Fraises de panique von JessFany (Isch bin die kleine Französische Mädschen und finden mich nicht zurecht in große Schule (Zitat)) ================================================================================ Prolog: Unverhofft kommt oft ---------------------------- Mit den Stöpseln in den Ohren und leise mitsingend ging ich den Waldweg entlang. Es war wohl doch keine so gute Idee gewesen Chucks zu tragen. Ich sah auf meine „leicht“ zerschlissenen Lieblingsschuhe herab und seufzte resigniert wegen meiner durchnässten Füße. Im nächsten Moment viel mir etwas auf den Kopf und ein eiskalter Tropfen bahnte sich seinen Weg von meiner Schläfe zu meinem Hals. Ich schüttelte den Kopf und wurde den Schnee so wieder los. Das brachte mich aber auch dazu meine Umgebung genauer zu betrachten und erst jetzt fiel mir auf wo genau ich war. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Wenn ich diese Böschung runter laufen würde, würde ich ihn wiedersehen. Ich fasste an den Riemen meiner Tasche, damit sie mir nicht runter fallen konnte und rutschte mehr oder weniger elegant den Abhang hinunter. Ich sah ihn sofort, meinen Lieblingsbaum. Hier hatte ich immer mit ihr gesessen und über Gott und die Welt gesprochen. Im nächsten Moment hörte ich ein Geräusch, da mir die Stöpsel bei meiner Rutschpartie aus den Ohren geglitten waren. Ich sah zur Seite und kurz darauf legte ich lächelnd den Kopf schief. Da lag eine mir nur zu bekannte Person auf den Rücken und stützte sich auf die Ellbogen wobei sie mich lässig angrinste. Neben ihr lag ein jüngeres Mädchen, das scheinbar sowohl verschämt als auch überrascht war. Ich ging auf Die beiden zu und hockte mich hin. „Hallo, Onee-chan.“ Onee-chan! Nagisa verstand überhaupt nichts mehr. Wer war dieses Mädchen, das so plötzlich auf der Lichtung stand. Verwirrt sah die Rothaarige zu Shizuma, doch die grinste immer noch und meinte nur: „Wenn uns einer stören konnte, dann du Lynn.“ Nagisa blickte wieder zu dem hochgewachsenem Mädchen das nun vor ihnen hockte. Eine gewisse Ähnlichkeit mit Shizuma-sama war nicht zu leugnen. Sie hatten dieselbe Gesichtsform und auch ihre Augen waren gleich, obwohl diese Lynn grüne Augen hatte und dazu nachtschwarze Haare mit vereinzelten roten Strähnen, die offenbar gefärbt waren. Das Mädchen das genauso alt sein musste wie Shizuma erhob sich. „Dann will ich auch nicht weiter stören.“ ‚Das hast du doch schon‘ dachte Nagisa und die andere ging kurz zu dem schiefen Baum und legte eine Hand auf die Rinde. Einen Moment stand sie so da und Nagisa beobachtete sie. Schließlich lies sie die Hand sinken und machte Anstalten zu gehen. „Sie ist in der Kathedrale“, meinte Shizuma da, „wegen der Étoilé-Wahl.“ Lynn drehte sich noch einmal um und lächelte,nickte und verschwand dann. Kurz darauf sah ich die Kathedrale bereits. Ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus und meine Schritte wurden schneller. Die Tür zur Kathedrale stand offen und ich trat leise ein und blieb stehen. Ganz vorne stand Spicas Prinz, Ootori Amane und hob den Arm ihrer Partnerin in die Höhe. Beide strahlten vor Glück. Ich hätte es wissen müssen. Keine andere als Amane konnte Shizumas Platz einnehmen. Doch mein Blick glitt schnell zu der Stelle wo die Schülervertreterinnen standen. Minamoto Chikaru, die Vertreterin von Le Rim hatte sich gerade Rokujou Myuki von Miator zu gewandt, doch Shion Toumori, Spicas Schülersprecherin sah mich direkt an und das Lächeln, welches eh schon auf ihrem Gesicht lag, und welches ich auf die Tatsache zurückführte, dass Spica dieses Jahr die Étoilés stellte, wurde noch breiter. In diesem Moment sagte Myuki etwas zu Chikaru und sie wirbelte herum und sah in meine Richtung. Sie wirkte zu erst überrascht, doch dann fasste sie sich wieder und ging einen kleinen Schritt auf mich zu. Selbst über die Entfernung vom Altar zum Eingang konnte ich die Freude erkennen die ihn ihren Augen aufloderte. Ich rannte los. Das Geräusch meiner schnellen Schritte auf dem Steinboden brachte die anderen Schüler dazu sich um zu drehen. Ein immer lauter werdendes Murmeln erfüllte das alte, hohe Gewölbe der Kathedrale, doch ich achtete nicht darauf, denn ich war inzwischen bei Chikaru angekommen und sie warf sich in meine Arme. Ich wirbelte sie ein-, zweimal herum und küsste sie dann. Wir lösten uns erst von wieder einander als wir Luft hohlen mussten und in dem Moment legte Toumori mir eine Hand auf die Schulter. Ich neigte ihr meinen Kopf zu ohne Chikaru los zu lassen. Die Blonde lächelte mich an. „Willkommen zurück.“, lächelte sie. Nun lies ich Chikaru doch los um meine beste Freundin zu umarmen. „Ich freue mich wieder da zu sein.“, murmelte ich ihn ihr Haar, doch sie hatte mich trotzdem verstanden. Ich ließ sie wieder los und wandte mich dann an die Schüler die immer noch auf den Bänken saßen und zu schaute. Ich hob grüßend die Hand lächelte und setzte mich in die erste Reihe, wo zwei Mädchen aus Le Rim näher zusammenrückten und mir Platz machten. „Danke.“ Ich lächelte sie an und setzte mich. Toumori legte grinsend den Kopf schief und wandte sich dann wieder an die versammelte Schülerschaft. „Als Schülerratspräsidentin freut es mich, das nicht nur die diesjährigen Étoilés aus Spica kommen, sondern das am selben Tag auch noch Hanazono Lynn nach 2 ½ Jahren zurück gekommen ist. Damit ist die Wahl beendet. Wir,“ sie machte eine Geste mit der sie sowohl die neuen Étoilés einschloss als auch die anderen Schülerratsvertreterinnen, „wünschen euch noch einen schönen Abend.“ Sie verließ die Kathedrale über den Mittelgang und die beiden anderen SV-Vertreterinnen folgten ihr. Nach ihnen kamen die Étoilés und das blauhaarige Mädchen, das die ganze Zeit leicht traurig daneben gestanden hatte. Sobald alle 6, begleitet vom Gesang von Spicas heiligem Chor, das Gebäude verlassen hatten, standen auch alle anderen auf und gingen hinaus. Ich schritt so schnell es ging ohne zu rennen den Gang entlang und stolperte draußen fast in Toumori rein. Chikaru stand neben ihr. Erst jetzt merkte ich, dass die Mädchen die mir eben Platz gemacht hatten mir gefolgt waren. Sie hatten noch ein Mädchen mit Teddybär und einen Schülerin aus Miator im Schlepptau. Alle 4 warfen sich nun um Chikarus Hals und ich stand mit schiefgelegtem Kopf daneben und überlegte wie ich es schaffen sollte meine Freundin zurück zu bekommen. Da sprach mich Myuki von der Seite an. „Willkommen zurück Lynn.“ Ich wand mich zu ihr und lächelte. „Danke, Myuki.“ „Ich weis leider nicht genau wo Shizuma ist.“, meinte die Blauhaarige entschuldigend. „Kein Problem ich hab sie schon getroffen.“ Myukis Augen weiteten sich überrascht. „Wo, sie ist doch mit Nagisa-chan davon gerannt.“, meinte Toumori da. „Eine kleine Rothaarige? Die war bei ihr.“ Ich grinste. „Oder eher auf ihr.“ Toumori grinste leicht, Myuki sah weg und ich zuckte nur mit den Schultern. Ich hatte mich noch nie wirklich mit Myuki verstanden. „Warum bist du heute gekommen?“ „Weil ich euch stören wollte, Toumori-chan.“ Lachte ich scherzhaft. „War ja klar. Die einzige die sich traut die Étoilé-Wahl zu stören ist außer der einen Hanazono, die Andere, also sprechen sich beide ab und kommen im Abstand von 10 Minuten reingeplatzt.“ Ich sah sie verwirrt an. „Was hat Shizun gemacht?“, fragte ich neugierig. „Komm mit ich erzähl es dir. Ist eine längere Geschichte.“ „OK, aber erst muss ich meine Freundin irgendwie zurückbekommen.“, grinste ich und ging auf Chikaru zu. „Bekomme ich sie zurück?“, wandte ich mich an die Mädchen, die immer noch an ihr hingen und mich nun mit großen Augen ansahen. Chikaru grinste die Mädchen an und richtete eine Hand auf mich. An die Mädchen gewandt sagte sie: „Das ist Hanazono Lynn-sama. Sie ist die Zwillingsschwester von Étoilé-sama… Entschuldigung Shizuma-sama.“ Sie lächelte entschuldigend. „Sie war für 2 ½ Jahre im Ausland. Erst in Frankreich dann in England. Lynn,“ sie wandte sich mir zu, „das sind Natsume Remon,“ Sie deutete auf ein Mädchen mit grünem Haar und Brille in Le Rim-Uniform, „das ist Hyuuga Kizuna,“ ihre Hand wanderte auf das braunhaarige Mädchen mit den großen braunen Augen, welches zur Seite gerückt war, „das,“ ihre Hand wanderte nun auf das Mädchen mit dem Teddy, „sind Percival und Byakudan Kagome und schlussendlich,“ ihre Hand zeigte nun auf das letzte der vier Mädchen, das in der Miator-Uniform, „Tsukidate Chiyo.“ „Sehr erfreut, Hanazono-sama sagten die vier im fast synchron. „Hallo.“ Ich hob lächelnd die Hand. „Kommst du denn nun mit, Chika-chan? Ich will meine Tasche loswerden.“ Ich deutete auf die Reisetasche die ich immer noch um die Schulter trug und die immer schwerer zu werden schien. „Ich komme gleich nach.“ Sie lächelte und gab mir einen kurzen Kuss. Ich schaute sie verwirrt an. Immerhin hatte ich damit gerechnet, dass sie mitkam, doch dann zuckte ich mit den Schultern und ging mit Toumori in Richtung Strawberry Residenz. „Du hast es also geschafft über deine Schwester zu stolpern?“ Sie sah mich belustigt an. „Hmm…“, machte ich nur. Ich kannte Toumori seit dem Kindergarten, denn seitdem waren wir Zimmergenossen. „Hast du unser altes Zimmer noch?“, fragte ich beiläufig und schaute auf den Weg. „Ja. Sie hätten mir ein Einzelzimmer gegeben, aber ich wollte nicht.“, antwortete sie lächeln und ebenfalls geradeaus schauend. „Gut.“ „Bist du wegen den Abschlussprüfungen zurückgekommen?“ „Nein.“ Nun schaute sie mich doch an. „Ich habe meinen Abschluss in England gemacht, aber die japanischen Universitäten verlangen von Japanern einen japanischen Abschluss und um den zu bekommen muss ich das letzte High-School Jahr in Japan absolvieren.“ „Also machst du die 6. nochmal.“ „Gezwungener Maßen.“ Toumori nickte. Wir waren vor der Strawberry Residenz angekommen. „Ich muss mich bei der Schwester melden.“ „Ich begleite dich.“ „Wer waren eigentlich die Mädchen bei Chikaru?“, fragte ich beiläufig. „Eifersüchtig?“, fragte Toumori mich in ebenso beiläufigen Ton, doch sie sah mich dabei schräg an. Sie kannte mich einfach zu gut. Manchmal hatte ich das Gefühl, das sie mich besser kannte als Shizun, was wahrscheinlich auch stimmte. „Die drei Le Rim-Mädchen sind so eine Art Fans von ihr, und das Mädchen aus Miator ist in Nagisa-san verliebt.“ „Die Rothaarige?“ Meine blonde Freundin nickte. „Sie sieht ihr so ähnlich.“ Ein weiteres Nicken. „Kaori-chan.“, hauchte ich den Blick auf den Boden gesenkt. Doch mir blieb zum Glück keine Zeit mehr weiter darüber nachzudenken, da wir vor dem Büro der Schwester angekommen waren. Ich klopfte und wir wurden herein gebeten. „Guten Tag.“ Wir verbeugten uns leicht. Die Schwester nickte und musterte mich missbilligend. „Hanazono Lynn-san. Schön das sie wieder da sind, aber warum tragen sie keine Schuluniform.“ Ihr Blick glitt über den Pali, das schwarze Sweatshirt und den Mantel der über meinem Arm hing runter über meine enge schwarze Röhrenjeans zu den zerschlissenen Chucks. „Man sollte meinen sie waren lang genug an dieser Schule um zu wissen, wie sie hier zu erscheinen haben. „Es tut mir sehr Leid, doch meine Uniform passte mir nicht mehr und ich bin soeben erst angekommen. Ich werde mir sofort eine neue Uniform besorgen.“ „Ich bitte darum. Sie können nun gehen.“ Wir verbeugten uns erneut leicht und wandten uns zur Tür. „Shion-san.“ Toumori wandte sich noch einmal um. „Wer sind die neuen Étoilés?“ „Ootori Amane-sama und Konohana Hiraki-sama.“ Die Schwester nickte und ich glaubte die Andeutung eines Lächelns auf ihrem sonst so strengen Gesicht zu sehen und verließ mit Toumori das Büro. „Das hast du extra gemacht!“ es war keine Frage, sondern vielmehr eine Aussage, weshalb ich es nicht für nötig hielt zu antworten. Kurz darauf kamen wir bei unserem Zimmer an, wo Chikaru bereits wartete, diesmal ohne ihre Fangemeinde. Sie umarmte mich und ich legte zögern meine Arme um ihre Hüften. Ich war noch gekränkt, weil sie nicht gleich mitgekommen war. Wir hatten uns immerhin das letzte Mal in den Sommerferien gesehen, als sie nach England gekommen war und mich dort besucht hatte. Chikaru sah mich an und wirkte leicht angenervt. „Schmoll nicht.“, befahl sie und gab mir einen kleinen Kuss. Toumori öffnete die Tür und wir traten ein. Ich sah mich in meinem alten Zimmer um und fand alles fast genauso vor wie ich es vor 2 ½ Jahren verlassen hatte. Sogar das Bild, welches Toumori und ich vor knapp 12 Jahren zusammen gemalt hatten hing noch an der Wand. Ich lächelte als ich die beiden kleinen Figuren betrachtete, die uns selbst darstellten. Wir wollten damals unsere Zukunft malen. Dort war Toumori in Spicas Schuluniform und umgeben von einem strahlenden Licht. Sie hatte sich damals schon vorgenommen Schülersprecherin zu werden. Auf der anderen Seite ich in einem langen Kleid und mit meiner Geige. Lächelnd wandte ich mich ab und stellte meine Tasche vor den Schrank, bevor ich mich aufs Bett setzte. Kaum saß ich saß meine schwarze Schönheit auf meinem Schoss und schlang mir die Arme um den Hals um mich erneut in einen leidenschaftlichen Kuss zu ziehen. Toumori machte es sich uns gegenüber ihrem Bett bequem. „Du wirst also das 6. auf Spica wiederhohlen?“ Ich nickte. „Was?“ Meine Freundin sah mich überrascht an. „Warum hast du das nicht eher gesagt.“, fragte sie halb erfreut, halb sauer. „Sollte eine Überraschung sein.“ „Und dann erfahre ich es nicht als erstes. Nichts für ungut Shion-san.“ Toumori zuckte nur die Schultern. „Du wolltest ja nicht mitkommen.“, neckte ich sie und sie antwortete in dem sie mich nach hinten aufs Bett schubste. Allerdings hatte sie nicht bedacht, dass sie dann mit hintenüberfallen würde, oder vielleicht doch? Nun lag sie über mir auf meinem Bett und sah mir lächeln in die Augen. Wenn sie mich so ansah vergas ich alles um mich herum. Dann küsste sie mich erneut und ich schloss die Augen. Chikarus Hand wanderte von meiner Wange zu dem Knoten, der das Pali festhielt und sie öffnete ihn spielerisch langsam und nahm ihn dann ganz fort. Sobald mein Hals freigelegt war bedeckte sie ihn mit Küssen, während ich ihre Jacke aufknöpfte. Erst das leise Geräusch als die Tür ins Schloss fiel erinnerte mich an Toumori. Auch Chikaru war scheinbar wieder eingefallen, dass wir eigentlich nicht alleine waren und wir sahen zu der Stelle wo eben noch Toumori gesessen hatte, doch das Zimmer war außer uns leer. Ich lächelte und dankte Toumori still, bevor ich Chikaru die Jacke abstreifte und nun auch die weste öffnete. Toumori verlies das Zimmer und lehnte sich von außen gegen die Tür. Sie lächelte, erfreut darüber, dass ihre beste Freundin wieder da war. Sie stieß sich von der Tür ab und ging zur Kämmerei. Dort bestellte sie eine Uniform für Lynn und setzte ihren Weg dann zum Musikzimmer fort. Das Klavier betrachtend stand sie an den Türrahmen gelehnt da und erinnerte sich daran wie sie und Lynn gemeinsam geübt hatten. Dieser Tag war einer der schönsten ihres Lebens. Lynn war wieder da Spicas Prinz war Étoilé geworden und sie hatte damit endlich Myuki geschlagen. Sie setzte sich an den Flügel und begann zu spielen. Mit geschlossenen Augen saß sie da und spielte ihr Lieblingsstück von Händel. Sie liebte seine Kompositionen. Sie bekam nicht mit, wie jemand in der Tür auftauchte und ihr zuhörte. Als das Stück endete klatschte sie leise. Erst jetzt öffnete Toumori überrascht die Augen und bemerkte ihre Zuhörerin. Im ersten Moment kam es ihr vor als wenn ein Engel in der Tür stände. An den Türrahmen gelehnt, ähnlich wie sie kurz zu vor, stand dort ein zierliches Mädchen mit langen honigblonden Locken und großen azurblauen Augen. „La chanson est magnifique.“, lächelte sie. „Merci beaucoup.“ Toumori war immer noch überrascht. „Je m’appelle Marie-Alice de Chirac.“ „Shion Toumori. Ich bin die Schülersprecherin von der St. Spica Academy. Willkommen Auf dem Astraea-Hügel. Du musst unsere französische Austauschschülerin sein.“ „Oui.“, lächelte sie. ‚Und nochmal zur Schwester.‘ „Komm mit, ich werde dir alles zeigen. Wir hatten erst morgen mit dir gerechnet.“ Toumori war aufgestanden und zu ihr getreten. „Mein Flüg ist ausgefallen, deshalb isch musste ne`men einen frü`eren.“ Sie lächelte ihr Engelslächeln. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Schwester und danach erneut zur Kämmerei um auch für Alice eine Uniform zu bestellen. „Das ist dein Zimmer.“ Toumori schloss die Tür auf und gab den Schlüssel dann an Alice. „Zurzeit wohnst du noch allein hier, aber ab dem nächsten Semester wirst du eine Zimmergenossin haben.“ „C’est magnifique.“, lautete ihr Kommentar erneut und sie lächelte erfreut als sie sich einmal um sich selbst drehte um alles zu sehen. Toumori glaubte eine gewisse Traurigkeit in ihren Augen zu sehen als sie auf das zweite Bett sah, doch es war nur ein Augenblick so das sie schon dachte es sich eingebildet zu haben, doch dann fragte Alice: „Shion-sama `ast du etwas dagegen `eute Nacht `ier zu schlaffen? Isch bin nischt gern allein.“ Alice sah sie mit großen traurigen Augen an und da Lynn ja mit Chikaru in ihrem eigenen Zimmer war nickte Toumori lächelnd. „Warum nicht.“ Die glückliche Alice warf sich der etwas überraschten Toumori an den Hals und gab ihr im nächsten Moment auf jede Wange einen Kuss. „Merci.“, strahlte sie immer noch. Zur selben Zeit: Nagisa steht an ihre Zimmertür gelehnt im dunklen Flur. Von der anderen Seite lehnt Tamao an der Tür. Dann sieht man nur noch die Strawberry Residenz und hört Tamaos Worte: „Willkommen zurück, Nagisa-chan.“ Vom Sorgen machen und zu-spät-kommen ------------------------------------ „Lynn…?...Lynn…!“ Eine Hand strich mir über die Wange, wie eine sanfte Briese. Im nächsten Moment verschwand der warme Körper, der eben noch neben mir gelegen hatte und ich hörte wie die Tür zum Badezimmer geöffnet wurde. Nun öffnete ich die Augen doch. Ich neigte den Kopf zur Seite, doch alles was ich sah war die Wand. „Chika-chan?“, murmelte ich immer noch verschlafen und richtete mich auf. Mein Blick fiel auf die angelehnte Tür. Die Dusche wurde angemacht und ein leichtes Grinsen stahl sich auf mein müdes Gesicht. Ich stand auf und ging ins Bad. Ein leises Lachen drang aus der Dusche, was mich dazu veranlasste, den Vorhang beiseite zu ziehen und mich ebenfalls in den unerwartet kalten Wasserstrahl zu stellen. Ich stieß einen überraschten Schrei aus und Chikaru grinste. Sie wusste schon immer wie sie mich aus dem Bett bekommt. Als ich den Klassenraum betrat richteten sich alle Blicke auf mich. So war das wohl wenn man lange nicht da war, allerdings konnte es natürlich auch daran liegen, dass ich Shizuns Schwester war und man noch nie sehen konnte wer von uns das Zimmer betrat, abgesehen von der Haarfarbe. Ich setzte mich auf meinen alten Platz in der letzten Reihe neben Shion, die mich noch nicht bemerkt hatte. Erst als ich meinen Tisch neben ihren rückte blickte sie auf. „Morgen.“, grinste ich, doch sie brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. „Was ist los?“, wollte ich wissen. „Hmm...“, war die einzige Antwort, die ich bekam. Dann: „Du bist in der falschen Klasse.“ „Huh…? Warum?“ „Ich habe vorhin mit dem Schulleiter geredet, wegen der französischen Schülerin die gestern gekommen ist, dabei kam das Gespräch auch auf dich, und er lässt mich ausrichten, dass du von nun an den Unterricht der 5. Klasse besuchen sollst.“ „Oh…na gut.“ Ich zuckte mit den Schultern und erhob mich. „Wo muss ich hin?“ Shion stand ebenfalls vom Tisch auf. „Ich zeig es dir.“ Gemeinsam verließen wir das Klassenzimmer. Schweigend gingen wir den Korridor entlang. Ich warf ihr gelegentlich Seitenblicke zu, doch ich konnte nicht ergründen, was mit ihr los war. Irgendwas musste passiert sein, seit ich sie gestern Abend das letzte Mal gesehen hatte. Nach 5 Minuten wurde es mir zu blöd und ich blieb stehen. Meine stille Freundin ging erst noch 5 Meter, bevor ihr auffiel das ich ihr nicht mehr folgte. Sie drehte sich zu mir um und sah mich an. „Was ist los?“ „Das frage ich mich auch. Ist irgendetwas passiert? Und wo hast du heute Nacht überhaupt geschlafen?“ „Mir geht nur ein bisschen was durch den Kopf.“ „Das merk ich.“ Kurz entschlossen ging ich auf sie zu, packte sie am Handgelenk und zog sie mit mir. Sie sah mich verdutzt an, doch sie wehrte sich nicht. Wir verließen die Strawberry Dorms und kurz darauf erreichten wir ihn. Hier hatten wir immer gesessen. Immer, egal ob es und gut oder schlecht ging, ob wir glücklich oder traurig waren. Hier hatten wir alles besprochen. Hier hatte ich ihr erzählt, dass ich mich in Chikaru verliebt hatte und später, dass ich nach Europa gehen würde. Ich lehnte mich gegen die Rinde des schiefen Baumes und lies mich an ihm hinab gleiten. Auch meine blonde Freundin setzte sich ins Gras, doch sie sah mich nicht an. Sie sah auf einen Punkt, der irgendwo hinter mir liegen musste, doch ich bezweifelte das sie ihre Umgebung wirklich wahr nahm. Eine Weile schwiegen wir. „Kaname und Momomi.“, meinte Shion irgendwann. Mein fragender Blick traf sie und endlich erwiderte sie ihn. „Ich glaube sie sind nicht gut für Spica. Die Neue Schülervertreterin muss jemand sein, der sich nicht von ihnen einschüchtern lässt.“ Ich hörte ihr schweigend zu, nicht wissend worauf sie hinaus wollte. „Eine, der ich vertrauen kann und die Spica liebt, aber vor allem müssen die Schülerinnen von Spica sie anerkennen. Doch dafür fällt mir nur eine ein.“ Langsam dämmerte mir was sie wollte. „Lynn…?“ Sie sah mich bittend an und nun war ich diejenige die sie nicht ansah. „Muss das sein?“, fragte ich, irgendwo in den Wald starrend. „Ich bitte dich darum.“ Ich sah ihr direkt ins Gesicht. In ihren Nussbraunen Augen glomm ein Hoffnungsfunke. „Lass mich darüber nachdenken.“, bat ich und sie nickte, sie wusste eben, dass ich nicht Nein sagen würde. Erleichterung spiegelte sich in ihren Zügen wieder. „Und jetzt erzähl mal was es mit dieser Nagisa auf sich hat.“, wechselte ich das Thema. Alice stand immer noch vor ihrem Klassenraum. Toumori-sama hatte sie hergebracht, musste dann aber zu ihrem eignen Unterricht. Sie mochte die sympathische Schülersprecherin, auch wenn sie heute Morgen trübselig gewirkt hatte. „Isch werde da nun reinge`en und misch bei der Lehrerin vorstellen.“, sagte sie zu sich selbst. Zögerlich klopfte sie und öffnete dann die Tür. Alle Blicke richteten sich auf sie. Alice hasste das. „Bonjour.“, meinte sie und ihre Stimme war unerwartet fest. Die Lehrerin, eine etwas rundliche Frau mittleren Alters mit einem herzlichen Gesicht, lächelte sie an. „Bist du Marie-Alice de Chirac?“ Alice nickte nur stumm. Warum musste ihr Name eigentlich so lang sein. Die Lehrerin nickte ebenfalls. Sie stellte sich als Ashikage-sensei vor und wies Alice den Platz neben einem großen Mädchen mit kurzen türkisenen Haaren zu. Das Mädchen lächelte, als Alice sich neben sie setzte, doch sie konnte sich nicht vorstellen, da Ashikage-sensei mit dem Unterricht fortfuhr. Es war gar nicht so einfach alles zu verstehen, weshalb sich die Blonde die ganze Zeit hochkonzentrieren musste. Ab und zu machte sie sich Notizen. Erst im nachhinein fiel ihr auf, dass sie die ganze Zeit französisch schrieb, obwohl sie sich vorgenommen hatte auf japanisch zu schreiben. Als es klingelte wandte sich das türkishaarige Mädchen an sie. „Ootori Amane.“, meinte sie freundlich und streckte ihr eine Hand entgegen. „Marie-Alice de Chirac.“, antwortete Alice und nahm die Hand lächelnd entgegen. „Hast du den Stundenplan schon?“ „Non.“ „Bitte.“ Amane schob ihn ihr zu und Alice nahm ihn. „Merci, Ootori-san.“ „Nenne mich einfach Amane-san.“ Alice nickte dankbar und warf einen Blick auf den Stundenplan. Erfreut stellte sie fest, dass sie als nächstes eine Doppelstunde Französisch hatte. Nachdem sie alles abgeschrieben hatte reichte sie Amane den Stundenplan zurück. „Du kommst aus Frankreich, richtig? Eine ungewöhnliche Zeit für einen Schüleraustausch, so mitten im Jahr.“, lächelte diese und versuchte so ein Gespräch zu beginnen „Mon pére `at `ier Arbeit gefunden und isch musste mit. Aber es gefällt mir `ier.“ Alice lächelte dieses strahlende Engelslächeln und Amane konnte sich nicht mehr losreißen. Ihr gefiel das kleine französische Mädchen jetzt schon und sie freute sich darauf sie Hikari vorzustellen. Es klingelte. Ashikage-sensei, die bis eben etwas in ihren Unterlagen geordnet hatte, erhob sich und begann etwas an die Tafel zu schreiben. Die Klasse wurde wieder ruhig und Alice lehnte sich leicht ihn ihrem Stuhl zurück, den Blick nach vorne gewandt. Da klopfte es. Alle Blicke richteten sich auf die Tür. Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf ein schlankes, hochgewachsenes Mädchen frei. Ihr schwarzes Haar fiel in leichten Wellen auf ihre Schultern hinab und ihr Blick glitt über die Schülerinnen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Alice der Fremden in die durchdringenden grünen Augen, bevor der Blick weiter wanderte, doch das reichte aus um die kleine Blonde zu faszinieren. Mein Blick erreichte Ashikage-sensei. Ich kannte sie. Sie war in der 2. Klasse meine Lehrerin gewesen. „Ahh…Hanazono-san. Wie schön das sie sich doch noch dazu entschieden haben zum Unterricht zu kommen.“ Scheinbar hatte der Direktor auch mit ihr gesprochen. Ich überging die bissige Bemerkung und sagte erst einmal gar nichts. Mal wider lagen alle Blicke auf mir, doch daran war ich gewöhnt. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass eine mich ganz besonders Aufmerksam musterte. Ich drehte meinen Kopf erneut Richtung Klasse und sah wieder diese azurblauen Augen, die mich eben schon überwältigt hatten. Sie musste Französin sein, solche Augen gab es nur in Frankreich. „Da sie sich ja so für meinen Unterricht zu interessieren scheinen, können sie gleich vorne bleiben und den Text der an der Tafel steht korrigieren und die Fehler erklären, dass sollte für sie ja kein Problem sein.“ Ich nickte. ‚Na toll, vielleicht hätte ich wenigstens zur zweiten Stunde pünktlich sein sollen‘. Ich war eh nur gekommen, weil Shion unbedingt zum Sportunterricht wollte. Ich wandte mich ohne zu zögern der Tafel zu und begann. Alice schaute sich den Text an der Tafel an und legte den Kopf schief. Für sie war es kein Problem, doch Ashikage-sensei wollte ursprünglich die ganze Stunde mit dieser Aufgabe verbringen. Zur allgemeinen Verblüffung löste die Schwarzhaarige die Aufgabe fehlerfrei und erklärte die Fehler präzise. Als sie fertig war wies Ashikage-sensei ihr leicht verärgert einen Platz zu und teilte einen Arbeitsbogen aus, der als Hausaufgabe vorgesehen war. Endlich das lang ersehnte Klingeln zu Mittagspause. Schnell verließ ich den Klassenraum und machte mich auf den Weg zur Cafeteria von Le Rim, um Chikaru abzuholen. „Hey.“ Sie grinste mich an und gab mir einen Kuss. „Wie war der Unterricht?“ „Langweilig. Kommst du mit nach Miator? Ich glaub ich sollte meiner Schwester langsam mal ‚Hallo‘ sagen, möglichst ohne sie zu stören.“, grinste ich und legte einen Arm um meine Freundin. „Ja, dass solltest du wohl.“, ein breites Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. „Und damit du nicht wieder eingeschnappt bist, begleite ich dich.“ „Hey…“, meinte ich und wollte ihr einen Kuss geben, doch sie war schneller, dann nahm sie meine Hand und zog mich lachend hinter sich her. „Hmm…!“ Wir standen in der Cafeteria von Miator, doch von Shizun keine Spur. „War ja klar.“, seufzte ich. Chikaru sah sich weiter um. „Da!“ Ich sah in die Richtung in die sie wies, doch von Shizun keine Spur. Jedoch wurde ich bereits auf eine Gruppe Mädchen zugezogen, die ungefähr in der 4. Klasse sein mussten. Unter ihnen war auch das Rothaarige Mädchen von gestern, Nagisa. Shion hatte mir von ihr und Shizun erzählt, doch sie wusste leider nicht viel. „Nagisa-chan!“ Die Rothaarige blickte auf als Chikaru sie ansprach. „Chikaru-chan!“ Sie wirkte überrascht. „Wo ist Shizuma-sama?“ „Hmm…Ich glaube im Gewächshaus. Wollt ihr euch zu uns setzen?“ Ich wollte schon ablehnen, doch Chikaru war schneller. Sie nickte und zeigte dann auf mich. „Das ist Hanazono Lynn.“ Nagisa blickte mich an, dann sagte sie lächelnd: „Aoi Nagisa.“ „Suzumi Tamao.“ Das war die Blauhaarige von der Étoilé-Wahl. „Das sind Takemura Chihaya und Mizushima Noriko.“ Ich lächelte und nickte, während wir uns setzten. „Und du bist mit meiner Schwester zusammen?“ Alle fünf sahen mich an. Nagisa verwirrt, Tamao eine Spur traurig und Chikaru schüttelte nur lächelnd den Kopf. Die anderen beiden sahen zwischen mir und Nagisa hin und her, gespannt auf die Antwort wartend. „Ähh… ja.“ „Schön.“, lächelte ich erfreut. „Dann ist sie…“ Ich brach ab. „Was denn?“, wollte die Neugierige Rothaarige wissen. „Dann ist sie… endlich über Kaori hinweg.“, murmelte ich leise. Chikaru legte mir einen Arm auf die Schulter, doch ich stand auf. „Entschuldigt mich, ich muss zu Shizun. Bis später.“ Nachdem ich Chikaru einen schnellen, leichten Kuss gegeben hatte verließ ich die Cafeteria und ging erst einmal auf mein Zimmer um dann zum Gewächshaus zu schlendern. Ich sah sie noch bevor ich das Glashaus betrat. Leise öffnete ich die Tür und setzte meine Geige an, welche zuvor geholt hatte. Ruhig begann ich zu spielen. Als sie die sanften Töne der Stradivari hörte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich ausschließlich auf diese wundervollen Töne, die sie sanft umschwirrten. Sie hatte bis jetzt nur eine Violine gehört, der man solche wundervollen Töne entlocken konnte und sie kannte nur eine, die dazu fähig war, sie diesem Meisterhaft gefertigten Instrument zu entlocken. Sie ließ die Musik auf sich wirken. Erst nach einiger Zeit, öffnete sie die Augen und sah ihr Ebenbild vor sich. „Wir müssen unbedingt mal wieder gemeinsam spielen.“ Lynn nickte nur. „Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Shizuma lächelte ihre Schwester an. Im nächsten Moment lagen sich beide in den Armen. Chikarus Blick folgte ihr als sie die Cafeteria verließ. Neben ihr fragte Nagisa Tamao: „Wie werden den nun die neuen Schülersprecher ausgewählt?“ Darüber hatten sie gesprochen, bevor Chikaru und Lynn gekommen waren. Die Schwarzhaarige wandte sich mit einem Lächeln an sie und antwortete an Tamaos statt: „Das regeln alle drei Schulen unterschiedlich. Le Rim lässt die Schüler wählen. In Spica wählt die amtierende Schülersprecherin ihre Nachfolgerin und Miator veranstaltet eine Art Test. Die einzelnen Schülersprecherinnen, sind an ihrer jeweiligen Schule, die Schülerinnen mit den meisten Befugnissen, abgesehen von den Étoilés. Doch wenn alle drei Schülerräte zusammen kommen, hat die Schülervertreterin die wertvollste Stimme, deren Schule die Étoilés stellt, also Toumori-san, beziehungsweise ihre Nachfolgerin.“ „Hmm… was ist das für ein Test?“ Das Mädchen mit dem fuchsfarbenem Haar sah sie interessiert an. „Das weis ich nicht genau. Ich weis nur dass die amtierende Schülersprecherin 3-4 Schülerinnen anspricht und wenn diese daran interessiert sind Schülersprecherin zu werden müssen sie sich diesem Test unterziehen. Die Siegerin stellt sich dann einen Schülerrat zusammen. In Le Rim wird der gewählt und in Spica bestimmen die jeweiligen Mitglieder ihre Nachfolgerinnen.“ Nagisa nickte abwesend und Le Rims Schülersprecherin sah sie nachdenklich an. Was hatte die Rothaarige sich nun schon wieder in den Kopf gesetzt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)