du kochst, schmeckt super, er wird sich bestimmt die Finger danach lecken.", versicherte Kagome mit einem Lächeln.

"Wann kommt denn dein Freund?", fragte Sota, Kagomes jüngerer Bruder.

"Er wird sicher gleich da sein. Und nur nochmal zum mitschreiben, wir sind platonische Freunde, keine romantischen."

"Ist ja gut, wie oft willst du mir das noch sagen?", fragte der kleine Mann genervt. Er verstand das schon beim ersten mal.

Da klingelte es an der Tür.

"Das wird er sein."

Mit ihren Worten huschte das junge Mädchen zur Tür, um sie auch sofort zu öffnen.

"Hi, auf die Sekunde genau.", begrüßte sie ihren Gast mit einem fröhlichen Lächeln. Welches er ihr erwiederte.

"Genau wie von mir beabsichtigt."

Kagome ließ ihn rein und Inuyasha zog sich, wie in Japan üblich, die Schuhe am Eingang aus, um sie mit weichen und sauberen Hausslippern zu tauschen.

"Es gibt Gemüseeintopf, isst du sowas?", fragte sie ihn.

"Aber sicher. Ich freu mich schon richtig auf das Essen deiner Mutter."

Inuyasha konnte selbst nicht gut kochen. Er brachte nur einfache Gerichte zustande, Wie Rühr-oder Spiegelei. Das meiste, was er zu sich nahm, hatte zuvor eine Dose oder Tüte von innen gesehen. Man konnte das Zeug zwar essen, aber lecker war doch anders.

Nach dem Schuhwechsel, folgte er Kagome in die Küche. Dort duftete es so herrlich, das ihm schon das Wasser im Munde zusammen lief.

"Wow", entfleuchte es leise seiner Kehle, als er den gedeckten Tisch sah. Die Higurashis hatten sich wirklich Mühe gegeben. Sie legten über ihren Holztisch eine schöne, rote Decke, damit er nicht so karg aussah. Die Tassen hatten Untertassen und allgemein könnte man denken, sie hätten extra das gute Geschirr rausgeholt, nur für ihn.

"Inuyasha, schön dich wiederzusehen.", begrüßte Hitomi ihren Gast, beziehungsweise den, ihrer Tochter.

"Ich freue mich auch wieder hier zu sein. Vielen Dank für die Essenseinladung, ich habe mich sehr darüber gefreut."

"Na wo du doch so nett bist und Kagome beim Englisch lernen hilfst, können wir dir doch zum Dank ein Mittagessen spendieren. Komm, setzt dich.", bot Frau Higurashi an und deutete auf einen der Stühle.

"Danke sehr."

Inuyasha tat, wie ihm vorgeschlagen wurde. Kagome beanspruchte natürlich den Platz direkt neben ihm.

Nachdem sich die zwei restlichen Familienmitglieder, der Opa und Sota, auch in der Küche eingefunden hatten, verteilte Frau Higurashi den Eintopf auf die Teller.

"Vielen Dank.", sagte Inuyasha höflich, als er das volle Porzelan gereicht bekam. Dessen hinhalt sah wirklich sehr appetitlich aus. Als währe das Bild, welches sich ihm bot, direkt aus einer Kochzeitschrift entsprungen. Er beneidete Kagome jetzt schon um die gute Verpflegung, die ihr hier zu teil wurde.

Man wünschte sich gegenseitig einen guten hunger, der Startschuß um loszuschlemmen. Inuyasha probierte, woraufhin er förmlich die Englein singen hörte.

//Gott, ist das köstlich!//, lobte er in Gedanken. Am liebsten würde er im Eintopf baden, so gut war der.

"Schmeckt es dir, Inuyasha?", fragte Kagomes Mutter lächelnd. Der Angesprochene nickte eifrig, da er noch mit kauen beschäftigt war.

"Und wie. Sie sind eine fabelhafte Köchin, Frau Higurashi."

"Ich danke dir, sowas höre ich gern. Iss ruhig so viel du möchtest."

"Werde ich."

Sie alle stillten ersteinmal, mit ein paar Löffeln, ihren hunger. Aber das sollte ja kein schweigendes Mittagessen werden.

"Inuyasha, hast du dich denn inzwischen schon an der St. Shikon eingelebt?", fragte Hitomi ihn weiter.

"Ja, ich fühl mich angekommen und auch innerhalb der Klasse aufgenommen. Noch einmal werde ich die Schule bestimmt nicht wechseln."

"Warum hast du überhaupt gewechselt?", wollte Sota von ihm wissen.

"Einmal war die Turnhalle der Grund. Sie war schrecklich marode und viele der Geräte, so schlecht in Schuß, das es fast schon gefährlich wurde daran Sport zu betreiben. Zum einen wollte ich mich dort nicht verletzen und zum anderen hat es wirklich keinen Spaß gemacht, unter solchen bedingungen Spiele zu spielen.", erklärte er.

"Ihr müsst wissen, Inuyasha ist ein richtiger Sportler. Er trainiert und spielt Basketball, wie ein alter Hase.", berichtete Kagome ihrer Familie.

"Tatsächlich? Sehr lobenswert. In einem gesunden Körper, lebt ein gesunder Geist, pflege ich immer zu sagen.", sprach Hiroshi Higurashi, der Opa von Kagome.

"Kannst du denn auch Fußball spielen?", wollte Sota wissen. Das war nämlich sein Steckenpferd. Wann immer der Grundschüler Zeit hatte, kickte er ein bisschen vor sich hin.

"Nein. Im schießen bin ich nicht sehr geschickt. Ich mag Ballsportarten, bei denen man die Hände benutzen darf. Also Volleyball, Handball, Basketball. Das ist mehr mein Ding."

"Aber Fußball ist doch viel cooler."

"Sagst du, ich finde Fußball langweilig.", wiedersprach Kagome ihrem kleinen Bruder.

"Nur weil du selbst auf zehn Meter kein Scheunentor triffst."

"Was? Na hör mal!"

An Inuyashas Beinen spürte er plötzlich etwas ungewohntes. Als er nachschaute, sah er dort einen dicken Kater, der sich an ihn schmiegte.

Bei seinem letzten Besuch hier hatte er ihn gar nicht gesehen.

"Na du?", sprach er ihn an und beugte sich runter, damit er dem Tierchen das Öhrchen kraulen konnte. Anscheinend machte Inuyasha das auch gar nicht mal so schlecht, denn der fellige Hausbewohner sah sehr zufrieden dabei aus.

"Das ist Buyo.", klärte Hitomi auf, als sie bemerkte was Inuyasha da tat.

"Buyo? Ein niedlicher Name."

Bedeutet er doch ´Mücke´.

"Er scheint dich zu mögen.", bemerkte sie.

Inuyasha lächelte fröhlich. Ihm gefiel der Gedanke, das selbst Kagomes Katze ihn lieb gewonnen hatte.

"Ich mag Tiere."

"Hast du auch welche?", fragte Sota neugierig.

"Nein, leider nicht. Aber vielleicht schaff ich mir später mal eins an."

//Dann wäre ich Zuhause nicht so allein.//

Im Moment hatte Inuyasha aber weder die Zeit noch das Geld, sich um ein Tier zu kümmern. Wenn überhaupt kämen vielleicht Fische in Frage. Doch von denen hätte er im Endeffekt auch nicht viel. So ein Kätzchen zum schmusen und kraulen wäre eher etwas für den Single.

Während die Higurashis und ihr heutiger Ehrengast genüßlich den hausgemachten Eintopf verzehrten, unterhielten sie sich auch angeregt miteinander. Inuyasha bekam viele Fragen gestellt, doch das störte ihn nicht. Das gehört eben zum Kennenlernen eben dazu. Die Familie wollte eben herausfinden, wie der neue Bekannte ihrer Tochter so tickt. Verständlich. Man sollte als Elternteil schon wissen, wer die Freunde der eigenen Kinder sind.

"Kagome hat erzählst, du jobbst in einem Eiscafe?", hakte Opa Hiroshi nach, bevor er einen Happen zu sich nahm.

Fast hätte sich der Gefragte verschluckt. Er ahnte nicht, das Jemand davon wusste. Überrascht schaute Inuyasha zu Kagome.

"Du solltest das doch keinem erzählen."

"Keinem aus der Schule, aber meiner Familie kann ich es doch sagen, oder nicht?"

Sie fand da sei nichts schlimmes bei. Weder ihre Mutter, noch ihr Opa würden sich darüber Lustig machen. Und Sota war auch keiner, der einen damit aufziehen würde. Er konnte frech sein, war aber sonst ein lieber.

"Warum sollten wir das denn nicht erfahren?", wollte Hitomi gerne wissen.

"Es ist doch sehr lobenswert, von dir, deine Familie mit Geld zu unterstützen.", fand auch ihr Schwiegervater.

Inuyasha sah unsicher auf seinen halbleeren Teller. Das klang als würde man annehmen, er sei arm. Was ja halbwegs auch der Fall war. Er schob einen Fleischbrocken hin und her, um beschäftigt zu wirken.

"Schämst du dich?", fragte Frau Higurashi ganz direkt. Inuyasha traute sich nicht ihr in die Augen zu sehen. Was vermuten ließ, das er sich sogar sehr schämte.

"Dafür gibt es keinen Grund. Das du arbeitest, zeigt, das du ein sehr fleißiger und verantwortungsvoller, junger Mann bist. Das ist doch etwas sehr gutes. Und nichts wofür man sich schämen müsste."

"...Aber es ist mir unangenehm, wenn Jemand weiß, das ich halt etwas dazuverdienen muss.", entgegnete er leise.

Kagome schaute ihren Klassenkameraden verwundert an. Das er ärmlich war, hatte sie bisher nie angenommen.

"Ich dachte, du verdienst dir was dazu, weil du auf etwas hinsparrst. Zum Beispiel auf den Führerschein oder irgendwas anderes, das du gern hättest."

Das Mädchen war gerade sehr überrascht, das Inuyashas Familie allen Anschein nach finanzielle Schwierigkeiten hatte. In Wahrheit sah die Lage ja doch noch ganz anders aus, doch davon konnte sie nichts wissen.

"Siehst du?", sagte Hitomi.

"Nur weil du arbeiten gehst, heißt das nicht automatisch, das man glaubt, du kämst aus bescheidenen Verhältnissen. Das hast du im Grunde jetzt selber verraten."

Sie hatte recht. Darüber ärgerte er sich jetzt. Der Takahashi Sprößling guckte zu Kagome und fragte sich, was sie nun von ihm denken mochte. Ob sie mit einem armen Schlucker wie ihm überhaupt noch Kontakt haben wollte?

"Ist das ein Problem für dich?", fragte er sie niedergeschlagen.

"Das du jobbst?"

"Das ich nicht viel Geld habe."

"So ein Quatsch. Warum sollte das ein Problem sein. Ist doch egal. Ich mag dich doch wegen deinem Charakter. Da spielt der Kontostand, deiner Familie keine Rolle."

Erleichtert atmete Inuyasha, mit einem kleinem Lächeln auf den Lippen aus.

"Das du denkst, ich sei so oberflächlich, beleidigt mich, wenn ich ehrlich bin.", meinte sie gekränkt.

"Sei nicht so streng mit ihm. Bestimmt hat er in dieser Richtung schon schlechte Erfahrungen gemacht, nicht wahr?", fragte Opa Higurashi. Das stand dem Jungen auf der Stirn geschrieben.

Inuyasha nickte.

"Auch ein Grund, warum ich die Schule wechselte.", antwortete er knapp. Was das zu bedeuten hatte, konnte man sich denken. Hänseleien und Mobbing.

Kagome fing an zu begreifen. Sie dachte an Inuyashas anfängliches Verhalten. Das er gemobbt wurde, erklärte warum er am Anfang in einigen Situationen eher unsicher und fast schon schüchtern wirkte. Sowas zerstört schließlich das Selbstbewusstsein. Jetzt hatte sie das Gefühl ihn besser zu verstehen. Und auch besser zu kennen.

"Ich bin jedenfalls nicht so, wie die an deiner alten Schule. Von meiner Seite aus ändert sich nichts."

"Gut. Ich will nämlich nicht, das sich etwas ändert. Mir gefällt es so, wie es ist."

"Fühlst du dich etwas befreit? Jetzt, wo du das von der Seele hast.", wollte Hitomi wissen.

Inuyasha dachte kurz darüber nach und nickte rtneut. Lächelnd.

"Ja, irgendwie schon."

//Ein Geheimnis weniger.//, dachte er sich und hoffte im gleichen Moment, das er vielleicht eines Tages alles erzählen könnte, was er jetzt noch verheimlichte. Denn hier und heute war er noch nicht bereit dazu.

"Wir haben dich ganz schön ausgequetscht. Ich hoffe du verzeihst uns das."

"Ich werde nochmal ein Auge zudrücken.", entgegnete er frech. Wenn man die Dinge mit Humor nahm, war alles nur noch halb so wild. Hitomi schmunzelte.

"Aber eine Frage hätte ich noch."

"Und die wäre?"

"Wie ist Kagome eigentlich so im Unterricht? Sie schwatzt doch hoffentlich nicht und schreibt Zettelchen?"

"Mama!"

"Oh doch, sie schnattert ohne unterlass und verteilt Briefchen mit Herzchen drauf.", flunkerte Inuyasha grinsend.

"Inuyasha?!"

Kagome sah hektisch zu ihrer Mutter.

"Er lügt! Ich verteil´ ganz bestimmt keine Briefe mit Herzchen!"

Frau Higurashi fing herzlich an zu lachen, als sie die Reaktion ihrer Tochter sah. Ihr war natürlich bewusst, das Inuyasha nicht die Wahrheit sagte. Es gefiel ihr aber, wie er Kagome necken konnte.
 

Nach der etwas bedrückenden Stimmung von eben, wurde es noch lustig. Inuyasha stand nicht länger im Fokus der Aufmerksamkeit, sondern man unterhielt sich über alles mögliche. Sota nd Kagome zankten sich ab und an, wie das bei Geschwistern schon mal vorkommen konnte und Hiroshi blamierte seine Enkelin vor ihrer Bekanntschaft, indem er seine merkwürdigen Geschichten von menschenfressenden Brunnen, versiegelten Schwertern und anderem, angeblich heiligem Firlefanz erzählte, das es hier auf dem Anwesen geben soll. Hiroshi nahm wohl an, er könnte auf die Art Eindruck schinden. Inuyasha schaute zwar so aus, als würde er das Gerede des alten Mannes interessant finden, doch vielleicht wollte er ja auch einfach nur höflich sein.

Kagome ahnte nicht wie wohl sich ihr Klassenkamerad gerade fühlte. So ein Familienleben, welches er gerade um sich erlebte, fehlte ihm sehr. Daher genoß er all das, was Familien selber ab und an als nervig empfanden. Wie das zanken unter Geschwistern, ein Opa, der nur Unsinn redet, und eine Mutter, die vielleicht peinliche Sachen sagt oder fragt. Es kam dem neunzehnjährigen so vor, als würde er mit seinen eigenen Verwandten hier am Tisch sitzen. Ja, es lag eine gewisse Vertrautheit in der Luft.

Inuyasha hatte sich richtig sattgegesen und mit einem Nachschlag nicht gegeizt, immerhin wurde es ihm ja ausdrücklich erlaubt sich den Bauch voll zu hauen. Als Frau Higurashi mit dem abräumen des Geschirrs anfing, stand er sofort auf und half mit.

"Vielen Dank, du bist sehr aufmerksam und wohlerzogen.", lobte sie ihn lächelnd. Das machte Inuyasha glatt verlegen.

"Ich helfe ihnen auch gerne beim Abwaschen.", bot er an.

"Ach was, das muss nicht sein. Immerhin bist du hier zu Gast. Ausserdem, habt ihr zwei, mit eurem Sontag Nachmittag doch sicherlich besseres vor, oder nicht?.", fragte Hitomi und schaute dabei rüber zu ihrer Tochter.

"Wir könnten in meinem Zimmer Karten spielen, wenn du Lust hast.", schlug das Mädchen ihrem Schulkamerad vor.

"Ja, gerne. Ich habe lange keine Karten mehr gespielt."

"Dann lass uns raufgehen."

Die Schülerin kam auf Inuyasha zu und trieb ihn, in Richtung Küchentür, vor sich her. So, als wollte sie ihn hier rausscheuchen.

"Was möchtest du denn spielen? Mau-Mau? Uno? Murphys Gesetz?"

"Das letzte kenn ich gar nicht."

"Das ist ganz lustig. Ich zeig es dir."

Als der junge Takahashi raus aus der Küche war, sprach Hitomi noch einmal ihre Tochter an, welche sich daraufhin zu ihr umdrehte.

"Ja?"

"Den möchte ich als Schwiegersohn~", flüsterte Frau Higurashi und lächelte breit vor sich hin.

Kagome fasste nicht, was ihre Mutter da von sich gab. Das Mädchen lief, peinlich berührt, knallrot an und machte große Kuhaugen. Ohne auch nur annähernd etwas dazu zu äußern, verschwand sie im Fluhr.
 

Die Klassenkameraden verbrachten einige schöne Stunden miteinander. Rein freundschaftlichversteht sich. Es machte Inuyasha großen Spaß Zeit mit Kagome zu verbringen. Selbst wenn sie nur Karten spielten. An sich war das ja nichts spannendes, trotzdem wurde es mit ihr nicht langweilig. Sie wussten sich gut zu unterhalten. Machten Witze und lachten. Ein paar Neckereien gab es zwischendurch auch mal. Das gehörte unter Freunden dazu.

"Hast du eigentlich ein Handy?", fragte die Siebzehnjährige ihren Besuch.

"Ähm, ja, schon aber es ist nicht mehr das neuste."

"Meins auch nicht. Gibst du mir deine Nummer? Dann könnten wir uns auch mal spontan verabreden."

Seine Mundwinkel gingen sofort nach oben, als er das hörte. Kagome verbrachte offenbar genauso gerne Zeit mit ihm, wie er mit ihr. Ein schönes Gefühl.

"Klar, Moment."

Inuyasha hatte das Gerät eigentlich selten bei sich, im Grunde nur wenn er das Haus verließ. Damit er, bei eventuell eintretenden Notfällen, Hilfe rufen konnte. Aber ansonsten brauchte er es nicht. Wen sollte er schließlich schon anrufen? Oder wer sollte ihn anrufen? Nun, jetzt wäre da ja Kagome.

Er gab ihr seine Nummer und umgekehrt.

"Klasse. Nun kann ich Telefonterror bei dir machen.", scherzte sie grinsend.

"Und ich könnte dich morgens aus den Federn klingeln, damit du pünktlich kommst.", witzelte er zurück.

"Eh?"

Kagome horchte auf und ließ sich das eben gehörte ernsthaft durch den Kopf gehen.

"Das ist gar nicht mal so blöd."

"Was?"

"Na das du mich anrufst und wachklingelst."

"Du hörst doch nicht mal deinen Wecker. Wozu dann anrufen?"

"Doch, aber ich drücke ihn immer gleich wieder aus und schlaf erneut ein. Dich kann ich nicht ausdrücken, du würdest nochmal anrufen. Würdest du doch, oder?", hakte sie nach.

"Ähm, ja, vermutlich schon.", antwortete er etwas unsicher.

"Lass es uns bitte versuchen. Wir könnten auf die Weise auch zusammen zur Schule gehen. Wenn ich weiß, das du auf mich wartest, verspäte ich mich sicher nicht."

Er war skeptisch. Kagome kam bisher noch nie rechtzeitig zur Schule. Wenn überhaupt, war das pünktlichste, was sie zustande brachte, das hereinstürmen während des Klingelns. Doch sie guckte ihn gerade mit großen, runden Dackelaugen an, denen er einfach kein ´Nein´ entgegnen konnte. Das brachte sein Herz nicht fertig.

"...Na okay. Wenns mir aber zu spät wird, gehe ich ohne dich los."

"Klar, kein Ding!"

Das Mädchen war guter Dinge, das diese Methode funktionieren würde. Ja, endlich würde das zu spät kommen ein Ende haben.

"Danke, Inuyasha!"

"Bedank dich lieber erst, wenn das auch wirklich klappt."
 

Als sich Inuyasha zum gehen fertig machte, war es draußen bereits dunkel geworden. Aber er wohnte ja nur 10 Minuten von Kagomes Haus entfernt. Er wäre also gleich Zuhause.

Die ganze Familie stand an der Tür, um ihn zu verabschieden. Eine nette Geste, wie er fand.

"Nochmal vielen Dank für das Essen.", sagte er höflich und verbeugte sich vor der Mutter seiner platonischen Freundin.

"Immer wieder gerne. Komm gut nach Hause und grüß deine Eltern von uns."

Inuyasha nickte. Das würde er tun, auch wenn das nur per Foto ginge.

"Und vergiß nicht was wir abgemacht haben.", erinnerte ihn Kagome.

"Vergiß du es besser nicht."

"Was habt ihr denn abgemacht?" fragte Sota neugierig.

"Inuyasha will mich auf dem Handy anrufen, um mich so zu wecken."

Da lachte ihr kleiner Bruder schallend los.

"Die bekommst du nie wach, Inuyasha. Reine Zeitverschwendung!"

"Du kleiner-!"

Kagome nahm den vorlauten Sota sofort in den Schwitzkasten und erteilte ihm eine Lektion.

"Na ich versuch mein Glück, wir werden ja sehen ob es klappt."

9. Das Basketballteam

Eine Melodie erlang jetzt schon zum dritten Mal und wollte Kagome einfach nicht schlafen lassen. Murrend wälzte sie sich zum Nachttisch und griff nach ihrem Handy. Sie drückte, wie die zwei Male zuvor, die Taste, welche das Gedudel abstellte. Aber kaum zurück ins Kissen gedreht, ging es von vorne los. Denn da nervte nicht, wie üblich, der Wecker, sondern Inuyasha. Und der ließ ich nicht abschalten. Irgendwann kapierte das schließlich auch Kagome. Sie nahm den Anruf an.

"...Ja?", fragte sie müde.

"Endlich wach?"

"Mehr oder wenigääääähr.", gähnte ihm die Klassenkameradin volle Möhre ins Ohr.

Er hielt das Gerät etwas von seinem Ohr weg.

"Komm aus den Puschen. Du wolltest doch nicht mehr zu spät kommen."

"Ich versuch es ja..."

"Klingt nicht gerade motiviert."

"...", Kagome schwieg.

"Hm? Hallo? Kagome?"

"..."

"Kagome!", rief er laut ins Handy, weol er so eine Ahnung hatte.

Da schreckte die Angesprochene hoch.

"Bin wach!"

"Aufstehen, los!", verlangte er.

"Ja!"

Sie tat wie ihr befohlen und stand ruckzuck auf.

"Ich stehe."

"Gut. Dann mach dich jetzt fertig und wehe du legst dich wieder hin.", sprach er streng.

"Mach ich nicht.", sagte sie sich ein Auge reibend und fragte darauf:

"Wartest du auf mich, vor der Treppe?"

"Kann ich machen. Aber nur 5 Minuten, danach gehe ich."

"Okay. Danke fürs wecken."

"War echt nicht einfach. Du schläfst ja wie ein Murmeltier."

"Vielleicht war ich mal eins."

Er musste schmunzeln, wollte das Gespräch darauf aber beenden.

"Ich leg jetzt auf und ich ruf nicht nochmal an."

"In Ordnung. Bis später."

"Bis später."
 

Die Uhr tickte und obwohl Kagome früher auf war als sonst, geriet sie in Verzug. Denn alles was sie tat, hatte eine gewiße Trägheit. Beim Zähneputzen ist sie sogar für einige Sekunden eingenickt. Ihr Motor startete halt äußerst langsam. Vom wem sie das nur hatte? Der Rest ihrer Familie war immer putzmunter wenn sie zum Frühstücken in die Küche kam. Selbst ihr jüngerer Bruder.

Während sie ass, schaute sie immer wieder zur Uhr. Kagome wollte unbedingt mit Inuyasha zusammen zur Schule laufen, deshalb schlang sie hin und wieder, wenn kauen nicht ganz so nötig war.

"Kagome, du verschluckst dich noch.", warnte ihre Mutter.

"Wenn ich langsam esse, komm ich nicht rechtzeitig raus."

"Du gibst dir heute ja richtig Mühe, mit dem pünktlich sein, Schwesterherz."

"Allmählig scheint sie eben doch zu begreifen das es Tugenden gibt, die man beherzigen sollte.", glaubte ihr Großvater.

"Inuyasha holt mich ab, er wartet aber nur fünf Minuten."

"Was?", äußerte der alte Herr etwas irritiert.

Seine Schwiegertochter lachte nur leise. War der Grund für Kagomes Verbesserung ihrer Pünktlichkeit nicht etwa das streben nach Tugendhaftigkeit, sondern schlicht weg ein Junge.

Man sah Enttäuschung im Gesicht des Großvaters. Seine Enkelin war wohl doch, wie alle anderen Mädchen auch.

"Es ist lieb von ihm, das er dich abholt. Macht er das jetzt immer?", fragte Hitomi ihre Tochter.

"Ich weiß noch nicht. Mal sehen. Vielleicht."

Kagome schlang noch einen Bissen runter, dann stand sie auf.

"So, jetzt muss ich aber!"

"Hier bitte, dein Bento."

"Danke Mama."

Auch Sota machte sich langsam startklar. Die beiden packten ihre Essenpakete ein und zogen sich an der Haustür ihre Straßenschuhe an. Nach kurzer Verabschiedung, gingen sie gemeinsam los und stiegen die Stufen hinab. Am Ende der langen Treppe konnte Kagome schon Inuyasha stehen erkennen. Sie wunk ihm zu.

"Inuyasha!"

Auch er hob die Hand, sparte sich aber einen Ruf.

An der Straße angekommen, wünschten sich beide einen guten Morgen.

"Morgen, Inuyasha.", grüßte auch der kleine Bruder seiner Klassenkameradin.

"Morgen, Sota."

"Dank dir kam meine Schwester endlich mal pünktlich aus dem Haus, du solltest sie immer abholen. Kagome wollte dich um nichts auf der Welt verpassen.", plaudere der Zehnjährige aus. Und irgendwie konnte man das eventuell missverstehen.

"So?", fragte Inuyasha deshalb etwas überrascht nach und schaute zu seiner Kumpeline.

Die setzte ein verlegenes Lachen auf, nahm ihr Brüderchen in den Schwitzkasten und verwuschelte ihm gnadenlos die Haare.

"Er meint nur, das ich dich nicht warten lassen wollte.", erklärte sie.

"Kagome, meine Haare!"
 

Ein paar Blocks weiter lief ein Mitschüler der beiden die Straße entlang. Dabei war er jedoch in einer Zeitschrift vertieft, welche auf ihrem Cover den Schriftzug, "10 Schritte - So eroberst du ein Mädchen", trug.

Miroku hatte den Titel gelesen und am Zeitungsstand sofort zugeschlagen. Nun studierte er ausgiebig die Tipps.

"Hmmm...Hier steht ist soll selbstbewusst sein. Bin ich doch aber und trotzdem klappt es nicht richtig. Dann kann es daran ja schon mal nicht liegen.", schlußfolgerte er. Kurz hob er den Blick um seine Umgebung im Auge zu behalten, schließlich wollte er nicht über eine rote Ampel laufen. Aber es gab nichts, das ihm im Weg stand.

"Mal weiterlesen..."

Der nächste Schritt lautete, Geschenke zu überreichen.

"Mädchen mögen Geschenke, die ihnen zeigen, das man sich Gedanken um sie macht. Blumen und Schokolade kannst du ihr am Valentinstag oder zum Geburtstag überreichen. Für zwischendurch solltest du dir etwas einfallen lassen, das zu ihren Interessen passt. Daher höre aufmerksam zu und merke dir gut, was das Mädchen, welches dir gefällt, gerne hat und was nicht. Sie wird sowas sicher öfter in Nebensätzen fallen lassen.

Nimmt sie deine Geschenke positiv an, solltest du nicht auf die Idee kommen ihr täglich etwas zu überreichen, das wirkt schnell zu aufdringlich. Ausserdem besteht die Gefahr das das Mädchen dich als wandelnen Geldbeutel ausnutzen könnte, deshalb gilt auch; Nie zu teure Sachen verschenken! Kleine Dinge, die von Herzen kommen, erobern auch ihr Herz.", las er laut.

"Hmm, Geschenke also. Was könnte ich denn zum Beispiel Sango schenken?", grübelte er und guckte rauf in den Himmel.

Er dachte darüber nach, was er bereits von ihr wusste und stellte fest, das es da nicht viel gab.

"Ich muss erstmal rausfinden, was sie mag. Wie mach ich das denn? Einfach fragen? Ich glaube das wäre verdächtig."

Abgelenkt von seinen Gedanken, bekam er nicht mit, das er an einer Ecke geradewegs an Sango vorbei lief. Die entdeckte ihn hingegen sofort und hängte sich, mit kleinem Abstand, an seine Versen.

//Er wirkt nachdenklich//, stellte das Mädchen schnell fest. Sie bekam mit, das er etwas las, nur konnte sie nicht erkennen, was das war.

"Mal weiter sehen. Schritt drei: Bringe sie zum Lachen. Mädchen mögen humorvolle Jungs. Wenn ein Junge sie zum lachen bringen kann, lässt es vermuten, das es in einer Pertnerschaft lustig und liebevoll zugehen könnte. Damit zeigst du auch, das du dich, die Leute um dich herum und eventuell auch Probleme locker anpackst. Oder anders ausgedrückt, mit dir wird es sicher selten stressig. Achte bei deinen Witzen aber darauf nicht anzüglich zu werden. Der Humor von Mädchen ist anders als der von Jungs. Witze über Sex, Fürze oder andere Arten von Dingen die aus einem rauskommen könnten, finden sie einfach nur abstoßend. Damit erreichst du nur genau das Gegenteil.", las er erneut vor und Sango hörte mit.

"Witzig sein, das muss ich also."

Die Schülerin hinter ihm begriff, was er da anscheinend in der Hand hatte und schüttelte den Kopf. Zum einen war es albern, das er Ratschläge von so einem Käseblatt annahm und zum anderen hatte er Schritt drei bereits falsch verstanden. Witzig sein und ein Mädchen zum lachen bringen, sind nämlich zwei paar Schuhe.

"Wen willst du denn erobern?", fragte sie so aus heiterem Himmel heraus, das Miroku seine Zeitschrift fallen ließ. Etwas peinlich ertappt,

drehte er sich zu Sango nach hinten um, bückte sich dabei hinab, zur Zeitschrift, die er aufhob und zusammenrollte. Mit der Hoffnung doch noch verbergen zu können, was er da hatte, steckte er die Papierrolle in seine Hosentasche.

"Wie? Was meinst du?", tat er ahnungslos.

"Du kannst mich nicht täuschen. Offenbar versuchst du herauszufinden wie man ein Mädchen für sich gewinnt."

"Was? Hahaha acht quatsch, da hast du was missverstanden."

Sango rollte nur mit den Augen, er war schlecht darin sich rauszureden.

"Mir kannst du es doch sagen, in wen hast du dich verguckt? Oder versuchst du nur deine Qualitäten als Casanova zu verbessern?"

Da ja Sango das Mädchen war, das er gerne erobern würde, konnte er natürlich keinen Namen nennen.

"Ich will nur begreifen wie Mädchen ticken.", das war im Grunde nicht mal gelogen. Aber eben auch nur die halbe Wahrheit.

"Dafür brauchst du aber nicht so ein dummes Heft. Benutz deinen gesunden Menschenverstand. Es ist doch logisch, das Mädchen nicht auf perverse oder eklige Witze stehen, muss man dir das wirklich erst sagen?", fragte sie mit verschrenkten Armen vor der Brust.

"...Naja... Also....Jetzt wo ich so drüber nachdenke..."

Sie hatte recht, der Punkt war selbstverständlich.

Die Schülerin lief weiter, Miroku folgte ihr.

"Aber wie schaff ich es denn nun, das mich ein Mädchen mag?"

"Ich Schlußfolgere, du hattest bisher noch keine Freundin?"

"..."

Verlegene Röte spiegelte sich auf den Wangen des Jungen wieder, er sah weg und murmelte:

"Das geht dich nichts an."

Sango kicherte etwas. Sie lachte ihn nicht aus, sie fand nur seine Reaktion niedlich.

"Es ist ganz einfach. Sei aufrichtig, aufmerksam und liebevoll.", verriet sie ihm*

"Wie? Das ist alles?"

"Das ist alles."

"Aber was genau meinst du mit aufmerksam und aufrichtig? Ich finde das ist eher sehr grob formuliert."

"Aufrichtig heißt, spiel keine Spielchen. Flirte nicht mit der einen und Tags darauf mit der anderen. Alles was du sagst und tust, muss ehrlich sein. Und ´aufmerksam´ bedeutet, wenn sie was fallen lässt, heb es auf. Wenn sie friert, gib ihr deine Jacke. Sowas halt.", erklärte sie ihm.

"Was liebevoll bedeutet, weißt du doch hoffentlich selber?"

"Oh ja, das weiß ich!"

Er fasste ihr, seinen Worten folgend, mit der rechten Hand an den Hintern und streichelte ihn.

Sango reagietre mit einem entgleitendem Gesichtszug.

"Das ist liebevoll, nicht wahr?", fragte er grinsend nach einer Bestätigung. Woraufhin das Mädchen sich umdrehte und ihm eine Backpfeife verpasste.

"Das ist alles andere als liebevoll!", meckete sie mit hochroten Wangen und stapfte dann davon.

Miroku blieb irritiert zurück.

"Aber wie kann denn streicheln nicht liebevoll sein?"
 

Yuka, Eri und Ayumi unterhielten sich ausgelassen im Matheraum, als eine rote und wütend-murmelde Sango an den Dreien vorbei lief und sich auf ihren Platz, in der vorletzten Reihe, an die Wand, setzte.

Die Freundinnen wechselten verwunderte Blicke aus und eilten anschließend sofort zu ihr hin.

"Was ist los mit dir?"

"Schlechten Morgen gehabt?"

"Ich will nicht drüber reden."

Die Umringte versuchte beschäftigt zu wirken und packte schonmal ihre Hefte und Bücher aus.

"Sieht nicht so aus, als wollte sie reden.", sagte Eri zu Yuka und Ayumi.

"Ganz recht.", bestätigte Sango.

Da kam auch schon Miroku in den Raum rein und lief direkt zu der Sitzbank seiner, mehr oder weniger, freundschaftlichen Freundin.

"Sango, bitte, du musst mir erklären wieso genau das jetzt nicht liebevoll war."

"Liebevoll?", schnappte Yuka auf.

Sango wurde wieder deutlich rötlicher im Gesicht. Er sollte jetzt bloß nichts falsches ausplaudern. Musste ja nicht jeder wissen, das er ihr an den Hintern langte.

"D-Du Depp! Was gibt es denn da zu erklären?!"

"Na weil streicheln ist doch liebevoll wieso war es mein streichel nicht?"

"Streicheln?", wunderte sich nun auch Ayumi.

Bei Sango schrillten die Arlarmglocken. Miroku sagte schon viel zu viel. Energisch stand sie auf und stützte sich auf ihrem Pult ab.

"Auf deinen Platz!"

"Was???", er blinzelte irritiert.

"Geh auf deinen Platz!", befehligte sie ihn und zeigte auf den Stuhl, der zu ihm gehörte.

"Aber-?"

"Ba-Ba-Ba! Auf deinen Platz!"

Miroku sah sie kurz an. Gehorchte dann aber wie ein gut erzogener Hund.

Mit einem seufzten ließ sich Sango wieder nieder. Yuka Eri und Ayumi, sahen noch verwundert zu Miroku, doch der Blick wanderte schnell zurück zu Sango.

"Was bitte war das gerade?"

"Gar nichts."

"Ohoho, das kannst du deiner Großmutter erzählen."

"Wann hat er dich liebevoll gestreichelt?"

"Das ist ein absolutes Missverständnis, keiner hat irgendwen gestreichelt.", leugnete sie einsern.

"Klang aber ganz danach."

"Das täuscht."

"Aber-"

"Na ihr, was ist denn hier los?"

Die vier Freundinnen drehten sich um und entdeckten die letzte aus ihrer Truppe.

"Kagome?", kam ganz überrascht von Ayumi.

"Was machst du denn hier?"

Sofort guckten alle zur Uhr.

"So früh?"

"Bist du krank?"

"Geht dein Wecker falsch?"

Kagomes Mimik wurde etwas eingeschnappt. Offenbar traute man ihr nicht mal ansatzweise zu pünktlich in der Schule anzutanzen.

"Sehr witzig... Püh!"

Sie wandte sich ab und ging auf die andere Seite des Raumes, rüber zu Inuyasha, der ja vor ihr saß.

"Nun sei doch nicht eingeschnappt.", rief ihr Ayumi hinterher.

"Erzähl doch mal, wie hast du das geschafft?", wollten die Mädchen wissen und folgten ihrer Freundin zu dessen Pult. Sango war dankbar dafür, nun stand sie nicht mehr im Kreuzverhör. Der Blick der Braunhaarigen ging kurz zu Miroku, der den Augenkontakt erwiederte. Sango schüttelte nur verständnislos den Kopf und trug einen Gesichtsausdruck der aussagte: Tust du nur so oder bist du wirklich so blöd?

Derweil verriet Kagome ihren Mädels, das Inuyasha nun sowas wie ihr Wecker sei und sie aus dem Bett klingelte.

"Wie lange hat´s denn dedauert bis Kagome endlich aus dem Knick kam?", fragte Eri.

"So sieben Minuten bestimmt."

"Oha, Kagome der Siebenschläfer.", scherzte Yuka grinsend.

"Ha..ha..."

"Immerhin ist sie heute pünktlich, ich finde das gut.", meinte Ayumi.

"Danke sehr."

"Holst du sie morgen auch ab?", fragte das Mädchen mit den welligen Haaren Inuyasha.

"Kann ich gerne tun.", entgegnete der lächelnd.

"Uhhh~ Dann habt ihr ja ab jetzt wohl jeden Morgen ein Date~", stichelte Yuka mit neckischem Ton.

Kagome wurde etwas rot und schüttelte ihre freche Freundin von ihrer Schulter weg.

"Lass die blöden Sprüche."

Kagome guckte zu Inuyasha.

"Überhör das einfach."

"Mach ich, keine Sorge."

Sowas nahm er nicht sonderlich ernst. Das sind halt Neckerein unter Vertrauten.

Ayumi stützte sich mit den Ellenbogen auf Kagomes Tisch ab, sah zu dem jungen Mann, der vor ihr saß.

"Hast du eigentlich eine Freundin?", fragte sie direkt und neugierig.

"Eh? Wieso willst du das denn wissen?", stellte Inuyasha als Gegenfrage.

"Nur so. Und? Hast du?"

"Nein, ich bin Solo."

"Kann ich kaum glauben.", meinte Yuka.

"Du bist nett und siehst gut aus, du bleibst sicher nicht lang allein.", fand auch Eri.

Inuyasha blinzelte etwas errötet.

//Ich seh gut aus?//, sowas bekam er bisher noch nie zu hören. Da fühlte er sich glatt geschmeichelt.

"Ähm, D-danke."

"Auf was für Mädchen stehst du denn so?", bohrte Ayumi weiter nach. Doch Inuyasha stand nicht auf solche Fragen, die machten ihn nervös.

"Ähm... Also..."

Acht weibliche Augen starrten ihn an und erwarteten eine Antwort. Er fühlte sich von ihrem Blicken wie an die Wand genagelt. Da geriet der trainierte Sportler glatt ins Schwitzen. In solchen Situationen, fiel ihm das denken schwer. So als würde sein Hirn einen kurzschluß bekommen.

"A-Auf...nette Mädchen?", antwortete er, klang jedoch eher fragend.

"Ich glaub wir machen ihn nervös."

"Wir machen ihn eindeutig nervös."

"Wie süß~"

Kagome konnte Inuyasha nicht länger in dieser misslichen Lage lassen. Es war immerhin nicht zu übersehen, das er sich nicht wohl fühlte.

"Schluß jetzt. Lasst ihn und mich in Ruhe. Habt ihr denn nichts anderes, über das ihr reden könnt?"

Und da fiel es Eri wieder ein.

"Oh doch! Hör zu. Miroku scheint Sango gestreichelt zu haben."

"Eh???"

"Miroku hat was?", fragte Inuyasha nach und wirkte plötzlich wieder ganz normal, als wäre eben nichts gewesen.

"Er hat Sango liebevoll gestreichelt, hat er selbst gesagt.", wiederholte Eri.

"Ja, wir haben es mit eigenen Ohren gehört.", bestätigte Yuka.

Inuyasha haute sich auf einmal, dem Anschein nach ohne Grund, seine Hand an die Stirn, was die Mädchen fragend schauen ließ.

//Miroku du Idiot. Was hast du angestellt?//, fragte er sich und sah rüber zu seinem Kumpel. Der hatte aber nur Augen für Sangos Rücken. Inuyasha arbeitete doch mit Miroku daran den Burschen mit dem verkorksten Benehmen gegenüber Mädchen, wieder halbwegs normal hinzubiegen. Jetzt musste er jedoch befürchten das sein Freund durch unüberlegtes Handeln wieder einen Bock geschoßen hat, was erste, winzige Erfolge, zunichte machen würde.

"Inuyasha, was ist denn mit dir?", fragte Ayumi verwundert.

Er nahm die Hand von der Stirn.

"N-Nichts..."

"Heut sind alles irgendwie seltsam.", flüsterte Eri zu Yuka, die darauf mit einem Nicken zeigte, das sie der gleichen Ansicht war.
 

Nach der zweiten Stunde, Chemie, gab es die erste Hofpause. Miroku und Inuyasha saßen diesmal für sich und assen eine Kleinigkeit. Zu den Mädchen konnten sie nicht. Naja zumindest Miroku nicht, denn Sango schien ihn im Moment nicht in ihrer Nähe haben zu wollen. Inuyasha könnte zwar hin, aber so herzlos, Miroku hier allein hocken zu lassen, war er einfach nicht. Ausserdem musste er mit ihm über seine Aktion reden.

"Wieso?", fragte Inuyasha zum Einstieg. Denn diese Frage schien ihm am allerwichtigsten.

"Na weil das liebevoll ist."

Takahashi zog Asaoka von hinten eins mit der Handfläche über den Schädel.

"Ist es nicht."

"Ist es doch!"

"Aber jetzt doch noch nicht!"

"Hm? Wie, jetzt noch nicht?"

"Man Miroku, stell dich doch nicht so blöd an. Wenn ihr ein Paar wärt, könntest´e sie am Hintern streicheln. Dann wäre das liebevoll, ja. Jetzt seid ihr beide aber nicht mal Freunde, oder?"

Miroku guckte auf sein Essen, das er in den Händen hielt und dachte nach.

"Keine Ahnung. Mal ist sie nett zu mir und mal schlägt sie mir ins Gesicht. Ich weiß nicht was wir sind."

"Dann ist das also doch ein Handabdruck, da, auf deiner Wange.", dachte Inuyasha laut. Er hatte sich schon die ganze Zeit gefragt woher Miroku diese seltsam geformte, rote Fläche auf seinem Gesicht hat.

"Wie kann ich denn aber liebevoll zu Jemanden sein, mit dem ich nichtmal befreundet bin?", fragte er ratlos.

"Du willst immer den dritten Schritt vor dem ersten tun. Werde ihr doch erstmal ein Freund. Dann seid ihr zwei auf einer ganz anderen Beziehungsebene. Zum Beispiel wären Umarmungen unter Freunden völlig in Ordnung. Und von da aus könntest du dich langsam an mehr ranwagen. Hast du echt kein Gespürr für sowas?"

"Ich glaub nicht.", seufzte er und ließ den Kopf hängen.

"Oh mann...das wird noch ne menge Arbeit mit dir...."
 

Ein angenehmes Läuten erhellte das gesammte Gelände der Schule. Schon lange warteten viele, ungeduldige Jugendliche auf nichts anderes. Einige glaubten bereits, die Zeit wäre stehen geblieben und sie kämen nie in den Gunuß dieseser frohlockenden Melodie. Dieser Klang war natürlich die Schulglocke. Für den heutigen Montag hörte man sie, zur Freude aller, das letzte Mal.
 

Für die Klasse E-F bedeutete es, das sie sich endlich umziehen gehen durfte. Darauf freuten sich besonders die jenigen, bei denen reichlich Blut und Wasser lief. Blut, im übertragenen Sinne, versteht sich. Es gab keine Verletzten. Obwohl Mirokus Gemächt ausversehen die, ungewollte, Bekantschaft eines Sportgerätes machte. Allein das mitanzusehen, verursachte schon Schmerzen. Selbst bei den Mädchen. Und das sagt doch alles.

Der heutige Sportunterricht kam mal wieder einem Besuch im Fitnescenter gleich. Müsste man ihn beschreiben wären Adjektive wie; ´erbarmungslos´, ´millitärisch´, ´knallhart´ und ´voll fies´ die ersten, die den Oberschülern wohl einfallen würden. Herr Toriyama kannte ganz offensichtlich das Wort ´Gnade´ nicht. Zumindest im Bezug auf seinen Unterricht. Unermüdlich hielt er seine Schüler in Bewegung. Einen faulen Lenz schieben, kam bei ihm mal gar nicht in die Tüte. Für die meisten ist der Schulsport eh die einzige Bewegung, die sie gezwungender Maßen absolvieren müssen. Und irgendwer muss die trägen Windeier doch zu ordentlichen Männern herranziehen. Was sollte denn sonst mal aus der Zukunft des Landes werden?

Endweder gäbe es nur noch dürre Klappergestelle, die zu schwach sind um einen Sack Reis zu tragen oder es liefen Buddhas Ebenbilder durch die Straßen. Eine schreckliche Vorstellung für den engagierten Lehrer.

Inuyasha schaufte erstmal auf einer Bank ordentlich durch. Seine Lungen verlangten nach Sauerstoff. Sein Körper wollte nur ruhen. Zwar trainierte der Neunzehnjährige öfters Mal, doch dieser Sportunterricht ging auch an ihm nicht spulos vorrüber. Sein Shirt war, wie auch das seiner Mitschüler, an den typischen Stellen ganz nass geschwitzt.

„Willst du dich nicht umziehen gehen?“, wurde der junge Mann plötzlich von seinem Kameraden Miroku gefragt. Sein Freund stüzte sich an der Mauer ab, als er das sagte. Ohne einen standfesten Halt, würde er vermutlich einfach in sich zusammenklappen. So wackelig war er auf den Beinen. Mit schwerem Kopf schaute Inuyasha zu ihm hoch.

„Ich ruh mich nur kurz aus. Ausserdem will ich noch Herrn Toriyama was fragen. Du kannst gern schon gehen.“

„Ich kann doch auch auf dich warten.“

„Ach, brauchst du nicht. Ich weiß eh nicht wie lang das genau dauert.“

Miroku merkte das es keinen Sinn hatte zu diskutieren. Und die Kraft dafür hatte er eh nicht.

„Also schön. Verrate mir aber noch um was es ging.“, sagte er beim gehen.

Kaum war Miroku fort, stand schon Kagome bei Inuyasha.

„Hm? Du bist ja noch gar nicht Weg.“, bemerkte er.

Kagome setzte sich mit schmerzenden Lauten neben ihn. Das war heut definitief zu viel des guten gewesen. Morgen, da war sie sich ganz sicher, würde ihr alles weh tun. Noch mehr als jetzt schon.

„Ich wollt nur wissen ob du jetzt zu Herrn Toriyama gehst oder ob du es doch lässt.“

Inuyasha zeigte ja Interesse daran in das Basketball Team zu kommen. Allerdings musste er erst wissen, wie es da mit dem Training aussah. Dienstags und Donnerstags jobbte er schließlich im Eiscafe, da könnte er schlecht spielen gehen.

„Ich frag ihn gleich.“

„Darf ich dann dabei sein? Ich würde gern sofort erfahren wie die Sache ausgeht.“

„Klar, ich habe nichts dagegen.“

In dem Moment kam der Herr, um den es ging, auch schon auf die beiden zu. Als könnte er ahnen, das man noch mit ihm sprechen wollte. Doch diese Fähigkeit besaß er natürlich nicht.

„Na ihr? Der Unterricht ist doch vorbei, was sitzt ihr hier noch rum?“

Aus Höfflichkeit ihres Lehrers gegenüber, standen Inuyasha und Kagome auf. Auch wenn zumindest Kagome gerne sitzengeblieben wäre. Jeder Muskel tat ihr weh.

//Autsch!...Wie soll ich denn bloß nach Hause kommen?//

Heute würde der Schulweg sicher länger als üblich dauern.

//So müssen sich alte Leute fühlen...//

„Ich wollte sie noch etwas fragen. Oder eher gesagt, mit ihren reden.“, schnitt Inuyasha gleich an.

„Und ich wollt zuhören.“, plapperte noch rasch die Siebzehnjährige mit einem frechen Grinsen dazwischen.

„So? Um was geht es denn?“, fragte Herr Toriyama neugierig nach.

„Kagome erzählte mir, das sie der Trainer eines Basketballteams sind. Und ich wollte fragen, ob sie eventuell noch einen freien Platz für mich hätten.“

Inuyashas Herz bummerte stark. Nicht etwa wegen dem ganzen Sport, den er noch vor kurzem machte. Eher wegen der Tatsache, das er sehr enttäuscht wäre, wenn er jetzt abgewiesen werden würde.

„Bist du denn gut? Ich will ehrlich sein, ich hab nur noch Platz für gute Leute. Der Rest des Teams kann schon sehr viel. Einen Neueinsteiger in Sachen Basketball kann ich nicht unterweisen.“

„Nun, ich denke schon das ich gut bin...“, antwortete Inuyasha bescheiden wie eh und je.

„Nix da ´gut´ Inuyasha ist weltklasse! Ich hab ihn spielen sehen. Mit ihm in der Mannschaft können sie überhaupt nicht verlieren! Sie müssen ihn einfach dazu holen!“, mischte sich Kagome ein. Sie wusste schon, weshalb sie bei dem Gespräch dabei sein wollte. Sowas ähnliches, wie das hier hatte sie schon vorrausgesehen. Es war ja sehr löblich von Inuyasha, das er kein großer Angeber war, doch jetzt bescheiden zu sein war falsch.

„So?“

Herr Toriyama wurde hellhörig. Er kannte seine Schüler. So auch Kagome. Sie war kein Mädchen, das ihn anlügen würde.

„Hmmm...Na vielleicht wäre es am besten wenn du mir mal kurz zeigst, wie gut du bist.“

Mit seinen Worten ging der, von vielen Schülern gemochte Lehrer, nach hinten in den Lagerraum und holte einen Basketball vor. Inuyasha fing ihn gleich auf, als er zu ihm geflogen kam.

„Sie werden Augen machen Herr Toriyama!“, versicherte Kagome.

„Zeig ihm das was du mir gezeigt hast.“, riet sie ihrem Kameraden, bevor sie sich zur Seite stellte.

Inuyasha schnaufte kurz durch.

//Jetzt kommts drauf an.//

„Genau hinschauen.“, ermahnte das kleine Fräulein Higurashi ihren groß gewachsenen Lehrer. Schon ein komischer Anblick.

Auf Los, gings los. Auch wenn Inuyashas Beine sich noch schwer wie Blei anfühlten, das durfte jetzt keine Entschuldigung für Fehler sein. Konzentration war gefragt.

Gekonnt führte er den Ball vor sich her. Er lief mit ihm durch die Sporthalle. Einzig seine Schritte und das Aufprallen des runden Leders waren hallend zu hören. Inuyasha führte den Ball um sich rum, durch die Beine hindurch und er warf ihn locker aus dem Handgelenk in den Korb.

Mit verschrenkten Armen und kritischem Blick, beäugte ihn dabei sein ,eventuell künftiger, Coach. Inuyasha sah gar nicht erst zu ihm hin. Das würde nur ablenken. Lieber nahm er wieder den Ball an sich, der schon wie ein Teil seines Körpers war. Mit dem runden Ding unter seiner Führung, drehte der Junge erneut eine Runde. Er brauchte genügend Anlauf. Denn jetzt wollte er zeigen, wie er Dunken konnte. Inuyasha zeigte, wie auf Kagomes Rat hin, alles, was er schon im Park geübt hatte.

Während der Neunzehnjährige versuchte sein Können unter Beweis zu stellen, lugte Kagome schonmal in Herrn Toriyamas Gesicht. Womöglich strahlte er ja bereits vor Freude darüber, endlich einen Schüler gefunden zu haben, der das Zeug zum Profi hatte. Aber die Miene des Mannes war wie in Stein gehauen. Kein Muskel zuckte. Er blinzelte nicht mal. Naja, so verpasst er zumindest keinen Augenblick von Inuyashas Vorführung.

//Er könnte ruhig etwas netter schauen.//

Kagome sorgte sich etwas. War Inuyasha etwa schlechter als sie annahm? Womöglich war er gar nicht gut. Sie hatte ja zuvor noch gar keinen richtigen Meister des Basketballes gesehen. Somit fehlte ihr eigentlich der Vergleich. Nachher stellte sich raus, das ihr neuster Bekannter ein kleiner Amateur war und nichts weiter.

Zur gleichen Zeit, während sie sich all diese Gedanken machte, lochte Inuyasha gerade zum achten mal den Ball ein. Und das mit einer eindrucksvollen Korbleger-Variante. Dem "power move", wie er genannt wird. Beim power move Springt der Spieler mit beiden Beinen zum Wurf ab und pfeffert den Ball mit dem Handgelenk in den Korb. So wie Inuyasha es eben demonstrierte. Doch diese Aktion kostete ihn gerade seine letzte Kraft. Jetzt konnte er einfach nicht mehr. Mit dem Unterarm wischte er sich den Schweiß von der Stirn. Von ganzem Herzen hoffte er, das er überzeugen konnte.

„Ich denke das genügt. Das was ich gesehen habe, reicht mir schon.“

Erwartungsvoll schaute Inuyasha zu seinem Lehrer rüber. Die Stunde der Wahrheit. Nervenkitzel pur für den jungen Hobbysportler.

Herr Toriyama machte es spannend. Anscheinend hat der Gute zu viele Chastingshows gesehen, in denen der Sieger im Finale mit einer endlos langen Pause dazwischen, verkündet wird.

„Du hast echt ne Menge drauf, alle Achtung!“, lobte er mit einem dicken Grinsen.

Kagome fing sofort an zu strahlen. Inuyasha war auch guter Hoffnung aber dennoch erstmal vorsichtig optimistisch.

"Heißt das, ich darf ins Team?", fragte er deshalb nach.

"Du musst sogar ins Team!", lachte Toriyama.

Jetzt fing auch Inuyasha an sich sichtlich zu freuen. Seine Augen funkelten und sein Mund lachte. Eine Mimik, die man selten bei ihm sah.

"Ist das ihr ernst?"

"So wahr ich hier stehe."

"Inuyasha!"

Kagome kam auf ihn zu gelaufen und umarmte ihn drückend.

"Ich freu mich so für dich!"

Der junge Takahashi, von der Zusage nicht ganz bei sich, realisierte im Moment überhaupt nicht, das er von Kagome in den Arm genommen wurde. Ihm gingen ganz andere Gedanken durch den Kopf, sportliche Gedanken.

"Ich kanns nicht glauben.", sagte er leise. Mit dem Glück hätte er nie gerechnet. Gerade wurde ein kleiner Traum von ihm war. Er durfte in einem richtigen Team mitspielen. Davon hatte er so lang geträumt.

"Ich hab dir doch gleich gesagt, das du super bist und es ins Team schaffst!"

Inuyasha lächelte sie dankend an. Es tat richtig gut, das sie so an ihn glaubte und ihm Mut zusprach. Ohne sie hätte er vielleicht spät bis nie vom Team erfahren und hätte womöglich auch gar nicht gefragt, falls er doch noch davon gehört hätte.

"Danke, Kagome."

Herr Toriyama ging zum Basketball, der noch unterm Korb lag und hob ihn auf.

"Wie oft wird denn trainiert, Herr Toriyama?", fragte Inuyasha ihn.

"Zwei mal die Woche, Montags und Mittwochs. Jeweils zwei Stunden.", antwortete der Gefragte. Inuyasha war erleichtert, als er das hörte. Das Training biss sich nicht mit seinem Job. Doppelt Glück gehabt.

"Montag? Also heute?", fragte Kagome.

"Genau. Die Jungs sind auch sicher gleich da, bestimmt ziehen sie sich schon um."

Der lockere Erwachsene klemmte sich den Ball unter den Arm und kam etwas näher an seine zwei Schüler heran.

"Wenn du nichts anderes eingeplant hast, kannst du dabei sein."

"Wirklich? Sehr gerne!"

Inuyasha war gerade Feuer und Flamme, er wollte unbedingt das Team kennen lernen und sehen wie das Training abläuft.

"Super. Dann ruh dich noch kurz aus, bevor es weiter geht."

Immerhin hatte der Junge gerade zwei knüppelharte Sportstunden hinter sich.

"Ähm, dürfte ich denn auch bleiben? Ich möchte zusehen. Ich störe auch nicht.", meldete sich seine Kumpanin sich zu Wort.

"Du willst bleiben? Das brauchst du nicht, Kagome. Geh ruhig schon Heim.", meinte Inuyasha zu ihr. Er wusste ihre Unterstützung zu schätzen, aber sie musste sich nicht ihm zu liebe zu etwas zwingen.

"Ich möchte dir aber gerne zusehen. Morgen würde ich dich eh fragen wie es lief, dann müsstest du mir alles bis ins kleinste Detail erzählen. Willst du das? Ich glaube nicht. So sehe ich es mit eigenen Augen, dann löcher ich dich nicht.", argumentierte sie mit einem frechen Lächeln.

"Also ich habe nichts dagegen wenn du bleibst, aber lenk mir die Jungs nicht ab.", sagte Toriyama.

"Mach ich nicht. Ich bin ganz ruhig.", entgegnete sie lächelnd.

Inuyasha wollte nicht das sie wegen ihm ihre Freizeit opfert, aber es machte wohl nicht viel sinn, ihr zu sagen, das sie Hrim solle, wenn sie es nicht wollte.

"Ich geh mich aber schon mal umziehen.", meinte sie zu den Männern und verließ vorerst die Sporthalle. Herr Toriyama und Inuyasha sahen ihr nach.

"Sag mal, ist sie deine Freundin?"

Inuyasha wurde promt etwas rot und blinzelte verdattert.

"W-was? Nein. Wir sind nur befreundet.", antwortete er sichtlich verlegen.

"Das sah vorhin aber anders aus."

"D-Der Schein trügt."

Er wich dem Blick seines Lehrers aus. Wie kam der überhaupt dazu so etwas zu fragen? Das ist recht indiskret. Und ausserdem total peinlich. Inuyasha stuzte aber während er so drüber nachdachte.

//Wirkten wir wirklich wie ein Pärchen?//

Er hatte da so seine Zweifel. Sie benahmen sich doch ganz normal und freundschaftlich. Warscheinlich ist es normal zu denken, das zwischen Jungs und Mädchen immer mehr sein muss. Meistens ist es ja auch so, das eine Freundschaft auf lange Sicht gesehen nicht gut geht, weil sich einer von beiden in den anderen verliebt. Trotzdem. Sie kannten sich ja auch noch nicht lang. Gerade mal zwei Wochen. So schnell verliebt man sich nicht und wird ein Paar. War zumindest Inuyashas Einstellung.

Nach ein paar Minuten kamen schon die ersten Jungs in die Halle rein. Sie trugen alle ein typisches Basketballoutfit. Ein ärmelloses, lockeres Hemd, mit einer großen Zahl auf dem Rücken und dazu Shorts, die über dem Knie endeten. Farblich waren sie weiß, rot und schwarz gehalten. Auf ihrer Brust prankte das Symbol der Mannschaft, ihr ganzer Stolz. Das Seitenprofil eines weißes Wolfes. Denentsprechen lautete der Name des Teams auch ´Wild Wolves´.

Inuyasha gefiel die Kleidung. Sowas würde er tragen. Schwarz, rot und weiß, waren aber auch Farben, die keinem schlecht standen.

Die Jungs begrüßten ihren Couch und setzten sich ersteinmal auf die Bank hinter ihm. Dabei gingen ihre Blicke natürlich auch zu Inuyasha. Musternd waren sie und fragend.

"Wo ist der Rest von euch?", fragte Toriyama, denn da fehlten noch ein paar.

"Toyo kommt heute nicht, er hat einen Zahnarzttermin.", entschuldigte ihn sein Kumpel Kazu.

"Ah Stimmt, ich erinnere mich, das er mir da neulich was von erzählt hatte. Gut, aber er ist ja nicht der einzige, der fehlt. Was ist mit den anderen?"

"Hier sind wir, Coach!", rief es durch die Halle. Die restlichen Jungs kamen flott angelaufen.

"Aber da fehlt doch immer noch einer.", bemerkte der Lehrer sofort, als er mit den Augen seine Schützlinge abcheckte.

"Wo steckt denn Koga?"

Der kam gerade oben aus der Umkleide heraus, genau wie Kagome. Die Räumlichkeiten der Mädchen und Jungen lagen sich gegenüber und eine gemeinsame Treppe, führte runter zur Halle. Die zwei sahen sich aus Reflex gegenseitig an, als sie zeitgleich die Türen öffneten.

"Hallo", begrüßte die ein Jahrgang jüngere Schülerin ihn freundlich-lächelnd aber flüchtig. Koga war einen kurzen Moment sprachlos. Sie hier zu treffen, kam unvorhergesehen. Er kannte Kagome, allerdings nur vom sehen auf dem Schulhof und im Gang. Bisher hatte sie ihn nie wahrgenommen, er hingegen war heimlich in die schöne Schwarzhaarige verknallt. Und das nicht erst seit gestern.

"H-hi.", entkam es ihm etwas stolpernd aus dem Mund. Er räusperte sich schnell um wieder Herr seiner Sinne zu werden.

Kagome lief derweil schon die Treppe hinunter, Koga folgte ihr sogleich. Musste er ja eh, wenn er nach unten in die Halle wollte. Doch eigentlich würde er das bezaubernde Mädchen sehr gerne ansprechen, wo sie immerhin schon mal `Hallo`zu ihm sagte, öffnete das einen kleinen Spalt weit die Tür zur Kontaktaufnahme. Ihm fiehl jedoch einfach kein guter Satz ein, der zu einem Gespräch führen könnte. Sein Hirn war im Moment komplett im Blackout.

Als sie am Ende der Treppe ankam, sah er schon die Chance seines Lebens zum Schulhof hinauslaufen. Doch plötzlich schlug Kagome den Weg nach rechts ein, der weiter ins innere führte, anstatt geradeaus nach draußen zu gehen.

//Sie geht in die Halle?//

Koga fasste an das Geländer der Treppe und schaute seiner Angebeteten, sich darüber beugend, hinter her. Flotten Schrittes holte er wieder zu ihr auf, bis auch er endlich in der Halle, bei den anderen, ankam, als Letzter.

"Ah, Herr Tanigawa, da sind sie ja endlich!", rief sein Sportlehrer sofort zu ihm.

"Was hat da so lange gedauert?"

"Entschuldigung Coach!"

Koga lief zu seiner Mannschaft, blickte aber dabei zu Kagome, welche sich weit oben auf die Trubüne setzte.

//Sieht sie uns etwa zu? Warum?//, fragte er sich verwundert.

Als auch Koga endlich zu seiner Truppe fand, legte Toriyama los.

"So, da ja jetzt nun alle da sind, kann ich euch diesen jungen Mann hier vorstellen, das ist Inuyasha Takahashi, aus der E-F, er ist ab Heute unser neustes Mitglied. Ich erwarte von euch, das ihr ihn gut im Team aufnehmt und ihm erklärt, wie alles bei uns abläuft. Der Bursche hat mir vorhin schon ein bisschen was von seinem Können gezeigt, er ist wirklich ein sehr guter Spieler, also vergrault ihn mir nicht. Einen wie ihn, können wir gebrauchen."

Das Team antwortete im Chor mit einem: "Geht klar Couch!"

Toriyama lächelte zufrieden. Er wusste ja das seine Pappenheimer gute Jungs sind.

"Dann stell ich dir mal deine neuen Kameraden vor, Inuyasha.", fing er an und startete ganz außen rechts, bei einem schon recht reif aussehenden Typen, der länglichere, zurechtsitzende, schwarze Stachelhaare hatte und schmale Augenbrauen.

"Das sind; Hideaki Otamu, Kazu Shiramatsu, Masahiro Ishiba, Ren Tenno und Ryota Furuboshi."

Die Jungs grüßten Inuyasha freundlich, als ihr Name genannt wurde. So konnte er gleich sehen, wer wer ist, obwohl es eh der Reihe nach ging.

"Und das dort sind Manabu Tamito, Shuichi Kudo, Takeo Fujii, Yuundai Tanaka und Mario Berger."

Beim letzten Namen stuzte Inuyasha.

"Mario Ber- Berger?", hakte er irritiert nach. Der Name klang nicht japanisch und war daher nicht einfach auszusprechen, zumindest der Nachname nicht. Mario kam ihm noch flüßig über die Lippen.

"Ja, Mario Berger, sein Vater ist Deutscher.", erklärte der Lehrer ganz kurz am Rande.

"Aha, Interessant.", kommentiert Inuyasha leise für sich selbst. Jemanden mit ausländischem Blut traf man in Japan nicht oft.

"Ach und der junge Mann, der die ganze Zeit deine Klassenkameradin anstarrt, ist Koga Tanigawa."

Koga reagierte sofort ertappt auf seinen Namen. Ihm entging auch nicht, das der Trainer ausplauderte, er hätte ein Auge auf Kagome geworfen. Dementsprechenend rot war er auch um die Nase. Keiner wusste etwas von seiner schwärmerei für Kagome und das musste jetzt, in ihrem Beisein, nicht ans Tageslicht kommen.

"Uh, Koga hat sich wohl verguckt.", stichelte Ren, der neben ihm saß, mit einem neckischen Unterton. Der Kerl zog gern mal Leute auf.

"Quatsch! Ich frag mich nur was ein Mädchen hier macht, das ist alles.", entgegnete Koga.

"Das ist Kagome Higurashi, sie gehört mit in Inuyashas Klasse. Die zwei sind gute Freunde, sie wollte gerne zusehen. Stört euch doch nicht, oder?"

"Mir egal.", sagte Yundai

"Hab nichts dagegen.", meinte Ryota lächelnd

"Solang sie nicht rumkreischt wie ein Cheerleader.", befürchtete Hideaki

"Wär doch cool, ein paar Anfeuerungsrufe von einer süßen Maus würden mir gefallen.", sprach Ren seine innersten Fantasien aus. Mit einem breiten, schelmischen grinsen versteht sich. Denn Cheerleader konnten ja durchaus sexy sein.

"Anfeuerungsrufe kannst du haben! Auf, auf!", rief Toriyama laut und ernst. Zum Ansporn klatschte er dazu zweimal in die Hände. Der Sportler wollte keine Zeit mehr vertrödeln.

"Fünf Minuten Aufwärnrunde! Danach wird gedehnt!"

Die Jungs spurten sofort und erhoben sich von der Bank. Ohne Wiederworte fingen sie allesamt an in der Halle Kreise zu laufen. Inuyasha klingte sich ein. Zwar hatte er eine Pause, aber eigentlich war er noch sehr warm. Diese Lauferei bräuchte er daher eigentlich nicht. Doch wenn er schon hier ist und im Team, dann macht er auch zu 100% mit.

Beobachtet von Kagome, die ein Lächeln auf den Lippen trug.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hab zu den Jungs neue Steckbriefe angelegt^^ Sie sind noch nicht sehr ausgefallen aber helfen euch vielleicht beim vorstellen^^
Kazus fehlt noch, da ich noch kein Bild habe, das ihn so zeigt, wie ich mir das denke. Eventuell muss ich ihn zeichnen. Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (40)
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Von:  elfenschwert
2018-04-15T01:09:26+00:00 15.04.2018 03:09
biiittteee schreib weiter .....^^
Von:  elfenschwert
2018-04-13T18:42:10+00:00 13.04.2018 20:42
wann schreibst du denn weiter ???
Von:  elfenschwert
2017-05-27T14:40:07+00:00 27.05.2017 16:40
er hat es geschafft ^^....habe aber auch nichts anderes erwartet^^
Von:  DarkKagome
2017-04-25T11:36:26+00:00 25.04.2017 13:36
Eine sehr tolle Geschichte und irgendwie richtig süß die beiden, na da bin ich mal gespannt wann beide mitbekommen das es mehr als nur Freundschaft geworden ist. Freu schon wenn es weiter geht bitte schreib schnell weiter. Lg Kags
Von:  RizaElizabethHawkeye
2017-04-20T10:29:20+00:00 20.04.2017 12:29
Soooooooo süüüüüüß <3
Da merken die Beiden wohl nicht, dass sich da was anbahnt :D :D :D

Mal sehen wann einer die Kontrolle verliert und seine Hand zärtlich ihre Wange berührt oder er stürmisch umarmt wird oder sich in Trance geküsst wird 8)
Vorallem bin ich gespannt, ob Kagome das mit seinen Eltern selber herausfindet oder er es ihr sagt UND vorallem wie sie reagieren wird 8)

Soooo viel spannendes für die Zukunft <3 Vielen Dank für diese wunderschöne Story :3
Ich freu mich auf weitere Kapitel!

LG Isi
Von:  elfenschwert
2017-04-13T23:16:45+00:00 14.04.2017 01:16
wirklich wunderschön,...ich bin total begeistert, dass es wieder geht und gespannt, wie es mit inu´s geschichte so weiter geht
Von:  suslovska
2017-04-13T17:36:12+00:00 13.04.2017 19:36
oh wie schön!
du hast doch mit der story weiter gemacht!
und das is so niedlich! :)
Von:  Kaati
2015-12-26T06:38:17+00:00 26.12.2015 07:38
Schönes Kapitel 😁
Bitte schreib weiter
Von:  suslovska
2015-12-08T12:38:18+00:00 08.12.2015 13:38
uh ja bitte! schreib weiter! ich hab deine story gebannt gelesen bis eben und war echt traurig das ich schon am ende angelangt war... :(
LG,
suslovska :)
Antwort von:  xKeiko-chanx
08.12.2015 15:33
Ich wills versuchen. Ist nur schwer sich wieder reinzufinden. Ich muss erstmal selber nochmal alles lesen, denn im Grunde weiß ich gar nicht mehr was passiert ist. Ich weiß auch kaum noch was passieren sollte. Ich hab mir zwar notizen gemacht aber mal sehen ob ich mich noch erinnern kann, wie das ganze mal enden sollte. Ich kann mich nur noch an Bruchstücke erinnern.
Antwort von:  suslovska
08.12.2015 19:35
haach ich hoffe du findest den faden wieder... ich find deine story so niedlich! :]
Von:  elfenschwert
2015-11-02T00:05:02+00:00 02.11.2015 01:05
es wäre wirklich wahnsinnig schön, wenn du deine geschichten weiterschreiben würdest.


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