Velvet Voice von Oki-chan ================================================================================ Kapitel 1: Tränen machen stark... --------------------------------- Hier mein neustes Projekt: eine SessxKago- Story!!!! Wieder einmal...^^ Ich wünsch euch allen viel Spaß beim Lesen!!!! Kapitel 1 - Tränen machen stark... Ich hörte das Stimmengewirr um mich herum nur gedämpft, alle, die mich ansprachen, ignorierte ich konsequent – halt so wie immer. Ich war ein Einzelgänger und bin es schon immer gewesen. - Na gut, das war eine Lüge...aber was sollte ich sonst tun? Denn wenn ich an meine Vergangenheit dachte, dann spürte ich jedes Mal einen Schmerz, der schon an Agonie grenzte...und deshalb verleugnete ich schon seit Jahren meine Gefühle, ignorierte sie, wie meine Umwelt, unterdrückte und verbannte sie mitsamt meinen Erinnerungen in den hintersten, verstecktesten Teil meines Seins. Wahrscheinlich fragen sich jetzt alle, was ich meine. Wollen wissen, was mir passiert ist, dass ich schon seit meiner Kindheit keine emotionale Bindung mehr eingegangen bin und warum ich alle, die mir je Liebe entgegen gebracht haben, brutal von mir gestoßen habe. Ganz einfach: Meine Kindheit war der reine Horror... Es war vor fünfzehn Jahren, als ich alles, was mir je etwas bedeutet hat, verloren habe... Ich bin damals erst sechs Jahre alt gewesen und es schien ein ganz normaler Tag zu sein, denn die Sonne schien warm vom Himmel herab, der Himmel selbst war von einem so unglaublichen Blau, wie ich es noch nie vorher gesehen hatte...und doch war dieser Tag etwas besonderes, denn es war mein Geburtstag und meine Freunde waren gerade gegangen, als es passierte... Die Erinnerung an diesen Abend ließ mich noch heute flach atmen, drückte jedes bisschen Luft aus meiner Lunge, ließ mich panisch werden... *Flashback * Mein Vater war gerade erst nach Hause gekommen und gratulierte mir dann auch sofort auf seine überschwängliche, freundliche Art: „Meine Große! Alles Gute zum Geburtstag, Kagome!“ Er lachte, zeigte dabei viele Zähne und nahm mich zärtlich in den Arm. „Danke, Papa!“, ich freute mich wahnsinnig; ich sah ihn ja sonst nur sehr, sehr selten, weil er sehr viel reiste und dementsprechend auch schon viel herum gekommen war. „So, jetzt essen wir alle ein Stück vom Geburtstagskuchen!“, flötete meine Mutter, die just in diesem Moment mit meinem kleinen Bruder Souta auf dem einen Arm und eine riesigen Torte auf der anderen Hand balancierend den Raum betrat. „Da hab ich mich schon richtig drauf gefreut!“, verkündete mein Großvater nun und nahm sich als Erster ein Stück. „Vater!“, tadelte meine Mutter ihn. „Kagome sollte das erste Stück bekommen!“ Ich lachte nur und wollte mir einfach das zweite nehmen, als plötzlich ein großer weißer Hund mit gefletschten Zähnen und rotglühenden Augen ins Wohnzimmer gestürzt kam und dabei fast die komplette Wand einriss. Alle hielten den Atem an, als diese wahnsinnigen und beängstigenden, leuchtend roten Augen über mich und meine Familie glitten. Mein Vater war aufgestanden und sah so aus, als wollte er ich diesem Untier entgegenstellen. Der riesige Hund – er war mindestens drei Meter groß – musterte den mutigen und noch jungen Mann vor sich, es schien, als überlege er, was er tun sollte, doch dann griff er ohne Vorwarnung an und packte meinen Vater an der Schulter, schüttelte ihn heftig und ließ ihn dann schließlich los. Ich wollte gerade aufatmen, als dieser Hund meinem Vater mit seinen langen, blutigen und scharfen Fängen ruckartig die Kehle herausriss, ihm den Bauch aufschlitzte und sich dann den anderen zuwandte. Noch bevor mein Vater wieder den Boden berührte, war er tot; er lag blutend auf dem Boden, als dieses Untier auf uns zukam, seine Fänge troffen nur so von Vaters Blut und dann packte er sich meinen Großvater und zerfetzte ihn in Sekundenbruchteilen vor unseren Augen. Mein Großvater war so überrascht, dass er im Tod völlig stumm blieb. Meine Mutter schrie und versuchte, sich zu schützen, indem sie ihren Arm vor ihr Gesicht hielt. Keine zwei Sekunden später sanken die Fangzähne des Riesenhundes in ihren Arm, Blut spritzte überall hin, sie wurde hochgehoben und in dem Moment, als er sie aufschlitzte und damit auch meinen kleinen Bruder tötete, hatte ich die Augen geschlossen. Hatte ich anfangs noch geschrien, war ich nun, als das Ungeheuer sich mir zuwandte, stumm; ich bekam nur schwer Luft, mein Atem wurde zusehends flacher und Tränen liefen mir über mein Gesicht, stumme tränen der Verzweiflung und der Todesangst. Ich hatte unendlich große Angst, doch die Sekunden zogen sich in die Länge und wurden zu Minuten. Ich weiß nicht, wie lange ich auf dem Boden unseres völlig zerstörten Wohnzimmers in all dem Blut und den zerfetzten Leichen meiner Familie hockte, doch das Ungeheuer griff mich nicht an, also öffnete ich vorsichtig meine Augen und starrte in ein Paar goldene, so unendlich tief und traurig. Sein leiser warmer Atem streifte mich und er blickte mich fragend an. Ich zitterte am ganzen Körper, zitterte wie Espenlaub und schloss noch einmal kurz die Augen, öffnete sie wieder – und war allein... Es war wie ein fieser Albtraum, nur dass es keiner war, das war eben alles wirklich passiert... ich weiß nicht, wie lange ich dort einfach saß, bis man mich fand, aber es fühlte sich wie Stunden an. Man untersuchte mich, doch ich war ja nicht verletzt, also brachte man mich am nächste Tag in ein Heim. Ich hatte Angst und sprach nicht, mit niemandem...Nun war ich also allein, ganz allein...Ich war „Vollwaise“, wie die Erwachsenen mich nannten, man schickte mich zu einem Psychologen, doch in dieser einen Nacht hatte ich wirklich alles verloren: meine Familie, meine Fähigkeit zu sprechen und zu fühlen. *Flashback Ende * Ich hatte nie jemandem erzählt, was in dieser Nacht, an meinem Geburtstag passiert war, aber ich hatte daran gearbeitet, wieder sprechen zu können und es geschafft. Aber wirklich fühlen konnte ich immer nicht wieder. Ich fragte mich, warum dieses Vieh mich am Leben ließ, mich und nur ich, bis jetzt hatte ich noch immer keine Ahnung... Es gab etwas, was mich in den letzten Jahren immer antrieb, das mir half, weiterzumachen und das war der Wunsch nach Rache! Ich begann Kampfsport zu betreiben, lernte, wie man boxt, wie man mit dem Schwert kämpft und mit Pfeil und Bogen umgeht. Meine neue Familie, die mich mit siebeneinhalb Jahren adoptierte und aus einer jungen wunderschönen Frau und einem ebenso atemberaubend aussehenden jungen Mann bestand, die selbst keine Kinder bekommen konnten, unterstützten mich. Ihnen war es egal, dass ich nicht sprach, denn sie vertrauten darauf, dass ich meine Sprache irgendwann zurückerlangen würde und drängten mich deshalb nicht. Ich fühlte mich wohl bei ihnen und schaffte es mit der Zeit, ihnen so etwas wie Zuneigung entgegenzubringen. Anfangs weinte ich viel und ich glaube, diese Tränen machten mich stark, sie härteten mich ab und ich fing an, mich nur noch mit Jungen abzugeben, doch während all der Zeit verlor ich nie mein eigentliches Ziel aus den Augen. Die Rache an diesem Dämon, ich wollte ihn töten, um meine Familie rächen zu können. Ich war nie ein typisches Mädchen, ich hatte als Jugendliche immer extrem kurzes Haar, inzwischen ging es mir wieder bis auf die Schulter – Tarnung – und ich hatte mich nie für Schminke oder ähnliches interessiert. Wofür auch? Für meine Rache musste ich kein Girlie-girl sein. Dieser Meinung war ich heute nicht mehr, ganz im Gegenteil ich baute darauf, dass meine Gegner mich unterschätzten, so wie sie es mit allen Frauen meiner Statur taten. Doch auch wenn ich nur nachts rausging, während ich tagsüber schlief, hatte ich den Dämonen, der meine Familie ausgelöscht hatte, noch nicht gefunden. Zahllose niedere Dämonen hatten schon meinetwegen ins Gras gebissen, ich hatte sie getötet und meistens vorher gefoltert, wobei ich einiges herausgefunden hatte, was ziemlich nützlich für mich war. Der große, weiße Hund war ein hochgestellter Dämon, ein sogenannter Daiyoukai, der seine Gestalt wandeln konnte, er hatte außer seiner Hundegestalt noch eine menschliche; außerdem musste er aus der Sippe des westlichen Rudels stammen, denn der andere Stamm, der jemals existiert hatte, war bis auf ein paar wenige Exemplare ausgelöscht worden. Ich wusste, was für ein Dämon meine Familie getötet hatte, aber nicht, wer genau... *********************** So, das war das 1. Kapitel!!! Wie hats euch gefallen??? Sagt mir doch, was euch gefallen hat und was nicht.... Eure Oki-chan Kapitel 2: Träume und geheime Wünsche ------------------------------------- Huhu!!!^^ Da bin ich wieder und im Gepäck hab ich das 2. Kapitel!!! Ich weiß, hat ziemlich laaaaangeeeee gedauert...*sich entschuldig* m(_ _)m @ Lyndis Es freut mich ja, dass du mir nen Komi geschrieben hast...und jetzt mal zu deinen Fragen: Ist es denn nicht auch langweilig, immer das Selbe zu hören? Kagome reist durch die Zeit, sammelt die Juwelensplitter, etc... Ich dacht mir einfach mal, dass ich ne komplett neue Storyline nehm, Kagome also einfach mal umpol, damit es nicht immer die selbe Leier ist... Außerdem ist die Story AU, spielt in der Neuzeit und die Menschen wissen natürlich nichts von Dämonen(die meisten jedenfalls...) und Kagome reist nicht zwischen den Zeiten in meiner FF. ^^ @ mine-98 Danke für deinen Kommi!!!^^ Die Story spielt in der Neuzeit, ich entschuldige mich nochmals, dass das nicht sooo klar war...^^ Jetzt aber viel Spaß beim Lesen!!!!^^ Kapitel 2 Träume und geheime Wünsche Schweißgebadet setzte ich mich mit panisch-flachem Atem auf. Ich hatte geträumt, hatte von meinem sechsten Geburtstag geträumt, aber diesmal war irgendetwas anders an dem Traum gewesen und mir wollte einfach einfallen, was...So eine Scheiße! Vorsichtig stand ich auf, tapste ins Bad und drehte dort das Wasser auf, um mir das Gesicht zu waschen. Als ich den Kopf hob, um in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing, zu schauen, sah mir ein blasses Gesicht entgegen umrahmt von kohlrabenschwarzem Haar. Unter meinen weit geöffneten Augen lagen fast schwarze Schatten, die nur noch mehr durch meine braunen Augen betont wurden. Eigentlich war ich ziemlich hübsch, aber meine ausdruckslosen Augen und meine stumpfen Haare machten das harmonische Bild von fein geschwungenen Augenbrauen; einer geraden, schmalen Nase; hohen Wangenknochen; vollen, roten Lippen und anderen weiblichen Zügen kaputt – meinem Empfinden nach... Ich konzentrierte mich wieder auf das, was ich von dem Traum noch behalten hatte... Als ich aufgeschaut hatte, hatte mein verängstigter Blick die goldenen Augen eines Hundes getroffen. Ich hatte mich schwach gefragt, warum sie nun nicht mehr rotglühend waren und hatte dann eine sanfte, samtene Stimme in meinem Kopf gehört, die mich beruhigte: „Es tut mir leid, was hier passiert ist...wir werden den Verräter bestrafen, der dir das angetan hat, hab keine Angst mehr... ab jetzt werden wir auf dich aufpassen, nun bist du sicher! Wir werden immer bei dir sein...Hasse, verurteile uns nicht dafür, was ER getan hat...bitte... Es tut mir auch leid, dass ich dir an diesen Teil die Erinnerung nehmen muss, aber es ist notwendig...Wir werden uns bestimmt irgendwann wiedersehen, kleine Kagome...“ Mit diesen Worten hatte er mich ganz sanft nur mit seiner großen Schnauze angestoßen und als ich nach einiger Zeit wieder aufgeschaut hatte, bin ich allein gewesen. Hatte ich das wirklich erlebt? Diese Frage musste ich mit „Ja“ beantworten, auch wenn es ziemlich unrealistisch klang, dass da noch ein zweiter Dämon gewesen war. Doch ich konnte mir diese wunderschöne, männliche, sanfte und tiefe Stimme nicht eingebildet haben und ich glaubte auch nicht daran, dass sich mein Gehirn eine so wahnsinnig tolle, sinnliche Stimme ausgedacht haben könnte. Also musste es einfach wahr sein! Bei dieser Erkenntnis lief es mir plötzlich heiß und kalt den Rücken hinunter, er hatte gesagt, dass sie, er und seine Leute, auf mich aufpassen würden und den Verräter, wie er den anderen genannt hatte, bestrafen. Es waren wirklich verschiedene gewesen! Jetzt erinnerte ich mich plötzlich, es fiel mir siedendheiß ein, ein Detail, das mir sonst unwichtig erschienen war, aber die roten Augen, in die ich erst schaute, waren tief, unendlich tief – und leer, sie waren seelenlos gewesen, wohingegen die goldenen Augen so viel Wärme und Verständnis ausgestrahlt hatten, auch sie waren unendlich tief gewesen; heute würde ich mich wahrscheinlich in ihnen verlieren, aber damals...! Diese Tiefe war nicht schwarz gewesen, vielmehr erfüllt von einem schwachen Licht, einer alten Seele, die schon viel erlebt hatte, aber ich hatte auch Trostlosigkeit in ihnen lesen können, eine Trostlosigkeit, die lange zurückreichte und auf der sich ein kaum fassbarer Schmerz begründete... Ich fuhr mir mit einer Hand durch mein dichtes Haar und fragte mich, warum dieser Erinnerungssplitter gerade an diesem Morgen von meinem Unterbewusstsein zu meinem üblichen Traum hinzugefügt worden war. Es war mir – ehrlich gesagt – schleierhaft, ich konnte die Bedeutung nicht fassen, was seltsam war. Schnell verscheuchte ich die letzten Fetzen des grausamen Traums, der mich, seitdem ich tagsüber schlief, nur noch eher selten heimsuchte, mich aber jedes Mal ängstlich zurückließ. Ein weiteres Mal schöpfte ich Wasser, um mein Gesicht noch mal abzuwaschen, bevor ich wieder ins Bett ging, um zu versuchen, wieder zu schlafen. Der ersehnte Schlaf stellte sich erst nach Stunden wieder ein, ich wälzte mich im Bett herum, zog mir das Laken, unter dem ich lag, bis zum Kinn hinauf und schlug es im nächsten Moment zurück, weil es zu warm wurde. Als der erlösende Schlaf endlich kam, glitt ich sofort hinüber in einen Traum, doch dieser war anders als der, den ich sonst hatte, irgendwie friedlich, freundlich... Ich liege auf einer Wiese im grünen Gras im warmen, tröstlichen Sonnenschein, der Wind streicht sanft über die Grashalme und die Blätter der Bäume. Alles wirkt so unendlich friedlich und ich schließe die Augen, spüre den warmen Hauch der Sonne auf meiner Haut, genieße die Stille, die nur von Vogelgesängen, meinem Atem und dem Atem der Person unterbrochen wird, die sich neben mir räkelt. Ich wende mein Gesicht nach rechts, rieche einen Geruch nach Wald, Luft, irgendwelchen schweren Gewürzen und Mann: Mein Liebster liegt neben mir, er liegt auf der Seite, ich spüre seinen Blick auf mir und ein Lächeln zieht sich über meine Züge. Als er mich mit ein paar Grashalmen kitzelt, kichere ich und hauche: „Lass das, Sess...“ „Warum denn, Kagome?“, höre ich die samtene, sanfte Stimme aus meiner Vergangenheit ganz nah an meinem Ohr. Ich öffne meine Augen ein Stück, um ihn anzusehen. Die Sonne lässt sein langes Haar leuchtend weiß strahlen, seine Hand ruht auf meiner Taille, sein Gesicht ist nur wenige Zentimeter von meinem entfernt, seine Augen sind genießerisch geschlossen. „Liebster?“, murmele ich. „Mhm?“, macht er und öffnet seine Augen, die so wunderschön golden leuchten, funkeln. Wieder spielt ein Lächeln um meine Mundwinkel, eigentlich erwidere ich nur sein Grinsen und doch fühlt es sich so gut an. Sein Blick gleitet über meinen Körper, sein Grinsen wird anzüglicher, doch dann schaut er mir wieder in die Augen. Seine Iriden haben nun die Farbe sehr dunklen Honigs, aus ihnen spricht die Erregung. „Guck nicht so, Sesshoumaru!“, nuschele ich leise, errötend. „Wie gucke ich denn?“, neckt er mich. Seine Iris werden noch um ein paar Nuancen dunkler. „Du weißt schon...und außerdem warum bist du noch...“, meine Stimme ist nur ein Flüstern, das vom Wind davon getragen wird, aber er hat es anscheinend doch gehört. „Nackt?“, schnurrt er belustigt. „Ach, und du etwa nicht, meine Liebste?“ Tatsächlich! Erst jetzt bemerke ich, dass auch ich nackt bin, der Wind streicht über meine harten Brustwarzen, die sich unter Sesshoumarus plötzlicher Berührung noch mehr aufrichten. „Äh...“, stottere ich und erröte noch mehr. „Warum...?“ „Psst!“, er legt mir einen Finger auf meine Lippen. „Das ist doch egal, oder? Genieß es doch einfach!“ Er zieht seinen Finger von meinem Mund hinunter über mein Kinn, meinen Hals und berührt schließlich wieder meine Brüste. Ich möchte protestieren, doch er erstickt meinen Protest im Keim, indem er mich hart, fordernd, leidenschaftlich küsst und doch liegt so viel Sanftheit und Liebe in diesem Kuss. Seine Hände sind plötzlich überall auf meinem Körper und seine Erektion drückt sich gegen meinen Oberschenkel. Ich stöhne in diesen unglaublichen Kuss hinein, greife mit meinen Fingern in sein Haar und ziehe ihn noch näher an mich heran. Ich kann hören, wie er gackert, spüre, wie er nun mit seinen Lippen meinen Hals liebkost und weiß, dass ich dieser süßen Folter nicht mehr lange standhalten kann, mein Orgasmus steht kurz bevor. An meiner Haut kann ich seinen warmen Atem spüren, er lächelt wieder und haucht dann: „Ich liebe dich, Kagome!“ Augenblicklich komme ich, so als wäre diese Liebesbekundung der letzte Baustein gewesen, der noch gefehlt hatte, der sprichwörtliche Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt... Heftig atmend und total durch geschwitzt erwachte ich wieder, auf mein Bett fiel nun der letzte Widerhall der Sonne, sie wärmte ein letztes Mal die Erde, bevor sie für heute endgültig unterging. Was war das denn für ein Traum gewesen? So eine Art erotischer? Vielleicht... Aber ich hatte noch nie solche träume gehabt und wer bloß dieser umwerfend aussehende Typ darin gewesen, der mir gesagt hatte, dass er mich liebte? „Sesshoumaru...“, entwich mir der Name mit einem Seufzen. Der Name kam mir nicht bekannt vor, aber diese Stimme...bei ihrem Klang hatten sich alle Härchen auf meinem Körper aufgestellt, aber es war mir nicht unangenehm. Warum sollte es auch? Ich fragte mich nur, woher mein Gedächtnis diesen Prachtkerl von einem Mann her gezaubert hatte...er hatte so gut gerochen, nach Freiheit und etwas Wildem, das ich im ersten Moment nicht zu benennen wusste, er war so höllisch sexy gewesen...HALT! Was dachte ich denn da? Das konnte ja wohl nur ein Dämon gewesen sein, aber wie hatte er sich in meinen Traum geschlichen? Wie zum Teufel hatte er es geschafft, meine mentalen Barrieren zu überwinden, die ich sogar im Schlaf aufrecht erhielt?!? Ich schäumte vor Wut, doch ich wusste, dass mir das nicht wirklich half, nicht in dieser Situation und außerdem – ich nahm meine innere Bestie an die Leine – es konnte ja auch einfach nur ein Traum gewesen sein. Ja, so musste es sein! Niemand – die Betonung lag auf NIEMAND – könnte meine Barrieren umgehen, nicht, wenn ich es nicht wollte. ****************************** Sooo und das war jetzt auch schon das 2. Kapitel von „Velvet Voice“!!! Wie hat es euch denn gefallen??? eure Oki-chan Kapitel 3: Böser, kleiner Wolf ------------------------------ Sry!!!! Ich weiß, es hat extrem lange gedauert... Hoffe, ihr könnt mir verzeihen...m(_ _)m So, genug Gelaber!!! Viel Spaß!!!^^ Kapitel 3 Böser, kleiner Wolf Aus meinem Kleiderschrank nahm ich ein schwarzes T-shirt und eine enge, ebenfalls schwarze Hüftjeans. Meine Haare kämmte ich nur einmal durch, schüttelte sie, dann legte ich ein leichtes Abend- Make- up auf und zog noch schnell meine schwarzen Riemchenhighheels an. Fertig! Und das Ganze hatte noch nicht einmal fünfzehn Minuten gedauert! Im Dunkeln durch die Stadt zu laufen, hatte ich eigentlich immer geliebt, aber jetzt drückte mir die kühle Nacht mit ihrer eigentümlichen Stille aufs Gemüt. Ich fühlte mich beklommen, irgendwie allein und mir fehlte die Phantomwärme der Sonne und die Haut des Mannes aus meinem Traum. Aber warum empfand ich so? Warum vermisste ich diese Szenerie? Natürlich wusste ich es – irgendwie, ich vermisste die Liebe des jungen Mannes, vermisste diese unendliche Zärtlichkeit...ich hatte diese Sache schon so lange missen müssen...allerdings hatte ich es ja auch gewollt, ich hatte mich für das Einzelgängersein entschieden, hatte den Weg der Rache eingeschlagen. Und doch...ärgerlich schüttelte ich diese Gedanken eilig ab und schlug den Weg zum Partyviertel Tokios ein. Dort hielt ich nach Dämonen Ausschau, denn obwohl schon viele durch meine Hand bzw durch meine Waffe hatten sterben müssen und mein Killerruf verbreitet war, mieden sie mich nicht. Eher das Gegenteil war der Fall, denn als ich den ersten Club betrat und mich wie immer an die Bar setzte, dauerte es nicht lange, bis ich von einem gut aussehenden jungen Mann angesprochen wurde. „Hallo Süße! Drink gefällig?“, fragte er mit einer Stimme, die er wohl für sexy hielt. Leicht drehte ich meinen Kopf in seine Richtung, sah leicht spitze Ohren, durchdringende blaue Augen und als er lächelte, entblößte er spitze, scharfe Eckzähne. Wolf also, dachte ich abschätzig. „Nein, danke.“, ich tat schüchtern und senkte den Blick auf die Theke. „Ach, Süße. Du brauchst nicht schüchtern zu sein.“, grinste er und setzte sich unaufgefordert neben mich. „Ich heiße übrigens Kouga. Und wie ist dein Name?“ „Mikako.“, log ich gekonnt, dreist. „Ah, ein schöner Name!“ Ich schauderte. Mein Gott, war der schleimig! Eklig! „Was möchtest du trinken, Mika-chan?“, brach er nach ein paar Minuten das Schweigen und am liebsten hätte ich ihm sein schleimiges Maul gestopft. „Nichts, danke; ich habe...“, murmelte ich und hob schnell mein Glas. Darin schwappte eine farblose Flüssigkeit. Der Wolf grinste, wahrscheinlich nahm er an, dass es sich um Wodka handelte, doch weit gefehlt, es war eigentlich nur Wasser. Die Dämonen wurden auch immer dämlicher! Sie verließen sich nicht mehr auf ihre Nase, dafür mehr auf ihre Augen. Wie nachlässig! Aber immerhin gereichte mir diese Nachlässigkeit zum Vorteil. Außerdem unterschätzten mich die meisten...wie unglaublich bescheuert! „Was macht eine so schöne Frau wie du denn allein in dieser Gegend?“, flüsterte er und rutschte ein Stück näher zu mir. Wieder unterdrückte ich ein Schaudern und auch den Brechreiz, den sein Geruch bei mir auslöste. Ich antwortete nicht, das tat ich nie, nicht auf solche Fragen. Das ging niemanden etwas an. „Und? Was ist der Grund?“, bohrte er nach. Nachdenklich spielte ich mit meinem Glas, nahm gedankenverloren den letzten Schluck daraus, warf der – menschlichen – Bedienung einen kurzen Blick zu, sie füllte das Glas erneut und ich trank es auf Ex aus. Garantiert dachte er, dass ich mir Mut antrinken musste, um mit ihm zu sprechen. Wie lächerlich! Er wusste wohl nicht, wer ich war... Erbärmlich! „Kommst du mit mir?“, fragte ich leise. „Mmh? Was hast du gesagt?“, säuselte er grinsend. „Du hast mich schon verstanden...“, nun begegnete ich seinem Blick, er schien es zu genießen, denn er stand auf und hielt mir die Hand hin. Ich überwand mich und ergriff sie, ließ mich von ihm aus dem Club ziehen. Mir fielen die Blicke auf, die dem Wolf hinterher geworfen wurden, doch er wollte mich, das fühlte ich und so entgingen ihm die abschätzenden, bösartigen Blicke. Höchstwahrscheinlich dachten viele ebenso wie ich, nämlich dass es nicht schadete, wenn es einen Wolf weniger gab. Wieder auf der Straße dirigierte ich ihn in eine dunkle Seitengasse und zog dann meine Pistole, um sie direkt auf sein Herz zu richten und ihn damit in Schach zu halten. Seine Augen weiteten sich einen Augenblick, dann schmunzelte er. „Mädchen, was willst du mit der Waffe? Versuchen, mich zu töten?“, fragte er spöttisch. „Eine Option, allerdings erst zum Schluss.“, erwiderte ich kalt. „Willst du mich verarschen?“ „ICH stelle hier die Fragen! Und halt's Maul, wenn du nicht aufgefordert wirst, zu sprechen!“, fuhr ich seelenruhig, aber mit Nachdruck fort. „Wer...?“, er stockte, wieder weiteten sich seine Augen. Aha, er hatte mich also endlich erkannt. „Groschen gefallen?“, er nickte langsam, ich lächelte eisig. „Geht doch!“ „Du bist diese Miko...die, die Dämonen abschlachtet...ohne mit der Wimper zu zucken...“, stammelt er. „Cleveres Kerlchen!“, lachte ich. „Aber diese Einsicht kommt zu spät! Mitkommen!“ Er stürzte zu Boden, nun wirkte er ganz und gar nicht mehr so großspurig wie noch vor zehn Minuten. „Was...willst...du von...mir?“, zischte er. „Regel Nr.1! Die Geisel spricht nicht unaufgefordert!“, befahl ich. „Und nun steh auf und setz dich anschließend auf den Stuhl da hinten. Und sag mir nicht, dass du aufgrund des wenigen Lichts nichts siehst, Wölfchen!“ Er knurrte schwach, widersetzte sich meinem Befehl aber nicht. Als er auf dem Stuhl saß, fesselte ich ihn mit mentalen Fesseln und ging dann auf ihn zu. „So...“, begann ich und schwieg dann. Die Stille breitete sich wie eine dunkle Decke über uns aus, nur noch sein rasselnder Atem war zu hören. Zäh flossen die Minuten dahin, es machte ihn mürbe, wie auch schon die anderen vor ihm. „Ich habe Fragen an dich!“ „Lässt du mich dann gehen? Lebendig?“, verlangte er zu wissen. „Vielleicht...wenn du brav bist, kleiner, böser Wolf.“, säuselte ich zuckersüß. Er spuckte verächtlich aus. „Na, na!“, tadelte ich ihn. „Fangen wir an, aber ich muss dich warnen: Du kannst mich nicht anlügen! Je weniger du lügst und desto besser du dich benimmst, desto schneller kommst du hier raus, desto weniger muss ich dir wehtun. Also, Wölfchen, kooperier einfach, das ist besser für mich, für dich, einfach für alle...“ „Mach....“, flehte er. Weichei! „Okay! Kennst du das westliche Rudel?“ „Pah!“, machte er nur. Oh, da wollte wohl einer, Schmerzen zugefügt bekommen? Mir sollte das nur recht sein! Also zog ich für den Anfang die Fesseln um einiges enger, sodass sie in sein Fleisch schnitten. „Argh!“ „Es wird weniger wehtun, wenn du singst!“, versicherte ich eiskalt. „...a...“ „Was? Ich kann dich nicht hören!“ „Ja...“, keucht er. Waschlappen! „Na also, geht doch. Wo leben die Rudelmitglieder?“ „Ich weiß...es nicht...“ „Lüg nicht! Es würde nur noch schmerzhafter!“, zischte ich. „In der...Nähe...Ah!“, er schrie schon fast. Was für eine Memme dieser Wolf doch nur war! Der hielt ja überhaupt nichts aus! „Wo?“, knurrte ich. „Umgebung Tokio...“, hauchte er nunmehr. „Wer sind sie?“ „Dreckige Hunde...“ „Ich weiß, WAS sie sind! WER sind sie?“, schrie ich direkt in sein Ohr. Nun krümmt er sich vor Schmerz, ich war ihm so nah, dass meine Aura in ihn drang. „Ayuzawa...“ „Ayuzawa? Sind sie der Ayuzawa - Clan?“ „J...a...“ „Interessant!“, murmelte ich und hob dann meine Stimme: „Wer ist ihr Anführer??“ „Inu no...Tai...shou...“, piepste er, das Gesicht schmerzverzerrt, seine Augen traten hervor, als ich wieder in in drang, nach einer Lüge suchte, aber keine fand. Blut lief aus den meisten Körperöffnungen und ich wusste, dass mir ich nicht mehr viel Zeit blieb, um noch mehr Informationen zu bekommen. „Wie viele sind sie?“ „Elf...zwölf...mehr...keine Ah...nung...“, ein Wimmern mehr nicht, die Zeit zerrann mir wie Sand zwischen den Fingern... „Wie viele?“ „Etwa zwanzig!“, er schrie vor Qual laut auf. „Männer? Frauen?“, ich beugte mich wieder zu ihm herunter. Seine Augen jagten von einer Ecke des Raums zur anderen und wieder zurück. Er spürte, dass sein Tod näher rückte, dass ihm nicht mehr viel Zeit blieb; er hatte Angst. „Männer...mehr...“, sein Blick stumpfte ab, dann hörte sein Körper auf, zu zittern und sein Kopf kippte zur Seite weg. „Scheiße!“, fluchte ich. Diese Dämonen von heute hielten aber auch gar nichts mehr aus! Aber immerhin, endlich nach langer Zeit hatte ich mal wieder neue Anhaltspunkte. Der Ayuzawa – Clan also... Eine mächtige Familie... ************************ Das war nun das 3. Chap!!! Hoffe, es hat euch gefallen!^^ Ein Dankeschön an ShizukaNaHana und mine-89 für eure Kommis!!^^ So ne Info an die Leute, die Kouga gern haben: Ich hasse diesen Typen...er muss in meinen Ffs immer sterben...Ist halt so... lg eure Oki-chan Kapitel 4: Hunde, die bellen, beißen nicht ------------------------------------------ Hier ist das nächste Chap!!^^ Ein Dankeschön an mine-89 und Buffy12!! Danke für eure Kommis!!!^^ Hab mich gefreut^^ Viel Spaß beim Lesen!! Kapitel 4 Hunde, die bellen, beißen nicht Nachdem ich letzte Nacht den Wolf „entsorgt“ hatte, war ich im Morgengrauen schlafen gegangen und hatte wieder von dem so jung aussehenden Dämon mit der sanften, melodischen Stimme und dem unglaublichen tollen Geruch geträumt. Doch es war irgendwie anders gewesen diesmal... Wir hatten wieder auf der Wiese gelegen, doch nun unter dem unendlichen Himmelszelt im Schein des Mondes und abertausenden von Sternen. Ich hatte mich an ihn geschmiegt – in diesem Traum trugen wir Klamotten – und die Stille genossen, die nur vom sanften Wind unterbrochen worden war, der durch das Gras und die Baumkronen fuhr. Es war ziemlich idyllisch gewesen; wir hatten nichts gesagt, brauchten es auch nicht, denn unsere Nähe war alles, was nötig war, um uns zu sagen, was der andere fühlte, dachte, wollte. In diesem Moment war ich wieder glücklich, so glücklich wie schon seit Jahren nicht mehr. Doch dann war ich aufgewacht und hatte mich wie gerädert gefühlt, ich war total matt und mir tat alles weh. Langsam richtete ich mich auf; ich spürte sofort, dass ich nicht bei mir Zuhause in meiner Wohnung war. Ich war in einem fremden Bett in einem mir unbekanntem Raum. „Ah!“, hörte ich eine dunkle Stimme aus einer Ecke des Raums. „Du bist wach...“ Sofort war ich hellwach und schaute mich um, doch meine Augen brauchten noch ein paar Augenblicke, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen, erst dann nahm ich ein paar schwach leuchtender Augen wahr, die in ungefähr zwei bis drei Meter Entfernung in der Luft schwebten. „Wo bin ich?“, krächzte ich. „Wer bist du?“ „Pah! Das werde ich dir nicht sagen! Warum denn auch?“, knurrte die Stimme. Im nächsten Moment ging das Licht an und eine andere männliche Stimme meinte belustigt: „Na, na, Inuyasha, so behandelt man doch keine Gäste!“ Sie klang alt, weise und war mir auf Anhieb sympathisch. Nur langsam gewöhnten meine Augen sich an das grelle Licht, das den Raum jetzt erhellte, doch nach und nach konnte ich die beiden Männer wahrnehmen. Der rechts von mir mit dem langen, weißen Haar, den Hundeohren und dem muffigen Blick musste dieser Inuyasha sein, den der andere eben getadelt hatte. Dieser stand noch immer an der Tür; dämonische Markierungen auf Wangen und Handgelenken, ruhige, golden schimmernde Augen, eine hohe, muskulöse Gestalt und ebenfalls langes, weißes Haar. Die Ähnlichkeit zwischen den beiden war unverkennbar. „Guten Tag, Kagome-san. Ich freue mich, dich persönlich kennen zu lernen.“, der Ältere kam auf mich zu, streckte mir die Hand hin und lächelte. „Weißt du, wer ich bin?“ Im ersten Moment wollte ich den Kopf schütteln, doch dann blitzte ein Name in meinem Gedächtnis auf. „Inu no Taishou...“ „Oh.“, sein Lächeln wurde breiter; seine Stimme klang angenehm sanft, als er ruhig feststellte: „Du kennst mich also...“ „Naja...“, wehrte ich ab. „Wo bin ich? Er da“, ich zeigte innerlich zornfunkelnd, doch äußerlich kalt auf Inuyasha, „wollte es mir nicht sagen.“ „Du hast kein Recht, zu wissen, wo...“, fauchte dieser. „Klappe!“, zischte ich ungeduldig. „Also, wo bin ich?“ „So spricht niemand mit mir!“, stieß er aus. Ich lachte hart auf, stand mit einem Satz auf meinen Füßen und ging auf ihn zu. Vor ihm angekommen setze ich ihm einen Finger auf die Brust, hob mein Gesicht, um ihn ansehen zu können und giftete ihn an: „DU hast MIR gar nichts zu sagen, Köter! Ich lasse mir von niemandem etwas sagen und schon gar nicht von dir! Und jetzt halt bloß deine vorlaute Klappe! Sonst werde ich richtig unangenehm! Hast du mich verstanden?“ Erstaunen stand in seine Augen, doch er nickte langsam und ich wand mich an den anderen. „Ungewöhnlich... Du musst meinem Sohn verzeihen; er kann es nicht leiden, bevormundet zu werden. Und das äußert sich dann so, allerdings habe ich noch nie erlebt, dass ihn jemand zurecht gewiesen hat... Hast du denn keine Angst?“ Ich zuckte mit den Achseln und meinte dann schlicht: „Hunde, die bellen, beißen nicht.“ „Für wahr. Aber um auf deine Frage von eben einzugehen: Du bist noch in Tokio, in dem Stammsitz meiner Familie.“ „Der Ayuzawa-Villa?“, fragte ich ungläubig. „Du bist sehr gut informiert.“, bemerkte er anerkennend. „Ach übrigens, nenn mich einfach Takanari, Kagome-san.“ HÄ???? Wie kam der denn jetzt darauf??? „Okay... Warum bin ich hier? Und vor allem: Wie bin ich hierher gekommen?“, fuhr ich mit meiner Befragung fort. „Ts!“, machte Inuyasha, doch sein Vater ging darüber hinweg – wie ich auch. „Zum warum: Wir haben dich geholt, weil wir dich besser schützen wollen, immerhin hat es dir jemand versprochen vor sehr, sehr langer vielen Jahren. Und zum wie: Gestern am frühen Morgen, als du noch geschlafen hast. Wir mussten dich zwar etwas ruhiger stellen, aber...naja...“, Takanari lächelte wieder. „Dieser Jemand, er heißt Sesshoumaru, oder?“, fragte ich, nun neugierig. Er hob eine Augenbraue, antwortete mir jedoch: „In der Tat; er ist mein ältester Sohn. Woher...“ „Ich das weiß?“, unterbrach ich ihn, was mir einen abschätzenden Blick Inuyashas eintrug. „Sagen wir mal so: Man könnte mich mit einem Elefanten vergleichen, in dieser Hinsicht.“ Der Inu no Taishou lachte laut. „Gutes Gedächtnis? Du bist erstaunlich, Kagome Kitaura oder soll ich ' Higurashi' sagen?“ Ich zuckte die Schultern. „Egal, was immer du willst, Takanari-san.“ Plötzlich drehte er sich um und meinte mit einem Blick über die Schulter zu mir: „Komm, Kagome-san; ich zeige dir etwas!“ Ich beeilte mich, denn Takanari schritt ziemlich zügig den Gang entlang und Inuyasha lief schweigsam hinter mir her, immer mal wieder konnte ich hören, wie er „Tse“ oder „Pah, Weiber!“ sagte. Am liebsten hätte ich ihm dafür eine gescheuert. Was bildete sich dieser arrogante Mistkerl eigentlich ein? Doch dann musste ich staunen, denn vor uns wurde eine Flügeldoppeltür geöffnet und gab somit den Blick auf eine Art von Empfangshalle frei. Sie war beeindruckend groß, meine Wohnung hätte bestimmt viermal in sie hinein gepasst. Die Wände waren sandfarben, der Boden mit fast schwarzem Teppich ausgelegt, an den Wänden hingen altertümlich aussehende Gemälde aus verschiedenen Epochen, aber auch Fotografien hingen dort, schwarz-weiße wie auch farbige. Jemand räusperte sich direkt neben mir und ich wandte schnell meinen Blick von den Bildern ab und Takanari zu. „Gefallen dir die Bilder, meine Liebe?“, fragte er lächelnd. „Ja, sehr.“, gab ich leicht errötend zu. „Vielleicht erzählen wir dir mal ein paar Geschichten, wenn wir Zeit haben.“, meinte eine samtene, dunkle Stimme hinter mir. Ich wirbelte herum und da stand er... „Sesshoumaru!“ „Wie ich sehe, bist du gut informiert, Kagome.“, seine Lippen umspielte ein sanftes Lächeln. „Sehr witzig, Sess...“, murmelte ich und wandte mich wieder seinem Vater zu. „Was wolltest du mir denn zeigen?“ „Meinen Sohn, immerhin beschützt er dich schon seit langem.“ „Naja, jetzt habe ich ihn ja gesehen. Kann ich nun wieder gehen?“, fragte ich schnippisch. „Möchtest du dich nicht ein bisschen mit deinem Retter unterhalten, Kagome-san?“, entgegnete er liebenswürdig. Als würde ich mich nur mit ihm unterhalten... Tja, meine Liebe, bin ich denn so anziehend?, hörte ich Sesshoumarus Stimme in meinem Kopf. Halt die Klappe! Dich hat niemand gefragt!, fauchte ich in Gedanken zurück. Wie kommst du eigentlich in meinem Kopf? Keine Ahnung, wie das funktioniert., er zuckte seine imaginären Schultern. Na toll!, und laut sagte ich: „Liebend gern, aber ich wäre viel lieber mit ihm allein.“ Ach auf einmal? Ich strafte Sesshoumaru mit einem kurzem Blick, er stand inzwischen neben mir. „Natürlich!“, meinte der Inu no Taishou an mich gewandt und dann an seinen älteren Sohn: „Nimm sie mit in deine privaten Gemächer und erzähl ihr, was sie wissen will! Immerhin hat sie uns einiger hartnäckiger Probleme entledigt...“ Ich sah ihm den Widerwillen, mit dem er sich dem Wunsch seines Vaters beugte, genau an, allerdings spürte ich es auch, denn seine Stimmung sank. „Ja wohl, Vater.“, er verbeugte sich knapp und zog mich dann mit sich. „Du scheinst nicht sehr erfreut zu sein, mich mitschleppen zu müssen.“, ich amüsierte mich über seinen Gesichtsausdruck, als er mich mit einem knappen Blick streifte. „Das ist es nicht...“, murmelte Sesshoumaru vor sich hin. „Was dann, Sess?“, säuselte ich neckend. Wieder bedachte er mich mit einem kurzen Blick, der nichts zu verraten schien, doch ich konnte in ihm lesen wie in einem offenen Buch. Ich sah wieder diesen Schmerz, diese bodenlose Leere dort, wo einmal seine Seele gelebt hatte, in diesen unendlich goldenen Augen, die ich das letzte Mal vor langer Zeit gesehen, aber nie vergessen hatte. Er zog mich durch eine Tür, die für mich wie jede andere in diesem Haus aussah und plötzlich stand ich in einem dunklen Raum. Als ich nach einem Lichtschalter tastete, flammte das Licht auf und enthüllte mehr von dem Raum: Es war ein Schlafzimmer, das vorwiegend in Schwarz gehalten war; schwarzer Teppich, schwarze Bettwäsche, schwarze Vorhänge vor den hohen Fenstern. Die Wände waren in einem sehr dunklen Blau gehalten, das mich an den Nachthimmel zur dunkelsten Stunde der Nacht erinnerte. Sesshoumaru stand neben mir, die langen Finger immer noch auf dem Lichtschalter gelegt, die Augen hielt er geschlossen, sah mich also nicht an. „Was willst du von mir wissen, Miko?“ „Miko? Ich bin keine Priesterin, das weißt du genau.“, erwiderte ich ruhig. Unwillig schüttelte er den Kopf. „Du hast die Kräfte einer, also bist du eine.“, beschied er mich mit leiser Stimme. Na, okay, wenn er das meinte! Ja, das mein ich so! Seine Stimme klang laut und zornig in meinem Kopf nach. „Immer langsam mit den jungen Pferden!“, murmelte ich. „Willst du mir nicht einen Stuhl anbieten?“ „Verdammt! Setz dich doch einfach!“, schäumte er, seine Stimme nur mühsam kontrollierend, doch seine unergründlichen Augen bleiben von seinem Unmut unberührt., vielmehr verstärkte sich der Schmerz in ihnen. Doch ich setzte mich, nun schweigend, auf das Sofa zu meiner Rechten und Sesshoumaru ließ sich in dem Sessel mir gegenüber sinken, faltete die Hände und schloss wieder die Augen. Entzog mir so sein Gefühlsleben und sperrte mich aus. „Ich wiederhole mich nicht gern!“, grollt er. „Ja ja...“, meine Stimme war so gefühllos, dass ein Zittern über seinen Körper lief, doch ich ignorierte es. „Wer war dieser Typ, der meine Familie getötet hat und warum hat er es getan?“ „Dieser Typ“, nun schaute er mich wieder an, seine Stimme war dunkel vor unbändiger Wut, „war mein jüngerer Bruder...“ „Ich denke, du meinst nicht dieses Halbblut?“ „Nein, mein anderer Bruder war nur einhundertfünfzig Jahre jünger als ich...sein Name war Yoshitaka, er war das schwarze Schaf unserer Familie, wie man so schön sagt. Dein Vater entstammte unserer Linie...“ „Was?“, unterbrach ich ihn, doch meine Stimme klang dabei nicht erstaunt, gelangweilt wäre der passendere Ausdruck. Der Schmerz in Sesshoumarus Augen ließ seine Augen dunkel werden. „Ja, aber nur sein Ururururururgroßvater war ein Inuyoukai, er starb lange vor meiner Geburt. Dein Vater war schon fast wieder zur Gänze menschlich, aber mein Bruder konnte nicht verstehen, warum er seine Herkunft verleugnete.“ Sein Blick ruhte auf mir, er hoffte wohl auf eine Reaktion von mir; vielleicht dachte er, dass ich weinen würde, doch da musste ich ihn enttäuschen. Tränen hatte ich seit der Nacht vor fünfzehn Jahren nicht mehr vergossen. „Nur deswegen?“ „So scheint es.“, sein Blick drückte nun Unglauben aus. „Was habt ihr mit ihm gemacht?“ „Wir haben ihn beseitigt...“ „Aha und du warst damals dort, oder?“ „Ja...“ Schweigen breitete sich aus. Es schien ihm unangenehm zu sein, denn er sprang auf, um hin- und herzulaufen. Dann blieb er unvermittelt stehen und schrie mich an: „Verdammt! Fühlst du eigentlich irgendetwas?“ Dass ich noch nicht einmal mit der Wimper zuckte, schien ihn nur noch wütender zu machen, denn er packte mich an den Armen und schüttelte mich fest. Doch als das auch nicht die gewünschte Reaktion meinerseits brachte, ließ er mich los und drehte mir den Rücken zu. „Hast du keine Angst vor mir?“, fragte er schließlich mit erstickt klingender Stimme. „Hast du überhaupt vor irgendjemandem Angst?“ „Ich habe keine Angst; Angst führt zu nichts, sie ist lästig wie jede andere Emotion.“ Abrupt drehte er sich um und starrte mich an. „Warum findest du Gefühle lästig?“ Seine Stimme war sanft, aber schmerzdurchtränkt, als er sich wieder setzte. „Sie sind unnütz, wenn man nichts mehr hat, außerdem stehen sie einem bei der Rache im Weg.“, meine Stimme und mein Gesicht waren beherrscht, ich sah einfach gelangweilt aus und das war mir bewusst. „Du brauchst keine Rache mehr zu üben; der Verräter weilt nicht mehr unter uns, dafür habe ich selbst gesorgt...“, knurrte er, wobei er seine Wut wieder unterdrückte, doch es schien nicht so, als ob sie gegen mich gerichtet war. „Willst du mir noch etwas sagen?“ „Nein...doch! Du kannst meine Gedanken lesen, hast du dann auch so komische Träume?“, nachdem er dies ausgesprochen hatte, biss er sich auf die Lippen. „Du bereust deine Frage, Sohn des Inu no Taishou.“, verkündete ich tonlos. „Aber ich beantworte sie dir: ja...jedes Mal waren wir allein auf einer Wiese, einmal am helllichten Tag, das andere Mal in der Nacht...“ Er schwieg. „Bereust du auch, mich gerettet zu haben?“, wollte ich wissen. „Nein, ...ich bereue es nicht...“, flüsterte er und blickte mich mit sanften Augen an. „Ich war immer bei dir...Wusstest du das, kleine Kagome?“ „Nein, nicht immer; erst seit Kurzem. Ich erinnerte mich aufgrund eines Traums an dein Versprechen, das du mir in jener Nacht gegeben hattest...“, ein wehmütiges Lächeln huschte über meine Lippen. „Du hast gelächelt!“, stieß Sesshoumaru aus. „Ja...? Ich habe schon seit Jahren nicht mehr gelächelt...“, gestand ich flüsternd, wandte meinen Blick ab. Ich konnte seinen Blick auf mir spüren, hörte seine samtene Stimme, wie sie flüsterte: „Du bist eine außergewöhnliche Frau, Miko Kagome-san... Du bist nicht mehr das ängstliche, kleine Mädchen von damals...du bist stolz, stark und intelligent... Du bist schön, sexy; gefährlich für jeden Mann, der in deinen Bann gerät, ob Mensch oder Dämon...“ Um ihn ansehen zu können, hob ich den Kopf und sah dieses zärtliche Lächeln, welches seine Lippen umspielte, das ich aus meinem Traum kannte. „Du bist ein sehr ungewöhnlicher Mann...“ „Ach wirklich? Nein, du irrst dich...ich bin ganz normal...“, seine Stimme verklang. Es war komisch, aber ich war enttäuscht, als er verstummte, denn seine Stimme besänftigte meine verstümmelte Seele. „Warum hast du keine Angst vor mir? Jede andere Frau tut es...“, unsere Blicke verflochten sich und er schien in meinem Blick nach einem Hinweis zu suchen. „Wie du schon gesagt hast, du bist ein ganz normaler Mann...und außerdem: Hunde, die bellen, beißen nicht.“ Er lachte in meinem Kopf laut auf. Wenn du meinst, kleine Kagome... ************************ Und das wars nun auch schon mit dem 4. Chap!!!^^ Würd mich auf Rückmeldungen freuen!! Bis zum nächsten Mal!!!^^ gglg eure Oki-chan *kekse und schoki hinstell* Kapitel 5: Schweig still, verräterisches Herz, du machst es nur noch schlimmer... --------------------------------------------------------------------------------- Kapitel 5 Schweig still, verräterisches Herz, du machst es nur noch schlimmer... Dieser Sesshoumaru hatte etwas an sich, das mich in seine Bann zog, aber es war nicht die Art, wie er sprach, sich bewegte oder seine Mitmenschen behandelte... Nein, es waren diese unendlich tiefen Augen, in denen ein abgrundtiefer Schmerz tobte und jedes fröhliche Funkeln vertrieb. Diese traurigen Augen gaben mir das Gefühl, ihn trösten zu müssen. Ich war erschrocken über meinen Wunsch, ihm nah zu sein und zu helfen, denn so hatte ich noch nie empfunden. Seit anderthalb Jahrzehnten hatte ich niemandem mehr so nah sein wollen, doch Sesshoumaru war irgendwie anders... Noch immer hielten wir gegenseitig den Blick des anderen mit unserem gefangen, starrten uns einfach nur an. Ich hatte meine mentalen Barrieren unwillkürlich verstärkt, ich wollte nicht, dass er diese Gedanken mitbekam, doch sein Geist lag offen vor mir, lud mich ein, in ihm zu lesen. Nur mühsam widerstand ich dem Drang, ihn wie ein Buch zu benutzen. „An was denkst du, Kagome-san?“, die Frage riss mich aus meinen Gedanken. „An...nichts.“ „Nichts sieht anders aus, meine Liebe.“, neckte er mich. Wenn er gehofft hatte, mich mit etwas so Kindischem zu reizen, dann hatte er sich – wieder einmal – getäuscht. „Woher willst du das wissen?“ „Erfahrung..“, gab er nur zurück. „Hast du noch Fragen?“ „Ja...“ „Dann mal los!“, lachte er. „Warum versuchst du, mich zu reizen?“, meine Stimme war plötzlich nicht mehr so kalt und ich hoffte, dass es ihm nicht zu sehr auffiel. Anscheinend hatte ich Glück, denn er schloss nur seufzend die Augen und entgegnete: „Weil ich nicht weiß, wie ich mit dir umgehen soll... Noch nie habe ich eine Frau kennen gelernt, die das Gefühlsleben eines Eisblocks besitzt oder vorgibt, es zu besitzen...“ Als er seine Lider hob, war sein Blick schneidend, doch auch sein schleichender Zorn und die Verzweiflung, die ihn in meiner Gegenwart fast resignieren ließ, konnten den Schmerz nicht vertreiben. „Warum denkst du, das ich nur so tue, als ob?“, bohrte ich mit kühler Stimme weiter. „Jeder hat Gefühle, selbst du...“ „Na, wenn du meinst... Einbildung ist halt auch ne Bildung.“ Er lächelte nur, als ich versuchte, ihn zu ärgern und dieses Lächeln ließ mein verräterisches Herz höher schlagen. „Auf den Mund gefallen bist du jedenfalls nicht.“, grinste er. „Ich möchte in meine Wohnung zurück.“, wechselte ich unvermittelt das Thema. Sein Grinsen verblasste. „Warum?“ „Weil ich müde bin.“ „Du kannst auch hier schlafen.“ Ich runzelte kurz die Stirn und meinte dann: „Hier? Und dann wahrscheinlich noch mit dir?“ „Nein, in einem Gästezimmer, aber wenn du möchtest, dann kannst...“ „Das würde dir wohl so passen.“, murmelte ich monoton. Das Grinsen kehrte auf seine Lippen zurück, er schien belustigt über meine Reaktion, auch wenn ich keine übermäßigen Gefühlsregungen zeigte. „Wenn du willst, lasse ich dir ein Zimmer herrichten und...“ „Nein! Ich will nach Hause!“, erwiderte ich scharf. Sesshoumaru zuckte mit den Schultern. „Wie du willst. Warte einen Moment...“ Damit verschwand er aus dem Zimmer und ließ mich allein. Ich starrte aus dem Fenster, das nächtliche Tokio zog an meinen Augen vorbei und ich versank in Gedanken. Sesshoumaru störte es also, dass ich keine Gefühle zeigte, er versuchte am laufenden Band, mich zu provozieren und war jedes Mal näher dran gewesen, sein Ziel auch zu erreichen. Ich wusste nicht, warum er unbedingt wollte, dass ich zugab, etwas zu fühlen... Warum hatte er mich mehrmals gefragt, warum ich keine Angst vor ihm hatte? Was bezweckte er damit? Warum schien ich, mich auf sein Spiel einzulassen und es sogar mitzuspielen? Was war mit mir los? Warum schlug mein Herz, wenn er mich anlächelte, höher, schneller? Warum wollte ich in diesen großen, tiefen, unglaublich traurigen Augen versinken, ihn in den Arm nehmen, ihn trösten und – ja, ihn niemals mehr verlassen? Was tat er mit mir, was andere nicht mal im Ansatz in den letzten Jahren geschafft hatten und ihm so leicht zu fallen schien... Als der Wagen, in dem ich saß, hielt, schreckte ich aus meinen Gedanken hoch. Eine devote Stimme säuselte etwas neben mir, das ich nicht sofort erfassen konnte. „Äh... Können Sie noch mal wiederholen, was Sie grad zu mir gesagt haben?“, hakte ich vorsichtig, aber mit kühler Stimme nach. „Natürlich, Herrin!“, der in die Jahre gekommene Dämon war ausgestiegen und hielt mir nun die Beifahrertür auf. „Ich sagte, dass der junge Herr Euch sehr gern zu haben scheint.“ „Meine Sie?“ „Ja, Ihr könnt mir ruhig glauben. Ich habe Sesshoumaru-sama schon lange nicht mehr so gesehen wie heute, Herrin. Und dafür danke ich Euch, Kagome-sama...“ „Ich habe doch gar nichts getan, Touga-san... Wirklich nicht, glauben Sie mir...“, wehrte ich kalt ab. Der alte Dämon lächelte gütig, wissend. „Es wäre mir eine Freude, Euch öfter im Ayuzawa-Anwesen begrüßen zu können, Herrin. Ihr habt das lange vermisste Licht zurückgebracht und wann immer Ihr Lust habt, uns mit Eurer Anwesenheit zu beehren, seid Ihr Willkommen; ruft nur nach mir.“ Ich lächelte besonnen, kühl und murmelte dann, während ich meine Wohnung aufschloss: „Danke, dass Sie mich nach Hause gefahren haben.“ Die Tür war schon fast zu, als ich noch einmal seine brüchige Stimme vernahm: „Herrin?“ „Ja?“ „Versprecht, dass Ihr uns besucht! Bitte!“ „Okay...aber darf ich Sie noch etwas fragen?“, ich hatte die Tür wieder geöffnet, sah Touga nun ins Gesicht. „Ja, Herrin; alles, was Ihr wollt.“ „Warum nennen Sie mich immer „Herrin“? Ich bin nicht von Adel...“ „Aber natürlich seid Ihr das! Euer Herr Vater – Gott sei seiner Seele gnädig – entstammte den Ayuzawas, deshalb seid auch Ihr ein Urenkel der großen Silberhunde, Herrin.“, gab er mir ruhig zu verstehen. Eigentlich wollte ich noch etwas einwenden, doch ich beließ es dabei, verabschiedete mich höflich von ihm und schloss die Tür. Leise hörte ich noch, wie er ein „Gute Nacht, Herrin!“ murmelte, ins Auto stieg und davon fuhr. Dieser Tag war nun schon wieder drei Wochen her und seitdem hatte ich mein sonstiges „Jagdgebiet gemieden; ich hatte es generell vermieden, in der Nacht das Haus zu verlassen. Immer wenn ich aufwachte, schrie alles in mir nach der Gesellschaft, die ich nur kurz genossen hatte und die mir doch so sehr fehlte. Musste ich im wachen Zustand immer wieder an diese wenigen Stunden denken, so suchten mich im Schlaf Träume einer glücklichen Zeit , eines zufriedenen Sesshoumaru und meines lachenden Ebenbildes heim. Es war egal, was ich tat, alles schien mich an ihn zu erinnern... Und ich wusste einfach nicht mehr, was mit mir los war. Immer wenn ich an ihn dachte, wurde mir warm ums Herz, es fing an, schneller zu schlagen und ich wusste nicht, warum...denn so etwas hatte ich noch nie gefühlt... Ja, ich fühlte wieder etwas und doch wollte ich es nicht glauben, wollte es nicht mit Sesshoumaru in Verbindung bringen... Ich wollte nicht zugeben, dass er mir wirklich fehlte...dass mir seine Art fehlte, wie er mich nervte, wie er versuchte, mich zu verärgern, um mir endlich ein Gefühl zu entlocken. Dabei kannte ich ihn doch erst drei Wochen...hatte ihn davor nur das eine Mal in seiner dämonischen Gestalt gesehen und schon damals diesen Schmerz gefühlt, der ihn machtlos machte, der ihn so traurig erscheinen ließ, der mich dazu verführte, ihm helfen zu wollen. Immer wieder aufs Neue stellte ich mir die Frage, was ihm wohl passiert war. Was vor so langer Zeit geschehen war und noch immer seine Schatten bis in die heutige Zeit warf. Seufzend stand ich auf, zog mir ein schwarzes Tanktop, darunter ein rotes, eine schwarze Röhre und rote Chucks an, legte ein leichtes Make-up auf und schnappte mir schließlich noch eine meiner schwarzen Sweatshirtjacken. Danach nahm ich meine kleine Reisetasche, die ich schon vor Tagen gepackt und die nur darauf gewartet hatte, zum Einsatz zu kommen, und verschloss von außen meine Wohnungstür. Worauf ließ ich mich nur ein? Ich schüttelte ungläubig den Kopf, öffnete dann aber meine Lippen und stieß einen gellenden Pfiff aus. Anschließend wartete ich darauf, dass der alte Diener der Ayuzawas erschien. Ich musste nicht lange warten, keine zehn Minuten später hielt der schwarze BMW neben mir, Touga sprang obgleich seines beträchtlichen Alters behände aus dem Auto, nahm mir die Tasche ab, verstaute sie im Kofferraum und hielt mir dann die Tür auf, das alles geschah in einem solchen Tempo, dass ich nur staunen konnte. Er bewegte sich ja fast so schnell wie ich...! „Schön, dass Ihr Euch entschieden habt, uns zu besuchen, Herrin.“, durchbrach er die Stille. „Mmh...“, machte ich nur und schaute aus dem Fenster. „Freut Ihr Euch nicht, Herrin?“ „Doch...es war ja meine freie Entscheidung.“, antwortete ich leise, ruhig. „Ihr werdet es nicht bereuen! Der junge Herr freut sich schon auf Euch...“, gestand er mir grinsend. „Wenn Sie meinen...“ Die Fahrt verging rasend schnell, es fühlte sich an wie ein Wimpernschlag und schon fuhren wir durch das schmiedeeiserne Tor des Anwesens und den Weg zum Haus entlang. Die Wege waren von hohen japanischen Kirschen gesäumt. War ich das letzte Mal blind gewesen? Warum hatte ich dieses wunderschöne Anwesen nicht beachtet? Vielleicht, weil du abgelenkt warst?, lachte eine Stimme in meinem Kopf. Verdammt! Was sollte das? Ich hatte ihm nicht erlaubt, meine Gedanken zu lesen. Das brauchst du nicht...allerdings weiß ich auch nicht, wie das funktioniert... Na super! Jetzt hatte ich einen aufdringlichen Dämon in meinem Kopf! Toll, ganz toll... Oh, war das so was wie ein Gefühl, meine Liebe? Oder irre ich mich etwa? Du irrst dich, Sesshoumaru..., meinte ich monoton in seinen Kopf hinein und sperrte ihn dann endgültig aus. Touga führte mich mehrere Treppen hoch und blieb dann vor einer Tür stehen, die mir irgendwie bekannt vorkam. „Die Herrschaften erwarten Euch schon, Herrin. Tretet nur ein.“, er nahm mir meine Tasche ab, verbeugte sich ein letztes Mal galant vor mir, klopfte dann kurz an die Tür und verschwand. Na super... Augen zu und durch, Kagome!, ermutigte ich mich, legte die Hand auf die Klinke und öffnete dann langsam und bedächtig die Tür. „Ah, Willkommen, Kagome-san! Wir haben uns schon gefragt, wann du uns wieder beehrst.“, begrüßte mich der Inu no Taishou. „Hallo.“ „Setz dich doch; Inuyasha und Sesshoumaru werden auch gleich kommen. Sie freuen sich bestimmt auch über seine Besuch.“, lächelte er und lud mich mit einer Handbewegung ein, neben ihm Platz zu nehmen. „Na, da bin ich mir nicht so sicher...“, flüsterte ich, während ich mich neben ihm niederließ. „Warum glaubst du das nicht?“, fragte er fröhlich. Ich erwiderte seine Blick kalt. „Weil Inuyasha mich nicht mag...und Sesshoumaru...“ „Mein Ältester mag dich, Kagome-san. Und Inuyasha ist ein bisschen schwierig...“ „Du wolltest, dass wir herkommen, Vater...“, schnarrte ein dunkle Stimme und unterbrach Takanari damit. „Inuyasha! Weißt du, wie man anklopft?“, knurrte eine andere, aber sie klang sanfter, wie Musik in meinen Ohren. „Streitet euch nicht! Immerhin haben wir Besuch!“, stutzte ihr Vater sie zurecht. „Entschuldigung, Vater...“, gaben die beiden unisono zurück und setzen sich an den Tisch; Sesshoumaru ließ sich mir gegenüber nieder, Inuyasha rechts von mir. „Guten Tag, Kagome-san.“, meinte Sesshoumaru und blickte mir tief in die Augen. Ich erwiderte den Blick so kühl, ich konnte und sagte: „Dir auch, Sesshoumaru-kun.“ Inuyasha blieb stumm, starrte auf den Tisch. „Hallo, Inuyasha-kun.“, ich lächelte ihn kalt n. „Mmh...“, machte er nur und wandte sich dann an seinen Vater: „Hast du uns nur wegen ihr gerufen?“ Takanari öffnete seine Mund, doch bevor er etwas sagen konnte, meinte ich kalt, monoton: „Anscheinend kannst du nicht nett und höflich zu einer Frau sein, die es zu dir ist... Hast du einen Komplex, weil du keine abkriegst?“ Inuyasha lief vor Wut rot an, er schnaubte, versuchte vergebens, sich zurückzuhalten, denn im nächsten Moment brüllte er schon los: „Halt bloß die Klappe, Weib! Du weißt doch gar nichts...du hast keine Ahnung...“ „Wovon habe ich keine Ahnung? Wie es ist, jemanden zu verlieren, den man liebt?“ Noch immer war meine Stimme ruhig, meine Beherrschung war nicht mal angeknackst, während er vor unterdrücktem Zorn fast platzte. Sesshoumaru erhob sich. „Kagome-san, komm mit auf mein Zimmer. Sonst dreht mein Bruder noch durch, weil du dich einfach nicht provozieren lässt.“ Ich holte tief Luft, stand dann jedoch auf und folgte ihm. Während wir den Gang entlang gingen, der hinter dem Raum lag, in dem noch Inuyasha und Takanari saßen, lief er die ganze Zeit hinter mir her, da er mir natürlich – gentelman-like – die Tür aufgehalten hatte. Ich spürte seinen interessierten Blick auf mir. Kleine Kagome, wann wirst du wieder etwas fühlen? „Das geht dich gar nichts an.“, sprach ich laut aus, ging nicht auf diese Intimität ein. „Wirklich nicht?“, neckte er mich, doch ich schüttelte nur den Kopf und schwieg dann. „Schade...“ Ich zuckte leicht zusammen, als ich nach einer Weile seine Stimme wieder vernahm: „Dein Zimmer ist übrigens direkt neben meinem...“ Innerlich stöhnte ich auf. Womit hatte ich das verdient? Und doch, mein Herz, dieses verräterische Ding, schlug schneller, als meine Ohren diese lockende Nachricht vernahmen. Wieder lachte er, diesmal allerdings zärtlich. Schweig still, verräterisches Herz..., hallte es in meinem Kopf. Und ich beendete den Satz: ...du machst es nur noch schlimmer... *********************** So und das war nun auch das 5. Kapitel^^ Eure Meinungen interessieren mich!!! ggglg eure Oki-chan Kapitel 6: Hartnäckigkeit zahlt sich halt aus --------------------------------------------- Hey!!^^ Da bin ich mal wieder!!!!!!!!!! Viel Spaß beim Lesen!!!!!!! Kapitel 6 Hartnäckigkeit zahlt sich halt aus! Das warme Wasser prasselte auf mich herab, entspannte meine verkrampften Muskeln und wusch meinen Körper sauber. Aber ich fühlte mich trotzdem nicht sauber, jedenfalls nicht wirklich... Ich war nun schon fünf Tage auf dem Anwesen der Ayuzawas und auch Inuyasha gewöhnte sich langsam an mich. Naja, okay, er ignorierte mich und ich ihn, aber das war wohl auch besser für alle Anwesenden, denn nur ein paar Worte meinerseits ließen den jungen Halbdämon an die Decke gehen. Langsam stieg ich aus der Dusche, schnappte mir ein Handtuch und trocknete mich energisch ab. Schließlich wickelte ich mir das Handtuch um den Körper, schlang eines um meinen Kopf, um meine Haare zu trocknen und schlüpfte in das Zimmer, das man mir zugeteilt hatte. In Gedanken versunken kramte ich in meiner Tasche und zuckte zusammen, als hinter mir ein Räuspern erklang. „Kagome-chan! Das gehört sich aber nicht!“, zog Sesshoumaru mich auf. „Verdammt! Was willst du hier?“, fauchte ich ihn an. Ein Grinsen zog sich über sein Gesicht; in den letzten Tagen hatte er es immer wieder geschafft, dass ich wütend wurde, dass ich Gefühle zeigte, die ich schon längst verloren geglaubt hatte. „Ich wollte mich nur ein wenig mit dir unterhalten, mein Schatz.“, säuselte er. Ich verdrehte die Augen, kam aber nicht umhin, wieder diesen traurigen Ausdruck in seinen Augen zu bemerken, der immer aufblitzte, wenn er mich dazu brachte, mein Gefühlsleben offen darzulegen. „Guck weg!“, befahl ich, wieder Herr meiner Selbst. „Hai!“, er drehte ich schmunzelnd um. Ich schüttelte ein wenig belustigt den Kopf und zog mich dann eiligst an. Tanga, BH, Bluse, Jeans und Schuhe. „Kann ich wieder gucken?“, fragte er gespielt ungeduldig. „Fertig.“ „Wurd ja auch Zeit!“ „Kindskopf...“, murmelte ich. Du bist lieb, meine kleine Miko... „Klappe!“ Er grinste nur noch breiter, entblößte dabei seine strahlend weißen Zähne und flötete dann: „Wie geht’s dir denn heute, kleine Miko?“ Ich ließ die Luft durch meine Lippen geräuschvoll entweichen. „Ganz gut. Und dir, Prinz der westlichen Ländereien?“ „Hervorragend! Und jetzt sag mir, was du auf der Seele hast.“ In seinen Augen stand die volle Traurigkeit und verdunkelte sie um einige Nuancen. „Was soll ich schon haben?“, entgegnete ich, ging noch mal ins Bad, um dort die Handtücher hinzulegen. „Du bist so still. Beim Frühstück hast du dich gar nicht mit meinem kleinen Bruder angelegt...“, eine der schönen Augenbrauen wurden in die Höhe gezogen. „Warum sollte ich?“ „Du weichst mir aus, Kagome-chan...“, murmelte er traurig. „Gar nicht!“, wehrte ich ab. „...doch...“ „Warum?“ „...“, ich holte tief Luft, schwieg aber weiter. „Warum, kleine, wunderschöne, schweigsame Miko?“ „Deine Anwesenheit...“, murmelte ich kaum hörbar. „Ja?“, fragte Sesshoumaru nach. „...verunsichert mich...“, hauchte ich, nicht mehr so kühl wie sonst. „Du lässt mich fühlen...“ „Wirklich?“, lachte er erstaunt. „...mm...“, ich senkte den Blick. „Unglaublich.“, grinste er. „Aber da ist noch etwas, oder, Kagome-chan?“ Als ich aufschaute, begegneten sich unsere Blicke und ich meinte: „Deine Augen...in ihnen liegt so viel Schmerz... Was ist nur mit dir passiert, Sesshoumaru-san?“ Nun war er es, der schwieg, doch er hielt den Blickkontakt aufrecht und musterte mich eingehend. Sein Blick auf mir ließ mein Herz wieder schneller schlagen, die Trauer in seinen Augen wurde einen Moment schwächer und glomm dann nur noch im Hintergrund ganz leicht, sodass es aussah, als würde er das immer präsente Gefühl hinter den Fenstern zu seiner Seele unterdrücken. „Es liegt schon sehr weit zurück...“, entgegnete er leise, hielt meinen Blick fest. „Ich höre dir zu...“, ich legte so viel Zuneigung in meinen Stimme, dass Sesshoumaru unwillkürlich zusammenzuckte. „Ich wusste nicht, dass deine Stimme so sanft klingen kann, Kagome...“ „Ich, ehrlich gesagt, auch nicht...“, gab ich zu. „Weißt du, was ich glaube? Du wärst noch viel schöner, wenn du auch lächeln würdest.“ „Später vielleicht.“, wandte ich ein. „Jetzt bist du erst einmal dran.“ Er stellte sich ans Fenster, schaute hinaus und schwieg eine Zeitlang, bis er schließlich anfing zu erzählen: „Auf mir lastete schon immer viel...ich bin halt der Nachfolger meines Vaters und damit gehen viele Pflichten einher, erfreuliche wie auch unerfreuliche... Willst du das wirklich wissen?“ „Ja, will ich!“ Na, okay... Also wo war ich? Ach ja, Pflichten... Schon früh musste ich sehr viel lernen; Englisch, Handelskunde, Rechtslagen und viele Sachen mehr... Eines Tages, auf einem Ausritt, traf ich auf eine alte Frau, die mich fragte, ob ich ihr helfen könnte, doch ich hatte in diesem Moment keine Zeit... Meine Stiefmutter lag in den Wehen und da mein Vater nicht im Land war, musste ich, als sein Stellvertreter fungieren und mein Geschwisterchen Willkommen heißen...“, er verstummte und drehte sich dann zu mir um. „Was ist passiert?“ „Weil ich ihr nicht helfen konnte, ver...verfluchte sie mich... Sie hängte mir einen Fluch an, der alle Frauen, die mir etwas bedeuteten, auf grausamste Art sterben ließ...aber gleichzeitig prophezeite sie mir, dass es eine Frau geben sollte, die über dem Fluch stand, die überleben würde...“ „Auf grausamste Art...“, mir blieb die Luft weg. „...sterben, ja. Als ich im Schloss ankam, war die Geburt so schwer, dass Izayoi, so hieß Inuyashas Mutter, es nicht schaffte... sie brachte Inuyasha und ein kleines Mädchen auf die Welt und verblutete kurz darauf. Das kleine Mädchen, welches wir auf den Namen Sarana[1] tauften, starb im Alter von nicht einmal fünf Jahren...“, er hatte sich wieder dem Fenster zugewandt. „Wie schrecklich...“, meine Stimme klang kratzig, dumpf. „Wer ist die Frau?“ „Eine junge Kämpferin, die in jungen Jahren alles verlor, was ihr etwas bedeutete...eine Frau, die keine Angst vor mir hat, die mir die Stirn bietet und mich dazu veranlasst, sie zu retten, der ich helfen, immer beistehen will.“ Während er weitersprach, war ich hinter in getreten und legte ihm eine Hand auf seinen Arm. Sein Blick durchbohrte mich, drang tief in mich ein, seine Seele verband sich mit meiner. Diese Frau... Als sie alles verlor, verlor sie wirklich alles, oder? Er lächelte traurig. Ja... Sie ist ich... „Ja...“, hauchte er nun wieder laut, in seinen Augen flackerte es und dann nahm er mich fest in den Arm. „Die Frau aus der Prophezeiung trägt keine Gefühle zur Schau...du bist es...“ „Ich muss dir helfen?“ „Du hast mir zugehört; du hast erkannt, dass etwas nicht mit mir stimmt.“, bestätigte Sesshoumaru leise. „Du hilfst mir schon die ganze Zeit. Einfach nur mit deiner Anwesenheit.“ Mein Herz nahm Anlauf, stotterte dann ein paar Mal, nur um ein paar Augenblicke später wieder schneller zu schlagen. Warum musste das ausgerechnet jetzt passieren? Und dann errötete ich auch noch ob seiner Umarmung... Verdammt! „Was ist los?“, fragte er plötzlich mit banger Stimme, als er hörte, wie mein Herz stotterte. „Bist du doch nicht die junge Frau aus der Prophezeiung? Aber wie konnte ich mich irren?“ „Depp!“, lachte ich unterdrückt und fing seinen erstaunten Blick auf, als er mich doch tatsächlich lachen hörte. „Was war das denn?“ „Ich glaube, ich habe gelacht...“ „So lachst du? W-O-W! Du bist noch viel schöner, wenn du so ausgelassen bist...“, gestand Sesshoumaru mir breit grinsend. „Das solltest du beibehalten! Du siehst dann so unbeschreiblich toll aus...“ Ich wand mich aus seiner Umarmung, drehte mich um und errötete noch mehr. Verdammt! Was war nur mit mir los? Was machte dieser Mann mit mir? So hatte ich mich noch nie gefühlt... Na gut, ich hatte wirklich noch nie etwas in der Richtung für einen Mann empfunden. Warum auch? Aber Sesshoumaru war anders. Schon als ich ihn das erste Mal hier in diesem Haus gesehen hatte, war etwas mit mir passiert, das ich nicht beschreiben konnte... Ich wollte ganz plötzlich wieder fühlen können, etwas für ihn fühlen können...doch jedes Mal, wenn ich lächelte, fühlte es sich wie ein Verrat an meiner Familie an. Auch wenn es lächerlich war, so zu denken, versetzte es mir ein ums andere Mal einen Stich und doch dachte ich auch, dass meine Mutter Sesshoumaru sehr gern kennen gelernt hätte, denn er wäre der perfekte Schwiegersohn... Verdammt! Was dachte ich denn da gerade? „Kagome-chan?“ „Was denkst du gerade?“ „Das willst du gar nicht wissen...“, antwortete ich mit einem belustigten Unterton in der Stimme. „Doch, will ich!“, lachte Sesshoumaru jetzt und machte einen Schritt auf mich zu. „Nein, willst du nicht!“ „Doch!“, er kam noch einen Schritt näher. „Nein!“, ich ging zwei nach hinten. „Doch!“, sein Grinsen wurde breiter, während er weiter auf mich zu kam. „Ne-hein!“, ich wich noch weiter vor ihm zurück. „Doch!“ Ich stieß vor die Bettkante, fiel rücklings auf die Matratze und blieb dort liegen. Im nächsten Moment war Sesshoumaru auch schon über mir. Sein Grinsen war teuflisch und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er etwas vorhatte, was nicht sehr fair war. „Und was machst du jetzt?“, fragte ich angriffslustig. „Hehe!“, er senkte seinen Kopf und stoppte Millimeter vor meinem Gesicht. „Das wirst du gleich sehen, ungeduldige Frau!“ „Wa-“ Seine Hände glitten auf meinen Körper, er setzte sich auf, sodass meine Beine zwischen seinen lagen und – kitzelte mich. Er kitzelte mich durch und ich konnte einfach nicht anders, als zu lachen, denn ich war fast überall kitzelig. „Haha...lass...hihi...das, Se...haha...sshoumaru!“, lachte ich laut, Tränen traten in meine Augenwinkel und ich wand mich wie eine Schlange unter ihm. „Ha! Warum sollte ich?“, fragte er triumphierend. „Das ist die gerechte Strafe dafür, dass du mir nicht sagen willst, an was du eben gedacht hast, Kagome-chan!“ „Das...ist...“, presste ich, immer noch lachend, heraus. „Ja? Das ist was?“, grinste Sesshoumaru über mir, mich immer noch kitzelnd. „Unfair!“, quietschte ich halb erstickt, inzwischen tat es schon weh, so zu lachen, weil ich kaum noch Luft bekam. „Gar nicht!“, knurrte er gespielt böse. „Sag mir, was du gedacht hast und ich höre auf!“ „Nei-hein!“, kicherte ich, doch er hörte nicht auf, sondern machte einfach weiter. „Okay, okay! Ich...haha...sags dir ja...ha...schon!“ „Na, geht doch!“, er ließ von mir ab und setzte sich neben mich. Ich rang heftig nach Luft, hielt mir den Bauch und starrte ein paar Minuten an die Decke. „Und?“, hakte er nach. Ich wandte ihm mein Gesicht zu und betrachtete ihn. Noch immer hob und senkte sich meine Brust schnell und unregelmäßig, dann drehte ich mich auf die Seite und betrachtete ihn noch eingehender als vorher: dunkle Used-Blue-Jeans, ein schwarzes T-shirt, darüber ein Hemd so blau wie der abendliche Himmel. „Was ist jetzt?“ Ich riss mich von seinem Körper – der übrigens perfekt war – los und versank augenblicklich in seinen Augen, in denen die Trauer nachgelassen hatte, aber nicht verschwunden war. „Meine Mutter hätte bestimmt gesagt, dass du der perfekte Schwiegersohn für sie wärst.“, gab ich zu, tauchte aus den Tiefen seiner Augen auf. „Was hast du? Irgendetwas liegt dir doch noch auf dem Herzen!?!“ Er schmunzelte. „Dir bleibt aber auch nichts verborgen, oder?“ „Anscheinend ja nicht.“, ich legte ihm eine Hand auf den Unterarm. „Was hast du?“ „Scheiße! Es ist so ungewohnt, dich so reden zu hören...“ „Ja...“, murmelte ich. „Ich habe damals noch jemanden verloren...“, krächzte Sesshoumaru. „Die Frau, die du über alles geliebt hast, oder?“, meine Stimme klang erstickt, so viele Jahre hatte ich schon nicht mehr so viel empfunden: Glück, Kummer, Freude, Mitgefühl... Es war so ungewohnt und dies alles löste ein einziger Mann in mir aus, doch das aller Wichtigste, das ich in seiner Gegenwart empfand, war ein Kribbeln in der Magengegend. Ich hatte Schmetterlinge im Bauch, aber ich war auch verunsichert. „Nein.“, widersprach er mir. „Was „nein“? Nein, du hast keine Frau verloren oder nein, du hast sie nicht geliebt?“ „Doch, ich habe eine Frau verloren, die ich geliebt habe.“, er legte seine Hand auf meine, umschloss und hob sie zu seinen Lippen, um sie sanft zu küssen. „Aber ich habe sie nicht über alles geliebt..., ich habe sie nicht so sehr geliebt wie eine andere...“ Ich entzog ihm meine Hand, sein Geständnis versetzte mir einen Stich und ich fühlte Eifersucht in mir emporsteigen, was eigentlich unsinnig war, weil ich keinen Anspruch auf ihn hatte und dennoch...! Wenn ich mir vorstellte, dass Sesshoumaru eine andere Frau als mich küsste, sie umarmte und liebkoste... Nein! Ich verbat mir, diesen Gedanken weiter zu spinnen, denn schon spürte ich die Tränen in mir aufsteigen und das musste ich verhindern. „Warum sagst du nichts mehr, Kagome-chan?“, er nahm mein Gesicht in seine großen, langfingrigen Hände und musterte mich mit eindringlichem Blick. „Was hast du?“ „Dann geh doch zu dieser Frau, die du so sehr liebst!“, fauchte ich leise. „Wie bitte? Was hast du gerade gesagt?“, fragte Sesshoumaru verblüfft. „Geh doch zu ihr!“, fauchte ich nun lauter. „Aber, Kagome-chan...“ „WAS????“ ************************** [1] Sarana bedeutet „Träne des Leidens“ Owari!!!^^ Jedenfalls ist dieses Chap nun zu Ende... Wie hat es euch denn gefallen??? gglg eure Oki-chan Kapitel 7: Gefühlschaos - Hilf mir doch, klar zu sehen ------------------------------------------------------ Mal wieder ein neues Chap!!^^ Viel Spaß damit^^ Kapitel 7 Gefühlschaos – Hilf mir doch, klar zu sehen! „Kagome! Was redest du denn da?“, stieß er entgeistert aus. „Es gibt keine andere außer dir! Du bist es, die ich über alles auf der Welt liebe!“ „Wa-“, stammelte ich. „-was hast du gesagt? Du liebst ...“ „Ich liebe nur dich!“, versprach Sesshoumaru mit sanfter Stimme. „Oh, nein!“, piepste ich und brach in Tränen aus. Sesshoumarus Gesichtszüge entglitten ihm, als er die Tränen sah und er schien, nicht verstehen zu können, warum ich so plötzlich weinte. Wahrscheinlich dachte er, dass ich es nicht gut hieß, dass er sich in mich verliebt hatte oder etwas so Abwegiges... „Meine Liebste! Warum weinst du denn nur?“, Verzweiflung mischte sich in seine wunderschön, dunkle, sanfte Stimme und er wischte mir die Tränen von den Wangen. „Hätte ich das nicht sagen sollen?“ „Du Depp! Du Riesenidiot! Spinnst du?“, fuhr ich ihn an, was ihn nur noch mehr erstaunte. „Wa-was denn?“, fragte er verwirrt. „Es war nicht, dass du gesagt hast, dass du mich liebst! Sondern wie du es gesagt hast! Dass ich die Einzige bin...“, meine Stimme zitterte vor Wut. Wie konnte ein einzelner Mensch – äh, Pardon! Ich meine natürlich, Dämon – nur so dämlich sein? „H-hä?“, nun war er anscheinend vollends verwirrt. „Ich liebe dich doch auch!“, fauchte ich ihn laut an und funkelte streitlustig in seine Richtung. „Wirklich?“ „Oh, Mann! Sesshoumaru, du bist doch sonst nicht so schwer von Begriff!“, grollte ich lachend, denn ich genoss seinen Anblick, wie er so dasaß und sich von einem kleinen Jungen, dem man eben seinen Lolly geklaut hatte, zu einem strahlenden kleinen Jungen verwandelte, dem man so eben seinen sehnlichsten Wunsch erfüllt hatte. „Depp!“ „Du liebst mich also wirklich?“ „Ja~ha!“, bekräftigte ich. „Sie liebt mich...sie...liebt...mich...SIE LIEBT MICH!!!“, gegen Ende war er immer lauter geworden, bis er schließlich fast schrie und mich an sich riss. Unsere Lippen trafen mit solcher Wucht aufeinander, dass unsere Zähne gegeneinander klackten, als er ich stürmisch küsste und doch genoss ich es, war – irgendwie – enttäuscht, als er mich kurz darauf losließ. „Tut mir leid... Ich hab mich mitreißen lassen.“, entschuldigte er sich und nahm mich wieder in den Arm. Mein Herz schlug schnell, ich schwebte auf Wolke Sieben und doch entwand ich mich seinem Griff einmal mehr, um ihn sanft auf die Nasenspitze zu küssen. „Ich fand es schön...“ „Aha.“, machte Sesshoumaru und küsste mich sofort wieder. Oh, mein Gott! Konnte dieser Typ küssen! „Oh, mein Gott!“, keuchte ich einige Minuten später gegen seine Lippen. „Du kannst mich auch mit meinem irdischen Namen anreden...“, zog er mich auf. „Sesshoumaru Ayuzawa, Sohn des Inu no Taishou, Prinz der westlichen Ländereien!“, zischte ich sarkastisch. „Kannst du nicht einmal ernst sein?“ „Grad nicht!“ „Kindskopf!“ „Na und? Sturkopf!“ „Affektierter Lackaffe!“ „Ich liebe dich auch, meine kleine Miko...“, er drückte mich unter sich auf die Matratze und verlagerte sein Gewicht so, dass ich es nicht voll spürte. Sein Gesicht kam meinem immer näher. „Was soll das werden?“, fragte ich lachend. „Das wirst du noch früh genug bemerken...“, hauchte er, kurz bevor er mich leidenschaftlich küsste, gegen meine Lippen. Sein Kuss war schon so atemberaubend, doch als seine Hände vorsichtig meinen Körper erkundigten, blieb mir die Luft vollends weg. Und doch war mir das seltsamerweise zu wenig, also öffnete ich meine Lippen, schob meine Zunge hindurch und nahm seinen Mund im Handstreich in Besitz. Für einen Augenblick öffnete ich auch meine Augen und starrte in seine erstaunt aufgerissenen, doch dann senkte ich wieder meine Lider und legte noch mehr Leidenschaft in den Kuss. „Biest!“, lachte er gegen meine Lippen. „Selbst!“ Ich schob meine Hände über seine Seiten auf seinen Rücken und schließlich hoch zu seinem Nacken. Dort angekommen ließ ich meine Finger unter den Kragen seines Hemdes gleiten – er trug es offen – und schob es langsam von seinen Schultern. Sesshoumaru liebkoste meinen Hals mit seinen unglaublich weichen Lippen und wanderte ein Stück tiefer, hielt an meiner Kehle an und leckte darüber. Ein Schauer nach dem anderen lief über meinen Körper, von meinen Zehen bis zu meinen Fingerspitzen breitete sich eine Gänsehaut aus. „Gnn...“, machte ich, als seine Hand über meine Oberschenkelinnenseite glitt. „Mag du das?“, fragte Sesshoumaru anzüglich. „Mach einfach...weiter!“, stöhnte ich in sein Ohr. Die Antwort auf mein Stöhnen war ein Keuchen seinerseits, es klang heiser und irgendwie abgehackt, doch es turnte mich auch zu einem gewissen Grad an. Er hatte so empfindliche Ohren...! Ich streifte nun sein Hemd über seine Arme und warf es einfach zu Boden, es nutzte uns im Moment ja eher weniger. Sesshoumaru lachte heiser und leckte über mein Schlüsselbein, während sich seine Hände unter mein Oberteil schoben und über meine nackte Haut streichelten. Ganz langsam schob er sie höher, seine Daumen fuhren sanft über meinen Bauchnabel, ich schlang meine Arme wieder um seinen Körper. Immer weiter nach oben glitten sie, über meine Rippen. Er strich über jede einzelne von ihnen, ich bog mich ihm entgegen, wölbte meinen Rücken und keuchte wieder. Endlich, nach einer Ewigkeit, so schien es, erbarmte er sich und umschloss meine Brüste mit seinen Händen. Sanft strichen seine Daumen nun über meine Brustwarzen, die sich ihm keck durch den dünnen Stoff meines BHs entgegenstreckten. „Scheiße!“, keuchte ich. „Bin ich so schlecht?“, fragte er keuchend, neckend. Ich knurrte nur und zog ihn wieder eng an mich. Dann fuhr ich über seine Rippen zu seinem Hintern, kniff ihn einmal kurz hinein, sodass er scharf Luft holte und schob meine Hände dann unter sein T-shirt, wieder hoch, über seinen muskulösen Rücken, bis zu seinen Schulterblättern. Auf dem Weg nach oben kratzten meine Fingernägel leicht über seine warme, straffe Haut. Ich zog eine meiner Hände wieder aus seinem T-shirt, vergrub meine Finger in seinem Haar und drückte meine Lippen auf seinen geöffneten Mund, hielt ihn fest, sodass er nicht wegkam. „Mmh...“, schnurrte er und schob dann seine Zunge zwischen meinen Lippen und Zähnen hindurch, entriss mir damit die Kontrolle – was ich eigentlich nicht hätte geschehen lassen – und forderte meine Zunge dann zu einem aufregenden Spiel heraus. Der Kuss war fordernd, leidenschaftlich und doch verspielt, natürlich gewann er das Spiel. Seine Hände schoben mein Oberteil nun gänzlich hoch, er stützte mich im Rücken, um mir zu helfen und warf es schließlich achtlos zur Seite. „Hehe!“, lachte er. „Schwarz mit Spitze... Hast du den etwa extra für mich angezogen?“ „Das hättest du wohl gern...“, hauchte ich und küsste ihn wieder. Ich hob eins meiner Beine und da es zwischen seinen lag, streifte ich seine Oberschenkel. Sesshoumaru stöhnte laut, als ich seine – zugegebenermaßen riesige – Erektion streifte. „Was haben wir denn da?“, neckte ich ihn. „Ist das eine Waffe oder freust du dich nur, mich zu sehen?“ „Beides und ich habe vor, diese Waffe auch zu benutzen...“, nuschelte er an meinem Hals, drückte seine Lippen gegen meine Halsschlagader und saugte kurz und hart daran. „Du...“, weiter kam ich nicht, denn seine langen Finger hatten schnell meinen BH geöffnet, ihn zu Boden geworfen und meine bloßen Brüste umfasst. Sanft massierte er sie und entlockte mir damit immer lauter werdendes Stöhnen, doch ich blieb trotzdem nicht untätig, sondern entledigte ihn seines T-shirts und legte anschließend meine Hände an seinen Hosenbund, versuchte, den Knopf zu öffnen und schaffte es doch nicht, denn er legte mir seine Finger um die Handgelenke und hielt mich so fest. „Nicht doch; das wäre jetzt aber mal zu schnell...“, tadelte Sesshoumaru mich mit kaum hörbarer Stimme. Schmollend schob ich die Unterlippe vor und setzte einen Hundeblick auf. Er schloss die Augen, seufzte ergeben und ließ meine Hände los, doch anstatt sie wieder an seine Hose zu legen, schlang ich sie um seinen Nacken. „Ich habe Angst...“, gab ich leise zu. „Wovor? Vor dem Sex mit mir? Der – unter uns gesagt – übrigens sehr gut werden wird...“, fragte er halb erstickt, es sollte wohl ängstlich angehaucht oder so klingen, aber ehrlich gesagt klang es einfach nur lächerlich. Es klag so lächerlich, dass ich losprustete. „Nein, du Depp! Vor den Gefühlen, die du in mir weckst...“ „Oh...aha...ich dachte schon, du willst kneifen...“ „Hast du mir grad zugehört?“, knurrte ich ihn an. „Ja, hab ich. Du hast Angst vor deinen Gefühlen...“ „Kannst du mich auch mal ernst nehmen?“ „Nur wenn du mich in dieser Situation auch ernst nimmst!“, lächelte er. „Sonst könnte es sein, dass wir so bald keinen Spaß mehr haben...“ „Nö, das geht nicht! Männer sehen halbnackt beziehungsweise nackt einfach nur lächerlich aus!“, neckte ich ihn nun auch. „Mmpf!“, er setzte sich auf, grinste mich dann aber breit an. „Du bist ein ungezogenes Mädchen...“ Nun setzte auch ich mich auf, legte ihm eine Hand auf die Brust , eine um seinen Nacken und zog ihn zu einem kurzen Kuss heran. „Ich bin ängstlich und verwirrt, hilf mir bitte, dieses Chaos, das in mir wütet, zu beseitigen, Sess...“, flehte ich ihn schon fast an. „Wie denn?“, hauchte Sesshoumaru gegen meine Lippen. Sein ganzer Körper zitterte vor Erregung, vor Anspannung, er unterdrückte sein Verlangen in diesem Moment zu meinen Gunsten, doch ich konnte es in seinen Augen sehen, denn im Augenblick ähnelte ihre Farbe eher dunklem Bernstein als dem sonstigen Goldton. Über die Jahre hatte ich gelernt, den Mangel an Emotionen damit auszugleichen, indem ich die Körpersprache des anderen analysierte, nachahmte, denn wenn ein Mensch gleiche Bewegungen macht oder gleiche Gefühle zur Schau trägt, dann fühlt sich der Gegenüber verstanden und geborgen, dies kam mir bei meiner Informationsbeschaffung zu gute. Doch die Dinge lagen bei Sesshoumaru anders... Ich war anders... Ich reagierte anders als bisher, als erwartet; ich fühlte in seiner Gegenwart anders, ich wollte ihn merkwürdigerweise beschützen, was natürlich völliger Unsinn war, denn er brauchte keinen Schutz von mir... Du irrst dich..., flüsterte seine Stimme in meinem Kopf, voll und sanft. „Warum sollte ich mich irren?“ „Du beschützt mich schon so lange; du bist die Frau, die mir helfen kann, von der ich mir helfen lassen werde.“, er nahm meine Hände in seine, hielt sie fest und schaute mir in die Augen; als er weitersprach, klang seine Stimme noch zittriger, noch erregter als vorhin. „Ich brauche Schutz... Auch wenn Schutz von einer anderen Person anzunehmen für mich unheimlich Stolz verletzend ist, so nehme ich es doch in Kauf, wenn es die Frau ist, die ich liebe!“ „Wie kitschig!“, zog ich ihn zärtlich auf. „War's das oder kommt noch mehr?“ „Eigentlich war's das.“, flüsterte er mit fast lautloser Stimme. „Dann...“, ich ließ den Satz so stehen und küsste ihn leidenschaftlich. Sesshoumarus Hände legten sich wieder auf meinen Körper, liebkosten meine nackten Brüste, meine empfindlichste Stelle durch den Stoff der Jeans und meines Höschens hindurch und unsere Zungen spielten ein feuriges Spiel ohne Ende und Gewinner. „Ah...“, meiner Kehle entrang sich ein Keuchen, als er meinen Nippel in den Mund nahm, sanft daran saugte und versuchte, mich meiner Hose zu entledigen. Doch bevor er fertig war, klopfte jemand brüsk an die Tür. „Was?“, fragte ich gelangweilt und fing seinen erstaunten Blick auf, es war selbst für mich erstaunlich, wie „normal“ ich in diesem Moment klingen konnte. „Mein Vater will mit dir über weiß der Geier was sprechen!“, Inuyasha – natürlich! Wen hatte ich, wen hatten wir sonst erwartet? Sesshoumaru knurrte kaum hörbar, stand dann aber auf, schloss den Knopf seiner Hose, schlüpfte in sein T-shirt und sein Hemd und gab mir dann mit einem Wink zu verstehen, dass ich mich ebenfalls anziehen sollte. Etwas Widerwillig stand nun auch ich auf und zog mich an, dann ging ich zur Tür und riss sie förmlich auf. „Woa! Angepisst?“ „Klappe, Köter!“, murmelte ich und ging an ihm vorbei. Ich hörte noch, wie Inuyasha erstaunt aufkeuchte, als sein großer Bruder aus meinem Zimmer kam, doch dann schloss er schnell zu mir auf, überholte mich sogar und ging nun voran. Sesshoumaru lief dicht hinter mir her, immer wieder berührten sich unsere Hände. Hilf mir bitte!, flehte ich ihn in Gedanken an. Sag mir, wie! Ich weiß es doch nicht... Liebste! Ganz ruhig! Ich werde dir helfen, aber du musst dich beruhigen..., beschwor mich seine sanfte, tiefe Stimme. Ich nickte und versuchte, Ordnung in mein persönliches Gefühlschaos zu bringen; doch es wollte nicht so recht funktionieren und erst als seine Hand zärtlich meine umschloss, beruhigte ich mich langsam. Danke... Immer wider gern, Schatz!, säuselte er lautlos. „Kommt ihr ma?“, herrschte uns Inuyasha über die Schulter an. Sesshoumaru schnaubte und verdrehte in Gedanken die Augen, doch ansonsten blieb er ruhig und auch hinter mir, sodass es aussah, als würde ich ihn hinter mir herziehen. Endlose Treppen ging es – wie immer – hinab und es grauste mir davor, sie wieder hochgehen zu müssen. Haha! Du Arme..., lachte Sesshoumaru. Lass das... Nö! Aber immerhin ein Anfang... Dieser Typ machte sich doch tatsächlich über mich lustig! Verdammt! Warum liebte ich diesen Depp überhaupt? Ich musste schmunzeln. Er mochte zwar ein Depp sein, aber er war mein Depp und er half mir, das von ihm verursachte Gefühlschaos in meinem Innern zu beseitigen. Er musste, immerhin war es seine Schuld... Na, danke..., lachte Sesshoumaru wieder. Bitte...! ****************************** Fertig!!^^ Wie fandet ihr es??? Gglg Eure Oki-chan Kapitel 8: Wahrheit? -------------------- Hallo... Ist noch jemand hier, der die Story weiterliest oder seit ihr schon alle weg??? ... Es tut mir leid, dass ich so lange nichts mehr geschrieben hab... m(_ _)m Gomen, ne? Aber hier kommt das neue Chap und ich verspreche, nun auch hier öfter zu posten!!! Und nun wünsche ich euch allen viel Spaß beim Lesen!!! Kapitel 8 Wahrheit? Inuyasha setzte sich schweigend auf einen Stuhl oder besser gesagt: er warf sich förmlich auf ihn, verschränkte die Arme vor der Brust, sodass sein Bizeps stark hervortrat und sein Gesicht verfinsterte sich nur noch mehr. Sesshoumaru, der hinter mir den Raum betreten hatte, schnaubte, als er seinen Bruder und dessen Haltung sah, laut, sarkastisch und setze sich dann neben mich. Warum hat dein Vater uns gerufen? Er zuckte in meinem Kopf mit den Achseln, ich spürte seine Ratlosigkeit ganz deutlich. Ich habe keine Ahnung... „Inuyasha-kun?“, fragte ich. Inuyasha schaute auf, sein Gesicht verfinsterte ich noch mehr. „Was?“ „Was will dein Vater von mir?“ „Reden! Über was, da hab ich so was von keine Ahnung. Und jetzt nerv mich nicht weiter, Weib!“, brummte er. Zicke...!, schnaubte ich in Gedanken und hörte Sesshoumarus unterdrücktes Prusten. Und doch ich spürte wieder diese tiefe Traurigkeit tief in ihm toben, er hielt sie zwar versteckt, doch ich fühlte sie immer noch und nun vermischte sie sich auch noch mit anderen Gefühlen. Schmerz und Schuldbewusstsein ballten sich in seinem Inneren zusammen, unterdrückten die Traurigkeit für den Moment und eigentlich wollte ich nachfragen, was los war, aber in diesem Moment betrat Takanari den Raum. „Einen schönen guten Tag wünsche ich euch.“, begrüßte er uns breit lächelnd. „Guten Tag, Vater.“, entgegnete Sesshoumaru. „Dir auch, Takanari-san.“, sagte ich, während Inuyasha seinem Vater kurz zunickte. „Wisst ihr, warum ich mit euch sprechen wollte?“ „Nein, Vater. Sonst säßen wir wahrscheinlich nicht hier.“, gab Sess zurück. „Wie wahr, wie wahr!“, lachte Takanari. „Hat mein Sohn dir schon von der Prophezeiung erzählt, Kagome-san?“ „In der Tat, das hat er.“, meinte ich tonlos – Oh, mein Gott, wie redete ich denn? Das ist der Einfluss meines Vater, Liebes., grinste Sesshoumaru. „Ich habe ihr bereits alles erzählt, Vater. Sie ist voll im Bilde.“ „Und sie ist nicht schreiend davon gerannt oder von irgendwas zerquetscht worden, seit sie bei uns ist.“, bemerkte Inuyasha trocken. „Sehr liebenswert, Inuyasha-kun.“, antwortete ich. „Sehr gut! Exzellent!“, fuhr der Inu no Taishou fort, überging die Sticheleien seines jüngsten Sohns ganz einfach. „Dann muss ich das ja nicht mehr übernehmen. War mein Ältester denn sehr gesprächig?“ „Es ging.“, gab ich zu. „Am Anfang musste ich ihm ziemlich viel aus der Nase ziehen, aber dann ging es tatsächlich.“ Du hast mir sehr leid getan., hauchte ich. Wie lieb von dir. Aber das ist nicht nötig, meine kleine Miko. Doch war es! Du tust mir immer noch leid! „Ja, ja, so ist mein Großer.“, schmunzelte Takanari. „So und jetzt essen wir!“ Sesshoumaru ließ mich seine Ungläubigkeit spüren. Das war alles?, fragte er sich im Stillen. „Takanari-san, war das alles, was du mit uns besprechen wolltest?“, sprach ich Sesshoumarus Frage aus. „Ja, warum nicht?“, fragte er erstaunt. „Sollte es noch etwas anderes geben, das ich besprechen sollte?“ „Äh...eigentlich nicht...“, murmelte Sesshoumaru. „Na, dann können wir ja endlich essen.“, schnarrte Inuyasha missgelaunt. „Ich hab nämlich hunger!“ „Fresssack!“, grummelte sein älterer Bruder. „Aufhören!“, befahlt daraufhin ihr Vater. „Ja, Vater.“, wie immer gaben die beiden unter dem Druck ihres Vaters nach. Weicheier... Den ganzen restlichen Tag war Sesshoumaru dann unterwegs, ich war allein und mir war langweilig, also erkundete ich das große Anwesen und landete irgendwann am Nachmittag im Garten, weil mir das ganze Treppensteigen zu blöd war. Ich saß also in der Sonne, die Augen geschlossen und die Wärme genießend, fragte mich, was mit Sesshoumaru los war, warum hatte er mir nicht die ganze Wahrheit gesagt? Habe ich das nicht?, schnurrte er. Ich weiß es nicht, irgendwie habe ich das Gefühl, dass du mir etwas verschweigst, was ich eigentlich wissen sollte, müsste... Wie gesagt, es ist nur so ein Gefühl..., entgegnete ich. Denkst du, ich belüge dich, Liebes? Nicht direkt... Ich weiß es nicht... Ich liebe dich. Warum sollte ich dich belügen? Ich weiß es nicht, vielleicht irre ich mich. Meinst du?, seine Stimme war fast nur ein Wispern. Ja, obwohl mich mein Gefühl selten trügt. Was machst du grad?, fragte er. Ich fühle nur die Wärme in deinen Gedanken. Ich bin im Garten und genieße die Wärme der Sonne., erwiderte ich. Hab dabei die Augen geschlossen. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum ich nicht weiß, wo du dich gerade aufhälst. Sesshoumaru? Ja? Wo bist du grad? Auf dem Rückweg, ich bin in ungefähr ner halben Stunde da, Schatz. Okay, bis dann., ich gähnte und öffnete die Augen. Ja, bis gleich... Ich stand auf, strich mir die Grashalme von der Hose und ging wieder ins Haus. Mein Zimmer hätte ich wohl im Schlaf gefunden, denn ich folgte einfach meinem eigenen Geruch. Früher war es komisch für mich gewesen, diese sensibilisierten Sinne zu haben, doch als ich die Ayuzawas kennen gelernt hatte, hatte ich vom alten Hausdiener – Touga-san – erfahren, dass durch meine Adern Youkai- Blut floss, welches aber schon ziemlich stark mit Menschenblut durchsetzt und es ein Wunder war, dass ich noch so gut hören, riechen, sehen konnte wie die Silberhunde. Ich folgte also meinem eigenen Geruch bis zu meinem Zimmer und warf mich dort auf mein Bett, schlief fast augenblicklich ein... ...und wurde durch etwas Warmen, das über meine Haut strich, geweckt. Langsam öffnete ich meine Augen und begegnete Sesshoumarus klarem Blick. „Hast du gut geschlafen?“, fragte er lächelnd und fuhr wieder mit seinen Fingerspitzen über meinen Arm. „Bist du schon lange hier?“, stellte ich ihm ziemlich verschlafen eine Gegenfrage. „Eine Weile...“, grinste er. „Du siehst unglaublich friedlich aus, wenn du schläfst.“ Ein kurzes Lächeln huschte über meine matten Züge. „Ach ja?“ „Und wie. Ich find's süß.“ „Wie viel Uhr haben wir?“ „Halb eins oder so...“, erwiderte Sesshoumaru sanft. „WAS?? Schon so spät? Ich habe so lange geschlafen? Aber als du gesagt hast, dass du in einer halben Stunde hier bist...hat die Sonne doch noch geschienen, es war doch erst später Nachmittag...“ „Nach der Reihe: Ja, ja und ja.“ „Wie witzig!“, ich setzte mich abrupt auf und betrachtete ihn eingehend. „Du siehst sehr müde aus, Sess-chan.“ „Wirklich?“, säuselte er. Hab ich gar nicht bemerkt... Du solltest schlafen gehen., bemerkte ich. „Du hast bestimmt ziemlich lange hier gesessen, du Depp.“ „Na und? Es war schön, dir beim Schlafen zuzusehen.“, neckte er mich. „Du hast gesprochen...“ „Ich habe...was?“ „Gesprochen, Liebes. Die Lippen bewegt und Töne produziert.“, lachte er. „Haha!“, machte ich. „Geh ins Bett, Sesshoumaru, du schläfst mir ja gleich hier ein.“ „Vielleicht hatte ich ja vor, bei dir zu schlafen...“, konterte er breit grinsend. „Das denkst aber auch nur du!“, gab ich zurück. „Ne, ne, du gehst mal schön in dein Bett!“ „Och, Menno...“, er schob lachend die Unterlippe vor. „Das zieht bei mir nicht! Los, ab!“ Wir schauten uns an und nach ein paar Minuten seufzte er, gab sich geschlagen, drückte mir einen kurzen Kuss auf die Stirn und verschwand dann mit einem „Gute Nacht und träum was Schönes, Liebes!“ aus meinem Zimmer in seines. „Dir auch...“, murmelte ich, legte mich wieder hin, drehte mich auf den Rücken und versuchte, zu schlafen, doch erst wollte sich der Schlaf nicht einstellen. Erst nach einer ganzen Weile musste ich wieder eingeschlafen sein, ... denn, als ich wieder aufwachte und mein Blick auf mein Handy fiel, sah ich, dass ich überhaupt nicht lange geschlafen hatte. Allerhöchstens eine oder anderthalb Stunden, wenn nicht noch weniger... Die Verbindungstür zwischen meinem und Sesshoumarus Zimmer stand einen Spalt breit offen und ich konnte hören, wie er ganz leise atmete, leise etwas murmelte, was ich trotz meiner guten Ohren nicht verstand. Ich schloss meine Augen wieder, verschränkte meine Arme hinter meinem Kopf und versuchte, mich zu entspannen. Hinter meinen geschlossenen Lidern flackerte es immer wieder, helle und dunkle Farben wechselten sich ab, dann wurde mir bewusst, dass es wohl Sesshoumarus Bewusstsein sein musste, das mit mir kommunizierte und dass selbst, während er schlief. Also öffnete ich mein Bewusstsein, deaktivierte meine Barrieren und tauchte in seinen Traum ein: Ich stand am Rande einer Lichtung, Sesshoumaru stand rechts von mir und ein junger Mann mit leicht rot schimmernden Augen und weißem Haar ihm gegenüber. Sesshoumaru zitterte. „Warum hast du das getan?“ „Warum schon?“, erwiderte der junge Mann hasserfüllt. „Du warst doch immer...der Gute...“ „Sesshoumaru, Sesshoumaru... Aniki...“, er schüttelte den Kopf. „Du kennst mich nicht richtig.“ Aniki? War das etwa das schwarze Schaf der Ayuzawa – Familie? „Yoshitaka... Diese Familie, sie war ein Teil unserer...“ „Sie waren Verräter! Elende Verräter!“, knurrte Yoshitaka. „Sie haben ihr eigen Fleisch und Blut verraten, sie haben UNS verleugnet!“ „Bruder! Was ist nur in dich gefahren?“, stammelte Sesshoumaru. „Man hat mir die Augen geöffnet... Diese elenden Verräter, man muss sie bestrafen... Nun haben sie ihre gerechte Strafe für die Verleugnung bekommen!“, giftete er zurück. „Weißt du, was...Vater mir befohlen hat, kleiner Bruder?“ Sein Schmerz schnitt mir tief in die Seele, seine Verzweiflung war fast greifbar, er holte immer wieder tief Luft und versuchte, seinen Bruder zum Bereuen zu bewegen. Yoshitaka ging in Angriffsstellung, fletschte die Zähne und seine Augen flackerten einmal mehr blutrot. „Ja, was hat unser geliebter Herr Vater dir denn befohlen, Aniki?“ Sesshoumaru machte einen schnellen Schritt zur Seite, in seinen blutroten Augen lag Schmerz. „Er hat mir befohlen, dich unschädlich zu machen, wenn du nicht bereust! Sag, willst du das? Ist sterben durch meine Hand wirklich eine Option, die du wählen willst? Ist es das, was du willst? Denn danach sieht es im Moment aus, Yoshi... Und weißt du, dass ich dann keine Gnade zeigen werde, auch nicht wenn es mir schwer fällt...! Du lässt mir ja praktisch keine andere Wahl!“ „Bist du langsam mal fertig?“ „Bereue deine Tat doch wenigstens...dann könnte wieder alles gut werden...“ „Pah!“, knurrte der Jüngere. „Sei froh, dass ihr früh genug gekommen seid, um deine Geliebte zu retten... Dieses süße, kleine Ding, das dich retten kann, und nur sie allein...“ Yoshitaka gackerte, in seine Augen legte sich jedoch der blutrote Sturm und ich fragte mich, ob er einfach nur verrückt, geistig verwirrt war. „Was? Yoshi? Was sagst du da?“, Sesshoumaru gab seine Angriffshaltung auf, seine Augen füllten sich wieder mit einem satten Gold, was ich von ihm kannte. „Du hast IHRE Familie ausgelöscht? SIE HÄTTE DICH AUCH ERLÖSEN KÖNNEN! SIE HÄTTE UNS ALLE RETTEN KÖNNEN...“ „Uns...alle...?“, einen Moment schien der jüngere Dämon rational zu denken, doch dann kehrte das irrsinnige Flackern in seine Augen zurück. Sah denn nur ich diesen Wahnsinn, der in Yoshitaka wütete?!? Sein großer Bruder schien den Stimmungswechsel nicht zu registrieren, er machte noch einen Schritt auf Yoshitaka zu, welcher augenblicklich anfing, scharf zu knurren. „Ja, uns alles, Yoshi. Du musst nur bereuen. Hörst du? Sag, dass es dir leid tut, dann können wir gemeinsam zurückkehren!“ „Das glaubst aber auch nur DU! Es würde gar nichts ändern! Hörst du? Rein gar nichts!“, kreischte er kaum noch Herr seiner Sinne, er konnte sich kaum noch artikulieren. Sesshoumaru schluckte hart, Schmerz durchzuckte so heftig meinen Körper, dass ich mich im Bett aufsetzte und schnell – die Augen immer noch geschlossen – in sein Zimmer ging. Yoshitaka lachte laut, wahnsinnig, Speichel troff ihm von den Fangzähnen, über die er immer wieder mit seiner Zunge strich, und doch wich er vor seinem Bruder zurück. Das Gefühl traf mich hart und unerwartet, es war Angst. Sie hing schwer in der Luft, ging vom Jüngeren aus und war so intensiv, dass man sie nicht nicht spüren konnte! „Sag, dass es dir leid tut...“, flüsterte Sesshoumaru flehend. Mir wurde klar, wie sehr es ihn quälte, dass ER seinen Bruder vernichten sollte, musste, denn er liebte ihn, auch wenn er ein Mörder war, Yoshitaka war doch sein Bruder, sein kleiner Bruder. Tränen liefen über Sesshoumarus Wangen, er streckte die Hand aus, wollte seinem Bruder beruhigen und erntete nur eine harsche Abfuhr. „Bereue...bitte, Yoshi!“ „Was sollte ich bereuen? Dass ich diese Plage aus dem Weg geräumt habe? Dass ich Abschaum unschädlich gemacht habe? Dass ich unserer Familie, unserer Welt geholfen habe?“, fauchte er wütend, völlig außer Kontrolle. Sesshoumarus Schultern sackten zusammen, er schloss für einen kurzen Moment träge, des Redens müde die Augen und genau diesen Moment nutzte Yoshitaka aus... ...und verschwand so schnell, dass Sesshoumaru, der den Abgang seines Bruders spürte und ihm sofort nachsetzte, ihn nicht mehr einholen konnte. Er wurde nach einer Weile immer langsamer, der Geruch nach Eisen lag in der Luft, mein Blick wanderte genau wie Sesshoumarus zu Boden, dort war eine Blutspur, die sich aber nach einer Weile auch schon wieder verlor. Yoshitaka Ayuzawa war wie vom Erdboden verschluckt, unauffindbar. Sesshoumaru suchte ncoch tagelang nach ihm, doch fand nichts, rein gar nichts von ihm. „Bitte mach nichts Dummes, Yoshi...“, murmelte Sesshoumaru mit matter, flehender Stimme, schlug dann plötzlich die Augen auf und schaute direkt in meine. „Kagome?“ „Die Wahrheit...? Ist die Wahrheit, dass er noch irgendwo da draußen ist? Läuft dieser Irre, der meine Familie auf dem Gewissen hat, wirklich noch frei herum?, zischte ich. „Woher...?“, stammelte er erstaunt. „Du warst in meinem Traum?“, ich nickte, „... Ja, er ist mir damals entwischt... Wir haben ihn nie wiedergesehen... Wir wissen noch nicht einmal, ob er überhaupt noch lebt...“ **************************** Und wie hat' s euch gefallen? Und... Oh, Gott!!! Was ist jetzt mit diesem Irren? Wenn ihr das erfahren wollt, müsst ihr schon weiter dran bleiben^^ Bis demnächst^^ (morgen oder so...*hehe*) gglg Eure Oki-chan Kapitel 9: Aller guten Dinge sind... DREI??? -------------------------------------------- Und da bin ich wieder^^ Wünsche euch auch heute viel Spaß beim Lesen!!! Kapitel 9 Aller guten Dinge sind...DREI??? „Das...“ „Glaub mir! Ich wollte dich nicht anlügen!“, beschwor er mich. „Er ist für uns halt tot – deswegen! Bitte, glaub mir!“ „Du konntest ihn nicht töten, oder?“, fragte ich leise. „Nein...“, gab er zu. Seine wunderschöne, samtene, dunkle Stimme war wieder mit Schmerz getränkt. „Ich glaub...“, flüsterte ich, immer noch am Bettende stehend und auf ihn hinab blickend, „...ich hätte es auch nicht gekonnt...ich hätte meinen Bruder nicht töten können, egal, was er verbrochen hätte...“ „Du...hast Verständnis?“ „Irgendwie schon...“, gab ich leise zu, ging an der Seite des Bettes entlang und setzte mich auf die Kante neben ihn. Er griff nach meiner Hand und hielt sie fest, streichelte mit seinem Daumen über meinen Handrücken. Ich betrachtete ihn im Licht der Nachttischlampe, die er kurz zuvor angeknipst hatte, und fragte mich, womit ich diesen unglaublichen Mann verdient hatte...er war – fast immer – ehrlich, intelligent, unsterblich, sexy... Du bist auch unsterblich, intelligent und sexy..., schnurrte er. Und du hast alles verdient! Mich, ein tolles Leben und eine Familie...wenn du willst... „Später...“, nuschelte ich, rutschte nun ganz aufs Bett und näher an ihn heran. „Sess-chan?“ „Ja?“, hauchte er in mein Haar, drückte mich an seine Brust. „Ich liebe dich.“, ich schaute zu ihm auf, sah, wie seine Augen leicht rot glühten, spürte, wie sich sein Herzschlag, sein Atem beschleunigte. „Was soll das...“ Er schnitt mir das Wort ab, als er mich küsste. Das weißt du ganz genau! Sesshoumaru! Wir können doch nicht...! Doch!, er drückte mich unter sich auf die Matratze, meine Beine waren wieder zwischen seinen platziert. Was ist wohl, wenn ich ganz schnell eins meiner Beine hebe... tut das genauso weh wie bei einem normalen Mann?, fragte ich mich und wartete auf Sesshoumarus Reaktion. Dieser verzog kurz das Gesicht, fragte sich, ob er es darauf ankommen lassen sollte und ob ich das wirklich machen würde, kam dann zu dem Schluss, dass ich es sehr wohl tun würde und rollte sich mit einem Seufzen von mir herunter, blieb auf dem Rücken liegen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Du hast gewonnen.“, maulte er. „Heut Nacht keinen Sex...“ Unfair! „Gar nicht!“, säuselte ich, kuschelte mich an seinen Körper und fuhr ihm mit der Hand über die nackte Brust. Du hast mir noch gar keine Antwort gegeben... Ich weiß... Bist du so wankelmütig, mein lieber Prinz? Wenn man mich auf Sexentzug setzt..., witzelte er. Heißt das, du brauchst deine Dosis Sex? Kuscheln ist doch auch schön... Mmh..., machte Sesshoumaru, die Augen schließend und projizierte Bilder in meinen Kopf, die uns in ziemlich eindeutig zweideutigen Stellungen zeigten; da ich über diese Verbindung aber auch seine Empfindungen wahrnahm, spürte ich seine wachsende Erregung. „Steiger dich nicht zu sehr rein...“, murmelte ich. „Du könntest arg enttäuscht werden...“ Ich schmiegte mich noch enger an ihn, küsste die weiche Stelle unterhalb seines Ohrs ganz zärtlich und spürte, wie ein Schaudern über seinen Körper lief. Er spannte sich noch mehr an, als ich meine Hand – ich muss zugeben, unfairer Weise – auf seinen Bauch legte und sanft über die warme Haut strich. Ich darf keinen Sex mit dir haben, aber du darfst mich so erregend berühren..., maulte er. Ich will ja auch keinen Sex, ich will nur nen bisschen kuscheln... Trotzdem unfair! Kann sein., gab ich schmunzelnd zu. Ihr Frauen... Ihr Männer könntet doch auch nicht ohne uns., stellte ich fest. Du hast mir übrigens immer noch keine Antwort gegeben! „Ich liebe dich auch, meine kleine, sexy Miko.“, grummelte er und drehte sich nun auf die Seite, umfasste meine Taille mit einer Hand , legte mir die andere auf den Rücken und küsste mich auf das Haar. Gute Nacht... „Dir auch.“ Hoffentlich kann ich jetzt auch noch schlafen... „Ganz bestimmt...“, erwiderte ich müde und spürte, wie Sesshoumaru ins Reich der Träume abdriftete. Und der macht sich Sorgen, er könnte nicht einschlafen... Was mich am nächsten Morgen weckte? Ein reichlich erregter Dämon, der meinen Körper mit seinen Fingerspitzen nachfuhr und sich wohl nicht gedacht hätte, dass diese federleichten Berührungen mich aufwecken könnten. Sofort flossen seine Gedanken in meinen Kopf, enthüllten mir so manche Vorstellung, der denen von letzter Nacht ähnelte und ließ mich erschaudern, wie er sich vorstellte,wie ich wohl schmecken könnte. „Dir auch einen schönen guten Morgen...“, murmelte ich. Auf der Stelle verschwanden diese doch sehr angenehmen Berührungen und Sesshoumaru blickte mich etwas erstaunt an. „Ha...hab ich dich geweckt?“, fragte er leise, seine Augen blitzten im Licht der Sonne. „Ja, aber nicht schlimm...brauchst also nicht so erschrocken zu gucken.“, ich setze mich auf und kümmerte mich nicht um den Träger meines Oberteils, der herunterzurutschen drohte. „Hast du noch schön geträumt?“ „Und wie.“, grinste er. Denk nicht mal dran!, warnte ich ihn in Gedanken, bevor er mir zeigen konnte, was er geträumt hatte. „Du bist fies, kleine Miko.“, seufzte er und wieder färbten sich seine Augen einen kurzen Augenblick blutrot. „Aber das gefällt mir, ist sehr erregend...“ „Dass du am frühen Morgen schon so auf Sex fixiert bist... Oh, Mann!!“ „Bin ich gar nicht...obwohl morgens funktioniert es immer am besten...“ „SESSHOUMARU!!!“ „Jaha...! Schon verstanden...“, er leckte sich über die Oberlippe und küsste mich dann blitzschnell. GOTT!, ich konnte mich nicht gegen ihn wehren, nicht, wenn er mich so küsste. Also klammerte ich mich wie eine Ertrinkende an ihn und erwiderte seinen Kuss einfach mit aller Leidenschaft, der Glut, der Liebe, die ich aufbringen konnte. Ich spürte seine Zunge, die sanft über meine Mundwinkel fuhr, und schob ihn dann seufzend von mir, versuchte, aufzustehen, aber er umfing meine Taille mit beiden Armen und hielt mich im Bett. „Nicht so schnell! Hier geblieben.“, schnurrte er und küsste meine entblößte Schulter, biss spielerisch hinein. „Lass das...“, ich wand mich hin und her, doch sein Griff war einfach zu stark. „Sess...lass mich los...bitte...“ „Warum denn? Es ist doch noch so früh...“ „Ich möchte nur duschen.“, ich drehte mich in seinem Griff, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn sanft auf die Nasenspitze. Ich will mit...! „Nein, wenn dann geh ich allein!“ Ach bitte... „Nein.“ „Biiitteeee!“, er bettelte mit seinen Augen. „Bitte, Kagome.“ „Nein, mein kleines Hündchen.“, entschied ich und blieb standhaft, auch wenn es mir angesichts dieser großen Kulleraugen ziemlich schwer fiel und ich mich kurzfristig fragte, ob ich es ihm vielleicht doch erlauben sollte. Bitte, bitte!, fast erweichte mich seine samtweiche Stimme, doch ich riss mich im letzten Augenblick zusammen, gab seinen Betteleien nicht nach. „Nein heißt bei einer Frau auch nein, mein Schatz.“, tadelte ich ihn liebevoll. „Und jetzt lass mich bitte los; ich benutzt auch dein Bad, deine Dusche, damit ich nicht abhauen kann, auch wenn ich das nie machen würde.“ „Du kommst wieder?“, neckte Sesshoumaru mich. „Ja, natürlich.“, meinte ich und schließlich ließ er mich los, ich lief schnell in mein Zimmer, holte meine Sachen und ging dann quer durch sein Zimmer, verschwand im Bad. Das warme Wasser rieselte auf mich herab, ich strich mein nasses Haar zurück und schaute hoch zur Decke, blinzelte ein paar Mal, als mir Wasser in die Augen kam, und drehte den Hahn zu, um mich einzuseifen. Ich bückte mich nach dem Shampoo und als ich mich wieder aufrichtete, fiel mein Blick auf einen im Türrahmen stehenden, nur mit Boxershorts bekleideten und über das ganze Gesicht breit grinsenden Sesshoumaru, der mich ohne Scham musterte. „Schäm dich, Hündchen.“, murmelte ich und verfluchte die Duschkabine, weil sie nur aus Glas bestand; ich fragte mich, warum so etwas immer mir passieren musste... „Die arme Dusche kann nichts dafür und außerdem hast du doch einen hinreißenden Körper, meine sexy Miko.“, zog er mich auf. „Er ist es wert, bewundert zu werden.“ „Und wo bleibt da die Gerechtigkeit?“, fragte ich, erwartete aber keine Antwort, denn bevor er – laut – antworten konnte, hatte ich auch schon wieder das Wasser aufgedreht. Ich hab dir eben angeboten, gemeinsam zu duschen...aber du wolltest ja nicht., höhnte er neckisch in meinen Gedanken. Klappe... Ich schloss die Augen, spülte das Shampoo von meinem Körper und aus meinen Haaren mit dem wohltuenden warmen Wasser fort, stellte anschließend das Wasser wieder ab, trat aus der gläsernen Kabine und schlag mir eines der flauschigen, weißen Handtücher um meinen Körper. Zum Schluss formte ich noch einen Handtuchturban, in den ich meine Haare einwickelte. „Du bist ja immer noch da!“, meinte ich, als ich Sesshoumaru aus den Augenwinkeln wahrnahm. „Warum sollte ich auch weggehen?“, erwiderte er grinsend, kam blitzschnell auf mich zu, hob mich hoch und trug mich zurück in sein Schlafzimmer. „Was willst du denn jetzt schon wieder?“, zeterte ich gespielt zornig, schlug mit meinen Fäusten gegen seinen Rücken, was zur Folge hatte, dass er mich noch fester packte, und ich spürte, das Vibrieren seines Oberkörpers. Lachte er etwa? „Du entkommst mir nicht, kleine Miko...“, schnurrte er und ließ mich im nächsten Augenblick auf das Bett gleiten. Sesshoumaru nagelte mich förmlich mit seinem Körpergewicht auf den seidenen Laken unter mir fest; die Stellen meines Körper, die nackt und noch ziemlich nass waren, klebten auf dem luftigen Material, aber es fühlte sich auch irgendwie angenehm an. Trotzdem versuchte ich, mich gegen ihn zu wehren – einfach aus Prinzip! Es ging ja nicht an, dass er machte, was er wollte und wann er es wollte... Er presste seine mehr als nur halbnackten Körper noch fester an meinen, ich spürte jeden seiner Muskeln, wenn er sich leicht bewegte, und dann umfasste er meine Hände mit den langen Fingern einer seiner und drückte sie mit starkem Protest meinerseits über meinen Kopf auf die Matratze, hielt sie dort fest und so sehr ich auch versuchte, mich von diesem Griff zu befreien, ich schaffte es doch nicht, er machte einfach weiter. Gut erkannt, Liebes..., säuselte er und ließ seine Lippen über mein Gesicht gleiten. Er küsste meine Stirn, meine Augenlider, meine Nasenspitze, mein Kinn, meine Wangenknochen und meine Mundwinkel; ich hatte die Augen wieder geöffnet, schaute ihn mit offener Rebellion an und erntete doch nur ein Grinsen von ihm. „Das gibt Falten, kleine Miko...“, neckte er mich und fuhr mit seinem Zeigefinger über die senkrechte Falte, die meine Stirn zierte. „Außerdem gefällst du mir lächelnd besser...oder stöhnend...“ „Du bist ne Sau...“,meinte ich kalt. Meine zur Schau getragene Kälte stachelte ihn nur noch mehr an; er rückte ein kleine Stück von mir weg, doch noch immer hielt seine Hand meine Handgelenke über meinem Kopf zusammen, während seine andere Hand von meiner Nasenspitze über meine Lippen und meinen Hals in Richtung meines Handtuchrandes glitt, dort einen Moment verweilte, so als würde er überlegen, was er machen sollte, und dann schob er einen seiner Finger doch darunter und enthüllte meinen Körper. „Oh...“, machte er, leckte sich über seine Lippen. „Was denn?“, fragte ich schnippisch. „Das hast du doch eh schon gesehen!“ „Aber deine Schönheit verschlägt mir einfach immer wieder die Sprache...“, hauchte er und schaute mir tief in die Augen, nun lag nur noch Liebe in seinem flackernden Blick, Erregung blitzte in roten Funken durch seine Augen. „Schleimer...“, schnappte ich. Wieder grinste Sesshoumaru breit, er senkte seine Lippen auf meine, küsste mich zärtlich und fuhr mit seiner freien Hand ganz sanft die Konturen meines Körpers nach. Immer liebevoller wurde sein Kuss, sanft neckte seine Zunge meine Mundwinkel, fuhr vorwitzig über meine geöffneten Lippen, bis ich ihm etwas weniger sanft in die Unterlippe biss und er sofort aufhörte, mich zu ärgern, anfing, mich richtig zu küssen; ich seufzte in die Berührung unserer Münder hinein und entspannte mich, hörte endlich auf, mich zu wehren. Er gackerte, ließ meine Handgelenke los und schickte seine nun wieder freigewordene Hand auf den Weg, erneut meinen Körper zu erkunden. Wie von selbst legte ich ihm meine Arme um den Nacken, zog ihn noch enger an mich heran und erwiderte seinen Kuss mit allem, wozu ich fähig war. Erneut seufzte ich ergeben auf, als nun auch seine andere Hand meine Brust umschloss, während die andere weiterschlich, über meinen Bauch strich, leicht um meinen Bauchnabel herumfuhr und dann auf meinem Beckenknochen liegen blieb. Ich zog ihm am Haar, was ihn leise, aber nicht bedrohlich knurren ließ. Meine liebe, kleine Miko... Was denn, Liebster? Das ist nicht fair..., neckte er mich. Oh..., lachte ich. Warum nicht? Ich wanderte mit meinen Händen weiter über seinen Rücken, ließ meine Fingernägel sanft über die gespannte Haut über seinen plötzlich angespannten Muskeln fahren, fühlte, wie ein Schaudern über seine Körper lief. „Gott! Womit habe ich diese Folter verdient?“, keuchte er gegen meinen Hals. „Verdammt!“ „Folter?“, zog ich ihn auf. „Okay, dann hör ich au...“ „Untersteh dich!“, unterbrach er mich heiser. Anstatt zu antworten, knabberte ich spielerisch an seinen leicht spitz zulaufenden Ohren, woraufhin sein kompletter Körper erbebte und doch blieben seine Hände nicht untätig, er berührte mich weiter – wie in einem Wahn – und glitt dann über die weiche Innenseite meiner Oberschenkel, sein Daumen strich über die Haut, dann über meine Schamlippen und schließlich streifte sein Daumen meine Klitoris, rieb sie sanft, aber mit Druck und brachte mich einmal mehr zum Stöhnen. „Das klingt wie Musik in meinen Ohren!“, nuschelte er an meiner Brust, seine Hand hob nun meinen Oberschenkel an, winkelte ihn an und hielt ihn in dieser Position. Aber so sehr ich das Gefühl von seinen warmen, geschickten Händen auf meiner Hand liebte, es genoss, so wollte ich doch auch etwas tun und deshalb wandte ich meine ganze Kraft auf, schaffte es, ihn von mir herunter und auf die Seite zu drücken, und zog ihm dann ganz fix seine Boxershorts herunter. Ich betrachtete seinen Schwanz, der lang, dick und steif vor mir aufragte und entschied mich innerhalb von Sekundenbruchteilen dazu, ihn in den Mund zu nehmen. Also teilte ich meine Lippen und nahm seine Erektion so weit auf, wie ich konnte, massierte seine Hoden mit meinen Händen. „Verdammt!“, fauchte er laut und krallte sich in das Laken unter ihm. „Magst du das?“, mein warmer Atem stieß gegen sein Fleisch, ließ ihn noch stärker erzittern und seine sämtlichen Bauch- und Brustmuskeln anspannen. Frag mich so was nicht... Warum denn nicht?, neckte ich ihn. Gott, Weib! Weil mich das nur noch wilder macht...!, knurrte er, kurz blitzte es in meinen Gedanken rot auf. Ich grinste und nahm in noch weiter in den Mund, ich wollte, dass er schrie... Doch in dem Moment ging die Tür auf und Inuyasha betrat, ohne vorher angeklopft zu haben, das Zimmer seines großen Bruders. „Aniki, ich muss dich mal was frag...“, setze er an, stockte dann, als er sah, in was für einer Situation er uns erwischt hatte: Wir beide nackt, Sesshoumaru, der rücklings auf der Matratze lag und sich ins Laken krallte, und ich über ihm , gerade dabei, ihm einen zu blasen. „Oh...“, meinte er, grinste, „ich glaub, ich komm später noch mal wieder...obwohl...“ Ich hatte mich in der Zwischenzeit aufgesetzt, hielt mir die Decke, die hinter mir gelegen hatte, vor meinen nackten Körper und vermied es, Inuyasha gerade heraus anzusehen. Sesshoumaru hingegen sprang auf und knurrte bösartig: „Verschwinde! Und komm nicht wieder oder ich reiß dir den Kopf ab! Ich schwör's dir, ich mache keine Witze! Komm noch einmal, ohne vorher anzuklopfen, in mein Zimmer und ich schlitze dich...“ „Mach mal halblang! Ich konnt ja nicht riechen, dass ihr grad dabei wart!“, fauchte Inuyasha. „Und außerdem, Vater wollte was mit uns beiden , dir und mir, Aniki, bereden... Nur deshalb bin ich hier und jetzt auch schon wieder weg...“ Damit schloss er blitzschnell die Tür hinter sich. Sesshoumaru rauchte vor Wut. „Das war schon das zweite Mal! Wenn er das das nächste Mal macht, schlitze ich ihn bei lebendigem Leib auf...“ „Beruhig dich, Sess.“, versuchte ich, ihn zu besänftigen. „Ich soll mich beruhigen?“, mokierte er sich. „Gott! Kagome, das war bereits das zweite Mal, dass er uns gestört hat...!“ „Na und? Da können wir jetzt eh nichts mehr dran ändern, dann müssen wir halt das nächste Mal abschließen.“, beschied ich ihn.“Und jetzt zieh dich an und geh zu deinem Vater.“ „Du wirfst mich raus?“, fragte er ungläubig, doch in seinen Augen, die noch immer von seiner Erregung beherrscht wurden, blitzte der Schalk auf. „Aus meinem eigenen Zimmer?“ „Ja, du hast fünf Minuten!“ Gott, kleine Miko... Was? Du machst mich fertig..., lallte er immer noch liebestrunken. Aber deshalb liebe ich dich so...also hör nie auf damit... „Na klar und jetzt: Abmarsch! Los, ab, verschwinde!“, lachte ich und setzte ihn, kaum dass er seine Sachen angezogen hatte, vor seine eigene Zimmertür. „Viel Spaß!“, rief ich und warf dann die Tür hinter mir zu. Den hätt ich mit dir gehabt... Ferkel... Steh ich zu! Mach dich auf den Weg, Sess-chan!, ermahnte ich ihn. Ja, ja, ich geh schon... Dieser Mann würde mich noch irgendwann einmal zur Weißglut bringen... Doch ich musste schon sagen, dass ich auch ein bisschen enttäuscht war, weil seine prächtige Erektion nun endgültig hinter dem Reißverschluss seiner Jeans verschwunden war... Dann halt da nächste Mal und das würde es garantiert geben. Da kannst du deinen süßen, kleinen, knackigen Arsch drauf verwetten, meine liebste, sexy Miko..., prophezeite er mir wieder gut gelaunt und betrat dann den Speisesaal, ich unterbrach unsere Verbindung. Gott, wie sehr ich diesem Typen schon verfallen war...! Natürlich würde es ein „nächstes Mal“ geben, immerhin waren ja aller guten Dinge drei, nicht wahr? ********************** Na, wie hat' s euch gefallen? *höhö* Da ist der Inuyasha mal wieder in was hineingeraten, was ihm nicht gerade gut bekommen wäre, hätte Kagome Sessy nicht beruhigt^^ Und doch... Er hat sie schon wieder unterbrochen!!! *grr* Na ja, kann man jetzt auch nichts mehr dran ändern... Was wohl der Inu no Taishou schon wieder will? *in schweigen hüll* Würde mich über eure Meinungen zum Chap freuen^^ Bis demnächst^^ gglg Eure Oki-chan Kapitel 10: Überraschungen... ----------------------------- Hallihallöchen!!! Entschuldigt meine lange Abwesenheit... Gomen, ne? m(_ _)m Ich gelobe Besserung^^ Und werde mich mit den nächsten Chaps auch beeilen!!! So und nun viel Spaß beim Lesen!!!^^ Kapitel 10 Überraschungen... Als Sesshoumaru von dem Gespräch mit seinem Vater und seinem Bruder wiederkam, rauchte er wieder vor Wut; er knallte die Schlafzimmertür mit einem lauten Knall hinter sich zu. „Immer noch sauer?“ Sein stechender Blick traf mich und wurde sofort weich, es schlich sich sogar ein leichtes Lächeln auf seine Lippen; er fuhr sich durch sein Haar und kam dann auf mich zu, nahm mich in den Arm. „Was denn?“ „Nichts...“, flüsterte er leise, zog mich noch enger an sich. „Du lügst.“, stellte ich fest, wand mich aus seiner Umarmung und schaute tief in seine Augen, die sorgenumwölbt waren, jetzt da keine Wut mehr in ihnen stand. „Verflucht.“, meinte er. „Ertappt. Bin ich so ein schlechter Lügner?“ „Na ja, jedenfalls nicht der beste.“, gestand ich ihm. „Also, was ist los?“ „Mein Bruder wurde wieder gesichtet...“, gab er, den Blick von meinem Gesicht abwendend, zu. „Yoshitaka? Er ist nach fünfzehn Jahren wieder aufgetaucht?“ „Ja...“ „Und dein Vater will, dass du ihn jagst, ihn dieses Mal vernichtest, oder?“, ich fasste nach seinem Handgelenk, schaute ihn eindringlich an. „Ist es so, Sesshoumaru?“ Er schwieg, schaute mich nicht an und beobachtete stattdessen die Staubkörnchen, die im Licht der Morgensonne wild umhertanzten, ein wildes Spiel miteinander spielten. „Sesshoumaru! Antworte mir! Gib mir sofort eine Antwort!“, fuhr ich ihn mit einem Anflug von leichter Panik in der Stimme an. „Sag es mir! Sollst du da raus und diesen Irren fangen?“, mit aller Kraft, die ich aufbringen konnte, zwang ich ihn dazu, mich anzusehen, mir die Wahrheit zu sagen, „Los, sag es mir! Sollst du dein Leben gefährden, um diesen Wahnsinnigen zu finden, ihn endlich zur Strecke zu bringen?“ Ich grub meine Fingernägel in seine Haut, die Panik stieg immer höher in mir. „Beruhig dich, Kagome...“, murmelte er und strich mir sanft über meine Wange, wahrscheinlich sollte diese Geste beruhigend auf mich wirken, doch sie festigte nur meine Panik, meine Angst um ihn. „Du darfst ihn nicht suchen! Und schon gar nicht finden!“ „Liebes, komm wieder runter!“, seine Hände lagen schwer auf meinen Schultern, unsere Blicke verschränkten sich wieder ineinander, hielten sich fest. „Mir wird nichts geschehen. Weißt du, ich bin schon ein großer Junge und kann selbst auf mich aufpassen...“ – was für ein lahmer Versuch, die Situation aufzulockern... „Ich habe dennoch Angst um dich...“, entgegnete ich, hatte mich wieder etwas beruhigt. „Ist das denn so abwegig?“ „Nein.“, er schüttelte den Kopf. „Aber ich muss trotzdem gehen.“ „Wann?“ „In knapp anderthalb Stunden.“ „So früh?“ „Kleine Miko, das ist mir jetzt unangenehm.“, hauchte Sesshoumaru und lehnte seine Stirn gegen meine, entwirrte so unsere Blicke wieder. „Kannst du nicht wieder deine Gefühle hinter der coolen Maske verbergen?“ „Nein! NEIN! Nein...“, zeterte ich. „Das kann ich nicht... Nicht mehr, nicht in deiner Gegenwart...nie mehr...“ Er drängte sich an meinen Barrieren vorbei, ließ seine Seele mit meiner verschmelzen und zeigte mir, wie sicher er war, dass er seinen kleineren Bruder finden und ihn besiegen würde. Diese Sicherheit lullte mich ein, beruhigte mich, war wie Balsam für meine verängstigte Seele und ließ mich entspannen. „Pscht, pscht... Ist schon okay... Ich bleibe nicht lange weg, beeile mich damit, ihn zu finden und zu besiegen, auszuschalten, und komme dann so schnell wie möglich wieder...“, versprach er mir. „Versprochen, meine Liebste.“ Sesshoumaru packte ein paar Sachen zusammen, zog sich um und lief dann in seinem Zimmer auf und ab, tigerte immer wieder hin und her, während ich auf seinem Bett saß und ihm zuschaute. Du machst mich nervös... Er blieb stehen, sah mich eindringlich an und kam dann wieder auf mich zu, ging vor mir auf die Knie. „Entschuldige...“ „Ich liebe dich, Sess...“ „Ich liebe dich mehr als mein Leben.“, erwiderte er leise, nahm einen meiner Hände in seine, verschränkte unsere Finger ineinander. „Was ist, wenn du nicht wiederkommst?“, stellte ich die Frage, die mich schon die ganze Zeit quälte, die mich nicht in Ruhe lassen wollte. „Was ist, wenn ich dich nie wiedersehe? Was ist, wenn...“ Er unterbrach mich, indem er seine Lippen auf meinen Mund drückte, sofort folgte seine Zunge, zwängte sich durch meine Lippen und Zähne; sein Kuss war verzweifelt, ich nahm seine Verzweiflung durch unsere Verbindung wahr und hätte sie wahrscheinlich auch gespürt, wenn sich nicht bestanden hätte. Mit seinem ganzen Körpergewicht presste er mich rücklings auf die Matratze, ich schlang meine Arme um seinen Nacken, zog an seinem Haar und drehte dann mein Gesicht zur Seite weg. „Du musst jetzt gleich gehen...“ „Du hast recht...“, murmelte er, stand auf, nahm seine Tasche und kam noch einmal auf mich zu. „Lass mich dich noch einmal küssen, bevor ich gehe...“ Ich drückte meine Lippen ein letztes Mal auf seine und zog mich dann zurück. „Komm zu mir zurück!“ „Werde ich!“, bestätigte er. „Untersteh dich, nicht zurückzukommen!“, meine Stimme sollte verärgert klingen, doch sie klang eher flehentlich, brach schon fast. „Sonst werde ich...werde ich...“ „Sonst wirst du was, meine Liebe?“ „Sonst werde ich dich qualvoll umbringen...“, fauchte ich unter Tränen. „Hoffen wir mal, dass es nicht so weit kommt.“, meinte er lächelnd und wischte mir die Tränen von den Wangen. „Inuyasha wird in der Zeit auf dich aufpassen, in der ich nicht hier bin.“ „Inuyasha?“, fragte ich ungläubig. „Er ist stärker, als du denkst und außerdem, vielleicht wird dann eure Beziehung besser.“ „Pah!“, krächzte Inuyasha, der im Türrahmen lehnte. „Wie soll man denn mit diesem Weib besser auskommen?“ „Pft! Das kann ich zurückgeben!“, zischte ich. „Hört auf! Alle beide...“, befahl Sesshoumaru und es war ein Wunder, doch wir gehorchten. „Bleibt brav, bis ich wiederkomme.“ Ich liebe dich, Kagome-chan! Komm nur gesund wieder!, erwiderte ich, als ich ihn noch einmal in eine Umarmung zog, ihn nun wirklich das letzte Mal an diesem Tag küsste. Komm bitte wieder... Ich verspreche es dir!, entgegnete er und verschwand. Ich stand einfach da und schaute ihm hinterher. „Er wird wiederkommen, keine Angst. Mein Bruder ist zäh.“, versuchte Inuyasha, mich zu trösten. „Er hat nie eines seiner Versprechen gebrochen. Sesshoumaru wird alles daransetzen, um zu dir zurückzukehren.“ Ich war erstaunt, dass er so normal mit mir redete, doch erwiderte auf seine Aussage nichts, sondern verließ einfach das Zimmer, hörte, wie er hinter mir her eilte. „Wo willst du hin?“, fragte er mich misstrauisch. Ich blickte ihn über meine Schulter an. „Nur in mein Zimmer, keine Panik...“ „GOTT! Ich muss endlich mal wieder raus!“ „Es ist zu gefährlich.“, sein Griff um mein Handgelenk wurde fester. „Lass mich los!“, fauchte ich ihn an. „Ich kann selbst auf mich aufpassen!“ „Mein Bruder reißt mir den Kopf ab, wenn dir etwas passiert.“, knurrte Inuyasha mich an. „LASS! MICH! LOS!“, erwiderte ich wieder ruhiger. „Du TUST mir WEH!“ Sofort löste er seine Griff, drehte sich von mir weg. Sesshoumaru war nun schon fast zwei Wochen unterwegs, ich wurde allmählich irre in diesem Haus, musste raus, mich bewegen, mich austoben; auch wenn es angeblich zu gefährlich für mich war. „Wenn du solche Angst hast, dass mir etwas passiert, dann begleite mich doch einfach!“,warf ich ihm an den Kopf. „Wenn nicht, auch gut, dann geh ich halt allein, sonst werde ich hier drin noch irre!“ „Okay! Okay, ich begleite dich...“, gab er endlich nach. Gewonnen! Doch, hey! Etwas war komisch... Warum, zum Teufel, gab er heute so schnell nach? Warum gehorchte er mir praktisch? Warum duckte er sich unter meinen Drohungen? Ich betrachtete ihn, es kam selten vor, dass Inuyasha mir in die Augen blickte, selbst, wenn er mit mir sprach, denn dann fixierte er jedes Mal einen Punkt oberhalb meines Kopfes. „Inuyasha-kun?“, fragte ich. „Was?“, stieß er aus. „Ich...ach, nichts.“, meinte ich. „Lass uns gehen...“ Ich spürte seinen Blick auf mir, doch er sagte nichts mehr, schwieg, so wie auch sonst die meiste Zeit. „Eine herrliche Nacht.“, bemerkte ich und blickte hoch in den sternenübersäten Himmel, dessen fast schwarze Weite nicht von einer einzigen Wolke getrübt wurde. „Ja...“, flüsterte er und sagte dann nichts weiter. Schweigend gingen wir nebeneinander her. Obwohl nebeneinander her war nicht ganz richtig, denn Inuyasha ging etwa zwei kleine Schritte hinter mir, guckte sich immer wieder wachsam um und schien die ganze Umgebung nach etwas Verdächtigem abzusuchen. Nach einer Weile blieb ich einfach auf dem menschenleeren Gehweg stehen, wandte mich um und betrachtete Inuyasha wieder; sein Blick wich meinem wie immer aus, doch auch er blieb stehen. „Was ist mit dir los, Inuyasha-kun“ Er senkte die Augen, schaute mich an und schwieg dann doch weiter, auch wenn er so aussah, als wolle er irgendetwas sagen. „Möchtest du mir etwas erzählen?“, fragte ich tonlos, rieb mir fröstelnd die Oberarme. „Nein.“, antwortete er sofort. „Wirklich nicht?“, entgegnete ich. Er schüttelte den Kopf, wollte weitergehen, doch wieder hielt ich ihn auf. „Sprich mit mir!“, befahl ich ihm. „Du hast etwas auf dem Herzen, das spüre ich genau!“ Einen Moment schien es, als wollte er sich von mir losreißen, doch dann sackte er ein Stück zusammen und stieß dann einen harten Kraftausdruck aus. „Verdammte Scheiße! Verfickt und zugenäht! Ja, es gibt da etwas, das ich dir sagen muss!“ „Dann tu es!“ „Ich kann aber nicht!“, fauchte er, blickte mich zornig an. „Doch!“, beharrte ich. „Nein...“, er schüttelte vehement den Kopf. „Natürlich kannst du!“ „Nein! Ich habe kein Recht dazu...“, widersprach er. „Warum?“, fragte ich. „WARUM hast du nicht das Recht, es mir zu sagen?“ „Weil du ihm gehörst!“, donnerte Inuyasha und blitzte mich an, seine Augen glühten kurz rot auf. „Weil ich...ihm gehöre?“, ein Schauer lief über meinen Körper, doch es lag nicht an Inuyashas indirektem Liebesgeständnis, nein, irgendwer schlich um uns herum. „Soll das heißen, dass...?“ „Ja, ich habe mich in dich verliebt, doch du gehörst ihm, wirst nie mir ge-“ Ich unterbrach ihn ruppig. „Spürst du diese Präsens auch? Hast du das Knacken gehört?“ „WAS? Ob ich...? Warte einen Moment...“, er begann, sich zu konzentrieren, spitzte die Ohren, welche wild zuckten, während er die Gegend nach Geräuschen durchforstete, die nicht in das Bild der stillen Nacht hineinpassen wollten. Mit einem Mal spannte sich sein ganzer Körper an und ich flüsterte fast atemlos: „Es ist ein Youkai...ein böser, sehr böser Youkai, der nicht spielen will...“ „Nein...“, nun suchten seine Augen wieder die Umgebung ab. „...er lauert...“ „Er schirmt noch nicht einmal sein Youki ab...“, murmelte ich. „Wer tut so etwas bloß?“ „Komm, weiter!“, Inuyasha packte mich am Arm und zog mich hinter sich her... ...was keine so gute Idee war... Vielleicht hätten wir genau an der Stelle stehen bleiben sollen, denn plötzlich blieb er wieder abrupt stehen, rührte sich nicht mehr und so musste ich mich um ihn herum beugen, um zu sehen, was ihn so schockierte. Hätte ich es doch bloß nicht getan! Eigentlich dachte ich, dass mich nichts mehr schocken konnte, doch als mein Blick auf die zerfetzten Leichen von mindestens fünf Menschen und genauso vielen Dämonen fiel, wurde ich kreidebleich. Mir wurde schlecht, doch nicht ich war es, die zur Seite stürzte und sich laut übergab, es war Inuyasha. Ein ekeliger Geruch stieg mir in die Nase: Miyasma... Giftgas... Sofort bedeckte ich meine Nase und meinen Mund mit meinem Halstuch. „Inuyasha!“ „Was?“, er richtete sich auf, wischte sich über den Mund und starrte mich an. „Halt dir irgendwas vors Gesicht!“, riet ich ihm. In diesem Moment schien er es auch zu riechen, augenblicklich schnellte sein Arm hoch und er presste sich den Stoff seines Hemdes vor Nase und Mund. Schritte erklangen in der Ferne, wurden schneller, kamen näher; die dämonische Aura verdichtete sich mit jedem Schritt, den der bösartige Dämon tat, Inuyasha ging in die Knie, als er völlig unvorbereitet von einer Energiewelle getroffen wurde. Wo bist du nur, Sesshoumaru?, fragte ich mich verzweifelt, roch, wie das Giftgas stärker wurde. Inuyasha brach zusammen. Hatte er schon zu viel von dem giftigen Nervengas eingeatmet? Oh, bitte, Kami-sama, lass ihn nicht schon tot sein... Aus der Seitengasse tauchte eine dunkle Gestalt auf, als das fahle Mondlicht auf sie traf, leuchtete langes, weißes und total verfilztes Haar auf, irrsinnig rot flackernde Augen starrten mich aus wenigen Metern an, ein Grinsen legte sich auf die Züge des Dämons, den ich noch nie getroffen hatte und doch kannte nämlich aus Sesshoumarus Erinnerung... Ein wahnsinniges Gackern zerschnitt die Stille, er fletschte die Zähne, Speichel triefte von seinen Fängen, seine Augen glitzerten mich aus tief liegenden Höhlen an, waren tief umschattet und irrten doch ziellos umher. „Wen haben wir denn dort?“, geiferte er. „Lang ist' s her... Erinnerst du dich noch an mich?“ Inzwischen war ich neben Inuyasha auf die Knie gegangen, fühlte seine Puls und war erleichtert, sein Puls war zwar schwach und unregelmäßig, aber vorhanden. „Wie könnte ich dich Wahnsinnigen vergessen?“, antwortete ich spöttisch. „Wie wahr, wie wahr...“, gluckste er völlig irre. „Wie groß das kleine Mädchen von damals geworden ist... Eine Frau bist du nun schon, eine Verräterin zwar, aber bildhübsch...“, und mit einen Blick auf Inuyasha, der am Boden lag, säuselte er: „Lass ihn liegen, dem kann sowieso niemand mehr helfen, auch du nicht...“ „Woher willst du das wissen?“, ich gab mich mutiger, als ich war, richtete mich zu meiner vollen Größe auf und blickte ihn kalt an. „Ich bin stärker, als du denkst, Yoshitaka...“ „Ah! Du kennst sogar meinen Namen... Wie ungemein erfreulich....“ „Sag mir eins! Was hast du mit Sesshoumaru gemacht?“, forderte ich. Yoshitaka legte den Kopf schief, sein Grinsen wurde noch wahnsinniger, als er die Zähne bleckte. *********************** Und, wie fandet ihr' s? Jetzt ist der böse, böse Bruder der Ayuzawa-Bruder wieder aufgetaucht.. O.o Was er wohl mit Sessy gemacht hat? Oder ob er überhaupt was gemacht hat? Ich würde mich über eure Meinungen und eure Spekulationen sehr freuen!!! gglg Eure Oki-chan Kapitel 11: Kampf um Leben und Tod! - Du hast mir alles genommen... ------------------------------------------------------------------- Kapitel 11 Kampf um Leben und Tod! - Du hast mir alles genommen... „Du fragst nach meinem großen Bruder?“, kicherte er. „Ja! Wo ist er? Sag es mir!“, meine Stimme hallte von den Hauswänden wider, die Stille um uns herum war einfach gespenstisch. Wieder musterte Yoshitaka mich, unverhohlene Gier, verborgener Wahnsinn im Blick, dann lachte er laut, lachte völlig durchgeknallt und als er mich wieder ansah, war sein Blick auf einmal so klar, völlig rational. „Ich habe meinen Bruder seit fünfzehn Jahren nicht mehr gesehen, Blutsverräterin...“ „Du lügst doch!“, schrie ich. Er machte einen Schritt auf mich zu, der Wahnsinn verzerrte wieder seine Züge, doch ich blieb einfach neben Inuyasha am Boden sitzen, war unfähig, mich zu bewegen. Zu der Angst um mich und Sesshoumaru gesellte sich nun auch die Angst um den jüngsten der Ayuzawa-Brüder. Ich hatte Panik, verbarg sie jedoch. Verdammt! Warum hatte ich nicht eine Waffe dabei? Irgendeine? Weil du nicht mit einem Angriff gerechnet hast, der Inuyasha sofort ausknocken würde!, schallt ich mich selbst. „Kleine Miko... Du hast Angst vor mir...“, stellte er glucksend fest. „Warum sollte ich?“, knurrte ich und versetze Inuyasha einen Rippenknuff, flüsterte: „Wach auf, Köter...“ „Ich hab es dir schon einmal gesagt, Weib.“, zischte Yoshitaka. „Der wird dir nichts mehr nützen...“ „Du Ungeheuer! Er ist auch dein Bruder!“, erwiderte ich abgehackt. „Ich habe keine Familie mehr... ich bin ein Ausgestoßener...“, er machte noch einen Schritt auf mich und Inuyasha zu, der sich etwas bewegte; die Entfernung zwischen uns wurde mit jedem Schritt, den er tat, geringer und je näher er kam, desto verzweifelter schlug mein Herz, desto schneller schlug es, Angstschweiß lief mir den Rücken hinab und doch tat ich so, als hätte ich keine Angst. Wäre doch bloß Sesshoumaru jetzt hier oder Inuyasha bei Bewusstsein... mein Gott! Hätte ich doch nur eine Waffe, um mich zu verteidigen, mich zu wehren. „Wenn du schon lügst, dann versuch doch, besser zu lügen, Blutsverräterin. Dein Herz verrät dich...“ Mein Atem ging schwer, rasend, ich rang nach Luft, eine Hand schloss sie mit eisernem Griff um mein Herz, der Sauerstoff kam zu schnell und viel zu flach. „Verdammt! Wach endlich wieder auf, Inuyasha...“, keuchte ich atemlos. „Er nutzt dir nichts... Du bist allein, auf dich allein gestellt...“ „Hör... hör... ni... nicht... auf... ihn... Ka... go... me...“, lallte Inuyasha keuchend, setze sich auf und starrte seinen Bruder hasserfüllt an, seine Brust hob und senkte sich hektisch. „Du... bist... nicht... a... allein... warst... es... nie...!“ „Inuyasha!“, Tränen der Erleichterung liefen über meine Wangen. Unter sichtbar starken Schmerzen kam Inuyasha auf die Beine, er kniff ein Auge zu, fletschte die Zähne und stellte sich schützend vor mich. Sein Blick glühte schwach in der Dunkelheit. „Komm... nicht... näher... Yoshi... taka...“ „Denkst du, ich habe vor dir Angst, kleiner Bruder?“, höhnte Yoshitaka. „Du kannst mich nicht besiegen!“ „Vielleicht... hast du recht...“, gab er zu. „Doch... ich... habe... Sess... houmaru... versprochen, dass... ich sie... beschütze! Um jeden Preis! Ich werde... so... lange kämpfen,... bis ich... nicht mehr... kann!“ „Sieh dich an, du bist doch jetzt schon fertig...“ „Halt die Klappe,... Verräter!“, donnerte Inuyasha, immer noch keuchend. „Inuyasha...“, krächzte ich. „Hör mir zu, bitte, Kagome...“, flüsterte er. „Versuch, Sesshoumaru zu erreichen... Er muss... schnellstens her... kommen; mach schnell... ich werde wahrscheinlich... nicht sehr lange... durchhalten...“ „Aber...“ „Nein!“, widersprach er mir. „Los, versuch es sofort! Ich kann dir höchstens eine halbe bis Dreiviertelstunde verschaffen... Mehr geht nicht... das Miyasma schwächt mich... ich habe schon zu viel davon eingeatmet...“ „Inuyasha...“ „Mach schon!“, keuchte er und wandte sich wieder der drohenden, wahnsinnigen Gefahr vor uns zu. Ich ging auf die Knie, mein ganzer Körper zitterte, ich hatte Angst, doch jetzt war die Angst um Inuyasha stärker als die um mich selbst; ich wollte ihm helfen, doch ohne eine Waffe war ich gegen diesen Irren praktisch wehrlos. Plötzlich schnellte Inuyasha vor, prallte mit voller Wucht gegen seinen Bruder und schob diesen zehn Meter von mir weg; Yoshitakas Augen zeigten Erstaunen, dann grinste er und stemmte sich gegen den Jüngeren. Verzweifelt versuchte ich, Sesshoumaru zu erreichen, immer wieder rief ich so laut, wie ich nur konnte, in Gedanken seinen Namen, streckte meine Fühler nach ihm aus, doch ich konnte ihn nicht spüren... Nichts, nicht einmal die Gewissheit, dass er noch lebte...! Sesshoumaru! Sesshoumaru... Stille, nichts...! Aber er war bestimmt einfach zu weit weg, um mich hören zu können... Ja, ganz bestimmt! Sesshoumaru! Wir brauchen deine Hilfe..., schluchzte ich hemmungslos. Ich knallte meine Fäuste auf den Boden, schlug so fest gegen den Straßenbelag, dass meine Knöchel bluteten; bis ich wieder aufschaute, sah, wie Inuyasha von Yoshitaka gegen einen Hauswand geschleudert wurde, an der er hinabrutschte und zusammengesunken am Boden sitzen blieb. Oh, mein Gott! Ich streckte meine Hand nach ihm aus, zog sie jedoch zurück, als sich Yoshitaka kichernd zu mir herumdrehte; unsere Blicke trafen sich, doch diesmal schaute ich nicht weg, hielt seinem Blick stand. Sesshoumaru... Oh, Gott! Sesshoumaru!, ich flehte darum, dass er mich hören konnte. Während Yoshitaka auf mich zukam, hievte Inuyasha sich langsam und mit schmerzverzerrtem Gesicht an der Wand hoch, völlig unbemerkt von dem Wahnsinnigen, der nur mich beachtete; Blut lief über Inuyashas Gesicht, eine Schnittwunde zog sich vom Nasenrücken über die linke Wange, knapp unterhalb seinem linken Auge vorbei; bis unter seine Haare, die ihm verdreckt ins Gesicht hingen. „Was denn?“, fragte Inuyasha bösartig. „Denkst du etwa, dass ich schon fertig bin?“ Yoshitaka fuhr herum, ein erstauntes Keuchen verließ seine Lippen. „Du lebst ja noch!“ „Ja, stell dir mal vor!“, knurrte er. „Interessant... Ich hätte nicht gedacht, dass du so lange durchhältst...“ Sesshoumaru... Bitte, komm! Wir brauchen Hilfe! Inuyasha ist völlig am Ende... „Komm her, du Dreckssack!“, Inuyasha spuckte Blut, wischte sich über den Mund und betrachtete seinen Bruder grimmig. „Man vergreift sich nicht an wehrlosen Frauen!“ „Dass ich nicht lache!“, kicherte der Ältere. „Quatsch nicht! Komm endlich her!“, stichelte Inuyasha und zeigte seine Zähne. „Wünsch es dir nicht zu sehr, es könnte wahr werden...“ Wieder liefen die beiden rasend schnell aufeinander zu, Inuyasha schlug so fest zu, wie er konnte, und schmetterte seinen Gegenüber gegen eine Hauswand, die unter der Wucht des Schlags nachgab und einriss. Inuyasha grinste, dann lief er genau auf das Loch in der Wand zu, verschwand darin... ... und flog in hohem Bogen rücklings wieder hinaus. Er landete krachend auf seinem Rücken. „Argh!“, stöhnte er und schaffte es noch, sich abzurollen. „Dachtest du, du könntest mich so einfach besiegen?“, giftete Yoshitaka, kletterte behände nach draußen und ging langsam auf Inuyasha zu, der vorsichtig aufstand. Erneut spuckte Inuyasha Blut, seine Augen blickten leer in Richtung seines Bruders und er ging in Angriffsstellung. „Fick dich! Du verdammter Hurensohn!“ Yoshitaka nahm Fahrt auf, wieder prallten die stahlharten Körper der beiden Brüder aufeinander, der Ältere umschloss blitzschnell Inuyashas Hals, schmetterte ihn gegen eine Hauswand, verstärkte den Griff, Inuyasha keuchte und dann wurde er am Hals hoch gehoben. Verzweifelt versuchte er, den Griff abzuschütteln, ein Gurgeln entwich seinen Lippen, er zappelte. „Haha! Jetzt hab ich dich...“, fauchte Yoshitaka. Bitte... Sesshoumaru! Komm... Tränen purer Verzweiflung liefen über mein Gesicht, ich wollte Inuyasha helfen, doch der Blick, den er mir zuwarf, als er bemerkte, dass ich mich bewegte, ja, sogar aufstanden war, ließ mich erstarren. In seinen stumpfen Augen lag Schmerz, sie waren blutunterlaufen, auch aus der Nase, den Mund- und Augenwinkeln lief das Blut; ein trockenes Schluchzen entrang sich meiner Kehle, als das Licht anfing, aus seine Augen zu sickern, als sein Atem immer flacher wurde... Verdammt, Sesshoumaru! Jetzt komm doch... Sonst stirb er... bitte... ... als er erst rot und dann blau anlief... Gott, wenn ich jetzt nichts tat, würde Inuyasha sterben...! ...als seine Lippen „Ich liebe dich...“ formten... SESSHOUMARU!!!!!! ... als die Hand, die er gehoben hatte, zur Seite rutschte... „Nein! NEIN!“, schrie ich, meine Stimme verzerrt ob der Tränen. „Verdammt! Lass ihn runter! Lass ihn sofort los, du verwichstes Arschloch!“ Ich lief auf ihn zu, zerrte dann an seiner Hand, als ich bei den beiden angekommen war; sein irrsinniger Blick traf mich, dann lachte er laut. Mein Gott! Wie konnte man nur so grausam sein? „Es ist zu spät...“, endlich ließ er Inuyasha los, dieser sackte bewegungslos – leblos? – auf dem Boden zusammen. „Du Arsch!“, ich keuchte, mein Atem ging schnell, ich war sauer, enttäuscht und... verzweifelt. Du musst mir helfen... Plötzlich spürte ich eine sanfte Berührung: Sesshoumaru war in der Nähe! Er musste wohl bemerkt haben, wie verzweifelt ich war, wie wütend. Was ist los?, fragte er eindringlich und tauchte meine verzweifelte Seele in helles Licht. Yoshitaka... Inuyasha..., stammelte ich aufgelöst, fast hysterisch. Yoshitaka?, knurrte Sesshoumaru. Was ist passiert? NEIN, sag nichts! Ich komme sofort! Tu nichts Unüberlegtes! In dem Moment riss unsere Verbindung ab, er war zwar noch da – er hielt sich am Rande meines Bewusstseins auf – und doch war ich allein, mutterseelenallein. Er lachte brüllend, umfasste mein Handgelenk; ich hatte Angst, ich war wütend... und wollte kämpfen! „Erst meine erste Familie... jetzt auch noch Inuyasha...“, zischte ich. „Du wirst dafür bezahlen, das verspreche ich dir!“ „Was willst du denn gegen mich ausrichten? Du bist doch nur ein schwaches Weib!“ „Denkst du!“, ich stemmte mich mit aller Kraft gegen seinen Griff und schaffte es, mich loszureißen. „Was zum...?“, Erstaunen legte sich auf seine wahnsinnigen Züge. Ich sprang zurück, brachte ein paar Meter Entfernung zwischen uns uns funkelte ihn dann an; ich nahm eine Angriffsstellung ein, hielt ihn auf Abstand und konzentrierte meine Energie. Er stand einfach da, ganz starr und seine Augen wurden immer größer. „Na, wie ist es, wenn man keine Luft mehr kriegt?“, quetschte ich durch die zusammengebissenen Zähne hervor. „Wie ist das, wenn man unterlegen ist, hä? Kein schönes Gefühl, nicht wahr? Nein, das ist es wahrlich nicht.“, ich konzentrierte meine Energie auf seinen gesamten Körper, lockerte aber meinen Würgegriff, „Na, gefällt es dir?“ „Wie... machst... du... das?“, keuchte er mit abgehackter Stimme. „Ich benutze die Waffen einer Frau, Yoshitaka Ayuzawa.“, entgegnete ich schlicht. „Ich nehme endlich Rache an dem, der mir vor fünfzehn Jahren alles genommen hat... an dir, du Mistkerl...“ „Du tötest...?“ „Nein, nicht ich werde dich töten.“, versicherte ich ihm drohend. „Nein, das wirst du schon für mich übernehmen!“ „Wie... das?“, kreischte er völlig abgedreht. „So!“, schrie ich und konzentrierte mich auf seine Arme, zwang ihn, auf der Stelle stehen zu bleiben, und den Dolch, der blutüberströmt an seiner Hüfte hing, zu ziehen, ihn zu heben. Yoshitakas Augen traten hervor, Schweiß, Angstschweiß lief über sein Gesicht. „Du... wirst... doch... nicht...“ „Doch!“, rief ich halb erstickt und zwang ihn dazu, die zwanzig Zentimeter lange Klinge an seinen Bauch zu setzen. „Mach es gut, verdammter Dämon!“ Er stieß sich den Dolch durch die Bauchdecke und zog ihn bis kurz unter seinen Brustkorb, sodass das Blut spritzte, die Gedärme aus seiner offenen Bauchhöhle hervorquollen und bei seinen Augen nur noch das Weiße zu sehen war. Dann ließ ich ihn das Messer wieder ziehen, es sich an die Kehle setzen und sie sich durchschneiden. Sein Blut spritze noch weiter als eben, durchnässte meine Kleidung vollkommen; ein letztes Mal schaute er mich überrascht an, dann erlosch sein Augenlicht und er sank zusammen. „Fahr zur Hölle!“ Sofort lief ich auf die Stelle zu, an der Inuyasha lag, ich ging auf die Knie und bettete seinen Kopf auf meinem Schoß, berührte seine zerschundene Wange. „Inuyasha... Oh, bitte, bitte, leb noch...“, flehte ich und spürte, dass Sesshoumaru immer näher kam und zwar mit unglaublicher Geschwindigkeit. „Bitte, sei nicht tot... Nicht du auch noch... ich habe schon zu viele geliebte Menschen verloren... tu mir das nicht an, elender Köter... Kami-sama... lasst ihn noch leben...“ Ich lehnte meine Stirn an seine und schluchzte hart auf, der Bann meiner Gefühlslosigkeit war endlich gebrochen, mit Yoshitakas Tod war ich endlich nach so langer Zeit, nach so unendlich langer Zeit , wieder frei... Schritte klagen auf, näherten sich rasch, ich achtete nicht wirklich auf sie, sondern weinte leise weiter vor mich hin, mein Körper zitterte und ich wiegte Inuyasha vor und zurück, hin und her. Dann wurde mir sein Körper sanft aus den Armen genommen, mit tränenverschleiertem Blick schaute ich in ein paar goldene, besorgt dreinblickende Augen, über denen die Brauen fast zur Gänze im weißen Haar verschwanden, anschließend nahm man mich selbst auf den Arm, ich sah noch aus den Augenwinkeln, wie zwei Männer Inuyasha vom Boden auf eine Trage hoben und ihn forttrugen, dann schlang ich meine Arme um den Hals der Person, die mich hoch gehoben hatte, und presste mein Gesicht an die Brust desjenigen und sog einen mir vertrauten, tröstlichen Geruch ein: Sesshoumaru. „Psst...“, tröstete er mich und trug mich davon, weg von dem Ort, an dem ich den Verräter der Blutlinie der Silberhunde zur Strecke gebracht hatte, fort von dem blutüberströmten Inuyasha. „Alles ist gut... es ist vorbei...“ Wieder schluchzte ich und klammerte mich noch fester an ihn. Schlaf jetzt, meine Liebste..., seine Seele wärmte mich und erst jetzt fiel mir auf, dass meine Zähne klapperten, sie schlugen immer wieder hart und mit einem „Klack“ aufeinander. Sesshoumaru... Ja, ich bin hier. Sess... Alles okay, ich bin bei dir., beruhigte er mich sanft. Bleibst du für immer bei mir?, fragte ich schluchzend. Ja, keine Sorge, ich bin immer bei dir, wenn du mich brauchst..., flüsterte seine Stimme sanft, melodisch. Ich liebe dich, Liebster... Ich dich auch, kleine Miko, aber jetzt schlaf, du hast es verdient. „Ja...“, murmelte ich und in diesem Moment spürte ich, wie matt, wie müde ich war; ich musste wahnsinnig viel Energie verbraucht haben, wenn ich mich schon so fühlte... Ich wusste, ich könnte nicht schlafen und doch schloss ich die Augen, wurde augenblicklich von einer weichen Dunkelheit von meinem wirren Denken erlöst, glitt hinab in eine sanfte, tiefe Ohnmacht... Als ich erwachte, war es, als würde ich aus einem bösen Traum erwachen, doch meine schmerzenden Glieder zeigten mir, wie real dieser Traum in Wirklichkeit doch gewesen war. Ich hörte ein gleichmäßiges Atmen und wandte den Kopf zur Seite, auf mein Gesicht schlich sich ein Lächeln – und selbst das tat weh: Sesshoumaru saß auf einem Stuhl neben meinem Bett, er schlief. Doch als ich mich aufsetze, hob er die Lider und lächelte mich dann übernächtigt an. „Hallo, Süße...“ „Wie lange war ich weg?“, entgegnete ich zerschlagen. Sein Blick wanderte zu seiner Uhr und erst jetzt wurde mir bewusst, dass ich in seinem Bett lag. „Fast vier Tage.“ „Vier Tage? Lange...“, hauchte ich. „Wie geht es Inuyasha? Sag mir, dass er es überstanden hat!?“ Sesshoumaru kam allerdings nicht dazu, mir zu antworten, denn eine anderen Stimme – mit leisem Spott gespickt – antwortete: „Natürlich, so schnell kriegt man mich auch nicht klein.“ „Inuyasha! Du lebst...“ „Ja, dank dir. Du hast mein Leben gerettet und dafür danke ich dir, Schwester.“, entgegnete er ehrlich und dann tat er etwas, womit ich bei ihm nie gerechnet hätte: Er lächelte. „Willkommen in der Familie...“ Tränen sammelten sich in meinen Augen und Sesshoumaru zog mich schnell in seine Arme, küsste meine Stirn, meine Wangen, meine Augenlider, meine Nase und zum Schluss meinen Mund. „Es ist... wirklich vorbei, oder?“, fragte ich leise und schaute ihn und Inuyasha an. „Ja.“, Sesshoumaru lächelte nun auch. „Es ist vorbei.“ Als er mich wieder küsste, verließ Inuyasha mit einem Nicken in meine Richtung auf seine Krücken gestützt das Zimmer. Zum Glück ging es ihm wieder einigermaßen gut; er sah zwar noch etwas ramponiert aus, aber das würde ja auch wieder vergehen. Doch jetzt sollte ich mich vielleicht wieder Sesshoumaru widmen, denn seine Lippen suchten schon wieder meine und sein Bewusstsein verschmolz mit meinem. Ich liebe dich, Kagome., er legte mir die Arme sanft um den Hals und küsste mich zärtlich. Ich dich noch mehr... ************************* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)