Misery Business von Imogen (SasuSaku vs SasuKarin) ================================================================================ Kapitel 4: Distanz ------------------ Natürlich kannte Sakura das Konzept des peinlichen Schweigens. Sie hatte es auch schon oft genug in der Praxis erlebt. Nur in Verbindung mit Ino hatte sie es sich nie vorstellen können. Ihre aktuelle Situation war wohl so nahe an dieser Verbindung, wie überhaupt möglich. Ino sah Shikamaru mit leicht geweiteten Augen an, ein Hauch mehr Farbe in ihrem Gesicht als sonst, während Shikamarus Blick kaum merklich zwischen ihr und Sai hin und herhuschte. Es wäre ein gutes peinliches Schweigen geworden… Wenn Sai nicht dabei gewesen wäre. Ohne auf die offensichtliche Spannung zu achten, streckte er eine Hand aus und lächelte. „Hallo! Ich bin ihr Date.“, erklärte er. Für ein paar Sekunden schien das Schweigen sich noch einmal auszubreiten, aber… „Was?!“, rief Ino and starrte ihn ungläubig an. „Äh…“ Shikamaru sah jetzt offensichtlicher zwischen den beiden hin und her. „Er redet nur Unsinn, wir sind nicht auf einem Date, er hat mir nur mein Handy zurückgegeben.“, erklärte Ino schnell. Shikamaru wirkte leicht planlos. „Ich habe ja gar nicht…“ „Dass sie auf unserem letzten Date verloren hat.“, ergänzte Sai, immer noch lächelnd. Ino warf ihm einen bösen Blick zu. „Eigentlich wollte ich nur…“, versuchte Shikamaru es wieder. „Hör nicht auf ihn, Shikamaru. Und überhaupt, was machst du hier eigentlich?“, fragte Ino, die eine Chance witterte, wieder die Kontrolle über das Gespräch zu gewinnen. „Ich bin eigentlich hier, um eure Bestellung aufzunehmen.“, beendete Shikamaru endlich seinen Satz. „Das sehe ich.“, meinte Ino mit einem Blick auf die dunkle Schürze, die Shikamaru trug. „Seit wann arbeitest du hier?“ „Ein paar Wochen...“, begann Shikamaru. „Warum hast du mir davon nie etwas erzählt?“, bohrte Ino sofort nach. Shikamaru seufzte. Er war es bereits gewöhnt, bei Ino kaum zu Wort zu kommen. Ino sah ihn erwartungsvoll an und ließ zur Untermalung ihre Fingernägel über die Tischplatte trommeln. „Es ist unwichtig.“, beantwortete Shikamaru schließlich ihre Frage. „Wann hast du heute frei?“, fragte Ino. „Meine Schicht hat gerade angefangen.“, antwortete Shikamaru. Er zögerte, dann stellte er endlich die Frage, die zu erwarten gewesen war. „Wer ist das?“ Sai lächelte. „Wie schon gesagt, ich bin ihr Date.“, wiederholte er. „Er ist Photograph.“, stellte Ino klar. Jetzt weiteten sich Shikamarus Augen sichtlich. „Photograph? Wie genau hast du einen Photographen kennen gelernt, Ino?“ „Über eine Anzeige.“, antwortete Sai sofort. „Für private Photos.“ „Was?“, riefen sowohl Ino als auch Shikamaru ungläubig. „So ein Unsinn! Hör nicht auf ihn!“, protestierte Ino sofort. „Ich habe an einem Casting teilgenommen. Ein seriöses Casting, von Dei-Fashion. Und er hat eben zufällig die Photos bei diesem Casting gemacht.“ Shikamaru wirkte immer noch skeptisch. „Du bist über eine Anzeige zu dem Casting gekommen, und da es nur Probephotos sind, werden sie nicht veröffentlicht, sind also privat.“, erläuterte Sai. „Du bist unmöglich.“, fauchte Ino. Sakura konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. „Armer Shikamaru…“, murmelte sie Sasuke zu. „Er ist völlig verwirrt…“ „Zu Recht.“, stellte Sasuke fest. „Um den armen Jungen wenigstens etwas von seiner Verwirrung zu erlösen… ich zahle dann. Tut mir Leid, Sasuke, aber ich hab noch einen Termin… das geht auf mich.“, sagte Obito und holte sein Portemonnaie aus der Jackentasche. „Aber du bleibst noch etwas, oder, Sasuke-kun?“, fragte Sakura hoffnungsvoll, während Obito zahlte. Sasuke runzelte die Stirn – Begeisterung schien der Vorschlag bei ihm nicht auszulösen. „Na komm schon, Sasuke.“, mischte Obito sich lachend ein. „Könntest du dieser bezaubernden jungen Dame etwas abschlagen?“ Der Blick, den Sasuke ihm zuwarf, besagte eindeutig, dass er das durchaus könnte. „Es ist ja nicht so, als ob es ein Date wäre.“, sagte Sakura, etwas ermutigt von Sais Art der Gesprächsführung. Die Falten in Sasukes Stirn wurden tiefer. „Das hoffe ich doch.“, erwiderte er. Obito grinste. „Ein Date, hm? Ich wette, deinem Vater wurde die Aussicht gefallen.“ Sasuke verdrehte die Augen. „Er hat mir angeboten, mir ein Appartement zu kaufen und alle meine Ausgaben zu übernehmen.“, sagte er. Aus irgendeinem Grund klang er darüber nicht begeistert sondern fast angewidert. Obito lachte. „Er wird es immer wieder versuchen, oder?“ Sasukes linker Mundwinkel zuckte nach oben – kein Grinsen, aber eine Andeutung davon. „Uchihas geben wohl nie auf…“, meinte er. Bis auf seinen Bruder – aber Sakura hätte sich lieber die Zunge abgebissen, als das laut auszusprechen. „Ich würde das Angebot sofort annehmen…“, murmelte Shikamaru. „Dann wäre ich diesen Job hier los… So was von…“ „Anstrengend?“, vollendete Ino den Satz und zwinkerte ihm zu. Shikamaru nickte. „Und um den kümmere ich mich wohl besser… Was wollt ihr trinken?“ „Ein Cappuccino.“, antwortete Sakura sofort. Sasuke verdrehte noch einmal die Augen. „Kaffee. Schwarz.“, sagte er knapp. Sai öffnete den Mund, schloss den aber wieder, als Ino ihm heftig auf den Fuß trat. „Wir wollten dann auch gehen, richtig?“, fragte sie und schenkte ihm das gleiche Lächeln, das er ständig auf den Lippen zu haben schien. Sai legte den Kopf schief. „Natürlich wollten wir das.“, stimmte er ihr zu, stand auf und bot ihr einen Arm an, den Ino aber souverän ignorierte. „Bis später, Sakura!“, sagte sie. „Shikamaru… wir sehen uns.“ Shikamaru blickte ihr mit gerunzelter Stirn hinterher, als sie mit Sai das Café verließ. „Was war das?“ Sakura zuckte mit den Schultern. „Ich bin mir nicht ganz sicher…“, meinte sie. Shikamaru seufzte. „Anstrengendes Weib…“, murmelte er. „Ich bring euch gleich euren Kaffee…“ „Ich lasse euch dann auch mal alleine.“, sagte Obito und stand auf. „Ich werde Tamaki sagen, er soll sich benehmen.“ Sasuke nickte. „Sollte er besser. Wir sehen uns Dienstag.“ „Wer ist Tamaki?“, fragte Sakura, als sie alleine mit Sasuke am Tisch saß. „Sein Sohn.“, antwortete er. Als er Sakuras neugierigen Blick bemerkte, seufzte er. „Er braucht jemanden, der nächstes Wochenende auf seinen Sohn aufpasst.“ Ein Lächeln breitete sich auf Sakuras Gesicht aus. Es gefiel ihr, dass Sasuke wenigstens von Zeit zu Zeit seine Angewohnheit ablegte, so einsilbig wie möglich zu antworten. „Er vertraut dir am meisten, oder?“, fragte sie. Sasuke schnaubte verächtlich. „Davon abgesehen, dass ich der Einzige seiner Verwandten bin, der noch mit ihm spricht…“ „Was? Warum das denn?“, wollte Sakura wissen. Sasuke seufzte. „Unwichtig.“, sagte er abwehrend. „Aber…“, begann sie. „Was hat er denn getan?“ Sasuke zögerte, als ob er überlegte, ob er mit ihr darüber sprechen sollte. Schließlich entschied er sich. „Es geht dich nichts an, Sakura.“, sagte er ruhig. Sie seufzte. „Verstehe…“, murmelte sie. Eine Weile lang schwiegen sie, bis Shikamaru mit dem Kaffee zurückkam. Sobald er die Tassen abgestellt hatte, drückte Sasuke ihm einen Schein in die Hand. „Stimmt so.“, meinte er knapp. Sakura nahm einen Schluck aus ihrer Tasse. Der Cappuccino war gut, mehr als gut… im Gegensatz zu ihrer Situation. Warum konnten sie nicht normal miteinander reden? Mussten sie immer auf ein Thema stoßen, über das sie nicht sprechen konnten? Wenigstens schien auch Sasuke sich nicht wohl zu fühlen. Er hatte die Stirn in leichte Falten gelegt, als würde er nachdenken, während er gelegentlich an seinem Kaffee nippte… „Du hattest heute morgen eine Vorlesung, oder?“, fragte er schließlich. Sakuras Lächeln kehrte zurück, als ihr klar wurde, worüber er nachgedacht hatte… er hatte nach einem Gesprächsthema gesucht! „Nein, heute nicht.“, antwortete sie. „Samstags ist nur die Gerichtsmedizin… das ist zum Glück nicht verpflichtend.“ Sie schauderte. „Ich habe ja kein Problem mit der Praxis, aber das ist irgendwie gruselig…“ „Musst du dich daran nicht gewöhnen?“, fragte Sasuke. Sakura seufzte. „Ja, natürlich. Das werde ich auch noch… aber… ich war mal bei einer der Vorlesungen und der Autopsie danach… die Leute werden so… so objektiviert! Überhaupt kein Respekt gegenüber dem Menschen…“ „Leichen. Nicht Menschen.“, verbesserte Sasuke sie. „Es sind Menschen!“, rief Sakura. „Und sie haben auch im Tod Respekt verdient!“ „Es sollte genug Respekt sein, dass jemand die Ursache ihres Todes wissen will.“, entgegnete Sasuke. Sakura konnte nicht glauben, was sie hörte. Obwohl… es passte zu ihm, wirklich. Sasuke war schon immer so nüchtern gewesen. Trotzdem… „Ich finde, man sollte sie etwas respektvoller behandeln…“, sagte sie leise. „Es lässt sich nicht ändern.“, erwiderte Sasuke. Sakura seufzte. „Ich kann es trotzdem versuchen, oder?“ Er zuckte mit den Schultern. Wieder schwiegen sie. „Sag mal, Sasuke-kun…“, begann Sakura nach einer Weile. „Was hast du vorhin gemeint?“ „Wann?“, fragte er tonlos. „Als du gesagt hast, dass dein Vater dir alles bezahlen will… Du hast so geklungen, als wäre das etwas Schlechtes…“ Diesmal musste er nicht nachdenken. „Das geht dich nichts an.“ „Aber Sasuke-kun…“, versuchte sie es noch einmal. „Mein Vater erklärt sich bereit, sämtliche Ausgaben zu übernehmen – daran knüpft er eine Bedingung, auf die ich nicht eingehen werde. Ende der Geschichte.“, sagte er scharf. „Was für eine Bedingung?“, hakte Sakura nach. Sasuke atmete tief ein und ließ die Luft in einem entnervten Stöhnen entweichen. „Ich sagte doch, dass es dich nichts angeht.“ Sakura überlegte, ob sie schmollen sollte – aber das würde sie keinen Schritt weiterbringen. Vielleicht sollte sie eine andere Taktik anwenden… „Wir kennen uns schon so lange…“, begann sie. „Nein.“, erwiderte Sasuke. „Was?“, entfuhr es ihr. Bestimmt hatte sie etwas falsch verstanden… er hatte ihre Taktik durchschaut und wollte sie sofort abwürgen… „Wir kennen uns nicht lange, Sakura.“, sagte Sasuke ruhiger. Sie sah ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Sie musste sich verhört haben… er musste das anders gemeint haben… „Wie… wie kannst du das sagen?“, fragte sie ungläubig. „Weil es die Wahrheit ist.“, antwortete Sasuke ungerührt. „Wir sind nicht seit frühester Kindheit miteinander befreundet, Sakura. Wir waren in Konoha nicht mal ein Jahr lang Freunde. Wir haben uns sechs Jahre lang nicht gesehen. Wir kennen uns nicht, Sakura! Nur, weil wir vor ein paar Jahren befreundet waren, hast du kein Recht darauf, jedes Detail über mein Leben zu erfahren.“ Sakura schluckte. Sie konnte kaum atmen. Sie konnte den Blick nicht von ihm abwenden. Wie konnte er so mit ihr sprechen? Es war… grausam… und so verdammt ehrlich… Naruto wusste bestimmt alles… Wenigstens hatte er genug Anstand, sich unter ihrem fassungslosen Blick etwas unwohl zu fühlen. Er öffnete den Mund, als ihn plötzlich etwas ablenkte. „Entschuldige.“, sagte er und fischte ein Handy aus der Hosentasche. „Ja?“ Sakura konnte nicht glauben, dass sie am Morgen noch so gut gelaunt gewesen war… Und jetzt? Es war unfair… Warum war ausgerechnet Sasuke in der Lage, sie so herunterzuziehen? Ausgerechnet er, der es auch ohne zu zögern tun würde, ohne überhaupt zu bemerken, dass er es tat? „Er hat was?!“, rief Sasuke ungläubig. „Das ist nicht dein Ernst!“ Er schwieg, um dem Anrufer zuzuhören. Seine Augen weiteten sich merklich. „Geht es ihr gut?“, fragte er. Sakura konnte nicht glauben, was sie hörte – in Sasukes Stimme lag eindeutig Besorgnis. Und dann schlich sich der leiseste Anflug eines Lächelns auf sein Gesicht. „So schlimm kann es also nicht sein. Gut… ich bin unterwegs.“ Er wandte sich wieder Sakura zu. „Ich muss los. Suigetsu hat versucht, die Küche in die Luft zu jagen.“ „W-was?“, stotterte Sakura. Das ging zu schnell! Sasuke konnte nicht einfach all diese Dinge zu ihr sagen und dann einfach verschwinden. „Ich rufe dich an.“, sagte Sasuke sachlich. „Wir sehen uns, Sakura.“ Und schon verließ er mit eiligen Schritten das Café. Seine Tasse war immer noch halbvoll. Sakura seufzte. Was Sasuke tat und sagte, traf sie immer noch – oder schon wieder – genauso wie früher. Hieß das, dass sie immer noch – schon wieder… in ihn… „Oh nein…“, murmelte sie, während sie ihr Gesicht in ihren Händen vergrub. Nicht schon wieder! „Und, was möchtest du noch machen – jetzt, wo unser Date sich erfreulicherweise verlängert hat?“ Ino seufzte. „Sai, das ist kein Date.“, erklärte sie. „Das war eine Ausrede, um nicht aufzufallen, wenn ich so schnell verschwinde.“ Sai zog eine Augenbraue hoch. „Bei diesem überhasteten Aufbruch glaube ich nicht, dass es irgendjemandem hätte auffallen können.“, stellte er fest. „Ach sei still.“, murrte Ino. „Nun, noch könnte das wirklich ein Date werden – dann hättest du zumindest keine Lüge zu verantworten.“, schlug Sai lächelnd vor. „Ich habe nicht gelogen! Ich meine…“ Ino stockte. „Okay, ich habe gelogen. Und?“ „Nichts, es ist nur interessant – warum hast du gelogen?“, fragte Sai. Er legte den Kopf schief. „Das war nicht dein Freund, oder?“ „W-was?“, rief Ino, ein Hauch von Röte im Gesicht. „Nein, natürlich nicht!“ „Ex-Freund?“, hakte Sai weiter nach. „Nein!“, erwiderte Ino sofort. „Nein… Das ist nur… nur Shikamaru.“ „Ah, natürlich. Shikamaru. Wie konnte ich das nicht erkennen?“, sagte Sai leise lachend. Ino seufzte. „Shikamaru ist mein bester Freund. Außerdem hat mein Vater ihn praktisch dazu erpresst, auf mich aufzupassen.“ „Und dein Vater hätte natürlich etwas gegen ein Date einzuwenden?“, fragte Sai. Ino zuckte mit den Schultern. „Ganz ehrlich, ich glaube, das Problem liegt nicht an einem Date sondern einfach an dir.“ „Das war verletzend.“, meinte Sai, offensichtlich ungerührt. Ino lachte. „Du wirst es überleben. Jedenfalls ist es besser, wenn Shikamaru dich möglichst nicht kennen lernt – bei dir könnte ich ihm noch nicht mal einen Vorwurf machen, wenn er überbesorgt wird.“ „Ich könnte jetzt schmollen.“, sagte Sai. „Wirst du aber nicht.“, erwiderte Ino lächelnd. Sai nickte. „Korrekt.“ „Suigetsu.“ Der Name kam fast schon als ein Knurren über Sasukes Lippen, als er das Wohnzimmer ihrer WG betrat. Mit einem nervösen Lachen sah Suigetsu auf. „Weißt du… das ist eine lustige Geschichte…“, begann er. Sasukes Blick brachte ihn zum Schweigen. Die Küche war ein Desaster. Angekohltes Popcorn bedeckte den Boden, die Küchenrolle und einige Topflappen waren verbrannt, die Pfanne, in der Suigetsu versucht hatte, das Popcorn zu machen, war vermutlich nicht mehr zu retten, zwei Stühle waren bei den Löschversuchen umgeworfen worden… „Ich glaube mich zu erinnern, dir explizit verboten zu haben, Popcorn zu machen.“, sagte Sasuke mit gefährlich ruhiger Stimme. „Naja… ich dachte mir, was kann schon passieren…“, meinte Suigetsu verlegen. „Du meinst davon abgesehen, dass du die Küche gesprengt hast?“, fragte Sasuke. „Ich habe sie nicht gesprengt, nur beinahe… abgefackelt.“, protestierte Suigetsu. „Stillhalten.“, ermahnte Juugo ihn ruhig. Suigetsu wirkte bemitleidenswert, wie er da auf dem Sofa saß. Sein Gesicht war schwarz, seine Hände waren verbrannt, und einige Haarsträhnen waren angesengt worden. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass er es selbst zu verschulden hatte, fiel das Mitleid seiner Mitbewohner eher gering aus. Nur Juugo machte seinem Ruf als sanfter Riese wieder alle Ehren und rieb Suigetsus Hände gerade mit Brandsalbe ein. „Wir haben es doch wieder unter Kontrolle bekommen!“, versuchte Suigetsu sich zu verteidigen. Sasukes Augen verengten sich noch weiter. „Es… wird nicht wieder vorkommen?“, schlug Suigetsu vor. „Besser wäre es für dich.“, sagte Sasuke kalt. „Karin.“ Sie sah von dem Verband auf, den sie gerade um ihre Hand wickelte. „Es geht mir gut. Nur leichte Verbrennungen an der Hand.“ Sasuke trat näher zu ihrem Sessel. „Was ist passiert?“, fragte er. „Das Öl hat angefangen zu brennen.“, erklärte Karin. „Der Idiot hat Panik bekommen, Wasser drüber geschüttet, das Popcorn ist in alle Richtungen geflogen, wir hatten eine Stichflamme. Ich hab ihn weggezogen, bin ausgerutscht und wollte mich abstützen – habe aber leider den Herd getroffen.“ Sasuke nahm ihr den Verband aus der Hand und begann, ihn weiter um ihre Hand zu wickeln. „Lass ihn das nächste Mal selbst damit fertig werden.“, sagte er ruhig, als er das Material verknotete. Kurz ließ er seine Hand auf ihrer ruhen, dann legte er sie auf Karins Wange und sah ihr in die Augen. Noch einmal dieselbe, stumme Frage. Karin nickte. Vermutlich war sie die Einzige, die Sasukes erleichtertes Ausatmen bemerkte. „Suigetsu, heute Abend ist die Küche wieder im vorherigen Zustand.“, wandte er sich an den Verursacher dieser Katastrophe. „Was? Aber meine Hände!“, rief Suigetsu. „Vielleicht merkst du es dir dann ja.“, erwiderte Sasuke ungerührt. Er sah Karin wieder in die Augen. „Komm.“, sagte er leise und ging zu ihrem Zimmer. Karin folgte ihm. Bevor er die Tür hinter ihnen schloss, wandte er sich noch einmal an Juugo. „Und du wirst es ihm nicht abnehmen.“ Juugo nickte, und zufrieden gestellt schloss Sasuke die Tür. „So ein Sklaventreiber!“, schrie Suigetsu wütend. Juugo lächelte. „Du weißt, dass es deine eigene Schuld ist.“ Suigetsu sank im Sofa zusammen. „Und er ist trotzdem ein Sklaventreiber!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)