Bad Guys Always Die von In-Genius (Wer früher stirbt, ist länger tot) ================================================================================ Ride Ten: Got your horse and you got your ride ---------------------------------------------- Gut, jetzt hatte er Sanji ihr Schiff erklärt und von Ruffy erzählt. Warum? Ihm hätte es auch gereicht, wenn sie jetzt endlich die nächstgrößere Stadt erreichten – gerne auch stumm. Er wollte sich endlich auf die Suche nach seinen Freunden machen. Ihm war noch nie aufgefallen, wie sehr er dann doch an ihnen hing; so ein bisschen zumindest. Leicht schüttelte er den Kopf über sich selbst. Sanjis fragenden Blick sah er dabei nicht. Der Blonde hatte noch immer das Bedürfnis auf ein Gespräch. Leider. Nur konnte er jetzt mit Sicherheit sagen, dass der Grünhaarige mundfaul und für schöne lange Gespräche nicht zu gebrauchen war. Sanji seufzte leise aber abgrundtief. Darüber zuckte nur Zoros Augenbraue. Er konnte auch ohne Gespräche leben, besonders ohne Gespräche mit Leuten, die er hoffentlich bald nie wieder sähe. So blieb er weiterhin stumm und ritt einfach weiter voran, blies stimmhaft Sand aus der Nase. Gott, musste die Wüste immer so staubig und aufgewirbelt sein? »Sand in'r Nase?« Zoro verdrehte leicht die Augen: »Nee, Fische gehustet.« Gut, Sanji sah ein, dass er eine blöde Frage gestellt hatte, aber so ein wenig Smalltalk würde Zoro schon keinen Zacken aus der Krone brechen. »Wo kommst du eigentlich her?«, fragte Sanji plötzlich. Wo hatte man denn bitte schön grüne Haare? »Von einer Insel.» »'Ner Insel? Wie kommst du dann mitten in die Wüste?« »Hab' jemanden gesucht«, zuckte Zoro mit den Schultern. Er war nicht besonders an bestimmte Orte gebunden. Er konnte sich überall wohlfühlen. »Und du?« Er merkte sehr wohl, dass Sanji gerne über etwas reden wollte. »Von der Küste. Bin einige Zeit mit einem wandernden Restaurant durch die Wüste getingelt.« »Ach, tatsächlich?« Sanji nickte: »War ganz abenteuerlich. Das Baratié, vielleicht sagt dir das ja was«, blickte kurz zu dem Grünhaarigen. Irgendwie hatte er nicht das Gefühl, dass Zoro dies interessierte. Warum musste er eigentlich auch mit diesem idiotischen Hinterwäldler durch die Wüste reiten? Da wollte ihn doch wohl wieder jemand verarschen. Manchmal konnte das Leben echt scheiße sein! »Hm, glaub' nicht«, Zoro zuckte leicht mit den Schultern. »Das interessiert dich nicht, hm?« »Nicht ein Stück«, gab er ehrlich zu. Er war halt eine ehrliche Haut. Außerdem hatte er kein Bedürfnis, Sanji in den Arsch zu kriechen. Wie lange dauerte es eigentlich noch bis zur nächsten Stadt? »Wann sind wir da?« Sanji sah ihn an: »In ein paar Tagen vielleicht.« Das war wohl das einzige, was ihn interessierte: Wann er Sanji wieder loswurde. Das war ja so klar gewesen. Zoro nahm Sanjis Aussage einfach mal so hin. Ahnung hatte er selbst ja sowieso nicht. So breitete sich wieder Schweigen über sie aus. Sanji gab einfach auf, mit Zoro ein richtiges Gespräch führen zu wollen. Also schwieg er nur und ritt weiter gen Großstadt. Mehr konnte er wohl nicht tun. Entsprechend schwieg auch Zoro. Er gehörte ja eh nicht zu den gesprächigen Typen; ihm war es so nur recht. Der gelbe Sand kratzte in ihren Lungen, schmirgelte bereits die Haut in ihren Rachen wund und die Erschöpfung schlich sich tiefer in ihre Leiber, kroch durch die Adern in jeden letzten Winkel. Und langsam neigte sich auch die Sonne dem Horizont entgegen, bekundete das Ende des Tages und die beiden Reiter atmeten erleichtert auf. Die Hitze würde sich nicht noch weiter ausdehnen, wenigstens eine kleine Erleichterung. Bald schlugen sie ihr Lager auf, zündeten ein kleines Feuer an und Sanji kochte ihnen eine Kleinigkeit. Vielleicht lag es an der Situation, aber Zoro glaubte trotzdem, selten zuvor so etwas Köstliches gegessen zu haben. Ganz bestimmt lag es an ihrer Situation und dieser spärlichen Umgebung, so dass er wohl alles als herausragend angesehen hätte. Aber nichtsdestotrotz war es ein Lichtblick und eine Erheiterung, selbst wenn es nur Einbildung war. Dann schlug die Nacht über sie herein, irgendwie ganz plötzlich. So lange hatte sie sich angekündigt, sich herausgezögert und war doch nicht gekommen, nur um sie einen Wimpernschlag später zu überraschen. Dabei warteten sie doch auch schon so sehr auf die Nacht, die ihnen endlich etwas Ruhe verschaffen und vielleicht sogar Kühlung bringen könnte. Das hofften sie zumindest noch; denn so betteten sie ihre Köpfe auf den provisorischen Kissen und zumindest Zoro starrte in den sternenverhangenen Himmel. Klein und unscheinbar leuchteten die Pünktchen, die sich Sterne schimpften. Ihm fehlten seine Freunde, hätte er nie so wirklich für möglich gehalten. Er wurde echt weich. Stumm seufzte er und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf, starrte weiter in den Nachthimmel. Vielleicht bildete er sich das auch nur ein? Er war doch unabhängig und brauchte niemanden! … Und trotzdem käme er nicht alleine in die nächste Stadt. Aber das war etwas anderes. Unwirsch drehte er sich auf die Seite und schloss demonstrativ vor sich selbst die Augen. Er sollte und musste schlafen. Sein Glück, dass er ein schnell einschlafender Mensch war, so dauerte es nicht lange, bis sich Zoros leises Schnarchen zu den Geräuschen der Nacht gesellte. Und so gleichzeitig Sanji wach hielt. Dieser öffnete genervt seine Augen und sah zu Zoro, erkannte gerade noch dessen Umrisse. Wie konnte ein einzelner Mann nur derart nervtötend schnarchen? Das war echt abartig und Sanji schürzte die Lippen. Wie sollte er dabei bitte schlafen? Und er brauchte jetzt nun wirklich seinen Schlaf. Es war noch ein langer Weg bis in die nächste Stadt und die Tage mit Zoro unnötig anstrengend – jetzt kämen auch noch die Nächte dazu? Um Gottes Willen! Er warf eine Hand voll Sand nach dem Schwertkämpfer: »Sei still, Mann!« Zoro grunzte nur und schnaubte, wachte aber nicht auf. ›Arschloch‹, dachte Sanji und verdrehte die Augen. Er war doch echt im falschen Film. Er streckte sein Bein nach dem Schwertkämpfer und trat nach ihm. Der Kerl musste endlich aufwachen oder zumindest aufhören zu schnarchen. »Hey, trittst du mich?«, rief Zoro auf und starrte durchs Dunkel in Sanjis Richtung. »Du schnarchst – mal wieder«, erklärte der Blonde genervt. »Dann hör halt nicht hin«, murrte Zoro und gähnte. »Haha! Du bist echt ein Witzbold.« Zoro legte sich wieder auf die Seite und wollte sich in die Decke graben, die er nicht hatte. War ihm doch egal, ob der andere schlafen konnte oder nicht. War doch nicht sein Problem, oder? »Ich weck' dich solange, bist du aufhörst zu schnarchen«, drohte Sanji kühl. Zoro murrte nur etwas, dass man als ›Leck mich!‹ interpretieren konnte. Es war dunkel und mitten in der Nacht, also Zeit zu schlafen. »Hast du mich gerade beleidigt?«, Sanji fühlte sich beleidigt. »Ich schlafe.« »Dann warte mit dem Schnarchen wenigstens bis ich auch schlafe!«, forderte Sanji. Das sollte das mindeste sein. »Dann beeil dich…«, murmelte Zoro und war praktisch schon wieder eingeschlafen. »Hundesohn!«, knurrte Sanji, legte sich dann selbst wieder hin und schloss die Augen. Wer konnte sich bitte mit dem Einschlafen beeilen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)