Ash+Misty und das Rote Garados von Turtok11 ================================================================================ Kapitel 2: Angeln am See ------------------------ „-Mahagonia City-“ stand auf dem Schild. „Endlich: wir sind da!“ gab Ash freudestrahlend von sich und Rocko schlug vor, dem Pokémoncenter mal einen Besuch abzustatten und die Pokémon durchzuchecken. Da keiner dagegen Einwände hatte, begaben die 3 sich auch schnurstracks dort hin. Nach wenigen Minuten angekommen, gaben Ash und Misty zuerst Pikachu und Togepi ab. Danach überreichten sie Schwester Joy auch ihrer Pokébälle, um auch diese untersuchen zu lassen. Aber wo war Rocko?! Er beobachtete Schwester Joy, die ganze Zeit aus der zweiten Reihe. Dabei hatte er den Mund weit geöffnet, wie ein Fukano, welches nach Luft hechelte. Als Misty ihren Blick durch das Pokémoncenter schweifen ließ, fiel ihr ein Plakat mit einem Roten Garados auf. Da sie eine leidenschaftliche Wasserpokémontrainerin war und selbst eines besaß, wollte sie natürlich mehr darüber wissen. „Entschuldigen sie, Schwester Joy, warum ist denn das Garados rot?“ „Oh, dir ist unser Plakat aufgefallen. Wenn du erfahren möchtest, warum das Garados rot ist, würde ich dir empfehlen morgen mit zum See des Zorns zu kommen. Dort veranstalten wir ein großes Fest zu Ehren des Roten Garados! Und dort wird auch die Legende von diesem sagenhaften Pokémon, welches im Inneren des Sees hausen soll, erzählt. Das Fest findet auf der Seebühne direkt am See des Zorns statt.“ Allerdings konnte Misty nicht antworten, denn Rocko kam auf einmal von hinten herangeprescht, hielt Schwester Joys Hand und kniete vor ihr nieder. „Ich gehe überall dort hin, wo sie auch sind und wenn es das Ende der Welt ist...“ „Nun halt mal die Luft an Rocko, jetzt gehen wir erstmal an die frische Luft!“ Unter den verwunderten Augen von Schwester Joy, verließ Misty das Pokémoncenter, indem sie Rocko hinter sich herschleifte. Auch Ash folgte Misty, nachdem er sich bei Schwester Joy für das Benehmen seines Freundes entschuldigt hatte. „Ich denke wir sollten hingehen.“ meinte Misty zu Ash. „Wo hingehen?“ fragte Ash verwirrt. „Na zu dem Fest, du Dummerchen!“ Ash wollte Misty schon wieder Kontra geben, doch sie lächelte ihn so unglaublich süß an, dass er es einfach nicht konnte. „Ach so, können wir gerne machen.“ „Dann suchen wir uns jetzt ein nettes Appartement und gehen morgen zum Fest.“ Meinte Rocko, welcher den Herzschmerz bereits überwunden hatte. Schnell holte er nun seinen Reiseführer heraus, in dem auch Appartements vermerkt waren. Misty unterbreitete jedoch eine bessere Idee. „Ich würde vorschlagen, wir gehen jetzt gleich noch zum See des Zorns, denn in der Abenddämmerung lässt es sich besonders gut angeln und vielleicht sehen wir ja sogar das Rote Garados! Dann können wir ja auch zelten und sparen uns das Appartement.“ Da die beiden einverstanden waren, war es beschlossene Sache und so liefen sie noch 2h bis sie endlich am See des Zorns angekommen waren. Sofort bauten sie die Zelte auf und ließen die Pokémon zum Spielen heraus. Da es schon 19 Uhr war, begann Rocko direkt danach mit der Zubereitung des Abendbrotes. Ash und Misty hingegen schnappten sich ihre Angeln und gingen runter zum See. Sie hatten einen wirklich guten Zeitpunkt zum Angeln erwischt, denn die Sonne begann gerade unterzugehen. Misty konnte es kaum erwarten, sie wühlte ihren Köder aus dem Beutel, knotete ihn an den Angelhacken und warf die Angel aus. Ash hingegen lies sich etwas mehr Zeit, er kramte erst eine Weile in seinem Rucksack, um dann eine Schatulle herauszuholen. ‚Was wird er wohl für einen Köder in der Schatulle haben?’ Als er sie jedoch öffnete stockte Misty der Atem: es war der Misty-Köder, den sie ihm einst geschenkt hatte! ,Er hat ihn also immer noch! Ich bin ihm also nicht egal!’ Misty merkte wie ihr bei diesem Gedanken warm ums Herz wurde. Ihr Blick wanderte langsam und vorsichtig zu Ashs Gesicht hinauf, welcher noch immer seinen Köder in der Hand hielt und diesen Gedankenversunken anlächelt. ‚Dieses unglaubliche Lächeln, ich habe es so unendlich vermisst! Es ist einfach unbeschreiblich schön, kaum zu glauben dass ich 3 Jahre darauf verzichten musste! Und da sind noch seine strahlend braunen Augen! Wie kann man nur solche Augen haben?! Ich fühl mich so unglaublich geborgen, wenn ich in sie schaue! Er ist einfach zu süß!’ Misty war so von Ashs Augen gefesselt, dass sie gar nicht realisierte, das Ash die ganze Zeit auf IHREN Köder starrte. Und auch Ash war in Gedanken vertieft. Er hielt den Misty-Köder fest in der Hand, wie so oft, wenn er sich unbeobachtet vorkam, holte er einfach ‚Seine kleine Misty’ aus dem Rucksack und dachte über sich und Misty nach. Wie es wohl wäre wenn sie zusammen sein würden?! Ob er ihr seine Gefühle beichten sollte?! Und was sie wohl gerade machte?! Diese Momente waren immer etwas ganz Besonderes für ihn. Es waren Momente in denen es nur um ihn und Misty ging. Auf der einen Seite war ihm zum Heulen zumute, weil er wusste, dass sie wohl nie ein Paar sein würden und andererseits waren es genau diese Momente, in denen er seine Liebe zu Misty immer ganz klar und deutlich spüren konnte, obwohl sie so weit weg war. Plötzlich erschrak Ash und riss die Augen weit auf: ‚ICH BIN JA GRAD GARNICHT ALLEIN!!!’ Langsam drehte er sich zu Misty um, um festzustellen, ob sie ihn wohl beobachtet hatte, während er auf den Misty-Köder starrte. Misty musste ihn daraufhin verlegen angrinsen, denn auch sie hatte sich erschrocken, als sie in Ashs Augen starrte und er diese plötzlich aufriss! Sie war jedoch nicht annähernd so verlegen wie Ash. Diesem war die Situation total peinlich, er lief auch wieder leicht rot an! Schnell knotete er jetzt auch seinen Köder an den Angelhacken und dann ab damit ins Wasser! Doch diesmal hatte Misty es genau gesehen: er war rot angelaufen, wenn auch nur etwas. ‚Warum läuft er rot an?! Das ist ihm doch früher nie passiert! Habe ich etwas gesehen, was er vielleicht lieber für sich behalten hätte?! Oh man, Immer diese quälenden Fragen, auf die ich keine Antworten finde! So langsam frage ich mich, ob es Klug war mit dir zu reisen, Ash. Ich weiß ja nicht einmal mehr, was ich denken soll, geschweige denn wie ich handeln soll!’ Ein peinliches Schweigen setzte nun ein, bis sich Misty endlich ein Herz fasste und das Schweigen durchbrach. „Schön, dass du meinen Köder noch hast.“ Doch das hätte sie besser nicht sagen sollen. „Warum sollte ich ihn denn nicht mehr haben?“ fuhr Ash sie von der Seite an, indem er sie vorwurfsvoll anschaute. Doch schnell wendete er sich wieder von ihr ab und starrte auf den Boden. Als Misty auf seine Frage keine Antwort wusste, ergriff er selbst noch einmal das Wort. Leise flüsterte er, indem er auf den Boden starrte: „So bist du immer bei mir.“ Die letzten Worte waren kaum noch zu hören, so leise war er geworden. Doch Misty hatte alles gehört, jedes einzelne Wort. Und doch verstand sie nicht, was er damit meinte und die vielen Fragen, welche durch ihren Kopf geisterten waren auch wieder da. ‚Wieso will er dass ich bei ihm bin?! Bedeute ich ihm etwa mehr als ich denke?! Hat er mich vielleicht sogar vermisst?! Misty, hör auf dir etwas einzureden! Das hat er mit Sicherheit bloß so dahingesagt.’ Dennoch beschloss sie den Augenblick in vollen Zügen zu genießen. Schließlich saßen sie bei Sonnenuntergang neben der Person, die ihr mehr als alles andere auf der Welt bedeutete. Der Augenblick war einfach zu schön und am liebsten würde Misty für immer so neben ihm sitzen bleiben. Auch ihre Zweifel, ob es richtig war mit Ash zu reisen, waren auf einmal wie weggeblasen. Was sie allerdings nicht wusste war, das neben ihr eine Person saß, der es gerade genauso ging wie ihr! Denn auch Ash genoss diesen Moment der Zweisamkeit, den er so noch nie empfinden durfte. Schließlich hatte er sie 3 Jahre nicht mehr gesehen und erst in diesen 3 Jahren hatte er gemerkt wie wichtig Misty für ihn war! Die beiden redeten jetzt eine ganze Weile kein Wort mehr, auch gefangen haben sie nichts. Doch all dass interessierte in diesem Moment nicht. Es zählte nur eins, nämlich dass sie nebeneinander saßen und einfach nur froh waren sich endlich wiederzuhaben! Und diesen Moment des Glückes würde ihnen keiner mehr nehmen können! „Essen ist fertig!“ wurde die romantische Runde am See plötzlich jäh von Rocko unterbrochen. Ash bemerkte nun auch seinen Hunger, da er nicht gefrühstückt hatte und auch sonst nur das kleine Lunchpaket gegessen hatte, welches ihm seine Mutter noch geradeso mitgegeben hatte. Deswegen sprang er auf und rannte zu Rocko, welcher gerade das Essen servierte. Misty blieb allerdings noch ein Weilchen sitzen. ‚Schade, dass du nie das für mich empfinden wirst, was ich für dich empfinde! Manche Dinge sind eben zu schön um wahr zu sein und Ash ist halt immer noch ein kleiner Junge, welcher sich mehr fürs Essen interessiert, als für den Rest der Welt! Geschweige denn für ein Mädchen!’ Seufzend machte sie sich nun auch auf den Weg zum Essenstisch, an dem die beiden schon angefangen hatten zu essen. „Boar! Das Essen war echt superlecker, Rocko!“ freute sich Ash nach dem Essen, in dem er noch einen kleinen Rülpser von sich gab. „Danke Ash. Hat’s dir auch geschmeckt, Misty?“ „Ja ja, du kochst immer noch so gut wie früher.“ Gab sie ihm zurück, musste allerdings immer noch an Ashs Worte am See denken: ‚So bist du immer bei mir’! Sie wusste einfach nicht wie sie diesen Satz interpretieren sollte. Doch viel Zeit zum Nachdenken blieb ihr nicht, denn Rocko schlug vor noch ein bisschen mit den Pokémon zu spielen. Ash ging natürlich sofort auf den Vorschlag ein und auch Misty hatte dagegen nichts einzuwenden. Also holten die 3 ihre Pokémon aus den Bällen und alle begannen herumzutollen. Nach einer Weile, versammelte sich dann die ganze Mannschaft am Lagerfeuer, welches Rocko entfacht hatte. Er packte seine Kastagnetten aus und begann zu spielen. Da musste Ash natürlich mitmachen. Schnell fand er eine Pfanne auf der er mit 2 Löffeln trommeln konnte. Auch die Pokémon suchten sich Gegenstände mit denen sie musizieren konnten. Dabei kamen sie auf die verrücktesten Ideen: Enton schnappte sich 2 Stöckchen, welche es als Klanghölzer verwendete, Kleinstein schlug 2 Blechteller gegeneinander und Pikachu trommelte auf Schiggys Rücken. Der Rest schunkelte und klatschte in die Hände. Misty übernahm den Gesang und wurde dabei von ihrem kleinen Togepi unterstützt. Es wurde also ein sehr fröhlicher und lustiger Abend für alle. Nach 3 Stunden waren dann jedoch alle fix und fertig, von dem äußerst anstrengenden Tag. Es war ja auch schon nach 24 Uhr und morgen wollten sie zum großen Fest und da musste man schließlich ausgeschlafen sein. Deswegen beschlossen sie ins Bett zu gehen. Ash wollte aber noch ein letztes Lied hören, ehe sie zu Bett gehen würden. „Misty du hast mir mal am Telefon gesagt, dass du ein eigenes Lied komponiert hättest. Wie wäre es, wenn du es uns noch vorsingen würdest, bevor wir alle zu Bett gehen?“ Damit hatte sie nicht gerechnet, ihr Herz begann wie verrückt zu schlagen, sie konnte doch das Lied, ihr Lied, jetzt nicht singen! Was würden denn die anderen davon halten?! Als Misty nicht antwortete, probierte es Ash nochmals. „Ich glaub es hieß ‚Misty singt’ oder so ähnlich.“ „Es heißt ‚Misty’s Song…“ antwortete sie schüchtern. „…und ich kann den Text leider nicht mehr auswendig.“ „Hast du denn den Text nicht dabei?“ „Nein, hab ich nicht.“ „Schade eigentlich, ich hätte das Lied gerne gehört!“ Ash drehte sich um, rief seine Pokémon zurück in die Bälle und verschwand mit Pikachu im Zelt, auch Rocko und Misty taten nun das gleiche wie er. So schnell wie sie in denen Zelten verschwunden waren, schliefen Ash, Pikachu und Rocko dann auch ein. Nur Togepi beobachtete Misty noch, wie diese, im schein der Taschenlampe einen Zettel aus ihrem Beutel herausholte. Auf diesem war groß und von Herzchen umrammt zu lesen: ‚Misty’s Song’! ‚Ach Ash, glaub mir, es ist besser, dass du das Lied nicht gehört hast. Du könntest es falsch verstehen oder besser gesagt richtig verstehen! Dann würdest du nie wieder etwas mit mir zu tun haben wollen, und ich könnte dich nie wieder sehen! Und das würde mir mein Herz brechen!’ Bei diesem Gedanken kullerte eine Träne über Mistys Gesicht. Schnell packte sie das Blatt weg und machte die Taschenlampe aus, da sie nicht wollte das Togepi, sie so sah. Doch Togepi kannte Misty besser als die meisten Anderen und wusste genau wie sie sich jetzt fühlte. Deswegen versuchte das kleine Pokémon auch seine ‚Mama’ aufzumuntern. „Prui.“ flüsterte es ihr ins Ohr „Ist schon gut mein Kleines, bei mir ist alles in Ordnung.“ Sie nahm Togepi sanft in den Arm und zog dann den Schlafsack zu. „Ach und Togepi, danke das du immer für mich da bist und mich aufmunterst, wenn es mir mal nicht so gut geht!“ „Prui Togeprui!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)