Toras Vergangenheit von igorrrr ================================================================================ Kapitel 5: Russische Drogen --------------------------- 5. Russische Drogen Sie schloss die Haus- und danach die Wohnungstür auf. Sie setzte sich auf die Couch und schloss die Augen. Ihr Atem war ruhig aber kräftig. Sie konnte nicht glauben, was für einen Abend sie hinter sich hatte. Alles war fantastisch gelaufen und Franziska hatte einen Denkzettel bekommen und Schmidt seine gerechte Strafe. Sie schlief fast, als es an ihrer Tür klopfte. Tina sah durch den Spion: „André, was möchtest du um die Uhrzeit.“, fragte sie ihren Freund. Der mit einer ernsten Miene eintrat: „Du siehst gut aus.“, quälte er sich dann doch noch ein Lächeln ab. „Danke, was kann ich für dich tun?“, fragte sie noch mal. „Ich würde gerne mit dir reden.“, sagte André. „Setz dich, willst du einen Tee?“, bot sie gleich an. Er schüttelte jedoch nur den Kopf und begab sich auf den Sessel. Sie setzte sich auf ihr ausziehbares Sofa: „Was willst du mit mir besprechen?“, fragte sie. „Ráion, gehst du mit ihm?“, wurde er deutlich und sah Tina an. Sie wich seinem Blick aus. „Das hatte ich eigentlich vor. Hier hält mich jetzt nichts mehr. Ich werde dir das Geld vom Training mit Bützow zurückzahlen sobald ich kann.“ „Warum willst du mit ihm gehen?“, fragte er verständnislos. „... Ich will das Ende meiner Familie vergessen und das kann ich hier nicht. Zuviel erinnert mich an sie.“ „Der Schmerz wird nicht besser, wenn du ihm ausweichst...“, meinte er. „Außerdem hat Misaki- san recht, wenn Schmidts Gefolge kommt, haben ich keine ruhige Minute mehr.“, sagte Tina. „Und du glaubst bei Ráion hast du sie? Herr Gott! Du weißt nichts von diesem Mann.!“, fluchte André. Sie sah ihn nur mit einem entschuldigendem Blick an: „Ah verstehe, du bist verliebt.“, meinte er etwas herablassend. „Blödsinn.“, sagte sie nur, das Gesicht zum Fenster gedreht. „Er wird dich außer Landes bringen und da kann ich dich nicht mehr beschützen.“, sagte er jetzt sehr ernst. „Ich weiß und ich danke dir, dass du auf mich aufpassen willst...“ Sie stand auf und ging an den Schrank. Sie holte eine Schatulle raus, die einmal ihrem Vater gehört hatte und übergab sie ihm: „... aber Ráion kann das ebenfalls.“ Er öffnete es und fand darin zwei goldene Manschettenknöpfe mit edlen Verzierungen: „Was soll ich damit?“, fragte Schwarz. „Es ist ein Geschenk für dich. Sozusagen von meinem Vater als Dankeschön, dass du immer für mich da warst.“ Erst jetzt begriff er, wie wertvoll dieses Geschenk war: „Du bist ganz sicher, dass ich das nehmen soll?“, fragte André verdutzt. „Ja, ich wüsste keinen besseren. Du hast wenigstens Gelegenheit sie zu tragen. Bei mir sehen sie nicht so gut aus.“, lächelte sie, aber mit Traurigkeit in den Augen. „Tina, wenn du jemals Hilfe brauchst, egal ob es Geld oder ein Schnupfen ist. Meine Tür ist immer für dich offen.“, sagte Schwarz. „Ich danke dir.“, gab sie ihm einen freundschaftlichen Kuss auf die Wange. Er drehte sich zur Tür: „Ich muss jetzt los und du sei bitte vorsichtig.“, verabschiedete er sich und ging zu seinem Mercedes. Angelehnt an den Kotflügel stand Ken: „Hast sie nicht überzeugen können, dass ich ein böser bin, was?“, stellte der mehr fest als das er fragte. „Solltest du ihr jemals weh tun, werde ich dich finden und dir jegliche Eingeweide rausreißen. Jetzt verschwinde von meinem Wagen.“ Ken grinste breit und trat drei Schritte vom Auto weg: „Die Angst frisst sich schon in mir hoch.“, lachte Misaki und machte sich dann endgültig auf den Weg. Inzwischen war es vier Uhr und Tina fuhr nach Häschendorf. Die ganze Zeit dachte sie über die Worte von André nach. Was wenn er recht hatte. Sie stellte ihr Mofa vor dem Anwesen ab und ging rein. Im Garten bemerkte sie jemanden. Sie ging an ihm vorbei, als hätte sie ihn übersehen. Dann griff er an. Der Mann trug eine Skimaske und beherrschte die Kampfkunst nicht weniger als sie. Sie schlugen sich Hände und Füße um die Ohren. - Man ist die gut. -, konnte er nur noch denken, bevor die Wand immer schneller auf ihn zukam. Er krachte dagegen: „Wer bist du.“, fauchte sie ziemlich aggressiv. „Du gehst los wie ein Tiger, da muss sich ein Löwe ganz schön vorsehen, Tora.“ „Misaki- san, seit wann schleichen sie hinter mir her?“, fragte sie. „ Seit du aus dem Haus bist. Könntest du mich jetzt vielleicht loslassen?“ „Warum sollte ich das?“ „Vielleicht weil du mir weh tust.“ Sie ließ seine Hand los und sofort hatte er sie im Polizeigriff. „Wie ich sehe, müssen wir noch an deinem Misstrauen arbeiten, wenn du denn mit mir kommen willst, Tora.“, sagte er und ließ sie los. Tina rieb sich den Arm: „Wohin mitkommen?“, war sie neugierig. „Ich wollte in etwa einem Jahr zurück nach Japan und in zwei Wochen geht es nach Russland.“, antwortete er. Sie überlegte einen Augenblick? „O.K. Misaki- san.“, siezte sie ihn wieder. „Mein Namen ist Ken.“, bot er nun endgültig das Du an. „Ken, was heißt Tora?“, fragte sie. „Es bedeutet Tiger.“, sagte er. Zwei Monate später in St. Petersburg: „Jetzt sage mir doch bitte, warum wir den umbringen?“, fragte Tina durch das Mikrophon hinter ein paar Paletten versteckt. „Wie kommst du jetzt darauf?“, fragte Ken, hinter dem Lagerhaus in Deckung. „Kennst du die Lästigkeit eines Gewissens?“ „Ich glaube, ich habe schon mal was davon gehört.“ „Also?“, flüsterte sie. „Muss ich dir das jetzt erklären. Wir sind mitten im Einsatz.“, fluchte er leise. „Ich kann auch wieder zurück kommen.“, zischte sie. „Ich hätte dich Zicke nennen sollen...“ „Ich warte.“ „Der Typ ist Politiker und Mafiaanhänger.“, sagte er kurz. „Wie kann man denn beides zusammen sein?“ „Verdammt!!! Konzentriere dich auf deine Aufgabe!“, presste Ken jetzt wütend durch seine Zähne. Tora sah sich in der fast dunklen Lagerhalle um. Hier und da standen bewaffnete Wachen herum. Sie schlich zu einer Hintertür und drehte sich nochmals um, um zu checken ob niemand guckte: „Ich gehe da jetzt rein.“ Sie öffnete die Tür. Ein gewaltiger Durchzug in Richtung Tina entstand und wirbelte sämtliches Kokain in dem Drogenlabor auf. Sie atmete eine ziemliche Menge davon durch Mund und Nase ein. Sie hustete: „Tora, was ist los?“ „Ein... weißes Pulver.“, röchelte sie. „Sie zu, dass du da rauskommst!“, brüllte Ken ins Mikro, aber er bekam schon keine Antwort mehr: „Scheiße!“, rannte er aus seinem Versteck und stürmte ins Lagerhaus. Er machte immer wieder von der Schusswaffe gebrauch. Ken entdeckte Tina. Sie saß auf dem Boden. Neben ihr ein kreidebleicher Mann mit einer Schutzmaske, der ihr eine Pistole an den Kopf hielt: „Ich drücke ab, wenn sie näher kommen.“, versuchte er mit zittriger Stimme zu drohen. Sehr schnell gab Ken zwei Schüsse ab. Die erste Kugel traf die Hand mit der Pistole, die Zweite den Schädel des Mannes. „Tora! Tora!“, rief er und spürte die Angst in sich aufsteigen. In dem Moment öffnete Tina die Augen: „Ken, schön dass du da bist.“ Nüchtern wären ihr diese Worte nie über die Lippen gegangen. „Verschwinden wir hier.“, legte er ihren Arm um seine Schulter und schleppte sie raus zum Auto, nicht ohne noch drei bis vier bewaffnete Männer zu erschießen. Er wusste, dass sie Glück hatten, da heil wieder rausgekommen zu sein und er war sauer. Als Tora morgens aufwachte hatte sie einen starken Kater. Sie erinnerte sich nur noch irgendeine Tür aufgemacht zu haben. Sie fasste sich an ihren Schädel, um die Kopfschmerzen etwas zu senken. Dann drehte sie sich zur Seite und da lag jemand. Der Oberkörper von Ken war entkleidet, der Rest war unter einer Bettdecke. Plötzlich merkte sie, dass auch sie unter der Decke nackt war: - Oh Gott! Was habe ich getan? -, fragte sie sich. In dem Moment, als sie sich aus dem Bett stehlen wollte, erwachte auch Ken mit ebenfalls höllischen Kopfschmerzen. Er sah sich um und entdeckte verwundert Tina in seinem Bett: „Mmh, was machst du hier?“ „Ich, ich weiß es nicht.“, sagte sie wahrheitsgemäß und wurde feuerrot im Gesicht. „Hast du auch nichts an?“, fragte er. Sie bestätigte indem sie den Kopf schüttelte, noch röter werdend. Es war nicht so, dass sie völlig unerfahren war, aber sie war noch nie nackt, unwissend warum mit einem Lehrer aufgewacht. Er war auch nicht gerade unattraktiv, aber eine intime Beziehung hatte sie sich, trotz der Küsse, nie vorgestellt. Beide hatten keine Ahnung, ob sie miteinander geschlafen hatten oder nicht. Auch Ken war es sehr unangenehm. Er hatte Tina bisher „nur“ als Schülerin gesehen, nie als richtige Frau, aber das änderte sich schlagartig: „Steh du zuerst auf!“, forderte Ráion. „Vergiss es!“, meinte sie nur. „Wer hat denn Schuld an diesem... diesem Desaster?“ „Also ich nicht!“ „Ach nein und wer rennt geradewegs in das Drogenlabor und verursacht da eine Havarie?“, klang jetzt ein Vorwurf aus seiner Stimme. „Hättest du mir das gesagt, wäre ich da nicht reingegangen!“, fluchte sie. „Ich habe dir gesagt, du sollst Räume immer vorher checken!“ „Und wie sollte ich das machen? Vielleicht durchs Schlüsselloch gucken?!“, war sie böse. „Dann noch das ganze Zeug einatmen...“ „Und du nicht oder was? Mit wem bin ich denn gerade nackt aufgewacht?“, schnauzte sie, verschränkte die Arme und ließ sich zurück ins Bett fallen. In normalen Situationen wäre er ausgeflippt, wenn jemand so mit ihm gesprochen hätte, aber die ganze Sache entbehrte nicht einer gewissen Komik: „Was grinst du denn so bescheuert?“, fragte sie, als sie ihn kurz darauf wieder ansah. Er begann zu lachen: „Was?“, fingen jetzt auch ihre Mundwinkel an nach oben zu gehen und bevor sie es sich versahen, lagen beide schallend lachend in dem Bett. Eine Stunde später: „Wer von uns steht jetzt als erster auf?“, fragte er. „Ich, aber du musst dir die Augen zuhalten.“ Ken legte die Hände aufs Gesicht. Tina stand so schnell wie möglich auf und flitzte ins Bad, nicht ohne dass Ráion durch die Finger sah: - Wow. -, dachte er. Vor dem Badezimmerspiegel untersuchte sie sich nach irgendwelchen Anzeichen, ob sie eventuell zu was gezwungen wurde. Sie fand jedoch nichts. Als das Wasser über ihren Körper lief, überlegte sie: - Ich habe ihn heute das erste Mal richtig lachen gehört. Wie wird unser Verhältnis jetzt nachdem... Quatsch, wir wissen beide nicht ob etwas gelaufen ist. Wieso sollte sich was ändern? - Das Haus, dass in der Nähe von St. Petersburg als Versteck für die beiden Killer diente, lag nun im Licht der untergehenden Sonne. Wobei der Schnee das rote Licht zusätzlich reflektierte. Da die Zwei den ganzen Tag im Drogenrausch verschlafen hatten, aßen sie erst jetzt Frühstück: „Tora, wir sollten mit dem Japanisch anfangen. Denn wenn du in meinem Land als AK überleben willst, musst du die Sprache beherrschen und zwar Verstehen, Sprechen und Lesen.“, sagte er. „Ráion, nur als Hinweis, was Sprachen angeht, bin ich... na ja sagen wir untalentiert.“ „Es gibt so einen netten Spruch in Deutschland: Hartnäckigkeit gewinnt, wo Talent nur zuschaut. Es wird Arbeit, also mache dich auf was gefasst.“, drohte er fast. Ken begann sie zu unterrichten und sprach mit der Zeit mehr und mehr japanisch mit ihr. So manches mal kotzte sie seine Hartnäckigkeit an, aber es nützte etwas. Es waren gerade mal 10 Monate vergangen und sie sprachen jetzt ausschließlich Japanisch. Während dieser Zeit hatten sie auch einige hochgestellte Verbrecher zur Strecke gebracht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)