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Engel aus Leidenschaft

Für die Liebe! - Und vielleicht auch mit ihr!
von

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Federn

„Du weißt was du zu tun hast?"

„Ja!"

„Wirklich?"

„Nein!"

„Joy!"

„Was?"

„Das ist wirklich Ernst!"

„Wer ist Ernst?"

„Runter!"

„Ist ja gut ...!"
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Schrilles Kindergeschrei weckte Mimi aus ihrem Traum. Pascha tapste in ihr Zimmer, kletterte auf ihr Bett und sprang darauf herum. Während Mimi versuchte das Ganze erstmal zu realisieren, lief ihre Mutter auch schon herein.

„Nein, Pascha! Nicht Mimi wecken!", rief sie entsetzt und Mimi dachte bei sich, wenn sie jetzt noch nicht wach wäre, hätte ihre Mutter es sicher geschafft.

Noch hoffte sie inständig, dass ihre Mutter Pascha unter den Arm klemmen, ihn rausholen würde und sie noch fünf Minuten schlafen könnte. Aber als Pascha anfing ihre Augen aufzuziehen und an ihrem Mund zog, wollte sie nicht mal mehr eine Minute liegen blieben. Mit einem Satz schlug sie die Decke zurück, schnappte Pascha und übergab ihn ihrer Mutter.

„Das tut mir Leid! Er war plötzlich weg und ich kam nicht so schnell hinterher!", jammerte Sabine ihrer Tochter hinterher, als diese den Raum verließ.

„Schon klar", murmelte Mimi und schlürfte in die Küche. Als sie sich ein Brot schmierte, fragte sie sich in Gedanken, wie viele andere Leute wohl noch einen solchen „Wecker" hatten. Ihre Muter betrat die Küche und wollte gleich wieder anfangen sich zu entschuldigen, doch Mimi unterbrach sie.

„Mama lass es einfach, okay?! Ich weiß, dass es dir zurzeit nicht gut geht wegen der Sache mit Paps und so ... Aber glaubst du das Alles zieht an mir einfach so vorbei? Nein das tut es nicht und ... ICH WILL NUR MEINE RUHE!!!", schrie sie ihre Mutter an.

„Es tut mir so Leid...", sagte Sabine und brach in Tränen aus. Mimi konnte es nicht mit ansehen und fiel ihrer Mutter um den Hals.

„Wir schaffen das schon!"

„Ich muss mich jetzt zu Recht machen. Soll ich dich an der Schule aussetzen? Ich muss Pascha ja noch zu Oma bringen", fragte Sabine.

„Also du kannst mich hinbringen, aber ich würde gerne hier wohnen bleiben!", sagte Mimi mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht.

Sabine lächelte ihre Tochter an und ging ins Bad.

Nach fünfzehn Minuten waren alle fertig und es ging los. Mimi stieg bei ihrer Schule aus.

Dass sie die erste Stunde wie immer frei hatte, verschwieg sie ihrer Mutter natürlich. Außerdem wollten ihre Freunde auch zur ersten Stunde kommen. Es war einfach die perfekte Zeit für vergessene Hausaufgaben und Unterhaltungen. Maritta, ihre beste Freundin, kam ihr schon entgegen.

„Hallo Mimi!", rief sie und fiel ihr um den Hals. „Schau mal! Mein Perso! Ich hab zwar erst in zwei Wochen Geburtstag, aber ich hab ihn trotzdem schon bekommen.

Stolz hielt Maritta ein kleines eingeschweißtes Plastikkärtchen hoch.

„Du siehst gut aus", meinte Mimi und drehte den Ausweis in ihren Händen.

„Ich weiß! Zuerst fand ich, dass ich auf dem Bild irgendwie eingebildet aussehe-"

„Stimmt!"

„Danke! Aber inzwischen find ich es echt schön!"

Maritta nahm die Karte wieder an sich und lächelte ihre Freundin frech an.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

„Du fliegst heute runter Joy?"

„Ja! Dann kannst du mich nicht mehr damit ärgern höher zu sein als ich, Vio!"

„Doch! Immerhin bin ich schon länger fertig ausgebildet!"

„Ach, nerv mich nicht!"

„Sei nicht gleich beleidigt, Joy."

„Pff ... Wolltest du noch was? Ich will nämlich los!"

„Eigentlich wollte ich dir nur viel Glück wünschen ..."

„Du?! Aber ..."

„Ich hoffe du bestehst ..."
 

Vio drehte sich um und flog davon. Joy blickte ihm noch einen kleinen Augenblick lang nach, bis sie sich besann und auf den Weg machte.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Maritta reichte Mimi die letzten Chips Cracker als es zum Stundenbeginn klingelte. Sie machten sich auf den Weg zum Klassenraum. Erdkundeunterricht. Die Stunde war zäh wie Kaugummi. Als es nur noch zehn Minuten bis zum Pausenklingeln waren, bekam Mimi ein eigenartiges Gefühl. Ihr Blick wanderte zum Fenster. Komisch. Ihr war so, als hätte sie jemand beobachtet. Aber das war unmöglich! Sie waren hier im zweiten Stock! Plötzlich schreckte sie hoch. Eine kleine weiße Feder fiel wie aus dem Nichts auf einmal zu Boden. Oder hatte sie sich nur verguckt? Mimi schüttelte den Kopf und wendete sich wieder ihren Aufgaben zu.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

„Vio?" Scarlet schaute Vio durchdringend an.

„Was?", knurrte dieser nur, ohne sie anzusehen.

„Hast du zumindest noch mit Joy gesprochen bevor sie runtergegangen ist? Damals ist sie zu spät zum Unterricht gekommen, nur um dir noch viel Glück für die Prüfung zu wünschen!"

„Na und?"

„Vio!"

„Mann! Natürlich hab ich ihr noch Glück gewünscht! Und am liebsten wäre ich-" Vio unterbrach sich selbst, aber Scarlet hatte den Wink schon längst verstanden.

„Im Augenblick hast du keinen Auftrag! Also flieg ihr doch nach! Ich halt dir auch den Rücken frei!"

„Schnauze!"
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Das letzte Klingeln an diesem Schultag für Mimi. Sie verabschiedete sich von ihren Freunden und machte sich langsam auf den Weg nach Hause. Sie ging grad über eine Kreuzung zu einer kleinen Seitenstraße, als wieder das Gefühl der Beobachtung in ihr aufstieg. Sie blickte sich um, konnte aber niemanden entdecken. Das Gefühl wurde immer stärker. Mimi blieb stehen und drehte sich um. Niemand war hinter ihr. Sie runzelte die Stirn und drehte sich wieder zurück. Gerade wollte sie weitergehen, als sie stockte. Vor ihr lag eine weiße Feder. Genauso wie die, die sie heute Morgen in der Schule gesehen hatte. Ein Schauer lief ihr über den Rücken ...

Joy saß auf einem Baum und betrachte Mimi eingänglich. Plötzlich blieb diese stehen und sah sich um. Joy zuckte aufgrund dieser ungeahnten Bewegung zusammen. Ihre Flügle raschelten. Diese Mimi musste ein ziemlich entfindsames Medium sein.

„Sie merkt, dass ich hier bin ...", murmelte Joy leise. Mimi hatte sich wieder umgedreht und starrte auf den Boden. Joy schaute auf dieselbe Stelle und erschrak. Ihre Feder!

„Halt! Nein!", rief sie. Mimi zuckte zusammen. Es gab einen Knall, und plötzlich ...

Lag da ein Mädchen vor ihr! Als wäre sie vom Himmel gefallen. Und als Mimi ihre Flügel sah, fühlte sie sich nur in dieser Vermutung bestätigt. Aber Moment Mal? Flügel? Himmel? Nein! Das konnte doch nicht sein! Engel gab es doch nur in Märchen! Doch diesen Mädchen war echt! Sie rieb sich den linken Ellenbogen und machte ein schmerzverzerrtes Gesicht.

„Ähm ... Kann ich dir helfen?", fragte Mimi zögernd, als sie alle Scheu überwunden hatte.

„Danke geht schon ...", murmelte das Mädchen und stand auf.

Zeit genug für Mimi sie eingehend zu mustern. Das Mädchen hatte lange, blonde Haare, klare, blaue Augen, trug eine Korsage, ein Tutu und eine gestreifte Hose, die ihr bis zu den Knien reichte. Aber am komischsten waren die weißen Flügel, die aus ihrem Rücken prangten und ein Köcher mit Pfeil und Bogen.

Die beiden Mädchen sahen sich einen Augenblick an.

„Na gut ... Ich heiße Joy und-"

„Bist du ein Engel?", unterbrach Mimi sie.

Joy stutzte, doch dann antwortete sie: „Nun, um genau zu sein bin ich ein Liebesengel im letzten Lehrjahr und nun grad dabei meine Prüfung zu absolvieren."

„Prüfung?", fragte Mimi erstaunt.

„Na klar! Es ist schließlich noch kein Meister vom Himmel gefallen!", antwortete Joy und wunderte sich, als Mimi anfing fürchterlich laut zu lachen.

„Gut das du es einsiehst!", sagte Mimi ganz außer Atem, „Woraus besteht denn jetzt deine Prüfung?"

„Meine Prüfung? Na darin dich glücklich zu machen!", erklärte Joy.

Mimis Augen weiteten sich. „Mich?"
 

~**~ ~**~ ~**~
 

„Hast du es mal wieder geschafft Joy!" Eine junge Frau stand vor einem reich verzierten Wasserbecken. Als sie den Kopf schüttelte klimperte der Haarschmuck in den langen Haaren leise.

„Als du sagtest du hast keine Ahnung, was du zu tun hast, hätte ich nicht gedacht, dass du es so ernst damit meintest! Aber das Ganze kann noch sehr interessant werden."

Und Aphrodite schmunzelte, als sie sich abwandte und ging.
 

~~ So! das erste Kapitel der neuen Fanfic! Ich hoffe bis hierhin hat es schonmal gefallen!^^ Würde mich echt über Kommentare freuen!^^ ~~

Wolken

Wolken

Mimi erwachte früh am nächsten Morgen. Sie schaute zur Seite auf ihren Wecker. 5:48 Uhr. Mit einem Seufzer legte sie ihren Kopf zurück in die Kissen. Gestern war ein stressiger Tag gewesen. Und das lag 100 % an der Sache mit Joy. Diese Mädchen, was ihr einfach so vor die Füße gefallen war, schien sich mit einem Mal in ihrem Leben breit zumachen.

Gestern hatte Mimi Joy noch hoch mit in ihre Wohnung genommen. Dort hatte sie sich mit ihr unterhalten. Ein Liebesengel in Ausbildung war Joy. Und als Mimi Amor erwähnte, lachte Joy nur schallend.

"Den kleinen Knaben in den Windeln? Der ist doch wohl out!", hatte sie gemeint.

Aber als Joy anfing ihn mit dem Weihnachtsmann zu vergleichen, lag es an Mimi zu lachen.

"Der Weihnachtsmann? An den glaubt doch keiner mehr! Den gibt es doch gar nicht! Darf man daraus schliessen, das es Armor auch nie gegeben hat?"

"Nein! Armor gibt es! Und den Weihnachtsmann auch! Besser gesagt, die Weihnachtsmänner! Einer alleine würde das doch nie schaffen! Und genau dasselbe war es bei Armor, als er noch alles allein machen musste. Dann stieg aber Aphrodite, die Schaumgeborene empor und bildete die Liebesengel aus. Seitdem ist alles eigentlich schon wieder ziemlich geregelt."

Mimi wusste immer noch nicht was sie davon halten sollte. Da tauchte diese komische Mädchen vor ihr auf und behauptete doch glatt ihr in ihrer Liebesbeziehung helfen zu wollen.

"Ich führe gar keine Liebesbeziehung!", hatte Mimi knapp zurückgegeben.

Doch Joy bekam nur ein scheinheilliges Grinsen, als sie meinte: "Aber du würdest gerne eine führen. Und zwar mit Felix Baumann. 17 Jahre. Ein Jahrgang über dir. Zusammen mit dir in der Sport-AG. Soll ich dir noch sagen wann er geboren wurde? Mit Uhrzeit?"

So gerne Mimi das auch gewusst hätte, hielt sie sich zurück. Dieses Mädchen schien mehr zu wissen, als ihr gut tat. Gestern hatte Mimi ihr vergewissert ihr zu glauben, vor allem nachdem sie eine Runde um die Deckenlampe gedreht hatte. Aber heute wusste sie nicht mehr genau, ob es Traum oder Wirklichkeit gewesen war.
 

Mimis Mutter musste schon früher ins Büro, so ging Mimi zur Schule. Als sie aus der Wohnungtür trat hörte sie, wie sie jemand rief: "MIMI!"

Natürlich! Joy! Sie sprang Mimi um den Hals und grinste sie groß an.

"Da du mich eh schon entdeckt hast, musste ich ja meine Strategie ändern! Ich werde dich nun überallhin begleiten! Undercover, versteht sich!"

Mimi starrte Joy an. Sie sah so anders aus. Die Flügel waren weg. Ihre Sachen hatte sie gegen ein normales T-Shirt und Jeans eingetauscht und Pfeil und Bogen gegen einen Rucksack.

Mimi zuckte mit den Schultern und gemeinsam gingen sie zur Schule.

Maritta kam ihnen entgegen. "Hallo Mimi! Und ... Sag mal bist du etwa die Neue?"

Mimi war etwas verwirrt. Eine Neue? Woher wusste Maritta von Joy?

"Ja, genau die! Ich heiße Joy!", antwortete sie aber schon, bevor Mimi noch weiter nachdenken konnte.

"Freut mich! Ich bin Maritta! Ist ja ein schöner Zufall, das ihr euch getroffen habt!" Und schon hatte Maritta sich warm geredet. Aber zum Erstaunen Mimis konnte Joy da ziemlich gut mithalten. Sie kam sich fast estwas verloren vor, als die beiden da so vor sich hin schwafelten. Ob sie überhaupt eine Ahnung hatten, das sie grad von Autos auf Schornsteine gekommen waren? Mimi wusste zumindest nicht, wie das machbar gewesen war.

Beinahe war sie froh, als es klingelte und sie zum Unterricht mussten. Aber was sie erstaunte war, das alle anscheinend davon gewusst hatten, dass Joy in ihre Klasse kam. Irgendetwas konnte da doch nicht ganz stimmen, oder?
 

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"Meine kleine Joy ... Was stellst du nur wieder an?", schüttelte Aphrodite milde den Kopf.

"Benimmt sie sich wieder so daneben?", fragte Scarlet frech.

"Sie zeigt sich den Menschen."

"Das sieht ihr ähnlich! Immer im Mittelpunkt, die Kleine was! Aber warum hast du ihr dann noch geholfen?"

"Sie sagte es wird ihr helfen, also musste ich das doch tun. Außerdem will ich schauen, was sie daraus macht."

Aphrodite schmunzelte.
 

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In der großen Pause konnte Mimi es schon nicht mehr hören. "Du bist doch die Neue, oder?", "Und wo kommst du her?", "Hast du nicht mal Lust was mit uns zu unternehmen?" Wie immer Joy es auch anstellte: Sie war allen sofort symphatisch, ohne sich aufzuspielen. Mimi fand sie eher anstrengend. Aber alle anderen waren hellauf begeistert von ihr. Wie Joy es denoch schaffte sich einen Augenblick von allen loszureißen, blieb Mimi ein Rätsel.

"Nette Mitschüler hast du!", meinte Joy strahlend. Mimi nickte nur, ohne es so zu meinen.

"Gut! Zurück zum Geschäft! Wo ist der gute Felix denn?"

"Da drüben kommt er grad", nuschelte Mimi und zeigte in eine Richtung. Joy drehte sich um und ...

Es verschlug ihr den Atem. "Wow!", brachte sie heraus.

"Nicht wahr!", stimmte Mimi ihr bei.

Joy riss es aus allen Wolken. Fand sie etwa gerade, den Außerwählten ihres Schützlings ... süß? Er sah aber auch viel besser aus, als auf dem Foto, was sie bisher von ihm gesehen hatte. Dunkle, fast schwarze Augen und braune Haare, die ihm bis zum Kinn reichten. Groß war er und gut gebaut. Ein ansteckendes Lächeln noch dazu. Kein Wunder das Mimi auf ihn stand. Aber Joy ...

Sie musste es sich verbieten. Sie durfte keine Gefühle für ihn entwickeln. Sonst wäre es für sie unmöglich die Prüfung zu bestehen und das Ganze würde noch ein viel schwerwiegenderes Problem mit sich ziehen ...

"Sag mal, Joy ...", began Mimi plötzlich.

"Ja, was denn?"

"Können Liebesengel sich eigentlich auch verlieben?"

Ertappt! Das war Joys erster Gedanke. Aber sie zwang sich ruhig zu bleiben. Mimi hatte genau das Problem angesprochen.

"Ja", zögerte Joy, "Aber es ist etwas kompliziert."

"Erklär's mir!", forderte Mimi auf.

"Na gut", meinte Joy und legte los, "Liebesengel - insgesamt eigentlich alle Engel - können sich ganz normal verlieben. Es beginnt mit einem gewissen Interesse, wird zu einer Schwärmerei und letztendlich zu Liebe. Der Unterschied zwischen Engeln und Menschen besteht darin, dass Engel sich nur einmal in ihrem Leben verlieben können. Wenn ein Engel sich also erstmal verliebt hat, bleibt er oder sie es für immer. Natürlich kommt es dabei auch oft zu unglücklicher und einseitiger Liebe. Nun ist es so, wenn ein Engel einem anderen seine Liebe gesteht, und dieser sie erwiedert ist alles in Butter. Wird die Liebe aber nicht erwiedert, so muss der Engel der sie gestanden zu Staub zerfallen."

Mimi stockte der Atem. "Das ist aber schrecklich!"

"Es passiert ja nur, wenn die Liebe gestanden wird! Darum zeigen die meisten Engel auch ganz offen ihre Gefühle, um klar zu machen was sie wollen. Im Großen und Ganzen kommt es nur alle 30 Jahre vor, das einer bei drauf geht!"

"Aber wenn nun ein Mensch sich in einen Engel verliebt ... Zerfällt dann der Mensch zu Staub?", fragte Mimi unsicher.

"Nee! Menschen können sich öfter verlieben als Engel. Engel haben sogesehen nur eine Liebe. Es ist das Herz, was dann stirbt. Und mit ihm der Engel."

Mimi schaute auf den Boden. Hätte sie doch nicht gefragt! Sie dachte immer, dass Engel Lebewesen der Reinheit, Weisheit und Freude waren. Sie waren ständig von einem Licht umgeben und unglaublich schön. Doch sie mit etwas so Traurigem in Verbindung zu bringen, war ihr nie eingefallen.

Das Klingeln schreckte sie aus ihren Gedanken. "Komm, Mimi!", forderte Joy auf, und gemeinsam gingen sie hoch.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

"Sie hat sich also tatsächlich den Menschen gezeigt?!" Vio lachte.

"Das findest du wohl sehr witzig, oder Vio?" Scarlet schaute ihn forschend an.

Vio erwiederte ihren Blick keck. "Im Augenblick ja!"

"Was meinst du mit 'Im Augenblick'? Macht dir irgendwas Sorgen?"

Vio wurde ernst, als er entgegen fragte: "Sie hat sich noch nicht verliebt, nicht wahr?"

Jetzt war es an Scarlet zu lachen. "Mein lieber Vio! Du bist durchschaut! Du machst dir also Sorgen darüber, ob sie sich auf der Erde in jemanden verlieben könnte? Sie ist dir wirklich wichtig!"

"So wichtig, wie einem halt jemand ist, denn man liebt!", murmelte Vio mehr zu sich selbst.

"Keine Angst, Vio! Welcher Mensch könnte schon mit dir mithalten?"

Wollen wir hoffen das du Recht behälst, Scarlet!, dachte Vio und formte aus ein paar Wolken ein kleines Pferd, das er an den Himmel schickte.
 

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Der Menschenunterricht war wirklich langweilig. Fand Joy. Ihr Blick schweifte vom Heft durchs Fenster nach draußen an den Himmel. Diese eine Wolke dort oben sah aus wie ein Pferd. Irgendwie erinnerte Joy das an Vio ...
 

~~ Das war der zweite Streich

und der Dritte folgt zugleich!

Hart am Arbeiten! Kommt bald wieder Neues! ~~

Mixer

„Bist du langsam mal fertig mit den Hausaufgaben?", fragte Mimi leicht genervt.

„Du hast ja keine Ahnung! Im Himmel musste ich so was nicht machen!", jammerte Joy und beugte sich erneut über die englischen Präpositionen.

Mimi seufzte und schob Joy ihr Heft rüber. Diese strahlte und schrieb alles schnell ab.

Zusammen saßen sie in Joys Wohnung. Sie hatte in dem Hochhaus die Wohnung neben Mimi bezogen. Als Joy nun beschäftigt war, sah Mimi sich um. Die Wohnung unterschied sich nicht viel von der, in der Mimi lebte. Außer, das hier nicht überall Kinderspielzeug, Papier und Klamotten rumlagen. Ganz im Gegenteil! Die Wohnung war unglaublich aufgeräumt. So als würde überhaupt niemand darin wohnen. Mimi gluckste, als sie sich spaßeshalber fragte, ob Joy vielleicht auf dem Dach schlief.

Joy war inzwischen fertig mit abschreiben, schob das Heft zurück, und fragte ob Mimi etwas trinken möchte. Als diese nickte, während sie sich über Latein neigte, stand Joy auf und ging in die Küche.

Wie war das nochgleich?, fragte Joy sich und schaute sich in der blitzblanken Küche um. Da entdeckte sie den Mixer. Sie holte aus einem Schrank Bananen und Orangen. Diese schälte sie und tat sie mit etwas Milch in den Mixer. Sie betrachtete das Ganze, fragte sich ob sie nicht irgendwas vergessen hatte. Dann schüttelte sie entschlossen den Kopf und drückte auf Start.

Mimi zuckte hoch, als sie Joy schreien hörte. Sie sprang auf und rannte in die Küche. Da stand Joy in einer Ecke und starrte den Mixer an, der seinen gesamten Inhalt in der Küche umherschleuderte.

„JOY! DU MUSST DOCH EINEN DECKEL DRAUF TUN!"
 

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Aphrodite hielt sich die Hand vor den Mund und gab sich Mühe nicht loszulachen. Doch als es aus dem Wasserbecken auch noch schallte: „JOY! DU MUSST DOCH EINEN DECKEL DRAUF TUN!" musste Aphrodite doch kichern.

„War ja klar, dass sie nichts auf die Reihe kriegt!", kam der Kommentar auf einmal von Aphrodites Seite.

„Vio!"

„Was?"

„Schnauze!"

In dem Wasserbecken hatte Mimi endlich den Mixer abgeschaltet und half Joy alles - inklusive den beiden Mädchen - sauber zu machen.

„Sie ist einfach zu unbeholfen!", gab Vio dazu.

„Vio!"

„Was?"

„Runter!"

„Wie bitte?" Vio starrte Aphrodite verständnislos an.

„Du wirst runter gehen und ein Auge auf Joy haben!", befahl Aphrodite streng.

„Aber verstößt das nicht gegen die Regeln? Wenn ich runter gehe und ihr helfe, kann sie doch die Prüfung nicht bestehen!" Vio hatte da so seine Bedenken.

„Es sind meine Regeln!", entschied Aphrodite knapp, „Außerdem sollst du ihr nicht helfen, sondern ihr nur beistehen! Es gibt da nämlich so gewisse Sachen, die mir nicht gefallen. Und ich glaube, du solltest sie am Besten von allen Dummheiten fern halten können."

„Ach", murrte Vio, „Und wieso ich?"

„Weil du sie liebst!"
 

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„Entschuldige!", jammerte Joy bereits zum tausendsten Mal. Sie wischten gerade die letzten Reste von Fußboden und Küchenzeile.

„Ist ja gut!", beruhigte Mimi sie.

Als sie alles wieder sauber gemacht hatten, fragte Joy: „Soll ich uns jetzt was zu trinken machen?"

„Lass uns lieber einen Spaziergang machen und uns dabei was kaufen!", schlug Mimi vor. Auf Joys Proteste hörte sie nicht, sondern räumte ihre Sachen zusammen und ging los.

Auf dem Weg durch den Park begegneten sie ein paar Jungen aus ihrer Schule, die Mimi freundlich grüßten.

„Du bist ziemlich beliebt", stellte Joy nüchtern fest.

„Wie man es nimmt", murmelte Mimi nur.

„Das hab ich mir gedacht!", rief Joy aus, und auf Mimis erstauntes Gesicht sagte sie: „Dir gefällt es nicht sonderlich. Es würde dir reichen, wenn dich einer von ihnen schätzen würde. Richtig?"

Mimi lächelte. Joy war wirklich nicht dumm. Sie konnte Menschen wirklich gut analysieren. Fast so als ob sie Gedankenlesen könnte. Mimi verkniff sich die Frage, ob Joy diese Fähigkeit vielleicht besaß und kaufte mit ihr in einem kleinen Straßencafé einen Eistee.

Als sie draußen saßen, schaute sich Mimi ein wenig über den großen Marktplatz um. Es liefen viele Leute umher. Am Brunnen in der Mitte vom Marktplatz spielten ein paar Kinder. Zwei Mütter mit Babybäuchen saßen auf dem Rand und unterhielten sich.

Mimi nippte gerade wieder an ihrem Eistee, als sie merkte, das Joy die ganze Zeit einen Punkt über ihr fixierte, ab und zu den Kopf schüttelte oder nickte.

Mimi betrachte Joy einen Augenblick, dann schaute sie zögernd über sich, sah dort aber nichts.

„Äh ... Joy?"

„Ja, was ist denn?"

„Dürfte ich fragen was du da machst?"

„Ich unterhalte mich!", antwortete Joy schlicht.

„Mit wem?"

„Ach so! Ja klar! Du kannst sie ja nicht sehen! Das ist Katrin. Ich kenne sie von der Engelgrundausbildung. Sie ist dein Schutzengel."

„M-mein Schutzengel?", fragte Mimi zögernd und schaute noch mal nach oben, sah aber immer noch nichts.

„Sie winkt dir! Wink zurück!", forderte Joy Mimi fröhlich auf.

„... H-hi ..." Mimi hob langsam die Hand, schaute sich um, ob auch keiner zu ihr hin sah, und winkte dann etwas verhalten. Sie hielt das alles für den größten Schwachsinn, beugte sich aber der lächelnden Miene Joys und machte brav mit.

Auf einmal fragte Joy: „Spürst du es auch Mimi?"

„Was meinst du?"

„Wir werden beobachtet."

„Beobachtet? Von wem?"

„Keine Ahnung! Ich fühle es nur. Aber es ist schon eine ganze Zeit da, dieses Gefühl. Und ich werde es nicht los!"

„Vielleicht sollten wir gehen!"

Die Mädchen tranken schnell aus, und machten sich dann wieder auf den Weg. Aber Joy wurde das Gefühl nicht los, und auch Mimi beschlich nun eine leise Ahnung.

Sie gingen über die Kreuzung und befanden sich auf der Seitenstraße, auf der sie sich zum ersten Mal begegnet waren.

„Gib mir mal deinen Spiegel!", bat Joy Mimi, die aus ihrer Handtasche den kleinen Taschenspiegel zog. So unauffällig wie möglich schauten beide in den Spiegel. Mimi sah niemanden, aber Joy drehte sich rasend schnell um und rief: „Vio!"

Sie drückte Mimi den Spiegel zurück, die sich inzwischen auch umgedreht hatte. Ihre Flügel traten hervor und Joy flog hoch.

Mimi betrachte wie Joy im Zickzack flog und immer wieder rief: „Jetzt bleib doch mal stehen Vio! Hey! Warum kommst du nicht runter? Nein, ich werde mich nicht von dir fern halten! Jetzt hab dich nicht so! Mimi beißt nicht! Du kannst dich ihr ruhig zeigen!"

Doch mit einem Mal blieb Joy in der Luft stehen.

„Wie meinst du das? Aphrodite hat dich geschickt?"

„Ich soll ein Auge auf dich haben!", erklärte Vio ihr.

„Und ich dachte du wärst hier um mich zu besuchen! Und sowieso! Warum sollst du bitte ein Auge auf mich haben?"

„Aphrodite hat gesagt, es gibt so gewisse Sachen, die ihr nicht gefallen, und ich könne dich am besten von allen Dummheiten fern halten!"

„Was denn für Sachen? Und wieso du? Hat Scarlet etwa einen Auftrag?", hakte Joy nach.

„Wenn du willst kann ich dir gerne Scarlet runterschicken!", machte Vio ein Angebot.

„Red keinen Unsinn!", meinte Joy, „Ich finde es schön dass du hier bist!"

Mimi blinzelte. Plötzlich war Joy einem Jungen um den Hals gefallen, der wie aus dem Nichts gekommen war und nur noch „JOY!" rief. Wie Mimi es von unten sehen konnte, hatte er dunkelblonden Haare, trug eine dreiviertel Hose und ein blaues T-Shirt, aus dem hinten weiße Flügel prangten, die etwas größer als die von Joy waren.

Mit diesem Jungen im Schlepptau kam Joy wieder nach unten. „Das ist Vio!"

„Freut mich!", meinte Mimi und reichte Vio die Hand, die dieser mit einem „Ebenfalls!" annahm. Und Mimi dachte bei sich: Wenn mich in meinem Leben noch mal etwas wundert, soll mich das doch ganz schön wundern!

„Vio ist ein Freund von mir und ebenfalls Liebesengel!", erklärte Joy.

„Im Gegensatz zu Joy aber kein Anfänger mehr, sondern voll ausgebildet."

„Ich bin keine Anfängerin mehr! Ich bin in meinem letzten Lehrjahr und bei der Abschlussprüfung!"

Mimi ging auf das Gezanke der beiden nicht ein, sondern wendete sich direkt an Vio und fragte: „Darf man erfahren was du hier machst?"

„Natürlich", meinte Vio. Seine Flügel verschwanden. Joy tat es ihm gleich und sie gingen weiter.

„Unsere Chefin und Ausbilderin Aphrodite hat mich geschickt, weil ich ein Auge auf Joy haben soll. Sie stellt nämlich hier unten, genauso wie oben nur Blödsinn an."

Joy murrte. Vio drehte sich zu ihr um und meinte spitz: „Ohne mich wäre sie vollkommen verlor- AAAH!"

Joy schaute herablassend zu Vio, der sich die Stirn rieb, mit der er gerade gegen eine Laterne gelaufen war und kommentierte: „Und mit dir ist es nur viel schlimmer!"
 

~~~ Das dritte Kapitel! Jetzt ist Vio auch noch da! *lach* Hoffe es gefällt! Bald kommt das nächste!^^ ~~~

Schokolade

"Unglaublich!", murmelte Mimi leise, als sie morgens schon wach war. Nun war schon der zweite Engel in ihr Leben getreten. Obwohl es doch schon drei waren. Oder eher noch mehr, denn Joy hatte erzählt, das Schutzengel Schichtdienst betrieben.

Mimi stand langsam auf und machte sich für die Schule fertig.
 

Vor der Tür traf sie wie immer auf Joy. Diesmal mit Vio im Schlepptau.

"Er darf mit uns zur Schule kommen!", rief Joy Mimi erfreut entgegen. Mimi musste schmunzeln. "Er darf mitkommen!", klang fast so, als wäre er ein Hund.

Gemeinsam gingen sie also zur Schule.

Bereits am Schultor trafen sie schon auf Felix, der zum Gruß die Hand hob. Mimi und Joy entgegneten diesen Gruß, während Vio Felix eingehend musterte. Aber viel Zeit blieb ihm dafür nicht, denn schon kam Maritta auf sie zu.

"Hi Mimi! Hi Joy! Wer ist denn das?", fragte sie und betrachtete Vio.

"Das ist Vio! Er ist ein alter Freund von mir!", gab Joy als Antwort.

"Sag bloß! Ist das etwa unser Neuer? Und du kennst ihn? Das ist ja echt cool!"

Während Mimi sich noch fragte, wieso es keinen wunderte, dass sie schon wieder einen neuen Schüler hatten, reichte Maritta Vio die Hand.

"Hi! Ich bin Maritta!"

"Vio", antworte Vio nur knapp und ging auch nicht auf Marittas Flirtversuche ein.

Da klingelte es aber auch schon, und sie machten sich auf zum Klassenraum. Das heißt, Mimi und Maritta gingen hoch. Vio hielt Joy am Arm zurück.

"Vio! Was ist? Wir müssen zum Unterricht!"

"Was ist los, Joy? Wieso verhältst du dich diesem Felix gegenüber so eigenartig? Bloß weil er der Auserwählte ist?" Vio starrte Joy mit einem ernsten Gesicht an.

Joy kannte diesen Ausdruck. Er würde nicht locker lassen, bis sie ihm Rede und Antwort geleistet hatte. Aber sie konnte ihm unmöglich sagen, dass sie das Gefühl hatte, sich selbst in ihn zu verlieben.

"Es ist gar nichts! Ich benehme mich doch ganz normal!", versuchte Joy es.

Vio schaute sie nur durchdringend an.

"Vio wir sollten wirklich gehen! Wenn wir zu spät kommen gibt es nur Ärger!"

Vio ließ Joy los, und machte sich langsam mit ihr auf den Weg.

"Hast du damals viel Ärger bekommen?", fragte Vio plötzlich.

"Was meinst du?", gab Joy verwirrt zurück.

"Damals, als du dich noch von mir verabschiedet hast. Als ich zu meiner Prüfung losgeflogen bin."

"Ach das", fiel es Joy wieder ein. "Eigentlich ging es. Ich musste nur eine Stunde nachsitzen."

"Tut mir Leid", meinte Vio.

Joy traute sich nicht, ihm in die Augen zu schauen.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

"Und was wirst du tun, wenn er ihr hilft?", hakte Scarlet neugierig nach.

Aphrodite schüttelte mit einem Blick ins Wasserbecken den Kopf. "Das wird er nicht!"

"Was macht dich da so sicher?"

Der Haarschmuck klimperte als Aphrodite den Kopf hob und Scarlet anlächelte: "Er will das Joy besteht. Er wünscht es sich bei ihr mehr, als bei sich selbst damals. Und er weiß, wenn er ihr hilft, wird sie disqualifiziert. Ihm wird also nichts anderes übrig bleiben. Darum bin ich mir so sicher!"

"Von der Seite hab ich es noch gar nicht betrachtet", gestand Scarlet.

"Wie viel Vertrauen hast du in sie? Wird sie es schaffen?"

"Natürlich!", nickte Scarlet eifrig, "Sie hat schon als Mensch immer alles geschafft! Ich war damals so glücklich als sie laufen konnte! Es war zwar nichts mehr vor ihr sicher, aber daran denken wir Mütter wohl immer erst zum Schluss!"

"Du hast wohl Recht ...", gab Aphrodite nachdenklich hin. "Aber nun zurück zum Geschäft. Ich habe dich rufen lassen, weil ich einen Auftrag für dich habe!"

Scarlet nickte. "Ich höre!"
 

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Vio achtete nicht auf den Unterricht, sondern er betrachtete Joy, die schräg vor ihm saß. War es das, was Aphrodite gemeint hatte? Normalerweise rief Joy jedem den sie kannte, ein freudiges "Hallo!" entgegen und fuchtelte mit den Armen. So hatte sie es auch an diesem Morgen bei Mimi gemacht. Ein Zeichen für Vio, das sie zwischen Himmel und Erde keinen Unterschied machte. Aber wieso nicht bei diesem Felix? Selbst wenn sie Leute nur flüchtig kannte, reichte ihr oft nur der Name für eine solche Begrüßung, also wieso? Vio bekam ein ganz mieses Gefühl. Was wenn Joy sich ...? Aber nein! Er schüttelte den Kopf. Oder doch? Vio zwang sich den Gedanken zu Ende zu denken. Was wenn Joy sich selbst in Felix verliebt hatte? Eine ungezügelte Wut stieg in ihm empor. Das Letzte was er wollte war, dass Joy sich in einen Menschen verliebte.

Vio stützte seine Hand gegen die Stirn und wandte seinen Blick noch immer nicht von Joys Rücken ab. Seine Gedanken kreisten so schnell, das er ihnen selbst kaum noch folgen konnte. Ihm wurde schwindelig. Er schloss die Augen.

Plötzlich gab es ein lautes Krachen. Bevor Vio registrierte, woher dieses Geräusch gekommen war, spürte er einen Stich in der Stirn. Er hob den Kopf von der Tischplatte, auf die er eben so unsanft gekracht war und rieb sich die Stirn. Schon stand die Lehrerin neben ihm.

"Vio, ist dir nicht gut? Möchtest du kurz raus gehen? Soll dich jemand begleiten? Joy! Du kennst ihn doch schon länger! Bitte begleite Vio für eine Weile nach draußen."

Joy nickte und lief neben Vio nach draußen. Erst als sie vor dem Schulgebäude standen, fragte Joy: "Was ist los Vio? Liegt es an der Verwandlung? Aber du warst doch so gut darin und ich habe auch keine Pro-"

Vio hob die Hand, um sie zum Schweigen zu bringen. Als er sie zum ersten Mal, seit sie das Klassenzimmer verlassen hatten anschaute, trafen ihn sorgenerfüllte Augen.

Doch Vio ließ sich nicht beirren als er sagte: "Du liebst einen Menschen."

Das Sorgenvolle wich aus ihrem Gesicht und Entsetzen machte sich darin breit.

"Was? Wie kommst du darauf?"

"Gib mir einfach Recht, wenn es stimmt."

"Ich weiß nicht was du ..."

"Joy!"

Vio wurde ungehalten. Er griff nach Joys Arm, doch sie schüttelte ihn ab. Vio betrachte sie einen Augenblick, mit seinem durchdringenden Blick, dann sagte er: "Lass uns wieder reingehen."

"Vio, ich ...", fing Joy verzweifelt an. Vio drehte sich zu ihr um. Er sagte nichts, aber das brauchte er nicht, denn Joy verstand seinen Blick auch so. Sie schluckte schwer, um nicht loszuheulen.

"Die Stunde geht noch zwanzig Minuten. Offiziell ist mir nicht gut." Vio lächelte Joy leicht zu und diese nickte dankbar.

Während Joy sich über die tränenden Augen wischte und versuchte sich zu beruhigen, stieg in Vio wieder die Wut hoch.
 

In der Pause hatten sich beide schon wieder erholt. Sie standen mit Mimi und Maritta zusammen, genossen die Pause und tratschten ein bisschen. Da trat Felix zu ihnen. Er bot allen Schokolade an.

"Ich mag Schokolade! Die macht glücklich!", lachte er und gab den Mädchen je einen Riegel. Vio lehnte dankend ab. Mimi und Maritta unterhielten sich mit Felix (obwohl ein Großteil des Gespräches auf Marittas Konto ging) und Joy stand etwas abseits.

Sie brach ein Stück ab und steckte es sich leicht geistesabwesend in den Mund. Vio stand hinter ihr, griff nach der Hand mit der Schokolade und biss ein Stück ab. Joy starrte ihn einen Augenblick verwirrt an, dann gab sie, ohne ihm noch mal in die Augen zu sehen, die restliche Schokolade. Als sie gehen wollte hielt Vio sie am Arm.

"Joy, ich mache mir wirklich Sorgen um dich, verstehst du nicht?", flüsterte er ihr ins Ohr. Joy lächelte ihn gequält an. Vio brach die letzten zwei Stücke auseinander und schob Joy eins in den Mund.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Aphrodite betrachtete gedankenversunken den Aufgabenstapel. Sie ging eine Akte nach der anderen durch und ordnete den Fällen immer einem Engel zu. Doch bei einer Akte stockte sie. Aufmerksam las sie alles durch, um es dann noch ein zweites Mal zu lesen. Schließlich schmunzelte sie, stand auf und ging zum Wasserbecken. Mit einer Handbewegung strich sie darüber und ein Bild erschien.

Joy, Mimi und Vio waren gerade auf dem Rückweg von der Schule.

"Dieser Fall wird noch etwas warten müssen", murmelte Aphrodite, "Aber nicht allzu lange ..."
 

~~ Es hat lange gedauert, aber das vierte Kapitel ist jetzt da! Tadaa! Oh, wie mysteriös Aphrodite dieses Kapitel doch beendet! *lach* Wir freuen uns wie immer sehr auf Kommentare! ~~

Brunnen

Die Sonne schien! Im Hintergrund plätscherte das Wasser des Brunnens!

"Joy kann wirklich gut mit Kindern umgehen!", sagte Mimi ein wenig bewundernd.

"Das stimmt! Sie kümmert sich auch immer gut um die kleinen Engel.", stimmte Vio zu und sah Joy verträumt bei ihrer Spielerei zu.

"Können Engel eigentlich Kinder bekommen?", fragte Mimi.

"Nein, wenn Menschen sterben werden sie als Engel wiedergeboren aber nicht so wie normale Menschen. Das ist schwierig zu erklären!", gab Vio zurück ohne den Blick von Joy und den spielenden Kindern zu nehmen.

"Du magst Joy sehr, nicht wahr?", fragte Mimi und sah Vio von der Seite an.

Vio riss seinen Blick von Joy und sah Mimi einen Augenblick in die Augen. "Magst du sie denn nicht?"

"Doch, aber nicht so wie du sie magst ... du weißt schon wie ich das meine!", sagte Mimi und ihr wurde Unbehagen unter Vios Blick, sodass sie sich abwandte.

"Du meinst, dass ich sie liebe?", Vio machte eine kurze Pause ehe er fortfuhr, "Ja, das tue ich!"

"Warum sagst du es ihr nicht?", fragte Mimi neugierig.

"Das ist so, wenn ein Engel sich in Jemanden verliebt und die Gefühle nicht erwi-"

"Das weiß ich doch, das hat Joy mir erzählt!", unterbrach Mimi ihn.

"Wieso hat sie dir das gesagt?", fragte Vio leicht verwirrt.

"Weil ich sie danach gefragt habe."

"Du hast sie danach ge-"

Doch ein Ruf unterbrach ihr Gespräch.

"VORSICHT!!!", dem folgte ein lautes Platschen. Vio und Mimi sprangen erschrocken auf und drehten sich um. Joy lag hinter ihnen im Brunnen.

"JOY!", rief Vio entsetzt und watete in den Brunnen um Joy rauszuhelfen.

Fünf kleine Kinder stellten sich um den Brunnen auf und betrachteten zerknirscht die plitschnasse Joy.

"Entschuldigung!", murmelte ein Mädchen mit zwei dunklen Zöpfen.

"Macht doch nichts!", rief Joy und warf ihr den Ball zu, der nichts von dem Wasser abbekommen hatte.

Nun half Vio ihr raus. "Du bist unmöglich!", sagte er und zog sein T-Shirt aus, welches er der zitternden Joy zuwarf.

Zu den Kindern gewandt sagte er: "Für heute ist leider Schluss!"

Die Kinder nickten, rannten davon und auch die drei machten sich auf den Weg nach hause damit Joy sich umziehen konnte.

Während Joy ins Badezimmer verschwand, setzten Vio und Mimi sich ins Wohnzimmer. Vio hatte sich ein neues T-Shirt geholt und dieses übergezogen. Nun bemerkte er Mimis sorgenvollen Blick.

"Was ist?", fragte er.

"Was hast du auf deiner Brust?"

Vio betrachtete sie wieder einen Augenblick, dann hob er sein T-Shirt, unter dem eine lange Narbe zum Vorschein kam.

"Du meinst die?"

Mimi schluckte bei diesem Anblick und es lief ihr kalt den Rücken runter. Vio bemerkte das und zog darum das T-Shirt wieder runter.

"Das hat mein Vater gemacht. Als er unter Drogen stand. Mit einem Fleischermesser."

"Und das hast du überlebt?"

"Ähm ... Nee, irgendwie nicht."

Mimi schlug sich mit den Händen vor den Mund. Sie hatte sich inzwischen schon so an die Gegenwart von Joy und Vio gewöhnt, dass sie darüber hinaus ganz vergessen hatte, das beide Engel und somit tot waren.

"Tut mir Leid, Vio!", flüsterte sie leise.

Doch er zuckte nur leicht mit den Schultern: "Macht nix ... Würdest du mir als Gegenleistung beantworten, warum du Joy ausgerechnet danach gefragt hast, ob Engel sich verlieben können?"

Mimi stutzte: "Warum sollte ich sie nicht danach fragen?"

"Ich dachte nur ... Das du so was fragst ... Ich weiß nicht ... Das passt nicht zu dir ..."

"Meinst du? Na ja ... es hat mich einfach interessiert."

"Warum?"

"Weiß nicht ... Ich meine ihr tut alles dafür, damit wir Menschen glücklich werden ... Da wäre es doch unfair, oder?"

Vio starrte Mimi in die Augen während er nachdachte. Er war so in Gedanken versunken, dass er gar nicht bemerkte wie Mimi sich unter seiner Fixierung unwohl fühlte. Sie traute sich jedoch auch nicht sich wegzudrehen.

"Ich kann es ihr nicht sagen ...", murmelte Vio vollkommen in Gedanken.

"Warum?"

So plötzlich hatte Mimi ihn angesprochen, das er sie vollkommen erschrocken ansah.

"Du hast ein Blatt im Haar", entgegnete er stattdessen und griff danach.

Mimi zuckte zurück, als er seine Hand hob. "Ich bin kein Geist!", meinte er schmunzelnd.

Mimi wurde rot.

Vio hob wieder die Hand.

"So, da bin ich wieder!", rief Joy ins Wohnzimmer.

Vio und Mimi stockten in ihrer Bewegung, Vios Hand immer noch an Mimis Kopf.

Joy betrachtete sie nur stumm. Vio zog mit einem Ruck die Hand zurück und hielt das Blatt hoch. Mimi stand hastig auf.

"Ich gehe! Wir sehen uns morgen zur Schule!"

Damit verschwand sie schnell aus der Haustür. Joy stand noch immer da und betrachte Vio, der das Blatt in seiner Hand drehte.

"Was war das?", fragte Joy mit einem verwirrten Blick.

"Das? Das war und ist immer noch ein Blatt", antwortete Vio mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Joy starrte ihn mit einem ungläubigen Blick an.

"Ein Blatt!? Und das war alles? Nur dieses Blatt?", fragte Joy und riss Vio das Blatt aus der Hand.

"Ja wirklich, was denkst du denn?", fragte Vio und sah Joy stutzig an.

"Na ja ... Du und Mimi, ihr scheint euch ja gut zu verstehen. Ihr habt euch ja auch sehr innig unterhalten. Also versteh’ das nicht falsch, ich möchte nur andeuten das du dich vielleicht - ", Vio sprang auf und unterbrach sie.

"Nein ich habe mich nicht in sie verliebt. I- i- ich ...", stotterte Vio.

"Was?", hakte Joy leicht genervt nach.

"Ich ... bin müde!", sagte Vio, drehte sich um und ging in sein Zimmer.

Joy stand mit offenem Mund da. "Du Idiot!", schrie sie vor Wut. Sie sackte aufs Sofa und brach in Tränen aus.

"Wieso heulst du eigentlich? Joy reiß dich zusammen!", sagte sie sich selbst und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.
 

~**~ ~**~ ~**~

"Gerade noch gerettet!", sagte Scarlett streng.

"Du bist zu streng mit ihm", meinte Aphrodite.

"Er hat meine Joy zum weinen gebracht!", sagte Scarlett und schniefte einmal.

"Das Letzte was er wollte", murmelte Aphrodite und strich mit der Hand über das Wasserbecken. Ein neues Bild erschien. Ein blonder Junge drückte einem Mädchen mit einem dunklen Pferdeschwanz eine Blume in die Hand. Er drehte sich um. Das Mädchen schaute verdutzt auf die Blume und rief dem Jungen etwas nach: "Ich liebe dich!"

"Ich weiß!", sagte der Junge und lächelte dem Mädchen zurück.

"Dein vierter Auftrag nach deiner Prüfung und du leistest schon ganz saubere Arbeit", meinte Aphrodite anerkennend, während das Mädchen dem Jungen um den Hals fiel.

"Vielen Dank!", nickte Scarlet geschmeichelt.

"Allerdings", wiegte Aphrodite leicht ab, während sie das Bild davon wischte, "glaube ich, dass das nicht vererbbar ist."

Scarlet nickte erneut ehe sie stutzte: "Moment mal! Was soll das heißen?"

Aphrodite lächelte nur still.

"Aphrodite!!!"

"Guten Abend Vio", grüßte Aphrodite ohne sich umzudrehen.

"Ich werde-", aber Vio konnte sein Anliegen nicht mehr weiter unterbreiten, denn Scarlet unterbrach ihn.

"Vio! Was fällt dir ein! Meine kleine Joy! Wie konntest du nur!"

Sie trommelte mit ihren Fäusten auf seiner Brust, bis er ihre Hände ergriff und sie festhielt.

"Was hab ich denn getan?"

"Du bist unmöglich! Reicht das als Antwort?"

"Nein!"

"Ruhe." Aphrodites helle, klare Stimme durchschnitt die aufgewühlten Rufe der beiden.

Mit einer Mischung aus Beschämung und Ärgernis starrten beide zu Boden.

"Vio", begann Aphrodite und drehte sich endlich um, "wieso möchtest du nicht weiterhin auf Joy aufpassen?"

Bevor er anfing blickte er Scarlet einen Augenblick an. "Weil ..." Doch er schien den Faden verloren zu haben.

"Eigentlich wollte ich ja noch warten bis ich dir den Auftrag erteile, aber du lässt mir keine andere Wahl."

"Was für ein Auftrag?", fragten Vio und Scarlet gleichzeitig.

Doch Aphrodite schmunzelte nur stumm.
 

~~ Es hat zwar lange gedauert, aber ein neues Kapitel ist online! Hoffe es hat gefallen! Um was für einen Auftrag es sich wohl handelt? *lach* Seid gespannt!^^ ~~

Sterne

Die Sterne zeichneten sich als weiß-gelbliche Leuchten auf dem schwarzen Nachthimmel ab. Tausende von Lichtjahren von allem irdischen entfernt schienen sie doch so hell, das Menschen sie deuteten und ergründen wollten. Unerklärlich ihre Anziehung und Schönheit, wie von Göttern geschaffen, so unbegreiflich.

Neben ihnen der Mond, doch nicht so leuchtend weiß wie die Sterne oder wie er es sonst war. Voll am Himmel, hoch über den Dächern aller, mit der Färbung des Blutes. Wie ein durchbohrtes Herz schien er nichts Gutes verheißen zu wollen, eine Warnung kund zu tun.

Joy, oben auf der Spitze eines Baumes schwebend, starrte zu dem blutroten Mond hoch. Wieder verschwamm er vor ihren Augen. Auch die Sterne, drum herum neckisch strahlend, verschwanden, zuerst die Strahlen immer länger werden, bis Joy die Augen schloss, da sie vor lauter Tränen nichts mehr sehen konnte.

Schon seit mehr als einer halben Stunde suchte sie am Firmament nach einer Spur von Vio. Darüber hinaus war es dunkel geworden. Wenn er nun tatsächlich zurück zum Himmel geflogen war? Joy wusste nicht mehr wo sie noch suchen sollte. Vielleicht war Vio ja auch schon wieder zurück und fragte sich wo sie war. Doch Joy wagte kaum darauf zu hoffen.
 

Vio schwebte leise auf den Balkon zurück. Er war vollkommen in Gedanken an den Auftrag versunken, den Aphrodite ihm aufgetragen hatte. Doch als er an Joys offener Zimmertür vorbeikam stockte er. War sie etwa losgeflogen um nach ihm zu suchen?

"Joy?"

Doch es kam keine Antwort.

Vio rannte zurück auf den Balkon, als er innehielt. Fünf Meter entfernt schwebte Joy vor ihm. Einen Augenblick schauten sie sich stumm an, dann ließ Joy sich in seine Arme fallen.

"Wo warst du?", fragte sie, bemüht vorwurfsvoll zu klingen, was aber in einem Schluchzen endete.

"Wieso weinst du?", fragte Vio stattdessen zurück.

"Du warst weg und ich war doch gemein! Ich wollte mich entschuldigen! Aber ich konnte dich nicht finden und ..." Joy holte Luft und wusste nicht mehr weiter.

Vio lächelte und drückte sie an sich. Joy schluchzte weiter leise vor sich hin. Es vergingen mehrere Minuten in denen keiner von beiden etwas sagte. Und Vio dachte scharf nach, wie er Joy sagen sollte, das er einen Auftrag bekommen hatte. Er wollte sie nicht loslassen. Nicht jetzt. Und am allerliebsten wollte er ihr auch nichts sagen. Nur einfach mit ihr auf dem Balkon hocken und schweigen, sie im Arm halten.

Doch nach einigen weiteren Minuten fasste er sich. "Joy, ich habe von Aphrodite einen Auftrag bekommen."

Joy riss den Kopf hoch und starrte Vio an. Ihre Augen wirkten müde und waren vom ganzen Weinen rot.

"Heißt das du musst gehen?", fragte sie mit heiserer Stimme.

Aber Vio lächelte. "Es ist kalt. Lass uns reingehen. Ich erklär dir drinnen alles."
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Nachdem Vio gegangen war, kam Scarlet wieder bei Aphrodite herein und betrachtete sie einen stillen Moment.

"Warum sollte ich rausgehen? Was war das für ein Auftrag?"

Aphrodite drehte sich zu ihr um und betrachtete Scarlet durchdringend. "Du bist viel zu neugierig."

Scarlet schwieg einen Augenblick.

"Was meinst du wie lange es noch dauern wird?", fragte sie schließlich.

Doch Aphrodite lächelte nur bescheiden und zuckte mit den Schultern.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

"Guten Morgen Mimi!", rief Joy freudig über den Flur. Mimi lächelte ihr zu und stutzte kurz darauf.

"Morgen Joy! Wo ist denn Vio?"

"Hier!", meinte Joy und zeigte in die Luft.

Mimi starrte hoch, erkannte aber nicht das Geringste. Trotzdem fragte sie hoch: "Kommst du heute nicht zur Schule?"

Es kam keine Antwort zurück. Mimi schaute hoch und senkte letztendlich ihren Blick auf Joy.

"Ach, ja! Du kannst ihn ja nicht hören! Er kommt heute nicht mit", erklärte Joy.

"Aha!" Mimi nickte etwas lahm. "Und warum?"

"Ähm ... Mimi, Vio ist da drüben", meinte Joy und zeigte in die entgegengesetzte Richtung.

Mimi drehte sich etwas verwirrt um, sah Vio aber trotzdem nicht und ließ es bleiben weiterhin Ausschau nach ihm zu halten.

"Warum kommt er heute nicht zur Schule?", wendete sie sich stattdessen an Joy.

"Weil ... Ach, er hat schon seine Gründe! Wir sollten los!"

Joy griff Mimis Hand und zog sie die Stufen hinunter vors Haus. Dort verabschiedeten sie sich von Vio und machten sich auf den Weg zur Schule.

Bei der Schule trafen sie auf Maritta. Sie begrüßte Joy und Mimi fröhlich, fragte aber nicht nach Vio. Stattdessen fing sie an, von irgendeinem Jungen zu reden. Als sie mit dem Rücken zu den beiden gewandt, vor lief, schaute Mimi Joy fragend an. "Sie erinnern sich nicht daran, das Vio mal hier auf der Schule war. Sie haben ihn praktisch vergessen. Du nicht, da du weißt, wer wir sind!", flüsterte Joy ihr zu.

Mimi nickte. Das Ganze schien doch noch irgendwie kompliziert zu werden - und das war es ja so schon!

"Hast du mir jetzt mal zugehört?", fragte Maritta.

Mimi war verwirrt, aber Joy mischte sich ein: "Dieser Moritz den du letzten Samstag getroffen hast, hat dich gestern angerufen und nach einem Date gefragt. Jetzt weißt du nicht, ob du dich mit ihm treffen sollst, oder nicht!"

"Genau!", nickte Maritta.

Joy starrte Maritta einen Augenblick an und es schien, als ob sie durch sie durchsehen würde.

Dann nickte sie. "Triff dich mit ihm!"

Mimi wusste zwar nicht, wie Joy das gemacht hatte, aber sie merkte das sie genau wusste, das nur etwas Gutes dabei rauskommen könnte.
 

~**~ ~**~ ~**~
 

Vio schwebte einen Moment vor dem Klassenzimmer von Joy und Mimi auf und ab. Er betrachtete Joy und dachte an den gestrigen Abend zurück. An die kurze Zeit, die er sie im Arm halten konnte. Ohne es wahrzunehmen, drehte er sein Schweißband am Arm hin und her, zog es ab und wieder rauf. Nach einiger Zeit schaute er darauf hinab.

Er flog, unsichtbar für alle anderen, durch das Fenster hinein. Joy starrte Vio verwirrt an. "Was machst du hier?", fragte sie flüsternd. Doch Vio sagte nichts. Er zog ihr das Schweißband über und murmelte: "Denk an mich! Auch wenn ich jetzt weg bin!"

Joys Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie schluckte und nickte. Vio legte noch kurz den Kopf von hinten auf ihre Schulter und ging dann.
 

Nachdem der Unterricht zu Ende war gingen Mimi und Joy zusammen auf den Schulhof.

"Was ist los? Du bist ist irgendwie so ... Wo hast du das Schweißband her? Ist das nicht Vios?"

"Ja", nickte Joy, "Er hat es mir gegeben."

"Sorry, Mimi!", kam es von hinten.

Mimi drehte sich um, stoppte aber augenblicklich.

Felix lächelte sie an. "Kannst du mir sagen, wo Frau Bergmann ist?"

"Äh, klar ... Ich meine nein, ich hab keine Ahnung ... Also ..." Mimi stotterte verlegen vor sich hin.

"Na, trotzdem danke!", nickte Felix und hob zum Gruß noch die Hand, bevor er sich umdrehte und ging.

"Warum hast du nichts gemacht?", fuhr Mimi Joy verzweifelt an. "Ich denke du bist hier, um mir zu helfen!"

"Soll ich dir jetzt jedes Wort vorflüstern?", gab Joy trocken zurück und machte sich wieder auf den Weg.

Mimi ging ihr langsam hinterher. Sie dachte einen Moment über die Situation nach, doch dann ließ sie die Gedanken ruhen und wandte sich anderen Dingen zu.

"Wie ist das eigentlich mit Vio?"

"Was meinst du?" Joy schaute Mimi fragend an.

"Na, wann kommt er denn in die Wohnung zurück? Oder kommt er gar nicht? Und wann seht ihr euch?"

"So wird aus einer Frage gleich drei!", seufzte Joy gelassen. "Keine Ahnung. Doch, er wird schon irgendwann kommen. Nachts, denk ich mal ..."

Mimi nickte nur etwas lahm.



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Kommentare zu dieser Fanfic (3)

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Von:  Olschi
2009-03-07T20:19:12+00:00 07.03.2009 21:19
yey neuer Kapi...
ach tu schreck... die liebe bei den engeln ist ja ganz schön grausamO__O OMG, ich hoffe so stark, dass Joy sich nicht in Felix verliebt>.< das wäre grausam, denn falls er sich auch in sie vreliebt, dann tut mir Mimi leid und falls nicht, dann muss Joy zu Staub zerfallen oder ewig mit der Liebe leben>.<
Ach du meine Güte, so kompliziert. Da bin ich doch mal sehr auf die fortsetzung gespannt.

Von:  Olschi
2009-02-08T16:53:07+00:00 08.02.2009 17:53
Ach ja noch was: kommen später auch bilder zu den CharakterenX3
Von:  Olschi
2009-02-08T16:51:27+00:00 08.02.2009 17:51
Der Anfang war ja mal toll^^ Da liest man automatisch weiter, weil die witzigen Zeilen viel versprechen.
Hm? Was ist mit Mimis Vater vorgegangen? Mimi und ihre Mutter scheinen ein gutes Verhältnis zu haben, aber vielleicht ist es nur der erste Eindruck. Wie alt ist ihr Bruder? Ist ja süß so geweckt zu werdenX3 Oder auch nichtO__o
XD War ja klar, dass die Beiden nur so zusammentreffen konnten, wie sie es taten. Joy scheint ein echter Tollpatsch zu sein. Und das heißt: die Geschichte wird lustigX3
Ich wiederhole Aphrodites (dass du sie mit reingebaut hast, find ich super) Worte: Aber das Ganze kann noch sehr interessant werden*hrhr*



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