étoile filante von Kittykate ================================================================================ Kapitel 9: back to Yuma ----------------------- Es war weit nach Mitternacht, als Ramrod endlich den Planeten Yuma erreichte. Die Crew hatte kaum geschlafen, denn die kleinen Fehler mussten bis Yuma ausgemerzt sein. Saber hatte nach dem Vortrag in der Küche Aufgaben verteilt. Weitere Streitereien waren bislang ausgeblieben. Fireball steuerte das Flaggschiff der Flotte zum Raumhafen, während Saber dem Tower funkte. Wenige Sekunden später wurde ihnen ein Landeplatz zugesprochen. Der Hangar öffnete sich und die Nachtschicht lotste das riesige Raumschiff in ihre Halle. Seit sich die Nachricht über den Angriff auf Donar verbreitet hatte, wurden wieder Schichtpläne eingeführt um zu jeder Tages- und Nachtszeit in den Kampf ziehen zu können. Außerdem wollte das Oberkommando mit der Wache eine Sabotage verhindern. Sie fuhren die Systeme runter und schalteten ihr Raumschiff ab. Nacheinander kehrten sie zum Frachtraum während Fireball sich eher im Hintergrund hielt. „Ich bleib dann besser mal hier. Wie gesagt, hab ja alles dabei.“ „Wir müssen uns zuerst bei Commander Eagle melden“, merkte Saber an und ließ die Rampe hinunter. Aprils Vater erwartete sie bereits im Hangar. Seine Tochter hatte ihn am frühen Abend angerufen und ihre Ankunftszeit durchgegeben, daher blieb Eagle länger im Büro. Es war gut so, dann konnte der Kommandant, die Wartezeit über, den Papierkram auf seinem Schreibtisch abarbeiten. Angespannt wartete er auf das Erscheinen der Besatzung. Langsam traten die vier jungen Leute aus Ramrod heraus. Er erinnerte sich an den Frieden zurück. Damals waren sie stolze Heimkehrer gewesen. Colt verletzt und der Rest nur leicht angeschlagen. Eagle war stolz auf seine Truppe. Nun vier Jahre später blickte er mit Unbehagen auf das Bild. Saber war nun schon Anfang dreißig und seine Frau schwanger. Colt hatte ebenfalls bald die dreißig erreicht. Er war schon so lange mit Robin zusammen, die Hochzeit endlich geplant und nun mussten sie diese verschieben. Dem Commander gefiel ganz und gar nicht, dass die beiden von ihren Lieben und aus ihrer Familienplanung herausgerissen werden. Über seine Tochter machte er sich da weniger Gedanken. April war sechsundzwanzig und weit davon entfernt Cole zu heiraten oder Kinder mit ihm zu bekommen, obwohl Eagle mit dem Wissenschaftler als Schwiegersohn wahrlich zufrieden wäre. Um sie sorgte er sich eher, dass sie das gleiche Schicksal, wie Mandarin es erlitten hat, ereilen könnte. Richtig, Captain Yamato… Er musste seine Schützlinge noch über ihren Zustand informieren. Alle vier nahmen vor ihm Stellung und salutierten. Bei Fireballs Anblick verfinsterte sich sein Gesichtsausdruck, allerdings wirkte dieser auch nicht sonderlich begeistert seinem Ex-Boss wieder gegenüberzustehen. „Rührt euch“, bemerkte Eagle und löste somit die Begrüßung. „Es ist spät und ich möchte euch nicht lange aufhalten. Nachdem ihr einen Tag früher als erwartet wieder zurück seid, habt ihr bis morgen Nachmittag Zeit euch mit euren Lieben zu treffen. Um 1500 ist Abflug, richtet euren Abschied danach. Ihr werdet dann direkt ins Kriegsgebiet aufbrechen und die Outrider bekämpfen. Es reicht wenn ihr ihre Flotte soweit beschädigt, dass sie sich erstmal zurückziehen müssen. Eure Aufgabe wird sein soviel wie möglich über ihren Anführer herauszufinden. Nemesis wurde damals mit samt dem Todesstern zerstört. Jesse Blue war ebenfalls in dieser Festung. Beide können das nicht überlebt haben.“ Er pausierte und warf Colt noch einen Blick zu: „Die Geheimwaffe wird nicht eingesetzt!“ Colt grummelte, denn das hatten ihm die anderen schon hundertmal über die gesamte Flugzeit gesagt. Eagle betrachtete seine Schützlinge ein weiteres Mal. „Es gibt Neuigkeiten von Donar.“ Alle blickten gespannt auf, während Fireball die Informationen, die Saber ihm zwischendurch auf dem Flug gegeben hatte, damit in Verbindung zu bringen versuchte. Der Recke hatte ihn aufgeklärt, dass Donar ein neuer Außenstützpunkt war, den die Outrider angegriffen und komplett zerstört haben. Auch teilte er ihm mit, was sie von Mandarins Unfall wussten. Ihre Versetzung überraschte ihn keinesfalls, immerhin erklärte dies, warum er sie in den letzten Jahren nie telefonisch erreichte. Aber die Vermisstenanzeige traf ihn schwer, auch wenn er sich nichts in der Gegenwart der anderen anmerken ließ. „Captain Stevens hat Mandarin in der Wüste gefunden und sie ins Hauptversteck gebracht. Sie ist sehr schwer verletzt und lag bis vor wenige Stunden im Koma. Doch nun ist sie wach. Sie hat überlebt! Es wird einige Zeit dauern bis ihre Wunden verheilt sind und sollten jetzt nicht irgendwelche Komplikationen geschehen ist sie in ein paar Monaten wieder quietschfidel.“ Allen fiel ein großer Stein vom Herzen. Am liebsten wären sie sofort zu ihrer Freundin aufgebrochen und hätten einen Krankenbesuch eingelegt, doch war dies leider denkbar unmöglich. „Dann lasst uns mal aufbrechen. Ihr seid bestimmt müde.“ Commander Eagle wollte gehen, als Fireballs Stimme ihn zurückhielt. „Saber, ich werde dann hier bleiben.“ „Du kannst gerne mit zu uns kommen. Ich kann dir das Gästezimmer anbieten“, erwiderte der Captain spontan. Commander Eagle mischte sich nun ein: „Niemand darf sich im Hangar über Nacht aufhalten.“ Mit diesen Worten ging er voran und das Star Sheriff Team folgte. Die Nachtschicht verschloss hinter ihnen die Türe und begab sich selbst wieder in den Aufenthaltsraum. Draußen vor den Toren des Oberkommandos angekommen verabschiedeten sie sich voneinander. Saber blickte Fireball an und bestimmte: „Du kommst mit zu uns, morgen frühstücken wir zusammen und dann kannst du dich auf die Socken machen, wenn du willst. Aber du störst uns nicht. Ganz gewiss nicht. Sincia freut sich auch dich mal wieder zusehen.“ Fireball gab sich geschlagen und folgte Saber nachdem beide sich verabschiedet hatten. Colt hielt nun auch nichts mehr und düste ebenfalls in Richtung Robin los. Commander Eagle und seine Tochter blieben zurück. „April, möchtest du nicht zu Cole?“ Überrascht, dass er ihrem Vater nichts von der Trennung erzählt hatte, blickte sie auf. „Eigentlich…“, druckste sie herum. „Weißt du, Daddy, Cole muss morgen früh arbeiten gehen, und wenn ich jetzt nach Hause komme, wecke ich ihn und die Nacht ist für ihn gelaufen. Er soll konzentriert sein, wenn er im Oberkommando ist.“ Und er sollte auf gar keinen Fall zu Hause sein, wenn sie ihren Koffer packte. Es gäbe ja doch nur wieder Streit. „Da hast du Recht, April! Dann kannst du bei mir schlafen“, lächelte ihr Vater sie liebevoll an und gemeinsam gingen sie nach Hause. Immerhin hatte April im Hause ihres Vaters noch ihr eigenes Zimmer, denn er hatte alles so gelassen wie sie es verlassen hatte. Suzie klopfte zaghaft an und trat in den kleinen Raum. „Hey, du bist ja schon wach“, bemerkte sie leise, ehe sie die Tür schloss und zu dem Krankenbett ging. „Ja, die Schmerzmittel lassen nach“, krächzte die Rothaarige, die sich überhaupt nicht rühren konnte. Erst als Suzie sich über sie lehnte, konnte Mandarin ihrer Freundin ins Gesicht sehen. Der Sterncaptain fühlte sich furchtbar. Ihre Beine konnte sie kaum rühren, den Oberkörper stützte eine Schiene und die Halskrause führte dazu, dass Mandarin den ganzen Tag die Decke anstarren musste. Es war langweilig und furchtbar schrecklich wie ein Pflegefall herumzuliegen. Ihren rechten Arm konnte sie auch nicht bewegen, da dieser in Gips gehüllt war und die unsagbaren Kopfschmerzen gaben ihr den Rest. Nie hatte Mandarin auch nur einen Gedanken an die Menschen verschwendet, die ebenso an ihr Bett gefesselt waren. Es war ihr nie in den Sinn gekommen, wie schrecklich das Leben in so einem Fall war. „Du Arme“, verzog Suzie das Gesicht und setzte sich auf einen Stuhl. „Kann ich dir irgendwas Gutes tun? Brauchst du etwas?“ „Nimm mir die Schmerzen, lass die Verbände und die Schienen verschwinden. Ich will aufstehen und herumlaufen!“ Auf Suzies Lippen stahl sich ein leichtes Lächeln: „Das geht aber nicht! Du bist schwer verletzt worden, das braucht alles seine Zeit.“ Mandarin seufzte und ärgerte sich über ihren Sturkopf, der sie erst in diese Lage gebracht hatte. Hätte sie sofort Southkins Befehl befolgt, hätte sie dieser blöde Outrider nicht abschießen können. Nur an alles was nach diesem Angriff war, an das konnte sie sich nicht erinnern. Sie wollte Suzie fragen, doch war sie sich sicher, dass ihre Freundin ihr noch nichts von diesem Unfall erzählen würde. Dafür war Mandarin noch viel zu schwach. „Was ist eigentlich mit dem Angriff?“, hakte die Rothaarige nach, während Suzie milde lächelte. „Nichts weiter. Wir sind hier in unserem Hauptversteck. Die Outrider haben nicht viel übrig gelassen und wir sitzen hier alle wie auf Kohlen und warten auf weitere Befehle aus Alamo. Seit dem Angriff heißt es wir sollten uns ruhig verhalten.“ Mandarin deutete ein Nicken an und spürte die plötzliche Müdigkeit. Es war alles doch etwas zu viel für sie. Schon war sie wieder eingeschlafen. Suzie blieb noch ein Weilchen an ihrem Bett, ehe sie sich wieder zu ihrer Gruppe begab und wartete. Fireball war die letzte Nacht noch lange wach gelegen. Er konnte einfach nicht einschlafen. Zum ersten Mal war er in Sabers Haus. Er wusste nicht einmal, dass sein Boss sich so eine schmucke Hütte leisten konnte. Als sie über den Flur ins große geräumige Wohnzimmer traten, übertraf der Anblick alles was er erwartet hatte. Er hielt Saber für einen Menschen, der sich auch mit wenig begnügte, aber das so wenig nach so viel aussehen konnte, hatte nicht mal der Rennfahrer gedacht. Die große Couch stand inmitten des Wohnraumes, davor ein netter kleiner Glastisch. Eine Schrankwand mit integriertem Fernseher zierte die längliche Wand zu Fireballs rechten Seite, während die linke Seite ein runder Mahagoni-Esstisch mit Glasplatte und feinen Mahagoni-Stühlen einnahm. Dahinter führte eine Tür in eine große Küche. Im Flur selbst zeigte eine Treppe den Weg ins obere Geschoss, während sich gegenüber dieser Wendeltreppe eine Tür mit der dahinter liegenden Gästetoilette befand. Saber führte seinen Gast ins obere Geschoss und auf leisen Sohlen traten sie Stufe für Stufe hinauf. Immerhin schlief Sincia bereits und keiner von ihnen wollte sie unnötig wecken. Saber zeigte ihm noch schnell das Badezimmer im oberen Geschoss, richtete ihm Waschzeug zu recht, ehe er ihm das Gästezimmer herrichtete. Nach wenigen Minuten verabschiedete sich der Recke für die Nacht, machte sich selbst bettfertig und krabbelte zu seiner geliebten Frau. Nicht nur die Gedanken an Sabers Haus ließen Fireball nicht schlafen, sondern auch Mandarin. Er hatte sie zuletzt vor vier Jahren gesehen und seitdem nicht mehr. Immer wieder mal versuchte er sie in Yuma zu erreichen, doch wenn sie seit fast vier Jahren auf Donar lebte war ihm natürlich klar, dass er sie nie erwischte. Auch dass die kleine Rothaarige schwer verletzt war, behagte ihm überhaupt nicht. Nach endloser Zeit schlief Fireball ein, doch wachte auch recht früh wieder auf. Er versuchte erneut einzuschlafen aber das funktionierte nicht. So beschloss er für Saber, Sincia und sich Frühstück zuzubereiten. Wenn der Recke ihm schon so freundlich ein Dach über den Kopf bot, wollte er sich dafür auch erkenntlich zeigen. Robin und Colt schliefen Arm in Arm. Natürlich war der Cowboy in der Nacht zur Tür hereingepoltert, dass Robin nur wach werden konnte. Aber kaum hatte sie realisiert wo sie war, entdeckte sie Colt. Noch ungläubiger trat sie auf ihn zu und warf sich dann plötzlich in seine Arme. Das Wiedersehen wurde gebührend gefeiert und an diesem Morgen schliefen sie lange aus. Langsam schlug Colt die Augen auf, drehte sich, um einen Blick auf die Uhr zu werfen, ehe er sich zufrieden und glücklich wieder an seine Robin heran kuschelte. Diese, dadurch ebenfalls geweckt, rührte sich und konnte es immer noch nicht fassen. Colt war hier bei ihr. Sie lächelte ihn an und auch Colt blinzelte. „Guten Morgen“, brummte er, spürte aber im nächsten Moment ein Küsschen auf der Nase. Eine Frage beschäftigte sie seit dem Vorabend, nur wusste sie diese nicht zu stellen, hatte auch Angst vor einer enttäuschenden Antwort. „Wie lange bleibst du?“ „Um drei fliegen wir los“, antwortete er niedergeschlagen und rutschte noch näher an sie heran. „Sobald schon?“ Robin drückte sich ebenfalls an ihn und kuschelte sich schön bei ihm ein. Sie verscheuchte die traurigen Gedanken, denn sie wollte die Zeit, die Colt bei ihr sein konnte, genießen. „Mach dir darüber keine Gedanken“, raunte Colt ihr auch schon zu. Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Nutzen wir lieber die Zeit.“ Bei dieser Aussage löste sich eine Hand und ging auf Wanderschaft. Oh, wie schön es doch war, dass sie von letzter Nacht beide nichts trugen. Sincia schlug irritiert die Augen auf. Hatte sie nicht eben ein Geräusch aus dem Erdgeschoss gehört? Sicherlich hatte sie sich das nur eingebildet. Herzhaft begann sie zu gähnen. Sie hatte einen wunderschönen Traum gehabt. Saber war nach Hause gekommen und hatte sich zu ihr ins Bett gekuschelt, ihr ins Ohr geflüstert wie sehr er sie doch liebte und sie fest an sich gezogen. Leider war das nur ein Traum, wie sie ihn so oft in den letzten Nächten träumte. Enttäuscht legte sie eine Hand auf die leere Seite des Bettes und stieß prompt auf etwas. Irritiert richtete sie sich auf und betrachtete das sonst so leere Bett neben sich. Da lag jemand, genauer gesagt lag da ihr Mann. Ungläubig hob sie ihre Hand und strich zaghaft über den männlichen Rücken, der sich sachte mit der Atmung hob und senkte. Sie rückte ein wenig näher. Erfreut stellte sie fest, dass sie nicht träumte. „Saber“, hauchte sie, während ihre Finger ihm ein paar blonde Strähnen aus dem Gesicht strichen. Langsam rührte sich der Schotte und blickte auf die Uhr. Erst wusste er nicht so recht wo er sich befand. Als ihm dann die Erinnerung kam, richtete er sich auf und saß Sincia gegenüber. Er blickte ihr in ihr wunderschönes Gesicht. Ihr großer Bauch zeichnete sich unter ihrem Nachthemd ab und Saber begann zu lächeln. Schnell überwand er den geringen Abstand und schloss sie in seine Arme. „Meine beiden“, hauchte er in ihr Ohr. „Ich habe euch so vermisst!“ Während er dies sagte, löste er eine Hand und strich mit ihr vorsichtig über den runden Bauch. „Du hier?“ Sincia konnte es kaum fassen. Es war Krieg. Robin hatte ihr gesagt, dass er mit Colt, April und Ramrod in der Galaxie unterwegs war. Wie kam er denn hierher? „Ja“, hauchte er zurück, ehe er sie stürmisch küsste. Wieder polterte etwas im Erdgeschoss. Sincia entriss sich ihrem Mann und schaute ihn ängstlich an. Dieser aber strich ihr zärtlich ein paar Strähnen aus dem Gesicht und meinte lächelnd: „Das ist bestimmt Fireball! Ich hab ihn letzte Nacht mitgebracht.“ Sincia starrte ihren Mann an. „Ihr habt ihn gefunden?“ „Ja, und er zieht mit uns in den Krieg“, antwortete Saber. „Commander Eagle hat uns nach Hause geschickt um zu packen. Am Nachmittag starten wir.“ Eine Spur Traurigkeit zog sich in ihr Gesicht. Nur bis zum Nachmittag würde er bei ihr bleiben. Erneut klirrte etwas und beide richteten sich unbehaglich auf. Das, was sie an Geräuschen vernahmen, klang nicht sonderlich gut. Saber und Sincia zogen sich um und traten nach ein paar Minuten hinunter ins Wohnzimmer. Dort entdeckten sie einen liebevoll gedeckten Tisch mit frischen Brötchen, Pfannkuchen, Muffins, Wurst, Käse und alles was das Herz begehrte. Ein herzhaftes Fluchen erfüllte den Raum und kurz darauf trat Fireball in einer Schürze gekleidet zum Esstisch. In seiner Hand hielt er ein kleines Schälchen mit Eiern. „Oh, guten Morgen“, begrüßte er seine Gastgeber überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie schon so bald hier unten erscheinen würden. Und noch überraschter guckte er plötzlich, als sein Blick auf die unübersehbare Schwangerschaft fiel. Saber hatte gar kein Wort darüber verloren, dass er bald Vater wird. Fast wären ihm die Eier runter gefallen. Aus diesem Grund stellte er diese auch schnell auf dem Tisch ab und befreite sich von der Schürze. „Frühstück ist fertig, ich hoffe ihr habt mächtig Kohldampf!“ Sincia konnte es kaum glauben dem Rennfahrer gegenüber zu stehen. Erfreut trat sie auf ihn zu und schloss ihn in eine zaghafte Umarmung. „Schön, dich wieder zu sehen“, grinste sie ihn an, nachdem sie sich wieder von einander gelöst hatten. Ihm behagte ihr großer Bauch nicht. Fast ängstlich legte er seine Arme um sie und achtete besonders darauf den Bauch nicht zu quetschen. Verlegen lenkte er nun ab: „Wir sollten so langsam sonst wird das Essen kalt.“ Saber grinste spitzbübisch und nahm erfreut Platz. „Das sieht köstlich aus. Ich weiß jetzt, wer sich in den nächsten Wochen immer ums Frühstück kümmert!“ Auch Sincia setzte sich und staunte: „Den Tisch hast du sehr schön eingedeckt!“ „Danke“, lächelte Fireball leicht rot werdend und begann seinen Teller zu füllen. Die anderen beiden taten es ihm gleich und genossen das Frühstück. April saß mit ihrem Vater auf der Terrasse und frühstückte mit ihm zusammen. Sie war extra früh aufgestanden und zum Bäcker gegangen um ihm eine kleine Freude zu machen. Lange hatten sie nicht mehr miteinander gefrühstückt und es würde wieder das letzte für einige Monate werden. Commander Eagle schnitt sich ein Croissant auf und belegte es mit Wurst. April hingegen biss gerade herzhaft in ein Schokocroissant, als ihr Vater bemerkte. „Es gefällt mir nicht dich in den Krieg ziehen zu lassen.“ April kaute und schluckte hinunter, ehe sie ihm antwortete: „Mir auch nicht, Daddy, aber wir können die Outrider doch nicht einfach ziehen lassen.“ „Das ist mir bewusst. Doch auch weiß ich, dass es für euch gefährlich werden kann“, er stockte erneut. April beobachtete ihn und sie wusste, dass ihn noch mehr bedrückte. „Saber wird in wenigen Wochen Vater, Colt wollte heiraten, du und Cole seid gerade erst zusammen gezogen. Ihr habt alle über kurz oder lang eine Familie zu ernähren.“ April zuckte unbemerkt von ihrem Vater kurz zusammen, als er die Sprache auf sie und Cole brachte. Aber mit einem Lächeln versuchte sie ihm die Angst zu nehmen. „Wir wissen alle worauf wir uns einlassen.“ Commander Eagle nickte, doch April merkte ihm an, dass das immer noch nicht alles gewesen ist. Nach einer unendlich langen Pause rückte ihr Vater dann mit der Sprache heraus. „Und Fireball?“ Sie verharrte. Auch wenn sie es ihrem Vater nie erzählt hatte, war diesem sofort klar, dass ihr Zustand mit dem Rennfahrer zusammenhing. Sie senkte die Augen und nun war sie es die lange Zeit nichts sagte. Commander Eagle sah ihr die Verwirrung über die aktuelle Situation an. „Fühlst du dich im Stande mit ihm zusammen zu arbeiten? Nach allem was er dir angetan hat?“ April haderte mit sich. Sie fühlte sich keinesfalls im Stande dazu. Aber wenn sie es ihrem Vater sagte, musste entweder Fireball oder sie das Team verlassen. Und sie wusste, dass es Fireball treffen würde. Das wollte sie nicht. Sie hatte Saber und Colts Augen leuchten sehen, als sie ihn endlich gefunden hatten. Sie sah die beiden bangend auf der Brücke stehen und bemerkte die Enttäuschung in Sabers Stimme, als der Rennfahrer zuerst nicht erschien. Nein, sie musste sich zusammen reißen. Sie wollte nicht die Schuld für ein erneutes Verschwinden tragen. Sie wollte ihre Teamkameraden nicht enttäuschen. „Daddy, mach dir nicht zu viele Gedanken über die alten Zeiten.“ „Wie stellst du dir eure Zusammenarbeit vor?“, hakte dieser nicht überzeugt nach. April hielt für einen kurzen Moment inne, ehe sie antwortete: „So wie ich es die letzten drei Tage auch getan habe: Ich werde mich auf meine Arbeit konzentrieren. Das hat die letzten Tage sehr gut funktioniert!“ Bedächtig nickte der vollbärtige Mann und nahm einen Schluck Kaffee zu sich. April war alt genug. Sie würde sich schon zu wehren wissen. Auch die Blondine widmete sich wieder ihrem Frühstück. Nach einer Weile schob Eagle seiner Tochter einen Umschlag zu. „Das sind die Dienstmarken von Fireball und Colt. Bitte gib sie ihnen.“ Sie nahm den Umschlag an sich und nickte. „Das werde ich, Daddy.“ Nach dem Frühstück brach die Blondine noch zu sich nach Hause auf um ihre Tasche zu packen. Cole sollte schon längst in der Arbeit sein und somit würde sie ihn auch nicht in der gemeinsamen Wohnung antreffen. „Daddy. Sehen wir uns später noch?“ „Ja, Kleines. Jetzt fahr erst mal nach Hause und pack deine Tasche. Wir können doch später mit Cole Mittagessen gehen. Was hältst du von der Idee?“ „Ehm, mal sehen“, wich sie aus. „Nach diesem Frühstück werde ich später noch keinen Hunger haben.“ „Ach, du kannst ihn auch aus der Arbeit holen“, grinste ihr Vater. „Die paar Minuten seien euch gegönnt! Freu dich, dass ich euer Vorgesetzter bin, andere Kommandanten würden das nicht tolerieren.“ April lächelte verzweifelt. Warum sagte sie es ihrem Vater nicht einfach? Sie haben sich getrennt, weil sie sich in letzter Zeit einfach zu viel stritten. Diese Auszeit sollte ihnen die Möglichkeit auf einen Neuanfang geben. Was war schon dabei es zu erwähnen? Die Wissenschaftlerin wusste was das Problem war. Cole war der akzeptierte Schwiegersohn. Egal was vorgefallen ist, so schlimm konnte es nicht sein. Alles war zu kitten. April stand auf, umarmte ihren Daddy und verließ dann das Elternhaus. Auf dem ganzen Weg zu ihrer Wohnung überlegte sie wie sie Cole ausweichen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)