Fraises de panique von JessFany (Isch bin die kleine Französische Mädschen und finden mich nicht zurecht in große Schule (Zitat)) ================================================================================ Vom Sorgen machen und zu-spät-kommen ------------------------------------ „Lynn…?...Lynn…!“ Eine Hand strich mir über die Wange, wie eine sanfte Briese. Im nächsten Moment verschwand der warme Körper, der eben noch neben mir gelegen hatte und ich hörte wie die Tür zum Badezimmer geöffnet wurde. Nun öffnete ich die Augen doch. Ich neigte den Kopf zur Seite, doch alles was ich sah war die Wand. „Chika-chan?“, murmelte ich immer noch verschlafen und richtete mich auf. Mein Blick fiel auf die angelehnte Tür. Die Dusche wurde angemacht und ein leichtes Grinsen stahl sich auf mein müdes Gesicht. Ich stand auf und ging ins Bad. Ein leises Lachen drang aus der Dusche, was mich dazu veranlasste, den Vorhang beiseite zu ziehen und mich ebenfalls in den unerwartet kalten Wasserstrahl zu stellen. Ich stieß einen überraschten Schrei aus und Chikaru grinste. Sie wusste schon immer wie sie mich aus dem Bett bekommt. Als ich den Klassenraum betrat richteten sich alle Blicke auf mich. So war das wohl wenn man lange nicht da war, allerdings konnte es natürlich auch daran liegen, dass ich Shizuns Schwester war und man noch nie sehen konnte wer von uns das Zimmer betrat, abgesehen von der Haarfarbe. Ich setzte mich auf meinen alten Platz in der letzten Reihe neben Shion, die mich noch nicht bemerkt hatte. Erst als ich meinen Tisch neben ihren rückte blickte sie auf. „Morgen.“, grinste ich, doch sie brachte nur ein schwaches Lächeln zustande. „Was ist los?“, wollte ich wissen. „Hmm...“, war die einzige Antwort, die ich bekam. Dann: „Du bist in der falschen Klasse.“ „Huh…? Warum?“ „Ich habe vorhin mit dem Schulleiter geredet, wegen der französischen Schülerin die gestern gekommen ist, dabei kam das Gespräch auch auf dich, und er lässt mich ausrichten, dass du von nun an den Unterricht der 5. Klasse besuchen sollst.“ „Oh…na gut.“ Ich zuckte mit den Schultern und erhob mich. „Wo muss ich hin?“ Shion stand ebenfalls vom Tisch auf. „Ich zeig es dir.“ Gemeinsam verließen wir das Klassenzimmer. Schweigend gingen wir den Korridor entlang. Ich warf ihr gelegentlich Seitenblicke zu, doch ich konnte nicht ergründen, was mit ihr los war. Irgendwas musste passiert sein, seit ich sie gestern Abend das letzte Mal gesehen hatte. Nach 5 Minuten wurde es mir zu blöd und ich blieb stehen. Meine stille Freundin ging erst noch 5 Meter, bevor ihr auffiel das ich ihr nicht mehr folgte. Sie drehte sich zu mir um und sah mich an. „Was ist los?“ „Das frage ich mich auch. Ist irgendetwas passiert? Und wo hast du heute Nacht überhaupt geschlafen?“ „Mir geht nur ein bisschen was durch den Kopf.“ „Das merk ich.“ Kurz entschlossen ging ich auf sie zu, packte sie am Handgelenk und zog sie mit mir. Sie sah mich verdutzt an, doch sie wehrte sich nicht. Wir verließen die Strawberry Dorms und kurz darauf erreichten wir ihn. Hier hatten wir immer gesessen. Immer, egal ob es und gut oder schlecht ging, ob wir glücklich oder traurig waren. Hier hatten wir alles besprochen. Hier hatte ich ihr erzählt, dass ich mich in Chikaru verliebt hatte und später, dass ich nach Europa gehen würde. Ich lehnte mich gegen die Rinde des schiefen Baumes und lies mich an ihm hinab gleiten. Auch meine blonde Freundin setzte sich ins Gras, doch sie sah mich nicht an. Sie sah auf einen Punkt, der irgendwo hinter mir liegen musste, doch ich bezweifelte das sie ihre Umgebung wirklich wahr nahm. Eine Weile schwiegen wir. „Kaname und Momomi.“, meinte Shion irgendwann. Mein fragender Blick traf sie und endlich erwiderte sie ihn. „Ich glaube sie sind nicht gut für Spica. Die Neue Schülervertreterin muss jemand sein, der sich nicht von ihnen einschüchtern lässt.“ Ich hörte ihr schweigend zu, nicht wissend worauf sie hinaus wollte. „Eine, der ich vertrauen kann und die Spica liebt, aber vor allem müssen die Schülerinnen von Spica sie anerkennen. Doch dafür fällt mir nur eine ein.“ Langsam dämmerte mir was sie wollte. „Lynn…?“ Sie sah mich bittend an und nun war ich diejenige die sie nicht ansah. „Muss das sein?“, fragte ich, irgendwo in den Wald starrend. „Ich bitte dich darum.“ Ich sah ihr direkt ins Gesicht. In ihren Nussbraunen Augen glomm ein Hoffnungsfunke. „Lass mich darüber nachdenken.“, bat ich und sie nickte, sie wusste eben, dass ich nicht Nein sagen würde. Erleichterung spiegelte sich in ihren Zügen wieder. „Und jetzt erzähl mal was es mit dieser Nagisa auf sich hat.“, wechselte ich das Thema. Alice stand immer noch vor ihrem Klassenraum. Toumori-sama hatte sie hergebracht, musste dann aber zu ihrem eignen Unterricht. Sie mochte die sympathische Schülersprecherin, auch wenn sie heute Morgen trübselig gewirkt hatte. „Isch werde da nun reinge`en und misch bei der Lehrerin vorstellen.“, sagte sie zu sich selbst. Zögerlich klopfte sie und öffnete dann die Tür. Alle Blicke richteten sich auf sie. Alice hasste das. „Bonjour.“, meinte sie und ihre Stimme war unerwartet fest. Die Lehrerin, eine etwas rundliche Frau mittleren Alters mit einem herzlichen Gesicht, lächelte sie an. „Bist du Marie-Alice de Chirac?“ Alice nickte nur stumm. Warum musste ihr Name eigentlich so lang sein. Die Lehrerin nickte ebenfalls. Sie stellte sich als Ashikage-sensei vor und wies Alice den Platz neben einem großen Mädchen mit kurzen türkisenen Haaren zu. Das Mädchen lächelte, als Alice sich neben sie setzte, doch sie konnte sich nicht vorstellen, da Ashikage-sensei mit dem Unterricht fortfuhr. Es war gar nicht so einfach alles zu verstehen, weshalb sich die Blonde die ganze Zeit hochkonzentrieren musste. Ab und zu machte sie sich Notizen. Erst im nachhinein fiel ihr auf, dass sie die ganze Zeit französisch schrieb, obwohl sie sich vorgenommen hatte auf japanisch zu schreiben. Als es klingelte wandte sich das türkishaarige Mädchen an sie. „Ootori Amane.“, meinte sie freundlich und streckte ihr eine Hand entgegen. „Marie-Alice de Chirac.“, antwortete Alice und nahm die Hand lächelnd entgegen. „Hast du den Stundenplan schon?“ „Non.“ „Bitte.“ Amane schob ihn ihr zu und Alice nahm ihn. „Merci, Ootori-san.“ „Nenne mich einfach Amane-san.“ Alice nickte dankbar und warf einen Blick auf den Stundenplan. Erfreut stellte sie fest, dass sie als nächstes eine Doppelstunde Französisch hatte. Nachdem sie alles abgeschrieben hatte reichte sie Amane den Stundenplan zurück. „Du kommst aus Frankreich, richtig? Eine ungewöhnliche Zeit für einen Schüleraustausch, so mitten im Jahr.“, lächelte diese und versuchte so ein Gespräch zu beginnen „Mon pére `at `ier Arbeit gefunden und isch musste mit. Aber es gefällt mir `ier.“ Alice lächelte dieses strahlende Engelslächeln und Amane konnte sich nicht mehr losreißen. Ihr gefiel das kleine französische Mädchen jetzt schon und sie freute sich darauf sie Hikari vorzustellen. Es klingelte. Ashikage-sensei, die bis eben etwas in ihren Unterlagen geordnet hatte, erhob sich und begann etwas an die Tafel zu schreiben. Die Klasse wurde wieder ruhig und Alice lehnte sich leicht ihn ihrem Stuhl zurück, den Blick nach vorne gewandt. Da klopfte es. Alle Blicke richteten sich auf die Tür. Die Tür öffnete sich und gab den Blick auf ein schlankes, hochgewachsenes Mädchen frei. Ihr schwarzes Haar fiel in leichten Wellen auf ihre Schultern hinab und ihr Blick glitt über die Schülerinnen. Für den Bruchteil einer Sekunde sah Alice der Fremden in die durchdringenden grünen Augen, bevor der Blick weiter wanderte, doch das reichte aus um die kleine Blonde zu faszinieren. Mein Blick erreichte Ashikage-sensei. Ich kannte sie. Sie war in der 2. Klasse meine Lehrerin gewesen. „Ahh…Hanazono-san. Wie schön das sie sich doch noch dazu entschieden haben zum Unterricht zu kommen.“ Scheinbar hatte der Direktor auch mit ihr gesprochen. Ich überging die bissige Bemerkung und sagte erst einmal gar nichts. Mal wider lagen alle Blicke auf mir, doch daran war ich gewöhnt. Allerdings hatte ich das Gefühl, dass eine mich ganz besonders Aufmerksam musterte. Ich drehte meinen Kopf erneut Richtung Klasse und sah wieder diese azurblauen Augen, die mich eben schon überwältigt hatten. Sie musste Französin sein, solche Augen gab es nur in Frankreich. „Da sie sich ja so für meinen Unterricht zu interessieren scheinen, können sie gleich vorne bleiben und den Text der an der Tafel steht korrigieren und die Fehler erklären, dass sollte für sie ja kein Problem sein.“ Ich nickte. ‚Na toll, vielleicht hätte ich wenigstens zur zweiten Stunde pünktlich sein sollen‘. Ich war eh nur gekommen, weil Shion unbedingt zum Sportunterricht wollte. Ich wandte mich ohne zu zögern der Tafel zu und begann. Alice schaute sich den Text an der Tafel an und legte den Kopf schief. Für sie war es kein Problem, doch Ashikage-sensei wollte ursprünglich die ganze Stunde mit dieser Aufgabe verbringen. Zur allgemeinen Verblüffung löste die Schwarzhaarige die Aufgabe fehlerfrei und erklärte die Fehler präzise. Als sie fertig war wies Ashikage-sensei ihr leicht verärgert einen Platz zu und teilte einen Arbeitsbogen aus, der als Hausaufgabe vorgesehen war. Endlich das lang ersehnte Klingeln zu Mittagspause. Schnell verließ ich den Klassenraum und machte mich auf den Weg zur Cafeteria von Le Rim, um Chikaru abzuholen. „Hey.“ Sie grinste mich an und gab mir einen Kuss. „Wie war der Unterricht?“ „Langweilig. Kommst du mit nach Miator? Ich glaub ich sollte meiner Schwester langsam mal ‚Hallo‘ sagen, möglichst ohne sie zu stören.“, grinste ich und legte einen Arm um meine Freundin. „Ja, dass solltest du wohl.“, ein breites Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. „Und damit du nicht wieder eingeschnappt bist, begleite ich dich.“ „Hey…“, meinte ich und wollte ihr einen Kuss geben, doch sie war schneller, dann nahm sie meine Hand und zog mich lachend hinter sich her. „Hmm…!“ Wir standen in der Cafeteria von Miator, doch von Shizun keine Spur. „War ja klar.“, seufzte ich. Chikaru sah sich weiter um. „Da!“ Ich sah in die Richtung in die sie wies, doch von Shizun keine Spur. Jedoch wurde ich bereits auf eine Gruppe Mädchen zugezogen, die ungefähr in der 4. Klasse sein mussten. Unter ihnen war auch das Rothaarige Mädchen von gestern, Nagisa. Shion hatte mir von ihr und Shizun erzählt, doch sie wusste leider nicht viel. „Nagisa-chan!“ Die Rothaarige blickte auf als Chikaru sie ansprach. „Chikaru-chan!“ Sie wirkte überrascht. „Wo ist Shizuma-sama?“ „Hmm…Ich glaube im Gewächshaus. Wollt ihr euch zu uns setzen?“ Ich wollte schon ablehnen, doch Chikaru war schneller. Sie nickte und zeigte dann auf mich. „Das ist Hanazono Lynn.“ Nagisa blickte mich an, dann sagte sie lächelnd: „Aoi Nagisa.“ „Suzumi Tamao.“ Das war die Blauhaarige von der Étoilé-Wahl. „Das sind Takemura Chihaya und Mizushima Noriko.“ Ich lächelte und nickte, während wir uns setzten. „Und du bist mit meiner Schwester zusammen?“ Alle fünf sahen mich an. Nagisa verwirrt, Tamao eine Spur traurig und Chikaru schüttelte nur lächelnd den Kopf. Die anderen beiden sahen zwischen mir und Nagisa hin und her, gespannt auf die Antwort wartend. „Ähh… ja.“ „Schön.“, lächelte ich erfreut. „Dann ist sie…“ Ich brach ab. „Was denn?“, wollte die Neugierige Rothaarige wissen. „Dann ist sie… endlich über Kaori hinweg.“, murmelte ich leise. Chikaru legte mir einen Arm auf die Schulter, doch ich stand auf. „Entschuldigt mich, ich muss zu Shizun. Bis später.“ Nachdem ich Chikaru einen schnellen, leichten Kuss gegeben hatte verließ ich die Cafeteria und ging erst einmal auf mein Zimmer um dann zum Gewächshaus zu schlendern. Ich sah sie noch bevor ich das Glashaus betrat. Leise öffnete ich die Tür und setzte meine Geige an, welche zuvor geholt hatte. Ruhig begann ich zu spielen. Als sie die sanften Töne der Stradivari hörte, schloss sie die Augen und konzentrierte sich ausschließlich auf diese wundervollen Töne, die sie sanft umschwirrten. Sie hatte bis jetzt nur eine Violine gehört, der man solche wundervollen Töne entlocken konnte und sie kannte nur eine, die dazu fähig war, sie diesem Meisterhaft gefertigten Instrument zu entlocken. Sie ließ die Musik auf sich wirken. Erst nach einiger Zeit, öffnete sie die Augen und sah ihr Ebenbild vor sich. „Wir müssen unbedingt mal wieder gemeinsam spielen.“ Lynn nickte nur. „Es ist schön dich wieder zu sehen.“ Shizuma lächelte ihre Schwester an. Im nächsten Moment lagen sich beide in den Armen. Chikarus Blick folgte ihr als sie die Cafeteria verließ. Neben ihr fragte Nagisa Tamao: „Wie werden den nun die neuen Schülersprecher ausgewählt?“ Darüber hatten sie gesprochen, bevor Chikaru und Lynn gekommen waren. Die Schwarzhaarige wandte sich mit einem Lächeln an sie und antwortete an Tamaos statt: „Das regeln alle drei Schulen unterschiedlich. Le Rim lässt die Schüler wählen. In Spica wählt die amtierende Schülersprecherin ihre Nachfolgerin und Miator veranstaltet eine Art Test. Die einzelnen Schülersprecherinnen, sind an ihrer jeweiligen Schule, die Schülerinnen mit den meisten Befugnissen, abgesehen von den Étoilés. Doch wenn alle drei Schülerräte zusammen kommen, hat die Schülervertreterin die wertvollste Stimme, deren Schule die Étoilés stellt, also Toumori-san, beziehungsweise ihre Nachfolgerin.“ „Hmm… was ist das für ein Test?“ Das Mädchen mit dem fuchsfarbenem Haar sah sie interessiert an. „Das weis ich nicht genau. Ich weis nur dass die amtierende Schülersprecherin 3-4 Schülerinnen anspricht und wenn diese daran interessiert sind Schülersprecherin zu werden müssen sie sich diesem Test unterziehen. Die Siegerin stellt sich dann einen Schülerrat zusammen. In Le Rim wird der gewählt und in Spica bestimmen die jeweiligen Mitglieder ihre Nachfolgerinnen.“ Nagisa nickte abwesend und Le Rims Schülersprecherin sah sie nachdenklich an. Was hatte die Rothaarige sich nun schon wieder in den Kopf gesetzt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)