Ash and Misty in Love von Ike_Schwarzfluegel (Mit Leroy als Gastrolle XD) ================================================================================ Kapitel 9: Eldarin ------------------ Es war weiß, alles weiß. Als Leroy sich aufraffte und seine Umgebung in Augenschein nahm sah er nur eine weite, weiße Ebene. Sonst nichts. Es war angenehm warm, nicht so frostig wie der Berggipfel, auf dem er gerade erst noch lag. Auch seine Kleidung war anders. Anstatt seiner üblichen Winterkleidung trug er ein weißes T-Shirt und eine gleichfarbige, lange Hose. Völlig verwirrt sah er sich um. „Wo bin ich?“ „Du bist am Ende deiner Reise, Leroy. Willkommen im Leben nach dem Tod! Du bist Tod!“ antwortete eine junge, freundliche Stimme. Leroy wand sich zur Quelle um und sah einen Jungen Mann vor sich stehen. Der Mann hatte schwarze, mittellange Haare und stechend rote Augen. Gekleidet war er in einem dunkelroten Mantel mit geteiltem Saum und einer schwarzen Hose. Schuhe und auch Handschuhe waren ebenfalls schwarz. „Was?“ Seine Beine begannen zu zittern und er sackte auf die Knie. Er hoffte, sich verhört zu haben. „Was… was meinen sie?“ „Wie ich sagte. Du bist tot, das ist Leben danach. Und ich bin… Gott!“ „Ash!“ Misty brach in Tränen aus, als Ash langsam seine Hand hob und über ihre Wange strich. Ein Lächeln zierte dabei seine Lippen. „Ash, du… du lebst!“ hauchte sie. Misty versuchte erst gart nicht, ihre Tränen zu unterdrücken. Stattdessen drückte sie den schwachen Körper ihres Freundes sanft an ihren und wiegte leicht hin und her. „Ash, ich habe mir solche Sorgen gemacht. Ich dachte… ich würde dich nie wieder sehen, ich dachte… du wärest… tot!“ „Das dachte ich auch… ich sah ein helles Licht und dann einen… weißen Raum. Ein Mann war dort, der mich… ziemlich genervt ansah. Er sagte mir… ich würde viel zu oft vor ihm stehen!“ Misty verstand nicht wirklich, was Ash da von sich gab. Doch im Moment war ihr das auch egal. Sie schloss ihn fester in die Arme und vergoss noch mehr Tränen. Nur Ash war ein wenig nachdenklich geworden. Ihm war klar, dass er bis vor kurzem noch Tod war. Er hatte jemanden getroffen. Doch wer war das? Leroy wich erschrocken von dem Mann zurück. Er soll tot sein? Aber er fühlte sich gar nicht so. „Natürlich fühlst du dich nicht tot. Das hier ist das Leben danach, hier fühlen sich alle wohl!“ sagte der Mann. „Kannst du… etwa meine Gedanken lesen?“ fragte Leroy verwundert. „Meinst du ich trage den Titel “Gott“ nur zum Spaß? Natürlich kann ich das. Auch spüre ich deinen Mangel an Vertrauen mir gegenüber, du denkst, ich sei ein Lügner. Blasphemie nenne ich so etwas, aber damit habe ich immer zu kämpfen, wenn Neue hier antreffen. Alle sagen sie das gleiche!“ Der Mann trat einige Schritte zurück bevor er mit verstellter Stimme weiter sprach: „Du bist nur eine Fantasie. Du bist eine Wahnvorstellung. Ein schlechter Scherz des Krankenhauses!“ Leroy selbst wusste nicht, was er glauben sollte. Dies alles wirkte auf ihn zu real. „Sie alle landeten dafür in der Hölle. Nun ja, zurück zu dir. Du bist tot, zufrieden? Wo soll ich dich unterbringen. Die Hölle ist nichts für dich, da du diese ja sowieso schon durchlebt hast und…!?“ Baff. Leroy hatte ihm einen Schlag ins Gesicht verpasst. Der Mann glitt zu Boden, fing seinen fall aber mit der Hand ab. Mit ausdruckslosem Gesicht hielt er sich die Wange und starrte hoch in Leroy’s Augen. „Das… war wohl nötig!“ „Du elendes Arschloch! Ich glaube dir… ja ich glaube dir, dass du Gott bist und daher gebe ich dir auch die Schuld an allem, was mir jemals passiert ist. Ja, es stimmt. Wegen dir bin ich durch die Hölle gegangen. Du hast damals nichts getan, als Jessica starb. Es ist deine Schuld, deine Schuld!“ Der Weißhaarige ging erneut in die Knie und brach in Tränen aus, während sein Gegenüber sich wieder auf die Beine raffte. Sein Blick, vor kurzem noch ausdruckslos und kalt, wich nun einem mitleidigen und schuldigen. Er sagte nichts und beobachtete den zitternden Körper vor sich. „Warum… hast du das getan?“ fragte Leroy. Der Mann antwortete nicht. „Warum hast… du sie sterben lassen?“ „…“ „ANTWORTE!“ schrie der junge Trainer aufgebracht. „Weil…!“ Der Mann hielt inne und überlegte noch einmal seine Antwort. Etwas in ihm sträubte sich davor, Leroy die Wahrheit zu sagen. Doch er wusste, dass eine Lüge die Situation nur verschlimmern würde. „…ich das sterben der Menschen nicht verhindere. Was im Buch des Schicksals steht ist Gesetzt. Auch für mich. Wenn die Zeit naht, so bin ich bereit, die verstorbene Seele zu begrüßen und in das Leben nach dem Tode zu führen. Jessica… war eine dieser Seelen. Ihre Zeit war gekommen und ich habe sie geholt. Es tut mir leid!“ Stille legte sich über die Beiden. Weder der Gott, noch Leroy sagte etwas. „Kann ich…“ sagte Leroy um die Stille zu brechen, „…sie sehen?“ Auch dieses Mal wartete Gott mit der Antwort. Schließlich schloss er die Augen und seufzte. „Nein! Nein, kannst du nicht!“ „Wieso?“ „Weil ich etwas beschlossen habe. Ich werde die Regel brechen und dich zurück schicken. Du hattest den Tod nicht verdient. Ich schicke dich zurück auf den Berg.“ Leroy wollte sich aufraffen und widersprechen. Doch er verlor plötzlich das Gleichgewicht und alles um ihn herum wurde schwarz. Nur noch eine Stimme hallte in seinem Kopf. „Wir werden uns wieder sehen und dann wirst du mit Jessica vereint sein. Doch nicht heute. Jetzt lebe dein Leben so wie es dir bestimmt ist und unterstütze deine Freunde. Und übrigens… mein Name lautet Eldarin. Merke ihn dir gut. Leb wohl!“ „Leroy… wach auf… hörst du uns?“ Als Leroy wieder zur Besinnung kam und die Augen öffnete, lag er im Bett eines Krankenzimmers, den Blick zur Decke gerichtet. Maike und Rocko standen zu seiner rechten und linken und starrten auf ihn herab. Beide lächelten und Maike hatte sogar eine Träne in den Augen. „Maike? Rocko? Was… was ist passiert, wo bin ich?“ fragte Leroy mit schwacher Stimme. „Du bist im Pokemon-Center. Wir haben dich im Schnee liegend gefunden und so schnell wie möglich hergebracht. Schwester Joy meinte, es sei bereits zu spät doch dein Herz fing wieder an zu schlagen und wir hatten dich zurück. Wie geht es dir? Brauchst du etwas?“ fragte Maike. Leroy schüttelte den Kopf und versuchte sich aufzusetzen, doch Rocko drückte ihn gleich darauf wieder ins Bett. „Ruh dich aus. Du hast eine Menge durchgemacht. Du solltest im Bett liegen bleiben!“ sagte er. Doch Leroy schüttelte den Kopf. Er wollte nicht im Bett bleiben. Erneut richtete er sich auf und schaffte es, trotz Rocko’s Bemühungen, aufzustehen. Im Bett neben an lag Ash, hellwach und fit. Der junge Trainer aus Alabastia blickte Leroy freundlich an. „Schön, dass du wieder wach bist. Wir haben uns alle echt Sorgen gemacht, Le!“ Der Angesprochenen selbst sah sich weiterhin etwas verwundert um. „Stimmt etwas nicht?“ „Ich dürfte… gar nicht hier sein!“ antwortete Leroy. Nun sahen Maike und Rocko verwirrt aus. „Gar nicht hier sein… wie meinst du das?“ fragte die Brünette. „Am leben, Maike. Ich dürfte gar nicht am leben sein… ich müsste… tot sein. Erfroren auf dem Berg. Ich traf diesen Mann… diesen seltsamen Mann.“ erzählte Leroy. Maike und Rocko warfen sich verwirrte Blicke zu, nur Ash weitete die Augen vor erstaunen. Er warf die Decke zurück, kletterte aus dem Bett und ging zur Tür des Krankenzimmers. „Maike, Rocko. Könnt ihr uns kurz allein lassen?“ fragte er. Zwar wussten die beiden Trainer nicht so wirklich, was los war, doch sie folgten dem Wunsch ihres Freundes und verließen sie. Ash schloss leise die Tür hinter ihnen und wand sich dann zu Leroy. „Ich habe ihn auch gesehen. Er hatte rote Augen und sah mich vollkommen kalt und emotionslos an. Ich hatte Angst bekommen und dann sagte er mir, ich sei tot.“ Erzählte Ash leise. „Auch mir sagte er, ich sei tot. Aber ich wollte ihm nicht glauben. Ich hielt es für eine Halluzination auf Grund meines Zustandes. Aber es fühlte sich so real an. Die Wärme, sein Körper als ich ihm einen Schlag ins Gesicht versetzt habe und…“ „Du hast ihn geschlagen?“ unterbrach Ash ihn. Leroy erschrak über den plötzlichen Ausruf und zuckte leicht zusammen. „Äh… ja. Wieso erstaunt dich das so?“ fragte er. „Weil… weil… du hast Gott geschlagen!“ antwortete sein Gegenüber ganz erstaunt. Ash konnte es einfach nicht fassen. Sein bester Freund hat den allmächtigen Herren einen Schlag ins Gesicht verpasst. „Wa-warum?“ Leroy wand das Gesicht ab und blickte zum Fenster. „Nun, er weiß schon warum!“ antwortete er nach einigen Minuten des Schweigens. Ash verzog nur verwirrt das Gesicht, beließ es aber auch dabei. Er wollte Leroy in seinem Zustand nicht mit Fragen löchern. „Dan zieh ich mich um und lass dich mal allein, ich denke… ich denke das brauchst du jetzt!“ sagte er. Leroy antwortete nicht sondern blickter weiter gedankenverloren aus dem Fenster hinauf zu den schneeweißen Wolken. Ash schloss die Tür leise hinter sich, blieb aber noch davor stehen. Er würde jetzt zu gerne wissen, was in Leroy’s Kopf vor sich ging. An was er wohl gerade dachte? Er würde es wahrscheinlich nie erfahren. Seufzend machte er kehrt, schob die Hände in die Taschen und schritt davon. Es war an der Zeit, Misty zu suchen. Die junge Arenaleiterin aus Azuria City saß im Eingangsbereich des Pokemon-Centers und starrte hinaus in die Winterlandschaft. In den Händen hielt sie eine warme Tasse Schokolade, an der sie ab und an nippte. Erst als unser Pokemon-Meister in Spee den Raum betrat, blickte sie auf. „Ash. Schön, dass es dir besser geht. Komm, setzt dich zu mir und sieh dir den Schnee an.“ Sagte sie und lud ihn zu sich ein. Ash folgte stumm der Bitte und nahm neben ihr auf der Sitzbank platz. Zunächst noch mit Abstand, doch dann rutschte er näher an seine alte Freundin heran. Leicht verwundert musterte Misty ihn darauf. „Ash…!?“ „Misty, was dort oben am Berg passiert ist… also, was du getan hast… ich wollte dir sagen… danke. Danke für alles. Du hast mein Leben gerettet und deines dafür eingesetzt!“ sagte Ash. Er nahm sie sanft in den Arm und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Misty war so überrumpelt, dass sie beinahe die Tasse fallen ließ. „Um meine Worte zu wiederholen: Ich liebe dich, Misty. Ich wollte es dir schon die ganze Zeit sagen, aber ich traute mich nicht. Dann habe ich Leroy um Hilfe gebeten, doch dann kam ja die Lawine dazwischen und du rettest mir das Leben. Ich vernahm deine Stimme und dein Geständnis, ich wollte dir antworten. Ich liebe dich!“ Sanft zog er ihre Lippen zu seinen und versiegelte sie mit einem zärtlichen Kuss. Misty erwiderte den Kuss, lies die Tasse fallen, welche klirrend am Boden zersprang, und schlang ihre Arme um ihn. FIN Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)