World of Faerûn - 6. Staffel von Kyle (Awakening) ================================================================================ Kapitel 10: Folge 101: Das Ende der Legende ------------------------------------------- [Folge 10: Das Ende der Legende] Von einem Hügel aus hatte Kyren gute Sicht auf das vor ihr liegende Tal. Die Ebene vor ihr war kaum bewachsen und schloss in einer Felsformation ab. Wenn man genau hinsah, erkannte man, dass dies früher einst ein blühendes Tal gewesen und sich ein gewaltiger Fluss hier hindurch gebahnt haben musste. In der niederen Ebene vor ihr marschierte Ashtons Armee und auch wenn diese nicht allzu groß war, so wusste man dass sie nicht allein war. Irgendwo unter ihnen war der Tarraske – verborgen und versteckt um keinen Verdacht zu erregen. Kyren erinnerte sich bereits einmal gegen eine Art Nachbau dieser Kreatur gekämpft zu haben, doch der Gedanke gegen das Original antreten zu müssen, ließ sie ihren Atem anhalten. Ashton hatte diese Kreatur bereits auf einige kleinere Dörfer und Städte losgelassen, von denen nun nur noch Schutt existierte. Innerlich schwor sie, dass man ihn aufhalten würde, auch wenn sie nur hoffen konnte, dass man einer Kreatur wie dem Tarraske beikommen konnte. Dennoch vermisste sie Ashton selbst unter den zahlreichen Kuttenträgern, was sie aber nicht wirklich wunderte. Schließlich wollte er sich nicht mit dem Tarraske zusammen sehen lassen und traf Vorsichtsmaßnahmen. Der erste Eindruck, dass die junge Elfe allein war, täuschte, denn schon kurz darauf stießen weitere Mitstreiter zu ihr auf den Hügel hinzu. Marian nickte entschlossen und drehte sich der Armee hinter ihr zu. „Macht Euch bereit! Die Stunde der Helden naht!“, rief sie ihrem Gefolge zu, worauf diese euphorisch aufschrieen und ihre Waffen erhoben. Folge 10: Das Ende der Legende Daniel wirkte angespannt als er an die Spitze des Marschtrupps den Befehl zum Halten gab. Ihm war nicht entgangen dass im Osten eine Streitmacht aufmarschiert war. Schließlich griff er in seinen Mantel und nahm einen schillernden Kristall hervor, den er mit einer einfachen Magie zum Leuchten brachte. Er wusste, dass ihn die Stimme seines Meisters erwarten würde, wenn er ihn auf diese Weise kontaktierte. „Ihr habt festgestellt, dass wir beobachtet werden, nicht wahr?“, tönte Ashtons Stimme gelassen aus dem Kristall. „Ja, Meister. Ich habe in den Hügeln ein kampfbereites Heer ausgemacht. Was sollen wir tun?“, erwiderte er nickend. Daniels Blick fiel auf etwas, dass für andere ungesehen blieb, bevor er sich wieder dem Kristall in seiner Hand widmete. „Ich habe erwartet dass sie kommen würden … der letzte Widerstand, ein verzweifelter Haufen von Rechtschaffenden, die meinen Aufstieg verhindern wollen. Ja, setzt den Tarraske ein. Es sollte die Reihen der Angreifer auf ein Mindestmaß reduzieren. Mit den Rest werdet Ihr sicher allein fertig, Daniel.“, meinte Ashton kühl, aber berechnend. Daniel schmunzelte zufrieden, wissend dass es so ein leichtes sein würde zu siegen. Der Tarraske hatte auf seinen Weg nach Tiefwasser schon mehrere Dörfer angegriffen und verwüstet. Überlebende gab es keine. Die Botschaft des Schreckens machte bereits die umliegenden Regionen unsicher. Nun sollte die Kreatur ein weiters mal seinen Ruf gerecht werden. Marian schritt stramm vor ihren Truppen hin und her, während sich der Himmel über ihr verdunkelte. „Hier und heute werdet ihr den Tarraske gegenüber zu treten. Es wird nicht leicht, aber bedenkt dass hier mehr als nur unser aller Leben auf dem Spiel steht. Ashton wird Toril mit aller Gewalt unterwerfen. Die Nesserer dürfen sich nicht erneut erheben um über uns zu herrschen! Auf mein Kommando greifen wir an!“, rief sie ihren Leuten zu und drehte sich in Richtung der Soldaten. Mut stand in ihren Gesichtsausdruck geschrieben und sie hoffte dass es sich auf ihre Truppen übertragen würde. Hier und heute hatte sie nichts mehr zu verlieren. Schließlich gab sie das Signal zum Angriff, worauf ihre Mannen an ihr vorbei in den Kampf stürmten. „Wir werden angegriffen! Zieht Eure Waffen!“, rief Daniel aufgeregt als er das Heer heranstürmen sah. Der junge Magier begann bereits eine erste Magie zu entfesseln und schleuderte einen Feuerball in die Massen der Gegner. Der Feuerball warf einige Ritter um, doch ließen deren Gefährten sicht nicht entmutigen und gingen in den Nahkampf mit dem Gefolge seines Meisters. Ashtons sah dem Treiben fast teilnahmslos von einer fernen Anhöhe zu. „Sorg dafür dass Marian zu mir findet.“, sagte er und für einen Moment konnte man glauben dass er mit sich selbst redete. Dennoch erhielt er eine Antwort, auch wenn nicht klar war woher diese kam. „Natürlich.“, tönte es mit finsterer Stimme zurück und es war klar, dass ihm jedes Mittel recht war. Ein ungewöhnlicher Windhauch zog an Ashton vorbei und deutete an, dass er nicht allein gewesen war. Kyren besiegte mit ihrer Magie einen Gegner nach den anderen. Meist reichte schon ein Windstoß oder ein magisches Geschoss aus um sich ihrer Angreifer zu entledigen. Sie tötete nicht, machte sie so aber kampfunfähig. Es herrschte schreckliches Chaos um sie herum. Die Schlachtordnung war zu dieser Zeit kaum zu halten. Rechts neben sich erblickte sie Jáin der sich im Schwertkampf gegen einen Gegner behauptete. Zu ihrer Linken war Jason, der sich mit reinster Körperkampfkultur etlicher Gegner annahm und einen nach dem anderen zu Boden rang. Plötzlich erschütterte der Boden und ein bestialischer Schrei übertönte das Klirren der Klingen. Gebannt sahen ihre Mitstreiter wie sich der Tarnmantel um den Tarraske entledigte. Es war nur logisch dass sich Ashton es nicht leisten konnte, mit der Kreatur gesehen zu werden und er seine schlimmste Waffe gegen sie einsetzen würde. Der Tarraske hatte nur aufgestampft, doch riss es dabei mehrere Kämpfende zu Boden. Weitere Kämpfer starben als sie von dessen mächtigen Hauern getroffen oder von dessen Zähnen zerfetzt wurden. „Wir müssen etwas gegen die Bestie tun! Konzentriert Eure Angriffe auf den Tarraske!“, rief einer der Männer hinter ihr. In der Folge griffen immer mehr ihrer Mitstreiter die riesige Kreatur an, doch die Speere und Bogengeschosse, richteten keinen nennenswerten Schaden an der Haut der Bestie an. Einige versuchten es mit Magie, mussten aber feststellen dass es auch nicht wesentlich wirksamer als bloße Waffengewalt war. Natürlich hatte Marian einen Plan um die Kreatur zu bändigen, denn sie wusste dass es in deren Reihen einen Magier geben musste, der den Willen dieser Bestie kontrollierte. Wie ein Geist schritt sie durch die Kämpfenden, die sie trotz ihrer außergewöhnlichen Tracht und deren hellen Farben gar nicht wahr zu nehmen schienen. Sie hatte mit Magie nachgeholfen, aber sie musste diesen Vorteil nun noch zu nutzen wissen. Marian rechnete nicht damit das Ashton selbst das Artefakt hatte das den Tarraske steuerte. Er musste einen Helfer haben. Weitaus gefährlicher als der Tarraske war nur Ashton selbst und so stand ihr und ihren Mitstreitern noch eine schwere Schlacht bevor, die sie ihnen zumindest erleichtern konnte. Ihr Blick fiel auf einen jungen Magier, der mit außerordentlichen Nachdruck Magie auf ihre Truppe abfeuerte, ohne davon zu erschöpfen. Sie würde sich ihm annehmen und ihn das Artefakt entreißen, sofern er es hatte. Ihr Schritt war zielstrebig, doch einer von Ashtons Leuten stellte sich ihr plötzlich in den Weg. Marians Augen weiteten sich und sie trat erschrocken ein paar Schritte zurück. „Ashton erwartet Euch bereits, Marian.“, meinte der Mann mit einem finsteren Grinsen. „Ihr … Ihr seid das.“, stammelte sie verblüfft, wissend das derjenige, der vor ihr stand kein Mensch aus Fleisch und Blut war. In seine Gestalt kannte man ihn als John Doyle, doch sie ließ sich davon nicht beirren. „Jaygoyle …“, fügte sie mit flüsterleise Stimme an, als dieser aus seinen rechten Arm eine Klinge formte. „Geht zu ihm oder sterbt.“, drohte er und machte einen Schritt nach vorn. Wieder erzitterte der Boden und ein lautes Grollen durchzog das Szenario. Der Tarraske wütete zu ihrem bedauern höchst erfolgreich durch die eigenen Reihen. Abermals fiel ihr Blick an Jaygoyle vorbei in Richtung des jungen Magiers. Ein Regentropfen plumpste auf ihre Nase und Donner begann den Himmel zu durchziehen. Es schien so als hätten sie auch die Götter auf ihrer Seite, doch gegen ein Wesen wie Jaygoyle konnte sie sich effektiv nicht zur Wehr setzen. „Überlasst ihn mir!“, tönte auf einmal eine Stimme hinter ihr, worauf sie sich erschrocken umdrehte. Ein Blitz fiel in der Ferne vom Himmel und erleuchtete Decan in seiner dunklen Tracht. Jaygoyle sah neugierig auf und lächelte vorfreudig. „Das könnte interessant werden.“, meinte dieser und nahm die Herausforderung an. Vorsichtig zog sich Marian aus dem Szenario zurück, hoffend dass es zu Decans Gunsten ausgehen würde. Beide gingen zunächst nur mit einem Schwert in den Kampf und schon als sich diese das erste mal kreuzten wurde ihr bewusst, dass sich zwei ebenwürdige Gegner gegenüber standen. Ashton hielt sich derweil untätig in sicherer Entfernung auf. Vor ihm erstreckte sich ein Canyon - ein ausgetrocknetes Flussbett – das gerade zu dafür geschaffen war Marian in eine Falle zu locken. Tatsächlich hörte er alsbald die ersten Schritte einer heran nahenden Person. Zu seiner Enttäuschung war es ein Ritter, der aus Angst vor dem Tarraske flüchten wollte. Obwohl dieser Ashton gar nicht sah war es bereits zu spät, denn ein magisches Geschoss erfasste seinen Kopf und ließ diesen wie eine Seifenblase platzen. „Pah, was für eine Verschwendung.“, merkte Ashton ungerührt an und harrte weiter aus, während er die Schlacht nüchtern beobachtete. Obwohl Zelda ein ganzes Arsenal von Pfeilen gegen den Tarraske verschossen hatte, zeigte keiner eine sichtbare Wirkung. Immer mehr Kämpfer fiel den Klauen des Wesens zum Opfer. Nun begann es auch noch zu regnen, was den Kampf sicher nicht einfacher gestalten würde. Langsam aber sicher verlor sie den Glauben etwas gegen dieses Wesen ausrichten zu können. Als nächstes Ziel suchte sich die Kreatur nun auch noch sie selbst aus, doch die Pranke der Kreatur verfehlte sie knapp, da Jason sie in letzter Sekunde mit sich riss. „Hey! Glaubst du ich lass dich hier sterben?“, fragte er in scherzenden Ton und half ihr rasch wieder auf. Zelda lächelte. Seine Nähe gab ihr Hoffnung und sie besann sich wieder auf den eigentlichen Kampf. Beide blickten sich um und entdeckten dass noch immer viele bekannte Gesichter lebten, alle eifrig damit beschäftigt Ashtons Jünger oder den Tarraske auszuschalten. „Wir sind nicht allein.“, resümierte Jason zuversichtlich. Atrix versuchte sich derweil gegen einen zwei Meter großen Hünen zu behaupten, doch der hielt ihn einfach auf Abstand in dem er seine rechte Hand bei ausgestreckten Arm an dessen Kopf gelegt hatte. Atrix schlug wie ein Berserker in der Luft herum, während sich der groß gewachsene Kämpfer mit dem Fingern die Überreste eines vergangenen Mahls aus den Zahnzwischenräumen kratzte. Die Leichtigkeit seines Gegners ließ ihn jedoch unaufmerksam werden, so dass ihn unvermittelt ein schwacher Feuerball im Gesicht traf und ihn umwarf. Atrix glaubte selbst gesiegt zu haben und feierte seinen Erfolg ausgiebig. Der Dank an Kyren, die ihm geholfen hatte, blieb daher auch aus. „Sohoo! Das blüht jedem der sich mit dem mächtigen Atrix van Forten anlegt! Kommt doch her, ich nehme es mit jedem von euch auf!“, brüllte er herum und wirbelte mit seinem Schwert ziellos umher. „Eh … Atrix … hinter dir!“, rief ihm Kyren vorsichtig zu und deutete an, sich einmal umzudrehen. „Boah! Was stinkt hier so?!“, fluchte der junge Elf, der noch nicht ahnte was hinter ihm war. Als er sich umgedreht hatte, blickte er in die Fratze des Tarraske, der sich den Elfen als nächstes Häppchen heraus gesucht hatte. Das Untier brüllte seine Beute wild an, so dass dieser regelrecht umgeworfen wurde. Nun bereute er es eine abfällige Bemerkung über das Wesen gemacht zu haben. Von allen Kämpfern sollte Atrix zur schwierigsten Beute werden, nicht einmal weil er so stark war, sondern weil keiner so schnell und kreischend davon laufen konnte wie er. Der Regen wurde heftiger und der Boden aufgeweichter. Trotzdem vermochten es Jaygoyle und Decan sich gegeneinander zu behaupten. Für einen kurzen Moment sprangen die beiden auf Abstand um sich neu zu positionieren. „Ich bin wirklich beeindruckt, Mensch, aber mich kann man nicht besiegen!“, gab das Unwesen arrogant von sich. Decan blieb unbeeindruckt und nahm eine zweite Klinge zu Hilfe, die aus einen seiner Ärmel genau in seine Hand glitt. „Ich mag Herausforderungen.“, gab er trocken zurück ohne die Miene zu verziehen und leitete die nächste Runde ein. Marian hatte sich indessen an den jungen Magier heran gepirscht. Obwohl sie kaum zwei Meter von ihm weg stand, bemerkte er sie nicht. Dagegen sah sie, dass er einen kleinen Zauberstab in seiner rechten Hand führte. Die Bauart des Stabes erschien ihr nesserischer Natur zu sein. Sie war sich sicher – damit kontrollierte er das Wesen. Als sie nach den Stab greifen wollte, verblasste ihr Schutzschirm jedoch schlagartig, wodurch er auf das Mädchen in den seltsamen Gewändern aufmerksam wurde. Reflexartig sprang er etwas auf Abstand zurück und richtete den Stab gegen sie. „W-was?! Wer bist du?! Was sollte das?!“, fragte er mit zittriger Stimme. Immerhin hatte er sie nicht gleich angegriffen oder getötet, weswegen sie ihre guten Manieren nicht beiseite legte und auf seine Fragen antwortete. „Man nennt mich Marian. Diesen Stab, den Ihr habt – gebt ihn mir! Er bringt Unheil und muss vernichtet werden“, sagte sie mit freundlicher Stimme. Der Mann traute ihr nicht und ging nun dazu über ihr zu drohen. „Bleibt von mir weg! Ich bin Daniel, treuer Adjutant des Meisters. Dieser Stab wird uns in ein neues Zeitalter führen, in eine perfekte Welt. Wir brauchen den Tarraske! Verschwinde zurück in dein Dorf und spiel mit deinen Puppen.“, fauchte er ihr entgegen. Wenn gleich er ihr körperliches Alter unterschätze, war er sich der Bedrohung, die von ihr ausgehen könnte, bewusst. „Seid kein Narr! Hundertausende von Menschen werden sterben, wenn Ashton so weiter macht! Das ist kein Spaß, das ist bitterer Ernst!“, erwiderte sie energisch. Zu Ungunsten ihrer Argumentation kam just in diesen Moment im Hintergrund Atrix wimmernd und schreiend vorbei gelaufen, dem der Tarraske wie eine Katze dem Wollball hinterher hetzte. Daniel besann sich als erster wieder aufs eigentliche Geschehen. „Wah! Bleibt fern von mir!“, schrie Daniel und brachte Marian mit einem Feuerball auf Abstand. Atrix hatte sich selbst in eine Sackgasse manövriert, den Tarraske aber weg vom eigentlichen Schlachtfeld in eine enge Passage des Canyons gelockt, wo er nun feststeckte und nach ihm schnappte. Willkürlich bewarf er die riesige Kreatur mit Gegenständen aus seinem nimmervollen Beutel. Viel mehr wusste er der Kreatur in seiner Panik nicht entgegen zu setzen. Einige Soldaten, die zusammen mit Kyren eintrafen, schienen die Bestie nicht mehr entscheidend stören zu können. „Nimm das! …. Und das!“, rief der junge Elf panisch und konnte sich nur einige Sekunden verschaffen, wenn er hin und wieder in die Augen des Tarraske traf. Zauberstäbe, Wünschelruten, Bücher und sogar Unterwäsche fand so seinen Weg in das Gesicht der Bestie. Erst als Atrix seine „Wattebällchen“-Muntion ausging, griff er zu einer Schriftrolle, die er zu Beginn seiner Reisen mit Kyren gefunden hatte. Gerne erinnerte er sich zurück, wie er mit ihr die gesamten Katakomben der alten Nesser-Ruinen geflutet hatte, in denen er das Pergament gefunden hatte. Seltsamerweise schienen sich in der Gegenwart des Monsters einige neue kryptische Zeichen auf dem Schriftstück zu ergänzen. In seiner Hektik las Atrix die wenigen Zeilen mehr oder weniger gestammelt vor, obwohl die Worte weder in Reihenfolge noch in Ihrer Bedeutung irgendeinen Sinn ergaben. Noch im selben Moment brach die Bestie durch und droht den kleinen Elfen zu zerfleischen. „Atrix!“, rief Kyren aufgeregt, die hifllos mit ansah, wie der Tarraske den Elfen mit einen einzigen Biss verschlingen würde. Atrix sah bereits sein Spiegelbild in einem Zahn der Kreatur als sie plötzlich Millimeter vor ihm stoppte, gerade als er das letzte Wort der Schriftrolle gesprochen hatte. Eine Magie explodierte plötzlich in seinen Händen und ließ den Tarraske wie Stein vor ihm ausharren. Die Mitstreiter des Elfen sahen sich verblüfft an und auch Kyren musste sich zunächst selbst vergewissern dass sie nicht träumte. Atrix nutzte die Gunst der Stunde und lehnte sich dreist mit seinem Arm an das Maul der Kreatur. „Ja klar werd’ ich mit dem alleine fertig. Ist ja nur der Tarraske, wisst Ihr.“, posaunte er eitel heraus und ignorierte den Moment zuvor als er wimmernd um sein Leben gelaufen war. Daniel schüttelte seinen Szepter als wäre er kaputt, doch egal was er Befahl, der Tarraske reagierte nicht auf seine Befehle. „Was ist los?! Warum hörst du nicht?!“, fluchte er aufgebracht. Der kurze Moment der Ablenkung reichte Marian, um Daniel mit einem einfachen Lichtzauber zu blenden und ihn das Artefakt abzunehmen. „Nein!“, kreischte der geblendete Magier und versuchte verzweifelt nach dem Mädchen zu greifen. Tatsächlich gelang es ihm sich am Umhang festzukrallen und sie mit seinem Körpergewicht zu Fall zu bringen. Beide landeten vergleichsweise sanft im aufgeweichten Boden. Das Szepter purzelte davon, landete außerhalb der Griffreichweite und blieb in einer Pfütze liegen. „Dafür wirst du büßen, Gör!“, schimpfte Daniel und drehte das Mädchen auf den Rücken, worauf er sie am Hals zu würgen begann. Währenddessen hielten sich Jaygoyle und Decan für den finalen Schlagabtausch bereit. Der Kampf der zwei Klingenarme gegen zwei Katana-Schwerter hatte bisher noch keinen Sieger hervor gebracht. Unbändig regnete es vom Himmel herab, doch keiner von beiden ließ eine Schwäche erkennen. Decan sah in welche Gefahr Marian schwebte und setzte alles auf eine Karte. Sekunden später ging er in die Haltung der Vogelscheuche, die ihn seinen Spitznamen eingebracht hatte. Sein Gegner schmunzelte amüsiert und machte sich bereit, den Kampf zu seinen Gunsten zu beenden. „Ihr könnt nicht gewinnen!“, schrie er und stürmte los. Fast zeitgleich startete Decan seinen Angriff und für einen Moment schien das Geschehen um die beiden still zu stehen. Decan lief mit seitlichen ausgestreckten Armen, was Jaygoyle einen Gegner ohne Verteidigung bot. Ein Blitz erleuchtete zeitgleich das Szenario als die beiden Kontrahenten aufeinander trafen und niemand wusste ob die Kampfgeräuscht vom Blitz oder vom Kampf kamen. Für einen Augenblick sah es so aus als hätten sich Decan und Jaygoyle ohne Entscheidung getrennt, denn beide verharrten für einige Sekunden regungslos mit dem Rücken zueinander. Ein Stofffetzen von Decans Mantel flog durch die Luft, womit klar schien, dass er getroffen wurde, doch es war Jaygoyle, der förmlich in dutzende Einzelteile zerrissen wurde. Decan verließ seine Kampfhaltung unverletzt und machte sich nun daran Marian zu helfen. Hinter ihm verhinderten das Wasser und der Regen das der Gestaltenwandler sich einfach so wieder zusammensetzen konnte. Alles was blieb war eine wabbrige, graue Masse in Pfützenform. Daniel wusste nicht wie ihm geschah als ihm Decan am Kragen packte und weg zog. Schon im nächsten Moment sah er sich selbst gen Boden gedrückt und schmeckte die kalte, aufgeweichte Erde. Marian röchelte nach Luft und richtete sich allmählich wieder auf. „Also schön, wo ist dein Meister, Wurm!?“, fragte Decan mit sichtlichem Nachdruck. Der Tarraske war gezähmt, die Truppen geschlagen, die Schlacht für Daniel verloren. Dennoch wollte er nicht einfach so aufgeben und schwieg. Marian verwahrte derweil das Szepter bei sich, das dem Tarraske gesteuert hatte. „Der Bann ist gebrochen. Ashton hat verloren. Er kann seiner Strafe nicht entkommen.“, wirkte sie auf Daniel ein, doch war seine Antwort nicht mehr nötig als ein finsteres Lachen aus der Ferne ertönte. „Ihr denkt, Ihr habt gewonnen? Dann spürt wie sehr Ihr Euch doch täuscht!“, rief Ashton, dessen Stimme aus dem Nirgendwo zu kommen schien. Plötzlich formte sich ein gewaltiger Energieball am Himmel und schoss wie ein Meteor auf den Boden zu, mitten in die Streitmacht Marians. Eine heftige Explosion ließ die Erde beben und schleuderte die Kämpfer, ob sie nun zu Ashton angehörten oder nicht, in alle Richtungen davon. Marian reagierte schnell und wob um sich und Decan eine Schutzblase. Trotzdem wurde sie von der Druckwelle fort getragen, wie so viele andere auch, die sich mit Magie zu retten versuchten. Die Explosion war so stark, dass sie selbst den Tarraske, den Regen und die Regenwolken am Himmel fort wehte. Als Marian wieder zu sich kam, fand sie sich auf trockenen Boden vor. Sie war nicht lange bewusstlos gewesen, vielleicht nur ein paar Sekunden, aber es hatte gereicht um sie in eine ungünstige Lage zu bringen. Fast zeitgleich mit ihr raffte sich Decan auf, der ebenfalls sah, dass nicht viel vom einstigen Schlachtfeld übrig geblieben war. Einzig Ashton, der einige Meter vor Ihnen verharrte war von der feindlichen Streitmacht übrig geblieben. Marians Augen weiteten sich, denn sie fürchtete dass diejenigen die ihr geholfen hatten, ihr Leben verloren hatten. Dennoch rekelten sich in einiger Entfernung vereinzelt noch Menschen am Boden, auch wenn die wenigstens davon kampffähig schienen. Noch während sie sich aufrichtete trat Kyren von hinten an ihre Seite heran. Sie hatte sich zu helfen gewusst und um sich und Atrix eine schützende Hülle aus Magie gelegt, die nun wieder verblasste. Ashton schien ein wenig erstaunt die junge Elfe zu sehen und rühmte ihr Auftreten missbilligend. „Ich hätte nicht erwartet dich wieder zu sehen, Mädchen. Hatte ich dich nicht zum Sterben zurück gelassen?“, entgegnete er ihr. „Ich werde Euch nicht mit Euren Plänen durchkommen lassen, nicht nachdem ihr so viel Leid verbreitet habt, nicht nachdem ihr so viel Leid verbreiten werdet.“, antwortete sie mit strengem Blick. „Ja!? Die Aura des Bösen ist von dir gewichen und dennoch sprichst du immer noch solch unvernünftige Dinge aus. Dieses mal bringe ich es zu Ende. Aber keine Sorge. Und deine Gefährten begleiten dich in den Tod.“, fauchte Ashton leicht erzürnt. Es waren nicht viele an ihrer Seite übrig geblieben, aber sie würde nicht aufgeben. Ein kurzer Blick zurück ließ sie hoffen dass Jason, Zelda und den anderen nichts Schlimmeres passiert war. So heftig die Magie des Zauberers auch gewesen war – tödlich war sie nur im Zentrum gewesen. Ashton schmunzelte zufrieden, fast so als hätte er bereits gesiegt. „Ist das alles was von eurem lächerlichen Kreuzzug übrig ist, Marian?“, fragte er höhnisch „Eure Streitmacht hat sich ebenso reduziert.“, konterte Kyren frech, während Marian mit ihrer Fassung rang. „Ihr hättet jederzeit umkehren können, Ashton. Wie viele Leben wollt ihr noch verschwenden, bevor dieser Wahnsinn ein Ende hat?“, gab sie in entsprechenden Ton zurück. „Ihr seid einfach zu weich, das wart Ihr schon immer. Damals, im Reich Nesseril konntet Ihr mich aufhalten, meine Seele einsperren, doch wusstet Ihr schon damals dass es keinen anderen Weg gibt, die Welt von Zuns Einfluss ein für alle mal zu befreien.“, erwiderte er mit strafenden Blick. „Ihr verurteilt die Menschheit noch immer für ihr Potential, doch heute wie damals seht Ihr nicht, dass aus ihnen nicht nur Böses entspringen kann.“, antwortete sie betrübt. „Denkt was Ihr wollt. Das Reich der Nesserer wird wieder auferstehen, doch das werdet Ihr nicht mehr miterleben. Ihr werdet hier und heute allesamt scheitern. Euch ist nicht einmal bewusst, dass meine reine Großzügigkeit das einzige ist, was mich davon abhält diesen Ort mit samt seinen Bewohnern auf der Stelle in Schutt und Asche zu legen.“, meinte Ashton und setzte ein arrogantes Grinsen auf. Atrix schluckte nervös und trat einen Schritt zurück. „Macht ihn lieber nicht wütend, Leute.“, mahnte er seine Gefährten eingeschüchtert. „Ich werde nicht einfach aufgeben, nicht nach all dem was geschehen ist und all dem Opfern die gebracht werden mussten. Ich … bin es mir selbst schuldig.“, meinte Kyren zähneknirschend und formte einen Zauber in ihrer rechten Hand. „Decan! Ich zähl auf dich!“, ergänzte sie lautstark und griff an. Ihre Magie wirbelte nur etwas Staub auf, jedoch genug um Ashton die Sicht zu nehmen. „Lächerlich.“, rief er und konterte mit seiner Magie. Ein Windstoß trieb den Staub vom Schlachtfeld und gab die Sicht auf seine Gegner frei. Decan war schnell gewesen und mit seinen Schwertern in Reichweite gekommen. Dennoch benötigte Ashton nur einen Wimpernschlag um sich auf eine andere Position zu teleportieren. Dort erwartete ihn jedoch bereits ein Feuerball von Kyren und obwohl er traf, zerschellte die Explosion an einer magischen Barriere, die Ashton sich zur Abwehr beschworen hatte. Atrix schien nicht eingreifen zu wollen und Marian hatte nichts womit sie ihren Gefährten helfen konnte. Dennoch sah sie einen engagierten Kampf zwischen Ashton und ihren Mitstreitern, die auf alle erdenkliche Art versuchten ihn zu besiegen. Schwerthiebe Decans gingen ins Leere und prallten an unsichtbaren Barrieren aus Magie ab. Kyrens Zauber wurden entweder gekontert und zurück geworfen oder verfehlten Ashton. In einer unglaublichen Schnelligkeit gelang es dem Magier immer wieder seine Position zu wechseln, auszuweichen oder Gegenzauber aufzubauen. Egal wie sehr sich die beiden auch mühten, es gelang ihnen nicht ihm auch nur ansatzweise in Gefahr zu bringen. Bald schon steigerte er seine Dominanz darin, Decan und Kyren durch Gegenangriffe in die Defensive zu bringen. Decan steckte immer wieder Treffer von Druckwellenmagie ein, Kyren hatte nun selbst damit zu tun, den Zaubern ihres Gegners auszuweichen. „Sie schaffen es nicht!“, sagte Marian mit verzweifelndem Blick. Kurz darauf erwischte Decan eine magische Hand, die ihn gänzlich umschloss und gegen eine Felswand wuchtete. Kyren erwischte ein Blitzzauber und warf sie ebenfalls zurück. „Zwecklos, ihr Narren. Wann begreift ihr endlich, dass ihr nicht gewinnen könnt.“, tönte Ashton und ließ keine Anstrengung aus dem Kampf erkennen. „Kyren? Alles in Ordnung?“, fragte Atrix und half seiner Artgenossin auf. „Ja, es geht schon.“, erwiderte sie angeschlagen. Decan hatte Mühe sich aufzurichten und so wie sein rechter Arm herunter hing, hatte er sich wohl mehrere Knochen gebrochen. Blut lief aus seinem Mund und es war klar, dass er nicht weiter kämpfen konnte. Kyren blieb nicht viel Spielraum. Alles was sie noch tun konnte, war auf die Macht von Asa zu vertrauen, auch wenn sie selbst nicht glaubte, dass sie damit mehr ausrichten konnte. „Gebt auf und ich gewähre Euch einen schnellen, schmerzlosen Tod.“, kommentierte Ashton die Sachlage genüsslich. „Nein! Ich … bin noch nicht geschlagen!“, rief Kyren lauthals zurück und entfesselte die Macht von Asa in sich. Eine unsichtbare Energie schien aus ihr hervor zu sprießen, Winde wirbelten ihre Kleidung und ihr Haar auf, welches sich plötzlich regenbogenfarben färbte. Eine magische Explosion schien durch Kyrens Körper zu fahren und ließ sie erstarken. Einen Augenblick war Ashton erstaunt. Als Kyren sich in eine schützende Hülle schloss und wie ein Geschoss auf ihn zuraste, gelang ihr dadurch auch ein erster Erfolg. Getroffen fiel Ashton zurück, richtete sie jedoch fast genauso schnell wieder auf. „Kyren!“, schrie Atrix begeistert, während Marian etwas überrascht von dem Willen der Elfe wirkte. „Das wirst du büßen, Gör!“, fauchte Ashton und bereitete eine Gegenmagie vor. Fortan verschwanden die beiden Kämpfenden in einem Meer aus Explosionen und Erschütterungen. Es war nicht einmal mehr zu erkennen wer wo genau war oder getroffen wurde, doch die Kampfgeräusche ließen erahnen, dass es mit vollem Einsatz zur Sache ging. Zeitweise entschwebte das Kampfgeschehen gen Himmel wo sie wie zwei tanzende Lichter aufeinander losgingen. Marian nutzte die Gelegenheit um Decan zu Hilfe zu kommen. Seine Wunden mussten versorgt werden, doch kaum hatte sie angefangen einen Heilzauber auf ihn zu wirken, verlagerte sich das Geschehen wieder auf Bodennähe. Erstmalig gingen Ashton und Kyren auf sichtbaren Abstand und pausierten ihre Angriffe. Beide wurden von ihren Angriffen zurück gerissen und mussten sich mit ihrer rechten Hand im Boden festhalten um nicht allzu weit zurück geworfen zu werden. Ihr Kampf hatte viel Staub aufgewirbelt und die Umgebung durchaus sichtbar in Mitleidenschaft gezogen. Ashton atmete heftig, doch Kyren noch viel schwerer. Es schien fast so als rang sie nach Luft. Atrix wusste, dass sie diesen Zustand nicht ewig aufrechterhalten konnte. Obwohl beide noch standen war der Kampf Sekunden später entschieden. Kyrens Haar färbte sich zurück und die angenehme Aura um sie herum verblasste. „Ich … kann nicht mehr …“, ächzte sie und sackte erschöpft zu Boden. Ashton richtete sich vollends auf und prangerte sich als Sieger dieser Schlacht an. „Für eine kleine Elfe, war das recht beeindruckend. Jetzt verstehe ich warum Zun dich auserwählt hatte. Dennoch war dieser Ausgang absehbar. Ihr …“, sagte er, bevor seine Stimme plötzlich verstummte. Marian lag ein seltsames Schmunzeln auf den Lippen und er spürte dass etwas nicht stimmte. Ein eigenartiger Schatten breitete sich plötzlich vor seinen Füßen auf der Erde aus und schien das Lich regelrecht zu verschlingen. Der Wind schien zu raunen, fast so als wolle er von etwas unheilvollem ankünden. Aus der Dunkelerheit erhob sich ein Schatten, der schon bald feste Konturen gewann. So wie die Gestalt an Masse gewann, so verschwand der Schatten vom Boden. Kyrens Augen weiteten sich als sich vor ihr Keith aus dem Dunkel erhob. Sie hatte ihn im Schlachtgetümmel nicht bemerkt, doch seine Hilfe kam gerade rechtzeitig. „Habt Ihr geglaubt, dass ich nicht Vorkehrungen getroffen habe?“, entgegnete Marian Ashton selbstsicher. Er versuchte sich nicht allzu sehr beeindruckt von Keiths Auftritt zu zeigen und machte sich bereit, den Kampf fortzusetzen. „Sieh an – paktierst du nun schon mit Vampiren, Marian?“, gab er harrsch von sich. Gerrard, der sich hinter diesem Namen verbarg schien einen Augenblick lang die Luft zu riechen, bevor er sich auf seinen Gegner konzentrierte. „Eine Schwärze hat sich auf Euer Herz gelegt, Vampir. Ihr … seid nicht … natürlich.“, stellte Ashton nüchtern fest. „Euer Ende wird mich wieder in einen Menschen verwandeln. Und nur der Tod kann mich davon abhalten.“, konterte Keith mit finsterer Stimme und entfesselte eine finstere Magie. Schatten rangen sich aus seinen Händen und fielen wie riesige Wellen auf Ashton nieder, doch er wehrte sie mit einer Gegenmagie ab, bevor sie ihn erreichen konnten. Er realisierte schnell, dass diese Magie nur ein Ablenkugnsmanöver des Vampirs gewesen war um eine andere entfesseln zu können. Eine Schattenwand schloss ihn binnen weniger Sekunden vollkommen ein. Fremdartige Augen bildeten sich in der finsteren Mauer und starrten den Magier zwielichtig an. Kein Licht drang zu ihm hindurch und er sah sich von völlgier Finsternis umgeben. Tentakeln schossen plötzlich aus der Wand heraus und umklammerten den sich heftig wehrenden Ashton, bis er bewegungsunfähig war. Keith machte wirkte eine weitere Magie, durch die der Körper seines Opfers mit Schattenblitzen gepeitscht wurde. Schreie ertönte aus der Barriere, doch Ashton schien sich selbst aus dieser Lage mit seiner Magie befreien zu können. Die Barriere explodierte plötzlich und hinterließ ein Flammeninferno aus dem er als Sieger hervor trat. „Das werdet Ihr büßen!“, fauchte er wütend und griff Keith mit einer Feuerwand, die sich wie vom Wind getrieben auf ihn zubewegte. Keith ließ diese jedoch schnell durch eine Gegenmagie verpuffen und stürmte auf Ashton zu. Dieser beschwor einen Hagel aus Eispfeielen, doch statts dass sie ihr Ziel trafen, teilte sich Keiths Körper in einen Schwarm aus Fledermäusen, die den Eispfeilen davon flogen und seinen Gegner wie ein Schwarm Heuschrecken heimsuchten. Noch während der Magier versuchte sich von den Fledermäusen zu befreien, merkte er wie sich Keith hinter ihm wieder zusammenfügte und eine weitere Schattenmagie durch seinen Körper jagte. Ashton schrie auf, Blut spritzte aus seinem Mund hervor, doch er schaffte es sich erneut zu lösen, indem er Keiths Schulter griff und ihn mit einer Blitzmagie zurück warf. Beide schienen einen würdigen Gegner gefunden zu haben. „Ihr seid stark … doch, dass allein wird nicht reichen um mich aufzuhalten.“, merkte Ashton an. Kyren hoffte mit Keith eine Chance zu haben und bisher verlief der Kampf durchaus zu Gunsten ihrer Hoffnung. Der Vampir setzte Ashton immer wieder schwer zu. Tentakeln, Schattenblitze und herbei gerufene Spukgestalten, gierten immer wieder nach seinem Leben, doch Ashton wusste sich schlussendlich gegen jede dieser Angriffe zur Wehr zu setzen. Keith schien es beenden zu wollen und formte eine riesige, magische Kugel in seinen Händen, die so schwarz wie die Nacht war. Ashton reagierte ähnlich und formte ein magisches Geschoss, das so hell leuchtete wie die Sonne. Beide feuerten die Magie nahezu zeitgleich aufeinander ab. Als ihre Zauber sich in der Mitte trafen, explodierten sie und warfen beide Seiten einige Meter durch die Luft. Teile des Canyons wurden durch das Ausmaß der daraus entstehenden Druckwelle wie weggeschnitten und der Boden war an der Stelle der Explosion eingedrückt, als ob er eine Delle hätte. Keith hatte Pech, denn als sich die aufgewirbelten Staubwolken legten, sah man, dass ihm ein Teil seiner linken Körperhälfte fehlte. Geschwächt raffte er sich auf, doch während sein Körper sich langsam wieder regenerierte, erkannte man dass ihn der Angriff sehr geschwächt hatte. Ashton hatte einige kleinere Verbrennungen, schien die Explosion jedoch besser überstanden zu haben. Keith versuchte weiter zu kämpfen, aber er wusste er würde neue Energien brauchen, wollte er dies in die Tat umsetzen. „Ich brauche Blut … Euer Blut!“, lechzte er in Richtung Marian und Kyren, doch bevor er auch nur zwei Schritt näher kam, brach er bewusstlos zusammen und mit ihm die Hoffnung, die Marian gehegt hatte. „Keith!“, rief sie besorgt und verzweifelt zu gleich. „Seht es endlich ein! Man kann mich nicht besiegen. Ich bin so mächtig wie kein anderes Wesen auf dieser Welt. Kein Sterblicher wird mich je besiegen, haha.“, tönte Ashton euphorisch heraus. „Nein …“, seufzte Marian resignierend und senkte ihr Haupt zum Boden. Atrix hatte bereits aufgegeben als ihm etwas Unerwartetes auffiel. Seine Augen weiteten sich, denn in der sich senkenden Staubwolke hinter Ashton, erkannte er dort die Konturen einer weiteren Gestalt. Noch während Ashton selbstherrlich lachte, bohrte sich plötzlich hinterrücks eine Hand durch seinen Brustkorb. Sein Lachen war einem schockierten Blick gewichen und er begann zu realisieren was gerade geschehen war. „Was … ist … das ist … nicht möglich.“, ächzte er fassungslos. Augenblicke später zog sich der Arm aus seinem tödlich verletzten Leib wieder zurück und wie die Staubwolken sich legten, so legten sie auch die Sicht auf deren Besitzer frei. Ashton fiel regungslos zu Boden, worauf sich Augenblicklich eine Blutlache unter ihm am Boden bildete. Kyren und ihre Gefährten erblickten einen Mann ganz in schwarz gekleidet. Kyrens Herz raste vor Aufregung, aber auch vor Angst. Sie wusste wer dort vor ihr stand und obwohl sie es nicht glauben konnte, war es bittere Realität. „Sen … wa-was …?“, stotterte sie leise. Sie kannte Sen als Shanes dunkle Seite, die seit je her durch seine Adern geflossen war. Ein Makel, den ihm sein Vater durch das Blut des toten Gottes Bhaal hinterlassen hatte. Sie verstand nicht wie er existieren konnte, hatte sie doch geglaubt das Shane den Fluch seines Blutes endgültig verloren hatte. Kyrens Hoffnung verschwand, denn wenn Sen existierte, entsprachen die Lügen, die Jaygoyle inszeniert hatte, tatsächlich der Wahrheit. Sen grinste selbstgefällig und würdigte Ashton einen abwertenden Blick. „Wenn kein Sterblicher Euch besiegen kann, dann bin ich wohl ein Gott!“, gab er spöttisch von sich. Marian sah in Kyrens Miene, dass das schlimmst denkbare Szenario überhaupt eingetreten war, denn dieser Mann war mit Sicherheit nicht gekommen um zu helfen. Selbst Atrix wünschte sich Ashton als Gegner zurück. „Habt Ihr wirklich geglaubt, dass es so einfach werden würde, Ashton? Die Welt hat sich verändert, seit Ihr zum letzten mal auf Erden gewandelt seid. Ich jedoch, bin nicht so gnädig wie die kleine Marian und ihr toter Meister.“, sprach er zu den gefallenen Magier und fixierte seinen Blick abschließend auf Marian. Ein unheimliches Grinsen huschte über sein Gesicht, dass ihr die Gänsehaut auf den ganzen Körper trieb. „Ihr seid Sen! Der letzte Abkömmling Bhaals!“, rief sie ihm entgegen als sie begriff was geschehen war. „Ich gebe zu, meine Genialität hat mich selbst etwas überrascht. Ashton war die perfekte Figur in diesem Spiel, denn so wie er wütete, vergaß mich die Welt. Ashton war zu sehr von seinem Traum besessen das Reich Nesseril nach seinen Vorstellungen wieder auferstehen zu lassen – das machte ihn leichtsinnig und unvorsichtig.“, erzählte Sen gelassen. „Was redet Ihr da?“, fragte Atrix verwundert. „Indem er Thay angriff, konnte ich das Durcheinander nutzen die antiken Bibliotheken dieser Magier zu ergründen. Indem er die Bestie unter seine Kontrolle brachte und das Zepter für mich fand, erschuf er eine Waffe, durch die ich diese Welt in die Knie zwingen kann. Seht es von der positiven Seite. Die Zukunft, die Euer Freund Nigel erlebt hat, wird es für Euch nie geben.“, erklärte er und Kyren wusste, dass die Zukunft, die Toril nun blühte um einiges Schlimmer als Ashtons überidealistischen Szenario von einer bereinigten Welt war. „Ach ja, fehlt nur noch das Zepter, Marian.“, sagte Sen mit fordernden Blick und streckte seine Hand in ihre Richtung aus. „Ich gehe nicht davon aus, dass Ihr uns lebend davon kommen lasst, wenn ich es Euch gebe.“, erwiderte Marian stur. Sen lachte kurz und warf noch einmal einen Blick auf den scheidenden Körper des Magiers. „Ich habe nicht vor Euch nur ein Haar zu krümmen, aber dennoch glaube ich nicht dass ihr den morgigen Tag erleben werdet.“, sagte er Gedankenversunken als sich neben ihm aus einem kleinen Stein langsam ein Wesen zu formen begann. „Ich denke, ihr alle kennt Jaygoyle. Er war so frei für mich ein wenig zu spionieren und dürstet bereits danach Euch alle in Fetzen zu reißen.“, kommentierte er dass Erscheinen des Gestaltenwandlers beinah desinteressiert. Kyren schluckte tief als sie den Gestaltenwandler in seiner wahren Gestalt an der Seite Sens erblickte. Sein grau-blauer Körper war mit ansehnlichen Muskeln übersäht, die er hinter einer Ganzkörperrüstung verbarg. Diese wiederum schien ein Teil seiner Haut zu sein. Minütlich schien sich ihre Lage zu verschlimmern. „Ich werde dann schon einmal weiter ziehen. Jaygoyle. Erledige den Rest für mich und bring mir das Zepter.“, gab Sen von sich und deutete dem Gestaltenwandler an, seine Befehle auszuführen. Decan sah sich bei dessen Anblick um seinen Sieg betrogen, obwohl er wusste, dass ihm schwer beizukommen war. „Ich werde Euch töten! Dann schlitze ich euch auf und reiße Euch die Gedärme aus dem Leib.“, drohte Jaygoyle mit finsterer Stimme. Atrix reagierte überraschend erleichtert. „Puh, da haben wir ja noch mal Glück gehabt …“, deutete er an, worauf er einige fragende Blicke erntete. „… ja, stellt euch mal vor, der würde uns erst aufschlitzen und ausweiden, bevor er uns tötet. Das wäre doch sicher viel schlimmer.“, meinte er und versprühte eine Spur von Zwangsoptimismus. Sen hatte genug gehört und wendete sich ab. „Halt! Ich lasse Euch nicht gehen, Abkömmling Bhaals! Nicht bevor Ihr mir sagt was Ihr vorhabt?!“, schrie Marian, die sich mutig zwischen Jaygoyle und ihre Mitstreiter stellte. Sen, schon im Begriff zu gehen, drehte sich noch einmal um und deutete an, noch einen Moment mit der Vernichtung seiner Feinde zu warten. „Ist das denn nicht offensichtlich? Ich werde mein Schicksal erfüllen. Ashton war der letzte auf dieser Welt, der mich überhaupt noch hätte stoppen können. Ihr habt ihn freundlicherweise für mich geschwächt.“, erklärte er bereitwillig. Kyren spürte, dass er nicht bluffte. Sie biss sich auf die Unterlippe als sie realisierte, dass man ihm die ganze Zeit in die Karten gespielt hatte. So sehr sie Ashtons Ziel auch verachtete, so hätte es Wesen wie Sen, in seiner perfekten Welt nicht gegeben. Sukzessive hätte er Wesen wie ihn und Zun vernichtet und verbannt, doch war ihr der Preis zu hoch. Sie hätte ahnen müssen, dass Shanes Schicksal nach der Schlacht gegen Nerulls Avatar noch nicht besiegelt war. Nur deswegen, so warf sie sich vor, konnte es überhaupt so weit kommen. „Euer Schicksal?“, fragte Marian ungläubig. „Ja, ich werde dass mir vererbte Recht endlich annehmen und zu einem Gott aufsteigen. Ich werde den Thron meines Großvaters besteigen …. Ich werde zu Bhaal werden!“, erwiderte er die Frage mit strengem Ton. „Es bedarf nicht mehr viel und ich werde aufsteigen! Und während ich als Gott herrsche, wird Jaygoyle über diese Welt dominieren. So ist es abgemacht.“, ergänzte er euphorisch. Kyren wurde nun klar, dass Nigels Vision von seiner Zukunft doch nicht so falsch gewesen war. Jaygoyle konnte jede Form und Gestalt annehmen, wenn er wollte. Als Ashton konnte er erneut seine Anhänger um sich scharen und die Welt nach seinen eigenen Vorstellungen gestalten. Das musste es sein, was Nigel gesehen und erlebt hatte. „Und nun töte sie! Sie sollen dieses Wissen mit in ihr Grab nehmen!“, wies Sen den Gestaltenwandler an. „Mit Vergnügen!“, erwiderte er freudig und ließ etwas, das einem Grinsen gleich kam in seinem Gesicht erkennen. Marians Augen weiteten sich. „Dieses Wesen ist das pure Böse. Seine Macht ist so stark, dass ich es ohne Magie spüren kann.“, meinte sie und man sah ihr an das ihr übel wurde. „Ich glaube nicht, dass der nun noch auf irgendwas Rücksicht nehmen wird.“, sagte Decan, wissend dass er sich zuletzt nur im Schwertkampf gezeigt hatte. Schon kurz darauf ballte Jaygoyle in seinen Fäusten einige zerstörerische Zauber zusammen, die er auf Kyren und ihre Gefährten abfeuerte. Reflexartig beschworen Marian und Kyren ein magisches Schild und nur mit Mühe hielt es dem Angriff stand. „Arg …wir können Ihn nicht ewig so aufhalten.“, meinte Kyren, wissend, dass sie die einzige war, die ihm mit ihrer Magie vielleicht noch etwas entgegen setzen konnte. „Decan! Wir müssen …“, setzte sie an, bevor sie ein fremdes Gelächter unterbrach. Der Blick aller schweifte nach oben zu einer Felsformation. Dort stand ein Mann ganz in weiß, den Kyren als Weißen Falken kennen gelernt hatte. „Na, na, na. Das wäre doch nicht fair, wenn Ihr Euch an solcher Beute vergreifen würdet, mein lieber Jaygoyle.“, tönte es arrogant herab. Ohne eine Reaktion abzuwarten sprang der Neuankömmling hinab, schwebte dabei jedoch regelrecht zu Boden. Jaygoyle schien einen Moment eingeschüchtert und wich einige Schritt zurück. „Du? Hier?“, rief er aufgeregt. Sen schien durch diese Störung nicht sehr angetan und forderte eine Erklärung. „Wer ist dieser Narr? Ein Maskierter, der es wagt sich auf die Seite, dieser Streiter zu stellen? Tötet ihn!“, sagte er mit strenger Stimme. Jaygoyle schien zu zögern und meinte sogar ein Grinsen hinter der Maskierung des Meisterdiebes zu erkennen. „Das wird er nicht, werter Sen.“, konterte dieser amüsiert. „Pah, leeres Geschwätz! Greift an!“, befahl der Abkömmling Bhaals verstimmt. „Wrrahhhh! Also schön! Bringen wir es zu Ende! Nur wir beide! Du und ich! Lass es uns ein für alle mal beenden!“, fauchte Jaygoyle säuerlich und ließ seine Kräfte frei. Die Finsternis, die nun von ihm aus ging, ließ Marian zusammen brechen, doch dass interessierte ihn nur wenig. „Sein Maximum an Stärke! Ich bin gespannt.“, meinte Sen zuversichtlich. Kyren und Atrix eilten Marian zur Hilfe. Decan harrte am Rand des Schauplatzes aus. Er wusste, er konnte nichts tun um den Mann in Weiß zu helfen. Mit einem lauten Schrei formte Jaygoyle eine erste Magie, ähnlich wie er sie zuvor auf Kyren und ihre Freunde abgefeuert hatte, doch dieses mal schien sie zahn mal so stark zu sein. Unter der Wucht dieser dunklen Magie, wären Kyren und die anderen wie Streichhölzer gebrochen, doch der Meisterdieb, hob lediglich seinen kleinen Finger an. Vor ihm schoss eine blau leuchtende, durchsichtige Barriere aus Magie aus dem Boden, in der abertausende Runen schimmerten. Die Magie des Gestaltenwandlers verpuffte wirkungslos darin und schien die Barriere sogar noch zu stärken. Jaygoyle erschrak und wusste zunächst nicht, wie er weiter verfahren sollte. „Nun Sen, ich denke, diesen Kampf solltet Ihr selbst austragen. Hier und heute, wird Euch niemand helfen.“, tönte der Weiße Falke selbstsicher. Noch bevor sich Sen dessen Worte bewusst wurde, brachte der Meisterdieb seine Arme fortlaufend in verschiedene Stellungen. Jedes mal wenn eine Haltung erreicht war, schien es eine unsichtbare Magie zu entfesseln. Nach einigen Bewegungen ließ die letzte schließlich sichtbar werden, was er getan hatte. Unter Jaygoyle bildete sich plötzlich ein blauer Runenkreis im Boden, der aus mystischen wie fremdartigen Zeichen bestand. Aus dessen Ecken schossen seltsame Blitze auf den Gestaltenwandler zu, die ihm sichtbar Schmerzen bereiteten. Jaygoyle schrie und schien wehrlos. Wenige Sekunden später umrangen die Blitze seinen ganzen Leib und formten einen bläulichen Kristall um ihn herum. In diesem Kristall war er wie zu einer Steinsäule erstarrt und der Kampf zu Gunsten des Meisterdiebes entschieden. Die Runen verschwanden und mit einem Fingerschnipp des Magiewirkers auch Jaygoyle in seinem kristallinen Gefängnis. „Vorerst ist sein Spuk beendet. Ich habe ihn an einen sicheren Ort gebracht, doch dieser Kampf gehört nun wieder ganz Euch.“, meinte der Weiße Falke in Richtung der Abenteurer. Atrix staunte Atemlos, als der mysteriöse Mann in Weiß wie eine Fata Morgana verschwand. „Warte!“, rief Kyren ihm verzweifelt nach, denn entscheidend gebessert hatte sich ihre Lage noch lange nicht. Sie wusste, dass sich auf seine Hilfe angewiesen sein würde, aber ihr Ruf blieb ungehört. Sens Laune hatte sich sichtlich ins negative geändert. „Das Blatt hat sich wohl doch wieder etwas mehr zu meinen Gunsten gewendet. Nun darf ich Euch doch selbst höchstpersönlich töten. Um diesen Mann in Weiß werde ich mich später kümmern.“, meinte er und ging auf Kyren und ihre Freunde zu. Langsam, beinah genüsslich zog Sen sein Schwert aus seiner Rückenhalterung. „Der Allesschnitter – eine würdige Waffe für Euer Ende.“, meinte er vorfreudig, sich sicher dass er leichtes Spiel haben würde. Decan hatte zwar nur noch einen Arm, mit dem er Kämpfen konnte, aber er fühlte dass er lange genug Tatenlos zugesehen hatte. Nach nur zwei Schritt war sein Angriff jedoch schon wieder beendet. Bevor er realisierte was geschehen war, hatte ihn ein Druckwellenzauber Sens bereits wieder gegen die Wand geschleudert. „Spart Euch Euren Atem. Euer Schwert würde gegen meine Klinge ohnehin nicht halten.“, kommentierte Sen seine Tat nüchtern und zog seine Hand mit der er den Zauber gewirkt hatte wieder ein. Atrix stützte die beinah ohnmächtige Marian ab und versuchte sich hinter Kyren zu halten. Sie konnte Sen mit ihrer Magie nicht viel entgegen setzen, aber vielleicht schaffte sie noch ein Wunder. Wenn jemand ihn aufhalten konnte, dann sie. „Shane! Dass darfst du nicht zulassen. Kämpf gegen dein Blut an. Lass es nicht zu, ich bitte dich. Wenn du mich hören kannst … bitte, wehre dich.“, flehte sie, den Tränen nah. Sen lachte genüsslich und sah sich in der Pflicht die kleine Elfe über Lage aufzuklären. „Das ist zwecklos, Kyren. Den, den du als Shane kanntest gibt es nicht mehr in mir. Seine Präsenz, alles was je von ihm existiert hat ist ausgelöscht wurden. Egal wie sehr du rufst und weinst. Niemand wird dir helfen – schon gar nicht Shane!“, gab er amüsiert zurück und griff schließlich an. Verzweifelt und mit der Gewissheit dass es sinnlos war an etwas zu appellieren, was nicht mehr existierte feuerte sie ein paar magische Geschosse auf Sen ab. Sein Schwert schnitt ihre Magie entzwei als ob sie feste Materie war. Tränen schossen aus ihren Augen als sein Schwert unmittelbar davor stand ihren Körper zu durchbohren. „Neeeeeiiin!“, schrie sie lauthals heraus. Für einen Moment schien die Zeit für sie still zu stehen. Im Angesicht des Todes begann sie zu bereuen und zu beten. Sie wollte nicht sterben, aber vielleicht, so dachte sie, war es die einzige Erlösung die ihr blieb. Ein Windstoß zischte an ihr vorbei und sie sah wie Sen durch die Klinge eines Zweihänders zurück geworfen wurde. Vor ihr stellte sich auf einmal eine Gestalt, deren Erscheinung ihr suspekt und unwirklich erschien. Sen brauchte einen Moment um sich zu fangen und glaubte nicht recht wen er sah. „Du!“, fauchte er verbissen, während seine Miene sich verfinsterte. Es war Shane, der ihm entgegen getreten war, gerade noch rechtzeitig um Kyren und ihre Mitstreiter zu retten. Nicht nur Kyren blickte verwundert zwischen den beiden Kämpfenden hin und her. „Wie ist das möglich? Zwei Shanes?“, fragte sie sich und für einen Moment glaubte sie verrückt geworden zu sein. Sekunden später erschien der Meisterdieb erneut und stellte sich neben sie. „Nein, Ihr seht schon richtig. Verzeiht dass ich kurz weg musste, aber ich musste ihn noch herbringen.“, sagte er und tat fast so als wäre alles eine Selbstverständlichkeit gewesen. „Wa-was geht hier vor? Wie kann es Shane zwei mal geben?“, fragte sie aufgeregt. „Ja, Shane. Wie kann es dich zwei mal geben?“, meinte Sen grinsend und gab die Frage an seinen Schützling weiter. Er wollte den Augenblick genießen, wenn Kyren die Wahrheit erfahren würde und sie daran zerbrach. Shane seufzte und senkte sein Haupt. Es fiel ihm schwer die richtigen Worte zu finden, denn gewiss würde seine Antwort Kyren enttäuschen. „Ich bin das was übrig ist. Ein Wesen aus Fleisch und Blut, doch nicht geboren, sondern geschaffen. Eine Kreation des Mannes neben dir.“, erklärte er schließlich und verwies auf den Weißen Falken. Kyren blickte ungläubig wie auch verwirrt auf den Mann neben sich und so sehr ihre Augen nach Antworten verlangten, so wenig gab er ihr diese. „Also schön, Shane. Was hast du vor? Willst du wirklich gegen mich kämpfen? Für die, die dich verstoßen haben? Was erhoffst du dir?“, fragte Sen, der sich stets kampfbereit hielt. „Meine Existenz ist zwar unnatürlich und ich werde mich nie an das erinnern können, was früher war, aber genauso wenig kann ich zulassen, dass ein Wesen wie du auf dieser Welt wandelt.“, konterte Shane und erhob sein Schwert zu Kampf. „Wenn du mich tötest, tötest du dich selbst. Ich bin das Original! Du bist aus mir entstanden, nicht umgekehrt. Ich trage deine Erinnerungen in mir, nicht du!“, warnte Sen sein Gegenüber. „Ja, und wenn ich sterbe, stirbst auch du … denn ich kann ohne dich genauso wenig existieren wie du ohne mich. Diesen Preis bin ich bereit zu zahlen.“, gab Shane entschlossen zurück. Kyren glaubte nicht was sie hörte und wandte sich ein weiteres mal an den Mann in Weiß. „Ist das wahr? Was geht hier vor?“, fragte sie, so dass er ihr endlich Antwort gab. „Ich fürchte du musst dich damit abfinden, dass das Blut Bhaals am Ende über den Körper des Halbelfen triumphiert hat. Alle Erinnerungen, alles was du je erlebt hast, hast du mit dem Körper erlebt, den Sen nun innehat. Shane hier, war alles was ich extrahieren konnte, bevor Sen endgültig Kontrolle gewann und alles drohte auszulöschen was Shane jemals ausgemacht hat. Als du Shane auf dieser Reise begegnet bist, dann bist du dem begegnet der nun vor dir steht – doch dieser Mann wird nie eine Erinnerung haben an die Zeit, die du vorher mit ihm verbracht hast. Er ist nur ein Restabbild seiner Selbst und dennoch ein Wesen aus Fleisch und Blut, das eigenständig denkt, eigenständig handelt, eigenständig fühlt. Aber selbst ich weiß nicht genau, welche Konsequenz es hat, wenn einer den anderen tötet – genau das wollte ich herausfinden und Shane war einverstanden mir dabei zu helfen.“, erklärte er nüchtern. Kyren versank in Fassungslosigkeit und versuchte all das zu ordnen was sie eben erfahren hatte. Augenblicke später, schlugen die Klingen der beiden Gegensätze wieder aufeinander. „Also schön! Lass uns herausfinden, was passiert, wenn einer von uns stirbt!“, rief Shane. „Ah, Carsomyr. Das Schwert meines Vaters!“, tönte Sen arrogant zurück und betonte die eigentlichen Besitzverhältnisse. Kurz darauf wuchteten die beiden ihre Waffen immer wieder gegeneinander, bei dem Versuch einen Treffer zu landen. Die Fähigkeiten der beiden Ebenbilder im Schwertkampf vermochten sogar Decan zu beeindrucken. Beide Kämpfer agierten schnell, wussten aber dennoch einander Paroli zu bieten. Jedes mal, wenn man glaubte, ein Schwerthieb würde den Kampf entscheiden gelang es dem Gegner dennoch irgendwie auszuweichen oder den Schlag zu blocken. Sen versuchte öfter Magie zu Hilfe zu nehmen, doch Shanes Carsomyr sog diese einfach auf und neutralisierte sie somit. Das Kampfgeschrei tönte unablässig über das Schlachtfeld, doch egal wie perfekt beide kämpften – einen Sieger brachten sie bisweilen nicht hervor. Für einen Moment gingen beide auf Abstand um ihre Strategie zu überdenken. „Wie kann ein schwächlicher Wurm wie du mir ebenwürdig sein?!“, fauchte Sen wütend. „Auch wenn du meine Erinnerung trägst und Magie beherrscht, so haben wir dennoch dieselben Fähigkeiten. Immerhin wurde ich aus dir geschaffen!“, entgegnete ihm Shane verbissen. Kyren wusste dass dieser Kampf kein gutes Ende nehmen würde. Immer wieder schüttelte sie den Kopf und schellte ich selbst. Auch wenn der Shane, den sie kannte zum Teil mit Sen verloren gegangen war, so stand ein Teil von ihm noch immer vor ihr und setzte sich für eine gerechte Sache ein. Alles was sie in den letzten Wochen erlebte hatte, war ehrlich gewesen. Auch ohne sein Gedächtnis war er ein durchaus achtenswerter junger Mann geworden. Er war alles was von Shane übrig war und vielleicht mehr Shane als jemals zuvor. Sie konnte nicht zulassen dass er auf die ein oder andere Weise in diesem Kampf sterben würde. Als die beiden Halbelfen erneut aufeinander losstürmen wollten unterbrach sie der Aufschrei der Elfe. „Hört auf!“, rief sie so laut sie nur konnte. Ihre Worte hallten durch das ausgetrocknete Tal wie ein Echo der Götter. Verwundert drehte sich Shane zu ihr um und blickte in die Augen eines weinenden Mädchens. „Es ist mir egal, was du bist. Für mich zählt wer du bist, Shane. Ich lasse nicht zu, dass du dein Leben in diesen Kampf gibst! Du hast es verdient zu leben.“, sagte sie und wischte sich ein paar Tränen aus dem Gesicht. Der Weiße Falke schien ihre Worte weniger förderlich zu empfinden und widersprach. „Lass dich nicht verwirren! Wir hatten eine Abmachung. Selbst wenn du deine Waffe niederlegst, könnte Sen sich das zum Vorteil machen und jeden töten, der dir nahe steht!“, mahnte er seinen Schützling. Sen wollte die Gelegenheit nutzen und feuerte eine dunkle Magie auf sein Ebenbild ab. Shane reagierte jedoch schnell genug um den Angriff mit seinem Schwert abzuwehren. Dennoch war der Aufprall des Zaubers hart genug um ihn zurück zu werfen, genau vor die Füße seiner einstigen Gefährtin. „Du lässt dich von deinen Gefühlen leiten, Shane. Das war schon immer deine Schwäche.“, kommentierte Sen das Geschehene. Kyren half Shane auf, aber er schien gar nicht auf ihre Hilfe angewiesen zu sein. „Du musst vergessen Kyren …lass los und vergiss mich. Diese Welt braucht eine Zukunft, selbst wenn diese ohne mich sein wird.“, sagte er mit sanfter Stimme und widmete sich wieder seinen Gegner. Marian trat mit Atrix und Decan an Kyrens Seite, hoffend ihr Trost und Mut spenden zu können. „Ich weiß dass es nicht leicht ist einen Freund gehen zu lassen, aber er ist unsere einzigste Hoffnung.“, meinte Atrix, doch Marian wusste ihm zu widersprechen. „Nein, es gibt noch eine Option.“, sagte sie mit ernster Stimme und zog somit die Blicke auf sich. Dennoch blieb ihr nicht viel Zeit zum reden, denn Sen griff nun auf schmutzige Mittel zurück um den Kampf für sich zu entscheiden. Noch bevor Shane zum ersten Schlag ausgeholt hatte, hatte Sen die Gelegenheit genutzt eine Magie in Richtung der Elfe und ihren Gefährten zu feuern. Die Explosion warf Kyren und die anderen um. Lediglich der Weiße Falke nutzte die Gelegenheit sich nach oben aus dem Kampf zurück zu ziehen. „Du solltest dir gut überlegen ob du weiter kämpfst. Beim nächsten mal ziele ich nicht daneben. Du kannst nicht alle retten.“, tönte Sen selbstsicher und hielt sein Ebenbild somit erst einmal auf Distanz. Shane senkte sein Schwert und zweifelte immer mehr an sich selbst. Immer wieder fragte er sich ob der den Tod von vielen genauso verantworten konnte wie den Tod seiner Freunde. Mühsam rappelte sich Kyren auf und sah mit an, wie Sen seinen Gegner mit einem Tritt gegen den Brustkorb zurück wuchtete. Er hatte sich nicht gewehrt und ihr war klar, er tat dies um sie alle zu beschützen. „Fein! Dann sind wir uns einig. Für’s erste werde ich Euch verschonen.“, meinte Sen arrogant. „Ihr werdet damit nicht durchkommen!“, spie ihn Marian wütend entgegen, die sich beim Aufprall an der Stirn verletzt hatte. „Oh doch, das werde ich. Es gibt niemanden mehr der über die Mittel und die Macht verfügt mich aufzuhalten. Ich bin …“, erwiderte er, bevor er auf einmal seinen Satz abbrach. Auch wenn sein Kopf sich nicht drehte, so wanderten seine Augen langsam nach rechts. Hinter ihm, aus dem Schatten der Schlucht trat eine Gestalt mit einem Stab und edlen Gewand. „Seid Ihr Euch da sicher?“, fragte der Fremde. Sen schien von Angst erfüllt und wagte sich kaum umzudrehen. „I-Ihr … ich kenne …“, stammelte er. Schließlich trat die Gestalt ins Licht und ließ auch Kyren und Marian die Augen weiten. „Das ist nicht möglich … ich habe Euch … ihr wurdet ….“, stotterte Kyren fassungslos als sie das Gesicht des Mannes sah. „Adrian …“, gab Marian erleichtert von sich. Sein langes Haar wehte in Sens Richtung, fast so als wollte es nach ihm greifen. Die Sonne spiegelte sich in seiner halterlosen Brille und ein selbstsicherer Blick entsprang aus seinen Augen. „Es wird immer schlimmer als das es besser wird.“, seufzte Kyren verzweifelt, wurde jedoch von ihrer Gefährtin wach gerüttelt. „Nein, du verstehst nicht. Er ist nicht mehr der Lich, den du kanntest. Er ist erneuert, er ist … zurück gekehrt.“, gab sie mit strahlender Miene von sich. „Soll das heißen … er wird uns helfen?“, wunderte sich Kyren. Sen stolperte währenddessen einige Schritt zurück und versuchte den näher tretenden Magier mit seinem Schwert auf Distanz zu halten. „Nein! Wie ist das möglich? Die Elfe und Jaygoyle haben Euch doch besiegt?! Ihr wart vernichtet!“, gab er aufgeregt von sich. Er realisierte dass es nicht besonders klug gewesen war, die einstige Schülerin des Mannes zu verletzen, den man einst selbst, die Bestie Faerûns genannt hatte. Adrian schmunzelte genüsslich und klärte Sen kurzerhand auf. „Einem Lich den Kopf abzuschlagen und seinen Körper zu vernichten, hat nicht denselben Effekt wie dies mit einem Menschen zu tun. Ich gebe zu, ich habe es Diron zu verdanken dass ich wieder in dieser Gestalt auf Erden wandeln kann. Ihr erinnert Euch an Diron?“, entgegnete er beinah freundlich. „Dieser dreckige Nekromant …“, fluchte Sen in sich hinein. „Nun? Wollen wir herausfinden ob man Euch besiegen kann?“, fragte Adrian mit zwielichtigen Blick und fixierte seinen Stab auf ihn. Dieses mal war es Kyren die Sens Leben schützen wollte. „Nein! Nicht!“, schrie sie lauthals dazwischen. „Ihr dürft ihn nicht töten! Dann stirbt vielleicht auch Shane!“, ergänzte sie rasch, worauf Adrian seinen Stab schmunzelnd zurück zog. „Das ist mir bewusst. Eigentlich hatte ich auch nicht von mir gesprochen, kleine Elfe. Ihr seid es, die über Leben und Tod dieser Halbelfen entscheidet. Die Lösung dieses Konflikts liegt in Euch selbst.“, sagte er und nickte ihr zu. Sen ballte seine ganze Stärke zusammen, denn Kampflos wollte er sich gegen Adrian nicht geschlagen geben. Er wusste wer sein Gegner war, aber sein Stolz ließ ihn nicht zögern anzugreifen. Sein Gegner wusste sich zu wehren und warf den anstürmenden Sen mit einer Magie zurück. Sen verletzte sich beim Aufprall mit seinem eigenen Schwert am Arm. Die Wunde war nicht schlimm, doch auch Shane fasste sich an den Arm, obwohl er gar nicht verwundet war. Abermals ballte Sen seine Energien und schrie seine Wut heraus. Seine Augen leuchteten purpurrot und seine Stimme wurde finsterer. „Ich lasse mich nicht aufhalten! Ich bin ein Gott!“, rief er wutentbrand. Im selben Augenblick begann Kyren zu verstehen was Adrian ihr zu sagen versucht hatte. Sie spürte seine Präsenz in ihren Kopf, die ihr genauste Anweisungen gab. Hektisch lief sie zum Kampfgeschehen und lenkte die Aufmerksamkeit auf sich. „Hey Sen! Ich sorge dafür dass du in der Hölle schmorst!“, rief sie ihm zu und entfesselte ein weiteres mal die Macht von Asa. Dieses mal färbten sich ihre Haare nur kurz regenbogenfarben. Kyren schloss ihre Augen und leitete all die Macht, die Asa ihr gab, all die Macht, die Asa ausmachte aus ihr heraus, so dass diese sich über ihren Händen in einen Ball aus Energie formte. Kyren feuerte das Geschoss mit all ihrer Kraft auf den überraschten Abkömmling Bhaals. Noch bevor der wusste was sie getan hatte, war er durch das göttliche Geschoss getroffen. Die Macht, die ihn durchfloss, war alles was ihm vom Aufstieg zum Gottsein fehlte. Augenblicke lang fühlte er sich unbesiegbar, unsterblich und vollkommen. „Hahahaha! Närrin! Mit dieser göttlichen Macht kann nichts mehr meinen Aufstieg verhindern!“, gab er lachend von sich. „Und wie du aufsteigen wirst.“, erwiderte Kyren selbstsicher, die vor Erschöpfung zusammen sackte. Sen, eben noch in Euphorie, bemerkte recht schnell dass etwas nicht stimmte, denn wo eben noch ein Gefühl von Macht herrschte, füllte sich sein Körper nun mit schier endlosen Schmerzen. Blitze schossen aus seinem Körper heraus und bereiteten ihm unermessliche Qualen. „Nein! NEIN! NEEEIIIN!“, schrie er verzweifelt als er realisierte, dass eine solch reine Energie wie die von Asa sein innerstes zerfraß. „Was passiert da?!“, fragte Shane irritiert. „Die Macht, die ihn nun in die Welt der Götter reißt, reißt auch seinen Verstand auseinander. Ein Wesen mit seiner finsteren Natur, kann mit der Macht Asas niemals in Einklang existieren. Er wird den Thron Bhaals besteigen … als wimmernder, lahmender Gott, zu blind und taub um wahr zu nehmen, was um ihn herum geschieht.“, erklärte Adrian und stampfte mit seinen Stab auf. Kurz darauf verschwand der sich windende Sen in einen Strahl aus Licht gen Himmel. Danach wurde es ruhig und ein jeder begann langsam zu begreifen, dass man gesiegt hatte. Kyren wagte erst gar nicht sich umzudrehen, doch dass Shane noch unversehrt dort stand, gab ihr die Gewissheit richtig gehandelt zu haben. Abermals wendete sie sich Adrian zu und wusste ihren Dank kaum in Worte auszudrücken. „Ich danke Euch … es … ohne Euch …“, sagte sie, wurde aber jäh unterbrochen. „Nun, ich würde sagen wir sind quitt, Mädchen.“, meinte er nüchtern. Marian schien vor Glück zu weinen, auch wenn niemand verstand, dass es wegen Adrian war. „Ich danke Euch, Meister.“, sagte sie leise und griff sich an ihr Herz. Sie wusste, dass er wegen ihr gekommen war und es fühlte sich gut an, zu wissen dass ihm etwas an ihr lag. Shane wusste zunächst gar nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. „Wow … das heißt, das war’s? Ich bin frei? Es ist also vorbei?“, fragte er sich. „Ja, es ist vorbei und du kannst sein, kannst leben wie immer du willst.“, erwiderte Kyren und schenkte ihm das herzlichste Lächeln, dass sie noch aufzulegen vermochte. Sekunden später wurde ihr schwarz vor Augen. Die Anstrengungen ihres letzten Zaubers, hatten ihr zu viel Kraft gekostet. Nun schlief sie friedlich auf dem Boden des Kampfschauplatzes und träumte von einer besseren Welt. Marian wusste dass es noch viel zu tun gab. Sie hoffte dass nicht allzu viele von Ashtons Angriff mitgenommen waren. Die Lazarette würden an diesem Abend sicher voll sein. Dennoch vermochte dieser Sieg all die Schmerzen und Wunden vergessen zu machen. Nachdenklich trat sie an Ashton heran und wischte ihm etwas Staub vom Gesicht. Obwohl die Wunde jeden anderen sofort getötet hatte, schien er bisher überlebt zu haben, auch wenn sein Körper langsam aber sicher dahin schied. Adrian gesellte sich zu ihr und beide schienen zu wissen, welches Schicksal sie für ihn vorgesehen hatten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)