Keltischer Winterzauber mir Bido dem kleinen Troll von Kira_Saphir (Eine kleine Kurzgeschichte) ================================================================================ Kapitel 1: Prolog Edwins Raubzug -------------------------------- ~Flashback~ Kriegsgeschrei war zu hören. Die Luft knisterte, als würde sich im nächsten Augenblick eine Spannung von 1000 Volt entladen. "Bringt Frau und Kind in Sicherheit, die Wikinger kommen!", schrie ein Mann von seiner Späherposition hinunter. Feuerpfeile flogen durch die Luft. Der Ausrufer fiel 50 m in die Tiefe. Häuser fingen Feuer, Schafe und Kühe zu mähen und muhen an. Alle Frauen, meist noch in den Nachthemden, stürmten mit ihren Kindern und Enkelkindern auf den Armen ohne sonstiges Hab und Gut aus dem Dorf zum Stadttor, in den schützenden Wald, der ihr Dorf umgab. Bloß weg von ihrem Dorf, bloß weg vom Schrecken der Meere. Die, die das Meer und den Nebel zu beherrschen schienen und wie eine Schlange den lautlosen Angriff. Die Wikinger waren für ihr Heranpirschen und das Lauern auf den passenden Augenblick für ihren ultimativen Schlag bekannt und hatten schon so manch einen damit in den Wahnsinn getrieben und wenn sie dann angriffen, war so gut wie nichts und niemand vor ihnen sicher. Auch hier waren die fürchterlichen Gerüchte und Geschichten über die Rotbärte keineswegs unbekannt. Sie hatten sich verbreitet wie Lauffeuer, die auch kennzeichnend für jeden erfolgreichen Beutezug dieser "Riesen" waren, wie man die Wikinger im Volksmund ihrer stattlichen Größe wegen nannte. Sie fürchteten sich davor, dass ihnen ein ähnlich schlimmes Schicksal ereilen könnte, wie den Vielen vor ihnen. Doch diesmal war etwas schief gelaufen. Irgendetwas, oder besser gesagt, irgendwer, hatte das Zusammenspiel der Wikinger gestört und somit hatten die Rotbärte ihr Überraschungsmoment verloren. Die Wikinger, die sich im Dickicht verborgen gehalten hatten, waren etwas zu früh aus ihrem Versteck gekommen, so dass die Wikingerschiffe zu früh ihren Schutz des Nebels hatten verlassen müssen. Die Frauen rannen. Äste knackten. Sie hörten das Wehklagen ihrer Männer. Sie konnten die Wärme der beißenden Flammen fast noch auf ihrer Haut spüren. Sie konnten die klirrenden Schwerter und das Kampfgeschrei der Rotbärte hören. Raben von stattlichem Ausmaßen flogen über ihren Köpfen hinweg. Der Himmel war vom Sonnenuntergang gerötet. Sie behielten die Leute unter ihnen scharf im Auge. Ein Rabe krähte und flog zu dem Dorf zurück. Die anderen Raben krähten zur Antwort und gaben zu verstehen, dass sie ihre Anführerin verstanden hatten. ~Währendessen im Dorf.~ Leblose Körper lagen auf dem Boden. Edwin stand auf einem Holzfass. Seine Stirn lag in Falten, ein Zeichen für alle seine Männer, dass ihr Anführer nicht gestört werden wollte, außer es handele sich um einen Notfall. Wie Edwin vermutet hatte, hatte sich in diesem Dorf eine ganze Menge erbeuten lassen. Ihr Dorf, das Dorf hinter dem Nebelwand, das an der Nordküste Norwegens lag, sollte also den nächsten Winter wohl überstehen können. Trotzalledem machte er sich Sorgen. Schließlich waren ihnen die Frauen und Kinder entwischt, und dies war übel. Denn ihr Dorf hatte allein in diesem Jahr wieder 10 Frauen verloren, die bei der Geburt ihrer Kinder oder wegen einer Krankheit gestorben waren. Auch waren dieses Jahr hauptsächlich Jungen zur Welt gekommen, was bei den Wikingern durchaus gut, nein was dachte er da, sehr gut war. Aber auch sie, die stärksten Männer der Welt, mussten zugeben, dass sie in höchstens 2 Jahren keinen Nachwuchs zu erwarten hätten, wenn sie nicht mehr Frauen bekämen, und sollten diese nun Lappinnen sein, das sollte in erster Linie für die Erhaltung ihres Blutes nicht das größte Problem sein. Ein Krähen unterbrach seine Gedanken und die schwarz-graue Anführerin der Raben setzte sich auf seine Schulter. "Oh, du Botin Odins, unseres Gottvaters, Gott über den Krieg, die Poesie, die Weisheit und den Tod, ich hoffe du bringst gute Nachricht." "Kräh. Mutiger Anführer Edwin. Kräh. Sei so schnell wie der Wind. Kräh. Packt nur deine stärksten und treuesten Krieger. Kräh, Sonst kriegen wir unsere Schätze, viel wertvoller als Silber, nimmer. Kräh. Sie fliehen gegen Westen. Kräh, gegen Westen müssen wir eiligst gehn. Kräh. Sie haben die Hoffnung Unterschlupf zu finden im nächsten Ort. Kräh. Beeilt euch sonst sind sie für immer fort." Und somit erhob sie sich in die Lüfte. “Edwin, lass mich mitkommen! Du hast doch gehört was Esa krähte, du als Stammesführer, als waschechter Wikinger. Du sollst deine stärksten und treuesten Krieger zusammenrufen und wer wäre besser geeignet als ich?” fragte Bido, ein kleiner 10 cm großer Troll. Edwin blickte zu dem Troll, der in ein Astloch geklettert war, um auf Augenhöhe seines Besitzers sein zu können.“ Was dich? Wegen dir, Bido, sind 6 meiner Männer verletzt und beinahe unser Plan nicht aufgegangen, von Treue kann man also nicht mehr sprechen und stark, nein, das kann man dich nun auch nicht nennen. Warum Gott Forseti, was haben wir getan, dass wir, von allen anderen Stämmen, den kleinsten deiner Trolle bekamen!” Und mit diesen Worten stieg er vom Fass und suchte seine schnellsten, treuesten und stärksten Männer und um "ihre Schätze" zu verfolgen. “Kräh, ach Bido, nimm’s nicht so zu Herzen! Kräh. Das passiert allen Anfängern. Kräh. Die Gunst der Götter muss man sich verdienen. Kräh.” Bido war jedoch so getroffen, dass er zu Stein erstarrte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)