Bleigießen von Illuna (Was hält das Schicksal für dich bereit?) ================================================================================ Kapitel 1: Neujahr ------------------ Teil: 1/2 Pairing: Wer mich kennt, müsste das eigentlich wissen - aber dennoch: Harry & Draco Warnings: Vollkommene OOC-ness, übertriebene Aktionen (ich will dazu keine Kommentare wie: "Hermine benimmt sich aber gar nicht so!" Das steht hier dieses Mal nicht ohne Grund.), Shonen-ai (wobei ich das langsam wirklich nicht mehr als Warnung empfinde, also bitte) Kommentar: Tadaaa~, was zu Silvester!^^ Mehr oder weniger jedenfalls. Der zweite Teil wird im Laufe der nächsten Tage folgen. So im Groben zur Story: Ich wollte sie viel kürzer halten, dann ist sie mir durchgebrannt, hat ganz viele andere Sätze geheiratet und nun das ._. Irgendwann hab ich auch den Faden verloren, glaube ich, und meine eigentliche Idee hatte ich bereits am Anfang und ich hatte keinen gescheiten Schluss gefunden.. -.- Verzeiht also, wenn das Ende irgendwie bescheuert und so abrupt ist. Aber das seht ihr ja eh erst im zweiten Teil! ^.- Das Shonen-ai ist letztendlich auch nich so wirklich rausgekommen, weil ich eigentlich nicht kitschig werden wollte. Ich hoffe trotzdem, dass mir wenigstens irgendwas gelungen ist. Wirdmung: Dieses Mal ist sie besonders wichtig, denn diese Story habe ich wirklich allein für mein süßes Kätzchen NijiNiji geschrieben! Allein für dich saß ich nachts noch dran, damit sie zu Silvester fertig wird! ;D Aber du weißt hoffentlich, dass ich das gern gemacht hab! Denn du bist wirklich immer für mich da, wenn ich mich mal wieder ausheulen musste. Ich danke dir~ *** Bleigießen Was hält das Schicksal für dich bereit? „Alles Gute für’s neue Jahr!“ Raketen pfiffen durch die Luft, zersprangen hoch oben im Himmel in tausend Teile und zeigten somit ihre schönsten Seiten. Durch den Gebrauch von Magie wurde das gesamte Spektakel noch um einiges imposanter, so dass für kurze Zeit das Gemurmel erstarb und jeder diesem Schauspiel seine Aufmerksamkeit schenkte. Doch nach wenigen Minuten war bereits der Großteil vorbei und die Glückwünsche wurden wieder unaufhörlich ausgesprochen. Jeder Schüler und Lehrer umarmte seinen nächsten, wiederholte diese Gratulationen. Weiterhin wurden auch gute Vorsätze für das Jahr gefasst. Mehr Lerneifer, endlich den Mut aufbringen, den Schwarm anzusprechen, die Unordentlichkeit endlich in den Griff bekommen und viele, viele mehr. Mit lachenden und fröhlichen Gesichtern schlossen sich die Schüler in kleine Grüppchen zusammen und machten sich langsam auf den Weg in ihre Gemeinschaftsräume, denn der gesamtschulische Teil war nach diesem Feuerwerk beendet. Wen dennoch das Verlangen beherrschte mit seinen Freunden aus anderen Häusern das Fest zu feiern, dem blieb das an diesem Abend natürlich auch nicht verwehrt. Im Gryffindorgemeinschaftsraum wurden unter großem Gelächter die ersten Butterbiervorräte geplündert und sogar die Jüngeren schafften es, sich das ein oder andere zu stibitzen. Harry saß mit seinen Freunden vor dem Kamin und lachte gerade über einen Witz, den Seamus mit weit ausschweifenden Gesten vorgetragen hatte. Wobei seine Gestik mehr zum Lachen gereizt hatte, als der Scherz selbst. Eine Weile noch erzählte jeder von seinen bisherigen Silvestererlebnissen oder ob er bis dato überhaupt schon einmal dieses Muggelfest gefeiert hatte. Dann auf einmal klatschte Parvati in die Hände, sah ihre Freunde, nachdem sie sich ihrer vollkommenen Aufmerksamkeit sicher war, verschwörerisch in die Augen. „Ich weiß, was wir jetzt machen!“, meinte sie geheimnisvoll, blitzte einmal zu Lavender herüber, die kurz darauf ein ebensolches Grinsen zur Schau trug. Der Blick des Schwarzhaarigen dagegen huschte nur von einem Mädchen zum anderen, nicht wirklich verstehend, was die beiden da tuschelten. Ihm war es sowieso ein Rätsel, wie die beiden anscheinend gegenseitig ihre Gedanken lesen konnten. Vielleicht war das ja bei allen Freundinnen so..? Er blickte zu Hermine, die das Geschehen misstrauisch beäugte. Obwohl sie sich seit Voldemorts Fall mit den beiden wesentlich besser verstand und wohl auch des Öfteren etwas mit ihnen unternahm, schien auch die schlaue Hermine Granger nicht zu wissen, was hier vor sich ging. Auf irgendeine verrückte Weise beruhigte es Harry. Dann wohl doch nur eine Kuriosität zwischen den beiden Mädels vor ihm. Erleichternd. „Ich will kein Wahrheit oder Pflicht spielen!“, fuhr Neville Lavender über den Mund, die diesen gerade zu einer Erklärung geöffnet hatte. Alle lachten auf diesen Ausspruch hin, wussten sie doch, dass es beim letzten Mal kein gutes Ende für den Retter der Armen in Spe gewesen war. Statt der eigentlichen Aufgabe hatte er nämlich drei Stunden lang die Statuen im dritten Stock entstauben dürfen – unter Snapes Aufsicht versteht sich. Der blanke Horror für den Jungen. Auch Harry verband keine sonderlich guten Erinnerungen mit diesem Spiel. So hatte er zum Beispiel den ganzen Endkampf noch einmal durchleben müssen, als er davon berichten musste. Oder er hatte seine eigene Unwissenheit, welchem Geschlecht er doch den Vorzug gab, seinen Freunden offenbaren müssen. Nein, also dieses Spiel musste es bei Weitem nicht mehr sein. „Keine Panik, Nev!“, kicherte Parvati, schwang einmal ihren Zauberstab, so dass nun der niedere Couchtisch, der zuvor noch von unzähligen Flaschen bevölkert wurde, blitzblank war. „Wir machen Bleigießen!“ Daraufhin hörte man ein Schnauben seitens Hermine. „Ihr wisst schon, dass das vollkommener Humbug ist, oder?“, meinte sie naserümpfend, wurde dabei von Dean tatkräftig unterstützt. Da hatten sich also die Rationalisten mal wieder zusammengefunden. Kein Sinn für irgendwelche Mystik. Harry grinste. Warum wunderte ihn das nicht? „Das wird ganz lustig! Und außerdem musst du ja nicht dran glauben.“, gab Lavender fesch zurück, verteilte derweil kleine Löffel, die sie herbeigezaubert hatte. „Es ist echt nett, dass ich mal wieder übergangen werde. Keine Angst, das ist mir total egal. Ehrlich.“, grummelte Dean vor sich hin, verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust und ließ sich tiefer in das Sofa sinken. Hermine, die neben ihm saß, tätschelte ihm aufmunternd das Knie. Ron, der sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet hatte, holte das in diesem Moment nach. Er ließ den Löffel vor seinem Gesicht pendeln und fragte: „Was genau sollen wir denn jetzt damit machen?“ Noch bevor er seine Frage vollständig zu Ende gesprochen hatte, zog Parvati, die ihm am nahsten saß, resolut die Hand herunter, so dass sie nun mehr oder minder über dem Tisch hing. „Hier hast du ein kleines Feuer.“, sie entzündete unter dem Löffel eine Flamme, die in der Luft schwebte und ausgehen würde, sobald sie nicht mehr gebraucht würde. So wurde etwaige Vergesslichkeit und die daraus resultierende Brandgefahr ausgemerzt. Schon ziemlich praktisch, was man in Zauberkunst am Anfang der siebten Klasse doch lernte. „Und auf deinen Löffel kriegst du gleich ein bisschen Blei, das Ganze hältst du dann solange über dem Feuer, bis es geschmolzen ist, verstanden?“ Der Rothaarige sah noch skeptisch drein, worauf Harry wiederum lachte. „Komm schon, Ron, das bringt dich nicht um.“, grinste er, entfachte sich selbst eine Hitzequelle. Alle anderen taten dasselbe und Lavender zauberte jedem ein Stück Blei in den Löffel. Nun hieß es abwarten, vor allem für die Ungeduldigen unter ihnen wurde dies zu einem schier unerträglichen Unterfangen. Darunter Dean, der noch immer seine Meinung darüber kundtat, dass dies doch alles vollkommener Blödsinn war, und vor allem Ron, der dem ganzen wohl immer noch nichts abgewinnen konnte. Harry dagegen wusste, dass es so seine Zeit brauchen würde, wenn sie es weiterhin auf Muggelart machten und träumte sich daher mit seinen Gedanken ein wenig abseits der quatschenden Meute. Jetzt war schon wieder ein Jahr vorbei. Und somit brach das letzte halbe Jahr auf Hogwarts für ihn und seine Freunde an. Irgendwie ließ ihn das schon melancholisch werden. So viele Abenteuer hatte er hier erlebt, so wunderbare Freunde gefunden. Er rümpfte einmal kurz die Nase. Und ebensolche Pleiten. Ginny war wohl die größte davon gewesen; er hätte nicht gedacht, dass sie so wenig Wert auf Treue in einer Beziehung legte. Aber nun ja, das war vorbei. Der Kuss mit Cho hatte sich glücklicherweise auch nicht wiederholt und seine kleine Knutscherei vor wenigen Monaten mit Terence* nach einem langen Besuch im „Drei Besen“ war auch kaum erwähnenswert, nur vielleicht aus dem Grund, dass es das erste Mal gewesen war, dass er einen Jungen geküsst hatte. Und bis heute bereute er den Umstand nicht, wenn er innerlich nun auch ein bisschen zerrissen war. Doch im Moment hatte er ja einen Schwarm, nur den sollte er wohl besser für sich behalten, wenn er an seinem leiblichen Wohl hing. Seine Mannschaft hier würde das wohl nicht sonderlich gut heißen.. „Und wie geht das jetzt weiter, wenn das Zeug geschmolzen ist?“, wollte Neville wissen, schielte dabei misstrauisch zu Seamus herüber, der seinen Löffel gefährlich schwankend hin und her bewegte. Harry grinste, befand sich selbst in Sicherheit – denn bevor es ihn treffen würde, hätte Hermine sicherlich schon drei Abwehrsprüche aufgesagt. Ein Glück, dass er neben diesem schlauen Mädchen saß. „Ach, genau!“, machte Parvati, vollführte in der Luft einen unkomplizierten Schnörkel, so dass sich in der Mitte des Tisches nun eine große Schüssel, die mit Wasser gefüllt war, befand. „Sobald das Blei vollkommen flüssig ist-“, das schwarzhaarige Mädchen brach kurz ab, um Ron einen bösen Blick inklusive einem heftigen Tritt gegen das Schienbein zu verpassen. „Aua! Bist du bescheuert?!“, fauchte auch sogleich der Rotschopf, schien sich keiner Schuld bewusst. „Ich hab doch genau gesehen, dass du mit Seamus gemeinsame Sache machen willst!“, giftete sie ebenso zurück. „Der Depp hat das doch sowieso nicht bemerkt!“ „Das tut hier nichts dabei!“ „Wer will mit mir was machen..?“, warf der Ire überfordert ein. Aufgrund dieser Unterhaltung lachte Harry wieder, beobachtete, wie sich sein Bleistück langsam aber sich zu erwärmen schien. Seine Freunde waren unbezahlbar. Der kleine Streit ging noch zwei Minuten weiter, bis Lavender, die sich ebenfalls eingemischt hatte, den Faden verloren hatte und um mehr Konzentration bat. Was im Hinblick auf die bereits geleerten Butterbierflaschen doch sehr.. hoffnungslos, wenn nicht sogar vergeblich war. „Wenn das Blei geschmolzen ist, kippen wir es in diese Schüssel. Das Blei wird sozusagen schockgefrostet-“ „Parvati, das Wasser ist noch nicht mal unter zehn Grad, wie willst du dann-“, unterbrach Hermine das Mädchen, verstummte jedoch, als sie in das genervte Gesicht des Mädchens blickte. „Ich sagte doch sozusagen! Natürlich wird das nicht schockgefrostet, aber ich schocke euch alle gleich mal!“, zischte sie, hüllte sich danach in eisernes Schweigen. „Wir haben es euch ja gleich von Anfang an gesagt, dass das eine blöde Idee war.“ Mit diesem Satz setzte Dean dem Ganzen noch die Krone auf. Während Lavender ihrer Freundin den Löffel aus der Hand nahm, sprang diese schon auf, nur unter wildem Geschrei dem dunkelhäutigen Jungen hinterher zu rennen. Hermine hatte vorsorglich das Besteck ihres Leidensgenossen mit einem Wingardium Leviosa belegt, so dass dieser auch von alleine über der Flamme schwebte. „Was bist du heute so still, Harry?“ Angesprochener sah auf, direkt in die Augen seines besten Freundes. Er lächelte. „Einfach so, hat keinen besonderen Grund.“, gab er zur Antwort, widmete sich danach wieder seinem Blei und der Flamme. Dass seine Reaktion ein ungläubiges Stirnrunzeln und ein rascher Blickkontakt Rons mit Hermine zur Folge hatten, bekam er nicht mehr mit. Die Verfolgungsjagd fand ein jähes Ende, als sich Neville zu Wort meldete. „Und das jetzt einfach da rein werfen, oder wie?“ Parvati ließ von Dean ab, der sich mittlerweile wimmernd auf dem Boden zusammengekauert hatte, und eilte zu dem Jungen. „Ja, genau, und dann holen wir es wieder raus und deuten das Gebilde!“ Ihre Augen begannen zu glänzen. Harry beobachtete, wie Neville das flüssige Blei in die Schüssel kippte und wie es dort mit einem Zischen hart wurde. Lavenders Hand tauchte in das Wasser und sie holte das Stück wieder heraus. Mit Parvati an ihrer Seite drehte sie es ein paar Mal herum, maß jeden Millimeter genau ab. So schien es zumindest, Harry konnte da beim besten Willen keine anständige Form erkennen. „Also, du hast eine Mischung aus zwei Symbolen,“, begann die Inderin, setzte sich in ihren Sessel zurück, um damit ihrer Freundin das Feld zu überlassen. „Zum einen ist es der Adler, seht ihr?“ Mit diesen Worten hob sie ihre Hand hoch, um mit der anderen die groben Konturen eines Vogels nachzuzeichnen. Dass keiner ihrer Freunde davon überzeugt war, schien sie nicht weiter zu stören. „Der bedeutet, dass du Erfolg in deinem Beruf haben wirst, Nev!“ Sie strahlte ihn an, gab das kleine Stück Blei an Parvati. „Und das zweite Symbol ist eine Schaukel. Das heißt, dass du Entscheidungen treffen musst.“ Die beiden Mädchen nickten noch einmal, um ihre Äußerungen zu bekräftigen. „Mädels, also bei aller Freundschaft, nein.“, Hermine schüttelte bestimmt den Kopf. „Das ist nie und nimmer ein Adler und eine Schaukel! Und außerdem, Entscheidung müssen wir tagtäglich treffen! Das ist keinerlei Indiz für eure Erklärung! Und Erfolg im Beruf kann man sich hart erarbeiten und hat nichts mit diesem Quatsch zu tun!“ Harry grinste, als er Parvati die Wangen aufplustern sah. Lavender jedoch schien dieses Mal die Ruhe zu bewahren. „Siehst du, Mine? Dann stimmt alles ja, was wir sagen. Wir haben doch nie etwas anderes behauptet, oder? Dann sind es eben alltägliche Dinge.“ Verblüfftes Schweigen herrschte zwischen den Freunden. So eine diplomatische Erklärung seitens der Brünetten hätte wohl kaum einer erwartet. Der Retter der Zaubererwelt war nun an der Reihe, nachdem ihn seine Freunde dazu aufgefordert hatten, sein geschmolzenes Blei in die Wasserschüssel zu kippen. Wieder stürzten sich die beiden Mädchen auf das daraus entstandene Gebilde, doch ihnen stockte der Atem, als sie es ansahen. Unruhig geworden rutschte Harry auf seinem Platz herum. „Was.. Was ist es denn..?“, fragte er kleinlaut. „Das ist ungewöhnlich.“ Seamus war aufgestanden und hatte sich hinter die beiden Mädchen gestellt, um ebenfalls etwas von dem Gegenstand zu sehen. „Dein Ding hier ist ganz klar ein Symbol. Wow, das ist echt selten.“ Beinahe anerkennend nickte er, wobei Harry dies in keinster Weise beruhigte. Zwar glaubte er noch immer nicht mit jeder Zelle seines Körpers an diesen Jux, allerdings wusste er, dass es unangenehme Fragen zur Folge haben könnte, wenn es etwas zeigen würde, das es besser nicht sollte. „Es ist eine Gitarre.“, meinte Seamus schließlich, als sich die Mädchen noch immer nicht gerührt hatten. „Und was heißt das?“, wollte Ron wissen, der es, ebenso wie Harry, nicht leiden konnte, auf heißen Kohlen zu sitzen. „Es bedeutet, dass Harry wohl ganz schön geheime Sehnsüchte haben muss, die keiner von uns kennt.“ Ron lachte auf. „Das stimmt nicht! Ich weiß alles von ihm.“ Der Rotschopf kicherte noch eine Minute lang vor sich hin, bis er bemerkte, dass Harry nur halbherzig mit eingestiegen war. „Stimmt doch, nicht wahr, Harry?“ Angesprochener blickte zu seinem besten Freund auf, war sich noch eine halbe Sekunde unsicher, was er sagen sollte. Doch dann entschied er sich für die Möglichkeit, die ihm am wenigsten Schwierigkeiten bereiten würde. „Natürlich stimmt das! Du weißt alles von mir, Ronny-Boy!“ Auf diese Worte hin lachten auch die anderen und die ausgelassene Stimmung war wiederhergestellt. Dass Hermine und Ron ihm nicht geglaubt hatten, ahnte er. Aber die anderen waren beruhigt und trotz dessen, dass er eine Gitarre hatte, würde niemand mehr darauf eingehen. Zumindest hoffte er das. Der nächste Morgen – oder wohl eher einige Stunden später am selben Tag – begann damit, dass Harry von lauten Flüchen geweckt wurde. Darunter konnte man Deans ausgefeilte Wortwahl heraushören – „Beim Barte des Merlin, so etwas gibt es doch nicht!“ -, Seamus doch recht unterirdische Ausdrucksweise – „Was zur Hölle macht dieser verfluchte Koffer hier?!“ -, Nevilles eher zurückhaltende Art – „Mist, wo hab ich denn..?“ – und Rons rabiate Redeweise – „Wer zum Henker lässt hier andauernd seine scheiß Klamotten liegen?! Ich bin schon zum fünften Mal über diese beschissene Hose gestolpert! Verdammter Dreck!“. Alles in allem doch eine sehr bunte Mischung. Das Raunen nahm so langsam ab, woraus Harry in seinem schlaftrunkenen Zustand messerscharf schloss, dass dreiviertel seiner Kameraden bereits hinunter in den Gemeinschaftsraum gestiefelten waren. Der letzte Mohikaner war, wie nicht anders zu erwarten, Ron, der wie jeden Morgen die leidige Aufgabe übernahm, Harry aus dem Bett zu werfen. Dass dies heute leichter werden sollte als all die anderen Tage, wurde ihm klar, kurz nachdem sein bester Freund aufgestanden war und anfing, neben ihm im Schrank wühlte. „Harry, du..“ „Ja, ich bin wach.“, half der Dunkelhaarige dem Weasley auf die Sprünge, als dieser ihn immer noch wie eine geisterhafte Erscheinung anblickte. „Starr nicht so. Ist es denn so ungewöhnlich, dass ich auch mal von alleine aufstehen kann?“ Diesen Satz hätte Harry besser nicht ausgesprochen, denn Rons Blick sagte mehr als tausend Worte. Darunter „Ähm.. JA?!“, was doch eine der aussagekräftigsten Bedeutungen hatte. „Jetzt stell dich mal nicht so an!“, raunzte der Dunkelhaarige grantig – der Morgen war nun einmal nicht seine Zeit. Mit Klamotten unterm Arm verschwand er für genau zehn Minuten und neunundvierzig Sekunden im Bad. Danach war er taufrisch, so wie immer eben. Ron saß auf dem Boden und hielt ein Foto in der Hand. Moment. Harry hielt auf halbem Weg inne, lief die zwei Schritte wieder zurück. Sein bester Freund saß wirklich auf dem Teppich vor seinem Bett. „Ron? Was machst du da unten?“, fragte er, linste dem Rotschopf über die Schulter. Was er auf der Fotographie erblickte, ließ ihn erschrocken Luft schnappen und hastig nach dem Bild greifen. „Woher hast du das?!“, fragte er panisch, presste sich das Dokument an die Brust. Ron war bleich, sah zuerst abwesend zu ihm hoch. „Das ist jetzt nicht wahr, stimmt’s?“, wollte er dann fassungslos wissen, fing sich wieder. Harry räusperte sich unbehaglich, spürte das unangenehme Kratzen im Hals, das er immer bekam, wenn er ein Geheimnis lieber verleugnen wollte. „Es hat etwas mit gestern Abend zu tun.“, sprach der Rothaarige weiter, stand auf und blitzte seinen Freund an. „Mitkommen. Treffen mit Hermine. Jetzt.“ , bestimmte er danach. Er griff nach Harrys Oberarm, ignorierte den schwachen Protest. Als hätte Hermine es geahnt, saß sie im Gemeinschaftsraum und schien ein Buch zu lesen. Das Gruselige an der Sache aber war, dass der Ohrensessel, in den sie sich gesetzt hatte, keine fünf Meter vom Treppenaufgang zu den Jungenschlafsälen platziert worden war. Natürlich mit Blickrichtung zu den Stufen. Langsam hob sie ihren Blick, blätterte mit schief gelegtem Kopf eine Seite um. Ihr Erscheinen wirkte auf den dunkelhaarigen Gryffindor ungewöhnlich entrückt. „Schön, dass du da bist, Harry.“, meinte sie, klappte ihren Schmöker mit einem lauten Knall zu, so dass Angesprochener zusammenzuckte. Ron hatte derweil seinen Arm losgelassen, nahm wie selbstverständlich den Platz ein, der von Hermine soeben freigemacht wurde. Mit harschen Worten trieb sie die letzte Schüler, die noch im Gemeinschaftsraum verweilten, zum Frühstück. Dies war das erste Mal, dass Harry es nicht angenehm fand, Hermine als so strenge Schulsprecherin zu sehen. „Ron hat mir bereits davon erzählt.“, sie deutete auf das Foto, das der Junge noch immer wie einen Schatz an sich drückte. Die Frage, wann sie dies erfahren haben sollte, kam ihm überhaupt nicht in den Sinn – obwohl es ihm vielleicht seinen Allerwertesten gerettet hätte. „Harry.“, der Rotschopf legte seine Arme auf die Lehnen, überschlug lässig die Beine. Seine Freunde machten ihm Angst. „Du weißt, dass wir nur das Beste für dich wollen.“ Das Mädchen schob einen von Rons Armen von der Lehne, um sich darauf zu setzen. „Und auch das ist nicht immer genug, wie du vielleicht weißt.“ „Wir sind deine Freunde. Deine besten Freunde.“, ergänzte Ron und Harry war, als müsste er augenblicklich fliehen. Jede Alarmglocke in seinem Inneren schrillte, der Überlebensinstinkt meldete sich lautstark zu Wort. Was wollten sie damit bezwecken? „Und daher unsere Bitte.“ Beinahe hätte er gelacht – aber nur beinahe. Denn aus Hermines Mund klangen nur sehr wenige Dinge wie eine Bitte und dieser Wortlaut gehörte gewiss nicht dazu. „Erzähl uns alles. Jetzt.“ Dieses herrische ‚Jetzt’ – Harry wusste nicht, ob es das war oder diese merkwürdige Atmosphäre, die ihn letztendlich dazu bewegt hatte, dass alles aus ihm heraussprudelte. Als er anfing zu reden, sah er noch unbehaglich auf den Boden, bewegte sich kaum einen Millimeter. Doch je mehr er über seine Gefühlswelt preisgab, desto hektischer und aufgewühlter lief er vor seinen Freunden auf und ab. Dass sie ihn dabei nur ansahen und ihn noch nicht einmal unterbrachen, um Fragen zu stellen, registrierte er in dem Moment überhaupt nicht. Erst nachdem er sich erschöpft auf das Sofa niedergelassen hatte, bemerkte er auch die Reaktionen seiner Freunde. Dass der Ohrensessel wie von selbst in seine eigentliche Position zurückgerückt wurde, schien auch keinem aufgefallen zu sein. Harry war nämlich während seiner Rede so ungefähr jeden Zentimeter in dem Gemeinschaftsraum abgelaufen, bis er letztendlich bei der Couch gestoppt hatte. Hermine saß noch gelassen wie eh und je auf der Sessellehne, schien sichtlich zufrieden zu sein, dass nun alles einmal von Harrys Seite mal gesagt wurde. Ron hingegen wirkte ein wenig verkrampft, bis er schließlich aufsprang und auch noch seine Meinung dazu kundtat. Dass sie zu Anfang mehr verletzend als mitfühlend war, hatte sich der dunkelhaarige Gryffindor bereits gedacht gehabt, aber dass der Rotschopf so sehr auf den Vertrauensbruch pochte, schmerzte ihn sehr. Vor allem, da er es noch nicht einmal mit böser Absicht gemacht hatte – manchmal war sein Überlebensinstinkt doch stärker als das Bedürfnis, sich seinem besten Freund zu offenbaren. Mit einem Laut der Empörung fiel Ron nach einer geschlagenen Viertelstunde wieder in die Polster des Sessels zurück, wurde von Hermine stolz am Arm getätschelt. Harry hätte es im Moment noch nicht einmal gewundert, wenn sie gesagt hätte „Gut gemacht, Ronald.“, aber das tat sie nicht. Stattdessen ging sie auf den Jungen auf dem Sofa zu und nahm ihm mit sanfter Gewalt das Foto aus der Hand, das er während seines Vortrages nicht außer Acht gelassen hatte. Sie betrachtete es eine Weile, bis sie schließlich meinte: „Also, du kannst ja sagen, was du willst, Ron, aber er ist schon verdammt heiß!“ Sie schüttelte ihre freie Hand, tat so, als hätte sie sich verbrannt und kicherte mädchenhaft. Harry errötete. Ron verengte seine Augen zu Schlitzen. „Hermine, das nennt man Verbrüderung mit dem Feind!“ Die Gryffindor winkte lässig ab. „Nun hab dich nicht so. Du hast doch selbst mal gemeint, dass die Parkinson mit etwas Schminke, einer neuen Frisur und anderen Klamotten auch total abgefahren aussehen würde.“ Jetzt war es an dem Weasley rot zu werden. „Das ist doch etwas vollkommen anderes!“, wiegelte er laut ab, doch interessieren tat es niemanden mehr, es war zu offensichtlich, dass Hermine ihr Ziel erreicht hatte. „Und.. Und jetzt?“, wollte Harry wissen, hoffte darauf, dass seine Freunde schon einen genialen Plan parat hatten, der höchstwahrscheinlich nur an seiner Ausführung scheitern würde – so wie es die meisten Pläne taten. Doch zu seiner maßlosen Enttäuschung zuckte Hermine mit den Schultern, während sie das Bild auf den Couchtisch vor dem Kamin legte. „Keine Ahnung, frag mich was Leichteres.“ „Was?!“ Dass es entsetzt klang, war untertrieben. „Ich dachte, ihr wisst das mit meinem Liebesleben schon total lange und habt wenigstens schon mal darüber nachgedacht, was als nächstes zu tun ist!“ Hermine verschränkte die Arme vor der Brust, zog die Augenbrauen zusammen. „Harry, machst du uns gerade einen Vorwurf?“ In Wahrheit war er wirklich versucht, ihr ein „Ja!“ entgegen zu donnern, doch er hielt sich zurück. Man sollte die Freundschaft nicht überstrapazieren. Demnach blieb er still, ließ sich stattdessen auf das Sofa fallen und erblickte keinerlei Überreste ihres gestrigen Experimentes. Die Hauselfen mussten wohl bereits fleißig am Werk gewesen sein. Mit einem Stirnrunzeln erinnerte er sich an seine Gitarre, kramte in der Hosentasche, denn er glaubte sich daran zu erinnern, das Bleistück dort hineingesteckt zu haben. Nach mehr oder weniger langem Suchen hatte er es dann auch gefunden, zog es heraus. Er betrachtete es einen Moment, seufzte dann, während er es zwischen den Fingern weiterhin hin und herdrehte. Geheime Sehnsüchte. Nur wegen diesem Gebilde hatte er seinen Freunden nun alles erzählt. Schon merkwürdig. „Was hattest du eigentlich für ’nen Ding?“, wollte er dann an Ron gewandt wissen. Dieser runzelte die Stirn, schien zuerst nicht zu wissen, was gemeint war. Doch dann ging auch bei ihm ein Lichtlein an. „’Nen Tunnel.“, meinte er schlicht und zuckte mit den Schultern. „Aber ich konnte da echt bei aller Liebe keinen Tunnel entdecken. Eher einen Ring oder so..“ „Das war ganz sicherlich kein Ring, Ronald!“ Das plötzliche Einmischen Hermines erschreckte Harry, so dass er sich verwundert zu ihr umblickte. Sie hatte ganz rote hektische Flecken im Gesicht – und das hatte sie gewöhnlich nur vor sehr wichtigen Klausuren. Doch noch bevor sich der dunkelhaarige Gryffindor noch weiter darüber wundern konnte, rannte sie in Richtung Mädchenschlafsäle wild mit den Armen herumfuchtelnd. „Okay..“, meinte Ron gedehnt, während er ebenso verblüfft wie Harry seiner Freundin hinterher sah, „Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder?“ Sein Gegenüber schüttelte lediglich den Kopf. War sicherlich wieder so ein Mädchending. Eine Weile lang saßen sie sich stumm gegenüber, bis sich der Rotschopf noch einmal wegen dieser Sache, wie er es in Zukunft nennen würde, zu Wort meldete. „Und du bist wirklich in Malfoy verliebt..?“ Harry seufzte, hatte in der einen Hand noch immer die Gitarre, mit der anderen nahm er das Bild vom Tisch. Wenn er ehrlich war, hätte er Colin damals, als er ihm das Bild abgeluchst hatte, knutschen können. Es war einfach eine wunderschöne Fotografie. „Ja..“, raunte er, betrachtete, wie der Draco auf dem Foto sich immer wieder seine Ärmel hochkrempelte und konzentriert in das Buch stierte, das vor ihm auf dem Tisch in der Bibliothek lag. Wie er sich auf dem Stuhl umwandte und jemandem zulachte. Wie er den Arm über die Lehne legte, wie befreit er grinste. Ein zartes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. „Oh, bitte!“, krächzte Ron gequält, schlug sich die Hände vors Gesicht. „Guck das Bild nicht so an! Das bringt selbst deinen besten Freund dazu, diesem Frettchen irgendwas abzugewinnen!“ Das Lächeln wurde zu einem Grinsen. In dem Weasley hatte Harry wirklich einen Freund gefunden, den er nie wieder missen wollte. Dafür waren sie viel zu sehr durch dick und dünn gegangen. Und selbst in dieser für ihn wohl heiklen Angelegenheit ließ er ihn nicht im Stich. „Ich geh was frühstücken, willst du mit?“ Das Gegenüber des Dunkelhaarigen nickte und zu zweit machten sie sich auf den Weg in die Große Halle. Auf dem Weg dorthin wünschte ihnen der Fast Kopflose Nick ein frohes neues Jahr, ebenso einige Gemälde ließen sich dazu herab, an denen sie vorbei schritten. Während sich die beiden noch wunderten, welche freundlichen Vorsätze sich die Gemälde anscheinend für das neue Jahr gefasst hatten, näherten sie sich dem Frühstücksort. Dass sie nicht die Einzigen waren, die bereits zu dieser Zeit wach waren, bestätigte ihnen die vollen Bankreihen, nachdem sie in die Halle eingetreten waren. Der Gryffindortisch war entgegen dem von Ravenclaw nur spärlich besetzt, doch ein Mädchen hatte sich wohl am Tisch geirrt. Ron und Harry lächelten ihm entgegen, ließen sich ihm gegenüber sinken. „Hey Luna. Ein frohes Neu’s.“, grinste Ron, griff gleich darauf nach einem Brötchen und der Marmelade. „Oh, ich würde nicht mit einer Gitarre spielen.“, sinnierte Luna, kicherte darauf und nickte ihn Richtung des Slytherintisches. Verwirrt folgte Harry ihrem Blick, errötete augenblicklich, als er sah, dass sein Schwarm ihn beobachtete. „Was soll das, Luna?!“, fragte er und es schien wohl wirklich an dem Neujahrszauber zu liegen, dass er dieses Mal eine verständliche Antwort von der Ravenclaw erhielt. „Es hat sich rumgesprochen, dass du eine Gitarre als Symbol hattest. Und du weißt, dass hier in Hogwarts nichts ohne Grund geschieht, nicht wahr?“ Sie angelte nach dem Orangensaft. „Weiterhin ist es ebenfalls ein offenes Geheimnis, dass Draco Malfoy ein ebensolches Stück Magie heute Morgen in den Händen hielt.“ Mit offenem Mund und dadurch gut sichtbar einem halbgekautes Brötchen sah der Rotschopf das Mädchen von der Seite an. „Was hast du gerade gesagt? War das wirklich ein verständlicher Satz?!“, fragte er, nachdem er den Bissen nach einem angeekelten Blick seitens Harry zu Ende gekaut und heruntergeschluckt hatte. „Ich will damit sagen, dass Magie häuserübergreifend ist, Ronald. Und dass scheinbare Zufälle hier in unserer Schule gewiss keine sind.“ „Oh, guten Morgen Luna!“, ein brünettes Mädchen kam auf sie zugelaufen; sie hatte die blaugestreifte Krawatte der Ravenclaws umgebunden. Angesprochene wandte sich auf ihrem Stuhl um, grinste ihrer Freundin entgegen. „Hallo Maudine! Dich habe ich noch gar nicht zurückerwartet.“ Maudine ließ sich auf der Bank nieder, schnappte sich Lunas Glas und trank einen Schluck. „Mh, ja, Gabriel hatte heute nicht so viel Zeit und hat mich daher schon früher zurückgebracht. Seine Verwandtschaft hat ein bisschen Druck gemacht.“ Die beiden Jungen saßen still neben den plappernden Mädchen und aßen ihr Frühstück. Was hätten sie auch anderes tun sollen? Sie waren dem Mädchen weder vorgestellt worden, noch forderte man sie irgendwie auf, sich an dem Gespräch zu beteiligen. Harry befand sich im Übrigen auch nicht auf ihrer Kommunikationsebene, geschweige denn überhaupt auf irgendeiner Kommunikationsebene. Seine Gedanken waren, kurz nachdem Luna über sein Bleistück philosophiert hatte, zu Draco gewandert. Gab es wirklich keine Zufälle in Hogwarts? „Hey, du bist doch Harry, oder?“ Es war wohl eher eine rhetorische Frage, denn mal ehrlich? Wer kannte ihn nicht? Der Gryffindor schreckte hoch, musste sich erst wieder orientieren. Neben ihn hatte sich Hermine gesetzt, Ron war schon fort. Auch waren mittlerweile eine Hand voll weiterer Löwen zum Frühstück erschienen. Nun, da er sich ein Bild von seiner Umwelt gemacht hatte, wandte er sich seiner Gesprächspartnerin zu, Maudine. „Ja, bin ich.“, antwortete er überflüssigerweise, griff nach seiner Tasse und nahm probehalber einen Schluck daraus. Er verzog das Gesicht. Kalter Kaffee war ungenießbar. Während er sich der Einfachheit halber einen unbenutzten Becher griff und dort die heiße Variante des Getränks hineinkippte, hörte er dem Mädchen zu. Was sich noch als guter Schachzug herausstellen sollte – oder zumindest in gewisser Hinsicht, wahrscheinlich eher unbeabsichtigt. Sie erzählte etwas von einer Freundin aus einem anderen Haus, beschönigte wohl das ein oder andere Detail, doch das fiel dem Jungen nicht auf. Gegen Ende ihres Monologes fasste sie jedoch glücklicherweise noch einmal die wichtigsten Aspekte zusammen, so dass auch Harry endlich wusste, worum es ging. Nicht, dass er ihr nicht zugehört hätte, aber wenn er ehrlich war, war der Blick zum Tisch der Schlangen doch das ein oder andere Mal wesentlich verlockender gewesen. Und dass er dadurch dann und wann den Faden verloren hatte, war ja unnötig zu erwähnen. „Also, es wäre nett von dir, wenn du Kate nicht vor den Kopf stößt. Und wie gesagt, falls du mal Hilfe in Sachen Hausaufgaben brauchen solltest, kannst mich fragen.“ Auffordernd sah sie ihn an, so dass er nur ein Lächeln aufsetzte und nickte. Konnte ja wohl nicht das Schlechteste gewesen sein. Nur stellte sich ihm jetzt die Frage: Aus welchem Grund genau sollte er welche Kate nicht vor den Kopf stoßen? Doch noch bevor er etwas hätte fragen können, war Maudine aufgestanden und hatte sich zu ihren anderen Freundinnen an den Tisch der Raben gesellt. Gut, in diesem Falle hieß es wohl, abwarten und Tee trinken. Hermine, die immer noch neben ihm saß, beäugte ihn von der Seite. Sie schlürfte an ihrem Orangensaft – Harry wusste, dass sie viel lieber literweise Kakao in sich hineingeschüttet hätte, aber aufgrund ihrer verqueren Meinung, sie wäre zu dick und müsste abnehmen, war sie auf Fruchtsäfte umgestiegen. „Was ist?“, wollte Harry dunkel wissen. Er konnte es weiterhin nicht leiden, wenn man ihn so auffällig anstarrte. „Ha!“, machte das Mädchen, grinste gewinnend. „Das ist der eindeutige Beweis, dass du verliebt bist!“ Der Gryffindor stellte die Tasse ab, wandte sich nun vollkommen seiner besten Freundin zu. War es denn zu viel verlangt, dass man ein, zwei Minuten seinen Gedanken nachhängen wollte? „Was?“ Er hatte noch nicht einmal das imaginäre Fragezeichen hinter das Wörtchen gesetzt, als er sich auch schon für diese unbedachte Äußerung strafte. Niemals sollte man von Hermine J. Granger eine detaillierte Antwort verlangen; es könnte sich Jahre hinziehen. Und kaum dass er diesen furchterregenden Gedanken zu Ende gebracht hatte, setzte die Brünette auch schon an. Meist kündigte sich solch ein Wortschwall durch lautes Luftholen an und ein Heranrücken des Mädchens. Doch es war noch erschreckender: Nichts dergleichen geschah. Stattdessen lächelte sie und deutete ein kurzes Kopfnicken in Richtung des Slytherintisches an. „Du bist wirklich der Meinung, dass nur ich dich anstarre? Ja? Du merkst es nur bei mir..“ Mit dieser kryptischen Aussage stand sie auf und verließ noch nach einem Brötchen greifend die Große Halle. Weiter geht's bei "Die nächsten Tage"! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)