Misery Business von Imogen (SasuSaku vs SasuKarin) ================================================================================ Kapitel 3: Treffen ------------------ Ino stöhnte auf, als das Licht durch einen Spalt in den Jalousien in ihr Gesicht fiel. Mit gerunzelter Stirn sah sie sich um. Das war eindeutig ihr eigenes Bett, ihr eigenes Zimmer. Wenn sie jetzt noch genau wüsste, wie genau sie hierher gekommen war… Sie verzog ihr Gesicht, als ihr der Geschmack in ihrem Mund auffiel. Sie hatte gestern wohl wirklich zu viel getrunken. Langsam und leicht schwankend stand sie auf. Sie blieb einen Moment stehen um sicherzustellen, dass ihr Gleichgewichtssinn sie nicht im Stich lassen würde, danach verließ sie langsam ihr Zimmer und ging ins Bad. Der Blick in den Spiegel war nicht annähernd so erschreckend, wie sie befürchtet hatte. Ihre Haare waren ein fürchterliches Durcheinander, unter ihren Augen waren dunkle Ringe zu erkennen, aber ansonsten schien sie relativ glimpflich davon gekommen zu sein. Sie schaffte es, ein ermutigendes Lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern, bevor sie nach ihrer Zahnbürste griff. Erstmal diesen Geschmack im Mund loswerden… Während sie ihre Zähne putzte, versuchte sie den gestrigen Abend zu rekonstruieren. Sai hatte ihr erzählt, wie unsexy es war sich zu übergeben… und dann hatte sie sich übergeben. Dann war ein ganzer Mob im Bad gestanden und schließlich hatte Sakura sie irgendwie in ihr Bett befördert… Naja, nicht vollständig aber gut genug. Anscheinend hatte sie doch nicht so viel getrunken – genug um den Abend unschön enden zu lassen, aber zu wenig um wirklich schädlich zu sein. Zufrieden beschloss Ino die Gelegenheit gleich für eine ausführliche Dusche zu nutzen. Während das Wasser auf sie herabprasselte, stahl sich wieder ein Lächeln auf ihre Lippen. Sie hatte eigentlich ziemlich Glück gehabt, dass ihr spontanes „Date“ sich als so zurückhaltend erwiesen hatte. Es fiel nicht schwer sich andere vorzustellen, die ihren Rauschzustand ausgenutzt hätten… nicht, dass Sakura das zugelassen hätte, aber trotzdem war es von Zeit zu Zeit schön festzustellen, dass es noch Gentlemen gab. Obwohl… Sai als Gentleman zu bezeichnen? Ino schüttelte irritiert den Kopf. Anscheinend hatte sie noch genug Restalkohol im Blut um nicht mehr bei klarem Verstand zu sein… Als Ino eingehüllt in einen Bademantel und mit einem Handtuch um die Haare gewickelt das Bad verließ, fragte sie sich, ob sie nicht doch noch träumte. Es klang so, als würde Sakura singen. Nun, das war zumindest eine Veränderung gegenüber ihrer gestrigen Melancholie. Ob sie auf der Party jemanden kennen gelernt hatte? Neugierig folgte Ino dem Klang von Sakuras Stimme in die Küche. Tatsächlich, ihre beste Freundin war gerade damit beschäftigt das Geschirr abzuspülen und sang dabei. Ino blieb in der Tür stehen, während sie Sakuras leisem Gesang lauschte. „Sakura Kiss?“, fragte sie schließlich, als sie ihr Lachen nicht mehr zurückhalten konnte. „Findest du das nicht etwas klischeehaft?“ Sakura wirbelte fast zu ihr herum und errötete. „I-Ino!“, entfuhr es ihr. „Warum so gut gelaunt?“, fragte Ino grinsend. „Jemand, den ich kennen sollte?“ „S-so ist das nicht!“, rief Sakura sofort. Ino nickte. „Natürlich ist es so nicht. Du hast natürlich nicht einen charmanten jungen Studenten kennen gelernt, der dich praktisch im Sturm erobert hat…“ „So ein Unsinn!“, protestierte Sakura. „Und nichts davon stimmt! Ich habe nur jemanden getroffen und… und…“ „Und singst deswegen quietschvergnügte Liebeslieder.“, vollendete Ino den Satz. „Ich singe das Lied nur, weil es fröhlich ist! Ich bin nicht verliebt, ich bin gut gelaunt!“, versuchte Sakura es noch einmal. Sie hätte wissen müssen, dass Ino sie nicht davon kommen lassen würde. „Und wen hast du da getroffen, der dich in eine so tolle Stimmung versetzt hat?“, bohrte Ino nach. Sie war überrascht, sie hätte nicht gedacht, dass Sakura noch weiter erröten konnte. „Ich… ich habe Sasuke-kun getroffen.“, gestand Sakura schließlich, ein schüchternes Lächeln auf ihrem Gesicht. Ino ins Gesicht zu sehen wagte sie dabei aber nicht, stattdessen blickte sie wieder auf das Geschirr. „Sasuke-kun?“, wiederholte Ino ungläubig. „Sasuke Uchiha?“ Sakura nickte. „Er wohnt dort.“, erklärte sie. „Du hast ihn auch gesehen, aber da warst du schon etwas zu betrunken um noch viel mitzubekommen.“ Ino wusste nicht genau, wie sie auf diese Neuigkeiten reagieren sollte. Der erste Gedanke, der ihr kam, war „Nicht schon wieder“. Sie hatte nichts gegen Sasuke – im Gegenteil, sie hatte damals ziemlich für ihn geschwärmt. Nur hatte das alles so kompliziert gemacht… Aber was konnte er schon dafür? Entschlossen schob Ino diese Gedanken beiseite. Sie waren jetzt erwachsen, sicher würden sie keine dummen Teenager-Fehler begehen. Irgendwie konnte Ino sich sowieso nicht vorstellen, dass sich Sasuke stark verändert haben sollte. Sie sah ihn immer noch wie damals vor sich – gut aussehend, aber unerreichbar, abweisend und schweigsam… wie ein Kunstwerk, das man gerne betrachtete. Das mochte für Teenager faszinierend sein, aber inzwischen suchte Ino nach anderen Dingen. Und so, nach kurzem Zögern, begann sie neugierig nachzufragen. „Und? Wie ist er so? Hat er sich sehr verändert?“ Sakura seufzte leise, was Ino etwas beunruhigte. „Ich glaube, er ist ziemlich gleich geblieben. Melancholisch… geheimnisvoll… Er sieht noch besser aus als früher.“ Sie kicherte. Ino musste lachen. „Sakura, es wäre ziemlich erschreckend, wenn er immer noch wie ein Zwölfjähriger aussehen würde. Beziehungsweise es wäre ziemlich erschreckend, wenn du als Ideal männlicher Attraktivität immer noch das Bild eben dieses Zwölfjährigen im Kopf hättest.“ Sakura nickte. „Da hast du wohl Recht…“ „Wie geht es ihm?“, wollte Ino wissen. Sakura zuckte mit den Schultern. „Ich denke, er ist zufrieden. Er lebt mit drei Freunden zusammen in einer WG. Er studiert übrigens Jura, und er arbeitet in einem Club namens Sharingan.“ „Im Sharingan?“, entfuhr es Ino. „Oh, Sakura, wir müssen ihn unbedingt mal auf der Arbeit besuchen, das ist der coolste Club der Stadt!“ Jetzt war es an Sakura die Augen zu verdrehen. „Warum klingt das so, als ob du den Club interessanter findest als Sasuke-kun?“ Statt einer Antwort grinste Ino nur. „Seid ihr schon verabredet?“ Die langsam zurückgewichene Röte kehrte schlagartig wieder in Sakuras Gesicht zurück. „Wir sind nicht verabredet.“, sagte sie schnell. „Nicht mal um als Freunde über alte Zeiten zu reden?“, fragte Ino. Sakura zuckte mit den Schultern. „Ich schätze mal, eine angetrunkene Freundin kam dazwischen.“, meinte sie lächelnd. „Aber wir treffen uns – er hat mir seine Visitenkarte gegeben und ich werde mich noch bei ihm melden. Er kann uns vielleicht mal kostenlos ins Sharingan bringen.“ Ino strahlte. „Das wäre so cool!“ Sakura seufzte. „Interessierst du dich gar nicht für Sasuke-kun?“ Langsam kam Ino zu ihr. „Ich habe ihn seit Jahren nicht gesehen, Sakura. Es ist ganz interessant zu wissen, was aus ihm geworden ist. Aber ganz ehrlich?“ Sie umarmte Sakura und flüsterte etwas in ihr Ohr. Wieder errötete Sakura und mit einem triumphierenden Grinsen ging Ino auf ihr Zimmer. „Ganz ehrlich? Von mir aus kannst du ihn haben.“ „Guten Morgen!“ Suigetsu stöhnte auf, als Karins Stimme durch die Wohnung hallte, dicht gefolgt vom Zuschlagen der Wohnungstüre. „Und, habt ihr ihn endlich aus dem Bett bekommen?“ Suigetsu verdrehte die Augen und konzentrierte sich wieder auf den Fernseher, während Karin an der Garderobe erst einmal ihren Mantel aufhängte. Danach ging sie zu Sasuke, der mit einem Lehrbuch im Wohnzimmer in einem Sessel saß und Suigetsu Gesellschaft leistete, und setzte sich auf die Armlehne. „Hey, Sasuke.“, begrüßte sie ihn und küsste ihn auf die Wange. „Kommst du voran?“ Er nickte und legte automatisch einen Arm um ihre Taille. „Wie war die Autopsie?“, fragte er. Mit einem Seufzen lehnte Karin sich gegen ihn. „Lungenembolie.“, antwortete sie. „Aber höchstens zwei Drittel haben durchgehalten. Einer ist fast ohnmächtig geworden, als sie den Schädel geöffnet haben.“ „Hey, erspar uns die Details!“, rief Suigetsu. „Was denn?“, fragte Karin amüsiert. „Ist dir schlecht? Kopfschmerzen? Kater?“ „Ja zu allem.“, murrte Suigetsu. „Ich werde nie verstehen, wie du das schaffst… dir Samstag morgens anzusehen, wie sie irgendwelche Leute aufschneiden…“ „Leiche. Nicht Leute. Und im Singular.“, korrigierte Karin. „Müsst ihr nichts sezieren?“ Suigetsu verdrehte die Augen. „Das ist etwas völlig anderes. Wir…“ „Streitet leiser.“, sagte Sasuke abwesend, während er seinem Buch einen verärgerten Blick zuwarf, als ob es irgendwie für seine Konzentrationsprobleme verantwortlich wäre. „Viel zu lernen?“, fragte Karin mitleidig. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Es ist machbar.“, stellte er fest. „Du solltest dich öfter mal entspannen.“, meinte Karin. „Komm doch mal mit zur Rechtsmedizin.“ Suigetsu schnaubte. „Das nennst du entspannend?“ „Entspannender als Staatslehre.“, erklärte Sasuke. „Nächste Woche, Karin.“ Sie verdrehte die Augen. „Das sagst du jede Woche.“ Sasuke sah auf. „Nächste Woche, Karin.“, wiederholte er. Statt einer Antwort begann sie seine Schultern zu massieren. „Du bist viel zu verspannt.“, kommentierte sie. Sasuke seufzte entnervt und verdrehte die Augen, gab aber keinen Protest von sich. Schließlich entspannte er sich unter ihren Händen. Als Karin fertig war, küsste sie ihn kurz. Mit einem Seufzen ließ sie sich dann in seinen Schoß sinken. „Du weißt gar nicht, wie gut du es hast! Ich wünschte, ich müsste nur eine Klausur schreiben…“ „Selbst schuld, wenn du dir so ein Fach aussuchst.“, mischte Suigetsu sich ein. „Wenn du so sehr auf Leichen stehst und kein schweres Studium haben willst, hättest du eben Bestatterin werden sollen.“ „Ich steh überhaupt nicht auf Leichen, du Haifreak!“, schrie Karin. Obwohl seine Kopfschmerzen sich um ein Vielfaches verschlimmerten, grinste Suigetsu. „Jep, deswegen schleppst du dich auch jede Woche zu diesen Autopsien. Soll ich Sasuke für dich abstechen, damit du mehr Spaß mit ihm haben kannst?“ „Halt die Klappe!“, rief Karin und war Suigetsu ein Kissen gegen den Kopf. „Au! Lass das!“, protestierte er. „Ruhe. Beide.“, sagte Sasuke halb abwesend, während er eine Seite umblätterte. Karin warf Suigetsu einen wütenden Blick zu, schwieg aber. Sasuke war in diesem Moment fast dankbar für Suigetsus Kater – andernfalls hätte dieser den Streit vermutlich nicht so schnell nur mit einem leisen Murren beigelegt. Karin stand auf. „Wie auch immer, ich muss noch etwas für Anatomie lernen.“, sagte sie. „Ich weiß nicht, wie du dich in der Nähe dieses Verrückten konzentrieren kannst, aber ich gehe lieber auf unser Zimmer.“ „Es ist einfach, er bewirft mich normalerweise nicht mit Popcorn.“, erklärte Sasuke. „Oooh… fühlst du dich vernachlässigt Sasuke?“, fragte Suigetsu grinsend. „Sobald ich wieder mal Popcorn mache, werde ich dir die gesamte Schüssel über den Kopf schütten, einverstanden?“ Sasuke sah mit hochgezogener Augenbraue von seinem Buch auf. „Sicher.“, sagte er, der Sarkasmus in seiner Stimme unverkennbar. „Du glaubst nicht, dass ich das mache?“, fragte Suigetsu herausfordernd. „Ich glaube nicht, dass du in der Lage bist Popcorn zu machen ohne die Küche in die Luft zu jagen.“, erklärte Sasuke. Karin kicherte. Sie küsste Sasuke noch einmal, bevor sie sich in ihr Zimmer zurückzog. „Wir können zusammen Popcorn machen, wenn du mir nicht glaubst!“, bot Suigetsu an. „Danke, ich verzichte.“, erwiderte Sasuke entschieden. „Ich kann dich auch auf andere Arten nerven…“, begann Suigetsu. Schweigend stand Sasuke auf. „Was denn?“, rief Suigetsu. „Was habe ich so Schlimmes gesagt?“ „Obito erwartet mich in zwanzig Minuten.“, erklärte Sasuke. „Dein Chef? Ich dachte, du hast das Wochenende über frei. Was will er von dir?“, fragte Suigetsu verwundert. Sasuke zuckte mit den Schultern. „Er sagte nur, dass ich ihn im Uni-Café treffen soll.“ „Okay… vielleicht will er ja, dass ihr zusammen eine Bank ausraubt, oder er will einen Strip-Club aufmachen und sucht Freiwillige…“, überlegte Suigetsu. „Ich bezweifle es. Ich schätze, es geht um irgendeine Familienangelegenheit. Jedenfalls muss ich los.“ Er warf Suigetsu einen skeptischen Blick zu. „Versuch gar nicht erst Popcorn zu machen, klar?“ Suigetsu verdrehte seufzend die Augen. „Nichts darf man hier.“ Sasuke grinste. Sakura war gerade mit Abwaschen fertig, als das Telefon klingelte. Bevor sie auch nur daran denken konnte den Anruf entgegenzunehmen, hörte sie schon Inos Stimme antworten. „Ino Yamanaka, mit wem spreche ich?“ Sakura horchte interessiert, während sie das Geschirr einräumte. Sie war nicht einmal zur Hälfte damit fertig, als sie wieder Inos Stimme hörte – diesmal allerdings das komplette Gegenteil von der vorherigen Fröhlichkeit. „Für wen hält der sich eigentlich?!“ Begleitet wurde der Schrei von einem lauten Geräusch, als Ino das Telefon wohl etwas zu energetisch in die Ladestation rammte. „Alles in Ordnung, Ino?“, fragte Sakura besorgt. „Sakura, wir gehen ins Uni-Cafe! Jetzt!“, wies Ino sie in einem Tonfall an, der keinen Widerspruch duldete. „Was ist denn los? Wer war das am Telefon?“, wollte Sakura wissen. „Sai.“ Der Name war fast gezischt. „Für den Fall, dass ich inzwischen gelernt haben sollte meinen Mageninhalt für mich zu behalten – was angesichts meiner Intelligenz sicher nicht lange dauern sollte – soll ich ihn im Uni-Cafe treffen um mein Handy abzuholen, dass ich in meinem gestrigen Topzustand in seinem Wagen habe liegen lassen.“ Sakura grinste. „Ich dachte, du magst ihn.“ „Wann habe ich das bitte behauptet? Er ist so unhöflich!“, beschwerte Ino sich. Sakura lachte. „Also schön, ich komme mit. Gib mir zwei Minuten.“ „Eine!“, korrigierte Ino sie. Sakura nickte, immer noch lächelnd. „Oh, Ino…“ „Es ist praktisch nur ein Tag, Sasuke. Ich liefere ihn Samstag bei dir ab und bin spätestens Sonntag Abend da um ihn wieder mit heim zu nehmen.“, erklärte Obito fast verzweifelt klingend, obwohl von Sasuke noch keine Einwände gekommen waren. „Tante Sachiko muss in ein Heim und ich habe ihr fest zugesagt, dass ich ihr beim Einzug und allem helfe… dummerweise wurde Rins Schulung vorverlegt, das heißt, wir haben dieses Wochenende niemanden, der auf ihn aufpasst.“ „Was ist mit Kakashi?“, fragte Sasuke. „Er macht Urlaub… mal wieder.“, seufzte Obito. „Ich gebe dir Samstag frei – bezahlt frei, wenn du willst, aber ich brauche unbedingt jemand Zuverlässigen, der auf Tamaki aufpasst.“ Sasuke zog eine Augenbraue hoch. „Du weißt, wie verrückt es bei uns zugeht?“, fragte er. „Und ausgerechnet uns willst du deinen Sohn anvertrauen?“ Obito lachte. „Mach euch nicht schlimmer, als ihr seid. Im Zweifelsfall hast du das Chaos doch gut unter Kontrolle. Nein, wirklich.“ Er wurde jetzt ernster. „Du bist der Einzige, an den ich mich wenden kann. Sicher, Tante Mikoto würde gerne auf ihn aufpassen… aber ich glaube nicht, dass dein Vater sich mit ihm anfreunden würde. Außer dir und deinen Eltern habe ich hier keine Verwandten, Rins Familie ist sowieso nicht in Reichweite… Bitte, Sasuke. Es ist nur ein Tag.“ Sasuke seufzte. „Ist ja gut.“, sagte er. „Sag aber noch mal Bescheid, bevor du das Balg vorbei bringst.“ „Wie redest du von meinem bezaubernden, braven und absolut perfekt erzogenen Sohn?“, rief Obito mit gespielter Empörung. „Entschuldige“, erwiderte Sasuke, „ich dachte, du sprichst von Tamaki.“ „Ist hier noch frei?“ Beide Uchihas blickten auf und betrachteten den Neuankömmling. „Sai.“, grüßte Sasuke ihn tonlos. „Was führt dich hierher?“ „Ich habe ein Date.“, erklärte Sai lächelnd. „Was?!“ Obito starrte ihn ungläubig an. „Mit dem Mädchen von gestern, das so strikt darauf bestanden hat, dass es sich nicht um ein Date handelt?“, fragte Sasuke nach. Sai nickte. „Ich habe ihr Handy in meinem Auto gefunden.“, erklärte er. Sasuke deutete auf einen der freien Stühle als stumme Aufforderung, der Sai ohne Zögern nachkam. „Und, was macht ihr hier? Familientreffen?“, fragte er lächelnd. „Geht dich nichts an.“, erwiderte Sasuke, bevor Obito, der schon den Mund geöffnet hatt, etwas sagen konnte. Sai schien das nichts auszumachen. Nachdem sie eine Weile schweigend da gesessen waren, meldete Obito sich doch noch einmal zu Wort. „Wann kommt dieses Mädchen denn?“ „Ich schätze, sie wird jeden Moment hier sein.“, antwortete Sai. Er blickte zur Tür. „Ah, sieht so aus, als hätte ich Recht gehabt.“ In der Tat kam Ino ins Café gestürmt – und wie Sasuke bemerkte, hatte sie Sakura im Schlepptau. Sai winkte ihr zu und die Mädchen bewegten sich in ihre Richtung. Ino steuerte direkt auf Sai zu und streckte ihre Hand aus. „Mein Handy bitte.“ „Es war mir eine Freude.“, erwiderte Sai und gab es ihr. „Darf ich die Dame auf eine Tasse Kaffee einladen?“ Ino zögerte kurz, dann nickte sie lächelnd. „Von mir aus gerne, was sagst du, Sakura?“ Die war zu sehr damit beschäftigt Sasuke anzustarren und zuckte fast zusammen, als Ino sie ansprach. „Klingt gut.“, sagte sie sofort. „Hallo, Sasuke-kun.“ Sasuke nickte ihr zu. „Sakura. Ino.“ „Hi, Sasuke-kun.“, meinte Ino und lächelte ihn an. „Es ist schon eine Weile her… hast dich gut entwickelt.“ Wieder nickte Sasuke und die Mädchen besetzten die übrigen beiden Stühle. „Du scheinst die Damen schon zu kennen…“, begann Obito. „Sakura Haruno, Ino Yamanaka.“, erklärte Sasuke. „Aus Konoha.“ „Alte Freundinnen von dir?“, fragte Obito. „Sakura war mit ihm befreundet.“, antwortete Ino schnell. „Wir waren in derselben Klasse. Und Sie sind…?“ „Ich bin Obito. Obito Uchiha.“, antwortete er. „Sasuke und ich sind Cousins. Freut mich euch kennen zu lernen. Schön zu sehen, dass Sasuke doch noch Kontakte nach Konoha hat.“ Ino zog ihre Augenbrauen hoch und sah Sasuke fast amüsiert an, worauf der aber nicht reagierte. „Und natürlich hat er praktischerweise vergessen zu erwähnen, dass ihm das Sharingan gehört.“, fügte Sasuke hinzu. „Wirklich? Das ist ja so cool!“, rief Ino begeistert. „Ich kann dich jederzeit ins Sharingan einladen, solange du versprichst deinen Mageninhalt für dich zu behalten.“, sagte Sai lächelnd. Ino öffnete gerade den Mund, als sich eine weitere Stimme einmischte. „Ino?“ Überrascht wandte sie sich um. Der Kellner war an ihren Tisch herangetreten und sah sie leicht überrascht an. Ino schluckte. Sie spürte ein allzu bekanntes Gefühl der Wärme in ihrem Gesicht. „Shikamaru?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)