Return to Narnia von Lisandre ================================================================================ Kapitel 5: ----------- „Das Bündnis der letzten freien Bewohner von Narnia und Archenland“?, wiederholte Susan und blickte ihre Geschwister sorgenvoll an. „Irgendwie hört sich das gar nicht gut an, was meint ihr?“ „Ich rätsle grade darüber ob es dafür auch ne Abkürzung gibt“; gab Edmund zurück. „Das auszusprechen ist ja Folter“ „Alleine sich das zu merken ist Folter ergänzte Peter stirnrunzelnd, aber auch für ihn klang das wirklich nicht gut. Was war während ihrer Abwesenheit hier nur los gewesen? „Aber nur weil ihr Spatzenhirne habt“ ,kommentierte Lucy kichernd nachdem sie einen Schluck Wasser getrunken hatte und es ihr damit automatisch schon besser ging. „Werde hier mal nicht frech, junge Lady. Als Strafe nehm ich dir jetzt die Wasserflasche ab“ Gesagt getan. Peter setze seine gespielt strenge Mine auf und nahm Lucy die Flasche aus der Hand, was allerdings nur brachte, das seine kleine Schwester erneut kicherte. Sie nahm ihn nicht ernst wenn er dieses Gesicht aufsetzte. Nachdem er einen Schluck getrunken hatte, gab er die Flasche an seinen Bruder weiter, der ebenfalls trank und dann Sarah als letztes die Flasche gab. Das Mädchen wollte eigentlich protestieren das sie die letzte war, die das Wasser bekam, lies es aber dann doch bleiben. Hauptsache sie bekam endlich was kühles zu trinken. Sie trank die Flasche leer und gab sie dann an Sharin zurück, der sie nachdenklich ansah. „Tja ich fürchte dann müssen wir den Weg wohl ohne Wasser überstehen“ „Wieso?“ ,fragte Lucy nachdenklich und sah Sharin mit neugierigen Augen an. „Weil eure Freundin hier die Flasche komplett leer getrunken hat. Und mehr habe ich nicht dabei“ ,erklärte der Mann. Sofort erhielt Sarah wieder von drei Pevensie Geschwistern finstere Blicke. So lange in der Sonne ohne Wasser? Schon wieder? Sie fanden Sarah doch ziemlich egoistisch. Sie war ja nicht nur alleine hier und das Wasser gehörte nicht ihr alleine. Nur Edmund verteidigte seine Freundin. „Schaut doch nicht so grimmig. Sie dachte eben es gäbe noch mehr“ „Dann hat sie eben falsch gedacht“, brummte Peter immer noch ein wenig genervt. Sarah murmelte nur eine Entschuldigung, reagierte aber nicht weiter. Ihr war eben heiß gewesen konnte das niemand verstehen? Und sie hatte nun auch nicht gelernt zu teilen, da sie immer bekommen hatte was sie wollte. „Wir sollten schnell aufbrechen das wir zu dem Lager kommen“, war dann von Peter zu hören. Dieser Vorschlag erhielt allgemeine Zustimmung. Sie mussten wirklich los, wenn sie nicht in die Dunkelheit geraten wollten, denn in der Wüste war es nachts wirklich eisigkalt. Praktisch also das Gegenteil vom Tag. Und erfrieren war sicherlich nicht angenehm. „Müssen wir dorthin etwa laufen?“, fragte Sarah entsetzt. Susan verdrehte leicht die Augen. Sie fand Sarah ja eigentlich ganz nett, aber im Moment war sie einfach noch ein bisschen böse weil sie das ganze Wasser ausgetrunken hatte. „Nein wir schwimmen. Natürlich laufen oder was hast du denn gedacht? Das hier einfach ein Zug kommt und wir einsteigen? Es gibt keine Züge hier in Narnia“ „Bleib mal locker Susan“, mischte sich Edmund ein bevor Sarah antworten konnte. Denn er konnte sich schon denken warum Susan so garstig reagierte. „Sie hat sich doch schon entschuldigt wegen dem Wasser. Kein Grund also sie so anzugiften“ „Schon klar. Können wir endlich los?“, fragte Susan, immer noch ein wenig gereizt. „Ja natürlich“, meinte jetzt Sharin und sah Peter an. „Ich würde vorschlagen, die Damen kommen auf das Pferd. Dann wird der Weg nicht so anstrengend für sie“ „Das ist eine gute Idee“ Peter wies seine Schwestern und Sarah an, auf das Pferd zu steigen, das Sharin mitgebracht hatte. Susan und Lucy stiegen auch sofort und ohne Probleme auf, nur Sarah, die noch nie auf einem Pferd gesessen hatte, machte ein wenig Zicken, so das Edmund und Peter ihr schließlich auf das Tier helfen mussten. Nun konnten sie endlich aufbrechen. Sharin lief vorne Weg, dann kamen Peter und Edmund, das Pferd bildete den Schluss der Karawane. Während des Weges war es still, einerseits weil niemand wegen der Hitze großartig reden wollte, da dies auch Kraft kostete, andererseits weil jeder einzelne seinen Gedanken nachhing. Susan grübelte darüber nach, wie viel Zeit hier wohl vergangen war und natürlich ob ihr Kaspian noch lebte, oder ob sie nur sein Grab besuchen konnte, denn so wie sie es schätze, war hier wieder sehr viel Zeit vergangen. Ihre jüngere Schwester dagegen machte sich Gedanken um Aslan, wo er war, was er tat und ob sie ihm wohl auch begegnen würden diesmal. Der älteste der vier Geschwister grübelte darüber nach, warum Sharin gesagt hatte, das Bündnis würde `Die letzen freien Bewohner von Narnia und Archenland` heißen und auch was in Narnia passiert war. Edmund nahm sich nur vor er würde noch mal mit Sarah reden und sie bitten, zu versuchen sich etwas mehr anzupassen und nicht das verwöhnte Mädchen aus London zu spielen, das den Luxus einer Großstadt gewohnt war. Denn das war hier fehl am Platz. Auch wenn er sie liebte, einiges an ihrem Verhalten, das sie bisher hier in Narnia gezeigt hatte, missbilligte er auch und er fragte sich, was zu dieser Verhaltenänderung geführt hatte, da er sie ganz anders kennengelernt hatte. Und Sarah? Nun, die dachte mürrisch wieder nur daran hier nur der Außenseiter zu sein und das gefiel ihr gar nicht und sie überlegte, wie sie sich etwas mehr in den Mittelpunkt spielen konnte, denn ein Außenseiter war sie nicht gerne. „Wir sind da“ Sharin hatte sich nach etlichen Stunden zu Wort gemeldet und riss die Kinder somit aus ihren Gedanken und die Aufmerksamkeit aller richtete sich auf das, was vor ihnen lag. „Wurde auch Zeit“, murmelte Susan und sah nach vorne. Dort sah sie eine Zeltstadt, wie sie es schon von ihrem ersten Besuch in Narnia kannte, allerdings war diese hier viel kleiner, als damals. Auf jedem Zelt, dass das Mädchen sah, wehten Flaggen, die den narnianschen Löwen, sowie den archenländischen Adler * vereint zeigten. Dieses Bündnis muss schon ne ganze Weile existieren ,wenn sie jezt schon gemeinsame Flaggen haben, dachte sie bei sich und seufzte. Soweit sie sich erinnern konnte, hatten die beiden Länder Narnia und Archenland auch in der Vergangenheit zusammen gekämpft, aber jedes Land immer unter seiner eigenen Flagge. Beim Anblick der Zeltstadt schwand ihre Hoffnung, Kaspian jemals wieder zu sehen, denn sie war sich sicher, es waren einige Jahrzehnte vergangen und ihr geliebter Kaspian war sicher schon tot oder falls er das nicht war, war er bestimmt schon uralt, verheiratet und hatte zehn Kinder. Leise seufzte Susan. „Was hab ich mir überhaupt Hoffnungen gemacht“, murmelte sie leise. „Was murmelst du da vor dich hin?“, fragte Lucy neugierig, die hinter ihrer Schwester saß. Kurz drehte sich Susan um. „Ach nicht. Ich hab nur über was nachgedacht“, meinte sie leise und versuchte den aufkommenden Schmerz in ihrem inneren zu unterdrücken. Sie durfte hier nicht weinen, das wusste Susan. Hier musste sie eine starke Königin sein. „Über was denn?“ Lucy lies nicht locker, sie war an den Gedanken ihrer Schwester schon interessiert und somit entschloss sich Susan , ihrer Schwester eine ehrliche Antwort. „Darüber wie viel Zeit hier vergangen ist, seit wir weggegangen sind“ Den Rest lies sie weg, weil es sie nur noch mehr schmerzen würde, da war sie sich sicher. Sie spürte, wie sich ihre kleine Schwester an sie schmiegte. „Du denkst an ihn richtig?“ ,fragte sie leise und Susan fragte sich woher die kleine Lucy manchmal dieses Gespür hatte, in das innerste von ihr und anderen hinein zu sehen und wenn nötig Trost spendete. „Ich hab ein bisschen Angst“, flüsterte Susan genauso leise, denn sie wollte nicht das Sarah etwas mitbekam. „Das er tot ist oder sich nicht mehr für mich interessiert“ „Wie kommst du darauf das er tot ist?“ ,fragte Lucy. „Na sieh dir doch mal die Flaggen an. Dieses Bündnis muss schon eine ganze Weile existieren. Vielleicht schon einige Jahrzehnte lang. Immerhin haben sie gemeinsame Flaggen. Und kein Mensch lebt ewig“ „Aber das muss doch noch gar nichts bedeuten. Sei einfach ein bisschen optimistischer Susan. Du wirst ihn wieder sehen, glaub einfach daran“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)