Reich & Schön ! von thelastbird (Haussklaven haben es nicht leicht . [ Zorro x Sanji. ]) ================================================================================ Prolog: No problem for me; I'm Superman! ---------------------------------------- Das hier ist mal ein bisschen was altes, quasi. Das alte Pairing, eine alte Story .. aber ich versuchs gut auf zubacken und frisch zu servieren. :D Damit ihrs trotzdem lest.. xD (!) Ich möchte darauf hinweisen, das die Charakter nicht mir gehören und ich auch kein Geld damit verdiene. o_o Will auch nicht. q: Gehört alles jemand anderem - nur die Idee nicht. :D Und jetzt viel Spaß hiermit ! :D ~ Reich und Schön! ~ N0. 1 – No Problem for me; I'm Superman! „Lorenor Zorro?“ Mein Name erklang, gefolgt von einem unangenehmen Knacken, durch den Lautsprecher des Wartezimmers, und wie auf Kommando drehten sich alle Köpfe zu mir um. Ich erhob mich schwerfällig, schleifte meinen müden Körper durch den Raum auf die Tür zu, in der die Arzthelferin lehnte und mich mit einer fast mütterlichen Fürsorglichkeit ins Behandlungszimmer brachte. Ich war froh, den überfüllten Raum mit den ganzen Mitkranken verlassen zu können. Die Ärztin, eine ältere Dame mit ergrautem Haar und einer streng wirkenden Brille auf der Nase, drehte sich auf ihrem Drehstuhl um und hielt mir emotionslos die Hand hin. Ich wusste schon, wieso ich Ärzte nicht mochte. „Herr... Zorro?“ Über meinen Nachnamen stolperten sie alle. Aber ich konnte ja auch nichts dafür, das ich in diese Teufelsfamilie hineingeboren worden war. „Ja, richtig.“ „Setzen sie sich doch.“ Ich folgte ihrem Befehl brav, ließ mich auf dem Untersuchungsstuhl nieder und folgte mit trübem Blick ihre Finger, die rasend schnell über die Tastatur des Computers fuhren, bevor sie diese Aufgabe an ihre Helferin übertrug. „Also, was führt sie zu mir?“ Intelligente Frage. Darauf sollte sie eine ebenso intelligente Antwort bekommen. „Ich bin krank.“ Fast schön, wie sich ihre Gesichtszüge von verwirrt in ein wenig beleidigt wandelten. „Davon bin ich ausgegangen. Was haben sie denn für Beschwerden?“ „Seit knapp zwei Tagen habe ich Fieber, ich huste und schniefe eigentlich dauerhaft vor mich hin und mein Kopf fühlt sich an wie eine überreife Tomate. Zu dick.“ „Eine Erkältung also.“ Nee, echt? Mein Gott, danke Frau Doktor, da wär ich jetzt ohne sie niemals drauf gekommen! Oh ja, ich hasste Ärzte. Doch ich hielt lieber den Mund – den Medikamente wollte ich trotzdem. Und die würde ich sicher nicht bekommen, wenn ich frech wurde. Ohne das jemand im Raum ein weiteres Wort verlor wurde mein Fieber gemessen, meine Brust, nachdem ich mich entkleidet hatte abgehört und schließlich noch mein Mundinneres untersucht. Nach dieser überaus lästigen Prozedur verscheuchte die Ärztin ihre Gehilfin vom Rechner und begann wieder, wie wild auf die Tasten einzuhämmern. „Ich schreibe ihnen was gegen das Fieber auf und noch etwas Schleimlösendes. Bleiben sie im Bett, trinken sie viel und verzichten sie auf die Glimmstängel.“ „Ich... rauche nicht.“ Die Frau schien wirklich gar nichts von ihrem Handwerk zu verstehen. War meine Lunge voller Teer? Sah ich aus wie ein Raucher? ... Wie sah ein Raucher eigentlich aus? „Ach, na dann hat sich das ja erübrigt. Sollte es in zwei Tagen immer noch nicht besser sein, kommen sie bitte wieder.“ „Mach ich.“ Bloß raus aus dieser Praxis. Den Arzt würde ich wechseln – diese Quaksalberin hatte doch wirklich keine Ahnung! Und die Erkältung hatte ich schon selbst diagnostiziert. Das konnte jeder nicht blinde, normal denkende Mensch ja wohl auf den ersten Blick sehen. Ich erhob mich, schüttelte ihr eher widerwillig die Hand und verließ den Raum. Am Empfangsschalter – nannte man das so bei Ärzten? - ließ ich mir von einem netten jungen Mann das Rezept aushändigen, keine Minute später stand ich im Hausflur und drückte den Knopf des Aufzuges. Ich fühlte mich ein wenig wie ein Weichei. Ich wurde so gut wie nie krank, zumindest konnte ich mich nicht wirklich daran erinnern das ich einmal Fieber gehabt hatte. Und nun, wo es das erste Mal passiert war, rannte ich sofort zum Arzt. Auch wenn es einen Grund hatte – ich musste spätestens in 4 Tagen wieder auf den Beinen sein. Der Aufzug kam und ich stieg ein. Das Ruckeln beim Abwärts fahren ließ mich jeden Knochen im Leib spüren. Ich wollte nur noch ins Bett und schlafen – doch bis dort hin war es ein noch recht weiter Weg, wenn man bedachte wie ich mich fühlte. Ich war kein wehleidiger Mensch. Ich hatte wohl eher die traditionelle Erziehung genossen – ein Mann weint nicht. Und diese Einstellung hatte ich mir bis dato bewahrt. Aber in 4 Tagen begann mein Praktikum bei „Beckster Shooting“, einer Agentur die Fotografen an Firmen vermittelte, für die sie dann Werbefotos oder Modelshootings machten. Und da wollte ich auf jeden Fall gesund und fit sein. Nicht, das ich keinen Job gehabt hätte bis dahin. Ich war 26, lebte in meiner eigenen kleinen Wohnung und hatte keine Unterstüzung à la Eltern – ergo kümmerte ich mich allein um die Finanzierung. Ich schlug mich mit Gelegenheitsjobs durch, nahm jeden noch so dreckigen Job an; hauptsache die Kohle stimmte. Das ich dieses Praktikum bekommen hatte, machte mich mächtig stolz. Ich war kein besonders guter Schüler gewesen, doch das war nicht so wichtig für eine Agentur die Fotografen betreute und vermittelte. Hier ging es nur um die Bilder, und fotografieren war meine unangefochtene Leidenschaft. Der Aufzug kam zum Stehen, ich stieg aus und machte mich auf den Weg. Es wurde schon dunkel; der Himmel war Wolken verhangen und auch sonst war das Wetter nicht sonderlich einladend. Die Menschen, die sich mit Regenschirm und dicker Jacke bewaffnet doch in die Stadt getraut hatten, bereuten es sichtlich, denn die fallenden Temperaturen versprachen nichts Gutes. Meine Wohnung in einem großen Mehrfamilienhaus in einem etwas ruhigeren Teil der City kam in Sicht, als ich mich an ein paar schwer bepackten Einkäufern vorbei drängte. Ein Hochhaus wie es im Buche steht. Ein wenig herunter gekommen von Außen und von Innen gleich doppelt so hässlich. Aber ich war nicht Krösus und froh über dieses Dach über dem Kopf. Ich musste mir noch einen Anzug anschaffen, fiel mir ein, als ich die Straße überquerte. Oder wenigstens ein gutes Hemd, das ich auf eine Jeans tragen konnte. Man hatte mir beim Vorstellungsgespräch schon verraten was meine Aufgaben sein würden, doch so richtig glauben konnte ich es noch nicht. Ich würde einige Zeit im Büro arbeiten, dabei zusehen wie man Treffen organisierte, Fotografen vermittelte und sich um dessen Sorgen kümmerte. Doch hauptsächlich würde ich mit den Fotografen, die allesamt Rang und Namen hatten, auf die Shootings gehen und ihnen dabei zusehen, wie Profis sowas machten. Ich gestand mir selber ein, das ich aufgeregt und hibbelig war. Wenn ich mich gut machte, konnte ich vielleicht bei einem der Fotografen lernen, sowas wie eine Ausbildung machen. Wenn ich bewieß, das ich Talent hatte. Und verdammt, das hatte ich! „HE!“ Erschrocken fuhr ich zusammen, drehte mich um und suchte die Person zum Ruf – doch das Einzige was ich sah war ein Klavier, das in einer unglaublichen Geschwindigkeit auf mich zuraste. Als mich das schwere Instrument traf und ich wie ein nasser Sack nach hinten kippte fragte ich mich, ob ich vielleicht in einem Comic gelandet war. Oder in einer Scatchshow. Versteckte Kamera. Was weiß ich. Dann wurde es erstmal Schwarz um mich und meine Welt. Ich wusste nicht, wie lange ich ohnmächtig auf dem Boden gelegen hatte, aber ich wurde durch einige immer lauter werdende Rufe und einem heftigen Schlag ins Gesicht wieder wach. Danke, Arschloch. Wer mich da auch immer geschlagen hatte – er hatte meine aufkommenden Kopfschmerzen nicht gerade verbessert. „He, können sie mich hören? Ich glaube, er wird wach!“ Das schien der Mann zu sein, der mir die eindeutig zu späte Warnung hatte zukommen lassen. Gemurmel setzte ein und ich vermutete mehrere Personen um mich herum. Um das überprüfen zu können, öffnete ich die Augen. Autsch. Das Licht war zu hell, die Farben zu grell und die Menschen um mich herum zu aufdringlich. Wollten die sich vielleicht auf meine Brust stellen? Dann hatten sie sicher einen besseren Blick in mein Gesicht. Einer stand auf meinen Haaren. Und das war eine Kunst, die waren nämlich ziemlich kurz. „Was...?“ Ich stöhnte auf, als meine eigene Stimme mir viel zu laut vorkam. „Ein Klavier hat sie gerammt.“ Gott, wäre das nicht die bittere Wahrheit, würde ich schallend lachen. Was für ein Scheißtag. Ich erhob mich langsam, war fast dankbar für die stützenden Hände in meinem Rücken, wem sie auch immer gehörten. „Können sie aufstehen?“ Mein besorgter Rettungsrufer hatte lange schwarze Haare, die ihm in Wellen über die Schulter fielen. Außerdem trug er einen Blaumann und ein Holzfällerhemd. Gruselige Mischung. „Ich denke schon.“ Ich schob seine Hand von meiner Schulter, drückte mich in die Höhe und packte mit an den Kopf, als mir ein wenig schwindelig wurde. Sofort wurde ich von drei bulligen Möbelpackern gestützt. Erst jetzt konnte ich wirklich sehen, was hier los war. Jemand zog in unser Haus ein, ganz offensichtlich jemand ziemlich gut betuchtes, denn die Möbel sahen alle recht teuer aus und die Packer schwitzten wie die Säue, was darauf hinwies das der oder die Neue weit oben wohnte. Und oben waren die großen Wohnungen. Komisch. Wieso sollte jemand mit viel Geld in so ein versifftes Mehrfamilienhaus ziehen? Ich schloss kurz die Augen, damit sich mein Kreislauf wieder normalisieren konnte. Einige Schaulustige waren stehen geblieben, betrachteten mich und die Möbelpacker, die immer noch um mich standen und meinen Gesundheitszustand wie die Bluthunde bewachten. Ich fiel mal wieder auf. Verdammt. „Es geht wirklich, danke. Ich geh jetzt rein und leg mich ins Bett. Es geht schon, keine Umstände.“ presste ich zwischen den Lippen hervor und drehte mich in Richtung Hochhaus. In diesem Moment sah ich ihn das allererste Mal. Ich weiß, was die meisten jetzt erwarten – 'seine Schönheit überwältigte mich, ich wusste sofort das er etwas besonderes ist'. Blablabla. Aber so wars nicht. Ehrlich gesagt hielt ich ihn von der ersten Sekunde an für eine arrogante, verkannte Schwuchtel. Ich wusste natürlich nicht, wie Recht ich hatte und das ich in dieser Hinsicht besser den Mund halten sollte. Für mich war er sofort der Schönling. Um die Groteske dieser Situation noch zu verstärken studierte er das Klavier, das einsam und verlassen auf dem Bürgersteig stand. Er hatte mittellange, glatte Blonde Haare, sein Gesicht war markant und doch irgendwie weich und weiblich. Er trug seltsame Klamotten – ein lilafarbenes Seidenhemd und eine schwarze Lederhose. Man konnte allerdings nicht sagen, das ihm das nicht stand. Die vorher so besorgten Möbelpacker bekamen auf einmal das Zittern. „Oh, Herr.. Herr Mutusava, das... das war ein Verstehen! Die Schlaufe um das Klavier hat sich gelöst und es ist vom Wagen gerollt...“ Er drehte den Kopf und betrachtete den Kerl mit den schwarzen Wellenhaaren mit dem kältesten Blick, den ich je gesehen hatte. Mir liefs kalt den Rücken runter und ich wollte nicht wissen, wies meinem neuen Freund ging. Sagen tat er jedoch nicht. Seine Augen reichten aus, um alle Anwesenden zum Schweigen zu bringen. Die Luft schien persönlich den Atem an zu halten, als er den Blick wieder abwendete und das Klavier betrachtete. Ich seufzte. Na fein, hoffentlich war seinem teuren Stück nichts passiert. Mir gings übrigens gut, danke. „Hier ist ein Riss.“ Ich hob eine Augenbraue und betrachtete den Blonden, während die Arbeiter um mich herum fühlbar nervöser wurden. Ich konnte mir denken worauf das hinauslief – und richtig, keine Minute später wurde alles auf mich geschoben. „... aber dieser Kerl hat aber auch echt nicht aufgepasst! Der ist einfach davor gelaufen, obwohl ich gebrüllt hab wie ein Verrückter!“ Lüge! Einmal hatte er gebrüllt, nur ein einziges Mal – und woher soll ich wissen was ich machen soll, wenn man mir ein dümmliches 'HE!' an den Kopf wirft? „Sei still.“ Ein kleiner Siegeszug lief an meinem inneren Auge vorbei. Dieser Mutusava schien mehr mitbekommen zu haben als die Arbeiter wussten. Oder er sah dem Kerl an das er log. „Und wer zahlt das jetzt?“ Seine schwarzen, schmalen Knopfaugen wanderten über die Anwesenden – und blieben an mir hängen. Ich hob beide Hände. Der Schmerz in meinen Knochen erinnerten mich an meine Krankheit und an den Aufprall. „Also ich kann ja wohl nichts dafür, das sich da ein Seil gelöst hat oder sonst was.“ Der Schönling presste die Lippen auf einander. Das sah fast so aus, als würde er ernsthaft nachdenken. Allerdings traute ich ihm das nicht zu. „Du zahlst.“ teilte er mit. Mein Unterkiefer klappte nach unten – nicht wegen der Aussage, sowas war ich gewöhnt. Die Art wie er es sagte haute mich um. Diese Selbstverständlichkeit. Als würde immer alles nach seiner Nase gehen. Na, das konnte der sich abschminken. „Hm... lass mich überlegen... nein?“ An der Reaktion des Mannes konnte ich sehen, das er es wirklich nicht gewohnt war, Widerworte zu bekommen. Seine sonst so schmalen Augen weiteten sich, sein Gesicht bekam einen fast kindlich überraschten Ausdruck. Ich wandte mich ab, ging in Richtung Hauseingang. So einen Kindergarten konnte ich echt nicht gebrauchen. „Der Arzt hat mir Bettruhe verordnet. Also geh ich da jetzt hin. Such dir jemand anderen, den du zur Kasse bitten kannst.“ Die Stille, die auf meine Worte folgte, war fast unheimlich. Mutusava wirkte überrumpelt und verwirrt, während sich die Möbelpacker vor Angst fast in die Hosen machten. Ich wusste echt nicht, was die hatten. Das war nur ein hochnäsiger Schönling. Mit sowas wurde man doch schnell fertig. „Bleib stehen!“ Seine Stimme war herrisch, doch ich überhörte es einfach und ging weiter. Ich hatte weitaus größere Probleme als sein dummer Riss in seinem bescheuerten Klavier. Meine Knochen und mein Hals zum Beispiel. Und meine Nase lief. Das meine 'Frechheit' ein Nachspiel haben würde, konnte ich ja nicht wissen. Auf dem Anrufbeantworter blinkten mir 4 neue Nachrichten entgegen, als ich meine Bude betrat. Als mehr konnte man meine Wohnung wirklich nicht bezeichnen. Ich warf ziemlich geplättet meinen Schlüssel auf die kleine, braune Kommode. Es sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Überall lagen Kleidungsstücke herum, Hefte, Bücher und leer gegessene Teller türmten sich auf meinem Beistelltisch an der Coutch und auf dem Essenstisch in der Küche. Aber die Kraft, mal aufzuräumen, hatte ich momentan nicht. War ja auch nicht so wichtig. Ich drückte den 'Abspiel'-Knopf meines AB's und schmiss mich selbst aufs Sofa, als die nette junge Frau im Elektrogerät mir überflüssigerweise mitteilte, das ich 4 neue Nachrichten habe. Dann erklang eine mir wohl bekannte Stimme. „Hey Zorro, ich bins. Lysob. Ich wollte nur mal hören wie es dir geht und so. Du meldest dich ja nie bei mir.. und.. na ja, Ruffy nervt schon seid einer Woche, das wir dich anrufen sollen.“ Ich hob die Augenbrauen. Es hatte einen Grund, wieso ich mich nie bei den beiden Knallköpfen meldete, die passenderweise in einer WG wohnten. Sie waren unerträglich auf die Dauer und schreckliche Kindsköpfe. Lysob redete nach einer kurzen Kunstpause weiter. „Schöne Grüße auch von Ruffy, der ist nur grad bei der Arbeit. Ähm. Wär cool wenn du mal zurück rufen könntest. Wir können ja mal wieder was unternehmen. So wie früher. Ja. Du hast ja die Nummer. Bye.“ Ich schloss die Augen und ließ meinen Kopf auf ein bereitliegendes Kissen sinken. Vielleicht würde ich mich ja sogar melden, mal sehen. Und das vielleicht auch nur, um mal zu hören, was für einen Job Ruffy hatte. Die zweite Nachricht wurde abgespielt. „Zorro altes Haus! Bist du zu Hause? Hallo? Na, anscheinend nicht. Guuuuut, dann hinterlass ich dir eben nur so ne Nachricht. Auch egal. Als ich vorgestern angerufen hab hast du gesagt es ginge dir nicht gut, und ja... ich wollte halt hören wie's jetzt aussieht. Ruf doch mal an.“ Ich schmunzelte leicht. Josaku und Johnny hatten diesen Text in einem herrlichen Singsang gesprochen. Als wären sie eine Person. Verrückt. Nächste Nachricht. „Hallo? Zorro? Geh dran!! Verdammt nochmal, du Arschloch, ich weiß das du da bist!“ Scheiße. Nami. „Du schuldest mir noch 100 Mücken.“ Das wusste ich selbst. Das war ja auch der Grund, wieso ich nicht zurück rief. „RUF AN!“ Der letzte Satz klang wie von einer Domina aus dem Spätprogramm. Ruf an, und dann geh auf die Knie, du Hund. Die letzte Nachricht wurde mit einem Klicken eingeschaltet. „Hallo Herr Lorenor Zorro, hier ist Donathan Shanks von 'Beckster Shootings'. Ich wollte ihnen nur mitteilen, das sie am kommenden Montag bitte um 9 Uhr bei mir im Büro erscheinen. Den Rest besprechen wir dann da. Bis dahin, auf Wiedersehen!“ Ich hob die Hand und wedelte in Richtung AB. Montag 9 Uhr. Alles klar. Das konnte ich mir gerade noch merken. Ich schloss die Augen und genoss die Stille, die nun eintrat. Ich spürte jeden Knochen in mir, alles schmerzte, meine Nase war zu und meine Augen taten mir weh. Ich griff blind nach dem Telefon das neben mir lag und wählte die die Nummer der Lieferapotheke. „Guten Abend, mein Name ist Lorenor Zorro. Ich würde gerne etwas bei ihnen bestellen. Ja, ähm, also..“ Ich gab dem freundlichen Mitarbeiter die Medikamente durch und meine Adresse. Tolle Erfindung, diese Lieferapotheken. Man gab dem Lieferanten beim Abgeben einfach das Rezept, schon war alles geklärt. Praktisch. Man versprach mir, dass mein Heilmittel in der nächsten halben Stunde kommen würde, und so beschloss ich noch ein kleines Nickerchen im Bett zu machen. Die Klingel würde mich schon wecken. Allerdings tat sie das nicht. Denn es klingelte schon, als ich noch dabei war meine Bettdecke vom Wohnzimmer ins Schlafzimmer zu verfrachten. Okay, auch Lieferservice konnten nicht zaubern. So schnell waren die nicht. Wer also störte? Ein wenig grimmig und vor allem darauf bedacht nicht zu weit zu öffnen, damit man meine säuische Wohnung nicht sah, entriegelte ich die Tür. Ich hätte es eigentlich wissen müssen. Ich hätte wissen müssen, wer da mit seinem eiskalten Gesicht und seinen dunklen Rabenaugen vor mir stand und mich musterte, als wär ich ein abartiges Subjekt ohne Wert. Mutusava. Seinen Vornamen kannte ich immer noch nicht, fiel mir auf, als ich seinen Nachnamen in Gedanken sagte und sich meine Augenbrauen überrascht nach oben schoben. Wir schwiegen uns eine knappe Minute ziemlich sinnlos an und ich wollte schon verärgert die Tür zuschmeißen, als der Schönling endlich den Mund öffnete. „Ich komme wegen meinem Klavier.“ Ich schnaufte. „Nein. Da wär ich jetzt nie drauf gekommen. Hab gedacht, du könntest nicht mehr ohne mich, weil dir mein Gesicht nicht mehr aus dem Kopf geht.“ Nun war er an der Reihe, abfällig zu schnaufen. „So eine Hackfresse wie deine vergisst man auch nicht. Und deine Haare auch nicht.“ Vorsicht. Meine Haare waren mein Heiligtum. Grasgrün und naturbelassen waren sie. Wie das passieren konnte, sollte man bitte meine verkommenen Eltern fragen. Wieder trat Schweigen ein. Wir lieferten uns einen Blickkrieg, in dem keiner wirklich nachgeben wollte. Er starrte mich an, vollkommen emotionslos und kalt, und ich versuchte ebenso zurück zu starren, doch ich wusste, das ich wütend wirkte. Ich hatte das Gefühl, das dieser Kerl mir bis in die Seele starrte mit seinen Rabenaugen, und das gefiel mir überhaupt nicht. Schließlich sagte ich etwas. Das gefiel ihm offensichtlich – er glaubte, gewonnen zu haben. Doch dem war nicht so. „Hör zu. Das deine Arbeitskräfte unfähig sind, da kann ich reichlich wenig für. Ich war einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Krall dir deine Möbelpacker und mach sie fertig, verklag sie auf alles was sie haben – aber alles mich in Ruhe.“ Mich juckte die Tatsache, das er sich noch kein einziges Mal nach meinem Befinden erkundigt hatte. „Das hab ich schon.“ Okay. Das war verrückt. „Und... was machst du dann hier?“ Ich hoffte, das alles nicht verstehen zu müssen. Denn es wollte absolut nicht in meinen fiebrigen Kopf rein. Der Blonde fuhr fort. „Ich hab die Kerle zur Schnecke gemacht und eben schon mit deren Vorgesetzten telefoniert. Ich krieg das natürlich ersetzt. Die Sache ist nur, dass dieses Klavier mir sehr wichtig ist. Und man es nicht mehr reparieren kann. Das Teil ist absolut hinüber. Ich habs mir schon angesehen.“ Ich nickte langsam. „Das tut mir Leid.“ teilte ich ohne viel Ehrlichkeit in der Stimme mit. Der Schönling verdrehte die Augen. „Das du zur falschen Zeit am falschen Ort warst, ist schon möglich. Trotzdem hast du Mitschuld daran, das mein Klavier schrottreif ist.“ Der drehte doch total am Rad. „Und was willst du jetzt von mir?“ Der sollte endlich fertig werden. Mein Schädel platzte gleich. „Ich glaube nicht, das du mir den Schaden bezahlen kannst. Sieht nicht so aus, als hättest du Geld.“ bemerkte er mit einem Blick in meine Wohnung. Ich schnaubte. Arschloch. „Deswegen gebe ich dir die Möglichkeit, deine Schulden bei mir abzuarbeiten.“ „Welche Schulden?“ sprudelte es aus mir heraus. „Du hast sie doch nicht alle! Ich habe keine Schuld daran! Mein Gott, kauf dir halt ein neues Klavier! Aber lass mich in Ruhe!“ Er versuchte, die Tür zuzuschlagen, direkt in seine arrogante Fresse, aber er hatte einen Fuß in der Tür. „Ich bitte dich jetzt noch freundlich. Solltest du der Bitte allerdings nicht nachkommen, werde ich auch dir den Arsch wegklagen. Mal gucken, wer fein aus der Sache heraus kommt. Du warst nämlich unvorsichtig.“ Ich konnte nicht fassen, wie dreist dieser Kerl war. „Bitte WAS?“ „Der Möbelpacker hat wirklich drei Mal gerufen. Dich genau darauf hingewiesen, das da ein Klavier auf dich zukommt. Und er hat gesagt, das du es genau gesehen hast und nicht ausgewichen bist. Könnte also mutwillig gewesen sein.“ „Und wieso sollte ich SOWAS BESCHEUERTES machen?“ Ich konnte es nicht fassen! Mein Fieber war wahrscheinlich mittlerweile ins unmessliche gestiegen. „Weil du was gegen mich hast? Wer weiß.“ Er lächelte ein so unglaublich fieses Lächeln, das ich ihm am liebsten sofort hinein geschlagen hätte. Langsam wurde mir bewusst, in was für einer Lage ich mich befand. Der Kerl würde mich wirklich verklagen, da war ich mir sicher. Der würde nicht zögern. Und... wenn der nen guten Anwalt hatte, dann war ich geliefert. Denn hier würde Aussage gegen Aussage stehen. Scheiße. „Wenn du gesund bist, kommst du einfach hoch zu meiner Wohnung und klingelst. Tust du's nicht, komm ich einmal wieder. Und wenn dann immer noch nichts passiert ist, informiere ich den Anwalt.“ Er drehte sich auf dem Absatz um und verschwand. Ich kochte – und das nicht nur wegen dem Fieber. Dieser arrogante Sack, was erlaubte der sich eigentlich?! Glaubte wohl, das er der größte war, der allergrößte. Scheiße. „Und wo soll ich bitte klingeln?“ brüllte ich ihm nach. „Bei Sanji Mutusava!“ kam die amüsierte Anwort. Dann war Stille im Flur. Vollkommen aus der Fassung schlug ich die Tür endlich mit Erfolg zu, drehte mich um und latschte ins Schlafzimmer, wo ich mich ins Bett warf und erstmal ausgiebig ins Kissen brüllte, um meine Wut abzulassen. Ich musste jetzt schlafen, auch wenn ich mich eher danach fühlte, jemanden umbringen zu müssen. Ich konnte absolut nicht fassen, was da gerade passiert war. Das konnte einfach nicht sein. Da überrollte mich so ein bescheuertes Klavier und ich musste dafür auch noch schuften! Mit tiefen Grauen stellte ich mir vor, wie dieser .. Sanji .. eine leidvolle Geschichte erzählen würde. 'Das Klavier war unglaublich viel wert, ein Familienerbstück, Zorro hasst mich..' Blablabla. Ne, ist klar. Und der Anwalt würde es mir dann richtig geben. Von wegen 'Das hat er extra gemacht und sich dabei total dumm angestellt.' Dann würde die Möbelpackerfirma noch seinen Senf dazu geben, und dann war er geliefert. Das durfte nicht passieren. Ich durfte nicht noch eine Anzeige kassieren, das war zu riskant. Scheiße. Ich schlief schließlich voller Mordlust ein und – überhörte gekonnt das Klingeln des Lieferservices. Scheißtag. - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - So, das wäre Kapitel 1, quasi die Einführung. Ich hoffe es gefällt euch einigermaßen. Der Rest kommt alles noch. Bald. Ich schreibe es heute - übermorgen. Ich sollte das auf jeden Fall schaffen. :D Jess. O: Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)