Bad Guys Always Die von In-Genius (Wer früher stirbt, ist länger tot) ================================================================================ Ride Twelve: It's sad cause the bad guys always die --------------------------------------------------- Wieder einmal schnarchte Zoro leise vor sich hin, während er leicht schräg auf seinem Pferde hing und neben Sanji ritt. Dieser war selbst fast am Dösen, bis er am Horizont flirrende, dunkle Schatten sah. Er hob argwöhnisch und skeptisch eine Augenbraue, bedachte die Schatten mit nachdenklichem Blick. Träumte er oder bildete er sich nur etwas ein? Sein Gesicht hellte sich schließlich auf. Das musste die Stadt sein, ihr Ziel. Endlich! »Zoro! Zoro!«, rief er aufgeregt. Zoro blinzelte und gähnte: »Weck mich nich', Goldlocke…« »Stänker nicht rum – die Stadt!«, er zeigte nach vorn, »Wir sind bald da!« »Na endlich!«, war auch Zoro erleichtert. So lange ritten sie schon durch die Wüste und jetzt endlich war das Ende in Sicht. Bald könnte er dann anfangen, seine Freunde zu suchen. Er war ja schon ewig ohne sie unterwegs. Mit schnellen Bewegungen trieben sie ihre Pferde an sich zu beeilen, damit sie so bald wie möglich in der Stadt waren. Und tatsächlich kamen sie im Vergleich zu den langen Wochen zuvor fast schon augenblicklich an. Holzhäuser säumten die Straßen aus ausgetretenem Sand, Menschen gingen geschäftig auf und ab oder unterhielten sich auf den Wegen. »Gott, Menschen«, murmelte Zoro und sah sich um. Das nannte er einmal eine Stadt. Überall Menschen und Häuser. Großartig. Sanji nickte leicht, zustimmend. Ihr erster Weg führte sie in den nächsten Saloon. Sie bestellten sich etwas zu trinken und natürlich, auch etwas zu essen. Sie waren beide froh, endlich wieder auf richtigen Stühlen und an einem richtigen Tisch zu sitzen. »Herrlich«, sprach Sanji zu sich selbst und lehnte sich etwas zurück, genoss es einfach nur ruhig zu sitzen, ohne Geschaukel, ohne Pferd zwischen den Schenkeln. Zoro aß das Essen, nicht weniger erleichtert. Trank von dem Rum, den er sich bestellte. Froh, dass das Fasten erst einmal beendet war. Während sie aßen, hörten sie leise Gesprächsfetzen von der Bar herüber schweben. Irgendein Pirat solle in der Stadt sein. »Na toll, schon aufgeflogen«, murrte Sanji. Deutlich hörbar, dass er über Zoro meckerte. Zoro knurrte: »Ich hab' gar nichts gemacht. Außerdem würden die mich sofort festnehmen oder so.« Immerhin saß er hier auf dem Präsentierteller. »Ich glaub' nicht, dass'e mich mein'…« »Vielleicht… aber leg's nicht drauf an«, warnte Sanji. Er wollte sich hier nieder lassen, oder wenigstens noch heil aus dieser Stadt rauskommen und nicht als ›Roronoa Zoros Komplize‹ verschrien werden. Zoro schnaubte, aß lieber weiter. Bei seinem Glück würde er erst diesem Piraten begegnen und dann vor der Stadtmeute flüchten müssen. Er kannte das doch. »… Monkey D. Ruffy…«, hörten sie weitere Gesprächsfetzen, »Der Strohhut?« – »Ja, er soll einen Mitstreiter verloren haben…« Zoro horchte auf und sah Sanji an, grinste. »Das nenn' ich mal, Schwein gehabt, wenn das stimmt.« Sanji nickte ihm leicht zu: »Glückwünsch.« Dann wäre er den grünhaarigen Schrumpfkopf endlich los. Diese olle Nervensäge. »Jaja, freu' dich nicht zu viel. Du könntest einen Lachkrampf kriegen«, murrte Zoro und beeilte sich, sein Essen auf zu essen. Wie er Ruffy kannte, hatte dieser schon wieder Ärger am Hals und müsste bald wieder aus der Stadt flüchten. Dann stände Zoro wieder allein da. Das wollte ja niemand. »Ach komm«, Sanji schmunzelte ein wenig, »Such lieber deine Freunde, bevor die wieder ohne dich abhauen.« Zoro brummte nur etwas Unverständliches, trank die Flasche Rum aus und erhob sich. »Zahlst du?« »Du hast doch eh keinen Berry«, wobei es Sanji immer noch wunderte, dass ein Wüstenpirat nicht einfach die Zeche prellte. Zoro zuckte mit den Schultern und verließ den Saloon, sah sich auf der Straße um. Wo könnte Ruffy bloß sein? Beim Futter? Aber wo gab es hier noch Essen? Nachdenklich fuhr er sich durch seine staubigen, grünen Haare. »Ach verdammt…«, murmelte er. Dann ging er einfach drauf los. Irgendwo würde er schon landen und mit viel Glück fand Ruffy ihn und nicht umgekehrt. Nur leider war diese Stadt größer als die letzten paar Siedlungen und aus irgendeinem Grund kam Zoro zwar immer wieder an diesem Saloon an, wo er mit Sanji gegessen hatte, aber das brachte ihm nichts. »Mist, verdammt«, fluchte er. Sanji selbst hatte sich das Essen schmecken lassen, auch wenn es mit seinem in keinster Weise konkurrieren konnte, und hörte sich beim Wirt ein bisschen um: Wie lange Monkey D. Ruffy schon hier war und ob es hier oft Piraten gab. Wie die Lage für eine eigene Gaststätte lag und wie er am besten ein billiges Zimmer bekam, und so weiter. Nun trat er aus dem Holzgebäude und sah quasi sofort die grünen Haare und hörte die tiefe Stimme fluchen. »Noch immer nichts gefunden?«, amüsierte sich Sanji. Eigentlich konnte das gar nicht so schwierig sein, jemanden zu finden. Aber er hatte schon bemerkt, dass Zoro Probleme hatte überhaupt irgendetwas zu finden. Der Schwertkämpfer wandte sich zu ihm um und brummte: »Ach was, ich stapf' hier zum Spaß durch den Staub. Hab' noch nicht genug Sand gesehen.« Was für eine dämliche Frage. Sanji lachte leise: »Schon gut. Ich helf' dir, sonst findest du die ja nie«, und machte sein Pferd von einem der niedrigen Pfosten los. »Darum hab' ich dich nicht gebeten. Ich brauch' deine Hilfe nicht!« »Jaja«, murmelte Sanji, zog das Pferd hinter sich her und ging voran. »Komm. Wir finden diesen Monkey D. Ruffy schon.« Zoro brummelte nur etwas von ›goldgelockter Trottel‹, folgte ihm aber. Es dauerte auch gar nicht lange und sie sahen, wie Ruffy aus einem anderen Saloon herausgerannt kam, mit vollen Wangen und noch Fleisch in den Händen lief er auf sie beiden zu und Zoro stöhnte auf. Er kannte dieses Grinsen. Er schwang sich auf sein Pferd, ritt Ruffy kurz entgegen und hob ihn auf sein Pferd hoch. Zusammen flüchteten sie dann mit seinem Käpt'n vor dem geprellten Wirt. »Bleibt stehen!«, rief dieser und feuerte mit seiner Schrotflinte. Sanji wollte schon stehen bleiben, gehörte er doch gar nicht dazu, da flog ihm schon der Schrot um die Ohren. Da flüchtete er lieber. »Verdammt!«, fluchte er, galoppierte neben Zoro aus der Stadt heraus, wo schon der Rest der Strohhutpiraten wartete. »Willst'e doch mitkommen?«, witzelte Zoro und gab seinem Pferd die Sporen. »Nur bis zu nächsten Stadt«, murrte Sanji widerwillig. Zoro und Ruffy lachten. Natürlich nur bis zur nächsten Stadt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)