Das Ende des Sommers von Irene-Adler (Mansche Dinge, die beginnen gut. Mansche Dinge, beginnen besser. Und es gibt diese Dinge die immer beginnen, und nie enden.) ================================================================================ Kapitel 1: Sterne am Himmel – Speed of Sound -------------------------------------------- Das Ende des Sommers Kapitel 1 Sterne am Himmel – Speed of Sound Mansche Dinge, die beginnen gut. Mansche Dinge, beginnen besser. Und es gibt diese Dinge die immer beginnen, und nie enden. Ich hatte mir mein Leben lang so etwas gewünscht. Eine endlose Liebe, ohne Zurückhaltung, ohne Zurückweisungen. Als ich geheiratet hatte, hatte ich insgeheim den Wunsch am selben Tag zu sterben wie mein Mann. So, wäre unsere Liebe wirklich unendlich gewesen. Doch als er starb, hatte ich nicht das Gefühl, dass unsere Liebe dafür bestimmt war, ewig zu weilen. Also lebte ich weiter, lebte mein Leben mit allen Höhen und Tiefen. Um auf meine Ewigkeit zu warten, um zu warten, bis mein Sommer für immer beginnen würde. Es war Mitte Mai, als ich zum ersten Mal spürte, dass der Sommer kommen würde. Leise erfüllte das Surren des Kaffeeautomaten den Raum. In einer Hand hielt ich schon einen Latte Machiato aus Wasser und chemischem Pulver, der zweite lief gerade durch. Ich sah auf die Uhr auf dem kleine LED Bildschirm: 03:35 am Morgen. Stöhnend massierte ich mich die Schläfe mit einer Hand. Seit knappen sechs Stunden, machten wir nicht anderes als alle halbe Stunde den Puls der kleinen Patientin zu messen, ihre Atmung zu kontrollieren und ihre Hirnaktivität zu überprüfen. Der einzige Gedanke, der mich aufheiterte, war das Robert zuhause in meinem kuscheligen Bett lag, und dort auf mich wartet; und dass wir erst wieder um 18 Uhr abends hier sein mussten. Kichernd schnappte ich mir den anderen Becher und ging zurück in mein altes Büro, in dem meine Leidesgenossin auf mich wartet, vermutlich schonwieder im Halbschlaf. Doch Remy war nirgendswo zu sehen, weder lag sie halb auf dem Tisch, noch in den Stuhl gekuschelt, noch irgendwo auf dem Boden. „Remy?“ Rief ich leise. Doch es kam kein laut. Müde stellte ich den Kaffee ab und sah auf die Uhr. In 20 Minuten war der nächste Check dran. Erst jetzt fiel mir die Tür zu House‘s Büro auf, die einen Spalt geöffnet war. Leise schlich ich hinein. Das Zimmer war stockfinster. Ich schlug mich zu den Rollos durch und öffnete sie einen Spalt, sodass das Mondlicht ins Zimmer viel, und mir den Blick auf Remy Hadley, die zusammengerollt auf House’s Liegestuhl lag, frei. Wieder schlich ich leise durch den Raum und ging neben ihr in die Hocke um sie zu wecken. Wie eine kleine Katze hatte sie sich zusammengerollt und schlief anscheinend selig. Ich konnte es nicht ändern, mir huschte ein kleines Lächeln über die Lippen bevor ich vorsichtig versuchte sie zu wecken. „Remy, dein Latte wird kalt.“ Sachte rüttelte ich an ihrem Arm, als sie sich langsam rührte. „Was ist?“ fragte sie mit leiser Stimme. „Du bist eingeschlafen, ich war nach dem Check Kaffee für uns holen.“ „Wie viel Uhr ist es?“ fragte sie jetzt lauter, vermutlich aus Angst, sie könnte zu lange geschlafen haben. „Gleich 20 vor 4.“ Antwortete ich und stellte mich hin. Im Glanzlicht des Modes schimmerte ihr braunes Haar wie Silber. Sie erhob sich langsam und streckte sich mühsam. Ich konnte ihr ansehen, dass sie sich am liebsten gleich wieder hingelegt hätte, und nahm mir vor, House einen Arschtritt zu verpassen, sollte ich ihn heute Mittag sehen. „Ich hasse House…“ sprach sie meine Gedanken aus, als wir hinüber gingen um den Kaffee zu trinken. Ich grinste als wir uns sezten. „Ich verpass ihm morgen einen Arschtritt.“ Brummte ich belustigt in meinen Latte Machiato hinein. Remy lächelte ebenfalls und gähnte dann. „Du hast es gut, Allison. Du kommst in zwei Stunden heim, legst dich zu deinem Freund und schläfst bis Mittag.“ Sagte sie, als sie ein paar Schlucke genommen hatte. „Glaub mir, ich werde es so sehr genießen.“ Meinte ich spaßig, ohne mitbekommen zu haben, dass sie mit „du hast es gut“ nicht das lange Schlafen meinte, sondern die Tatsache, dass jemand daheim auf mich wartete. Als ich das begriffen hatte schwieg ich. „Gehst du nochmal weg ?“ brach ich dann doch die Stille. Sie schüttelte den Kopf und gähnte schon wieder. „Nur noch duschen und schlafen…“ Ich sah auf die Uhr. Es war das erste Mal, dass wir so eine Art freundschaftliches Gespräch führten. Ich fragte mich, wieso wir das nicht schon vorher getan hatten. „Geh heim.“ Sagte ich schließlich. „Was?“ „Du sollst heimgehen, und ein bisschen deine Ruhe genießen. Ich habe dazu noch den ganzen Tag Zeit.“ Mit diesen Worten stand ich auf und griff nach meinem Stethoskop. „Ich geh nach der Kleinen sehen, und wenn ich wieder komme will ich dich hier nichtmehr sehen, du schläfst doch sowieso alle paar Minuten ein.“ Ich lächelte ihr ein letztes Mal zu und verlies dann das Büro. Ich hatte Mitleid mit ihr, sie musste jetzt bis halb sechs da bleiben und um neun wieder hier sein, und sie hatte sich ein wenig Schlaf verdient. Die Kleine war in Ordnung. Melody Payton schlief ruhig in ihrem Bett, wartend auf den nächsten Tag, vielleicht einen besseren. Sie hatte in der letzten Woche zwei Herzinfarkte gehabt, mit dem ersten war sie hier eingeliefert worden. Cuddy hatte mir erlaubt im Hintergrund immer noch an dem Fall dranzubleiben und House zu überwachen. Deswegen war ich auch heute Nacht hier. Fast schon schläfrig schlurfte ich zurück ins Büro. Remys Tasche stand auf dem Tisch, das Licht war ein wenig gedimmt, und die Tür zu House‘s Büro war wieder ein Stückchen offen. Leise schlich ich mich erneut in den Raum. Remy hatte zwei Kissen auf House’s Liegestuhl gelegt und diesen an die Wand geschoben. Mit dem Rücken zu mir, schlief sie auf dem hinteren von beiden. Mir war die Nachricht, die sie mir offensichtlich zu senden versuchte, nicht ganz bewusst dennoch legte ich mich neben sie auf das andere Kissen, in der Absicht, wenigsten ein paar Minuten Schlaf zu bekommen. Die Krankenakte mit den Messwerten legte ich neben mich auf den Boden, bevor ich meinen Zopf löste und leise vor Erleichterung genüsslich stöhnte. Ich musste nicht lange warten, bis meine Augen zufielen, und ich einschlief. Was ich nicht wusste war, dass Remy ihre Augen nicht geschlossen hatte, bis ich mich hingelegt hatte. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, dann versuchte auch sie noch einmal ein wenig zu schlafen, fest davon überzeugt, den nächsten Check zu übernehmen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)