Spiel auf Vertrauen von SayuriMira (~* Yanosuke & Sayuri *~) ================================================================================ Prolog: Hass einer Frau ----------------------- Spiel auf Vertrauen Kapitel 1: Hass einer Frau Schnellen Schrittes lief ich durch die Straßen. Ich erinnerte mich genau… es regnete, so sehr, dass ich die Hand vor Augen nicht erkennen konnte. Wie konnte er mir das antun… Ein weiteres Mal. Jedes Mal schmerzte meine Wange mehr, und ich konnte mich nicht wehren. Ein Mann der zu Stolz ist, dem Wort seiner Frau Gehör zu verschaffen. Ein Mann der sich sicher ist, stärker zu sein als es eine Frau je könnte, und ein Mann der diese Kraft und diesen Stolz, gegen ein anderes Geschlecht und somit auch gegen seine eigene Frau richtet. Doch was wunderte es mich… meine Gutmütigkeit und meine Liebe, sowie meine Offenheit gegenüber den Männer hatte ich doch schon vor ewigen Zeiten verloren, an dem Tag, an dem ich einem Mann mein Leben mit einem Ja versprach, der es danach mit Füßen trat. Täglich, Stündlich. Kein Wort durfte ich erheben, keine Meinung zum Ausdruck bringen und keinen Gedanken mit meinem Worten manifestieren. Das erkannte ich bald, doch mein Rebellisches Wesen hielt mich davon ab, mich daran zu halten. Immer und immer wieder tat ich den gleichen Fehler und wurde bestraft. Immer und immer wieder umkreisten meine Gedanken die Frage: Wie konnte sich mein Herz nur so täuschen? Meine Tränen benetzten meine Wangen und mein Atem ging schwer. Doch plötzlich rannte ich in jemandes Arme und stürzte in den Dreck, der durch den Regen auf geflutet wurde und in den Steinigen Straßen der Stadt stand. Meine Knie, Beine, mein Kleid triefte vor Schmutz. Stärker noch brannten meinen Tränen, sodass ich den Mann neben mir nicht bemerkte. „Wieso ich… warum nur…?“ meine eigenen Worte taten so weh, das ich es nicht ertragen konnte. Ich stemmte die Hände auf die verschmutzen Steine und versuchte mich hinauf zu hiefen, doch ein weiteres Mal fiel ich hin. „Ich helf Euch auf.“, eine kühle Stimme. Ohne Gefühle ohne Nähe. „Verschwindet!“, sagte ich leise, ohne aufzusehen und betrachtete meine nassen roten Locken die im Schlamm lagen. Doch so wie ich mich versah, wurde ich an den Armen Gepackt, die noch von den Griffen meines Mannes schmerzten, und auf die Füße gestellt. Ich wurde an einen fremden Leib gedrückt und aus dem Regen geschafft. Stark kniff ich meine Augen zusammen, da ich mit dem Schlimmsten rechnete. Die Straßen hier waren nicht sicher, und in der Nähe befand sich ein Bordell, und somit fand sich aller Schund dort wieder, sodass das Treiben hier schlimmer war, als sonst wo. Kapitel 1: Diskussionen der Gefühle ----------------------------------- Kapitel 2: Diskussionen der Gefühle Doch ich wurde auf einen Stuhl gesetzt, neben dem ein Ofen stand. Langsam sah ich auf und mich um. Durch meine Tränen, die unaufhaltsam dahin flossen war meine Sicht verschwommen und mein Haar klebte an meiner Haut. So strich ich mir über die Augen um nur die Sich verbessern zu können und sah auf die Kerzen auf dem Tisch, die den Raum erhellten, weiter sah ich mich um. Ein Schreibtisch, Tinte und Feder, wohl ein Schriftsteller? Ein Autor? Vielleicht schreibt er Gedichte? Doch was kümmerte es mich. Meine Hand griff mein Kleid um es enger zu ziehen. Ich fühlte mich so unwohl, das ich es nicht aushielt. „Ich hoffe Ihr habt Euch nicht erkältet.“ Er sprach ruhig, doch seine Stimme klang immer noch so kalt. Langsam kam er auf mich zu und sah mich von oben herab an. Dann merkte ich wie er seine Hand nach meinem Gesicht ausstreckte und sofort schlug ich sie weg. „Fasst mich nicht an!“, rief ich und stieß den Stuhl bei Seite als ich auf spreng und ihn verachtend ansah. Hinter mir versuchte ich halt zu finden und stieß gegen die Wand. Mit meinem Fingerspitzen fuhr ich über die rauen Steine die die Mauer bildeten, sah den Fremden aber weiterhin wütend an. Doch plötzlich stockte mein Atem, als ich in seine Augen sah. Solch ein intensives blau hatte ich wahrhaftig noch nirgends gesehen, so unergründlich. Ich konnte nichts sagen. „Verzeiht, Miss. Ich wollte euch nicht zu nahe treten.“, sagte er dann mit unverwandter stimme und wandte seinen Blick von mir ab. Er ging zurück zum Ofen und nahm einen Kessel davon um Tee aufzugießen. „Ich wollt doch?“ Ich nickte stumm und beobachtete ihn weiter. Die Stille im Raum war unerträglich, doch sie hielt sich, sowie ich auch in meinen Gedanken wieder versank. „Nun.“ Ich sah auf als ich das hörte und Blickte den fremden Mann wieder an. „Nun, Miss. Erlaubt mir die Frage. Was kennzeichnete Euer Leben denn so, dass ihr geneigt wart Euch selbst zu verletzen?“ Mich selbst? Wie konnte er nur? Ich würde mich selbst nie verletzen. „Ihr kennt mich nicht! Also steht es Euch auch in keinster Weise zu Vermutungen über mein Wesen und meine Seele anzustellen!“ Ich wandte meinen Blick ab und sah bei Seite. „Ich wollte Euch nicht beleidigen, aber suizidarisches Handeln ist in der letzten zeit immer häufiger vorgekommen, meinem Erachten nach.“ „Meint Ihr?“, ich sah in wieder an. Es war nur allzu klar, das alle die mich mit Verletzungen sahen dachten, ich würde sie mir selbst zufügen, vielleicht um meinem Ehemann Schande zu bringen...? Wo er doch Schuld an allem war. So oft redeten sie schon hinter meinem Rücken, so dass ich selten ein Fuß aus dem Haus setzte. „Mir ist gleich, was ein Mann über mich denkt.“, meinte ich mit klarer Stimme und sah wütend drein. „Ist es so, Miss?“ Er sah mich an. Langsam kam er ein Schritt auf mich zu und sah mich weiterhin an, jedoch ohne mich zu berühren, denn das hatte ich ihm ja untersagt. „Es ist offensichtlich, dass nicht nur Euer Körper Schmerz und Verletzungen trägt, die so schnell nicht zu verheilen mögen, sondern auch Eure Seele.“, langsam sah ich auf, als seine Worte in mich eindrangen, erneut lief eine Träne über meine Wange. Seine Stimme erreichte mich, und nun wo er so nah vor mir stand, versuchte ich krampfhaft meinen Hass gegenüber den Männern zu halten. „Euer Tee.“ Er reichte mir die Tasse. Langsam ergriff ich sie mit meinen zitternden Händen. Ich war beschämt. So hatten meinen Gedanken doch grade an allem gehangen, nur nicht an meine eigentliche Abneigung gegenüber dem männlichen Geschlecht, die ich mir immer und immer wieder vorsagte. Wie konnte ich nur. Ein Blick, nur wenn ich ihm ansah, schien ich meine schmerzen zu vergessen, doch er wirkte nicht als habe er Interesse an mir, kein tiefergehendes. Er beschäftigte sich nur mit meiner Seele, die ich selbst nur schwer in meinem Körper tragen konnte. Angestrengt versuchte ich meine Gedanken zu ordnen… so gut es eben ging. „Nun denn, Ihr sagtet mir noch nicht den Grund Eurer Verletzungen.“Er setzte sich auf einen der verkommenen Holzstühle und sah auf seine Tasse. „Ich wüsste keinen Grund, Euch dies mitzuteilen. Wo Ihr mir doch fremd seid.“, mit meiner freien Hand suchte ich nach dem Stuhl, welche ich vorhin bei Seite gestoßen hatte und setzte mich ebenso. „Ich kenne ja nicht einmal Euren Namen.“, brachte ich versuchsweise sicher meinen Gedanken zu Ende. Langsam sah er von der Tasse auf und richtete seine blauen leuchtenden Augen erneut auf mich. „Ihr erhebt große Worte, für …“ Ich wusste was kam, was er sagen wollte. So waren alle Männer doch gleich. Ich erkannte es wieder, hielten sie alle uns doch für minderwertig. „…ein Frau?!“, sagte ich mit einer leichten Wut in meiner Stimme, die sich nicht vermeiden ließ. „Ihr denkt also, nur weil ich eine Frau bin, darf ich nicht eigenständig denken, handeln und sagen was meine Meinung vertritt? So erkenne ich in Euch das, was ich von einem Mann denke. Darf ich als Frau also nicht einmal nach einen Namen verlangen, ohne das man mir die Worte in den Mund legt?“ Er sah mich nur an, sagte nichts, sondern sah mich einfach unvermittelt an, sodass meine Wut in meinem leib nur noch mehr angefacht wurde. Ich atmete tief durch und rang mit mir, wenigstens noch einen geringen Wert als Dame auszustrahlen, wenn es nicht schon unter meinen verdreckten Kleidern erstickt worden war. Die Tasse in meiner Hand stellte ich auf den Holztisch ab. „Ich werde nicht weiter in Euren Räumlichkeiten verweilen.“ Schnell verneigte ich mich und setzte einen Fuß der Tür entgegen, doch plötzlich durchzog mich eine Art Blitz der Angst. „Sayuri!“ Dieser Ruf. Mein Name. Noch nie hatte jemand mit soviel Verachtung meinen Namen gerufen. „Ich schätze Mal, Eurer Reaktion nach zu urteilen, seid Ihr die Dame, die der Herr auf den Straßen sucht.“ Langsam sah ich zurück. „Ich muss gehen.“ Ich eilte zur Tür und umfasste zittrig die Klinke. „Miss?“ Ich drehte mich erneut zu dem Fremden um, der das Wort erhoben hatte und sah ihn fragend an. Naja, mehr schlecht als recht. „Yanosuke van Ishida.“ Sein Name? Wieso nannte er ihn mir? Erneut verneigte ich mich vor ihm und verschwand dann aus dem Haus. Ich brauchte mich nicht lange umsehen, da kam Mr. Mira, mein Ehemann, auf mich zu. Seine Bewegung, sein Blick, seine Hände, die zu Fäusten geballt waren, ließen mich erstarren. Er stand vor mir, sah mich an. Langsam hob er seine linke Hand und mit dieser mein Kinn an, sodass ich ihm in die Augen sehen musste. „Du bist davon gelaufen.“, sagte er mit einer gespielt ruhigen Stimme, selbst hinter der man sofort die Wut hören konnte. Dann holte er aus. Ein tiefer, mir nur zu bekannter, Schmerz durchzog meine Wange. Ein Augenblick verharrte ich in dieser Position. Hielt meinen Blick gesenkt, doch dann hob ich langsam meinen Kopf und sah zu dem Haus, hinter welchem ich eben noch versteckt war. Direkt sah ich in die blauen Augen von Mr. Ishida, dem wohl nun alle Fragen beantwortet sein mögen. „Komm. Wir reden zu Hause.“, hauchte er mit einer strenge in mein Ohr, welches mein Blut in den Adern gefrieren ließ. Er krallte seine Finger in meine schmerzenden Arme. Knapp konnte ich mir einen Schrei verkneifen, um nicht aufzufallen. Mr. Mira zog mich durch die Straßen, zurück zu unserem Haus, einem Haus, welches soviel Leid und Unterdrückung verbarg, dass die bloße Ausstrahlung eine Gänsehaut bereitete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)