Angel of Darkness von SaphirSnake (Die Suche) ================================================================================ Prolog: -------- Etwas, das alles und jeden verschlingt; Baum, der rauscht; Vogel, der singt; Frist Eisen; zermalmt den härtesten Stein; Zerbeißt jedes Schwert; zerbricht jeden Schrein; Schlägt Könige nieder; schleift ihren Palast; Trägt mächtigen Fels fort als leichte Last. ZEIT…. Zeit der Ewigkeit und Unendlichkeit. Ein kostbares Gut, das Kostbarste von „Allen“. Man merkt erst zuletzt wie viel „Sie“ wirklich wert ist. Immer wieder versuchen die Narren, jenen Kreislauf des Lebens zu „durchbrechen“. Unsterblichkeit…… Narren, alles hat ein Anfang und auch ein Ende: Nur die Zeitspanne ist das was zählt. Oder wie Konfuzius zu sagen pflegt: **- Der Weg ist das Ziel-** So war „ES“, so ist „ES“, so wird „ES“ immer sein. Nun, aber es gibt auch hier Ausnahmen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Es gibt jene Wesen, die die Grenzen überschreiten. Diese Geschöpfe sind so unterschiedlich und so … wie soll man’s ausdrücken … anders, verschieden, aber auch mächtig. Aber … -… zu welch einen Preis ..- Die Welt ist meist nie das was sie zu seien scheint. Bald ist sie da und ihr müsst zeigen was ihr könnt, werdet vor schwierige Entscheidungen gestellt die als erstes unscheinbar aber dann sehr schwerwiegend sind. Passt auf welchen Schritt ihr tut. Seit mir ganzem Herzen bei der Sache. Sie wird den Weg euch zeigen wenn ihr euch nicht verschließt. Geht mit gehobenem Haupt, offenen Herzen und Ohren in die schlachten. Zeit…… Sie ist bald reif. Achtet auf die Zeichen und seit bereit, aber…. Fürchtet sie nicht. Kapitel 1: ----------- Selena Glockenklang, laut und klar. Die Schwingungen merkt man, sie ziehen sich durch die Luft und das alte Gestein. Der Rauch betört die Sinne. Wie ein Schleier in der Luft, zieht es sich. Das andauernde wieder hallen jener Glocken in der großen Halle. Die alten Wände ragen bedrohlich in die Höhe, anmutig und alt ist dieses Gemäuer. Alte Steinstaturen verzieren sie, sowie Unmengen an verschiedensten Verzierungen. Die Kunst des Bauwerks der gotischen Architektur, Wölbung um Wölbung. Sie sind gezeichnet von der Zeit, geprägt von Taten vergangener Könige, erzählen Geschichten wenn man die Macht hat inne zu halten und nur zu lauschen. Alte Lieder von großer Bedeutung singt man hier. Frieden Freiheit findet man hier. Zeit spielt keine Rolle mehr in dem Spiel der Welt des Seins. Alle kommen herbei, wenn hier mal wieder ein großes Ereignis ansteht. Seit Jahrzehnten stehen diese Gemäuer unter dem Schutze Gottes und heute wird hier eine Weihnachtsmesse gehalten. Und ich frage mich was ich um Gottes Willen hier verloren habe. Alte Möchtegern Mönchgesänge, kombiniert mit Weihrauch oder der gleichen, dazu noch die Eiseskälte von draußen. Was für ein gelungener Abend. Dabei bin ich noch nicht mal gläubig. Nun dann stelle ich mich mal vor: Ich bin Selena, sehe ziemlich gut aus, was man daran merk da andauern sich die Typen sich zu mir umdrehen, meines Zeichens Vampirin oder auch Nosveratum, genaue 4867 Jahre alt oder besser ausgedrückt vor 4867 Jahren bin ich gestorben, Vampir der Ersten Generation mit eigenem Wappenschild und mit eigenem Reich. Soviel erst einmal zu mir. Also ich sitze in der viert letzten Reihe, recht neben mir eine alte Oma. Ihr Name ist Anita Gray, 80 Jahre alt und mit einen sehr speziellen Mode Geschmack. Also sie liebt grelle Farben, je auffallender desto besser, und ihre Haare erst. Vor genau 8 Monaten hat sie nämlich herausgefunden, dass ich ein Vampir bin. Zu dieser Zeit hatte ich, um nicht groß aufzufallen, den älteren Personen in meiner Umgebung geholfen. Zum Beispiel half ich ihnen mit den Einkäufen oder so was in der Art. Hört sich seltsam an ist aber so. Nun und genau vor 8 Monaten ist mir ein kleines Missgeschick unterlaufen. Ich hatte mich kurz nicht unter Kontrolle. Jedoch hatte sie das Bemerkt und mich darauf angesprochen. Eigentlich hatte ich jedoch damit gerechnet, dass sie schreien würde oder so, doch sie fragte mich einfach von jetzt auf nachher ob es sein könnte das ich ein Schattenwesen wäre. Natürlich war ich ein bisschen überrumpelt. Beantwortete die Frage doch wahrheitsgetreu mit „Ja“. Darauf hin fing sie an zu lachen. Nach einiger zeit erklärte sie mir, dass sie eine Hexe aus dem Clan Meridians sei. Schon ziemlich seltsam die Frau. Entgegen meiner Erwartungen wollte sie mich nicht töten, wie es doch normalerweise zu gebe war, wenn man solch einem Schattenwesen wie mir begegnet. Nein, wir freundeten uns sogar richtig an. Sie erzählte mir dass ihr Clan langsam verschwinde, da die meisten nichts mehr mit der Welt der Magie zu tun haben wollten. Außerdem werden die Magischen Fähigkeiten nicht mehr so stark Vererbt. Ihre eisigste Tochter hat zum Beispiel keine einzige Magische Begabung. Doch ihre Enkelin schon. Und genau aus diesem Grund sitze ich in dieser ollen Kirche. Denn ich habe mit ihr einen Vertrag geschlossen, dass wenn sie mich nicht verrät, dass ich dann ein Auge auf ihre Enkelin habe und sie wenn es nötig ist sogar selber ausbilde in allen Bereichen. Okay, das hört sich etwas seltsam an, ich meine kaum jemand gibt sein Kind freiwillig in die Obhut eines Vampirs. Sie meinte nur darauf, es wäre das besser denn sie sei nicht mehr so richtig in der Lage das zu machen und müsse selber noch einige „Geschäfte“ erledigen, somit brauche sie einfach jemand der über genügend Erfahrung verfüge um auf zu passen, jedoch überlasse sie es mir ob ich mich im Hintergrund halte oder ob ich mich von vorne herein offenbare. Dennoch sollte ich aufpassen denn ihre Enkelin hat nämlich absolut keine Ahnung von ihrer Herkunft. Wieso ich eingewilligt habe? Nun sagen wir einfach es hatte etwas Verlockendes und nach all der Zeit der Einsamkeit habe ich endlich wieder um was ich mich kümmern konnte. Heute werde ich sie das erste Mal kennen lernen. Dummerweise hat die Alte absolut nichts über ihre Enkelin Ausgespuckt außer ihren Namen. Der da lautet: „Natzuki“. Nun endlich ist der Gottesdienst auch vorbei. Weihnachten. 24 Dezember. Und das erste Mal seit Jahren bin ich mal aufgeregt. Nach der Segnung verlassen alle Leute das Gotteshaus um sich auf den Weg zu ihren Geliebten zu machen. Oder doch eher zu den Geschenken. Anita und ich stehen etwas abseits und warten bis die meisten weg sind. Zwischen durch glotzen mich noch einige Typen an. Und dabei hab ich mir heute nur etwas Schlichtes angezogen. Eine schwarze Jeans, eine Rote Bluse auf der hinten eine schwarze Rose zu sehen ist, um die Talie habe ich mir ein dünnes schlichtes Tuch gewickelt, schwarz mit einem etwas komplizierteren roten Muster, und ich habe heute meinen schwarzen Mantel an, noch etwas dezentes Make up und fertig. Als wir uns dann endlich durch die bunte Masse bekämpften, stehen wir auch bald draußen am Tor, das den Eingang markiert. Langsam und sachte rieselte die weise Pracht auf uns nieder. Kleine Rauchwölkchen kommen von der um uns herum hetzenden Meute an Menschen. Es ist zwar Mittag, aber dennoch sehr kalt. Wie Ameisen auf der Jagt, splittern sich die Massen. Man hört noch ein nachklingen der Glocke. „Du bist in Gedanken.“ Werde ich wieder in das Hier und Jetzt zurückgeholt. „Hmmm…“, antworte ich nur. „Komm ein Spaziergang wäre jetzt nicht schlecht für uns zwei“, meint die alte Dame. Sie geht voraus und ich folge stumm in meinem Mantel gehüllt. Wir kommen an einem See an, dort in der Nähe ist eine Bank auf die wir uns setzen. Die Landschaft rund um uns ist in ein sanftes weiß getaucht. Man vermag zu erkennen was sich unter jener Pracht verbirgt, jedoch möchte man einfach nur die aus Sicht genießen. Der See liegt still, in Ruhe, so als vermag ihn nichts zu stören. Die Welt schläft. Das Eis auf der Oberfläche sacht und nicht sehr tief reichend, jedoch durch die Sonne vermag es ein Lichtspiel anzusetzen, das wohl kaum in jener Schönheit zu beschreiben ist wie es war. Eine weiße Decke verschleiert das Leben, was unter ihr ruht und nur auf den nächsten Frühling wartet, um zu neuen Leben zu erblühen. Winter ist die Zeit wo alles sein Ende genommen hat, und nun in den Startlöchern steht um den alten Zyklus erneut zu durchlaufen. Die Stille die jetzt noch herrscht, von Schönheit und Ruhe geprägt, wird auch weichen, bald schon. „Heute wirst du meine Familie kennen lernen, also bitte benimm dich!“ Kommt es mir auf einmal entgegen geschmettert. „Was soll das heißen, das ich mich benehmen soll?! Ich wird mich schon nicht zum Affen machen!“, sagte ich gereizt. „Heute ist Vollmond.“ Bekam ich als schlichte Antwort. „Ich bin kein Werwolf.“ „Nein, bist du nicht. Aber was Schlimmeres.“ „Was willst du mir sagen alte Frau?“ „Ich will nicht dass du mich so nennst. Aber man kann ja nie wissen. Denk daran… wir haben einen Vertrag.“ „Jaja… ich werde mich ja schon daran halten.“ „Das ist gut. Und was denkst du, was dich erwarten wird?“ fragte sie neugierig. „Ich hab mir keine Gedanken gemacht“, war meine gleichgültige Antwort zu der ich noch ein gelangweiltes Gähnen hervorbrachte um es abzurunden. „Du bist seltsam. Ich hätte nie gedacht das du dich erstens auf solch einen Vertrag einlässt und dann machst du dir noch nicht einmal ein paar Gedanken für deinen neuen Schützling.“ Sagte sie erstaunt. Ich lächelte nur. „Ich werde dich ihr als eine gute Freundin von mir vorstellen.“ Ein leichtes nicken bekam sie von mir zur Bestätigung. „Ich hoffe nur das du heut Abend redseliger bist sonst kann Ich's mir abschminken. Was ist den eigentlich mit dir los? Nicht gut in der Nacht geschlafen?“ „Hahaha…. Sehr witzig. Ich möchte nur etwas die Umgebung genießen, wer weiß wann ich das nächste Mal dazu komme mit deiner Kleinen.“ Grinste ich frech. So blieben wir noch einige Zeit einfach nur auf der Bank. Nach einiger Zeit sah Anita auf die Uhr und meinte dann, dass wir langsam los sollen sonst kommen wir zu spät. Also gehen wir zu meinen Wagen und fahren los. Nach einer Ewigkeit, wies mir erschien, lotste sie mich quer Feld ein durch die Städte und Landschaften. Endlich sind wir am Haus Angekommen, welches mir bald das erste Geheimnis eröffnet. Es ist ein Einfamilienhaus mit Garten und Garage, zudem ist es auch noch sehr schön geschmückt, jedoch etwas zu kitschig für meinen Geschmack. Lichterketten sind um eine kleine Tanne gespannt damit sie hell leuchten kann, in sämtlichen Farben wohl gemerkt. Sie ist auch noch mit anderen Dingen verziert. Das Haus hat es auch erwischt. Lichterketten und andere Sachen schmücken es. Nun stehen wir zwei Hübschen vor der Tür, Anita hat schon geläutet. Kurz darauf geht die Tür auf. Eine Frau in guter Garderobe steht vor uns. „Mutter, es wird ja auch langsam mal Zeit dass du kommst!“, meint sie etwas verärgert, bis sie mich entdeckt. „Guten Abend. Sie sind also die Begleitung nehme ich an?“, sagt sie in einem freundlicheren Ton. „Und was ist mit mir?! Krieg ich denn keine Begrüßung“ „Jetzt stell dich nicht so an Mutter, du bist doch diejenige die zu spät kommt! ... Es tut mir leid dass Sie sich solche Umstände machen mussten wegen meiner Mutter.“, meinte sie mit einer leichten Verbeugung zu mir. „Aber wie unhöflich von mir, mein Name ist Teresa Lington, und ihr Name lautet?“ „Selena Numenór sehr angenehm.“ „Aber, aber es ist uns natürlich eine Freude sie bei uns willkommen zu heißen. Nun kommt rein ihr Beiden, draußen ist es bestimmt sehr kalt.“ Als wir dann endlich im Haus sind und unsere Mäntel ablegen, sehe ich mich erst ein bisschen in der schlichten Wohnung um. Sie war einfach aber Geschmackvoll eingerichtet. Plötzlich vernahm man vom oberen Stock ein lautes Poltern. „Da kommt ja endlich meine Enkelin“ strahlte Anita mit Freude, schielte aber auch etwas zu mir um meine Reaktionen gut zu beobachten. Nach kurzer Zeit stand dann ein junges Mädchen so um die 17 ganz in schwarz bei uns. Sie war ein klein bisschen außer Atem, weswegen sie sich kurz auf ihre knie abstützte um Luft zu holen. „Ich habe dir gesagt das wir noch weiteren Besuch erwarten und dass du dich dem entsprechend Kleiden solltest!“, sagte Teresa etwas sauer. „Jaja Mum“, winkte das Mädchen ab. „Hi Oma. Ich hab dich ja soooo vermisst!“ „ Ja ich dich auch mein Liebling.“ Und schon lagen sich die zwei in den Armen. „Und sie sind Selena, habe ich Recht? Oma hat mir erzählt dass sie eine gute Freundin mitbringen würde.“ „ Ja die bin ich“, meinte ich mit einem Lächeln. „Du bist demnach denn Natzuki.“ „Ganz genau!“ „Nun, ich denke wir können nun endlich mit dem Essen anfangen, bevor es kalt wird“, meinte Teresa mit einer flotten Handbewegung in Richtung Esszimmer. Während ich den BITTE-VERZEIHE-SIE-DIESE-UMSTÄBE Blick, ihre Mutter den WIR-REDEN-SPÄTER Blick mit einer Bösen Aura und ihre Tochter den üblichen BENIMM-DICH-SONSTZ-GIBT-ES-HAUSAREST Blick. „Also… meine Omi meinte das Sie...“ „Du…, ich denke das ist besser oder“, meinte ich. „Joa schon. Also dass DU ganz schön in der Welt herumgereist bist und schon viel gesehen hast:“, sagt Natzuki. „Ja, das stimmt.“, antwortete ich knapp. Ja es stimmt ich bin viel herum gekommen, aber eher weil ich alle paar Jahrhunderte mir was Neues suchen musste. „Ich war bis jetzt noch nicht wirklich weg, nur einmal in der Schweiz und in Italien. Aber irgendwann werde ich mal nach Australien gehen.“ „Das ist aber ein ganz schön großer Plan, wenn man bedenkt was für ein Kulturwechsel dir bevor stehen wird.“ Und schon sitzen wir an dem Tisch. Er war reichlich gedeckt und die Tischdekoration war einfach grandios. Eine rot-blaue Tischdecke mir kleinen Mustern, sowie ein paar kleine aufgestellte Kerzen und dann noch ein paar Andere Kleinigkeiten wie Nüsse oder so. Das Essen wird in, so scheint es mir, richtigen Porzellanschalen serviert. Einfach, bunt aber auch nicht zu aufdringlich, so als wäre es einfach ein kleines Feinheit die einfach dazu müsste. Aber ein Platz war leer. „Verzeihung, aber Fehlt nicht noch jemand?“, fragte ich etwas irritiert. „Ja, eigentlich schon. Mein Mann.“, entgegnete Teresa. „Ja! Du bist immer noch mit diesem Typen zusammen. Ihr hättet euch schon längst trennen sollen. Weist du liebes er ist einfach der Falsche für dich!“ „Und dazu ein grauenhafter Vater.“ Da hatte ich mal wieder den Falschen Riecher, aber ich treffe ja bekanntlich immer den falschen Nerv. „Nun hört aber auf. Er hat versprochen sich zu ändern.“ „Hat er schon letztes Jahr gesagt und das Jahr davor.“, meinte Anita nun ein bisschen gelassener. Die Vorspeise wird aufgetischt. „Du musst wissen ich und Omi verstehen uns nicht so gut mit meinen Vater“, flüstert mir Natzuki zu. Sie sitzt direkt neben mir. Plötzlich geht die Haustür auf und ein Mann kommt herein. Er trägt einen schwarzen Hut, einen dunklen Mantel und sein Schal sich tief ins Gesicht gezogen. Anscheinend ist es draußen noch kälter geworden, einige kleine kalte Windböe kommt durch dich offene Tür und Schnee ist auch ein bisschen dabei. Und noch etwas ist mir aufgefallen, eine seltsame dunkle Aura spüre ich, jedoch nur sehr kurz, sodass ich mir dabei nichts denke, kann ja auch nur ein versehen sein. „Wenn man vom Teufel spricht“, meinte Natzuki sarkastisch und lehnte sich mit verschränkten an die Lehne des Stuhls. „Hallo Schatz, wie war die Arbeit?“, meinte Teresa freudig. „Naja, leider musste ich etwas länger bleiben und außerdem stürmt es da draußen ganz schön. Tut mir Leid.“Während sich der werte Herr aus seiner Kälte schützenden Kleidung schält bekommt Teresa einen Kuss von ihm auf die Wange. Nun nachdem die Gestalt sich aus der dicken Haut gepellt hat, erkennt man einen im Anzug gekleideten Mann. Er hat kurzes braunes Haar und ebenfalls dunkle braune Augen. Der Anzug sieht sehr geschäftlich aus. Der werte Herr gesellt sich dann auch gleich zu uns ins Esszimmer. „Guten Abend meine Lieben, “ ist das erste was er in die runde sagt. Doch dann ist erst mal Stille. Da Teresa Bescheid wusste dass ihr Mutter heute in Begleitung erscheint und das selbe auch für Natzuki ging, lässt unweigerlich darauf schließen dass Natzukis Vater Bescheid wusste. Jedoch steht ihm die Überraschung ins Gesicht geschrieben, wahrscheinlich hat er mit einer naja sagen wir mal „älteren“ Dame oder Herren gerechnet, damit sich seine Schwiegermutter nicht so alleine fühlt. Er starrt schon richtig, bis ich mich erhebe und ihn damit aus seinen Gedanken reise. „Guten Abend, ebenfalls. Mein Name ist Selena Numenór“, sage ich um erst mal höflich anzufangen. Manche Umgangsformen müssen einfach sein. „Mein Name ist Joe, es freut mich sehr ihr Bekanntschaft zu machen“, meint er und reicht mir seine Hand zum Gruß. „Ja ja“ kommt es gleich nachdem ich seine Hand schütteln wollte. Ungewollt zucke ich zurück. „Als ich angerufen hatte und Bescheid gesagt habe, hatte sich das ganz anders angehört.“, sagt Anita etwas zornig. „Mutter! Nicht jetzt“, kommt es von Teresa. „Aber sie hat doch recht Mama. Als sie angerufen hatte, hat Papa nur rum gemeckert, die ganze Zeit!“ „Schluss ihr Beiden! Jetzt ist weder der richtige Zeitpunkt noch der Richtige Ort sich zu streiten.“ Die fürs erste einkehrende stille, obwohl sie erst kurz weilt, ist schon etwas unbequem. Doch nun wird endlich richtig aufgetragen. Jeder kriegt von jedem etwas. Das Essen duftet großartig, würde man sagen. Und es ist auch ein Augenschmaus. Die Stille wird durch das klirren des Besteckes durchbrochen. Und für alle scheint es eine Erholung da zu stellen sich erst mal auf den Teller zu tun. Ich bemerke einem etwas fragenden Blick von Anita. Anscheinend hat sie vergessen zu bedenken, dass ich ein Vampir bin und ich mich eigentlich ja genau genommen von Blut ernähre. Ich beschwichtige sie mit einem kleinen Lächeln und lasse natürlich etwas, aber nur wenig, auftischen. Für Wesen wie mich, die sich eigentlich von etwas ganz anderem „ernähren“, ist es eigentlich nicht zu gut wenn man Menschliches Essen zu sich nimmt. Der Körper hat sich so verändert, dass man auf solcher Art Speisen verzichten kann, da die benötigten Nährstoffe zu wenig oder gar nicht darin enthalten sind. Einfach eine Essensumstellung. Jedoch gibt es einen kleinen‚ Harken. Da ich ja auf Blut angewiesen bin, könnte man es so ausdrücken dass mir das „Normale“ Essen nicht mehr bekommen tut. Also werde ich heute Nacht einige Bauchschmerzen haben. Bewusst oder Freiwillig dafür sorgen dass man später einige erleiden muss, dabei zufrieden sein dass man alles tun musste nur um eine Illusion aufrecht zu erhalten. Der Schein besteht schon seit der Machtübernahme der Menschen über die Erde. Evolution. Alles ist doch nur ein Schatten Spiel, worin kaum jemand wirklich zu erkennen ist weil er sich hinter Trugbildern versteckt. Und meistens muss man Opfer bringen, es kommt auf die Sache an die man gewillt ist zu tun, die Bestimmt wie hoch das Opfer ist. Bei mir wird aber noch einiges mehr passieren, wer weiß schon wie die Zukunft aussieht. Langsam beginnt sich jedoch wieder was zu regen. „Nun wie war die Arbeit?“, durchbrach Teresa die Stille. „Wie gesagt ich musste länger bleiben.“ „Jaja, … andauernd musst du länger bleiben, darum kannst du auch nie ein Versprechen halten wenn du eins gibst.“ „ Schatz du weist das ich sehr gerne was mit dir Unternehmen will. Du bist meine Tochter, deswegen solltest du es doch am besten Verstehen.“ „Na und, dennoch könntest du es wenigstens mal versuchen, aber selbst das machst du nicht!“ „Ich denke Das können wir einander mal besprechen.“ „Ach komm lass deiner Tochter mal die Meinungsfreiheit.“ „Genau tu was Oma sagt.“……….. Eine große Familien Diskussion ist entstanden. Mit sämtlichen normalen Themen und Streitpunkten. Jeder der eine Familie hat kann sich vorstellen wie das aussieht. Aber ich besitze schon lange keine Familie mehr, was zur Folge hat dass ich mich wie ein Zaungast fühle. Mitten drin im Geschehen und absolut keine Ahnung was man tun muss. Die Situation normalisierte sich. Wieder. Wenn man es so nennen kann. Eine gewisse Spannung ist jedoch geblieben. Nach dem Essen gehen sich alle ins angrenzende Wohnzimmer. Wiederum ist hier auch alles in weihnachtlichem Glanz. Vom Tannen Baum bis zu den kleinen Adventskranz zum Krippen Spiel unterm Baum und den Geschenken. Wir hallten eine kleine Bescherung ab, natürlich nicht ohne ein paar Lieder zu singen. Alles im allen ziemlich gelungen. Jeder bekommt auch eine Kleinlichkeit. Biss plötzlich eine Art rumpeln von draußen zu vernehmen ist, sowie dass plötzlich das Licht kurz Flimmerte. Draußen hat der Sturm mächtig zugelegt. Jetzt ist es kaum noch zu sagen ob man wegen der Dunkelheit oder des Schneeflusses nichts sehen kann. Wie beim Sandsturm in der Wüste, nur blendet die Sonne nicht und es ist auch nicht knochentrocken und heiß, nein, hier ist es stock finster und eiskalt und da Schnee ja bekanntlich aus gefrorenen Wasserkristallen, mit der Anmerkung das jeder Kristall absolut einzigartig ist, besteht, ist es dem nach auch verständlich dass eine gewisse Feuchtigkeit existiert. Und so wie der Sand uns ebenfalls die Sicht versperrt, schneit der Schnee unser Blickfeld ein. Die wunderschöne, auf der einen Seite-, und doch auch unpassende, von der anderen Seite –betrachtete, Tatsache, ist die Ursache des Problems, dass Anita und ich, derweil nicht zu meinem Auto gelangen können, geschweige denn nach Hause fahren können. Tja manchmal muss man sich seinem Schicksal fügen. „Oh, man! Das stürmt… Also weg kommt ihr heute Abend Bestimmt nicht mehr“, meint Natzuki, vor dem Wohnzimmer Fenster klebend. „Ich glaube es hat unsere außen Weinachtverkleidung so wie unseren Mini Tannenbaum erwischt. Ich kann absolut nichts mehr erkennen. Hahaha..“, lacht sie. „Super, und morgen darf Ich's wieder aufräumen“, seufzt Teresa. „Ich glaube wir sollten das Gästezimmer fertig machen, es ist zu gefährlich jetzt noch raus zu gehen.“ Damit verschwindet Joe. Mal ganz ehrlich, eigentlich habe ich damit gerechnet, dass Anita und Joe, sich die gesamte Zeit in den Haaren liegen würden. Am Anfang sahen die Beiden wirklich wie zwei abgerichtete Kampfhähne aus. Aber aus welchen Gründen auch immer, haben sie jetzt einen vorübergehenden Waffenstillstand. Sie haben sich mit der Situation abgefunden. Zum Glück. Wer weiß was sonst noch alles passiert wäre. Später ist es endlich so weit, dass alle müde werden und ins Bett wollen. Draußen tobt immer noch ein Blizzard ähnlicher Sturm, ohne jemals ein ende zu nehmen. Es ist ein recht kleines Zimmer indem ich mich jetzt mit Anita befinde. Zwei Betten ein kleiner Schrank und noch andere Deco-Teile, die den Raum trotz seine minimalen Größe sehr gemütlich machen. Das beste an der Sache ist, hier gibt es keine Weihnachtsdekoration. Die ganzen Farben machen mich langsam krank. Ich lege mich auf das eine Bett und seufze. „Hey, so schlimm war der Streit nun auch nicht,“ meint Anita. „Nein, gar nicht… Ihr seid euch nur beinahe an die Gurgel gefallen wie vollblütige Kampfhunde.“ „So schlimm war es nun auch nicht. Du übertreibst.“ „Nein, tu ich nicht. Selbst Natzuki ist hinter dem Sofa in Sicherheit gegangen. Und die arme Teresa erst… davon fange ich erst einmal nicht an.“ Hierzu ist zu erwähnen, dass kurz nach dem beschlossenen Waffenstillstand es noch heftiger wurde. Die beiden können sich einfach nicht riechen. Anita liegt nun auch endlich erschöpft im Bett. „Selena?“ „Hmmm…?“ „Wehe du attackierst einen von ihnen heute Nacht!!!“ „Keine angst, ich habe gut gefrühstückt, aber du weist genau so gut wie ich das dies nicht deine frage ist… obwohl ich davon ausgehe das du nichts dagegen hättest wenn ich Joe beiße oder?“ „Nein, bei dem hab ich keine Probleme. Aber…“ „Nun sag schon. Was ist los?“ „Ich versteh dass nicht. Wieso verhältst du dich so sozial? Du bist eine Bestie.“ „Mag sein dass ich von dieser Rasse nun bin, aber das hat nicht zu bedeuten das ich mich anders Verhalten kann. Zudem fragst du mich diese frage schon das 27ten... nein… 28ten mal. Langsam solltest du einsehen, dass ich dir die Antwort nicht geben werde. Finde sie heraus. So wie ich herausfinde warum du mich gefragt hast auf deine Nichte acht zu geben.“ Wir reden noch den ganzen Abend. Bis Anita sich umdreht und einfach ein schläft. Ich stehe die ganze zeit vor dem dem Fenster. Der Sturm ist nun schwächer. Die einzelnen Schneeflocken in der ferne, jene für das Menschliche Auge nicht zu erspähen, tanzen und feiern. Sie fliegen quer durch die Gegend ohne Ziel, ohne ein Zeitgefühl, einfach frei. Der Himmel ist verhangen und die Welt ist bedeckt von der weißen Pracht die Unschuld weckt. Bis der Frühling kommt und sie verscheucht um wieder Leben zu bringen. Kapitel 2: ----------- Die Nacht. Pech schwarz. Finster. Kälte die sich über die Stadt legt. Alles einfriert. Leben aussaugend. Schleicht über den Boden. Kriecht in die kleinsten Spalten. Raubt die Lebenskraft, vereist die Adern. Weiße Pracht, wie Unschuld rein, rieselt als weiche Decke nieder auf die dreckige Straße. Verdeckt Schmutz und Sünde zu gleich. Glitzern tun die Eiskristalle weich durchs Sternenlicht und durch den Mondschein. Erleuchtet durch Straßenlaternen schlaft die Stadt. Still funkeln die Sterne hinab. Große dunkle Stiefel stapfen im Marsch durch den Schnee. Er knirscht unter dem gewaltigem Druck. Die Stiefel sind dreckig und die Männer die sie tragen sind vermummt. Riesenkerle mit mächtig Muskelmasse laufen nicht gerade lautlos durch die Gegend. Bewaffnet transportieren sie ein Kiste. Diese Kiste ist klein und aus Ebenholz. Schnell huschen die Augen der Wächter über die Mauern und Dächer. Suchen nach Gefahr. Der Vorderste, der Führer, läuft mit der Hand an der Waffe voran. Ruhe in einer Stadt. Sie schläft und bemerkt den kleinen Zug gar nicht, der sich den Weg bahnt, durch den Schnee. Kaum bemerkt und auch nicht gesehen. So zieht er voran. An einer Kreuzung angekommen, suchen die Augen der Männer nach allem was nicht so sein sollte. Doch finden sie nichts. So schreiten sie dick verpackt in ihren Mänteln voran. Aber für ihre Augen ungesehen, ist in den Schatten was geschehen. Etwas verfolgt den kleinen Zug der bewaffneten Männer. In den Schatten verstecken sich Gestalten, welche mit einer unglaublichen Geschwindigkeit fort bewegen. Am Ende geht alles sehr schnell... Die Männer sind nicht schnell genug. Waffen klirren, doch schnell ist es vorbei. Der Schnee is nun in die rote Farbe des Blutes getaucht. Die Kiste ist weg und die Männer werden nie ihr Ziel erreichen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)