Ash+Misty und das Rote Garados   von Turtok11
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                   Kapitel 1: Wiedersehen mit alten Freunden
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„Pika Pika!“ rief Pikachu aufgeregt und schaute dabei auf den sich im Bett
wälzenden Ash.
„Misty, ich liebe dich!“
Nun wurde es dem Elektropokémon  zu bunt und verpasste Ash einen kleinen
Stromstoß.
Dieser sprang sofort auf: „Was ist los, wo ist Misty?!“
Dabei schaute ihn Pikachu traurig an, da es wusste, dass sein Kumpel und Trainer
gleich wieder zu Tode betrübt sein würde und so kam es dann auch.
„Wieder bloß ein Traum.“ murmelte er, mittlerweile im Bett sitzend, traurig
vor sich hin.
‚Leider werden wir niemals zusammen sein, niemals ein Paar sein und uns auch
niemals unter einem Wasserfall küssen! Dabei wäre es so schön! Wenn Misty
doch nur wüsste, was sie mir bedeutet! Ich liebe sie einfach so unendlich! Was
soll’s, es kann nicht sein und es wird niemals so sein. Warum sollte mein
größter Traum auch war werden?! Warum sollte Misty ausgerechnet mich lieben?!
Mich, einen kleinen popligen Trainer aus Alabastia?’ 
In Gedanken versunken legte er sich zurück in sein Bett. Seit er und Misty
getrennte Wege gingen waren 3 Jahre vergangen und dabei war ihm eines klar
geworden, er brauchte Misty einfach und vermisste sie! Ihre sanftes Lächeln,
die schönen blau-grünen Augen, ihr oranges Haar und auch ihre zickige Art. All
das hatte er jetzt schon 3 Jahre nicht mehr erlebt und Maike, seine
Reisebegleiterin während dieser Zeit, hatte ihm nicht annähernd das geben
können, was er von Misty bekam, wenn er auch nur an sie dachte! Dies tat er
anfangs nur gelegentlich, was sich aber schon nach wenigen Wochen änderte. Er
begann sie zu vermissen und heute war  jeder Tag ohne sie für ihn die reinste
Qual! Er konnte nicht anders, als immer nur an sie zu denken. Wie würde sie
wohl jetzt aussehen, war sie immer noch so wie früher und hatte sie eventuell
einen Freund?! Das waren Fragen, die er sich jeden Tag aufs Neue stellte. Gerade
an letzteres dachte er ständig, obwohl er es nicht wollte! Was würde er tun,
wenn er Misty in den Armen eines Anderen sehen würde?! Allein der Gedanke daran
trieb Ash jedes Mal die Tränen ins Gesicht.
Doch schon bald würden diese quälenden Fragen ein Ende finden, denn Morgen
würden Misty, er und Rocko eine neue Pokémonreise beginnen. Endlich würde er
sie wiedersehen. Endlich, nach 3 langen Jahren würde er wieder in diese Augen
schauen können, die so herrlich blau-grün strahlen wie der Ozean!
Dass Ash nun vor Aufregung nicht mehr schlafen konnte, ist klar. Nervös wälzte
er sich von einer Seite zur anderen. Sein bester Kumpel Pikachu, der ihm in
diesen 3 Jahren immer zur Seite stand, schaute ihn dabei besorgt an.
„Pikachu!“ ertönte es aufmunternd.
Während Ash eine Träne herunter schluckte, versuchte er die Angelegenheit
herunterzuspielen: „Ach was Pikachu, mir geht es gut, versuch du ruhig zu
schlafen.“
Doch Pikachu wusste, dass es Ash nicht gut ging und er wusste auch, woran dieser
gerade dachte. Schließlich waren die beiden schon eine halbe Ewigkeit beste
Freunde!
Was er allerdings nicht wusste, war, wie man Ash trösten könnte, wenn dieser
mal wieder an Misty dachte und vor Sehnsucht nach ihr nicht einschlafen konnte.
Früher gelang es ihm noch, aber in den letzten Wochen wurde es immer
schwieriger Ashs Laune aufzubessern. 
Nun konnte nur noch der morgige Tag helfen. Das kleine Elektropokémon hoffte
inständig, dass Ash endlich wieder zu Bestform auflaufen würde, wenn Misty
wieder bei ihm war.

„Piep, piep, piep“ es war 6 Uhr morgens und Ashs Pipi-Wecker klingelte. Ash
kam und drückte ihn aus! Nanu, ein Langschläfer wie Ash steht schon vor seinem
Wecker auf?!
JA! Er konnte einfach nicht mehr länger im Bett liegen, seit seinem Traum hatte
er keine Minute mehr geschlafen! Also konnte er genauso gut aufstehen. Ash war
auch schon lange angezogen, er hatte sich extra für die Reise neue Anziehsachen
gekauft, auch hatte er heute ungewöhnlich lang im Bad gebraucht. Woran das wohl
liegen mag?!
Jetzt packte er noch schnell seinen Schlafsack ein und dann schaute er zu
Pikachu hinüber, der noch völlig verschlafen war, da sie normalerweise nie so
zeitig aufstanden.
„Komm Pikachu, wir müssen los! Oder willst du sie verpassen?“ 
„Pika?!“ sagte es müde, bemerkte aber dennoch, das Ash zum ersten mal seit
Wochen ein Grinsen im Gesicht hatte und er wusste genau woran dies lag. Heute
war der große Tag, der Tag an dem sie ihre alte Freundin Misty wiedersehen
würden! Der Gedanke daran versetzte Ash so sehr in Euphorie, dass man ihn kaum
wiedererkannte. Noch gestern hatte er Trübsal geblasen und schon heute schien
alles vergessen.
Als Pikachu endlich die Treppen heruntertapste, schloss Ash seine Zimmertür um
zu einer neuen Reise aufzubrechen. Doch schon nach wenigen Sekunden flog die
Tür wieder auf und Ash lief zielstrebig auf seinen Schreibtisch zu, um hastig
eine sich darauf befindliche Figur einzupacken. ‚Fast hätte ich den
Misty-Köder vergessen, dabei hab ich ihn doch von Misty und ohne ihn hätte ich
die lange Zeit wohl nicht ausgehalten!’ 
Schnell stürzte er wieder aus dem Zimmer, durch die Küche und zur Haustür, um
sich die Schuhe anzuziehen. Da rief ihn jemand:
„Ash, willst du denn nicht frühstücken?“ Es war seine Mutter, die er doch
glatt voller Eifer in der Küche übersehen hatte.
„Keine Zeit, ich muss los!“
„Ash Ketchum, du kommst jetzt augenblicklich in die Küche und holst dir
wenigstens das Lunch-Paket ab, das ich für dich geschmiert habe!“ fauchte
Delia etwas böse.
„Nein ich hab wirklich keine Zeit!“ sagte er und machte die Tür auf oder
wollte sie zumindest aufmachen.
„Was soll den das? Warum geht die Tür nicht auf?“
„Ja meinst du ich schließ‘ morgens um 6 Uhr die Tür schon auf?! Der
Schlüssel liegt in der Küche, dann kannst du dein Lunch-Paket gleich noch
mitnehmen!“
Widerwillig betrat er noch einmal die Küche.
„Na gib schon her!“ maulte er rum und schnappte sich den Schlüssel.
„Tschüss Mutti, bis bald!“ rief er als er den Schlüssel herumdrehte und
aus dem Haus ging.
„Tschüss Ash!“ rief sie ihm noch hinterher. ‚Was ist nur los mit dem
Jungen?! Haut einfach ab ohne zu Frühstücken, so was hat er doch noch nie
gemacht. Dabei hab ich ihm extra sein Lieblingsessen gemacht: Rührei mit
Bio-Speck!’

Ash legte an diesem  Morgen ein unglaubliches Tempo vor, so dass Pikachu froh
war auf seinem Rücken Platz nehmen zu können. Beflügelt durch den Gedanken
Misty bald wieder zu sehen und mit ihr auf eine gemeinsame Reise zu gehen
schaffte er den Weg nach Vertania City in unglaublichen 2,5h! Nun saß er da auf
einer kleinen Bank gleich hinter der Stadt. Hier wollten sie sich 12 Uhr
treffen. Ash schaute auf die Uhr: ‚Erst 8:30 Uhr, die anderen kommen erst in
3,5h, was soll ich nur die ganze Zeit machen?’ 
War er heut Morgen noch voller Freude und Eifer, so begann sich seine Laune
jetzt ständig zu verschlechtern, immer weiter senkten sich seine Mundwinkel
nach unten und auch sein Blick sank gen Boden. 
‚Was, wenn sie nicht kommt?! Wenn sie doch keine Lust hat mit mir zu
reisen?!’
Da waren sie wieder, die quälenden Fragen, die ihm so manche schlaflose Nacht
beschert hatten und es waren immer noch 2h, ehe Misty und Rocko kommen würden.
Nun meldete sich auch noch Ash’s Magen durch lautes Grummeln.
‚Hätte ich doch vorhin nur was gegessen, dann müsste ich jetzt nicht endlos
lang warten und wäre nicht so hungrig! Da fällt mir ein, ich hab doch noch ein
Lunchpaket.’
Leicht lächelnd öffnete er den Rucksack und holte das Lunchpaket heraus. Ohne
zu zögern aß er es an einem Stück auf, obwohl davon locker 6 Personen hätten
satt werden können. Problem 1, der Hunger, wäre gelöst. Blieb noch Problem 2,
wann kommen die beiden endlich? Er schaute noch einmal auf die Uhr ‚Noch immer
eine Stunde’. Die Ablenkung durch das Essen war bereits verflogen und auch
sonst passierte nichts, da die Bank so gut im Wald versteckt war, dass seit
seiner Ankunft kein einziger Wanderer vorbei gekommen war.
Durch das Herumsitzen hatte Ash viel Zeit nachzudenken: 
‚Vielleicht kommen sie doch nicht oder vor allem SIE nicht?! Vielleicht ist
sie auch mit Rocko zusammen?! Schließlich kommen die beiden gemeinsam! NEIN, an
so was will ich gar nicht denken!’ Und doch musste er es immer wieder tun.
Seine Augen wurden feucht ‚Ich darf jetzt nicht weinen, sie könnte jeden
Augenblick hier sein.’ Aber sein Verstand hatte keine Chance gegen sein Herz
und so kullerte eine kleine Träne über seine Wange. Pikachu, der die Situation
schon die ganze Zeit beobachtet hatte, kam herbei und wischte ihm die Träne aus
dem Gesicht. Dann gestikulierte das Elektropokémon wie wild und zeigte auf das
Fach, in dem sich der Misty-Köder befand.
„Pikachu-Pi!“ quietschte es aufgeregt.
„Du hast ja recht Pikachu. Sie werden sicher bald da sein und ich sollte mir
eigentlich keine Sorgen machen.“ Er musste sogar leicht lächeln.
„Pikachu.“ sagte es jetzt ebenfalls lächelnd. Das kleine gelbe Pokémon
hatte es mal wieder geschafft, Ash genau in dem Moment aufzuheitern, in dem er
dies am meisten brauchte.
„Was würde ich nur ohne dich machen?“ Sanft streichelte er ihm dabei über
den Kopf.

Auf einmal kam Noctuh, das Ash ausgesendet hatte um ihm zu verkünden, wann die
beiden kommen würden, aufgeregt von seinem Flug zurück. Es war ja auch schon
fast 12 Uhr.
Sein Blick klarte urplötzlich wieder auf und in ihm war die gleiche Euphorie zu
erkennen, welche er schon heute Morgen hatte. Voller freudiger Erwartungen
sprang er von der Bank auf und begann über das gesamte Gesicht zu strahlen.
‚Sie kommt, endlich nach 3 Jahren sehe ich M…  A- A- Aber dass ist ja NUR
Rocko!!! Also hatte ich doch recht, sie würde nicht kommen, sie hat jetzt etwas
Besseres zu tun als mit mir durch die Pokémonwelt zu reisen!’ Bei den letzten
Gedanken war er wieder in sich zusammengesackt.
Als Rocko bei Ash ankam, begrüßte er ihn mit einem freudigen „Hallo Ash,
lang nicht gesehen!“
Allerdings konnte Ash nur wenig von Rockos Freundlichkeit zurückgeben
„Hallo“ und ein leichter Händedruck, das war alles!
„Was ist denn los, Ash? Freust du dich nicht mich zu sehen?“ fragte Rocko
etwas eingeschnappt.
„Doch schon. Aber ich hatte gedacht, Misty würde mit uns reisen.“
„Warum soll sie dies denn nicht tun?“
„Na weil ihr euch doch treffen wolltet, um dann gemeinsam hier her zu
kommen.“
Rocko sagte darauf nichts, sondern grinste nur.
Das war zuviel, denn jetzt platzte Ash der Kragen „Was gibt’s denn hier zu
lachen?! Findest du das etwa komisch, dass Misty nicht mitkommt?!“
„Wer sagt denn, dass Misty nicht mitkommt?“
Jetzt war Ash völlig verwirrt, er verstand gar nichts mehr.
„Na warum ist sie denn dann nicht hier?“
„Sie wollte noch mal im Markt einkaufen gehen, da sie noch etwas
Pokémonfutter für ihr Togepi gebraucht hat. Da wir aber nicht wollten, dass du
dir Sorgen machst und womöglich ohne uns losläufst, bin ich schon mal zum
vereinbarten Treffpunkt gekommen.“
„Wirklich?“ fragte Ash immer noch etwas verwirrt.
„Na meinst du sie würde sich so ein Abenteuer entgehen lassen?! Sie hat den
ganzen Weg von nichts anderes geredet, als dass sie dich bald wiedersehen
würde! Außerdem freut sie sich schon seit Monaten auf den Tag, an dem die
Reise beginnt, genau genommen seit dem Tag an dem feststeht, dass wir wieder
zusammen reisen würden! Ich kann dir das alles so genau sagen, weil sie es mir
hundert, ach was, tausendmal auf dem Weg hier her erzählt hat!“
‚Misty freut sich MICH zu sehen?! Aber warum denn?!’ mehr Zeit darüber
nachzudenken blieb ihm nicht, denn plötzlich wurde er dabei gestört.

„Hallo Jungs!“ ertönte es aus der Ferne.
Da war sie nun, nach 3 Jahren, in denen die beiden sich höchstens am
Bildtelefon gesehen hatten, würden sie sich in wenigen Augenblicken endlich
wieder gegenüber stehen! 
Ash wusste schon gar nicht mehr wie hübsch Misty eigentlich war, doch je näher
sie kam, desto deutlicher nahm er sie wahr. Zuerst erkannte er ihr oranges Haar,
welches sich im Wind leicht hin und her bewegte. Dann sah er die blau-grünen
Augen, ihr Leuchten schien sich in den 3 Jahren noch einmal verdoppelt zu haben!
Und sie strahlten ihn an, ja genau ihn! Sein Puls schoss in die Höhe. So
aufgeregt war er seit seinem 10. Geburtstag nicht mehr gewesen, das war der Tag,
an dem er Pikachu bekam und Misty kennenlernte! Als Misty dann bis auf 10m an
die beiden Jungs herankam, konnte Ash sich nicht mehr zurückhalten, er musste
ihr einfach entgegen rennen und sie in die Arme schließen. Misty war darüber
sichtlich verwundert und doch genoss auch sie den Augenblick in vollen Zügen.
Ihr Herz begann zu klopfen, denn auf einen solchen Augenblick hatte sie schon so
lang warten müssen!
Es tat ihr unheimlich gut in seinen Armen zu liegen, dass sie für einen Moment,
genau wie Ash vergas, dass auch noch eine 3. Person anwesend war, nämlich
Rocko. Als die beiden es allerdings mitbekamen, stießen sie sich voneinander ab
und wurden dabei sogar rot im Gesicht.
Verlegen und immer noch etwas rot, stammelte Ash ein paar Worte „Ehm ja, hallo
Misty.“
Von dem ganzen Schauspiel etwas verwirrt schlug Rocko vor, jetzt endlich los zu
laufen, schließlich wollte sie heute noch nach Johto. Da die beiden keine
Einwände hatten, ging es los.

Auf dem Weg hatten sich die 3 natürlich eine Menge zu erzählen. Ash
interessierten die Pokémonkämpfe natürlich mal wieder am meisten und so war
auch seine erste Frage nicht verwunderlich.
„Wie war es eigentlich für drei Jahre Arenaleiterin zu sein?“
„Es war eigentlich richtig schön, ich hätte nie gedacht, dass mir kämpfen
so viel Spaß machen könnte. Aber meine Pokémon waren unheimlich stark. Einmal
war mein Starmie schon fasst fast am Ende, doch es konnte das gegnerische
Kokowei mit Hilfe einer gewaltigen Hydropumpe doch noch besiegen.“
„Das ist wirklich nicht schlecht, schließlich ist Starmie ein Wasserpokémon
und Kokowei ein Pflanzenpokémon. Man sieht gleich, dass dein Starmie sehr gut
trainiert ist!“ Bemerkte Rocko, der sich in solchen Dingen auskannte.
Ash hingegen interessierte sich im Moment ausschließlich für Misty  
‚Unglaublich wie ihre Augen so voller Leidenschaft und Feuer sind, wenn sie
von ihren Kämpfen erzählt und im nächsten Moment kümmert sie sich um ihr
kleines Togepi und dann sind sie wieder so sanft und beruhigend! Einfach
unfassbar! Ach wenn sie doch nur wüsste, was ich fühle!’
Unterdessen ging das Gespräch weiter.
„Jetzt hab ich die ganze Zeit von mir erzählt, jetzt ist mal jemand anders
dran. Wie sieht’s denn in Sachen Mädels aus bei euch beiden?“ 
Sofort ergriff Rocko das Wort, auch wenn Misty sich insgeheim, eher von Ash eine
Antwort erhofft hatte.
„Du kannst dir ja vorstellen, dass die Mädels alle gerne etwas mit mir
anfangen würden! Aber ich kann mich nun mal nicht für eine entscheiden, sie
sind einfach alle unglaublich hübsch und außerdem wären sie sehr enttäuscht,
wenn sie wüssten, dass Rocko vergeben ist!“
Seine beiden Begleiter wussten allerdings nur zu gut, dass diese Geschichte
nicht stimmte. Sie schauten sich gegenseitig an und fingen an über Rocko zu
lachen. Wobei es eher ein Mix aus über Rocko lachen und sich gegenseitig
anlächeln war.
„Rocko, du bist immer noch der Alte!“ gab Misty dann schließlich von sich.
Dem musst auch Ash durch ein Nicken beipflichten, denn dies war Rocko wie auch
Ash ihn kannte.
„So, jetzt bin ich aber dran!“ wollte nun auch Ash von seinen Erlebnissen
erzählen.
„Aber wo fang ich nur an?!“
„Du könntest doch von deinen Doppelkämpfen mit Maike erzählen!“ meinte
Rocko.
Ash wollte dies vor Misty eigentlich nicht erwähnen und meinte nur kleinlaut:
„Meinst du?“
„Klar“ mischte sich jetzt Misty ein. „Erzähl ruhig! Es würde mich
interessieren, wie die Kämpfe abliefen.“
Eigentlich wollte sie es gar nicht wissen, denn es tat ihr schon immer weh, wenn
sie daran dachte, das Ash und diese Maike zusammen Spaß hatten, während sie
ganz alleine in der Arena war.
„Na, wenn du willst, dann erzähl ich davon.“ gab er immer noch kleinlaut
von sich.
„Da gab es zum Beispiel einen Kampf mit einem älteren Pärchen. Die beiden
waren schon seit 2 Jahren zusammen und hatten sich auf Doppelkämpfe
spezialisiert. Natürlich waren sie eine Einheit und wussten genau was der
andere vor hatte. Aber auch wir waren nicht schlecht und im Verlaufe des Kampfes
haben wir immer besser miteinander harmoniert und konnten sogar gewinnen! Ich
muss schon sagen, die Doppelkämpfe mit Maike haben echt Spaß gemacht.“ 
Dabei grinste Ash vergnügt, wie immer wenn er von seinen Siegen erzählte, doch
diesmal hätte er es wohl nicht tun sollen, denn sofort meldete sich jemand
äußerst gereizt zu Wort!
„Mit mir macht es wohl keinen Spaß zusammen zu kämpfen?! Oder bin ich dir
nicht gut genug?!“ es war Misty und sie wirkte äußerst wütend. Sie wurde
sogar rot im Gesicht, so sehr regte sie sich auf!
„Wo liegt denn jetzt bitteschön genau dein Problem?“ kam es in der selben
Lautstärke zurück.
„Vielleicht, dass du mit mir nie einen Doppelkampf gemacht hast, obwohl es dir
ja offensichtlich Spaß macht!“
„Hast du denn jemals gefragt?!“
„Eine Lady muss nicht fragen, eine Lady wird gefragt!“
„Wo siehst du denn bitte eine Lady?!“ Ash drehte sich provokativ nach allen
Richtungen um. Dabei achtete er nicht darauf, wie Misty zum Schlag ausholte und
ihm letztendlich mitten im Gesicht traf!
Jetzt wurde es Rocko zu bunt: „Jetzt hört auf euch hier wie die Tiere zu
benehmen! Mir fällt da ein Spruch ein: Was sich neckt das liebt sich!“
Das hatte gesessen, unglaublich wie schnell die beiden auf einmal ruhig wurden
und verkrampft auf den Boden starrten, um dem anderen nicht zu zeigen, wie die
Wangen langsam rot anliefen. Es gelang ihnen auch, dies vor dem jeweils anderen
zu verbergen. Doch Rocko konnten sie nichts vormachen ‚Hab ich es doch
gewusst, die beiden kamen mir schon vorhin, an der Bank so komisch vor…’
Doch er kam nicht zum Weiterdenken, denn Ash und Misty hatten sich von ihrem
ersten Schock erholt und gingen nun auf ihn los.
„Du spinnst wohl, Freundchen?!“ schrie ihn Misty an und ging ihm an die
Gurgel. Auch Ash stand ihr in nichts nach!
„Nimm dass zurück!“ dabei sprang er ihm auf den Rücken und zog ihm die
Ohren lang.
Auch Rocko errötete jetzt, wie Ash und Misty zuvor, dies lag aber daran, dass
er keine Luft bekam!
„Ich kann nicht mehr atmen, lasst mich los!“ röchelte er mit letzter
Kraft.
Worauf die beiden auch von ihm abließen, denn auch sie waren außer Atem.
„Getroffene Hunde bellen.“ gab Rocko nun so leise von sich, dass man es
eigentlich nicht hören konnte. Und dennoch hatte es Ash vernommen, war sich
aber nicht ganz sicher.
„Was hast du da gerade gesagt?“ tönte er schon wieder kampfeswillig. 
„Nix, was soll ich denn gesagt haben?!“ wies er alle Anschuldigungen von
sich, um nicht wieder in Schwierigkeiten zu geraten.
„Das will ich dir auch geraten haben, überleg gefälligst das nächste Mal,
bevor du etwas sagst, sonst lernst du nämlich Ash Ketchum mal von einer ganz
anderen Seite kennen!“
Die Lage beruhigte sich wieder, nur Misty lief betrübt und nachdenklich neben
den Beiden her.
‚Rocko, wenn du wüsstest wie recht du hast! Ich liebe ihn wirklich! Schade,
das Ash es so vehement abstreitet. Dabei glaubte ich kurz, er könnte sich
verändert haben. Nachdem er mich bei unserer Begrüßung so liebevoll in die
Arme genommen hatte, dachte ich wirklich wir Beide könnten vielleicht doch
zusammen kommen. Aber da hab ich wohl etwas gesehen, was ich gerne sehen wollte,
was aber leider nicht der Realität entsprach. Er wird mich nie so sehen
können, wie ich ihn sehe, auch wenn ich es mir noch so sehr wünsche! Aber er
ist doch vorhin, auch rot angelaufen, als Rocko sagte: „Was sich neckt das
liebt sich“! Oder täusche ich mich da?! Warum sollte er es bestreiten wenn er
mich doch mögen sollte?!...’ Plötzlich weiteten sich Mistys Augen und sie
blieb stehen! ‚B-Bestreite ich es nicht selbst?! Ich mache doch auch nichts
anderes als Ash! Könnte es sein?! NEIN, Misty, da gibt es einen Unterschied.
Nämlich dass ich Ash liebe und es deshalb abstreite, weil ich ihn niemals
verlieren möchte. Ich könnte mir nichts Schlimmeres vorstellen, als ihn nie
wieder zu sehen! Auch wenn das heißt, dass ich niemals in meinem Leben eine
erfüllte Liebe haben werde!’
„Misty, komm endlich oder willst du Wurzeln schlagen?! Wir müssen
schließlich heute noch nach Mahagonia City!“ tönte es von vorne.
Misty wurde dabei aus den Gedanken gerissen, sprintete aber lieber schnell
hinterher.

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