Bianca von KyodaiKen (Die Abgründe einer modernen Gesellschaft) ================================================================================ Kapitel 1: Erster Hilfeversuch – gescheitert! --------------------------------------------- Die ungewöhnliche Frau streifte durch die Stadt und schaute sich um. Sie schien sich dennoch recht gut aus zu kennen. Die Dunkelheit brach herein. Vielleicht war es auch ganz günstig, denn ihr Erscheinungsbild war alles andere als normal. Ihre Ohren, die Leuchtenden Augen und ihr unglaublich langes, silbernes Haar. Als sie um eine Ecke lief hörte sie Schüsse und Geschrei. Sie flog dort hin und staunte nicht schlecht: Zwei Männer stürmten eine Bank und nahmen Geiseln. Sie schwebte über das Gebäude und sah durch das Dach bis ins Erdgeschoss die Szene. Zorn machte sich in ihr breit und so entschloss sie sich so schnell wie möglich etwas zu unternehmen. Sie durchbrach alle Etagen vom Dach bis zum Erdgeschoss mit einem ohrenbetäubenden Getöse. Einige Geiseln und einer der Geiselnehmer wurden von schweren Stahlbetontrümmern erschlagen, während aber die meisten aus dem Gebäude rannten und gerettet werden konnten. Nach einigen Minuten brach das Gebäude in sich zusammen. Zum Glück war dann aber schon alles evakuiert. Die seltsame Frau sprang auf und verschwand in einem Wald. Sie weinte bitterlich und fragte sich weshalb sie nicht vorher nachgedacht hatte bevor sie handelte. Immerhin mussten Menschen sterben, auch wenn darunter einer der Geiselnehmer war. Nach einer Weile beruhigte sie sich allerdings wieder und kauerte auf einem Baumstumpf. In einer kleinen Firma in der Stadt: Daniel nahm seine Werkzeugkiste. Er hatte schon mit 25 sein Meister als Gas- und Wasserinstallateur abgeschlossen und besaß seitdem einen eigenen Notdienst. Eigentlich wollte er die Abendnachrichten einschalten, als aber auch dieses Mal wieder ein Anruf kam. Direkt neben dem völlig zerstörten Bankgebäudes des Stadtteils gab es Probleme mit der Wasserversorgung eines Hauses. Er räumte seine Werkzeuge in seinen Kleintransporter und fuhr los zu seinem Einsatzort. Es war schwer dort einen Parkplatz zu finden, denn die Polizei, die Feuerwehr, das THW und jede Menge Schaulustige wuselten dort herum. Ein Polizist wies Daniel an einen geeigneten, sicheren Platz ein, während Daniel sich die Zerstörung ansah. Schnell bemerkte er, dass das nicht das Werk der Menschen sein konnte. „Ich bin nur ein Klempnermeister aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass diese Zerstörung nicht von einer Explosion stammt!“, sagte Daniel zu dem Polizisten, der sich darauf hin aus dem Staub machte, da er natürlich keine Zeit für einen Smalltalk hatte. Unbeirrt verschaffte er sich schließlich einen Überblick über das Haus mit dem Wasserschaden und stieg aus. Ein Mann kam aus dem betroffenen Haus angerannt: „Ich hab die Explosion mitbekommen. Es war eigentlich eher, als wenn etwas eingeschlagen wäre. Viel mehr konnte ich allerdings nicht erkennen. Mensch zum Glück konnte ich das Wasser rechtzeitig abdrehen, sonst wäre uns das ganze Haus abgesoffen. Zum Glück ist die Statik nicht betroffen, sonst hätten wir evakuieren müssen.“ An den Wänden waren leichte Risse zu sehen. Daniel dachte, dass die Wucht des Einschlages enorm gewesen sein muss bevor er mit den Reparaturen begann. Er musste viele Leitungen erneuern und auswechseln. Der Anwohner brachte sogar Kaffee in einer Thermoskanne. Nach einigen Stunden war das Wassernetz wieder intakt. Also fuhr er zurück in Richtung Firma und räumte seinen Transporter leer, um anschließend in den Wald zu fahren. Manchmal machte er nach anstrengenden Arbeiten gerne mal ein Spaziergang im Wald. Und so fuhr er los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)