I am not afraid to keep on living von Hypnos ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Vorab möchte ich nur sagen, dass hier wieder der typische Disclaimer gilt, der für so ziemlich jede andere FanFiction auch gilt. Da ihr wissen solltet, was ich damit meine, möchte ich nicht länger vom Lesen abhalten und wünsche euch viel Spaß mit dem kleinen Oneshot. I am Not Afraid to Keep on living Für uns alle war es spätestens JETZT aus. hide war beerdigt, definitiv von uns gegangen. Ich biss auf meine Unterlippe und versuchte gar nicht erst meine Tränen zurück zu halten. Es hätte keinen Sinn. Ich saß meinen Freunden Gegenüber und weinte bitterlich. Toshi rückte zu mir und legte besorgt einen Arm um mich, obwohl er genauso weinte. Natürlich, jeden von uns hatte hides Tod getroffen, niemand verstand ihn. Doch ich nahm deswegen wohl den größten Schaden. Mich hatte die Nachricht bereits kurz nachdem er gestorben war erreicht. Seitdem hatte ich eine Zigarette nach der anderen geraucht und gezittert wie unter Storm gesetzt. Dennoch hatte ich die Kraft gefunden, zu den Menschen zu sprechen, auch wenn ich seinen Tod da noch nicht verarbeitet hatte. Ich hatte noch nicht einmal geglaubt, dass er wirklich gestorben war. Erst jetzt konnte ich das glauben und ich sah nur einen Ausweg: Alkohol. Ich konnte nicht wieder zwanzig Jahre warten, bis ich seinen Tod verarbeiten konnte. Dieses Mal würde ich meine Schmerzen lindern, mit zehn konnte ich das nicht. Also griff ich zu Patas Whiskeyflasche und setzte sie an meinen Mund. Doch ehe ich trinken konnte, hielt Toshi mein Handgelenk fest. "Ich will nicht auch noch dich verlieren! Das... wäre zu viel für einen Monat!", schluchzte er. Ich sah ihn kurz an, trank dann aber einige Schlucke. Erst dann gab ich Pata die Flasche wieder. Der Alkohol brauchte nicht lange, um bei mir zu wirken, bei Pata würde er wohl länger brauchen, außerdem wäre wesentlich mehr vonnöten. "Ich halts nich aus...", schluchzte ich. Toshi wischte ein paar meiner Tränen weg. "Ich weiß, Es ist für uns alle hart.", sagte er und machte wenigstens den Versuch, mir ein wenig zu trösten. Ich schlug seine Hand weg. "Verdammt, ich war noch bevor er gestorben ist mit ihm unterwegs!", herrschte ich ihn an. Dann stand ich auf und wankte heraus. Ich musste mich von ihm verabschieden. Irgendwie. Auf meine Weise. Überall waren noch immer Fans. Nur wenige Schritte hinter der Tür fiel ich auf die Knie und brach in Tränen aus. Sofort schnellten zwei Bodyguards herbei und zogen mich herauf. Wortlos zogen sie mich zu meiner Limousine und platzierten mich in ihr. Mein Fahrer fuhr auch direkt los. Vor meinem Haus hielt er an und ich stolperte aus dem Auto auf die Tür zu und ging herein, direkt an meinen Flügel und spielte drauf los. So konnte ich mich von hide verabschieden. Es war ihm würdig. Zumindest ansatzweise. Wäre ich nüchtern, wäre es das vielleicht eher. Heath besuchte mich jeden Tag, oder rief mich an. Und er sagte mir ganz oft, ganz offen, dass er Angst hatte. Ich konnte auch ihn nicht mehr ansehen, es erinnerte mich alles an hide. Dennoch dankte ich ihm. "Yoshiki, du darfst dich durch hides Tod auf gar keinen Fall zu irgendetwas Dummem verleiten lassen.", bat er mich und nahm meine Hand. "Ich habe keine Angst vor meinem Leben", murmelte ich, froh, schon seit Heath hier war nicht geweint zu haben. "Wir machen uns aber alle Sorgen... Weil... du nun mal...", er brach ab. "Es ist mir klar, dass jeder sich sorgen macht. Es ist nachvollziehbar, aber bitte, Heath, du musst mir glauben. Ich will weiterleben. Ich will, dass er nicht vergessen wird. Nur vergessene sind wirklich tot.", murmelte ich und sah Heath zum ersten Mal seit der Beerdigung an. Und ich konnte diesen Blick wirklich halten. "hide ist eine Legende, man wird ihn nicht vergessen. Dich würde auch niemand vergessen.", sagte Heath ruhig und hielt den Blickkontakt zu mir. "Ich kann nicht gehen. Nicht jetzt...", flüsterte ich dann. "Wieso?" "Ich bin nicht wie er... oder mein Vater...", und wieder wurde mir klar, wie wenig ich mit dem Tod meines Vaters klarkam. Nun kamen mir wieder Tränen. Heath rückte näher zu mir und legte einen Arm um meine Schultern. "Ganz ruhig", flüsterte er und fuhr mit der anderen Hand durch mein Haar. Ich lehnte mich an seine Brust und weinte wie ein kleines Kind. All das lag nun schon zehn Jahre zurück, doch die Situation war dieselbe, Ich saß wieder da, weinend an Heaths Brust gelehnt. Er fuhr wieder tröstend durch mein nun wieder längeres Haar. Dann legte er seine Lippen auf meinen Kopf. In diesem Moment öffnete sich die Tür und Toshi und Pata kamen herein. "Setzt euch.", sagte Heath ruhig. Ich richtete mich auf und sah ihn dankend an. Dann zog ich meine Sonnenbrille auf. "Stören wir?", fragte Pata verlegen. "Nein, nein... es geht schon wieder.", sagte ich und lehnte mich zurück, wich aber kein Stück von dem Bassisten. Er war einfach jemand, der die letzten zehn Jahre immer für mich da gewesen war. "Wie war Hongkong?", fragte Pata mich. "Voll von hides.", seufzte ich. "Was?" "Ach, viele Freaks. Ich weiß langsam nicht mehr, ob ich das alles wirklich schaffe...", murmelte ich. Seit so vielen Jahren hatte ich zum ersten Mal wirklich an Suizid als Lösung meiner Probleme gedacht, wenn auch nur ganz kurz. Heath sah mich erschrocken an. "Hat sich deine Meinung geändert?", fragte er unsicher. "Ich weiß nicht... ich habe keine wirkliche Angst davor, weiterzuleben, nur Angst davor an all dem Körperlich und Psychisch zu zerbrechen.", antwortete ich. "Du bist Körperlich auf dem Weg der Besserung", sagte Toshi. "Und Psychisch?", fragte Pata. "Psychisch hatte ich dich doch schon fast wieder eingerenkt.", seufzte Heath. "Ich weiß... Aber bis dahin war nicht alles auf einmal so präsent gewesen." Er nickte und nahm meine Hand fest in seine. "Du schaffst das, ich weiß es.", flüsterte er. Ich sah ihn zweifelnd an. Dann stand ich auf und ging. Heath stand ebenfalls auf und rannte mir bis draußen hinterher. "Was hast du vor?", fragte er mich. "Ich kann einfach nicht mehr, ich sehe ihn wieder überall! Ihn und meinen Vater.", sagte ich und Die Tränen begannen erneut meine Wangen entlangzulaufen. Heath wischte eine mit seinem Daumen weg. "Waren all die Jahre umsonst gewesen?", fragte er. "Ich weiß es nicht.", murmelte ich. "Bitte, was auch immer du tust, mach keine Dummheiten. Ich will dich nicht verlieren, ich habe hides Tod jetzt endlich verarbeitet, deinen würde ich niemals verkraften können.", sagte er. Ich nickte und nahm meine Autoschlüssel unauffällig aus meiner Hosentasche. Also eigentlich war es nicht mein Auto, sondern ein sauteures Werbeauto. Ich umarmte Heath und ging dann. Er flüsterte mir noch ein paar Worte zu, doch ich hörte sie nicht. Schweigend bestieg ich den Beklebten Sportwagen und fuhr viel zu Schnell los, Richtung nach Hause, doch ich wollte dort nie ankommen. Ich wollte aufhören und zu hide kommen. Zu meinem Vater. Und dort würde ich hinkommen. Mit über 200 km/h. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)