Black Lies von Shelling__Ford (Teil 4) ================================================================================ Prolog: Spinnennetz ------------------- Spinnennetz Hallo meine lieben Leser ^-^, lang, lang ist’s her ^//^. Aber nun kann ich euch endlich die Fortsetzung von „Erfrierendes Herz“ vorstellen! Tut mir leid das es nicht eher ging ^//^; aber das lässt meine Schule leider nicht zu >//<; Jetzt aber hoffe ich euch jeden Freitag mich einem neuen Kappi versorgen zu können. Bevor ich jetzt beginne will ich noch meinem Beta Leser Diracdet danken ^_^ der mir bei allerlei Rechtschreibproblemen hilft und viel Arbeit und Zeit in diese FF investiert Danke , *knuddel*! Und wie ihr in der Kapitelübersicht schon gesehen habt ist die liebe Leira für mein Cover verantwortlich! Ich finde es einfach umwerfend und dank ihr sehr dafür *knuddel*. Also dann … genug gelabert ^^, Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr das euch meine neue Geschichte gefällt! Alles liebe, eure Shelling Ford Der graue Rauch seiner Zigarette legte sich, verblasste langsam. Er kräuselte sich träge im Raum, ähnlich den kleinen Schneeflocken, die Tokio ein weiteres Mal mit einer Aufführung beehrten. Still beobachteten seine kühlen blauen Augen, wie sie langsam zu Boden tanzten. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück, spürte das kalte Leder unter seinen Fingern und blickte ruhig aus dem Fenster. Ein Lächeln verzog die schmalen Lippen, während er das dichte Schneegestöber beobachtete. Lautlos, leicht und kalt breitete sich das weiße Leichentuch über Tokio aus. Allein die bunte Weihnachtsbeleuchtung durchbrach das reine, scheinbar endlose Weiß. Durchzogen es mit gelben, teilweise auch rötlichen Flecken. Weihnachten, das Fest der Liebe ... Störrisch schüttelte er den Kopf, lächelte, ehe er einen erneuten Schluck trank. Es war nicht das wärmende Prickeln des Alkohols, das ihn schüttelte, es war das innere Lachen, welches er nur mit Mühe unterdrücken konnte. Denn dieses Jahr trug der Weihnachtsmann Schwarz. Moriarty hatte den aufgespürt, der immer mal wieder einen seiner sorgfältig gesponnen Fäden durchgeschnitten hatte. Der emsige Detektiv, der versuchte, aus diesem Gewühl von Schnüren den einen Faden zu finden, der ihn zu ihm führte. Seine Augen glänzten, genüsslich rieb er sich die Hände. Dieses Mal war die Spinne schneller gewesen. Wohlwollend beobachtete er die rötliche Flüssigkeit in seinem Glas, hielt sie gegen das Licht. Er hatte die Vibration an dem kleinen Faden gespürt, wusste nun, wo sich sein Gegner befand, konnte drauf reagieren, hatte Zeit und war im Vorteil. Das Lächeln entblößte seine Zähne, weiß, sie verstärkten die Kälte in seinen Zügen. Die kleinen Härchen auf seinem Arm stellten sich auf, nicht etwas aus Angst, nicht aus Kälte. Nein. Er freute sich! Sein Lachen erfüllte den Raum, blieb in diesem jedoch stumpf, sackte zu Boden wie der eisige Schnee. Erst ein lautes Klopfen unterbrach ihn. "Ja!" Schnell erkannte er, wer dort im Licht des Türrahmens stand, winkte ihn mit ruhiger Hand zu sich. "Gin. Nur herein, nur herein." Sicheren Schrittes gehorchte dieser seinem Befehl, trat ein, leistete einer Handbewegung folge, die ihn aufforderte sich zu setzen. Die schweren Pranken des Bosses griffen nach einer kleinen Holzschatulle. Teures Teakholz mit edlen Verzierungen, das nichts weiter enthielt als seine Zigaretten. Eine presste er zwischen die dünnen Lippen, die andere rollte er mit einer kurzen Handbewegung über die kalte Marmorplatte zu Gin. Der nahm sie auf, gab erst seinem Boss, dann sich selbst Feuer. Lange schwiegen sich die beiden Männer an, rauchten, blieben jedoch stumm. Die halb geschlossenen Augen hatten es nicht nötig, Gin anzusehen, während er sprach. „Habt ihr sie?“ Über das Gesicht des Jüngeren glitt ein Lächeln, das jedem anderen wohl das Blut in den Adern hätte gefrieren lassen. „Ja.“ Sein Grinsen wurde breiter, bedrohlich glühte seine Zigarette auf. „Sie ist gerade eben eingetroffen. Diesen verräterischen Gestank würde ich überall erkennen.“ Seine Fingerspitzen trommelten aneinander, die Lider waren nun gänzlich über die blauen Augen geglitten. Zurückgelehnt in seinen ledernen Sessel saß er da, Gin ihm gegenüber schluckte. Er hatte keine Reaktion erwartet, kein Lachen, nichts, dafür kannte er seinen Boss doch schon zu gut. Nicht ein Zucken der Augen, nicht eine Bewegung des Mundes verriet, was in seinem Kopf nun vorging. In seinem Hirn tobte ein Feuerwerk, dessen Lichter nie nach außen drangen, sondern schon im Ansatz von der allgegenwärtigen Dunkelheit verschlungen wurden. Umso gefährlicher erschienen die kalten Augen, als er sie wieder öffnete, umso bedrohlicher jetzt das schmale Lachen auf seinen Lippen, jetzt, nachdem sein Verstand die bisherigen Ergebnisse durchgegangen war, war eines ganz sicher, Holmes hatte nicht den Ansatz einer Chance! Das kurze Kichern, das sich dem glatt rasierten Hals entlockte, wirkte bedrohlicher als sein Lachen, welches noch immer in Gins Ohren hallte. Auch sein Mund verzog sich, entblößte die weißen Zähne. Dieses stumpfe und geheimnisvolle Kichern bedeutete Überlegenheit! Vernichtung... Tod! Gin grinste, seine Augen wurden schmal, genüsslich drückte er seine Zigarette aus. Drehte und drückte den kleinen, glühenden Rest so lange, bis sämtliches Licht erloschen war. „Du weißt, was du zu tun hast?“ Aufmerksam durchbohrten ihn die kalten Augen. Gin hielt stand, schaute seinen Boss an, allerdings mit weit weniger Beständigkeit und auch das Lächeln auf seinen Lippen war nur schwach. „Ja. Ja, ich denke schon!“ Lange begegneten sich ihre Blicke, die buschigen Augenbrauen über den kalten Augen hoben sich interessiert. „Mhm...“ Wieder war sie da, die nachdenkliche Stille, die den Raum mit Anspannung füllte. Seine schweren Hände griffen eine Karaffe, deren Inhalt er langsam in ein Glas goss. Tropfen für Tropfen sammelte sich die rote Flüssigkeit in dem Kristall. Den Schauer auf Gins Armen, sei es nun aus Angst oder Freude, registrierte er nicht, widmete sich noch immer seinem Getränk. Der blonde Mörder erschrak, fast krallte er die Fingernägel in den Sitz, als er ihn ansprach. „Du weißt…, er ist nicht Holmes!?“ Gin nickte gehorsam, für ihn das Signal fort zu fahren. Geheimniskrämerisch fuhr er sich mit der Hand über den Mund, während er redete. Sprach mehr zu sich als zu seinem Gegenüber. „Wir können Watson diesmal nicht gebrauchen…“ Die schmalen Lippen entblößten seine Zähne, sein Lächeln kam dem Fletschen eines Tieres gleich. Bereit zum Angriff. „Wir nutzen das, was ihn von seinem Idol unterscheidet. Das, wessen Opfer er törichterweise geworden ist… dieser Träumer!“ Er lachte auf. Auch Gins Muskeln spannten sich an, er nickte, in seinen Augen blitzte ein amüsierter Funke auf. Er hatte verstanden. Das Lockmittel war somit klar. Die blauen Augen ruhten auf ihm, Gin merkte nicht, dass sein Arbeitgeber ihn beobachtete. Interessiert hob er die Brauen, als er das kleine Lächeln und die geballten Fäuste sah, unter deren Druck Gins Fingerknöchel weißlich schimmerten. Er war wirklich einer seiner besten Männer… fast schon zu gut, mochte man meinen. Jemand, dem man Freiheiten lassen musste, um ihn im Zaun zu halten, kontrollieren zu können. „Gin!“ Er lächelte, schaute in die abwartenden Augen. „Viel Vergnügen!“ Er nickte, stand dann auf und senkte den Kopf abermals um eine Verbeugung anzudeuten. Der schwarze Mantel wehte in der Geschwindigkeit, in der er zur Tür schritt, doch als seine Hand die Klinke umfasste, ertönte die kalte Stimme erneut. „Einen Gefallen noch…!“ Der fast schon väterliche Ton trieb Gins Pulsfrequenz hoch. Er drehte sich nicht um, öffnete nur die Tür und blieb darin stehen. Er spürte, wie sich die blauen Augen ihn rücklings durchbohrten. „Keine Fehler mehr!“ Gins Mund wurde mit einem Mal trocken, das zischende Geräusch seiner Atmung und ein stummes Nicken waren das Letzte, das der Boss sah, ehe er aus der Tür verschwand. Seine Augen gruben sich in die geschlossene Tür, belächelten ihn leicht. < Mein lieber Gin… du weißt doch! Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser!> Er stand auf, reckte sich stöhnend, schnappte sich sein Glas und stellte sich ans Fenster. Die weißlichen Strahlen des Mondes kämpften sich nur schwerfällig durch die dicken Wolken. Still nahm er einen Schluck, ließ seinen Blick erneut zum Himmel gleiten, lächelte, als er das Motorengeräusch des alten Porsche hörte. Fast automatisch schwenkte seine Hand das Glas. Kreisrunde, ruhige Bewegungen, die die rote Flüssigkeit zum Rauschen brachten, schwangen durch das fade Licht. Er seufzte fast schon mitleidig. Er lachte auf. < Liebe… sie richtet immer wieder aufs neue Schaden an… nicht wahr? Sharon?> Er schüttelte mit einem bedauernden Lächeln den Kopf, sein Blick glitt über den Schnee, verfolgte die tanzenden Schneeflocken, bis sie zu Boden gefallen waren. Dort starr, regungslos… tot liegen blieben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)