Black Lies von Shelling__Ford (Teil 4) ================================================================================ Kapitel 13: Flucht? ------------------- Flucht? Halli, Hallo und Guten Tag, Ich freu mich euch hier wieder begrüßen zu dürfen ^__^ Ein ganz Herzliches dank an euch, sowohl Leser und besonders natürlich auch die Kommischreiber! Ich freue mich überaus über euer Feedback !! Es ist wirklich unheimlich hilfreich ^-^ Eins noch bevor ich euch ins neue Kappi „entlasse“, ich wollte nur noch sicher stellen das auch im letzen Kapitel klar geworden ist das Shinichi die Daten über das Gift nur vom Stick, nicht aber von dem ganzen PC der Organisation gelöscht hat. Ob ihm das was bringt ist die Frage ^^, Aber genug gelabert ^.~ Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und ein schönes Wochenende! Liebe Grüße eure Shelling Shinichis trommelndes Herz schien den Takt vorzugeben, in dem sie durch die Gänge rannten, fast zu laut schlug es in seiner Brust, als drohte es sie mit seinen Schlägen zu verraten. Noch immer hatte er keinen Sinn für die vielen Gänge, durch die Vermouth ihn leitete. Seine Gedanken waren noch immer in dem kleinen, muffigen Raum. Vor sich sah er den surrenden Computer, auf dessen Monitor noch immer ein kleines Wörtchen stand. Löschen? Ein kalter Schauer durchlief seinen Körper. Was, wenn er sein altes Leben für immer dort zurück gelassen hatte? Was, wenn er mit dem löschen der Datei auch Shinichi Kudo ausgelöscht hatte? Sein Leben… und sein Zusammenleben mit Ran wäre dann für immer in diesem kleinen Raum gefangen! Shinichi schluckte kurz, schüttelte angewidert den Kopf. Derlei Gedanken konnte er sich nicht erlauben, erst recht nicht jetzt. Flucht! Flucht, daran sollte er denken. Er kniff die Augen zusammen, hielt sich davon ab, zurück zu sehen. Sein Blick streifte den Nacken der Blondine. Vermouth schien ihm wirklich zu helfen, sie schien ihn hier raus zu bringen, sie lief mit ihm davon und floh scheinbar vor sich selbst. Ihr Blick verriet nicht viel von ihrer inneren Anspannung doch Shinichi konnte sich denken, dass ihre Lunge wohl nicht nur von dem Gerenne durch das scheinbar endlose Labyrinth der Organisation bebte. Sie hatte Angst. Was, wenn man sie entdecken würde? Was dann? Shinichi verfluchte jeden Schritt, den ihre Schuhe auf dem scheinbar schreienden Boden machten, zwar hatte er sichtlich Mühe wegen der Pantoffeln an seinen Füßen mit ihr mit zu halten, aber wenigstens sorgten seine Schritte nicht für diesen verräterischen Klang, der sich durch das ganze Gebäude zog. Endlich schienen sie an ein Ende der Gänge gelangt zu sein, denn statt wie so oft der Tür auszuweichen, die sich langsam vor ihnen aufbaute, steuerte Vermouth direkt darauf zu. Ungeduldig sah Shinichi zu ihr auf und beobachtete Vermouth dabei, wie sie durch die kleinen, gläsernen Türfenster sah. Er hatte es satt ihr einfach blind zu folgen! Ausgerechnet ihr, die ihm schon seit so vielen Wochen nur Leid bescherte, musste er jetzt vertrauen. Ihr letztes Zusammentreffen war schließlich nicht einmal drei Tage her, damals war sich Shinichi sicher gewesen, dass sie zu seinen Feinden gehörte. Doch ihr Verhalten und ihre Worte hatten diesen Gedanken in ihm bewegt. Über dem blassen Gesicht des kleinen Jungen zeigte sich ein schwerer Schatten, denn all dem Misstrauen zu trotz; in wie weit konnte man den Worten einer Schauspielerin glauben zu schenken? Unsere Mittel zum Zweck sind nicht immer aufrichtig, nicht immer schön oder edel. Wer wüsste das besser als du? Der, der Familie und Freunde belügt, um sie zu schützen... Wenn man seinen Schutzengel einmal verliert, ist man ein zu leichtes Opfer für den Teufel. Ein Teufel, der in jedem von uns schlummert... Ihre Stimme beherrschte Shinichis Gedanken. „Kudo!“ Sie wurde immer lauter, als ob sie versuchen würde das flüsternde Geheimnis in ihren Worten mit einem Schrei zu übertönen. „Shinichi!“ Ungeduldig hatte sich Vermouth zu dem Kleinen hinunter gebeugt. Conan erschrak als Vermouths Stimme plötzlich wieder Lippen, Augen und Nase bekam. Genervt, wenn auch leicht besorgt, richtete sie sich wieder auf als sie erkannte, dass sich der Nebel vor den Augen des kleinen Jungen langsam lichtete. Sie seufzte, sparte sich eine Predigt über Aufmerksamkeit, Gefahr und Co., sondern sprach einfach weiter. „Du wartest hier, Shinichi!“ „A-Aber!“ Er wollte ihr widersprechen doch mit einem letzten sichernden Blick aus dem Türfenster war sie verschwunden. „Na toll!“ Genervt ließ sich Shinichi mit dem Rücken gegen die Wand sinken. Automatisch schaute er auf die Uhr, nannte sich jedoch schnell selbst einen Blödmann, als er auf sein leeres Handgelenk starrte. Er hasste es blindlings ihrem Plan zu folgen. Er hatte doch schon die ganze Zeit nichts anderes gemacht als ihrem Willen zu folgen, auch bei der Suche nach Ran war er einem unsichtbaren Faden gefolgt, den sie gelegt hatte und das ohne es anfangs zu wissen. Die große Frage aber, die sich hinter all ihren Handlungen versteckte, schien sich langsam zu lüften. Das warum ihrer Taten bekam langsam eine Gestalt… Shinichi seufzte, rieb sich die von Gins Schlag noch immer pochende Schläfe und betrachtete angewidert das vertrocknete Blut, welches nun unter seinen Fingernägeln klebte. Nachdenklich zerrieb er es zwischen seinen Fingern, sah zu wie es in kleinen Teilchen zu Boden viel und dort von anderen Dreckkrümeln nicht mehr zu unterscheiden war. In diesem Moment öffnete sich die Tür, sodass Shinichi kurz zusammen zuckte, ehe er ihr Gesicht unter der blonden Mähne erkannte. Vermouth nickte ihm zu und beteuerte ihm so ihr zu folgen, ehe sie erneut durch die Tür verschwand. Aber Shinichi bewegte sich nicht. Lange starrte er auf die nun geschlossene Tür. Wie gerne hätte er sie gefragt! Wie gerne hätte er ihr gesagt, was er wusste und was er vermutete! Conan schluckte, bemerkte noch immer den leicht metallischen Geschmack in seinem Mund und begab sich langsam zur Tür. Endlich gab die Tür seinem Druck nach, er erkannte die muffelige Luft der Tiefgarage sofort als er sie betrat. Erstaunt sah er sich um, erkannte den Fahrstuhl in der Wand, nur wenige Meter von ihm entfernt. Doch noch ehe Conan sich lange umschauen konnte, ließ ein Mark erschütternder Schrei ihm das Blut in den Adern gefrieren. Mit einem lauten Quietschen war ein schwarzer Wagen scharf um eine Kurve gebogen und hielt nun scheinbar direkt auf ihn zu. „Mist!“ Durch einen Satz nach hinten wollte Conan dem fahrenden Monster ausweichen, doch dieses hatte schon zwei Meter vor ihm mit knurrendem Motor gehalten. Geräuschlos wurde das Fenster der Beifahrerseite hinunter gefahren. „Steig ein!“ Vermouths Stimme hallte in der feuchten Gruft wider, sodass ihr Befehl scheinbar hundertmal Shinichis Gehör streifte. Schnell sprang er auf den Beifahrersitz, schloss die Tür des Wagens und sperrte so die durchdringende Kälte des unterirdischen Grabes aus. Doch um aufzuatmen war es jetzt noch zu früh. Noch hatten sie den Ausgang der Hölle nicht passiert und der Teufel hatte seine Augen, wie man wusste überall. Der knisternde Kamin wurde immer leiser, er hatte es scheinbar aufgegeben, die Anwesenden zu wärmen. Das Feuer selbst war schon längst erloschen, allein die rötliche Glut brach mit ihrem Knack ähnlichen Lauten ab und an das Schweigen. Im Wohnzimmer der Familie Kudo war es mucksmäuschenstill und doch tobte wohl in jedem der Anwesenden ein ganzes Orchester von Gedanken und Ideen. Müde sah Megure auf, er verfluchte die tickende Uhr, die bereits halb drei Uhr Morgens ankündigte. Man hatte bis jetzt nicht viele Worte verloren, allein die kurze Begrüßung und der kalte Händedruck des Hausherrn waren mitunter das einzige, was die unbarmherzige Stille unterbrochen hatte. Nun… nicht ganz, denn im Grunde lag die letzte Unruhe gar nicht mal allzu weit zurück. Vor wenigen Minuten war noch ein weiterer Agent des FBIs zu ihnen gestoßen. Er wurde von seinem Chef und seiner Kollegin mehr schlecht als recht begrüßt und wollte den beiden weder sagen, wo er gewesen war, noch warum er erst jetzt aufgetaucht war. Seit dem jedoch herrschte Stille. Das ganze war nicht aus zu halten! Megure fuhr sich mit der kalten Hand über die Stirn. Sie mussten doch etwas tun, egal wie unnütz ihre Gedanken vielleicht auch sein mögen, alles war besser als dem Zeiger der Uhr weiter bei seiner nie enden wollenden Wanderung zu zusehen. „Ich den-“ Megure räusperte sich, seine Stimme war rauer als gedacht. „Ich denke, wir sollten unsere Ideen und Gedanken zusammenlegen, vielleicht fällt uns dann etwas ein!“ Sein Blick streifte automatisch Mr. Black vom FBI, ehe er zu Yusaku schwenkte, der ihm nur geschlagen zu nickte. Auch Shuichi lauschte nun gespannt nach dem, was sich hinter ihm abspielte… oder abspielen sollte, denn nur kurz nach diesen Worten hatte die Stille wieder die Herrschaft über den Raum gewonnen. Genervt seufzend wandte sich Akai vom Fenster und dem weihnachtlichen Schneetreiben ab und ging mit langen Schritten in den Raum. Einer musste wohl oder übel den Anfang machen und alles sah danach aus, als müsste er dieser jemand sein. „Wir haben keinerlei Anhaltspunkte. Wir wissen nicht, wo wir suchen sollen. Wir können ihre Spur nicht verfolgen! Welche Möglichkeiten haben wir also, um ihn zu finden?“ Die Münder vieler Anwesenden öffneten sich nur kurz um sich schnell und ermüdet wieder zu schließen. Dieser Akai hatte mit seinen wenigen Worten ihre Möglichkeiten schon auf ein ‚unmöglich’ geschrumpft, was erwartete er denn jetzt bitte noch für eine Antwort? Jodie ließ sich jedoch nur wenig von ihm verunsichern, sie kannte ihren Kollegen nun schon lange genug, um zu wissen, dass er derlei Fragen nicht umsonst auf diese Art und Weise stellte. Es gab also keinerlei Möglichkeiten die Männer in schwarz zu finden. Nervös zernagte die Blondine sich die Unterlippe. „Natürlich!“ Verwunderte Blicke richteten sich auf Jodie, die langsam zu erklären begann. „Was ist mit der Brille und dem Abzeichen des Kleinen? Deren Signale müssten doch aufzufinden sein, oder? Ein Radargerät ist in meinem Laptop integriert, das wäre also kein Problem. Wir brauchen also nur noch die richtige Frequenz und-“ „Nein.“ Ihre leise Stimme ließ Jodie unweigerlich stoppen, alle Augen richteten sich auf seine Freundin. Mitleidige, traurige, verwirrte und fragende Blicke musste Ran nun mit einem einzigen Augenaufschlag kontern. Sie sah in die Gesichter seiner Freunde und hasste nichts mehr als den zarten Hoffnungsschimmer in ihren Augen auslöschen zu müssen. „Es tut mir Leid, aber… das wird nicht klappen.“ Traurig blickte sie zu Boden, sie musste ihre Stimme nicht erheben, auch so lauschte jeder ihren Worten, auch die Kinder, die dem Schlaf näher waren als dem Tag, hörten nun wieder angespannt zu. „Die Frequenz wird uns nicht zu Shinichi führen.“ „Ja, aber wieso denn nicht? Er hatte die Brille doch auf als er… als er ging.“ Fragend sah Kazuha sie an, bereute ihre Frage jedoch, als sie in die Augen ihrer Freundin sah. Langsam nickte Ran ihr zu. „Ja, er hatte sie an, seine Brille… und das Abzeichen hat er auch getragen.“ Ihr Versuch, den Detektiv Boys ein Lächeln zu schenken, schlug gnadenlos fehl. „Er hatte alles an… und dennoch wird das Signal uns nicht zu ihm, sondern lediglich in den Baker Park führen.“ Sie schluckte, machte eine kurze Pause, Ran musste sich erst sammeln. Den anderen brannte das ‚wieso’ geradezu auf der Zunge, aber sie ließen ihr die Zeit, die sie brauchte, ehe sie wieder zu erzählen begann. „Gin hat ihn gezwungen, all seine Sachen im Park zu lassen. Die Uhr, die Brille, der Remitter, sein Gürtel… Ich, ich weiß nicht, woher er von den Erfindungen wusste, aber er hat jede einzelne von Shinichi gefordert. Gin wollte…“ Sie schluckte, merkte, wie ihre Kehle zunehmend trocken wurde. „Er wollte kein Risiko eingehen, er wollte nicht, dass Shinichi ihm dazwischen funkt, also hat er… er wollte das Kind entführen, nicht den Oberschüler.“ Rans Worte waren weniger als ein flüstern. „Selbst seine Schuhe musste er ausziehen! In dieser Kälte! Er… er ist doch schon krank!“ Ihre Stimme wurde lauter, zitterte unter dem Druck ihrer Tränen. Traurig sah sie zu Boden, wie dumm von ihr. Wie dumm von ihr, sich darüber derart aufzuregen, Shinichi hatte im Moment vermutlich weitaus andere Probleme als seine laufende Nase. Rans Worte schienen das Feuer im Raum wieder entzündet zu haben. Während sich Yukiko entsetzt die Hand vor den Mund schlug, breitete sich in den Augen der anderen ein wütender Funken aus. „Diese feigen Schweine!“, kam es ungehalten von Heiji, der in seinem Zorn vom Sofa aufgesprungen war und nun mit schnellen Schritten im Zimmer umher tigerte. „Denen is auch gar nichts zu blöd!“ „Ts…“ Das verächtliche schnauben Shuichis zog, von ihm unbeachtet, die Aufmerksamkeit aller auf sich. „Von wegen zu blöd… Gin wird das ganze geradezu genossen haben!“ Die Lippen des jungen Agenten wurden schmal, ohne seine Worte zu erklären, wandte er sich dem rötlichen Schein des Kamins zu, starrte ausdruckslos in die Glut. Yusakus Blick wandte sich von Akai zu Black, dieser jedoch schüttelte nur müde den Kopf; das zu erklären, würde viel zu lange dauern, es war Akais Kampf und er würde den Teufel tun, sein Schlachtfeld mit irgendwem zu teilen. Die drückende Stille, die sich langsam in den Raum zurück geschlichen hatte, wurde von einer ungewohnt hohen Stimme unterbrochen. „Sag mal Ran-“ Die Augen sämtlicher Erwachsenen waren nun auf den kleinen Jungen gerichtet. Mitsuhiko schätzte die Aufmerksamkeit zwar, zeigte jedoch leichte Röte neben seinen Sommersprossen. So dauerte es eine Weile bis er sie wieder ansprach. „Ich – ähm, also, hat Conan seine Jacke auch ausziehen müssen, Ran?“ „Mhm?“ Sie sah ihn überrascht an. Mitsuhiko bemerkte bald wie ihre Augen erneut trüb wurden. Wieder rief sie sich das Bild Shinichis in Erinnerung, um dem Kleinen eine möglichst genaue Antwort auf seine Frage geben zu können. „Nein…“ Ihre Stimme klang weit entfernt. „Nein… also nicht, dass ich wüsste. Er müsste sie noch anhaben. Aber wieso fragst du? Wie soll uns denn seine Jacke helfen?“ Langsam schüttelte Mitsuhiko den Kopf. „Nicht seine Jacke selbst, sondern sein Jackett darunter!“ Mehr als fragende Blicke hatte man für die Antwort des Jungen jedoch noch immer nicht übrig, allein Ayumi schien langsam zu begreifen. „Die Wanzen! Die Wanzen, die er an seinem Jackett trägt. Die, die wir damals in der Höhle verteilt haben!“ begeistert nickte Genta den beiden zu. „Wenn er die noch hat, dann-“ „Dann haben wir noch eine Chance!“ Der zarte Hoffnungsschimmer in Rans Stimme flößte den anderen Anwesen erneuten Tatendrang ein. Unsicher sah sie zu Megure und James Black, die beiden wechselten kurze Blicke und nickten ihr dann zu. „Versuchen wir’s!“ Während Mr. Black die ersten Anweisungen gab und Jodie das Haus verließ um ihren Laptop zu holen, fand Megure sein Lächeln wieder und nickte den Kindern anerkennend zu. „Gut gemacht!“ Schnell war der Wohnzimmertisch der Kudos frei geräumt, sodass die vor Kälte zitternde Agentin den Laptop aufbauen konnte. Jodie war so schnell sie konnte durch den tiefen Schnee gestampft, die graue Tasche wie einen Schatz fest an ihre Brust gepresst. Sie mussten sich beeilen, jede Sekunde konnte entscheidend sein. Eilig klappte sie den Bildschirm auf, zusammen mit den anderen wartete sie ungeduldig darauf, dass der PC endlich hochfuhr. Als sie das Programm endlich geladen hatte, hielten ihre Finger jedoch auf der Tastatur inne. Takagi, der ihr ungeduldig über die Schulter sah, begriff nicht, warum die routinierte Agentin plötzlich in ihren Bewegungen inne hielt. „Was ist los?“ Angespannt biss sich Jodie auf die Unterlippe. „Wir brauchen die richtige Frequenz! Ich kann sie suchen… aber woher wissen wir, dass es die richtige ist?“ „Suchen Sie nach drei Punkten direkt hier im Haus!“ Überrascht wandte sich Jodie an Heiji, der sie jedoch nur ungeduldig ansah. „Na das is doch nicht so schwer! Die drei hier haben den gleichen Remitter wie Kudo, die Wahrscheinlichkeit, das auch die Wanzen auf diese Frequenz abgestimmt sind, is groß.“ Heiji schluckte, überhörte den Zweifel in seiner Stimme absichtlich. „Wir haben nichts anderes! Nu machen se schon!“ Jodie suchte instinktiv den Blick von James Black, als dieser ihr dann ernst zu nickte, rauschten ihre Finger über die Tastatur. Nach jedem neuen Versuch stöhnten die Tasten erneut unter dem Druck ihrer Finger. Wieder nichts. Sie mussten Glück haben … bitte, nur dieses eine Mal! Wieder falsch. Wenn sie die richtige Frequenz nicht bald fanden, würde ihre Suche noch die ganze Nacht dauern. „Da!“ Kazuhas zitternde Finger deuteten auf drei kleine Punkte, die im Zentrum des Bildschirms vor sich hin blinkten. Ran schluckte, merkte wie ihre Kehle langsam trocken wurde, als Jodie den Radius immer mehr erweiterte. „Hier…“ Die stille Anspannung im Raum verdichtete sich, die eben noch aufgeregt glänzenden Augen der Anwesenden wurden in wenigen Sekunden trüb. Zwei weitere Punkte waren nun auf dem Monitor zu erkennen. Ihr regelmäßiges Blinken war die einzige Bewegung, die man sah, ansonsten verharrten die Punkte regungslos an ihrem Platz. Sie rührten sich nicht, waren still, starr… tot. Ran spürte wie sich ihre Fingernägel in ihr Fleisch bohrten, sie hätte das nicht zulassen dürfen! Sie hätte es verhindern müssen, irgendwie! Gebannt schaute sie auf den Monitor, erkannte statt der gelben Punkte jedoch den langsam fallenden Schnee. Die Flocken waren von der Laterne in goldenes Licht getaucht, begruben Brille und Abzeichen langsam unter ihrem kalten Leichentuch. Eine zarte Gänsehaut brachte sie zum frösteln. Langsam suchte sie die Blicke der anderen, bemerkte aber, dass sie entweder selbst von den blinkenden Punkten in den Bann gezogen wurden, oder ihrem Blick ganz einfach nur auswichen. Auch Jodie bemerkte Rans Augen in ihrem Nacken. Ein gekünsteltes Räuspern rief die Anwesenden wieder zurück in die Realität. Wieder erweiterte sie den Radius, noch mal… noch mal und noch breiter. Nach dem letzten Tastenanschlag entstand eine Pause, noch immer blinkten nur fünf Punkte auf dem dunklen Bildschirm. Jodie schluckte, spürte wie der Klos in ihrem Hals langsam wuchs. „Einen größeren Radius bekomme ich mit diesem Programm nicht.“ Ihre Stimme wurde leiser, Bedauern schwang in ihrem Ton mit. „Es tut mir Leid.“ Rans Herz wäre fast zum Stillstand gekommen. War das wirklich alles? Konnten sie wirklich nicht mehr tun? Entsetzt suchte sie den Blick Yusakus, doch auch die Augen des Vaters zeigten in diesem Moment nur pures Entsetzen. „Das… das kann doch nicht sein!“ Seine brüchige Stimme wurde lauter. „Wir müssen doch noch etwas tun können!“ Yusakus Blick traf James Black gezielt, der graue Schnurrbart zuckte kurz, blieb aber dann weiterhin stumm. Eine lange Pause entstand, ehe die gutmütigen Augen die viel zu sterilen Worte begleiteten. „Es wird dauern… aber es gibt tatsächlich Möglichkeiten, den Radius zu erweitern.“ „Dann tun Sie das verdammt noch mal!“ Noch ehe Black sich die richtigen Worte zurecht legen konnte, sprach Shuichi das aus, was sowohl er als auch Jodie dachten, nur weit weniger einfühlsam, als er es getan hätte. „Das würde uns nichts nützen!“ Die Zähne des Schriftstellers mahlten beunruhigend aufeinander, als er sich zu Akai umdrehte, der als einziger das langsam verlöschende Feuer noch für interessanter hielt als den Monitor. „Was? Aber wieso denn nicht?“ Miwako, die bis jetzt stumm Rans Leiden verfolgt hatte, konnte und wollte es nun nicht akzeptieren, dass dieser Kerl die winzige Hoffnung, die sie noch hatten, gleich im Keim erstickte! Sie verstand es nicht! Sie verstand ihn nicht… Dieser Shuichi Akai war der einzige, der wohl am wenigsten Interesse an der ganzen Rettungsaktion zeigte und doch erkannte sie im seichten Schein der Glut auch immer wieder Shinichi Kudo in seinen Zügen. Etwas an seinem Verhalten, an seinen Worten und die Art und Weise in der er sprach, erinnerte sie an Conan. Satos Lippen wurden schmal. Er erinnerte sie an den Conan, der noch vor wenigen Tagen im Cafe Poirot einen Mordfall löste und das Leben eines Menschen damit vollkommen ruinierte. Ohne sich den anderen zu zuwenden begann Akai zu erklären. „Wenn die Organisation ihn hat und von allen anderen Erfindungen wusste, wie wahrscheinlich ist es dann, dass sie das Risiko eingehen, durch diese Wanzen gefunden zu werden? Wenn Kudo tatsächlich noch im Besitz der Wanzen ist, sind sie anders vorgegangen. Wahrscheinlich ist der Ort, an den sie ihn gebracht haben, so präpariert, dass die Erfindung keine Signale senden kann, oder eben so, dass wir sie nicht empfangen können. Die Chancen, ihn auf diese Art und Weise zu finden, sind gleich-“ „Hier!“ Jodies raue Stimmte hörte sich selbst für ihre eigenen Ohren fremd an. „Da- Da war noch einer, noch ein Punkt! Ich bin sicher, dass ich einen gesehen habe!“ Sie sprach wie in Trance, versuchte mehr sich selbst zu überzeugen als die anderen, die sich nun wieder um sie versammelten. Auch Akai war nun zu ihnen getreten, beobachtete unruhig den schwarzen Monitor. Es schien als ob der ein oder andere sogar das Luft holen vermied, sodass die Stille im Raum sich verdichtete. Selbst die verhassten Zeiger der Uhr machten den Anschein plötzlich langsamer zu ticken. Unruhig biss sich Ran auf die Unterlippe, sie wollte Jodie so gerne glauben. Sie wollte so gerne wieder hoffen. Aber der Punkt hätte dann doch längst wieder aufleuchten müssen! Sie hätten ihn doch mittlerweile alle sehen müssen… wenn es ihn wirklich gäbe. Zitternd atmete sie aus, bemerkte erst jetzt, dass sie die Luft bis gerade angehalten hatte. „Da!“ Sie hatten ihn alle gesehen, der Monitor hatte den kleinen Punkt kurz frei gegeben, ehe er ihn schnell drauf wieder verschlang. Es dauerte eine Weile bis er wieder auftauchte. Mit jedem mal schienen die Abstände zwischen seinem verschwinden und wieder erscheinen geringer zu werden, ähnlich einem Herzschlag, der sich langsam erhöhte. Ein unsichtbares Aufatmen ging durch die Reihen der Anwesenden. Sie hatten ihn gefunden. < Shinichi… > Ihre Augen verfolgten den kleinen Punkt, ließen ihn nicht mehr los. Ran merkte, wie sich ihr Herz zusammenzog, er schien ihr in diesem Moment so nah. Sie konnte ihn sehen… und doch war er Kilometer weit von ihr entfernt, noch schlimmer, er war noch immer in der Gewalt dieser Männer. Ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken als sie an die eisigen Augen Gins dachte, wie oft hatten eben diese Augen wohl Shinichi in der Nacht verfolgt? Wie hatte er es nur geschafft, ihr mit dieser Gefahr im Rücken immer wieder Mut zu machen, woher hatte er diese Kraft genommen? Aber vor allem… wie hatte sie es ihm gedankt? Mit einem bebenden Seufzer ließ sie sich auf das Sofa hinter sich fallen, ohne dabei den kleinen Punkt aus den Augen zu lassen, der wie eine flimmernde Sternschnuppe über den schwarzen Bildschirm zog. Sie war ihm in den Rücken gefallen! Sie hatte seinem Vater Recht gegeben, sie hatte ihn weg geschickt! Und allein wegen ihr… allein wegen ihr war er jetzt in Gefahr! Wütend biss sie sich auf die Unterlippe, schüttelte abwertend den Kopf. Sie würde ihn retten! Sie riss ihren Blick von dem kleinen Punkt los, jedoch nicht, ohne ihn aus den Augenwinkeln heraus weiter zu beobachten. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch die anderen Anwesenden noch immer wie gebannt auf das kleine Signal schauten, ihre Gesichter zeigten keinerlei Emotionen. Allein pures Erstaunen schien in ihren Zügen zu liegen, als hätte man sie in diesen wenigen Sekunden eingefroren. Vorsichtig stand Ran wieder auf, merkte, dass es ein Risiko war, sich auf ihre Beine zu verlassen, ihre Knie zitterten, doch sie ignorierte es. „Was stehen wir hier noch rum?“ Sie sah, wie die Gesichter der Angesprochenen zuckten, sie waren aufmerksam, vermieden es jedoch, sich ihr zuzuwenden. Keiner wollte das Signal aus den Augen lassen. „Wir haben ihn gefunden! Wir haben ihn! Worauf warten wir dann noch? Wir müssen ihm helfen!“ Ihre flehenden Worte schienen sie aus ihrer Trance zu reißen. Auf den Gesichtern der Kinder erschien das Lächeln, welches diese Nacht schon viel zu lange verschwunden gewesen war. Doch neben der Freude der Kleinen zeichnete sich auf den erleichterten Gesichtern der Erwachsenen schnell wieder Sorge ab. „Tss…“ Akais Blick behielt den kleinen blinkenden Punkt noch immer Auge. Das ganze war viel zu leicht! Es wäre viel zu einfach, wenn sie ihn jetzt so leicht finden würden, das war nicht die Art und Weise der Organisation Gefangene zu machen. Shuichi fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, wandte sich leise grummelnd vom PC ab und ging mit ruhigen Schritten zum Fenster. Akai spürte die stechenden Blicke Yusakus in seinem Nacken, der besorgte Vater schien ihm nicht zu vertrauen, oder aber er teilte Shuichis Unruhe. Still betrachtete er das draußen tobende Schneetreiben, er hörte wie die Schneeflocken ans Fenster klopften und um Einlass baten, aber er würde sie nicht hinein lassen… die Wärme in diesem Haus würde ihren Tod bedeuten. „Was ist los mit euch?“ Rans laute Stimme bescherte ihr die Aufmerksamkeit, die sie wollte, Akai drehte sich erstaunt über die plötzliche Lautstärke des Mädchens um und auch Yusakus Blick ruhte nun auf ihr. Ein besorgter Schatten zeigte sich über Yusakus Augen, als er Ran betrachtete. Ihre Wangen hatten ein fiebriges Rot, das durch ihre ansonsten blasse Erscheinung nur noch deutlicher hervortrat. Yusaku konnte erkennen, dass ihre feste Stimme auf einem wackligen Fundament stand, ihre Knie zitterten und sie knetete in nervösen Bewegungen ihre Finger, aber das, was dem Autor am meisten Sorgen machte, waren ihre Augen. Ein Blick, der für alles bereit war. Augen, die vor Tatendrang glänzten und diesen Glanz mit den von Angst und Trauer sprechenden Tränen teilten. Sie wollte ihn retten. Aus ihren Augen sprach der Wille alles für ihn zu tun… alles zu tun. um Shinichi in Sicherheit zu wissen. „Mhm…“ Ein leises grummeln entkam seiner Kehle und brachte seinen Schnurrbart zum Zucken. Nachdenklich vergrub Yusaku die Hände in der Tasche, war, ohne dass ihn jemand bemerkte, in der Küche verschwunden. Die Diskussion ging auch ohne den Schriftsteller weiter, noch immer ruhten die Augen der Anwesenden auf der jungen Frau. Megure und James Black tauschten beunruhigte Blicke miteinander aus. Daraufhin nickte Megure Inspektor Sato zu, die ihr Schicksal leise seufzend annahm, während sich die Männer der Polizei mit Heiji und dem FBI zusammen taten und begannen, Pläne zu schmieden. Inspektor Sato schritt langsam auf Ran zu und begann mit möglichst ruhigem Ton auf die junge Frau einzureden. „Natürlich werden wir ihn retten, Ran! Da wir jetzt wissen, wo er ist, steht das ganz außer Frage.“ Sie versuchte ein Lächeln, merkte aber bald, dass Ran mit dieser Antwort noch lange nicht zufrieden war. „Wir müssen jedoch langsam und vorsichtig vorgehen, denn-“ „Shinichi hat aber vielleicht nicht die Zeit, dass wir es langsam angehen können!“ Die Panik in Rans Stimme war nun nicht mehr zu überhören. Kazuha wollte die Hand auf die Schulter ihrer Freundin legen, sie beruhigen, doch Ran nahm sie gar nicht wahr. Ihr vorwurfsvoller Blick ging durch die Runde, sie merkte, dass keiner der Anwesenden ihren Augen standhalten konnte, sie alle wichen ihr aus, bis Miwako wieder zu sprechen begann. „Natürlich, Ran, das wissen wir. Aber hast du dir das Signal schon einmal genauer angesehen?“ Die Augen der Angesprochenen wurden groß, nachdenklich wandte sie sich zum Bildschirm. „Es… es ist ziemlich schnell.“ Den fragenden Unterton in Rans Stimme beantwortete Sato mit einem Nicken. „Das ist es. Wir müssen also davon ausgehen, dass sich Shinichi derzeit in einem Auto oder ähnlichem befindet.“ Sie nickte zum Fenster, welches den Schneeflocken noch immer als Trommel diente. „In dieser Dunkelheit und mit dem Sturm können wir keinen Großeinsatz mit den Waagen starten, das wäre das reinste Selbstmordkommando.“ Ran schluckte, spürte wie der Klos in ihrem Hals langsam wuchs… sie wusste, dass die Polizistin recht hatte, aber sie wollte das einfach nicht hören. „Außerdem ist es so viel zu Gefährlich, nicht nur für uns … sondern auch für Shinichi! Wir brauchen einen Plan.“ „Aber…“ Ran stockte, ihre Kehle hatte sich zugeschnürt. Sie wusste, das sie recht hatte… Beunruhigt hörte sie, wie die Polizei und das FBI zusammen mit Heiji Pläne schmiedeten, man holte Stadtpläne, um zu sehen, wo in etwa sich der Wagen mit dem kleinen Jungen befinden könnte. Sie alle versuchten ihm zu helfen und ausgerechnet sie, die an all dem hier Schuld war, stand nur nutzlos in der Gegend. „Es ist nicht deine Schuld, Ran.“ Überrascht drehte sich die Angesprochene um. Vor ihr stand Yusaku Kudo, er versuchte ein Lächeln, hielt ihr eine Tasse duftenden Tees entgegen. „Hier, trink das und versuch dich ein wenig zu beruhigen.“ Ran zögerte, sie hielt dem Blick seiner blauen Augen nicht lang stand, mit dem er sie hinter den Brillengläsern betrachtete, dankend nahm sie die Tasse entgegen und ließ sich erschöpft auf dem Sofa nieder. Ran knetete das warme Porzellan in ihrer Hand, schaute nicht auf, als sich sein Vater neben sie setze. Unruhig betrachtete er das blasse Mädchen an seiner Seite… oder besser die junge Frau, die nun neben ihm saß, denn anders als bei seinem Sohn waren die Jahre an ihr nicht spurlos vorüber gezogen. Sie war erwachsen geworden. Sie war die Frau, die sein Sohn liebte… schon seit klein auf. Yusaku seufzte, beobachtete unruhig den blassen Dunst des Tees, der Ran um die Nase wehte. „Es ist nicht deine Schuld, Ran! Du hättest es nicht verhindern können… wir haben alle geahnt, dass eine gewisse Gefahr im Raum schwebt. Was heute Abend im Park passiert ist, hätte keiner von uns vorher erahnen können… weder du, noch Shinichi hätten es verhindern können.“ Ran wollte schlucken, merkte jedoch, dass der Klos in ihrem Hals das nicht zuließ, ohne aufzusehen lauschte sie weiter der vertrauten Stimme seines Vaters. „Wir werden ihn retten, Ran! Du wirst schon sehen… du kennst Shinichi doch, er ist hart im nehmen, er wird das schon schaffen.“ Seine ruhige Stimme klang überzeugt, als sie aufsah, erkannte Ran ein hoffnungsvolles Lächeln unter dem dichten Schnurrbart. „Du musst dich beruhigen, Ran… Shinichi wird dich nicht gerne so sehen, wenn er erst einmal wieder da ist.“ Ran wurde rot, strich sich eine einsame Träne aus ihrem Augenwinkel. „Er wird es schon schaffen, Ran.“ Sie schwieg, beobachtete die kleinen Wellenbewegungen in ihrer Teetasse, die durch ihre zitternden Hände entstanden. „Ich werde ihm helfen…“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, doch Yusaku hatte sie gehört, seine Lippen wurden schmal, als er ihr antwortete. „Das wirst du, Ran… aber erst einmal musst du neue Kraft schöpfen...“ Er wandte den Kopf von ihr ab, schaute ins Leere, während die Lichtreflexe auf seiner Brille seine Augen verbargen. „Trink einen Schluck Tee… danach wird es dir besser gehen.“ Langsam stand er auf, während er ruhig auf die kleine Gruppe zu schritt, beobachtete er noch aus dem Augenwinkel heraus, wie sie ihm eine Weile nachsah, ehe ihre Lippen die Teetasse berührten. Der Tee tat unwahrscheinlich gut. Sofort entspannte sich ihre trockene Kehle, die warme Kräutermischung war wie eine Salbe, die sich beruhigend über ihre Wunden legte. In wenigen Zügen hatte Ran die kleine Teetasse geleert, sie war wohl doch durstig gewesen. Zögernd stellte sie das langsam erkaltende Porzellan zurück auf den Tisch, sah auf und erkannte das FBI, die Polizei sowie auch Yusaku und Heiji in reger Diskussion, wie man das Leben ihres Freundes am besten retten sollte. Langsam ließ sie sich gegen sie Sofalehne sinken, eine wohltuende Müdigkeit breitete sich in ihr aus. Sie gähnte, strich sich müde über die Augen, ihre Lider wurden immer schwerer. Ran wehrte sich nicht, die Wärme des Tees zusammen mit den beruhigenden Worten des Autors, die noch in ihren Ohren hallten, betäubten ihren Verstand. Sie mussten ihn einfach finden. Diese Gedanken und ein Letzter Blick auf den kleinen Signalpunkt begleiteten sie ins Reich der Träume. Im Hintergrund hörte man das leise Säuseln einer Geige, die scheinbar den zarten Tanz der Schneeflocken mit ihrem Klang begleitete. Das kurze Piepsen der Telefonsprechanlage durchbrach die ruhigen Töne. „Gin?“ Bordeaux’ Stimme war ruhig und fordernd. „Es geht los, bereite alles vor… und nimm du ihn mit. Ich habe keine Lust, mir das grinsende Gesicht die ganze Fahrt über anzusehen.“ Ruhig blies er den Rauch seiner Zigarre durch die halb geöffneten Lippen. „Gut, dann bis gleich.“ Mit einem klackenden Geräusch fand sich der Telefonhörer wieder in seiner Station ein. Der blaue Computermonitor tauchte den Raum in ein kühles Licht. Mit einem missbilligendem Lächeln verfolgte Bordeaux den kleinen Punkt, der sich immer weiter von ihm weg bewegte. Traurig schüttelte er den Kopf. „Tss… aber, aber Mr. Holmes… es sieht ganz so aus als wüssten Sie meine Gastfreundschaft nicht zu schätzen.“ Die Lider schlossen sich langsam über den kalten, blauen Augen, als sich der Boss der Organisation in seinen Sessel sinken ließ. Automatisch führte seine Hand gleichmäßig kreisende Bewegungen aus und brachte so den Wein dazu im Kreis zu laufen. Immer enger presste sich die Flüssigkeit an das kühle Kristall. Panisch zog sie Runde um Runde… scheinbar auf der Flucht. Doch es gab kein Entkommen. Genüsslich führte Bordeaux das Glas an seine Lippen und trank es Schluck für Schluck aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)