Spiel dein Leben von Salamandra ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es ist wieder so weit. Ein weiterer Tag in meinem Leben, und ich weiß wieder nicht was ich damit anfangen soll. Ob dieser Tag wieder so sein wird, wie der Tag davor? Vermutlich schon. Ich gehe durch die Straßen und beobachte die Menschen. Es gefällt mir ihnen zu zusehne, wie sie sich über Kleinigkeiten ärgern und streiten. Aber am liebsten beobachte ich Heinz und Jakob, zwei Rentner, im Cafe beim Schach spielen. Heinz hat mal gesagt, Schach sei das Spiel des Lebens, und er hat Recht. Ich habe zwar keine Ahnung vom Schach aber es ähnelt unserem Leben schon – irgendwie. Schach, ja. Da gibt es Bauern, Türme Läufer, Springer und das Königspaar. Irgendwie hat jeder eine diese Rollen. Egal ob die treuen Bauern oder der wichtige König. Und die Führer, die das Spiel leiten? Wer sind die? Ich würd sagen das sind Gott und das Schicksal. Aber heute scheinen die beiden nicht da zu sein. Wo sie wohl sind? Na ja, ist ja nicht so wichtig den beiden zu zusehen. Wär halt schön gewesen, vielleicht hätte ich ja meine Rolle entdeckt und hätt sagen können was mit mir geschieht. Aber wahrscheinlich hätte ich meine Rolle eh nicht gefunden und wenn doch, wer weiß ob ich damit zufrieden wäre und ich nicht versuchen würde in eine andere Rolle zu schlüpfen. Vielleicht würde ich die Rolle nicht passend finden und sie missbilligen, oder ich würde versuchen ihr gerecht zu werden und mich so sehr verändern das mich keiner mehr leiden kann. Oder ich versetze mich so in die Rolle das ich gar nicht mehr mit bekomme was um mich geschieht. Hm, irgendwie alles nicht so prickelnd. Da ist es schon wieder gut das die beiden heute nicht da sind. Ich gehe weiter durch die Straßen, da kommt mir Jakob entgegen. Er hat sein kleines Taschenschach dabei. Er winkt mir zu und kommt die Straße herüber. Jakob will gerade auf den Bürgersteig als er stolpert. Ihm fällt das Taschenschach aus den Händen. Es öffnet sich und die Figuren fliegen umher. Vor meine Schuhe fällt ein Bauer. Ich hebe ihn vorsichtig hoch. Jakob, der inzwischen wieder auf den Beinen ist und die Figuren eingesammelt hat, kommt zu mir her und will den Bauern. Aber ich will ihn nicht hergeben, er zieht mich wie magisch an, aber schließlich gebe ich ihn doch her. Jakob fragt mich ob ich nicht auch Schach lernen will. Wegen des Bauern, der mich so faszinierte, willigte ich ein. Wir gehen in das Cafe, wo Heinz und Jakob immer sind und spielen. Dort lernt mir Jakob Schach – das Spiel des Lebens. Mich fasziniert das Spiel immer mehr und will es leiten. Ich will den Platz des Leiters, des Herren der Figuren. Und für ein paar Minuten bin ich das auch. Ich leite das Spiel. Ich spiele Schach, ich spiele Schach und zugleich mein Leben, egal welche Rolle ich auch bin, ich bin mit dabei und ohne es zu wollen und zu wissen wird das mit geschehen was für mich bestimmt ist. Ich kann nicht entkommen. Doch für ein paar Minuten bin ich eine andere Figur, die Figur des Leiters, und ich werde die Figuren leiten und ihre Bestimmung erfühlen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)