Flieger & Fänger von Terrormopf ================================================================================ Kapitel 2: Krankenhausaufenthalt -------------------------------- Als Kama am nächsten Morgen erwachte blickte er in die geöffneten, braunen Augen Levis. „Gut geschlafen, während du mir den ganzen Platz genommen hast?“, fragte dieser und hob die Brauen. Kama hingegen streichelte ihm behutsam durchs Haar, überging die Frage einfach, fragte stattdessen selbst: „Wie geht es dir? Hast du Schmerzen?“ Daraufhin rutschte Levi etwas näher an ihn heran, zwang ihn schon fast dazu ihn an sich zu drücken und antwortete, relativ unverständlich, da er das Gesicht gegen Kamas Brust gelehnt hatte: „Es geht, es geht.“ Kama seufzte, drückte ihm einen Kuss aufs Haupt und gab ihm die Umarmung, nach der er verlangte, dann flüsterte er: „Ach Levi, es tut mir so leid. Bitte entschuldige.“ „Ist schon gut, Kama, ist schon gut.“ Wieso hatte er es nur geschehen lassen? Nur wegen ihm war Levi nun so schwer verletzt und konnte in nächster Zeit nicht mehr die Freiheit des Fliegens spüren. Und für jemanden, der diese Freiheit so gewöhnt war, musste das eine der schlimmsten Foltern sein. Und das hatte er seinem Levi angetan. Er wich leicht zurück, als Levi plötzlich die Luft ausstieß und sich aus der Umarmung löste, um sich auf den Rücken zu legen, die Augen geschlossen, die Kiefer fest aufeinander gepresst. „Hast du Schmerzen, Levi? Sind es deine Rippen? Soll ich nach einer Schwester rufen, damit du neue Schmerzmittel bekommst?“ Kama wurde normalerweise nicht schnell beunruhigt, doch wenn es um Levi ging, war das etwas ganz anderes und so sprudelten die Fragen nur so aus ihm heraus. Er stand auf und lief zur Tür, öffnete sie schwungvoll und rief auf den verlassenen Flur hinaus: „Schwester! Schwester, kommen Sie!“ Aus dem Zimmer hörte er Levi stöhnen: „Es geht schon, Kama… Ah scheiße, tut das weh!“ Er wartete nicht darauf, dass eine Schwester kam, sondern stürmte zurück an Levis Bett, nahm dessen Gesicht zwischen seine Hände, sah ihm fest in die Augen und sagte: „Sch, Levi. Es wird gleich besser werden, gleich lässt der Schmerz nach, harre nur noch ein bisschen aus.“ Levis Finger krallten sich schmerzhaft in Kamas Arme, doch er wich nicht zurück, verzog keine Miene, sondern bewahrte den Blickkontakt zu Levi. Was war nur auf einmal geschehen? Es würde doch wohl nichts Schlimmeres gewesen sein? Hatte eine der gebrochenen Rippen vielleicht ein Organ verletzt? Hatten die Ärzte das übersehen oder war es erst eben geschehen? Hätte er nicht so lange auf der Seite liegen sollen? War es seine Schuld? Hätte er ihn behutsamer anfassen sollen? „Was ist denn los, dass Sie so einen Radau veranstalten?“ Die Stimme der Schwester riss ihn aus seinen Selbstvorwürfen und er ließ Levi abrupt los, sah zu der Frau. „Er hat plötzlich starke Schmerzen bekommen, ich weiß nicht, was…“, setzte Kama an zu erklären, was vorgefallen war und weswegen er nach Hilfe gerufen hatte, doch die korpulente Frau drängte ihn lediglich zur Seite und sagte mürrisch: „Dann mach mal Platz, Jungchen.“ Sie tastete die Seite ab, die Levi sich hielt und fragte ihn hin und wieder, ob es ihm wehtue. Kama konnte genau sehen, dass er der Frau am liebsten jedes Mal wenn sie ihn das fragte, eine gescheuert hätte, doch er hielt sich im Zaum und antwortete ihr brav. Jedes Mal mit ja, wobei Kama vermutete, dass ihre Berührungen auch ohne sowieso schon gebrochene Rippen schmerzhaft gewesen wären. Doch endlich ließ sie von Levi ab, aber anstatt etwas gegen seine Schmerzen zu tun, sagte sie lediglich: „Das muss sich der Doktor ansehen.“ Nun war es Kama, der ihr am liebsten eine runtergehauen hatte. Was bildete sich dieses Frauenzimmer ein, seinem Levi zusätzlich wehzutun und das nicht einmal mit ersichtlichem Grund? Doch er riss sich zusammen, stand einfach schweigend daneben und sah der Frau dabei zu, wie sie ein kleines schwarzes Gerät, das an ihren Gürtel geschnallt war, nahm und einen der Knöpfe darauf drückte. Dann blickte er wieder zu Levi, der ihn unentwegt anstarrte. Und in seinen Augen stand pures Entsetzen und Angst. Warum konnte Kama nicht mit ihm tauschen? Er würde ihm das ganze so gerne ersparen! Schweigend stellte er sich an die andere Seite des Bettes und nahm Levis Hand. Ignorierte den missbilligenden Blick der Schwester, sondern versuchte Levi Kraft zu geben. Kraft und Zuversicht. „Sie haben mich angepiepst, Schwester?“ Es war der Arzt, der sich schon am Tag zuvor um Levi gekümmert hatte. „Sein Begleiter hier sagte, er habe plötzlich starke Schmerzen bekommen und ich konnte auf Anhieb nicht herausfinden was auf einmal los ist“, antwortete die unsympathische Frau und der Arzt erwiderte irgendwas in ihrem Ärzte-Fachjargon. Kama hatte keine Ahnung wovon sie sprachen, doch er ließ sich seine Sorgen nicht anmerken, sondern sprach beruhigend auf Levi ein, versicherte ihm, dass es nichts Schlimmes und die Schmerzen bald vorbei sein würden. Dann wurde Levis Bett hinausgerollt und Kama angewiesen zu warten. Als hätte es nicht schon gereicht, dass er gestern während der Operation hatte warten müssen… da hatte er wenigstens gewusst was los war und was gemacht wurde, aber jetzt… er war völlig im Ungewissen. Erschöpft setzte er sich und stützte die Stirn in die Hände. Er hätte sich einfach nicht zu Levi in das enge Bett quetschen sollen! Hätte ihn nicht so an sich drücken sollen! Was war nur los mit ihm? Warum machte er in letzter Zeit so viele Fehler? Er stand auf und ging ein paar Schritte im Zimmer auf und ab. Schließlich stellte er sich ans Fenster und sah hinaus. Es war windig und das Herbstlaub wurde schon fast gewaltsam von den Ästen geweht, der nasse Untergrund reflektierte die Sonne grell. Hinter ihm räusperte sich jemand und er vernahm die Stimme der Schwester von zuvor: „Verzeihen Sie…“ Er atmete geräuschlos aus, setzte einen ruhigen Gesichtsausdruck auf und drehte sich zu ihr um: „Ja?“ „Mit ihrem Freund ist alles in Ordnung, wir mussten ihn aber noch mal checken, um ganz sicher sein zu können. Machen Sie sich also keine Sorgen. Wir bringen ihn gleich wieder, aber zur Sicherheit wird er noch mindestens den Rest der Woche hier bleiben müssen, wenigstens zur Beobachtung. Vielleicht könnten Sie ihm einige persönliche Gegenstände für die Zeit mitbringen? Wenigstens frische Kleidung und Waschzeug?“ Kama schluckte um eine zu große Gefühlsregung zu unterdrücken. Doch er lächelte milde und entgegnete: „Ja, danke sehr. Kann ich noch warten, bis er wieder hier ist?“ „Natürlich“, entgegnete die Schwester, drehte sich dann um und ließ ihn allein, hatte die Türe hinter sich geschlossen. Erleichtert legte Kama den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und atmete tief durch. Alles war in Ordnung, es gab wohl doch keine weiteren Komplikationen… „Hey Kama, wusstest du, dass ich mir zwei Rippen gebrochen habe, ein paar geprellt, das Handgelenk gebrochen und auch noch ne leichte Gehirnerschütterung habe? Krass, oder?“ Levi schien aufgeregt wie ein kleines Kind zu sein, als er in seinem Bett wieder ins Zimmer geschoben wurde. „Eine leichte Gehirnerschütterung auch noch?“ Er setzte sich wieder neben Levis Bett auf den Stuhl und wartete nur darauf, dass die anderen Personen den Raum verließen. „Los, Kama, los! Setzt dich zu mir aufs Bett, umarm mich, küss mich, zeig mir, dass du dich freust, dass ich noch lebe!“ Wenigstens hatte Levi damit gewartet bis alle anderen gegangen waren. So kam er seinem Wunsch nach, setzte sich zu ihm aufs Bett, nahm ihn vorsichtig in den Arm, gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen und sagte ihm: „Ich bin froh, dass du noch lebst, Levi, wirklich.“ Levi drückte sich fest an ihn, sodass Kama schon Angst hatte, dass er gleich wieder so starke Schmerzen bekam, doch er krallte sich am Stoff von Kamas Hemd über dessen Brust fest und ließ sich zurück in die Kissen fallen, Kama mit sich ziehend, sodass er nun, etwas überrascht, halb auf ihm lag. „Was…?“, setzte er an zu fragen, doch Levi unterbrach ihn, indem er ihm seine Lippen aufzwang und dann sagte: „Du sollst nicht einfach nur machen, was ich sage! Du sollst es mir auf deine Art zeigen. Sonst kann ich dir doch nicht glauben, Kama, sonst glaub ich dir nicht.“ Kama befreite sich aus der Umarmung und tat einen Schritt zurück. Er hatte wieder seinen unnahbaren Gesichtsausdruck aufgesetzt, setzte sich auf den Stuhl und sagte ruhig, während Levi ihn erwartend ansah: „Warum hätte ich dich denn sonst retten können?“ „Vielleicht reiner Reflex?“, mutmaßte Levi. „Oder weil du weißt, dass kein anderer Flieger so waghalsig ist wie ich und du nur mit mir beweisen kannst, dass du der beste Fänger bist?“ „Nein, Levi, du weißt, warum.“ „Na los, sag schon“, forderte Levi, ein Lächeln auf seinen Lippen, wobei dieses Lächeln mehr nach einem Grinsen aussah. „Weil“, setzte Kama an und sah beiseite. Er konnte Levi einfach nicht in die Augen sehen, wenn er das sagte, auch wenn er es ihm schon oft gesagt hatte. „Weil ich dich mehr liebe als mein eigenes Leben. Und das weißt du ganz genau, also gib jetzt endlich Ruhe.“ „Geht doch“, hörte er Levis zufriedene Stimme. „Nun komm schon her, lass dich von mir umarmen.“ Er stand wieder auf und begab sich in die Umarmung. Levi strich ihm behutsam durchs Haar, küsste seine Wange. „Du hast dich auch verletzt, nicht wahr?“ Kama nickte leicht. „Und das weil du mich retten wolltest, obwohl ich doch derjenige war, der leichtsinnig gewesen ist.“ „Sagt man dann nicht für gewöhnlich ‚Danke’?“, fragte Kama ruhig, ließ Levi durch seine raspelkurzen Haare streichen und sein Gesicht liebkosen. „Danke sehr.“ Es war eines der wenigen Male, dass Levi sich bedankt hatte. Und dennoch zuckte Kama nicht einmal mit der Wimper. Sie taten, was sie voneinander verlangten. Bedingungslos. Er hatte gewusst, dass Levi sich bedanken würde, ebenso wie er wusste, dass Levi sich entschuldigen würde, wenn er es nur wollte. Auf der anderen Seite würde er alles tun, was Levi von ihm verlangte und das bedeutete wirklich alles: Sich umbringen, mit ihm schlafen oder ihm nur ein Eis bringen; es war vollkommen gleich. So saß er auf der Bettkante und umarmte Levi, genoss die Nähe. „Wieso hast du mich nicht aufgehalten, Kama, es ist alles nur deine Schuld.“ „Ich hab’s versucht“, antwortete er wahrheitsgemäß und dachte daran, wie er Levi mehrmals dazu aufgefordert hatte diese Dummheit zu lassen. „Aber viel zu halbherzig“, erwiderte Levi daraufhin und schmiegte seine Wange an Kamas. „Und nicht mal rasiert hast du dich, deine Backe ist ganz rau und stoppelig.“ „Verzeih, ich habe nicht daran gedacht.“ Doch als würde er es nun erst recht genießen, fuhr Levi fort seine Wange an der Kamas zu reiben. Levi hatte kaum Bartwuchs. Er musste sich vielleicht höchstens einmal die Woche rasieren. Vor vier Jahren, als Kama selbst noch zwanzig gewesen war, hatte er sich schon längst regelmäßig jeden Morgen rasieren müssen. Levi war einfach anders als er, ganz anders. Kama hatte schon seit dessen Geburt die Verantwortung für ihn und sich selbst übernommen. „Glaubst du, du kannst mir noch vertrauen?“, fragte Kama schließlich und bemerkte mit Bedauern, dass Levi seine weiche Wange von seiner löste. Er sah ihn einen Augenblick an und sagte dann lächelnd: „Du bist so dumm, Kama, so dumm. Warum sollte ich dir denn nicht mehr vertrauen?“ Kama wich seinem Blick aus und erwiderte: „Weil ich dich nicht gefangen habe, ich habe dich einfach fallen lassen.“ Levi lachte daraufhin und schaffte es so Kamas verwirrten Blick wieder auf sich zu ziehen. Schließlich sagte er: „Kama, du solltest dich auch noch einmal komplett checken lassen, denn scheint’s hast du ein Problem mit deiner Wahrnehmung.“ „Was meinst du damit?“, fragte der Größere verwundert und Levi fuhr fort: „Du hast mich nicht fallen lassen. Sag mir, Kama, sag mir, was hast du dir alles getan?“ „Ich hab mir nur die Schulter ausgekugelt und mein Handgelenk ein bisschen verstaucht. Es ist nichts Schlimmes.“ Levi nahm seine Hand, um die der Verband gelegt war, küsste sie und sagte: „Und das nur wegen mir. Du bist gerannt, bist gesprungen, hast dich verletzt, nur um mich zu retten. Was für einen sichereren Beweis könnte es geben, dass ich dir voll und ganz vertrauen und mich auf dich verlassen kann?“ Für einen Augenblick sah Kama ihn an, dann löste er sich und stand auf. „Was machst du?“, fragte Levi und nun war es an ihm verwirrt zu schauen. „Ich gehe in die Kaserne“, antwortete Kama und machte Anstalten das Zimmer zu verlassen, doch Levi rief: „Hey! Warum das denn? Willst du mich hier jetzt ganz alleine lassen?“ „Ich komme doch gleich wieder“, sagte Kama und küsste Levi sanft auf die Stirn. „Ich gehe nur eben ein paar Sachen für dich holen, damit du dich waschen und umziehen kannst.“ „Beeil dich aber“, murrte Levi und Kama eilte sich hinauszukommen, solange er noch das Einverständnis Levis hatte. In dieser Woche hatte Kama nicht viel Zeit für Levi, denn ihr Vorgesetzter sah es nicht ein Kama vom Dienst und vom Training zu befreien, nur weil sein Flieger im Krankenhaus lag. Er sah es vielmehr als perfekte Gelegenheit für Kama sich voll und ganz auf die Ausbildung zu konzentrieren. Und hatte Kama bisher immer geglaubt, das Training mit Levi sei anstrengend gewesen, so war es nun ohne ihn noch viel nervenaufreibender und ermattender. Doch darum genoss er die Freizeit, die er bei Levi verbringen konnte umso mehr. Obwohl Levi strengste Bettruhe verordnet war, war er lebhaft wie immer, fragte Kama darüber aus, was er im Training hatte machen müssen, regte sich an seiner statt auf und erzählte Kama seinerseits den neusten Klatsch aus dem Krankenhaus. Es war erstaunlich wie viel Levi mitbekam, obwohl er sich kaum traute sein Bett zu verlassen. Kama wusch ihm gerade das Gesicht, Levi weigerte sich strikt die Schwestern ihn waschen zu lassen, da fragte der Flieger: „Du sag mal, Kama?“ „Hm?“, machte dieser und wusch den Waschlappen aus. „Auf dem Weg ins Krankenhaus kommst du doch an einer Bäckerei vorbei, nicht wahr?“ „Ja.“ Er wusch ihm nun den Hals. „Kannst du mir heute Abend nicht mal was Leckeres zu Essen mitbringen? Dieser Krankenhausfraß ist die reine Folter, sag ich dir, die reine Folter.“ Kama wischte ihm über die Lippen und entgegnete: „Ich weiß nicht, ob das so gut ist. Ich weiß ja gar nicht, was du jetzt überhaupt essen darfst.“ „Sei doch nicht so überkorrekt!“, maulte Levi und ließ sich von Kama den Arm heben, damit dieser ihn auch dort gründlich waschen konnte. „Ich bin hier, weil ich mir ein paar Rippen und den Arm gebrochen habe und nicht wegen einer Magenverstimmung oder dergleichen, also stell dich nicht so an und bring mir heute Abend was Leckeres mit!“ „Ich will schauen, ob ich was finde.“ „Und nun küss mich.“ Kama seufzte innerlich, beugte sich aber dennoch zu Levi hinunter und küsste ihn sanft auf die Wange. „Nicht so, du Trottel! Richtig, du Trottel, richtig!“ „Was du immer willst“, murmelte Kama, doch Levi unterbrach ihn und sagte: „Du sollst, nicht reden, sondern mich küssen, verdammt!“ „Ist ja gut, Levi, ich tu’s ja schon.“ Und so beugte er sich erneut zu ihm hinunter und küsste ihn nun so wie er es verlangt hatte. Es fühlte sich nicht schlecht an Levi zu küssen, doch er hatte keine Ahnung wie Küsse sich anfühlen sollten. Die einzige Person, die er je geküsst hatte, war Levi. Und nur der hatte schon mal jemand anderen geküsst. Kama hatte ihn damals gesehen, vor vier Jahren, als Levi 16 und er selbst 20 gewesen war. Er hatte auf einer Feier, wenn auch betrunken, ein Mädchen geküsst und war später mit ihr verschwunden. Kama wusste nicht, ob sie miteinander geschlafen hatten, er hatte Levi auch nie danach gefragt, aber danach war Levi für dreieinhalb Monate fest mit dem Mädchen ausgegangen. „Und wenn du mir heute Abend nichts Leckeres mitbringst, dann küss ich dich nie wieder, hast du gehört? Nie wieder“, sagte Levi, als Kama sich wieder von ihm gelöst hatte. Kama wusste genau, dass es nur eine leere Drohung war, denn normalerweise war es stets Levi, der von ihm verlangte, dass er ihn küsste, aber er würde ihm dennoch etwas vom Bäcker mitbringen. Allein um seine leuchtenden Augen zu sehen, wenn er hinein biss und sich darüber freute mal wieder etwas Wohlschmeckendes zu essen. Er fuhr fort ihn zu waschen und lauschte schweigend Levi, dem eine andere Anekdote aus dem Krankenhausalltag eingefallen war. Als er am Abend wieder ins Zimmer kam, rügte ihn Levi erst einmal: „Hättest du dich nach dem Training denn nicht duschen und umziehen können, bevor du mich besuchen kommst?“ Kama stand lediglich vor ihm, triefend nass vom Regen, durch den er gerannt war, noch ganz außer Atem und in Trainingskleidung. „Tut mir leid, aber ich musste gleich nach dem Training lossprinten, damit ich noch rechtzeitig beim Bäcker war, bevor der zumacht.“ Er legte Levi ein Papiertütchen in den Schoß und wartete darauf, dass er hineinsah. „Ah! Was mit Schokolade! Kama, du bist der Beste, ich liebe dich! Du bist wirklich der Beste!“ Für diese strahlenden Augen war er durch den Regen gesprintet, hatte den Ladenschluss knapp erwischt und war dann klitschnass in Trainingskleidung ins Krankenhaus gestapft. Nur für diese glücklich leuchtenden Augen. „Komm schon her, damit ich mich bedanken kann!“, forderte Levi und Kama trat ans Bett heran. Levi zog ihn an den nassen Kleidern zu sich hinab, streichelte ihm kurz durchs Haar und küsste ihn dann auf die Lippen. Anschließend biss er in das Croissant, überzogen mit Schokolade, hinein. Entlassen wurde Levi tatsächlich am Ende der Woche und Kama trug ihm seine Sachen. Abgeholt wurden sie nicht und so schulterte Kama sich die Tasche auf der einen Seite und stützte Levi mit dem anderen Arm. All zu lange würde es wohl nicht mehr dauern, bis Levi wieder passiv beim Training teilnehmen konnte und dann würde der Trainer wohl bald auch wieder Aktivität von ihm verlangen. Bis dahin konnte er sich noch ausruhen. Was ihr eigentlich nie über mich und diese FF wissen wolltet: Was sind Flieger und Fänger tatsächlich? In Wirklichkeit sind es Akrobaten. So wie Zirkusartisten. (Nein, wirklich wichtige Fragen werden hier nicht beantwortet... dies ist schließlich kein FAQ...) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)