Leben in der WG von KleinReno ================================================================================ Kapitel 1: Die Überraschung --------------------------- Roxas saß auf dem Sofa im Wohnzimmer und schaute Fernsehen. Alle waren weg. Sora war mit Riku ein paar Mädchen daten, Kairi war mit Naminé shoppen und Axel noch in der Schule nachsitzen. Roxas bedauerte sich. Ich bin ganz allein. Die hätten mich ja wenigstens mitnehmen können. < Er verstand ja noch, warum Riku und Sora ihn nicht gefragt hatten, aber dass Kairi und Naminé einfach gegangen sind, fand er nicht ok. Sie hatten ihn nicht mal gefragt, ob sie ihn als Packesel missbrauchen dürfen. Das machen sie sonst jedesmal, doch da sagte er jedesmal nein. Danach liefen sie immer sofort zu Sora. Er konnte den beiden keinen Wunsch abschlagen. Besonders nicht, wenn sie dann große Augen machten. Roxas musste bei diesem Gedanken anfangen zu schmunzeln. Doch da klingelte das Telefon. Roxas murte: „Oh man. Jetzt muss ich auch noch aufstehen.“ Er ächzte kurz und hievte sich vom Sofa hoch. Er ging zur Telefonstation, doch das Telefon war nicht dort. Er schimpfte kurz und ging in das Zimmer von Kairi und Naminé (Sie hatten ein Zimmer zusammen, genauso wie Sora und Riku und Roxas und Axel). Dort lag das Telefon auf dem Bett von Kairi und klingelte laut. Roxas streckte den Arm aus und drückte auf den grünen Hörer. „Ja, Roxas van Kuun?“ „Hey Rox. Ich bin´s, Axel.“ „Hey Axel, was is denn los?“ „Ich sitz in der Schule fest. Ich ruf vom Handy an. Kannst du nicht vorbeikommen?“ Roxas zog die Augenbrauen hoch. „Ich soll in die Schule zum Nachsitzen damit du nicht so allein bist und dich langweilst?“ „Ja, aber ich hab hier noch ne Überraschung. Zieh dir was Anständiges an.“ „Du kannst froh sein, dass ich vor Langeweile sterbe. Na, ich mach mich dann auf den Weg. In einer halben Stunde da. Tschüss.“ „Bis nachher.“ Damit legte Axel auf und Roxas hörte bloß noch ein tut-tut. Roxas legte auf und schmiss das Telefon wieder auf das Bett zurück. Er ging in den Flur und zog sich seine Turnschuhe an und stellte sich vor den Spiegel. Die Haare waren noch vom Morgen gegelt und saßen noch perfekt. Ansonsten hatte er ein T-Shirt und eine Jeans an, die viel zu lang war. Damit war er fertig und er hatte Axel Befehl befolgt. Er hatte einigermaßen gute Klamotten an. Damit ging er los und zog die die Tür hinter sich zu und schloss zweimal ab, so hatte er es schon immer gemacht. Als er auf dem Schulhof stand, ging er Richtung Aufenthaltsraum, wo immer alle waren, die Nachsitzen mussten. Vor der Tür sah er durch das Glas, das eingelassen war. Doch niemand saß darin. Er sah auf die Uhr. Is ja auch klar, dass niemand da ist. Das Nachsitzen war schon längst zu Ende. <, schalt er sich. Somit drehte er sich um und hört aus einem Gang rechts von ihm Stimmen. Es waren Mädchen und eine männliche Stimme, die ganz klar zu Axel gehörte. Er ging in die Richtung doch mehr als ein Schritt kam er nicht, da zwei Mädchen um die Ecke kamen, ihn sahen und sich bei ihm unterhakten. Der Blonde wusste gar nicht was er sagen sollte. Noch nie hatten irgendwelche Mädchen sich bei ihm untergehakt, geschweige denn ihn angesehen. Somit ließ er sich einfach mitziehen. Als sie um die Ecke gegangen sind, sah er auch schon Axel, ebenfalls mit zwei Mädchen, die sich untergehakt hatten. Er sah Roxas breit grinsend an: „Hey Rox. Du hast dich ja richtig hübsch gemacht.“ Roxas streckt ihm die Zunge raus: „Und du siehst ja auch nicht schlecht aus.“ Axel schaute auf seine Begleitung zu seinen Seiten und dann wieder zu dem Blonden vor ihm. Darauf schüttelte er den Kopf und beide mussten grinsen. Axel fasste sich wieder und sagte in die Runde: „So Ladys, sollen wir einen trinken gehen?“ Auf eine Antwort wartete er gar nicht, sondern schob sie alle schon zur Tür raus. Sie gingen ein paar Straßen weiter und setzten sich in ein Café. Dort bestellte Axel für alle einen Kaffee und nach 20 Minuten kamen sechs heiße Tassen. Sie tranken ihre Tassen aus und redeten noch ein bisschen bis sie sich alle auf den Weg nach Hause machten. Er hatte herausgefunden, dass die beiden neben Axel Emily und Christin hießen und die beiden neben ihm Mila und Rikki. Am Abend nach dem Essen (Sora und Riku haben von ihren Dates geschwärmt und Kairi und Naminé haben erzählt, was sie sich alles gekauft hatten. Axel und Roxas hatten nichts erzählt, nur dass sie in der Stadt unterwegs waren) lagen Axel und Roxas in ihren Betten und starrte an die Decke. Nach einiger Zeit fragte Roxas: „Warum hast du heute das gemacht?“ Axel seufzte und sagte: „Na, ich sehe doch wie dich das ankotzt, wenn Sora und Riku von ihren Treffen erzählen und sich die Mädchen aussuchen, als wären sie Ware oder wenn mich eine in der Schule anspricht oder Zettelchen im Unterricht schreiben. Da hab ich mir gedacht, ich ruf dich ma schnell und spontan an.“ „Achso.“ „Und weißt du was? Die beiden, Mila und Rikki, die stehen auf dich. Doch die trauten sich nicht dich anzusprechen, weil du ja so schüchtern bist, was Mädchen angeht.“ Als Roxas nichts erwiderte, sagte Axel noch „Gute Nacht.“ und drehte sich um. Roxas erwiderte das Gesagte und drehte sich ebenfalls um. Er musste grinsen. Er war, was Mädchen anging, doch nicht so ein hoffnungsloser Fall. Damit schlief er zufrieden ein. Kapitel 2: Der Brief -------------------- Ein lautes Piepen ertönte. Roxas drehte sich um und haute hart auf den Wecker. Danach machte er die Augen wieder zu und wollte weiterschlafen. Doch da bekam er ein Glas Wasser über den Kopf geschüttet. Er erschrak und setzte sich auf. Er sah sich um und sah: Axel. Der Rotschopf lag vor Lachen fast auf dem Boden und kriegte sich nicht mehr ein. Roxas schüttelte seinen Kopf und die Wassertropfen flogen durch den Raum. Axel ging nach draußen, wurde immer noch vor Lachen geschüttelt. >Na dann kann ich jetzt ja auch aufstehen. <, dachte sich Roxas. Er zog sich schnell an und stellte sich vor den Spiegel. Er hielt einige nasse Strähnen in der Hand und seufzte. Er ließ sie fallen und sie klatschten an sein Gesicht. Er ging zum Frühstückstisch, wo schon alle anderen saßen. Axel grinste ihn an. Er lächelte matt zurück und setzte sich neben Sora und Kairi. Er nahm sich ein Brot und schmierte dick Marmelade drauf. Kairi fuhr mit einer Hand durch seine Haare und sagte: „Axel hat wirklich nicht übertrieben. Deine Haare schwimmen ja weg.“ Axel, Kairi, Naminé und Sora lachten. Riku, der sowieso selten Gefühle zeigte und noch seltener lachte, lächelte leicht. Roxas murte kurz. Immer wenn er so geweckt wurde, war er schlecht drauf und Axel liebte es ihn zu ärgern. Somit wurde bestimmt alle zwei Wochen so geweckt, doch er hatte noch nie ein ganzes Glas über ihn gekippt. Er aß schnell sein Brot auf und ging ins Bad. Er putzte sich die Zähne und griff zum Föhn. Er musste vor der Schule noch trockene Haare bekommen. Er steckte den Stecker in die Dose und schaltete das Gerät ein. Nach fünf Minuten waren sie knochentrocken und er griff zur Geltube. Er schmierte sich etwas in die Hände und danach in die Haare. Damit war er fertig. Er ging wieder in sein Zimmer und holte seine Schultasche. Im Flur warteten schon die anderen auf ihn. So gingen sie los. In der Schule mussten sie sich trennen. Kairi war mit Axel in einer Klasse, Naminé mit niemand und Sora, Riku und Roxas gingen in dieselbe. Axel und Kairi hatten Sport und steuerten auf die Turnhalle zu. Axel machte wie immer Faxen. Naminé musste zu den Fachräumen und Roxas ging mit Riku und Sora in den Klassenraum. Sie hatten jetzt Deutsch. Der Unterricht war wie immer langweilig und da er nicht in der Nähe von Sora und Riku saß, sondern ganz vorne und die beiden ganz hinten, war es noch langweiliger. Sora und Riku hätten ihn ja ablenken können, doch so saß er neben den ganzen Strebern, wie er sie nannte. Die Klassenlehrerin hatte ihn dort hingesetzt, da sie großes Potential in ihm vermutete, dass aber durch Sora und Riku gestört wurde. Nach der Doppelstunde Deutsch hatten sie Pause. Roxas kotzte sich natürlich wie immer erstmal über die Streber in seiner Reihe aus. „Heue hab ich versucht mit denen zu reden. Aber Käse. Die haben mich entweder ignoriert oder haben mich gleich angeschnauzt, dass ich leise sein solle, die könnten den Lehrer nicht hören.“, er seufzte. Axel lachte. Er war gerade dazu gekommen. „Hört sich ja nach einer Menge Spaß an.“ Roxas schnitt eine Grimasse. „Aber mächtig viel Spaß.“ Es klingelte und sie gingen wieder in ihre Klasse. „ROXAS!“ Roxas drehte sich um und sah Naminé auf ihn zulaufen. Sie kam keuchend vor ihm zu stehen und streckte ihre Hand aus. Roxas streckte seine ebenfalls aus und Naminé ließ einen Zettel in seine fallen. „Den soll ich dir geben.“ Sie lächelte noch kurz und rannte wieder zurück. Sora und Riku kamen zu ihm. „Was ist das?“, fragte Riku. „Keine Ahnung. Den hat Naminé mir gegeben.“, antwortete der Blonde und faltete den Zettel auseinander. Sora und Riku lasen mit, doch nach zwei bist drei Sekunden knüllte er den Zettel wieder zusammen. „Was ist denn los?“, fragte Sora verwundert. „Das geht euch nichts an.“, sagte er bloß und ging in die Klasse. Sora und Riku sahen sich an und zuckten mit den Achseln und gingen dann ebenfalls in die Klasse zurück. Dort sahen sie Roxas auf seinem Platz sitzen und den Zettel lesen. Er lächelte und sah ziemlich nachdenklich aus. Sie schlichen sich hinter ihn und wollten sich den Zettel durchlesen. Doch das einzige, was sie lesen oder besser gesagt gesehen hatten, waren lauter rote und rosa Herzen. Doch Roxas hatte sie bemerkt und schnell den Zettel schnell in seine Tasche getan. Sie sahen ihn verdattert an, doch Roxas lächelte bloß und da kam auch schon ihr Mathelehrer und die beiden mussten auf ihren Platz. Der Lehrer stellte seine Tasche ab und sagte: „So, wir haben heute ja Dienstag wie ihr wisst und so haben wir bis zu den Ferien nur noch drei Tage. Das heißt nur noch zwei Unterrichtsstunden. Am Freitag gibt es ja nur Zeugnisse. Somit würdet ihr mir heute ja sowieso nicht zuhören…“ Seine Augen wanderten zu Sora und Riku. „Ich geb euch eine Freistunde, ihr könnt euch überall auf dem Gelände aufhalten. ich bleib hier, falls ihr irgendwelche Fragen habt.“ Die ersten, die aufstanden, waren natürlich Roxas, Riku und Sora. Sie hechteten schnell aus dem Raum. Draußen auf dem Schulhof atmeten sie tief durch. Im Klassenraum war es unglaublich stickig. Doch lange Ruhe hatte Roxas nicht. Er wurde mit Fragen bombardiert. „Von wem ist der Brief?“ „Hast du jemanden an der Angel?“ „Wie lange geht das schon?“ „Was hat Naminé damit zu tun?“ „Wie lange wolltest du das noch verheimlichen?“ „Wieso weiß Naminé davon?“ „Weiß Axel davon?“ „Woher kennst du die?“ Roxas wusste gar nicht was er zu erst sagen sollte. Also fing er an, so wie er meinte, das es richtig war: „Also gestern hat Axel nach dem Nachsitzen angerufen und gesagt, er hat eine Überraschung und ich solle zur Schule kommen. Dort waren dann auch vier Mädchen, Emily, Christin, Mila und Rikki. Wir sind einen trinken gegangen und dann wieder nach Hause. Als wir im Bett lagen, hat Axel dann erzählt, dass Mila und Rikki schon länger auf mich stehen und nun hat Mila mir einen Brief geschrieben.“ Er holte kurz Luft und fügte noch hinzu: „Ich bin kein hoffnungsloser Fall.“ Sora grinste. Und auch Riku zeigte ein Lächeln. Roxas schaute in den Himmel. Sie standen eine Zeit lang so da und hörten sich den Vögeln an. Doch dann wurde die Ruhe gestört. Riku sagte etwas: „Du Rox. Ich kenn mehr Mädchen, die auf dich stehen.“ Roxas sah ihn verwundert an. Er hatte einen fragenden Ausdruck im Gesicht. Riku fuhr fort: „Ich hatte ja schon öfter Mädchen mit bei uns im Haus. Sie waren wegen mir da und als sie dich sahen, haben sie mich über dich ausgefragt und sich gewundert, dass du keine Freundin hast oder ihnen in der Schule aufgefallen bist.“ Als sie alle zu Hause am Essen waren, sagte Sora: „Also, für Roxas war die Schule heute ein einziger Erfolg.“ Sora, Riku und Naminé lächelten wissend. Axel und Kairi sahen Sora fragend an, doch dieser deutete bloß auf Roxas. Somit musste Roxas noch einmal alles vom Vormittag erzählen. Axel klappte die Kinnlade herunter und auch Kairi hätte ihm sowas niemals zugetraut. Riku klopfte Roxas auf den Rücken und sagte: „Unser kleiner Roxas mutiert zum Mädchenschwarm.“ Der Genannte musste lächeln und stellte seinen Teller in die Spüle. Dann ging er in sein Zimmer und machte sich an die Hausaufgaben. Kapitel 3: Das Treffen ---------------------- In seinem Zimmer angekommen, holte er den Brief heraus und legte sich auf das Bett. Er las den Brief immer und immer wieder. Lieber Roxas, ich beobachte dich schon länger. Du bist echt süß, hab mich aber noch nicht getraut dich anzusprechen. Ich hoffe, du hast heute noch nichts vor und kannst dich mit mir treffen. Ich warte um 15:00 Uhr an dem Café, wo wir waren. Alles Liebe, Mila Um das I-Tüpfelchen von dem Wort Mila war ein Herzchen gemalt, ansonsten waren rundherum ebenfalls Herzen. Er legte den Brief neben sich und atmete tief ein und aus. Er sah auf die Uhr. Es war 14:00 Uhr. Wenn er rechtzeitig dort sein wollte, musste er los. Er stand auf und richtete kurz noch einmal seine Haare (Wie man merkt, achtet er sehr auf seine Haare). Er zog sich seine Schuhe an und wollte gerade durch die Tür, wo er mit Axel zusammenstieß. Er zog den Kleineren wieder zurück ins Zimmer und setzte ihn auf einen Stuhl. Axel sah ihn an mit seinem Blick, den er immer aufsetzte, wenn er etwas wissen wollte. Er verschränkte die Arme und sagte: „Ich möchte jetzt wissen, was in diesem Brief steht.“ Roxas zog die Augenbrauen hoch und deutete nur auf sein Bett, wo der Zettel noch lag, und stand auf mit den Worten: „Da liegt er, ich muss jetzt los.“ Vor dem Café sah er auf seine Uhr. Er war zu früh. Somit setzte er sich an einen der Tische, die draußen standen. Nach einiger Zeit kam sie auch: Mila. Ein hübsches Mädchen, das in ihrer Klasse, die auch die von Naminé ist, beliebt war. Sie hatte schulterlange braune Haare, braune Augen und ein hübsches Gesicht. Er fand, sie hatte etwas elfisches an sich. Sie setzte sich im gegenüber. „Hallo.“, sagte Roxas. „Hey.“, sagte Mila und lächelte. Roxas lächelte zurück. Der Kellner kam. Roxas erkannte ihn als Demyx. Sie begrüßten sich und Roxas bestellte zwei Kaffees. Nach fünf Minuten brachte Demyx zwei Tassen und wünschte einen angenehmen Aufenthalt. Mila und Roxas sprachen ein bisschen über Allgemeines. Doch dann sagte Mila etwas, was Roxas umhaute: „Roxas, weißt du… Ich liebe dich.“ Roxas verschluckte sich und hustete. Mila sah ihn an und Roxas war klar, sie wollte eine Antwort. Er setzte sich etwas aufrechter hin und sagte nachdem er sich die Worte etwas zurechtgelegt hatte: „Also, ich hab jetzt noch nicht die diese Gefühle für dich, aber ich finde dich ganz nett, du bist schwer in Ordnung. Wir können uns ja noch öfter treffen und vielleicht wird dann etwas daraus.“ Er sah sie an mit erhobenen Augenbrauen. Sie nickte und man konnte ihr ansehen, dass sie sich die Tränen zurückhielt. Dann sagte sie: „Ich muss dann auch los. War schön dieser Nachmittag. Tschüss.“ Sie erhob sich und ging. Er saß da und war vollkommen fertig, als ob er gerade gehört hätte, er würde sterben. Demyx, der gerade Pause hatte, kam an seinen Tisch. Er lächelte und fragte: „Was hat dich denn so umgehauen?“ „Sie hat mir gerade gesagt, dass sie mich liebt.“ „Na, da solltest du dich doch freuen und nicht aussehen, wie sieben Tage Regenwetter.“, er lachte, „Ich mein, wenn mich so eine heiße Braut anbaggern würde, würde ich jetzt wo ganz anders sein.“ Roxas stand auf und zog seine Kleidung zu Recht. Dann drückte er Demyx das Geld in die Hand, was er bezahlen musste mit Trinkgeld obendrauf. Der Blonde ging in einem Schlendergang wieder nach Hause. Dort angekommen, setzte er sich an seinen Schreibtisch und erledigte seine Hausaufgaben. Axel kam ins Zimmer und setzte sich auf sein Bett. Er beobachtete Roxas, wie er sich abmühte. Er betrachtete die immer perfekt gestylten Haare, die Kleidung, die ebenfalls immer zueinander passte. Ja, Roxas hatte einen guten Stil und achtete auch immer darauf nicht schlampig durch die Gegend irrt. >Er sah schon nicht schlecht aus. < dachte sich Axel. Roxas sah auf. Er lächelte Axel zu, dieser lächelte zurück. Es lag etwas in der Luft. Sie musterten sich. Der Rotschopf wollte gerade etwas sagen, als die Tür aufflog und Naminé, Kairi und Sora stürzten sich auf Roxas. Riku kam langsam hinterher geschlendert. Sora bestürzte den Blonden mit Fragen. Dieser hob die Hände und der Brünette verstummte. Roxas holte Luft und sagte: „Mila hat mir gesagt, dass sie mich liebt. Sie wollte eine Antwort und ich habe gesagt, dass ich keine Gefühle für sie habe, dass sie ganz nett sei und wir uns ja wieder treffen könnten und dass dann ja vielleicht etwas daraus wird.“ Sora fiel die Kinnlade herunter: „Du bist nicht mit ihr nach Hause? Boa, da wär ich ja jetzt wo ganz anders.“ „Das hat Demyx auch gesagt.“, meinte Roxas nur und als sie ihn fragend ansahen, fügte er hinzu, „Er arbeitet als Kellner in dem Café, wo wir uns getroffen hatten.“ Es schien alles gesagt zu sein und sie gingen wieder. Axel sah zu Roxas, der sich wieder an die Aufgaben machte. Axel schüttelte den Kopf und ging den anderen hinterher. Nach dem Abendessen lagen alle wieder in ihren Betten und Roxas und Axel redeten noch eine Weile. Axel konnte es wirklich nicht glauben, dass der Blonde Mila abserviert hatte. „Ich hab sie ja nicht abserviert. Ich hab ja bloß die Wahrheit gesagt. Ich mein, was hättest du denn gesagt?“, fragte Roxas. „Ich hätte das gleiche gesagt, bis auf das nichts daraus werden könnte.“ „Warum denn nicht?“ „Weil ich da schon jemanden anderen in Aussicht hab.“ „Du bist verliebt?“ „Ja, das bin ich.“ „In wen denn?“, Roxas setzte sich auf um Axel sehen zu können. „Das musst du nicht wissen. Gute Nacht, Rox.“ Damit drehte er sich um. „Schlaf gut.“ Damit drehte sich Roxas ebenfalls um und schlief schnell ein. Kapitel 4: Das Essen -------------------- Wieder war es das Piepen des Weckers, das Roxas weckte. Doch diesmal ging er von alleine aus. Das verwunderte ihn so, das er noch nicht einmal umdrehte und weiterschlafen wollte und am Ende wieder von Axel geweckt werden musste. Er setzte sich auf und sah, dass der Rothaarige den Wecker ausgeschaltet hatte. Der Blonde sah ihn an und sagte: „Heute mal kein Glas Wasser?“ Axel zuckte nur mit den Achseln und ging aus dem Zimmer. Roxas wunderte sich, hatte Axel ihn gerade geweckt, ohne dass in irgendwelcher Art Wasser im Spiel war oder laute Musik oder überhaupt irgendwas fieses? Er beließ es dabei, dass das unmögliche möglich geworden war und zog sich an. Am Tisch saß noch niemand, er sah auf die Uhr und staunte nicht schlecht. Es war erst 5:30 Uhr. Eine ganze Stunde zu früh. Axel saß am Tisch und Roxas setzte sich zu ihm. Der Rotschopf sah Roxas und dieser starrte zurück. Der Kleine fragte: „Sag mal hast du meinen Wecker verstellt?“ Der Angesprochene nickte: „Naminé und Kairi stehen schon in einer halben Stunde auf und ich wollte mit dir allein sprechen.“ „Was ist denn?“ „Ich bin doch dein bester Freund, noch mehr als Sora oder Riku?“ „Ja, aber das weißt du doch.“ „Deswegen wollt ich fragen, ob da wirklich nichts zwischen dir und Mila gelaufen ist.“ „Nein, ist nicht. Das hatte ich doch schon gesagt.“ „ich wollte mich ja auch nur noch einmal vergewissern.“ „Und deswegen weckst du mich eine ganze Stunde früher?“ Wieder nickte Axel bloß. Roxas verstand das nicht. Erst weckte er ihn ohne irgendwas und das dann auch eine ganze Stunde früher nur um eine Frage beantwortet zu haben, wovon er die Antwort schon hatte. Roxas schüttelte den Kopf. Wenn das nicht schon alles wäre, heute sah Axel auch noch irgendwie anders aus. Seine Augen strahlten nicht wie sonst. Sie hatten etwas davon eingebüßt. Er ließ auch seine Schultern hängen. Er sah irgendwie krank aus. Weiter konnte er nicht überlegen. Denn Kairi und Naminé kamen aus ihrem Zimmer und glaubten nicht was sie sahen. Roxas und Axel, die die sonst erst aufstanden wenn es wirklich nötig war, waren schon fix und fertig und saßen am Tisch. Kairi fiel die Kinnlade herunter. Naminé musste lächeln. Axel stand auf und sagte: „Morgen, sollen wir Frühstück machen?“ „Ja.“, mehr konnte Kairi nicht sagen. Nach zehn Minuten war der Tisch gedeckt und alle aßen eifrig. Sora und Riku konnten es auch nicht glauben, als Naminé sagte, dass die beiden anderen schon vor ihnen auf den Beinen waren. Roxas zuckte zu diesen Aussagen nur die Achseln und sah zu seinem besten Freund. Nun war er wieder ganz der Alte. Seine Schultern hingen nicht mehr und er sah auch nicht mehr krank aus. Dennoch leuchteten seine Augen nicht ganz so stark wie sonst, aber schon mehr als vor einer Stunde. Sie sprachen gerade darüber wie lange sie Unterricht hatten und stellten fest, dass heute alle auch am Nachmittag Unterricht hatten. So beschlossen sie alle zusammen in der Mensa zu Mittag zu essen. Roxas war alleine in die Mensa gegangen. Sora und Riku sind schon vorgegangen. Er stand etwas verloren zwischen den Tischen mit seinem Tablett in der Hand. Da spürte er zwei Hände im Rücken, die ihn zwischen den Tischen zielstrebig auf einen ganz bestimmten Tisch zu schob. An dem Tisch saßen bloß Mädchen, insgesamt zwölf. Der Blonde kannte keine bis auf vier. Das waren Christin, Emily, Rikki und… Mila. Sie wollte er jetzt gerade nicht sehen. Aber wie es der Zufall wollte, hatten die Hände in seinem Rücken ihn ausgerechnet neben sie gesetzt. Roxas lächelte schüchtern in die Runde. Alle starrten ihn an. Er hob zum Gruß die Hand und sagte: „Ja… Ich bin Roxas.“ „Das wissen wir.“, sagte ein rothaariges Mädchen, dessen Haare bis zur Hüfte reichten. Das Mädchen neben ihr stieß ihr in die Seite. „Sei doch nicht so.“ Das Mädchen hatte kurze blonde Haare. Roxas versuchte sie alle zu ignorieren und zu essen und unauffällig die anderen zu finden. Sora stopfte sich die Nudeln in den Mund und schaute sich nach Roxas um. Es war vielleicht doch nicht so eine gute Idee gewesen vorzugehen. Jetzt irrte er wohl herum und fand sie nun nicht. Auch Axel schien Roxas zu suchen. Er stocherte in seinem Essen herum und sah immer wieder über seine Schultern. Sora schluckte die Nudeln herunter und sagte: „Du Axel, suchst du irgendwas?“ Axel schrak auf als er seinen Namen hörte: „Hmm? Was ist?“ „Ich hab gefragt, ob du was suchst?“ „Nein, nein.“, sagte er schnell, etwas zu schnell für Soras Geschmack, aber beließ es dabei. Riku räusperte sich: „Leute, ich hab Rox gefunden.“ Alle drehten sich zu Riku. Inzwischen hatten alle nach ihm Ausschau gehalten. Riku deutete mit der Hand vor sich. Quer durch den Raum, saß Roxas. An dem Tisch der Mädchenclique aus Naminés Klasse. Es waren alle Mädchen aus ihrer Klasse an diesem Tisch und es war selten, dass sie jemanden bei sich sitzen ließen. Und nun saß Roxas bei ihnen und unterhielt sich mit ihnen, jetzt lachte er sogar. Er war richtig aufgetaut, er war ganz anders als sonst bei Mädchen. Axel hatte aufgegessen und sagte: „Ich bring mein Tablett weg und statte Rox einen Besuch ab.“ Axel ging Richtung Theke und Kairi meinte: „Der kann wohl nicht ab, dass nicht er da sitzt. Sonst ist er ja überall der Mädchenschwarm.“ An der Theke stellte er sein Tablett in das dazugehörige Gestell und ging zu Roxas rüber. Dieser wahr so in sein Gespräch vertieft, dass er gar nicht merkte, dass Axel neben ihm stand. Erst als Emily und Christin stockten und zu Axel sahen, so richtig verliebt, sah Roxas auf. „Oh, hallo Axel, willst du dich nicht zu uns setzen?“ Der Rotschopf zog die Augenbrauen hoch und sagte eiskalt: „Nein.“, einige seufzten enttäuscht und leise auf, „Ich wollte dich bloß fragen, wo du geblieben bist. Wir haben auf dich gewartet. Aber anscheinend warst du anders beschäftigt.“ „Axel, ich hatte euch gesucht, aber…“ „Du hättest uns ja wenigstens Bescheid sagen können.“, sagte Axel bloß und ging wieder. Doch er setzte sich nicht zu den anderen, sondern ging aus der Mensa raus. Roxas sah beschämt auf seinen Teller. Er hatte doch fest mit den anderen abgemacht, dass sie zusammen essen würden und nun hatte er es einfach vergessen. Er hatte große Schuldgefühle. Normalerweise wäre er Axel jetzt hinterhergelaufen, aber das wäre unpassend gewesen. Somit blieb er sitzen und stocherte in seinem Essen herum und machte sich Selbstvorwürfe. Kapitel 5: Ein zweiter Brief ---------------------------- Roxas ging alleine nach Hause. Er hatte später noch versucht, mit Axel noch zu reden, doch dieser hatte ihn vollkommen ignoriert und war Schnurstraks nach Hause gegangen. Die andren waren auch schon los und so musste er nun alleine laufen. Er hatte die Hände in den Hosentaschen und lief langsam in einem Schlendertempo die Straße entlang. Er dachte nach. Seit heute morgen benahm sich Axel irgendwie anders. Erst weckt er ihn eine geschlagene Stunde zu früh und nun macht er ihn auch noch an, wenn er sich zu Mädchen setzte. Axel tat dies schließlich ständig und da war ihm das doch auch egal, ob sie verabredet waren oder nicht. Der Blonde bog um die Ecke und stieß mit etwas zusammen. Der Aufprall kam so plötzlich, dass er zu Boden gerissen wurde, wie sein gegenüber wohl auch. Roxas rappelte sich auf und beäugte den anderen genauer, besser gesagt die andere. Es war Mila gewesen. Roxas streckte ihr die Hand entgegen um ihr aufzuhelfen, doch sie beachtete diese nicht, sondern wurde knallrot im Gesicht. Sie hüpfte schnell auf die Beine und sagte: „Tut mir Leid. Ich hab dich nicht gesehen.“ „Is schon in Ordnung.“, entgegnete Roxas und wollte an ihr vorbeigehen, doch sie versperrte den Weg. Er sah sie fragend an und sie sagte: „ich habe dich gesucht.“ Sie streckte ihm einen Füller entgegen. Er sah, dass es seiner war und nahm ihn entgegen. „Danke.“, meinte er nur. „Den hast du beim Essen vergessen.“, erwiderte sie und ging an ihm vorbei. Er steckte den Füller in die Tasche und ging weiter. Zu Hause angekommen setzte er sich an seinen Schreibtisch und holte seine Sachen hervor. Er wollte gerade die Füllerkappe aufziehen, als sein Magen knurrte. >Ich glaub, ich esse erstmal etwas. <, dachte er und ging in die Küche. Dort kramte er etwas zu Essen hervor und schlang es herunter, dann ging er in das Zimmer von Riku und Sora. Dort war niemand. Er schloss die Tür und klopfte an die Tür von Kairi und Naminé. Als er ein „Herein.“ hörte, öffnete er die Tür. Am Schreibtisch saß Kairi und sah ihn an. Roxas fragte: „Wo sind denn alle hin?“ „Sora, Riku und Axel sind unterwegs und Naminé trifft sich mit Mila und Rikki.“ „Achso.“, sagte er bloß und ging wieder in sein Zimmer. Er setzte sich wieder an den Tisch und zog den Deckel von seinem Füller ab. Ein Stück Papier fiel hinaus. Der Blonde griff danach und faltete das Papier auseinander. Es war ein Brief. Von Mila. Lieber Roxas, es tut mir Leid, dass ich so schnell verschwunden bin im Café. Diese Neuigkeit war auch für dich nicht leicht. Doch nach deinen Worten wusste ich nicht, was ich machen sollte. Wenn du das Geld für den Kaffee wiederhaben möchtest, musst du mir nur Bescheid sagen. Alles Liebe, Mila Diesmal waren keine Herzchen rundherum gemalt. Aber Mila musste en Füller mit Absicht aus seiner Tasche gezogen haben, denn er hatte ihn ganz sicher nicht herausgeholt. Das alles für diesen Brief. Er seufzte und machte sich an seine Hausaufgaben. Der Tag war nicht besonders bedeutend mehr verlaufen. Zum Abendessen waren alle wieder da und keiner nahm Roxas noch irgendwas übel, noch nicht einmal Axel. Die drei Jungs scherzten und erzählten, wie sie einige Mädchen getroffen hatten. Diese Mädchen waren ihnen erst die ganze Zeit hinterher gelaufen und nach einiger Zeit hat Axel sich einfach umgedreht und sie auf einen Kaffee eingeladen. Das kam für alle überraschend, besonders weil Riku und Sora keine Ahnung davon hatten. Naja, so hatten sie alle ein bisschen Spaß und die Mädchen wären dabei fast in Ohnmacht gefallen, als Axel sich umgedreht hatte. Kairi und Naminé lachten und Naminé erzählte, wie Mila wieder von Roxas geschwärmt hatte. Roxas musste lächeln, erzählte aber nichts von dem zweiten Brief. Im Bett sagten sich die beiden Freunde nur noch „Gute Nacht.“ und schiefen schnell ein. Kapitel 6: Das Tagebuch ----------------------- Es war der letzte Schultag und sie hatten bloß eine Stunde. Nach dieser Stunde, die Axel auch gerne „Schicksalsstunde“ nannte, trafen sie sich auf dem Schulhof. Naminé hatte natürlich wieder das bester Zeugnis von allen mit einem Durchschnitt von 1,5. Dann kam Kairi mit 2,0, dann Axel, was man natürlich nicht gedacht hätte, mit 2,3, Roxas mit 2,5 und am Ende natürlich Sora und Riku, beide mit 3,0, obwohl sie in Sport am besten waren und eine 1 hatten. Demyx kam auf sie zu. Axel begrüßte ihn, so wie alle anderen auch und er lächelte in die Runde. Axel verkündete: „Heute übernachte ich bei Demyx. ich geh jetzt schon mit zu ihm nach Hause. Also bis morgen dann.“ Die beiden verabschiedeten sich und gingen. Die anderen gingen ebenfalls nach Hause, aber nur um ihre Taschen abzuwerfen, um dann wieder los in ein Café und die Sommerferien zu feiern. Dort lachten sie und freuten sich ausschlafen zu können. Sie gingen noch durch verschiedene Läden, worauf Roxas und Sora als Packesel für Naminé und Kairi wurden. Riku schaffte es doch immer wieder sich nicht einwickeln zu lassen. Zu Hause angekommen, setzten sich die beiden erschöpft auf das Sofa im Wohnzimmer. Sie hatten den ganzen Nachmittag die Tüten der beiden Mädchen schleppen müssen und waren nun fix und fertig. Als Entschädigung machten dafür die Mädchen das Abendessen, was wie immer köstlich schmeckte. Nach dem Essen ging Roxas noch schnell duschen und dann in sein Bett. Doch als er an dem Bett von Axel vorbeikam, bemerkte er ein Buch, das unter dem Kissen hervor lugte. Er setzte sich auf das Bett und schlug es auf. Es war Axels Tagebuch. Er hatte ja nicht gewusst, dass Axel Tagebuch schrieb. Er blätterte ein bisschen darin rum, doch dann sah er auf. >Ich kann doch nicht einfach in seinem Tagebuch lesen. Er ist mein bester Freund. < Doch er hielt es nicht aus und schlug die Seite vom Montag auf. Was er dort las konnte er kaum glauben, also blätterte er auf den Dienstag. Doch dort bestätigte sich, was auf der vorigen Seite stand. Liebes Tagebuch, ich kann es nicht fassen. Ich bin so dermaßen eifersüchtig, das ich fasst zerplatze. Ich habe Roxas doch tatsächlich über den Brief ausgefragt. Roxas blätterte auf den Mittwoch. Liebes Tagebuch, ich hab es nun wirklich übertrieben. Erst weck ich Roxas eine Stunde früher und dann mach ich ihn in der Mensa auch noch blöd von der Seite an. Er kann sich doch eigentlich überall hinsetzen und ich mach ihm Vorwürfe. Aber was soll ich denn machen? Ich liebe ihn doch so!!! Es ist jede Nacht schon schwer ihm nicht um den Hals zu fallen. Was soll ich bloß machen? Ich hab jetzt schon mehrere Gelegenheiten sausen lassen und es ihm immer noch nicht gesagt. Was soll ich bloß tun? Irgendwann werd ich es ihm sagen müssen… Roxas schlug das Buch geschockt zu, stopfte es unter das Kissen zurück und rannte in sein Bett. Er bereute es, das Buch gelesen zu haben. Es ging ihn doch nichts an und nun würde er Axel noch nicht einmal mehr normal anschauen können. Aber das erklärte auch das komische Verhalten am Mittwochmorgen. Er, Axel, hatte ihn vor Liebeskummer geweckt und wollte es ihm sagen. Roxas wälzte sich im Bett hin und her. Er kriegte kein Auge zu. Es schwirrten ihm immer die gleichen Fragen durch den Kopf. - Wie lange war Axel schon in ihn verliebt? - Was würde er selbst tun, wenn Axel es ihm sagte? - Würde er noch mit Axel befreundet sein können? Kapitel 7: Wenn man sich zum Schlafen in den Garten legt -------------------------------------------------------- Am Morgen saß Roxas todmüde am Tisch. Er hatte doch tatsächlich kein Auge zugetan. Da der erste Ferientag war, hatte er sich bloß zur der Boxershort nur ein T-Shirt übergezogen. Alle anderen unterhielten sich, doch er dachte über das Gelesene nach. Er hätte es nicht tun sollen, erstens Axel ist sein bester Freund und zweitens wollte er dieses Wissen nicht mit sich herumtragen. Kairi sah ihn besorgt an: „Roxas?“ Er sah überrascht auf und machte einen fragenden Eindruck. „Ich hatte dich gerade etwas gefragt?“ „Sorry, ich war in Gedanken.“, entschuldigte er sich. „Ich hab gefragt, was mit dir los ist? Hast du nicht geschlafen oder wie? Ich mein, guck dich doch ma an.“ Roxas fuhr sich mit einer Hand durch die Haare und schüttelte den Kopf. „Nein, ich hab kein Auge zugekriegt. Die Nacht war echt grässlich.“ „Sieht man dir echt an.“, meinte Riku, der neben ihm saß. In diesem Moment öffnete sich die Haustür und Roxas hörte sie. Die Stimme und sie gehörte zu… Axel. „Hallo! Ich bin wieder da!“, schallte es von der Tür und kurz darauf stand er auch schon in der Küche. Er lachte und sagte: „Ihr seid aber früh auf.“ Er klopfte auf Roxas´ Rücken. „Wohl nicht ausgeschlafen, was?“ Der Blonde starrte ihn an. Doch dann fiel ihm ja wieder ein, dass Axel ja gar nicht wusste, dass er das Tagebuch gelesen hatte und von seinen Gefühlen wusste. Als er die Hand auf seinem Rücken spürte durchzuckte es ihn wie ein Blitz und er konnte etwas entspannter sein Brot zu Ende essen. Der Blonde war bloß froh, dass sie der Rote auf die andere Seite des Tisches setzen musste, da neben ihm schon Kairi und Riku saßen. Doch nach einigen Minuten war dies auch nicht viel besser. Immer wenn den Kopf hob, sah er ihn das Gesicht von Axel und das wollte er nun auch nicht. Schließlich hielt er es nicht mehr aus und beendete das Essen und setzte sich in den Garten. Er hörte den Vögeln zu und schlief ein. Er spürte, wie mit einem Ruck Wasser über ihn geschüttet wurde. Er öffnete die Augen und sah Axel vor sich stehen mit einem 10-liter Eimer. Sora und die Mädchen kugelten sich vor Lachen, selbst Riku lachte herzhaft mit. Axel hingegen lächelte bloß. Roxas stand auf und schüttelte sich. Sein T-Shirt, welches weiß gewesen war, klebte an ihm wie eine zweite Haut und war durchsichtig geworden. Er fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare und versuchte, sie wieder einigermaßen ihn ihre übliche Stellung zu bringen, was überhaupt nicht klappte. Axel ging wieder ins Haus und meinte in einem normalen Ton, so dass die anderen allerdings nichts hören konnten: „Du brauchst nicht so an deinen Haaren rumfuchteln, du siehst auch so gut aus.“ Roxas starrte ihn hinterher mit aufgerissenen Augen. Doch der andere achtete nicht mehr auf ihn. Der Blonde wandte sich den anderen zu, die sich immer noch die Bäuche hielten und die Situation nachahmten. Er sah genervt zu und zog sich das T-Shirt aus. Dann fiel ihm auf, dass Naminé gar nicht dabei war und sah sich um. Er erblickte sie am Tor, dass nach vorne auf die Straße zeigte, von wo man ihn aber noch nicht sehen konnte. Sie kam wieder zu ihnen und hatte Begleitung. Als er die Begleitung erkannte, blieb er still stehen wie eine Säule und starrte ihn an. Es war Mila. Und er stand hier mit nichts am Leib außer einer Boxershort, die zudem triefendnass war, wie alles andere an ihm. Sie starrte zurück und er lief an wie eine Tomate. >Ausgerechnet Mila musste nun vorbeikommen. <, dachte und stürmte ins Haus zurück und in sein Zimmer. Dort holte er ein Handtuch aus dem Schrank und rubbelte sich ab. Dann zog er sich schnell etwas Neues an und ging wieder in den Garten zurück. Doch Mila war schon wieder verschwunden. Roxas ging zu Naminé und fragte: „Wo ist Mila denn hin verschwunden?“ Diese schmunzelte: „Sie wollte dich eigentlich einladen, nachdem du ihren Kaffee bezahlt hattest, doch als sie dich gesehen hat… Und du rot wie eine Chilischote ins Haus gerannt ist, ist sie gegangen, weil es wohl gerade unpassend war.“ Sora lachte und kam zu ihnen herüber. Er grinste Roxas an: „Du hättest dich mal sehen müssen. Als du Mila gesehen hattest, bist du sofort angelaufen wie ein kochender Hummer und abgezischt wie von einer Tarantel gestochen. Sie muss sich sehr blöd vorgekommen sein.“ Roxas zuckte mit den Schultern. „Was hätte ich denn sonst tun sollen? Nass wie ein Pudel sie begrüßen?“ Sora zuckte ebenfalls mit den Schultern. „Zum Beispiel.“ Roxas wurde das alles zu blöd und ging ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher an. Eigentlich guckte er gar nicht, sondern dachte nach. War er vielleicht doch in Mila verliebt? Eigentlich hätte er genauso ausgesehen, wenn er sie zufällig in der Schwimmhalle getroffen hätte. Doch stattdessen läuft er ins Haus, als ginge es um sein Leben. Und was war das für ein Spruch von Axel gewesen? ´Du siehst auch so gut aus. ´ Er fand dies alles sehr verwirrend. Kapitel 8: Eine unruhige Nacht ------------------------------ Roxas lag auf seinem Bett. Seine Freunde aßen zu Abend, doch er hatte gesagt, er hatte keinen Hunger. Dies entsprach zwar nicht der Wahrheit, aber so musste er Axels Nähe nicht ertragen. Er war schon zweimal versucht gewesen, ihm zu erzählen, dass er im Tagebuch geblättert hatte. Im letzten Moment ertappte er sich, wie er ein Gespräch mit ihm begonnen hatte und es gerade sagen wollte. Er konnte es also nicht zulassen, in seiner Nähe zu sein, wenn er die Freundschaft nicht gefährden wollte. Aber wie sollte die Freundschaft bestehen können, wenn er es nicht schaffte in seiner Gegenwart zu bleiben? Er verschränkte die Hände unter seinem Kopf und seufzte. Er sich schon fertig gemacht, um vortäuschen zu können zu schlafen, wenn Axel kam. Er zog sich die Decke über den Bauch um das Knurren zu dämpfen, was nicht allzu wirklich klappte. Er spürte es noch heftiger. Er setzte sich auf. Er konnte ja, sich jetzt nichts aus der Küche holen, wenn dort alle versammelt waren. Somit musste er warten bis Axel sich schlafen legte und fest schlief. Da hörte er Schritte und sah wie sich die Türklinke senkte. Er legte sich schnell wieder hin und tat als würde er schliefen. Axel trat ein und sah zu Roxas. Doch dieser hatte die Augen fest zu und somit zog er sich aus und legte sich in Boxershort ins Bett. Er sagte noch aus Gewohnheit: „Gute Nacht.“ Roxas öffnete die Augen, Axel hatte ihm den Rücken zugewandt und schien nicht zu wissen, dass er noch wach war. Nach einer viertel Stunde hörte er ein tiefes und gleichmäßiges Atmen. Damit konnte er sich in die Küche wagen. Er stand auf und ging zur Tür. Er sah noch einmal kurz zu Axel, doch dieser schlief weiter tief und fest. So öffnete er die Tür und holte ein Brötchen aus dem Schrank. Er biss hinein ohne auch sich etwas drauf zuschmieren. Er aß es schnell auf und griff sich das nächste. Dieses hatte er ebenfalls nach zwei Minuten aufgegessen und er fühlte sich gesättigt. Er ging wieder in sein Zimmer und legte sich hin und wollte nun wirklich schlafen. Er sah auf die Uhr, es war inzwischen schon 1:30 Uhr. Er drehte sich nun schon die ganze Zeit um und wieder zurück. Er ertrug die Nähe des Rotschopfs selbst nicht, wenn dieser schlief. Nach einer weiteren halben Stunde hatte er es satt und nahm sich sein Kissen und seine Decke und legte sich im Wohnzimmer auf Sofa und machte es sich gemütlich. Nach fünf Minuten war er eingeschlafen. Was er nicht wusste, nicht jeder schlief nun so friedlich eingeschlafen… Nebenan setzte sich Axel auf. Auch er hatte nicht schlafen können. Er hatte mitbekommen wie Roxas aufgestanden war, um sich was zu essen zu holen und wie er wieder aufgestanden war, um woanders zu schlafen. Ihn beschäftigten ebenfalls Fragen. Warum ging Roxas ihm aus dem Weg? Er hatte ihn, als er wiedergekommen war, hatte er ihn mit so einem komischen Ausdruck angesehen hatte, mit so aufgerissenen Augen. Der Blonde hatte sich noch nicht einmal beschwert, als er ihm einen ganzen Eimer über den Kopf gegossen hatte. Dass er ihm aber hinterher geguckt hatte, als Axel dem Blonden gesagt hatte, dass er immer gut aussah, hatte er gemerkt. Ob er ihn deswegen ignorierte? Bei dem Gedanken die Freundschaft zu Roxas oder ihn ganz und gar zu verlieren, stiegen ihm die Tränen in die Augen. Er stützte den Kopf in seinen Händen und weinte leise. Er griff unter sein Kopfkissen und zog sein Tagebuch hervor. Er holte einen Stift und schrieb seine Erlebnisse auf, dann fasste er in den Umschlag und zog ein Foto hervor. Es war eins von Roxas. Er sah es nicht oft an, immer wenn er nicht schlafen konnte oder er beobachtete den Roxas aus Fleisch und Blut. Doch jetzt ging das nicht und er musste sich mit dem Foto begnügen. Auf dem Foto stand Roxas ganz allein auf dem Schulhof, damals hatte er keine Freunde und stand immer alleine in einer Ecke. Doch schon damals war er ihm aufgefallen. Die nachdenkliche Art hatte es ihm angetan und so hatte er ihn vor ungefähr einem Jahr angesprochen. Nach und nach waren sie die besten Freunde geworden und so war er kurz darauf bei ihnen eingezogen. Nach etwa einem Monat hatte sich Axel dann in Roxas verliebt. Bis jetzt hatte er es gut verstecken können, aber da waren ja auch nicht Mädchen ein Teil von Roxas´ Leben gewesen. An Axel selbst hatten sie schon immer geklebt, aber dass sich Roxas nun mit Mila traf und diese sich sogar in ihn verliebt hatte, überkam dem Rotschopf eine Eifersucht, die er noch nicht gekannt hatte. Auch nicht, wenn er mit einem Mädchen gegangen war und sich ein Typ an diese rangemacht hatte. Er warf den Kopf in den Nacken und atmete tief ein und aus. Wieso musste er gerade jetzt die Kontrolle über seine Gefühle verlieren. Alles wegen dieser Mila. Er packte das Foto zurück und steckte das Tagebuch wieder unter sein Kissen. Er legte sich hin und seufzte. Er drehte sich um und versuchte zu schlafen. Nach dem Beobachten des Fotos, der nachdenkliche Roxas von damals, wo noch er noch keine Freunde hatte, ging es ihm besser. Somit schief auch schließlich friedlich ein. Kapitel 9: Die Aussprache ------------------------- Am Morgen wurde Roxas von Stimmengewirr geweckt. Er setzte sich auf und fiel fast von Sofa, er hatte doch tatsächlich vergessen, wo er war. Er hielt sich im letzten Moment an der Lehne fest. Er stand auf und schlang sich die Decke um den Leib. Er wurde angestarrt. Von allen außer von Axel. Sie saßen in der Küche am Tisch und sahen zu ihm. Zwischen Küche und Wohnzimmer war nämlich keine Wand und man konnte ihn genau betrachten. Er gähnte und sah sie an. Kairi sah zurück. Schließlich fragte sie: „Wieso hast du auf dem Sofa geschlafen?“ Roxas wusste nicht, was er sagen sollte. Schließlich sagte er nur: „Ich konnte nicht schlafen.“ Damit ging er in sein Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Er hatte es geschafft um die meisten Fragen zu kommen. Er setzte sich auf sein Bett und ließ die Decke fallen. Er saß nun nur noch mit Boxershort da. Da kam Axel herein. Er setzte sich auf sein Bett, Roxas gegenüber. Er sah den Blonden an. Roxas versuchte seinem Blick standzuhalten, doch er schaffte es nicht. Ihm war noch nicht aufgefallen wie grün die Augen seines Gegenübers waren. Sie waren smaragdgrün und strahlten eine Ruhe aus. Doch nun war etwas Ernstes in dem sonst so schelmischen Blick. Er holte Luft und sagte: „Ich muss dir was sagen.“ Roxas richtete sich auf und vermutete, was nun kam. „Dann schiss ma los.“ Axel sah auf den Boden und holte erneut Luft. „Also seit wir uns kennen, kann ich dich sehr gut leiden und wir sind dann ja auch beste Freunde geworden, die allerbesten.“ „Ja, das weiß ich.“ „Ja und etwa einen Monat nach deinem Einzug hier, da…“, Axel brach ab und sah kurz unsicher zu Axel. Es war so viel schwerer seinem besten Freund die Liebe zu gestehen, als irgendeinem Mädchen. Doch bevor er fortfahren konnte, sagte Roxas: „Ich glaub, ich weiß, was jetzt kommt. Ich muss dir nämlich zuerst etwas sagen. Als du bei Demyx übernachtet hast, da, da hab ich dein Tagebuch zufällig gefunden und, und…“, damit brach auch Roxas ab, doch er fand schneller die richtigen Worte. „Da hab ich das gefunden und ich hab da ein bisschen was gelesen. ich weiß, ich hätte es nicht tun sollen und es absolut falsch von mir, doch ich konnte nicht anders…“ „Ja, dann weißt du es wahrscheinlich schon, aber ich sag es besser noch mal. Also, ich, ich… Ich liebe dich.“ Da waren die Worte nun und sie kamen aus Axels Mund, dem Mädchenscharm aus ihrem Jahrgang. Er hatte sich gerade offiziell vor ihm als schwul bekannt und ihm seine Liebe gestanden. Er hatte es nun schon fast ein Jahr zurückgehalten und nun sagte er es. Roxas wusste, dass der Rotschopf nun auf eine Antwort wartete und er sagte wohl bedacht: „Axel, du, ich, ich… nun ich stehe nicht auf… Jungs.“ >Auf dich. <, fügte er in Gedanken hinzu, doch das wäre zu hart gewesen. >Mensch Axel, du bist mein bester Freund, du kannst mich doch nicht lieben. Ich mein, wie soll das denn weitergehen? < Plötzlich hörte Roxas ein Schluchzen. Axel saß vor ihm und weinte. Doch er konnte ihn jetzt auch nicht trösten, schließlich war er ja der Grund. Axel saß auf seinem Bett und konnte seine Tränen nicht zurückhalten. Er wischte sie sich sofort wieder weg, doch nach einigen Sekunden war sein Gesicht nass. Roxas sah ihn mitleidig an und bekam auch Tränen die Augen, konnte sie aber noch zurückhalten. Roxas versuchte etwas zu sagen: „Du Axel, es…“, weiter kam er nicht, denn Axel unterbrach ihn schluchzend. „Is schon gut…“, damit verließ er den Raum. Roxas lief ihm hinterher. Doch Axel war so schnell weg gewesen, dass er nur noch die Haustür zugehen sah. Sora, Riku, Kairi und Naminé sahen ihn an. Naminé fand ihre Stimme zuerst wieder. „Roxas, was ist los? Wieso weint Axel denn?“ Roxas konnte nicht antworten, ihm liefen die Tränen über das Gesicht. Er zog sich schnell etwas an und lief Axel hinterher. Er rannte durch die Straßen und suchte ihn. Doch er fand ihn nicht. Schließlich überlegte er sich, bei der Schule zu gucken. Auf dem Schulhof saß Axel denn auch auf einer Bank und hatte die Knie angezogen. Er setzte sich neben ihn und sagte nichts. Nach einer Weile sagte Axel: „Auf dieser Bank hast du damals gesessen, als wir uns kennengelernt hatten.“ Roxas nickte. „Ja, nur das ich mit angezogenen Knien dasaß und du zu mir gekommen bist.“ Axel nickte. Sie saßen eine ganze Weile so da, bis Axel sagte: „Weißt du noch wie ich dich angesprochen hatte?“ „Natürlich.“, sagte Roxas. Vor etwa einem Jahr: Roxas saß auf der Bank und hatte die Knie angezogen. Er dachte nach, so wie immer. Natürlich war auch niemand da, der ihm Gesellschaft leistete, er war ja erst vor einem Monat auf diese Schule gekommen. Nach einer Zeit bemerkte er eine Gruppe von Leuten, die auch in seinem Alter waren. Mit darunter waren auch Sora und Riku aus seiner Klasse. Sie waren absolut beliebt in ihrer Klasse und natürlich standen sie mit Kairi und Naminé zusammen. Sie waren offen und für jeden Spaß zu haben und natürlich war auch Axel unter ihnen. Er war schon damals der Mädchenschwarm in ihrem Jahrgang. Er beobachtete sie kurz und als er merkt, dass Axel in ansah, sah er schnell wieder auf den Boden, so wie immer. Doch an dem Tag war alles anders: Axel löste sich aus der Gruppe und kam zu ihm herüber. Er fragte: „Ist da noch frei?“ Roxas hatte genickt und jeglichen Blickkontakt vermieden. Nach einiger Zeit sagte er dann schließlich: „Ich bin Axel. Und wie heißt du?“ „Roxas.“, murmelte er und wippte leicht mit den Knien. Axel sah ihn an. „Wie lange bist du denn schon auf der Schule?“ Roxas sah ihn unsicher an. „Seit einem Monat.“ Axel legte einen Arm um ihn und zwang ihn so mit aufzustehen. „ich stell dich mal den anderen vor.“ Er schob ihn zu den vieren mit und sagte: „Hey Leute. Das ist Roxas. Er geht in Soras und Rikus Klasse.“ Er hob schüchtern die Hand und Riku sah ihn nur von der Seite an, Sora lächelte ihm zu, Kairi hob die Hand und hatte gesagt: „Hi, ich bin Kairi.“ Naminé hatte ihm zugelächelt und gesagt: „Hallo, ich bin Naminé.“ So war er damals zu seinen Freunden gekommen. Heute: Sie saßen noch eine weitere Weile so da und schwelgten in Erinnerungen. Sie sprachen und lachten. Als dann allerdings einige Mädchen vorbeikamen, die allesamt auf Axel standen, und Mila auch mit von der Partie war, waren sie wieder nach Hause gegangen. Kapitel 10: Nach der Aussprache ------------------------------- Beim Abendessen sahen alle außer Riku immer abwechselnd von Axel auf Roxas und wieder zurück. Sie saßen auch nicht wie sonst nebeneinander, sondern sich gegenüber. Nach der Aussprache konnte Roxas wieder die Nähe von Axel ertragen, doch nebeneinander sitzen wollten sie doch noch nicht. Dafür war es einfach noch zu früh. Nach weiteren fünf Minuten, die sie angestarrt wurden, hielt der Rotschopf es nicht mehr aus, er fragte gereizt: „Ist irgendwas, das wir so interessant sich?“ Alle schüttelten schnell den Kopf, doch Naminé erzählte natürlich, was los war. Sie hatte diese offene Art nun mal und konnte es nicht unterdrücken. Sie sagte: „Geht es euch auch wirklich gut? Ich mein, nach dem Frühstück rennst du weg, Rox hinterher und ihr kommt erst gegen Abend wieder.“ „Es ist nichts.“, sagte Roxas schnell mit einem Blick auf Axel, der auf sein Essen starrte und es sich schnell in den Mund schaufelte, nur um nicht wieder zu weinen. Er war heute wirklich nah am Wasser gebaut. Im Grunde war er für Roxas Diskretion dankbar, wer weiß denn schon, was die anderen sagen würden, wenn sie erführen, dass er sich in Roxas verliebt hatte. Ein betroffenes Schweigen hing während der Mahlzeit über ihnen. Sie räumten die Teller in den Geschirrspüler und sie gingen alle auf ihre Zimmer bis auf Axel. Dieser legte sich auf die Bank, die ihm Garten stand. Er verschränkte die Hände hinter seinem Kopf und sah in den Himmel. Es wäre ja auch zu perfekt gewesen, wenn er Roxas einfach gesagt hätte „Ich liebe dich.“ und Roxas ihm um den Hals gefallen wäre und gesagt hätte „Ich dich auch.“ und Friedefreueeierkuchen gewesen wäre. Er seufzte. Naja, wenigstens war es raus und Roxas wusste um seine wahren Gefühle. Er seufzte erneut. Zum Glück waren jetzt sechs Wochen Sommerferien und er musste die ganzen Zimtzicken aus der Schule nicht ertragen. Nach einer halben Stunde stand er auf und ging wieder ins Haus. Er setzte sich zu Naminé aufs Sofa. Sie sah ihn an. „Sag mal, was ist los? Du weinst doch sonst nicht. Was ist denn passiert?“ Naminé hatte ein feines Gespür, wenn es um die Gefühle anderer ging. Er sah sie an und sagte: „Ich habe…“ Er brach ab. Er konnte es nicht sagen. Er schüttelte den Kopf und sie verstand. Sie stand auf um ihn allein zu lassen und ging in ihr Zimmer. Mit einem „Gute Nacht.“ schloss sie die Tür. Der Rotschopf nahm die Fernbedienung und zappte ein bisschen durch das Programm. Auf jedem Sender lief eine Schnulze oder es wurde gerade geküsst. Genau das konnte er jetzt nicht gebrauchen. Also zog er sich doch tatsächlich Formel-1 rein. Er konnte diesen Motorsport nicht ab. Er fand es einfach nur albern, immer im Kreis zu fahren. Aber was sollte er denn sonst tun. Vielleicht ein bisschen mit Roxas reden? So wie sie es sonst auch immer getan hatten? Er beschloss, dass es eine gute Idee war und ging in sein Zimmer. Er zog sich schnell aus und schlüpfte unter die Decke. „Rox, bist du noch wach?“ „Ja.“ „Ich wollte mich bedanken, dass du nichts erzählst hast. Also danke.“ „War doch klar. Erzählst du es ihnen denn noch mal irgendwann?“ „Weiß ich nicht.“ „Naja, bis jetzt läuft ja alles noch ganz gut.“, meinte der Blonde schließlich. „Hmm…“ „Gute Nacht, Axel.“ „Gute Nacht und schlaf gut.“ „Du auch.“ Kapitel 11: Der Kuss -------------------- Mit einem Ruck wachte Roxas auf. Er saß kerzengerade im Bett. Er hatte doch tatsächlich geträumt, wie Axel und er sich küssten und langsam auszogen. Und er hatte Axel gesagt, dass er ihn liebte. Das war nun schon wirklich gruselig. Er schüttelte sich und sah zu Axel hinüber, dieser schlief tief und fest. Roxas beobachtete ihn. Er sah sogar im Schlaf noch gut aus, kein Wunder, das er ein Mädchenschwarm war. Doch Roxas hätte echt nicht gedacht, dass sich dieser große, gutaussehende Kerl doch tatsächlich in einen Jungen verlieben würde und dann ausgerechnet in ihn. Roxas stand auf und ging einmal um Axels Bett herum, so dass er in das Gesicht sehen konnte. Axel lächelte doch wirklich im Schlaf. Was er wohl träumte? Weiter wollte sich Roxas damit allerdings nicht beschäftigen, denn wenn er schon mal so früh wach war, konnte auch schon duschen gehen. Er zog die Tür zu und schloss ab. Er zog sich aus und stellte sich unter das fließende Wasser. Warmes Wasser tat doch fiel besser als das, was er immer von Axel über den Kopf gegossen bekam. Als er fertig war, trocknete er sich ab und schling sich ein Handtuch um die Hüfte. Er brachte die noch nassen Haare in Form und wollte sie so trocknen lassen. Man musste ja nicht immer Gel verwenden. Er schloss die Tür auf und trat hinaus. Er rannte in Axel hinein. Axel musterte ihn und Roxas starrte mit großen Augen zurück, dann fingen sie gleichzeitig an zu lachen. Durch das laute Lachen kam Sora aus seinem Zimmer und sah nicht besonders freundlich aus. „Was fällt euch eigentlich ein?!? Andere sind noch am schlafen!“ Er stutze und sah die beiden auf dem Boden sitzen und lachen. Roxas nur mit einem Handtuch und Axel mit einer Boxershort. Sora winkte ab und ging wieder in sein Zimmer. >Wenigstens sind sie jetzt wieder gut drauf… <, dachte er und zog die Tür zu. Als sie sich wieder beruhigt hatten, standen sie auf. Beide hatten vom Lachen Tränen in die Augen bekommen. Sie sahen sich und wischten sich die Augen. Dann gingen sie aneinander vorbei. Axel ins Bad, Roxas ins Zimmer. Er zog sich an und machte für alle Frühstück. Als er fertig war, kam auch Axel auf dem Bad zurück. Er war fertig angezogen und musste nicht mehr zurück ins Zimmer. Er setzte sich neben Roxas. Er lächelte ihn an. Roxas lächelte zurück, allerdings etwas schüchtern. Axel sagte: „So viel Spaß hatten wir schon lange nicht mehr und so gelacht auch nicht.“ Roxas nickte. „Sollen wir noch auf die anderen warten?“ Axel stand auf und meinte: „Ich geh jetzt mal die Jungs wecken.“ Er klopfte kurz an das Zimmer der Mädchen und schrie durch die Tür „Frühstück!“ Dann ging er zu der Tür der Jungs und öffnete die Tür. Er schlich an das Bett von Sora und sah kurz zu Riku, dieser war schon wach und saß in seinem Bett. Sora allerdings war schon wieder am Schlafen und Axel stellte sich neben ihn. Er beugte sich ganz weit runter, bis sein Gesicht nur noch einige Zentimeter von dem des Braunhaarigen war. Dann schrie er: „Aufstehen!“ Sora riss die Augen auf und stieß einen spitzen Schrei aus. Er blickte direkt in die smaragdgrünen Augen des Gegenübers und erschrak sich. Er fuhr hoch und stieß mit dem Kopf noch gegen die Wand. Er fluchte und Axel schmiss sich vor Lachen auf den Boden. Rikus Gesicht war von einem breiten Grinsen gezeichnet. Sora fasste sich an den Kopf und funkelte böse zu Axel hinüber. Dieser stand wieder auf und ging wieder zu Roxas. Axel lächelte ihn schelmisch an. Roxas sah in an und sagte: „Ich will gar nicht wissen, was du gemacht hast.“ Axel lachte und setzte sich. Naminé und Kairi kamen gerade aus dem Zimmer und setzten sich zu ihnen. Nach einer Weile kamen auch Riku und Sora. Sora sah Axel böse an. Kairi sah zu Axel und schließlich zu Sora. Ihr stand ein Fragezeichen im Gesicht. Sora erzählte, wie er geweckt wurde. Er fand das ganz und gar nicht lustig. Roxas meinte nur: „Da siehst du mal wie das ist.“ Sora murrte und aß weiter. Im Verlauf des Vormittags saß Roxas alleine im Garten und dachte an Axel. Axel sah ja wirklich nicht schlecht aus. Er dachte seit Anfang der Ferien fasst nur noch an ihn. Seine grünen Augen wie Smaragde, das gleichmäßige Gesicht, das Lächeln. Auch wenn er Axel begegnete bekam er einen Schock. Sein Herz fing immer an schneller zu schlagen und er bekam einen Schauer über den Rücken. Und wenn Axel dann lächelte setzte das Herz aus. Er wusste nicht warum. Warum nur? War er vielleicht doch in Axel verliebt, stand er doch auf Jungs? Er wusste es nicht und wollte auch nicht darüber nachdenken. Er stand auf und vertrat sich ein bisschen die Beine und lehnte sich an die Wand. Da trat Axel vor ihn. Er sah den Blonden eindringlich an. Roxas sah in die grünen Augen. Axel packte ihn an den Oberarmen und sagte: „Tut mir Leid.“ Roxas verstand nicht und fragte: „Was denn?“ Weiter kam er nicht. Axel zog ihn an sich und küsste ihn. Roxas bekam ganz große Augen. Kapitel 12: Die Erkenntnis -------------------------- Roxas stand mit aufgerissenen Augen gegen die Wand gelehnt. Vor ihm stand Axel und hielt ihn fest. Seine Lippen klebten auf seinen. Da ließ Axel ihn los und trat einen Schritt zurück. Er sah ihn an und Roxas starrte entsetzt zurück. Axel merkte, das sich der Kleinere unwohl fühlte und sagte: „Er tut mit Leid.“ Roxas konnte nichts erwidern und lief durch das Tor zur Straße. Er rannte eine Zeit lang und als er nicht mehr konnte, sah er, dass er bei der Schule angekommen war. Er setzte sich auf eine Bank und zog die Knie an. Jetzt erst konnte über das Geschehene nachdenken. Axel hatte ihn doch tatsächlich geküsst! Er konnte es gar nicht fassen. Sein bester Freund hatte in geküsst! Aber so schlimm war es nun auch nicht gewesen. Wäre es nicht so überraschend gewesen, hätte es ihm vielleicht sogar gefallen. Aber ihn so zu überfallen, das war nichts für ihn. Er dachte nach und dachte nach. Schließlich kam er zu dem Schluss: Er hatte sich doch in Axel verliebt. Wieso sonst hätte er so oft an ihn gedacht oder seine Nähe nicht ertragen können? Es musste sein Unterbewusstsein gewesen sein, dass sich gemeldet hatte, was er selber nicht wahr haben wollte und verdrängt hatte. Doch, nun war er sich ganz sicher. Er liebte Axel. Er stand auf und wollte es ihm sagen. Axel rannte durch die Straßen. Nach einer Kreuzung hatte er ihn verloren und wusste nun nicht mehr, wo der Kleine war. >Hoffentlich hab ich ihn jetzt nicht gänzlich verloren. <, dachte er und schrie wieder den Namen von Roxas durch die Straßen. Nach einiger Zeit setzte er sich auf den Boden, um Luft zu holen. Er hatte noch nicht bei der Schule nachgesehen und rannte kurzentschlossen los. Dort angekommen, ging er auf den Schulhof. Dort saß jemand auf einer Bank. Er ging hin und sagte: „Roxas?“ Doch die Person, die sich umdrehte, war nicht Roxas. Es war bloß Demyx. Axel seufzte und setzte sich zu ihm. Demyx grinste ihn an: „Hey na, wie geht´s?“ „Nicht so gut. Ich bin auf der Suche nach Roxas. Hast du ihn gesehen?“ „Ja. Er war gerade eben noch hier, doch er ist los. Wieder nach Hause, meinte er.“ Axel stand auf. „Danke, ich geh dann mal.“ Zu Hause kam der Blonde keuchend an. Er stützte sich gegen die Wand und atmete flach ein und aus. Die anderen sahen ihn an. Sie saßen im Wohnzimmer und schauten sich einen Film an. Doch Axel war nicht da. Nachdem er wieder reden konnte fragte er: „Wo ist Axel denn?“ Riku zuckte den Schultern. Roxas setzte sich zu ihnen. Na toll. Jetzt war er den ganzen Weg gerannt in einer viertel Stunde, was nur die Hälfte der Zeit war, die man normalerweise benötigte und nun war der Rote nicht da! Da ging die Tür wieder auf und Axel trat ein. „Roxas, da bist du ja.“, sagte er. „Es tut mit Leid, ich weiß auch nicht…“ Roxas eilte auf ihn zu. Der Blonde nahm das Gesicht des Größeren in seine Hände, stellte sich auf die Zehenspitzen und legte seine Lippen auf die des Anderen. Roxas schloss die Augen und genoss diesen Augenblick und diesmal war es Axel der große Augen bekam. Sowas hätte er ihm niemals zugetraut. Doch er fasste sich und schlang seine Arme und die Hüfte des Kleinen. Kairi und den anderen fiel die Kinnlade hinunter. Das hätten sie keinem von ihnen zugetraut. Dann ließen sie von einander ab. Axel sah den Blonden fragend an und Roxas antwortete: „Mir ist klargeworden, dass ich mich auch in dich verliebt habe.“ Roxas´ Augen strahlten und er lächelte überglücklich. Sora räusperte sich. Da fiel den Verliebten ein, dass sie ja nicht allein waren. Sie drehten sich um und sahen die anderen an. Axel legte einen Arm um die Schultern des Kleinen und lächelte. Roxas lief leicht rosa an. Kairis Miene wendete sich schnell zu einem Strahlen. Sie sprang sich vom Sofa und fiel den Beiden um den Hals. Sie quietschte und sagte: „Ich freu mich für euch. Ahhh. Das is ja so süß.“ Sie ließ von den Beiden ab. Sora sah nicht begeistert aus und Riku zeigte, so wie sonst auch, keine Miene. Naminé lächelte, auch sie signalisierte, dass sie sich für die Beiden freute. Sora stand auf und ging in sein Zimmer. Riku zuckte mit den Schultern und ging hinterher. Somit standen sie nur noch zu viert da. Roxas sah ihnen hinterher. Axel meinte dazu nur: „Die müssen sich noch daran gewöhnen.“ Naminé wechselte das Thema und sagte: „Wir haben schon gegessen. Also ihr müsst euch selber etwas machen.“ Sie nickten und holten zwei Dosen Ravioli aus dem Schrank, wärmten sie schnell auf und aßen sie dann aus der Dose. Am Abend in ihrem Zimmer stellte sich Axel hin und sah auf die Betten. Roxas fragte: „Was ist denn?“ „Ja, jetzt müssen wir auch die Betten zusammenschieben.“ Roxas nickte nachdenklich und Axel setze seine Worte in die Tat um. Er stellte sich hinter Roxas´ Bett und schob es neben seins. „So sieht es doch schon viel besser aus.“ Er lächelte Roxas an. Bei dem Lächeln schmolz Roxas dahin. Sie zogen sich aus, bis auf die Boxershorts und legten sich nebeneinander. Roxas legte den Kopf auf die Brust seines Freundes und Axel legte einen Arm um ihn. So schliefen sie zufrieden ein. Beide mit einem Lächeln auf den Lippen. Kapitel 13: Der Streit ---------------------- An diesem Morgen wurde Roxas nicht mit Wasser geweckt, sondern mit einem Kuss. Er ließ die Augen zu und so dachte, Axel, dass der Kleine mit sowas wohl nicht zu wecken wahr. Damit ging er wieder zum Alltag und schraubte seine Wasserflasche auf und goss den Inhalt Roxas über den Kopf. Doch dieser war vorbereitet und zog schnell den Kopf weg, riss dem Großen die Flasche aus der Hand und goss den Rest über diesen. Axel sprang auf und Roxas kugelte sich vor Lachen. Axel grinste und schüttelte seinen Kopf, so dass Roxas die Wassertropfen entgegenflogen. Axel lachte und ging ins Bad. Roxas stand auf und zog sich an. Danach machte er sich ans Frühstück. Als er gerade fertig war, kamen auch schon die anderen aus ihren Zimmern. Sie setzen sich. Sora sah zu Roxas. Roxas sah auf und erwiderte den Blick, doch dann verfinsterte sich Soras Blick und schaute wieder weg. Roxas schaute zu Riku und machte eine fragende Geste Richtung Sora. Doch der Silberhaarige zuckte nur mit den Achseln. Roxas schmierte sich ein Brot und bevor er hineinbeißen konnte, kam Axel aus dem Bad. Er setzte sich neben Roxas und gab ihm einen Kuss. Was die beiden nicht sahen, war, wie Sora böse zu ihnen hinüber starrte. Naminé blieb das natürlich nicht verborgen. Doch sie sagte nichts. Als sie fertig waren, stellten sie alles in den Geschirrspüler. In ihrem Zimmer sagte Axel schließlich: „Heute bin ich leider mit Demyx, Zexion und Saix verabredet. Ich wäre zwar lieber bei dir, aber ich muss mich auch um andere Freundschaften kümmern.“ Er sah ihn mit traurigen Augen an. „Macht ja nichts. Ich komm auch so klar.“, sagte Roxas mit einem Grinsen. Er fand es zwar schon schade jetzt nicht mit seinem Geliebten zusammen sein zu können, aber es gab auch noch andere, die Axel schätzten. Damit brach Axel auf und Roxas setzte sich aufs Sofa ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Nach einer halben Stunde stand er auf, um sich etwas zu essen zu machen. Auf dem kurzen Weg begegnete er Sora. Dieser stieß ihn hart gegen die Wand und schlug ihm mit der Faust ins Gesicht. Für Roxas kam das so unerwartet, dass er sich nicht wehren konnte und auf sich einschlagen ließ. Doch schließlich duckte er sich und Sora schlug gegen die Wand. Es musste wehgetan haben, denn er bekam Tränen in die Augen. Doch dies war wohl nicht der einzige Grund. Sora begann ihn anzuschreien: „WIESO? WIESO AXEL?“ Roxas konnte nicht antworten und Sora schüttelte ihn, so dass der Blonde immer wieder mit dem Kopf gegen die Wand knallte. Er schubste den Braunhaarigen weg und fragte in einem ruhigen Ton: „Was sollte das denn jetzt?“ Sora stampfte mit dem Fuß auf und ließ seinen Tränen freien Lauf. Roxas wusste nicht, was er tun sollte und sah ihn einfach an. Nach einigen Minuten schrie Sora schließlich: „Verdammt! Wieso denn nur Axel?!?!“ Roxas verstand nicht, was der Braunhaarige meinte, doch es war klar, dass er besser nur zuhörte. „Verdammt! Ich hab so lange gewartet und dann kommt einfach Axel! Was hat er denn nur so tolles, was ich nicht hab? Verdammt, verdammt, VERDAMMT!“ Der Blonde fühlte sich absolut hilflos. Vor ihm stand sein Freund und schrie sich weinend die Seele aus dem Leib. Und er konnte nichts tun. Also fragte er erneut: „Was ist denn los?“ Sora schaute ihn verzweifelt an und sagte nichts. Sie hörten eine Tür aufgehen, also waren sie nicht mehr alleine zu Hause. Sora ging schnell auf den Blonden zu… und küsste ihn kurz. Das kam noch unerwarteter als von Axel damals. Der Braunhaarige trat schnell weg und murmelte: „Das hätte ich nicht tun sollen.“ Damit ging er schnell in sein Zimmer. Axel trat durch die Tür. Er sagte: „Demyx ist krank geworden und wir haben das Treffen verschoben. Was ist denn los?“ Er sah Roxas. Dieser starrte noch geschockt auf die Tür, durch die Sora verschwunden war. Er sagte abwesend: „Das glaubst du mir sowieso nicht.“ ____________________________________________________________ Ich freu mich auch über Kommis ^.~ Kapitel 14: Die Aussöhnung -------------------------- Sie saßen am Tisch, Axel und Roxas. Der Blonde hatte ihm alles erzählt, bis auf den Kuss. Nicht, das Axel jetzt auch noch denkt, er würde fremdküssen gehen. Er erzählte davon besser nichts. Axel konnte, wenn er sauer wurde, richtig fies werden und das wollte Roxas nicht provozieren. Am Ende mussten sie noch Sora von der Straße kratzen. Doch so klang das alles nach einem normalen Streit unter Freunden. Trotzdem zog der Rothaarige eine Augenbraue hoch. „Sora hat dich einfach geschlagen? Ohne einen besonderen Grund? Nur weil wir zusammen sind?“ Ja, das klang nun aus Axels Mund nun wirklich ungläubig. Aber er hatte ja schon auf der Straße das Brüllen von Sora gehört, nur nicht verstanden, was er gesagt hatte. Wenn Axel gewusst hätte, dass Sora was von seinem kleinen Blonden wollte, wäre ja auch alles plausibel gewesen. Dann wäre der Grund ja auch offensichtlich: Eifersucht. Aber so klang das ganze ziemlich kindisch. Sie waren doch nicht mehr im Kindergarten. Sie kamen nun alle in die zehnte Klasse, Abschlussklasse. Da führt man sich doch nicht so auf. Axel stand auf und Roxas sah ihn fragend an. „Ich statte ihm einen kleinen Besuch ab.“ Noch bevor Roxas ihn aufhalten konnte, stand der Große auch schon in dem Zimmer, das Sora und Riku bewohnten. Roxas konnte sich das nicht mit ansehen und ging auf sein Zimmer. Axel stand gegen den Türrahmen gelehnt und sah Sora an. Dieser schaute finster zurück. Nach einigen weiteren Blicken, die von beiden nichts Gutes hießen, sagte Axel schließlich: „Wieso drischst du einfach auf Roxas ein? Er hat doch gar nichts gemacht. Na gut, wir sind zusammen, doch auch nicht mehr im Kindergarten. Hallo? Merkst du noch irgendwas?“ Sora antwortete nicht. Er hatte sich das Gespräch der Beiden mit angehört und war ganz froh, dass Roxas nichts verraten hatte. Doch nun würde er es sagen müssen. Das er den Blonden schon genauso lange gern hatte wie Axel auch. Er wollte es nicht tun, aber was sollte er machen. Axel sah ihn mit einem Röntgenblick an und diesem hielt keiner stand. Selbst Riku hatte es nicht geschafft und er konnte es schon ziemlich gut. Der Braunhaarige seufzte und erzählte den Schluss des Streites, den der Blonde freundlicherweise ausgelassen hatte, und fügte hinzu: „Auch bin in Roxas verliebt, wollte es aber lange nicht war haben. Also hab ich dauernd irgendwelche Mädchen getroffen, doch auch die konnten mich nicht ablenken. Naja, und dann wollte ich es Roxas erzählen, gestern. Und was ist passiert? Ironischer weise läuft er auf dich zu und gesteht dir seine Liebe.“ Er lachte freudlos. Ja, es war einfach alles zu ironisch. Axel hatte nun wirklich mit allem gerechnet, aber damit nicht. Er setzte sich zu ihm aufs Bett. Er dachte kurz nach und erzählte eine Geschichte von früher: „Weißt du was? Früher ist mir das gleiche wie dir passiert. Ich war schon lange in ein Mädchen verliebt. Damals war ich ziemlich schüchtern, was das anging…“ Sora unterbrach ihn: „Du warst nie schüchtern gegenüber Mädchen.“ Axel lachte: „Danach nicht mehr, aber davor. Davor war ich ein hoffnungsloser Fall. Naja, jedenfalls hatte ich mir irgendwann ein Herz gefasst und wollte es ihr sagen. Doch genau vor meinen Augen, küsste sie dann jemand anderen und erzählte stolz ihren Freundinnen, dass sie gerade erst zusammengekommen waren. Für mich ist eine Welt zusammengebrochen. Ich war ein Häufchen Elend. Doch nach einigen Wochen sagte ich mir: >Axel, dein Leben bleibt nicht stehen. Das Mädchen war nicht dein Leben. Du sitzt in deinem Zimmer und die Welt zieht an die vorüber. < Da hatte ich beschlossen einen Neuanfang zu wagen und bin zu dir und Riku gekommen.“ Er beendete seine Ausführungen und sah ihn an. Sora dachte nach. Schließlich sagte er: „Du hast Recht. Ich muss mich wieder aufs Kampffeld wagen nicht wie ein geprügelter Hund in der Ecke liegen. Danke.“ Er schloss den Rothaarigen kurz in die Arme. Er stand auf und ging zu Roxas hinüber. Dieser lag auf dem Boden und starrte an die Decke. Er hörte kein Geschreie oder irgendwas. Wahrscheinlich hatte Axel in stumm und leise kalt gemacht. Die Tür ging auf und, zu seiner Verwunderung, trat Sora ein. Roxas setzte sich auf und stützte sich mit den Händen ab. Der Braunhaarige setze sich vor ihm auf den Boden und sah ihn an. Roxas durchbrach das Schweigen: „Du willst mich doch nicht wieder schlagen?“ Sora schüttelte hastig den Kopf. „Nein, nein. Ich wollte mich bei dir entschuldigen. Es war falsch von mir, dich einfach so zu schlagen, ohne das du weißt warum. Ich wollte mich auch bedanken, dass du Axel nichts von dem Kuss erzählt hast, doch ich hab es ihm selber erzählt. Und ich wollte es dir nochmal sagen. Ich liebe dich. Doch ich freue mich auch für dich und Axel. Mehr gibt es wohl nicht zu sagen.“ Er wollte aufstehen, doch Roxas zog ihn in seine Arme. „Ich verzeihe dir. Ich weiß ja nicht, wie es ist in deiner Situation zu sein.“ Sora löste sich schnell aus der Umarmung, lächelte ihn noch einmal an und ging. Roxas seufzte. Nun war alles wieder gut. Doch wie lange hielt das noch? Kapitel 15: Ein Kuss mit Folgen Part 1 -------------------------------------- Während der Ferien hatte es keine besonderen Ereignisse mehr gegeben. Doch was allen aufgefallen war, war das Sora wohl nun ein Auge auf Naminé geworfen hatte. Diese schien das nicht stören, ganz im Gegenteil. Sie schien es zu genießen, dass Sora ihr regelmäßig Komplimente machte oder Blumen schenkte. Er war doch ein kleiner Romantiker mit Leib und Seele. Auf dem zur Schule sagte keiner irgendwas. Axel murrte, dass die Ferien zu schnell zu Ende waren. Roxas beschäftigte etwas anderes. Keiner in der Schule wusste, dass er mit Axel zusammen war. Er steckte die Hände in die Hosentaschen und dachte nach. Was würden denn bloß die anderen denken? Schließlich war Axel der Mädchenschwarm überhaupt und da war ja immer noch Mila. Die ersten Stunden gingen schnell vorbei und da sie jetzt zehnte Klasse waren, hatte sie jeden Tag auch am Nachmittag Unterricht. So verabredeten sie sich zum Essen in der Mensa. Da es ein neues Schuljahr war, konnte er sich überall hinsetzen und natürlich setzte er sich neben Sora in die letzte Reihe. Diesmal würde er sich nicht von irgendeinem Lehrer in die erste stecken lassen. Das nahm er sich fest vor. Als es Zeit wurde in die Mensa zu gehen, machte Roxas noch einen Umweg, um Naminé abzuholen. Doch bei ihr in der Klasse waren bloß die ganzen anderen Mädchen und sie war schon in der Mensa. Bevor sie ihn sahen, zog er schnell den Kopf wieder aus der Klasse. Die hatten ihm gerade noch gefehlt. So machte er sich langsam auf den Weg in die Mensa und wurde von der Mädchenclique sogar überholt. Sie bemerkten ihn nicht und das fand er ganz in Ordnung. Doch dann hörte er Axels Namen unter ihnen fallen. Er beschleunigte seinen Schritt und hielt sich unauffällig in ihrer Nähe. Eines der Mädchen sagte: „Soweit ich gehört hab, ist Axel immer noch zu haben.“ Ein anderes sagte: „Na, ich hab gehört, er ist schon vergeben, doch an wen weiß keiner.“ Das erste Mädchen schien geschockt zu sein. „Was? Keiner weiß an wen?“ Alle schüttelten mit dem Kopf und überlegten, ob es vielleicht Kairi war oder Naminé, schließlich wohnten sie ja alle zusammen. In der Mensa rannten sie natürlich erst einmal zu Axel, der mit den anderen schon an einem Tisch saß. Er saß neben Kairi. Eine Traube von Mädchen hatte sich um den Tisch gesammelt und alle schienen Axel zu fragen, ob er mit einem von ihnen ausgehen wollte. Roxas setzte sich, nachdem er sich durch die Schar gekämpft hatte, neben Axel. Eines der Mädchen fragte: „Axel, hast du vielleicht Lust mit mir ein Eis essen zu gehen nach der Schule?“ Axel lächelte. Er sagte: „Es tut mir Leid, wenn ich euch enttäuschen muss, aber… Aber ich bin schon vergeben.“ Die Mädchen schienen fasst in Ohnmacht zu fallen, doch dann fragten sie alle: „Wer ist sie?“ „Ist es Kairi?“ „Oder Naminé?“ „Wie lange schon?“ „Wieso ausgerechnet sie?“ Die Fragen gingen noch eine Weile weiter. Roxas hatte auf seinen Teller gestarrt und das Essen ins sich hineingestopft. Inzwischen hob Axel beschwichtigend die Hände und alle verstummten. Der Blonde sah ihn kurz an und Axel sah, dass dieser etwas rot angelaufen war. War ja auch selbstverständlich. Es wurden ja auch Fragen zu einem Mädchen gestellt und er war nun mal keins. Axel räusperte sich: „Nun, es geht schon seit Anfang der Ferien und nein, es sind nicht Kairi oder Naminé.“ „Wer ist es dann?“ Zur Antwort lächelte er nur. Dann beugte er sich zu Roxas und küsste ihn auf den Mund. Der Blonde lief tomatenrot an. Die Mädchen waren geschockt. Erst dachten sie, es wäre ein Scherz, doch als Roxas den Kuss erwiderte… Axel löste sich von seinem Freund und sah lächelnd in die Runde. In seinen Augen lag etwas Triumphierendes. Roxas konnte nicht anders und schaute auf die Tischplatte, dann zu seinem Gegenüber, Sora. Dieser hob unauffällig den Daumen, was soviel wie „Gut gemacht.“ bedeuten sollte. Der Blonde lächelte leicht. Einige Mädchen waren wortlos gegangen, einige starrten sie an. Der Blick des Blonden fiel auf Mila, die sich die Tränen zurückhielt, doch es nicht ganz schaffte. Eine einsame Träne lief ihr die Wange hinunter. Sie drehte sich um und rannte davon. Als alle gegangen waren, realisierte er erst, was soeben passiert war. Axel hatte ihn vor fast der gesamten Schule geküsst und ihn somit offiziell geoutet. Es traf ihn wie ein Schlag in die Magengegend. Er sah zu Axel. Die lächelte zurück und sagte: „Das war nun echt der beste erste Tag nach den Ferien, den ich je gehabt hatte.“ Er lehnte sich gegen die Lehne der Bank und atmete aus. Roxas lehnte sich ebenfalls gegen die Lehne, aber aus einem ganz anderen Grund. In seinem Kopf rotierte es gewaltig. Er holte seinen Stundenplan heraus und blickte geschockt auf ihn. Er hatte nun doch tatsächlich einen Kurs, der mit verschiedenen Klassen war. Und zwar mit den Mädchen aus Naminés Klasse und, viel schlimmer noch, ohne Sora oder Riku. Noch nicht einmal Naminé war darin. >Das wird ja heiter werden. <, dachte er und steckte den Plan wieder in seine Tasche. Kapitel 16: Ein Kuss mit Folgen Part 2 -------------------------------------- Warum hatte er ausgerechnet den Kurs `Kochen´ belegt? Keiner seiner Freunde war darin, soweit er wusste. Nur Mädchen. Er saß auf einem Stuhl und da die Lehrerin noch nicht da war, starrten ihn alle an. Keine hatte sich neben ihn gesetzt. Mila und ihre Freundinnen hatten sich auf die andere Seite gesetzt, als sie ihn gesehen hatten. Zum einen, weil Mila ja in ihn verliebt war und das Gesehene nicht verkraftet hatte, und zum anderen, weil alle anderen etwas von Axel wollten und wegen ihm nicht bei dem Mädchenschwarm landen konnten. Er sah schon die ganze Zeit auf die Tür und fragte sich, wann die Lehrkraft endlich eintraf. >Die wollen mich heute alle fertig machen! <, dachte er geknickt. Doch schlagartig hellte sich sein Gesicht auf. Demyx kam hinein geschlendert und setzte sich zu ihm. Er war doch nicht allein. Demyx sah ihn lächelnd an und Roxas lächelte erleichtert zurück. Demyx sagte: „Die alte Tasche wird nicht in den nächsten zwanzig Minuten auftauchen. Die is nämlich mit einigen Schülern zusammengestoßen und macht die gerade zur Sau.“ Roxas nickte nur, so fuhr der Größere fort: „Die Aktion in der Mensa war echt genial. Viel besser ,als ich gedacht hätte.“ „Wieso viel besser, als du gedacht hättest?“ „Axel hat mir erzählt, dass er das vorhatte, um mal so richtig einen Skandal herbeizuführen.“ „Das bespricht er mit dir ohne mir auch nur irgendwas zu sagen?“, fragte Roxas genervt. Demyx nickte. Roxas schnaubte genervt, doch weiter kam er nicht, denn die Lehrerin kam herein. Während des Unterrichts wurde er immer wieder böse von der Seite angestarrt und obwohl er versuchte es zu ignorieren, sah er immer wieder zu den anderen, wenn er einen Blick auf sich spürte. Zu seinem Glück hatte Demyx ebenfalls diesen Kurs belegt, auch wenn es nur wegen der Mädchen war, wie sich schnell raustellte. Nach der Stunde war er der letzte im Raum und packte seine Sachen zusammen. Da trat Mila zu ihm heran. Er sah hoch, doch auch gleich wieder weg. Trotzdem begann sie zu sprechen: „Du scheinst ja nicht gerade glücklich zu sein über das in der Mensa.“ Er stand auf und warf sich die Tasche über die Schulter. Bevor er etwas sagen konnte, fuhr sie fort: „Also, wenn mein Freund der Mädchenschwarm wär und mich vor allen küsst, würd ich nicht gucken wie sieben Tage Regenwetter.“ Darauf wusste er nun wirklich nicht, was er sagen sollte. Als er ein Argument gefunden hatte, meinte er: „Es ist ja auch nicht der Kuss, sondern wie mich jetzt alle anstarren. Als wär ich sonst was.“ „Naja, sie haben halt mit was anderem gerechnet.“ Roxas zuckte nur mit den Schultern und ging an ihr vorbei. Sie sah ihm nach. Sie hatte ihm nur helfen wollen, doch das ließ er einfach nicht zu. Er war schon ein Fall für sich. Erst mit gar keinem Mädchen treffen, dann trifft er sich doch mit ihr und macht ihr Hoffnungen und nach zwei Tagen ist dann mit Axel zusammen. Das war ja auch nun wirklich verwirrend. Kein Wunder, dass selbst er nichts verstand. Auf dem Schulhof standen noch viele Schüler herum und starrten ihn an. Er zog sich die Kapuze über den Kopf, steckte die Hände in die Hosentaschen und ging, mit Blick auf den Boden, über den Hof. Da war es ja auch sonnenklar, dass er zwangsmäßig in jemanden hineinlief. Der Blonde sah nicht auf und sagte gereizt: „Kannst du nicht aufpassen?“ Er wollte an diesem Jemand vorbeilaufen, doch dieser stellte sich ihm in den Weg. Sein Blick verfinsterte sich und sah zwangsläufig hoch. „Was soll da-?“ Weiter kam er nicht, denn dieser Jemand war nicht irgendein Typ, sondern Axel. Roxas starrte ihn wie einen Geist an und ging an ihm vorbei. Axel gaffte ihm nach, bis er seine Glieder wieder unter Kontrolle hatte und seinem Freund hinterherlief. Er ging neben ihm her und zog ihm die Kapuze vom Kopf. Dieser würdigte ihn keines Blickes. Sie gingen vom Schulhof. Ein Stück weiter entfernt, wo niemand war, packte Axel Roxas schließlich hart am Arm. Roxas ignorierte dies und lief weiter. Axel drückte ihn gegen eine Wand und packte ihn an den Oberarmen. Er sah den Kleineren eindringlich an. Doch dieser sah zur Seite. >Wieso sieht er mich nicht an? <, fragte sich Axel. Er schüttelte ihn kurz und fragte: „Was ist los?“ Als Roxas nichts erwiderte, schüttelte er ihn erneut und drückt ihn wieder gegen die Wand. Er sah wie dem Blonden eine Träne über die Wange lief und ließ ihn schlagartig los. Der Rothaarige beugt sich zu dem Kleinen hinunter und stützte sich mit den Händen auf den Knien ab. Er sah Roxas ins Gesicht, doch dieser schüttelte bloß den Kopf. Er warf sich die Kapuze wieder über den Kopf, steckte die Hände in die Taschen und ging weiter. Axel sah ihm traurig nach. „Was hab ich bloß falsch gemacht?“ Kapitel 17: Hilfe von guten Freunden ------------------------------------ Axel nahm einen großen Umweg nach Hause. Er wusste selber nicht, warum. Vielleicht um allen ein bisschen fern zu sein. Roxas hatte ihn nicht einmal angesehen. Nur geweint. Kein Wort, kein Ton war über seine Lippen gedrungen. Er war einfach gegangen. Ohne ein Wort. Er verstand es nicht. Die ganzen Sommerferien waren sie glücklich. Es war perfekte Harmonie gewesen. Und nun. Ja, und nun? Das war die Frage. Was war passiert? Was war mit Roxas passiert? Axel sah auf. Er stand in einer Sackgasse. Er hatte nicht darauf geachtet, wohin er gelaufen war. Doch es war nicht irgendeine Sackgasse und auch nicht irgendein weißes Haus vor dem er stand. Es war das Haus von Demyx. Und nicht nur das von ihm. Auch das von Saix und Zexion. Sie lebten ebenfalls in einer WG zusammen. Es war ein großes Haus, größer als sein eigenes, obwohl sie nur drei waren, die dort wohnten. Sie hatten noch einen Extraraum für ihre Computer und zwei Gästezimmer, sowie zwei Bäder. Axel dachte nach. Demyx und seine anderen Freunde waren jetzt genau die Richtigen. Sie waren unbefangen, hatten eigentlich nichts mit Roxas zu tun, also auch keine besondere Meinung über ihn. Bei ihnen würde er bestimmt Ruhe finden. Na gut, vielleicht nicht unbedingt bei Demyx, der war sowieso immer gut drauf und hüpfte herum, aber Zexion würde ihm bestimmt einen Rat geben. Kurz entschlossen betrat er das Grundstück und betätigte die Klingel. Axel trat einen Schritt zurück und kurz darauf wurde die Tür geöffnet. Saix stand in der Tür und sah ihn ungläubig. Er sagte nicht „Hallo“ oder irgendein freundliches Wort. Wär ja auch ein Wunder gewesen. Saix war das genaue Gegenteil von Demyx. Immer schlecht drauf und selten war ein Lächeln auf seinen Lippen zu sehen. Er trat einen Schritt zurück und Axel trat ein. Saix sagte: „Die Aktion in der Mensa hättest du dir wirklich sparen können.“ Axel hörte nicht auf ihn, sondern schmiss seine Tasche und Jacke auf den Boden im Flur und setzte sich ins Wohnzimmer. Saix ging in sein Zimmer zurück, klopfte aber zuvor noch einmal bei Zexion und Demyx an. Die beiden steckten die Köpfe aus den Türrahmen und sahen Axel wie ein Häufchen Elend in ihrem Wohnzimmer sitzen. Zexion setzte sich neben ihn und Demyx ihm gegenüber. Nach einer Weile des Schweigens fragte Zexion schließlich: „Was verschafft uns denn die Ehre deiner Gesellschaft?“ Axel sah auf. Seine Augen zeigten eine Traurigkeit, die den Schelm und Glanz vertrieben hatte. Er schluckte und erzählte: „Nach dem Nachmittagsunterricht lief Roxas über den Schulhof. Mit Kapuze auf dem Kopf und starren Blick auf dem Boden. Er ist in mich rein gerannt und fuhr mich an: ´Kannst du nicht aufpassen?´ Er wollte an mir vorbeigehen ohne mich anzusehen und da hab ich mich in den Weg gestellt und er hat dann zu mir aufgesehen. In seinen Augen lag etwas kaltes, das kenn ich gar nicht von ihm.“ Demyx unterbrach ihn: „Aber das ist doch nicht schlimm. Jeder hat mal einen schlechten Tag.“ Zexion sah ihn böse an. „Das musst gerade DU sagen.“ Axel fuhr fort: „Das ist es ja auch nicht. Wir sind dann ein Stück gegangen und ich hab ihn dann, als wir alleine waren, am Oberarm gepackt , doch er hat mich einfach weiter ignoriert und ich hab ihn dann an den Oberarmen gepackt und gegen eine Wand gedrückt und gefragt, was denn los sei. Er hat einfach zur Seite gesehen und da hab ich ihn geschüttelt. Doch da hat er angefangen zu weinen und ich hab ihn losgelassen. Ich hab mich zu ihm hinter gebeugt, doch er hatte einfach den Kopf geschüttelt und hat sich die Kapuze über den Kopf gezogen und ist einfach gegangen. Naja, und dann bin ich durch die Straßen und stand irgendwann hier.“ Inzwischen liefen Tränen über sein Gesicht. Zexion nahm ihn in den Arm und Demyx dachte scharf nach. Nach einer weiteren Minute sagte er: „Du, ich hatte heute ja mit Roxas zusammen den Nachmittagskurs. Da hab ich ihm gesagt, dass du mir von deinem Plan mit dem Kuss erzählt hast um einen Skandal auszulösen. Da hat er gesagt, dass du das mit mir besprichst und ihn nicht einweihst. Ich hab mit dem Kopf genickt und er hatte genervt geschnaubt, so wie ein Stier.“ „Aber man muss seinen Freund doch auch nicht immer um Erlaubnis fragen, wenn man ihn küssen will?“, sagte Axel. Demyx schüttelte den Kopf und fügte noch hinzu: „Naja, aber die haben ihn während des ganzen Unterrichts angestarrt. Das war schon richtig Körperbelästigung. Und naja,…“ Axel sah ihn fragend an. „Zwischen euch ist das ja auch anders. Ich mein, klar das die ganzen Mädchen sauer sind, weil du vergeben bist, aber das an einen Jungen verkraften selbst die nicht. Und das denen auch noch mit einem Kuss zu sagen. Naja, nich ganz auf Roxas Wellenlinie würd ich mal sagen. Er hatte das bestimmt nicht einfach.“ Darüber hatte Axel noch gar nicht nachgedacht. Er war es ja gewohnt von Leuten angestarrt zu werden, aber Roxas nicht. Es war ja auch Roxas erste Beziehung mit einem Jungen, na gut seine auch, aber Roxas hatte vorher noch nie eine Beziehung. Und sie hatten sich auch noch nie in der Öffentlichkeit geküsst. Das muss wohl alles sehr schnell aufeinander gewesen sein. Er hatte noch gar nicht an die Gefühlswelt von Roxas gedacht. So hatte sich Roxas seine erste Bindung sicher nicht vorgestellt. Roxas hatte ihm ja erzählt, dass er keinerlei sexuelle Erfahrungen hatte und er deswegen langsam angehen lassen wollte und er hatte zugestimmt und nun hatte er ihn so übertölpelt. Das hatte der Kleine sicher nicht so einfach weggesteckt. Auch er selbst wurde von überall mit bösen Blicken bedacht, doch er kannte das. Früher in der Grundschule hatte ihn keiner gemocht und er wurde von allem und jedem böse angeguckt. Inzwischen konnte er das ganz gut ignorieren, doch Roxas… Der sicher nicht. Er stand auf. Seine Freunde brachten ihn doch immer wieder in die richtige Bahn. Er bedankte sich noch schnell und holte seine Sachen. Damit rannte er nach Hause. Er wusste nun was zu tun war. Kapitel 18: Warum ist es so schwer zu lieben? --------------------------------------------- Roxas ging mit starrem Blick auf den Boden, die Hände immer noch in den Hosentaschen. Seine Tränen waren versiegt. Er dachte nach. Es war doch alles ziemlich kompliziert. Warum konnte er nicht einfach mit Axel zusammen sein? Ihn lieben und gern haben, sowie alle anderen Paare? Axel hatte ihm seine Liebe vor jedem und allem bewiesen und er hatte nicht ein Wort mit Axel ausgetauscht. Er ist einfach gegangen. „Roxas?“ Genannter drehte sich um und sah Kairi an. Sie stand in ihrer Haustür, gegen den Rahmen gelehnt. Da merkte er, dass er doch tatsächlich an ihrem Haus vorbeigelaufen war. Er drehte schnell um und ging an Kairi vorbei. Die anderen saßen am Tisch, das Essen vor ihnen. Sie hatten es nicht angerührt. Riku drehte sich zu ihm und sagte: „Wir wollten noch auf euch waren. Wo ist denn Axel?“ Roxas beachtete die Frage nicht, sondern ging mit den Worten „Ich hab keinen Hunger.“ in sein Zimmer. Riku drehte sich wieder zum Tisch und griff nach einer Schüssel mit Kartoffeln. „Na, dann wird Axel wohl noch länger brauchen.“ Er häufte sich einen Berg auf, tat etwas Soße darüber und fing an sich die erste Kartoffel gen Mund zu befördern, als er innehielt. Alle starrten ihn an. Er ließ die Gabel sinken und fragte: „Was ist denn?“ Sie sahen ihn verständnislos an. Sora sagte: „Hast du gar nicht gesehen, das Roxas angefangen hat zu weinen, als du Axel erwähnt hast?“ „Doch hab ich. Aber das heißt ja nicht, dass ich nichts essen darf.“ Die Gabel versank ihn seinem Mund. Sora stand auf und wollte zu Roxas, doch Riku streckte die Hand aus und versperrte den Weg. Sora sah ihn wieder verständnislos an, doch jetzt war auch Wut im Blick. Riku sagte, gefühllos wie immer: „Das müssen sie unter sich aus machen. Da kannst du nichts tun.“ Sora setzte sich wieder und füllte sich ebenfalls etwas auf den Teller. Sie aßen schweigend ihr Abendessen. Als sie zur Hälfte fertig waren, wurde die Tür geöffnet und Axel trat herein. Er wurde angestarrt. Seine Augen waren rot, was zu dem Grün nicht sonderlich passte. Als der Rotschopf Roxas nicht am Tisch fand, schmiss er seine Sachen einfach auf den Boden und ging in ihr Zimmer. Dort saß Roxas auch. Auf dem Bett mit einem Kissen ihm Arm. Axel setzte sich vorsichtig zu ihm, hielt sicherheitshalber einen Abstand. Nach einer Weile sah Roxas ihn an. Auch er hatte verweinte Augen. Axel wurde es schwer ums Herz. Der Kleine sah ihn so hilflos an, dass er fast wieder anfing zu weinen. >Reiß dich zusammen, Axel.“, fuhr er sich in Gedanken an. Er holte Luft und sagte: „Es tut mir Leid. Ich hätte das alles nicht tun sollen. Bitte verzeih mir.“ Roxas sagte nichts. Er saß weiter halb mit dem Rücken zu ihm und sah halb über die Schulter. Doch das, was Axel sah, reichte ihm. Es war nicht viel, doch genug um zu erkennen, dass der Kleine es gerade wirklich schwer hatte. Axel konnte dem Blick nicht standhalten und sah auf das Bett. Nach einem Moment des Schweigens sagte Roxas dann: „Warum ist es so schwer zu lieben?“ Axel sah auf. „Ich weiß es nicht.“ Bei ihnen lief einiges wirklich durcheinander. Sie wollten es langsam angehen lassen und taten es oft dann doch nicht. Sie hatten viele schöne Momente. Oft saßen sie einfach nur zusammen und sagten nichts. Doch dann ging es auch wieder alles zu schnell. Sie hatten sich noch nie draußen in der Öffentlichkeit geküsst, aber schon miteinander geschlafen. Axel hatte den Kleinen zwar öfter gefragt, ob das auch wirklich ok war und er hatte auch immer genickt, doch auch danach war der Blonde verwirrt gewesen. Doch es war ein glückliches Verwirrtsein gewesen und nicht wie jetzt ein trauriges. Axel versuchte die Stille zu durchbrechen und sagte: „Ich hab mit Demyx geredet und er meinte, dass wir vielleicht noch nicht auf einer Welle liegen. Wir müssen wohl erst einmal eine suchen, die uns beiden gefällt und dann versuchen drauf zuspringen. Und nicht erst springen und dann gucken, ob sie großgenug ist. Oder was meinst du?“ Roxas drehte sich um und nickte. Er wischte sich die Augen mit dem Kissen trocken und wurde dann von Axel in den Arm genommen. Er strich dem Kleineren immer wieder über den Rücken zur Beruhigung und sie schliefen schließlich ein. Kapitel 19: Die Schülerzeitung ------------------------------ Roxas fühlte Arme, die um ihn geschlungen waren. Er wusste, es waren immer noch die von Axel. Sie waren wohl so eingeschlafen, nur dass sie nicht mehr saßen, sondern lagen. Er wollte nicht aufstehen, nicht aufwachen. Einfach weiter so da liegen mit seinem Liebsten in den Armen. Er kuschelte sich dichter an ihn ran. „Bist wohl doch wach.“ Roxas erschrak. Mit der Stimme hatte er nicht gerechnet. Er machte die Augen auf und sah in die grünen Augen von Axel. Dieser strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte zufrieden. „Solche Momente sollten niemals enden.“, sagte er. Roxas stimmte ihm zu. Diese Momente waren wirklich einfach zu schön, um enden zu dürfen. Er seufzte zufrieden. Es war in Moment so schön ruhig. Sie lagen einfach da und sagten nichts. Es war einfach schön den anderen bei sich zu haben. Doch dann… Ein lautes Klopfen an der Tür machte der Ruhe ein jähes Ende. Es wurde wild gegen die Tür gehämmert und dann hörte man die genervte Stimme Rikus. „HALLO?? AUFSTEHEN! WIR HABEN BESUCH!“ Verwundert richtete sich Axel auf und zwang somit auch Roxas. „Damit war´s das mit der Ruhe.“ Axel seufzte enttäuscht. Da fiel ihm auf, dass die beiden ja mit ihren ganz normalen Sachen geschlafen hatten. Er lachte und fuhr sich durch die Haare. Auch Roxas musste lachen und sie zogen sich schnell frische Sachen an. Sie traten aus der Tür und staunten nicht schlecht. Saix, Zexion und Demyx saßen am Tisch. Saix sichtlich genervt, Zexion mit einem neutralem Gesichtsausdruck und Demyx, der sich das Essen in den Mund stopfte. Als er die beiden sah, schluckte er und grinste sie an. Zexion sah auf und hob zum Gruß die Hand. Saix starrte sie bloß entnervt an. Er sagte: „Demyx kam doch tatsächlich auf die Idee euch abzuholen und dann meinte er auch noch wir müssen so viel früher los. Und was sehen wir, wenn wir ankommen. Ihr seid noch am pennen.“ Demyx verdrehte die Augen und sagte: „Es ist der Gedanke, der zählt.“ Riku war ebenso genervt wie Saix. Er konnte Besuch vor der Schule überhaupt nicht ab. Dabei kam immer nur so ein Gehetze und sonst nichts bei raus. Man konnte echt nicht sagen, wer die miesere Laune abbekommen hatte. Beide starrten finster vor sich hin. Axel und Roxas setzten sich und machten sich ran etwas zu essen. Wenn man doch erst mal stand, merkte man wie hungrig man doch war. Nach dem Essen hatten sie noch massig Zeit und so fragte Axel: „Wie kommt es denn, dass ihr uns abholen wolltet?“ Zexion sagte: „Alles seine Idee.“ und zeigte auf Demyx. Dieser hob abwehrend die Hände. „Hey, hey. Ich dachte, dass wär doch mal eine lustige Idee.“ „Na, wenn du meinst.“, sagte Riku und holte seine Tasche. Die anderen standen ebenfalls auf und holten sie schnell. Axel nahm während des Weges Roxas´ Hand. Roxas lächelte ihn leicht an. Ansonsten verlief der Weg ziemlich schweigend. Riku und Saix waren noch immer genervt, doch Axel und Demyx versuchten alles ein wenig aufzulockern. Sie waren ja auch ein paar Schelme. Sie rissen Witze und machten Faxen, doch Riku und Saix war das alles ziemlich egal. Sie liefen vor allen und kümmerten sich nicht um die anderen. Als sie den Schulhof erreichten, ließen sich Roxas und Axel dann doch lieber los. Sie mussten ja heute nicht schon wieder auffallen. Und sie hatten Glück. Sie wurden nicht blöd angeglotzt oder irgendwas dergleichen. Alle schienen es vergessen zu haben oder scherten sich nicht weiter drum. Doch dann kam das Mittagessen in der Mensa. Um diese Zeit wurde die neue Schülerzeitung verkauft, die es täglich gab. Schließlich schaffte es auch Roxas sich eine zu ergattern und setze sich zu seinen Freunden. Er sah auf die Titelseite und erbleichte. Schnell schlug er den dazugehörigen Bericht zu dem Titelthema auf und las es sich durch. Axel, der ihm gegenüber saß, fragte: „Na, wer wird denn heute aufs Korn genommen?“ Wortlos reichte ihm der Blonde die Zeitung. Der Rothaarige verschluckte sich und bekam einen Hustanfall. Der Titel auf der ersten Seite war eindeutig: DREAMBOY AXEL IN FESTEN HÄNDEN. Er schlug schnell den Bericht auf und die sonst mandelförmigen Augen wurden eher zu großen Kreisen. Es war eine ganze Doppelseite, auf der einen Seite war ein Foto von ihrem Kuss und auf der anderen der Bericht: DREAMBOY AXEL IN FESTEN HÄNDEN Dreamboy und Mädchenschwarm Axel ist in festen Händen. Wie sich gestern herausstellte, ist unser Axel nun schon seit guten 5-6 Wochen liiert. Doch was alle überraschte, war nicht die plötzliche Bindung an jemanden, da er ja als sehr bindungsunfähig gilt, sondern das es sich um kein Mädchen handelt. Es handelt sich um keinen geringeren als um den besten Freund von ihm: Roxas. Axel ist homosexuell! Der Schock, das unser gutaussehender Rothaariger mit einer Beziehung aus den Ferien wiederkommt, hatten alle ziemlich gut verkraftet, doch als auf die Frage einer Reporterin von uns „Wer ist denn die Glückliche? Kairi oder Naminé?“ kam bloß der erschreckende Kuss mit Roxas. Für alle sehr unerwartet und ziemlich plötzlich. Das wirft natürlich fragen auf. Warum hatte sich Axel denn vorher mit Mädchen getroffen, sowie am Anfang der letzen Schulwoche des letzen Schuljahres? Zwei Betroffene berichteten uns: „Wir haben uns mit Axel nach dem Nachsitzen getroffen und er hatte sogar Roxas noch angerufen, das dieser mitkommt. So sind wir dann schließlich los in ein Café, zwei Jungs und vier Mädchen.“ Wie uns weiter berichtet wurde, hatte sich Roxas sogar für eins dieser Mädchen interessiert und sich mit ihr alleine noch einmal getroffen und dieser Hoffnungen gemacht. Diese möchte allerdings anonym bleiben, als wir sie dazu befragt hatten. Sie erzählte: „Roxas genaue Worte waren: Wir können uns ja noch öfter treffen und vielleicht wird ja noch was daraus.“ Eine neue Frage tut sich uns auf: Warum macht er ihr Hoffnungen, wenn er doch einige Tage später mit Axel zusammen kommt? Dazu konnten wir ihn leider nicht mehr befragen, da er zu diesem Zeitpunkt, als wir diese Frage uns stellten, schon das Schulgelände verlassen hatte und wir seinen Wohnort leider nicht kennen. Wie uns Augenzeugen aber berichteten, habe er wohl zusammen mit Axel den Schulhof verlassen. Es sah aber wohl nicht besonders gut zwischen ihnen aus. Dies lässt die Mädchen an dieser Schule wohl doch noch hoffen, dass Axel vielleicht wieder hetero wird und die Beziehung schon in den Trümmern liegt. Wir werden versuchen, alle beteiligten noch einmal zu befragen und einen Anschlussbericht zu veröffentlichen. Damit war der Bericht zu Ende. Er sah Roxas an. Dieser starrte zurück. Axel fragte: „In deiner Sicht liegt doch nichts ´in Trümmern´ oder etwa doch?“ Sora, Kairi, Naminé und Riku hatten den Bericht ebenfalls gelesen, genauso wie wohl alle anderen. Roxas schüttelte den Kopf und fand seine Stimme wieder: „Nein, ich find es läuft alles wieder prima.“ Axel sah ziemlich erleichtert aus. Er drehte sich um und blickte durch die Mensa. Er wurde von allen angestarrt. Er entdeckte seine Freunde Demyx, Zexion und Saix. Sie sahen sie an und vermittelten Mitleid. Axel schluckte und fragte Roxas: „Was dagegen, wenn ich kurz Stellung dazu nehme? Also es nun richtig offiziell bekannt gebe.“ Der Blonde schüttelte erneut den Kopf. Axel hatte dies schon öfter gemacht, da es schon mehrere Berichte über ihn gab. Das war nun mal das Los, wenn man auserwählt war, der Mädchenschwarm zu sein. Der Rothaarige stand auf und kletterte geschickt auf den Tisch. Nun waren wirklich alle Blicke auf ihn gezogen. Er zog sich zwei Strähnen aus dem Gesicht und räusperte sich. Er hob die Stimme, sodass er überall zu hören war: „Ich denke, ich bin mir selbst und einigen anderen da einen Kommentar schuldig. Also, ja ich bin in einer festen Beziehung und ja ebenfalls mit Roxas. Doch es liegt nichts in Trümmern und es wird wohl auch nicht so schnell enden, wie es da steht. Und ich denke, ich werde auch nicht mehr hetero werden und wenn diese bescheuerten Reporter, oder wie sie sich auch sonst noch nennen mögen, wirklich noch ein Interview wollen, dann hätten sie früher aufkreuzen sollen. Jetzt werde ich keine Frage mehr beantworten und dies ist das einzige, was ich dazu sage.“ Damit setzte er sich wieder auf seinen Platz. Er sah Roxas fragend an. „Ja, das war so wirklich in Ordnung.“, sagte der Blonde. Axel lächelte und sah nun ziemlich Erleichert aus. Kapitel 20: Auf dem Sportplatz ------------------------------ Zum Glück wusste Axel, wie man mit solchen Artikeln umzugehen hatte. Roxas hätte sich sonst wohl in einer Ecke verkrochen und wäre vielleicht mit Glück zu Weihnachten wieder herausgekommen. Doch so war alles geklärt. Er stand auf dem Sportplatz. Er hatte zusammen mit Naminés Klasse Sport und ihm war das auch ganz Recht. Sie spielten Fußball gegeneinander. Die Jungen aus seiner Klasse zusammen mit den Mädchen aus der anderen. Somit war er mit Sora, Riku und Naminé in einem Team. Leider aber auch mit Mila und den ganzen Mädchen, die auf Axel standen. Doch er ignorierte das gestörte Verhältnis und sie taten dasselbe. Nach einer Stunde kamen aber auch noch andere. Sie setzten sich auf die Tribünen und schauten zu. Es waren die beiden anderen Parallelklassen, die von Axel und Kairi und die von Demyx, Zexion und Saix. Einige andere auf der Tribüne hatten die Schülerzeitung in der Hand und tuschelten. Sie saßen direkt hinter seinen Freunden und somit musste Axel alles genau verstehen können. Es war ganz klar, worüber sie redeten, denn sie sahen immer wieder auf den Rotschopf und dann mal wieder auf ihn. Doch Axel ignorierte es gekonnt, auch wenn sein Gesicht nicht ganz so entspannt war. Demyx, der neben ihm saß, beugte sich zu ihm und sagte etwas. Axel machte eine Handbewegung, die soviel wie „Ist doch egal.“ hieß. Roxas spielte weiter und scherte sich nicht um die anderen. Doch als eine Pause war, sah er ab und zu zu seinen Freunden herüber. Axel hatte die Arme verschränkt und sah aus, als würde er gleich explodieren. Demyx und Kairi warfen ihm immer wieder nervöse Blicke zu. Axel konnte, wenn er wollte, einen wirklich gut ignorieren, doch in Moment sah es nicht so rosig aus. Sora sagte: „Leute, Axel sieht ja ziemlich genervt aus.“ Die anderen sahen ebenfalls die Richtung. Riku stimmte ihm zu. „Ja, aber ich mein, ist ja auch klar.“ Naminé nickte. „Ja, würd ich auch meinen. Ich mein, wenn hinter mir jemand die ganze Zeit labern würde, würd ich auch nicht entspannt da sitzen.“ „Naja, ich würde aber nicht so über Axel reden. Der kann ziemlich heftig aus der Haut fahren.“, meinte Sora. Fast so, als hätte es Axel gehört, stand er plötzlich auf und einem der Typen hinter ihm an den Kragen. Er zog ihn von der Tribüne und warf ihn zu Boden. Die vier auf dem Platz, sprangen auf und rannten zu den anderen. In der Nähe erkannten sie, das es nicht irgendein Jemand war, sondern kein anderer als Xemnas. Axel konnte ihn auf den Tod nicht ab und anders rum. Natürlich waren Marluxia und Lexaeus auch von der Partie sie waren die besten Freunde von Xemnas. „RED NICHT SO VON IHM!“, schrie Axel und schlug Xemnas ins Gesicht, der inzwischen schon wieder auf den Beinen war. Doch Xemnas war etwas stärker. Er schlug dem Rotschopf in die Magengegend, sodass dieser sich hinlegte. Doch genauso schnell war er wieder auf den Füßen und warf sich mit Schwung gegen den Grauhaarigen. Es riss beide um und Axel kniete über ihm und schlug ihm immer wieder ins Gesicht. Rechts, links, rechts, links und wieder rechts. Doch dann hielt Xemnas die Hände fest und verpasste Axel eine Kopfnuss. Dieser taumelte etwas rückwärts und so war Xemnas wieder frei. Er stieß seinen Rivalen mit aller Kraft die Füße gegen die Brust. Axel japste nach Luft. Doch dann ging es entschieden zu weit. Axel stand auf, genauso wie Xemnas und sie schlugen sich immer wieder mit den Fäusten ins Gesicht. Zexion und Demyx zogen Axel nach hinten und Marluxia und Lexaeus Xemnas. Saix sagte: „Lass gut sein. Der ist es nicht wert.“ Axel beruhigte sich und wurde losgelassen, wenn auch zögernd. Xemnas lächelte triumphierend. „Du kannst ja richtig ausrasten, wenn es um ihn geht.“ Sein Kopf zuckte Richtung Roxas, der inzwischen mit seinen Freunden das Geschehen erreicht hatte und alles fassungslos angesehen hatte. Xemnas drehte sich um und ging mit seinen Kumpanen wieder Richtung Tribüne, allerdings setze er sich ans andere Ende. Saix zog Axel wieder auf seinen Platz. Roxas sah ihn verständnislos an und fragte: „Was sollte das denn jetzt?“ Weiter kam er nicht, denn sie wurden von dem Sportlehrer wieder auf den Platz gerufen, sonst würde es Nachsitzen geben. Er sah noch einmal zu ihm und ging Sora, Riku und Naminé hinterher. Er schüttelte den Kopf. Dass Axel so ausrastet, hätte er nicht gedacht. Ja, nach dem Unterricht bestimmt, aber doch nicht mittendrin. Zum Glück hatte es kein Lehrer mitbekommen oder wollte es nicht mitbekommen. Zu Axels Glück, schließlich hatte er angefangen. Das musste er ihm noch erklären und wenn er es aus ihm raus prügeln musste. Axel konnte ja ungewollt grob sein, doch noch nie hatte er eine Schlägerei angefangen. Das war „unter seinem Niveau“ wie er selbst es gesagt hatte. Es war seine goldene Regel und er hatte sie noch nie gebrochen. Nicht als Xemnas ihn aufs übelste beschimpft hatte. Er hatte doch immer einen passenden Spruch auf den Lippen, doch diesmal hatte er einfach so drauflos geschlagen. Roxas schüttelte den Kopf. Kapitel 21: Gespräch zwischen Rivalen ------------------------------------- Nach einer weiteren halben Stunde klingelte es und die Lehrerin beendete den Unterricht auf dem Platz. Sie zogen sich schnell um und traten an die Straße. Dort standen schon Axel und Kairi. Demyx, Zexion und Saix waren wohl schon gegangen. Sie gingen zu ihnen. Axel gab dem Blonden zur Begrüßung einen Kuss auf die Nase. Jetzt war er wieder friedlich und liebevoll. Sie setzten uns in Bewegung, nach Hause. Nach einigen Schritten fragte Roxas: „Wieso bist du auf Xemnas losgegangen? Das ist doch voll unter deinem Niveau.“ Axels Gesichtszüge verhärteten sich. „Wärst du an meiner Stelle gewesen, hättest du auch zugeschlagen.“ „Ja vielleicht, wenn ich wüsste, was los war!“ Darauf sagte Axel nichts und Kairi meldete sich: „Die drei haben die ganze Zeit über ihn gelacht. Wie blöd er denn wäre und so was. Doch dann ging es wirklich zu weit. Sie haben angefangen, dich mit hineinzuziehen. Xemnas genaue Worte waren in etwa ´Also, für den schwul werden? Nee, nicht wirklich. Was hat der denn schon? Der ist so ein Milchbubi. Traut sich noch nicht mal ein Mädchen anzusprechen. Der kann doch jetzt schon nichts. Wie soll das denn da im Bett aussehen? ´ Da ist Axel dann aufgesprungen und hat ihm eine geknallt. “ Roxas starrte sie an und dann zu Axel, der es allerdings nur stumm bejahte. Roxas war geschockt. Natürlich hatte er seinen Ruf weg, was Mädchen angingen, aber das gleich so zu interpretieren… Kairi fügte noch hinzu: „Sie haben sich die ganze Zeit über Axel lustig gemacht, doch als dann du mit reingezogen worden bist, da muss wohl die Sicherung rausgesprungen sein und die Lampe aus.“ Sie schwiegen. Axel hing seinen Gedanken nach, genauso wie Roxas. Axel hatte ihn verteidigt. Xemnas hatte sich über ihn lustig gemacht. Er war noch nie mit Xemnas irgendwie über Kreuz gewesen. Sie hatten ja nun wirklich noch nie geredet. Vielleicht mal ein „Hallo“ oder ein „Tschüss“, aber mehr auch nicht und schon gar nicht mehr, seit er mit Axel befreundet war. Als er noch keine Freunde hatte, war Xemnas mal zu ihm gekommen. Er hatte ihm in einem freundlichen Ton klargemacht, dass er ihm nicht in die Quere kommen sollte, sonst würde er nicht mehr ganz so heil nach Hause kommen würde, wie er losgegangen war. Somit war er ihm aus dem Weg gegangen, soweit es ging. Er ging ja auch zum Glück nicht in seine Klasse, sondern mit bei Naminé. Sie waren zu Hause angekommen. Es ging viel schneller als erwartet. Vielleicht, weil er so in Gedanken und Erinnerungen geschwelgt hatte. Sie schickten sich an das Abendessen zu machen, als es an der Tür klingelte. Roxas ging zur Tür und öffnete. Er erstarrte. Vor der Tür stand kein anderer als Xemnas. Sie starrten sich an. Xemnas hatte etwas Undefinierbares in den Augen. Es waren natürlich Hass und Überlegenheit darin vertreten, so wie immer, doch auch etwas, das hieß, es würde auf keinen Fall eine zweite Schlägerei geben. Roxas fand zuerst seine Sprache wieder. „Was willst du?“ „Nur reden.“ Roxas zog die Augenbrauen hoch. Er wusste nicht, ob er dies glauben sollte, doch da war dieser Blick. Er war so undurchdringlich, so komisch, so seltsam. Eben undefinierbar. Doch genau deswegen glaubte Roxas ihm. Er trat einen Schritt zur Seite und sagte: „Komm rein.“ Xemnas trat einige Schritte in den Flur, bevor er stehen blieb. Roxas schritt an ihm vorbei und deutete ihm zu folgen. Er ging in die Küche, wo schon alle am Tisch saßen. Sora fragte: „Wer war denn das?“ Die Antwort folgte. Alle sahen verdutzt auf Xemnas, der ebenfalls die Küche betrat. Axel und er warfen sich feindselige Blicke zu und schließlich fragte Axel ohne den Blick von seinem Rivalen abzuwenden: „Warum hast du den denn rein gelassen?“ Seine Stimme klang verächtlich. Roxas zuckte mit den Schultern. „Er will ja bloß reden.“ Somit setzte er sich an den Tisch. Er bat Axel mit Xemnas zum Reden nach draußen zu gehen. Man weiß ja nie, was aus Reden werden kann und die Einrichtung war dafür zu teuer. Sie gingen nach draußen vor die Tür. Draußen lehnte sich Axel gegen den Türpfosten und musterte Xemnas. Er schien es wirklich ernst zu meinen. Dafür kannte er Xemnas zu gut. Viel zu gut, wie er fand. Nach einigen Sekunden des Schweigens fragte er: „Was willst du?“ „Dich fragen ´Wieso´?“ „Wie ´wieso´? „Wieso jetzt mit ihm?“ Axel hob die Augenbrauen. „Weil ich ihn liebe.“ Xemnas hatte einen ziemlich sonderbaren Ausdruck im Gesicht. „Und wie kommt das bitteschön?“ „Wo die Liebe hinfällt und wann kann man doch nicht bestimmen.“ „Aber ob man Freunde bleibt oder nicht.“ Darauf war Axel jetzt nicht gefasst gewesen. Er biss sich auf die Unterlippe. Dann sah er etwas traurig zu Xemnas. Sie waren die besten Freunde gewesen, bevor Roxas an die Schule kam. Doch dann war die Freundschaft zerbrochen, ebenfalls lange bevor Roxas da war. Xemnas sagte: „Ja, und ich hab dir damals auch versucht zu erklären, dass ich da nichts ändern kann und ich wollte, dass Klarheit zwischen uns herrscht und was machst du?“ Axel sah ihn schuldbewusst an. Der andere wiederholte: „Und was machst du?“ „Ich bin gegangen.“, sagte der Rotschopf leise. „Ja, genau das bist du. Genau das! Du bist einfach gegangen. Und warum? Weil ich dir gesagt hab, dass ich dich liebe.“ Axels Blick war auf den Boden gewandert. Er konnte es nicht ab, wenn er zur Rechenschaft gezogen wurde und genau wusste, dass er an allem schuld war. Xemnas fuhr fort: „Ja, weil du nicht damit klar kamst und nun tust du genau das gleiche. Soll ich dir jetzt deine eigenen Worte an den Kopf werfen? Soll ich?“ Axel sah hoch. Xemnas musste sie nicht wiederholen, er wusste sie auch so. >Du bist schwul? Wie abscheulich is das denn? Mit sowas muss ich mich nicht abgeben. < Damit war er gegangen. Er hatte sich neue Freunde gesucht. Das war nicht besonders einfach gewesen, da Xemnas, Lexaeus und Marluxia seine einzigen Freunde gewesen waren und er hatte mit ihnen die anderen fertig gemacht. Es hatte lange gedauert, bis er von Sora, Riku, Kairi und Naminé akzeptiert wurde. Schließlich war es doch ganz allein Naminé zu verdanken. Sie glaubte immer an das Gute im Menschen. Es hatte etwas gedauert, doch sie waren alle gute Freunde geworden. Er hatte Xemnas einfach stehen gelassen und einen Groll gegen ihn entwickelt. Xemnas riss ihn aus den Gedanken. „Wie ich sehe erinnerst du dich noch ziemlich genau.“ Axel nickte. Sein Hals fing an weh zu tun, so wie immer wenn er in einer Situation steckte, die sein Unterbewusstsein nicht aushielt. Er schluckte schwer und Xemnas lächelte leicht, es war allerdings traurig. „Du kriegst also immer noch Halsschmerzen?“ Axel nickte bloß. Es war ein sehr peinlicher Moment. Axel fühlte sich sehr unwohl. Also versuchte er sich von diesem Gespräch zu lösen. „Wolltest du sonst noch irgendwas?“ „Nein. Wir sehen uns.“ Damit ging Xemnas. Axel lehnte sich gegen die Haustür und atmete tief ein und aus. Kapitel 22: Schuldgefühle ------------------------- Axel lehnte am Türrahmen und ließ die Situation sacken. Er räusperte sich und fasste an seinen Hals. Je länger Xemnas nun fort war, desto weniger tat er weh. Er hätte niemals erwartet, dass Xemnas bei ihm ankommen würde, nicht nachdem er selbst gegangen war. Es war eigentlich an ihm gewesen, zu ihm zu gehen. Naja, aber so war es nun mal, seine Vergangenheit holte ihn ein. Er hatte Roxas es nie erzählt. Das er zu diesen Schlägern gehörte und sich dann wegen eines Gefühls, was er nun selbst fühlte, abgewendet hatte. Aber was hatte Xemnas denn damals auch erwartet? Sie waren gerade einmal 14 Jahre alt gewesen. Gerade das erste Halbjahr der achten Klasse hinter sich. In diesem Alter ist Liebe sowieso ein heikles Thema und wenn es dann auch noch homosexuell zugeht… Da war es nicht besonders einfach. Nun waren schon anderthalb Jahre seit diesem Tag vergangen. Anderthalb Jahre des Schweigens und aus dem Weg Gehens. Böse, abfällige Blicke hatten sie sich zugeworfen, wenn überhaupt. Das war schon traurig. Es wurde langsam kalt und er ging wieder hinein. Axel sah, dass das Essen bereits beendet war. Er holte sich einen Teller aus dem Schrank und schmierte sich ein Brot. Woanders ging Xemnas allein seinen Weg und hing seinen Gedanken nach. Axel war sein bester Freund, auch jetzt noch, wenn auch nur im Innern. Aber was sollte er denn schon groß machen? Axel anschreien zu seinen wahren Freunden zurückzukehren. Lieben tat er ihn schon lange nicht mehr. Das Gefühl war einfach nach einigen Wochen wieder verschwunden, wie eine Lampe, die man nach Belieben an und aus machen konnte. Aber so war das halt, wenn man 14 war. Die Liebe kam und ging und würde wiederkehren. Doch trotzdem hatte der Rotschopf eine große Lücke in ihrem Kreis hineingerissen, als er ging und war bis heute nicht richtig verheilt. So musste es sich wohl auch anfühlen, wenn man in eine neue Stadt zog und die Freunde nicht mehr sehen konnte und ganz allein war. Er seufzte. Axel war ein richtiger Sturkopf. Roxas hörte aus seinem Zimmer, wie Geschirr in der Küche klapperte und trat in diese. Dort saß Axel und war am essen. Er sah sehr traurig aus. Roxas setzte sich ihm gegenüber und sah in an. Axel schaute zurück. Da fragte Roxas: „Was wollte Xemnas denn?“ „Über alte Zeiten reden.“ „Wie ´alte Zeiten´? Gibt es die denn überhaupt?“ Axel sah auf die Tischplatte und kaute sein Brot. Er antwortete erst als er aufgegessen hatte. „Wir waren die besten Freunde bis vor etwa anderthalb Jahren. Da hab ich ihm den Rücken gekehrt und mir neue Freunde gesucht und wir haben kein Wort mehr miteinander geredet.“ Roxas sah ihn verwundert an. „Ihr wart die besten Freunde? Und wieso hast du ihm dann den Rücken gekehrt?“ „Weißt du, wir waren ja erst 14 Jahre alt und da war die Sache mit der Liebe ja noch sehr viel komplizierter, nicht das sie heute einfacher wäre, aber in dem Alter macht man sich einfach zu viele Gedanken. Naja, Xemnas, Lexaeus, Marluxia und ich waren halt ein Team und auch die Schläger schlechthin. Sie sind es ja heute auch noch, nur das sie halt nicht mehr so zuhauen wie früher. Doch nach den Weihnachtsferien hat mir Xemnas dann gestanden, dass er mich liebt.“ Er machte eine Pause und lachte trocken. „Und weißt du was ich gesagt hab? Ich hab ihm gesagt, dass das ja anstößig sei und dass ich mit sowas nichts zu tun haben möchte. Nicht mit Homosexuellen. Heute bin ich selber einer.“ Er lachte erneut. „Deswegen ist er gekommen?“, fragte Roxas. Axel nickte. Er fühlte sich richtig mies. Er war, um es gut deutsch zu sagen, ein richtiges Arschloch. Er hatte sich nun nicht einmal entschuldigt, obwohl es ihm nun richtig schlecht ging. >Was für ein beschissener Tag. <, dachte Axel sich. Morgen würde er zu Xemnas gehen und sich entschuldigen. Egal was kommen würde. Ja, vielleicht würde Xemnas ihn auslachen oder einmal zuschlagen, oder es einfach ignorieren. Ja, es konnte nun wirklich vieles sein, denn war sehr unwahrscheinlich, dass Xemnas ihm einfach verzieh. Axel fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sagte: „Ich geh schlafen.“ Kapitel 23: Krank ----------------- Für Roxas kam der Morgen viel zu früh. Doch der Wecker dröhnte unaufhörlich weiter. So streckte er unfreiwillig den Arm aus und machte ihn aus. Er drehte sich um zog die Decke über den Kopf. Warum musste der Morgen so früh kommen? Warum musste er überhaupt aufstehen und zur Schule? Er konnte sich ja auch einfach krank stellen. Ja, das würde er machen. Er machte die Augen wieder zu, nur um sie wieder öffnen zu müssen. Jemand hat ihm die Decke weggezogen. Er sah in die grünen Augen seines Liebsten. Axel grinste ihn an. Er war wohl wieder ziemlich weit oben mit seiner Laune. Wie konnte man nur morgens schon so gut drauf sein? Als würde der Rotschopf einen Schalter im Kopf umlegen und hellwach sein. „Heute kein Glas Wasser?“, fragte Roxas genervt. Axel grinste. „Nein, heute nicht. Vielleicht morgen.“ Roxas seufzte. Er setzte sich auf. Axel war schon auf dem Weg zum Frühstück. „Ich bin krank. Ich bleib zu Hause.“ Axel blieb stehen. „Was bist du?“ „Du hast schon verstanden.“ Um hin zu überzeugen, ließ er ein Husten erklingen. Axel hob eine Augenbraue. Seine grünen Augen durchbohrten ihn. Roxas merkte, dass ihm nicht geglaubt wurde. Er musste sich etwas einfallen lassen. Also fasste er sich an den Kopf und sah mitleidig drein. „Ja, ich hab Kopfschmerzen und mein Hals tut weh. Ich glaub, ich bekomm eine Grippe.“ Axel sah ihn an. Es stand ihm auf der Stirn, dass er diese Lüge durchschaut hatte. Er lächelte leicht. >Der Kleine ist ja schon süß, wenn er lügt. Er läuft ja puterrot an. <, dachte er sich. Roxas war wirklich rot angelaufen. Er wusste dies auch, versuchte es aber zu ignorieren. Doch so wie Axel ihn ansah, das war schon seltsam. Roxas sah ihn an. „Ist was?“ Axel lächelte etwas breiter und legte den Kopf leicht schief. >Oh nein. <, dachte Roxas. Jetzt war er erledigt. Immer wenn Axel ihn so ansah, war er fällig. Axel konnte nicht aufhören zu grinsen. Schließlich sagte er: „Du bist nicht krank und nun zieh dich an.“ Roxas seufzte. Er stand widerwillig auf und zog sich an. Am Tisch waren schon alle fertig mit essen. Er musste sehr getrödelt haben. Er setzte sich an den Tisch. Die anderen sahen ihn an. „Was ist?“, fragte er erneut. Riku legte ein Lächeln auf die Lippen. Nun war Roxas sich sicher, dass etwas nicht stimmte. Riku grinste nicht einfach los. Er war kein emotionaler Typ. Der Blonde legte das Messer weg und sah in die Runde. Sie alle hatten ein riesiges Grinsen im Gesicht. Kairi und Sora lagen fast auf dem Boden, weil sie versuchten ihr Lachen zu unterdrücken und es nicht so schafften. Nun reichte es Roxas und er schrie fast: „WAS IST DENN LOS?“ Er sah zu Axel, doch dieser sah aus wie ein Honigkuchenpferd. Er hielt einen Kugelschreiber hoch und nun hatte sich keiner mehr unter Kontrolle. Sie lachten lauthals und zeigten auf sein Gesicht. Roxas schmiss das Brot auf den Teller und ging energisch ins Bad. Im Spiegel traf ihn dann der Schlag. Axel hatte doch tatsächlich mitten in der Nacht im Gesicht angemalt. Er hatte auf der einen Wange ein Herz und auf der anderen eine Blume. Einen Schnurrbart hatte er auch verpasst bekommen. Doch die Höhe war seine Stirn. Dort hatte Axel ihm einen Spruch raufgeschrieben: Ich bin doof! Er griff wütend nach einem Waschlappen und fing an zu schrubben. Nach fünf Minuten kam Riku hinein. Er grinste und Roxas sah ihn wütend und genervt an und sagte: „Jetzt muss ich das Frühstück ausfallen lassen. War aber auch klar. Axel hat mich ja auch so ziemlich normal geweckt.“ Er knurrte und schrubbte weiter. Riku schnappte sich ebenfalls einen Waschlappen und tat ordentlich Seife drauf. Er begann das Herz zu säubern. Roxas sah ihn komisch an. „Ich helf dir, dann kannst du noch was essen.“ Roxas lächelte. „Danke.“ So waren sie doch tatsächlich schnell fertig und Roxas hatte noch Zeit etwas zu essen. Axel war sehr überrascht, dass sein kleiner Schatz so schnell fertig war. Roxas sah seinen Blick und deutete ihn goldrichtig. Der Blonde grinste und setzte sich an den Tisch. Er nahm das Brot und aß es in null Komma nix auf. Axel fragte, als sie ihre Schultaschen geholt hatten und auf dem Gehweg standen: „Wie hast du das eigentlich so schnell abbekommen?“ Roxas grinste. „Riku hat mir geholfen.“ „WAS?“ Axel war geschockt. Riku hat einen Kleinen gewaschen! SEINEN Kleinen! Roxas was klar, Axel war eifersüchtig. Sora drehte sich um. Der Anblick war zu komisch. Roxas breitgrinsend und Axel, der wütende Blicke zu Riku warf. Er fragte Axel: „Was ist los?“ DA Axel nicht antwortete, sondern weiter auf Riku starrte, antwortete Roxas: „Er ist eifersüchtig.“ „Ah ja.“ Sie mussten über die Straße. Naminé, Kairi und Riku gingen zügig hinüber. Roxas und Sora schlossen schnell an, da ein Auto kam. Axel war ihn Gedanken und schlenderte mehr über die Straße, als zu gehen. Doch als er ein Motorengeräusch hörte, hob er den Kopf und er erstarrte. Er stand mitten auf der Straße und das Auto machte keine Anstalten zu bremsen. Im Gegenteil, es beschleunigte. Axel war so perplex, dass er erst reagierte, als es zu spät war. Das Auto, ein schwarzer Toyota-Kombi, erfasste ihn und er fiel auf die Motorhaube. Durch das Geräusch des Aufpralls drehten sie die anderen um. Kairi schrie auf und schlug die Hände vor den Mund. Axel wurde von der Motorhaube, über die Windschutzscheibe, auf das Dach geschleudert und fiel anschließend stöhnend zu Boden. Roxas rannte zu seinem Freund und fiel neben ihm auf die Knie. Axel hatte die Augen geschlossen, doch er atmete. Es war schwer, doch er tat es. „AXEL! SAG WAS!“ Stille, keine Antwort. Da sah er das Blut. Kapitel 24: Neue Bekanntschaft ------------------------------ Die fünf waren gar nicht im Unterricht gewesen. Der Unfall war direkt vor der Schule gewesen. Die Lehrer hatten ihn gesehen und sofort den Notarzt gerufen. Als er endlich kam, musste Roxas erst einmal weggezogen werden, damit der Arzt an den Rotschopf herankam. Roxas weinte sich die Augen aus, als der Notarzt noch nichts bestimmtest sagen konnte. Nun saßen sie im Büro des Direktors und keiner sagte etwas. Roxas´ Tränen waren versiegt. Keiner weinte, keiner sah jemanden an. Man hörte ab und zu ein Schluchzen von Naminé, doch sie hielt ihre Tränen zurück. Der Direktor war nicht zugegen, so waren sie allein. Sie saßen inzwischen schon vier Stunden auf den Stühlen. die Tür wurde geöffnet und der Direktor trat hinein zusammen mit zwei Erwachsenen. Es mussten Axels Eltern sein. Eine Frau mit blonden Haaren, die zu einem Knoten hochgesteckt waren, und dieselben grünen Augen hatte und ein Mann mit kurzen roten Haaren. Es waren eindeutig seine Eltern. Sie sahen besorgt aus. „Was ist denn passiert? Warum mussten wir kommen?“, fragte die Frau schnell. „Frau Yamamoto, bitte setzten Sie sich doch erst einmal. Sie auch, Herr Yamamoto.“ Die beiden setzten sich an den Schreibtisch und Herr Yamamoto beäugte die Halbwüchsigen, sein Blick blieb bei Roxas hängen, der Blut auf Hose und Shirt hatte. „Was ist passiert, fragte er. Der Direktor holte tief Luft. „Dies sind die besten Freunde ihres Sohnes. Kairi“, er zeigte auf die Rothaarige, „ist mit ihm in einer Klasse.“ Die Eltern nickten. Der Direktor sah sie an. „Ich muss Ihnen leider mitteilen, dass Ihr Sohn heute von einem Auto überfahren wurde. Der Autofahrer hat Fahrerflucht begannen. Ihr Sohn liegt auf der Intensivstation des hier örtlichen Krankenhauses. Sein Zustand ist stabil, mehr wissen wie leider nicht.“ Frau Yamamoto brach in Tränen aus und lehnte sich an ihren Mann. Dieser legte einen Arm um sie und fragte mit einem Blick auf Roxas: „Ist das sein Blut?“ Roxas senkte den Blick und nickte kurz. Schon wieder brach er in Tränen aus und Riku legte den Arm um ihn. Er konnte sich nicht mehr zurückhalten. Er schluchzte und konnte sich nicht halten. Es schüttelte ihn und Riku hielt ihn beruhigend. „Schhhhh… Alles wird gut.“, flüsterte der Silberhaarige. Roxas lehnte sich an ihn und schlang die Arme um dessen Brust. Er brauchte jetzt diesen Halt. Der Direktor wusste nicht, was er tun sollte. Vor ihm saßen Axels Eltern und die Frau weinte sich die Augen aus und hinten an der Wand saßen die Freunde und einer würde gleich einen Nervenzusammenbruch erleiden. Der Direktor fühlte sich hilflos. Er deutete den Kindern, dass sie gehen konnten. Kairi, Naminé und Sora erhoben sich sofort. Riku zog Roxas hinauf und zerrte ihn vorsichtig aus dem Raum. Es war Stunde und sie standen allein im Korridor. Wär ja sonst auch noch schöner, wenn die Schüler Roxas blutverschmiert sehen würden. Sie waren alle aufgelöst. Doch einer musste den Überblick behalten, also ergriff Riku das Wort: „Lasst uns nach Hause gehen. Roxas muss sich schließlich umziehen.“ Sie gingen, Roxas wurde in die Mitte genommen. Er lief wie in Trance. Würden sie ihn nicht unter den Armen halten, würde er stehen bleiben und zu Boden sinken. Schnell waren sie vor der Haustür angekommen. Sie hatten nicht ein Wort gesagt und waren einen kleinen Umweg gelaufen, um nicht über die Straße zu müssen, wo Axels Blut klebte. Sie suchten in ihren Hosen- und Jackentaschen nach dem Schlüssel. Da bemerkte Naminé nach Minuten des Suchens: „Axel hatte heute den Schlüssel.“ Darauf wusste keiner eine Antwort. Riku dachte nach. „Dann müssen wir halt ins Krankenhaus.“ Sie sahen auf Roxas. Ob er das verkraften würde?“ Aber was sollten sie denn sonst tun? Sie konnten ja schlecht ins Haus einbrechen. Sie gingen und Roxas folgte ihnen stumm. Als sie in der Innenstadt waren, wurden sie von überall beäugt. Es war ja auch ein Anblick. Fünf Schüler, die nicht im Unterricht waren, verheult aussahen und einer blutverschmierte Kleidung trug. Zum Glück waren sie schnell am Krankenhaus angelangt und mussten die Blicke nur einige Minuten ertragen. Am Schalter, wo sie nach Axels Zimmer fragen wollten, schrak der Mann zusammen und deutete auf Roxas. Sora beruhigte ihn schnell, bevor er etwas sagen konnte: „Das ist nicht seins. Wir wollten fragen, wo sich das Zimmer von Axel Yamamoto befindet.“ „Ihr dürft nicht zu ihm. Die Ärzte kümmern sich gerade um ihn.“ „Wir wollten ja auch nicht zu ihm. Wir wissen, dass es nicht geht. Aber er hat unseren Haustürschlüssel und nun kommen wir nicht ins Haus.“, sagte Riku. „Ach so.“, sagte der Mann, der blonde zerzauste Haare hatte, „Dann kommt mal mit.“ Der Mann stand auf und trat hinter dem Schalter hervor. Er ging zu den Treppen, die zu den einzelnen Stationen führte. Er betrat diese und schritt nach ganz oben. Über der Tür, die die letzte war in diesem Treppenhaus, stand „Intensiv – Verkehrsunfälle“ Als der Mann sich umdrehte, sah er, dass die Mädchen die Augen aufrissen und auf das Schild starrten, sagte er: „Keine Sorge. Er liegt nicht mehr auf der Intensiv, sondern bei den Verkehrsunfällen. Er ist auch wach, aber darf noch keinen Besuch empfangen. Das würde ihn unnötig aufregen. Mein Name ist übrigens Cloud Strife.“ Er lächelte und die Mädchen entspannten sich wieder. >Er muss um die 18 Jahre sein. <, dachte sich Riku inzwischen. Sora sah erleichtert aus und meinte: „Danke, Herr Strife.“ „Keine Ursache. Aber lass das ´Herr Strife´ ma stecken. Bin ja erst 17 und nicht verklemmt oder eingebildet oder so.“ Cloud grinste und leichte Grübchen bildeten sich auf seinen Wangen. Riku sah ihn an. Er dachte schon gar nicht mehr an Axel, sondern: >Cloud ist richtig… umwerfend. Einfach anbetungswürdig. < Clouds Blick wanderte zu Riku. „Ist irgendwas?“ Der Angesprochene wurde aus seiner Trance gerissen und schüttelte schnell den Kopf. Cloud lächelte. Er konnte sich denken, was der Jüngere gedacht hatte oder besser gesagt an wen. Doch er überflog es schnell. „Lasst uns jetzt mal auf die Station.“ Er trat durch die Tür und ging den Gang entlang, gefolgt von den fünf Freunden. Der Gang war lang und natürlich in weiß gehalten. Cloud schritt zügig zum Schwesternzimmer. Die Schwester, die gerade Pause machte, freute sich. Wann kam denn auch schon mal ein gutsehender Kerl vorbei, der nicht vom Motorrad gestürzt war? „Hey Cloud. Was gibt´s?“ „Ich wollte gerne einmal die Sachen von eurem neuen Patienten mit dem Autounfall haben.“ „Meinst du den Rothaarigen?“, fragte ein Mädchen, die vielleicht um die 16 war. Sie hatte gerade ihr freiwilliges soziales Jahr angefangen. Cloud nickte und trat einen Schritt zur Seite. Nun konnte das Mädchen die fünf sehen und Roxas fragte: „Geht es ihm denn gut?“ Sie nickte genervt. „Der is am brabbeln, da denkt man das er bloß mit ner Gehirnerschütterung hier ist. Aber nicht das er nen schweren Autounfall hinter sich hat. Redet die ganze Zeit von so nem Riku, der nie lacht und Sora, der wohl ein Auge auf eine Naminé geworfen hat und Kairi, die etwas schüchtern ist. Aber jedes zweite Wort ist Roxas oder mein Schatz.“ Riku grinste und Sora war rot angelaufen und sah vorsichtig zu Naminé, die in sich hinein grinste. Riku sagte: „Das sind wir.“ Die Augen der Schwester wurden etwas größer. „Naja, was wollt ihr denn mit den Sachen?“ „Da ist unser Haustürschlüssel dabei. Wir kommen nicht rein.“, sagte Naminé. „Wartet mal kurz. Ich muss kurz zu nem Patienten, ich bin heute allein. Dauert nicht lang. Axel muss sich wohl wieder über das schlechte Essen aufregen. Er ist der einzige Patient.“ Sie stand auf und betätigte ihren Piepser. Sie schritt aus dem Zimmer und kurz den Gang entlang. Am letzten Zimmer machte sie halt. Man hörte Geschrei. „BIST DU DES WAHNSINNS?!?! DU KANNST DOCH NICHT EINFACH AUFSTEHEN!“ Kairi grinste und murmelte: „Unser Axel, immer auf Achse.“ Zwei Minuten später war sie wieder da. mit dem Schlüssel. Sie seufzte und schüttelte den Kopf. Cloud fragte: „Was ist denn los?“ „Axel hat ne Schraube locker. Als ich sagte, ich brauch seine Schlüssel, weil seine Freunde gerade da sind und nach dem gefragt hatten, sagte er, er steht solange wieder auf und klingelt alle fünf Minuten, wenn er sie nicht sehen darf.“ Sie drückte Sora den Schlüssel in die Hand und deutete mit einer Handbewegung, dass sie folgen sollten. Im Gehen sagte sie: „Ich bin Yuffie.“ Sie öffnete die Tür und ließ sie ein. Auf einem der vier Betten saß Axel. Er grinste über das ganze Gesicht und sah wieder kerngesund aus, wenn man das riesen Pflaster im Gesicht und den Verband um seinen Oberkörper und rechten Arm nicht mitzählte. „Hey Leute.“, sagte er. Sie erwiderten den Gruß. Auch Cloud sah neugierig ins Zimmer. Roxas konnte sich nicht halten. „Wieso bist einfach stehen geblieben? Wieso hast du nicht auf die Straße geachtet? Kannst du mir das mal sagen!?“ Axel sah ihn verdattert an. Da bemerkte er das ganze Blut an den Klamotten und wurde sich bewusst, was der Kleine für eine Angst gehabt haben musste. Er sah schuldbewusst drein. „Es tut mir Leid. Aber ich war einfach so eifersüchtig.“ „Ich bin bloß froh, dass es dir gut geht. Was hast du denn jetzt für Verletzungen?“ „Einige gebrochene Rippen, einen aufgerissenen Arm und eine Platzwunde am Kopf, von der das Blut ist.“ Yuffie schaltete sich ein. „So jetzt hat du sie gesehen. Jetzt brauchst du Ruhe.“ Sie gingen wieder, doch schnell gab Roxas seinem Schatz noch einen Kuss auf die Stirn. Sie wünschten ihm gute Besserung und das sie so schnell wie möglich wiederkämen, was Riku ganz groß bestätigte. Auf dem Heimweg, grinste der Silberhaarige vor sich hin. Sora stieß ihn an. „Sag mal, bist du krank? Hätten wir dich im Krankenhaus lassen sollen?“ Riku schaute ihn verdutzt an. „Wieso?“ „Na, du lächelst die ganze Zeit.“ Kairi sagte: „Das ist nur so, weil er sich verschossen hat.“ Naminé kicherte: „Ja, bestimmt in Yuffie. Deswegen hast du auch so groß gesagt, das wir so schnell wie möglich wiederkommen.“ Sie lachten und Riku schmollte. „Ich hab mich nicht in Yuffie verknallt. Ich bin überhaupt nicht verknallt!“ Kapitel 25: In Gedanken ----------------------- Riku lag in seinem Bett. Es war schon spät und er konnte nicht schlafen. Sora schlief schon bestimmt zwei bis drei Stunden. Doch es schwirrten so viele Gedanken in seinem Kopf. Von wegen er hatte sich nicht verliebt. Das war er bis über beide Ohren. Aber nicht in Nina. Sondern in Cloud. Seine blonden Haare, die ein wenig Ähnlichkeit mit denen von Roxas hatten, aber natürlich viel besser aussahen, und diese Augen. So strahlend blau. Wie zwei Ozeane. Er seufzte leise. Es würde bestimmt nichts daraus werden. Immerhin war Cloud ja noch männlich und er selbst auch und bei seinem Aussehen. Der Blonde hatte bestimmt viele weibliche Verehrer. Da konnte er nun mal nicht mithalten. Er seufzte erneut und sah auf die Uhr. Es war schon weit nach Mitternacht. Morgen war Schule und wenn er dort nicht einschlafen wollte, musste er nun langsam mal ins Land der Träume absinken. Gedacht, getan. Doch die Gedanken, die sich in den Träumen wiederspiegelten, waren so ziemlich die gleichen. Riku war nicht er einzige, der nicht schlafen konnte. Roxas drehte und wendete sich. Es war schon was anderes ohne den Schatz einzuschlafen. Immerhin wusste er, dass es ihm gut ging. Das war schon mal etwas. Er drehte sich erneut um und sah auf das leere Kissen von Axel. Es war so anders allein zu schlafen. Sie hatten sich jetzt schon fast zwei Monate ein Bett geteilt und davor etwa ein Jahr ein Zimmer. Es war so schwer allein zu sein, wenn man es nicht gewöhnt war. Er atmete tief ein und aus. Nach einiger Zeit verfiel er in einen traumlosen Schlaf. Der Morgen kam schneller als erwartet. Naja, war ja auch klar, wenn man nur ein paar Stunden geschlafen hatte. Alle waren ausgeschlafen, bis auf Roxas und Riku. Sie hingen über ihren Tellern und mussten aufpassen nicht gleich wieder einzuschlafen. Sie dachten an nichts außer an ihr Bett. Auf dem Schulweg sah es nicht besser aus. Ebenso im Unterricht. Doch sie wurden nicht besonders ermahnt, da man es auf Axels Unfall zurückführte, was zum Teil auch stimmte. Roxas dachte an seinen Schatz und starrte aus dem Fenster. Er hatte beschlossen nach dem Unterricht ins Krankenhaus zu gehen. Sie hatten heute Morgen einen Anruf bekommen, dass Axel von heute an nun offiziell besuchen durften. Riku hatte überraschender Weise sich bereit erklärt mitzukommen, obwohl er Krankenhäuser hasste, wie die Pest. Eigentlich wollte Riku ja auch gar nicht Axel sehen, sondern Cloud. In der Hoffnung, das dieser heute arbeiten musste. Er dachte seit gestern an nichts anderes als an ihn. Er fand es schon sehr kindisch, konnte aber nicht anders. Er hasste es Gefühle zulassen zu müssen. Er hatte nie gezeigt bekommen, wie Liebe war. Seine Eltern interessierte bloß, wie die schulischen Leistungen waren und wehe sie fielen mal unter eine zwei. Es hatte sie auch nicht besonders gestört, dass er mit seinen Freunden in einer WG leben wollte und hatten ohne irgendwelche Fragen zugestimmt. Sie wussten noch nicht einmal, wer seine Freunde waren. Ihm konnte das ganz recht sein. Riku schrak aus seinen Gedanken. Vor ihm stand sein Lehrer in Mathe und sah ihn böse an. „Riku. Ich hab dich was gefragt.“ Ein leichtes Rosa legte sich auf seine Wangen und er stammelte: „Ja… Ich… Also… Ich hab nicht aufgepasst.“ >Verdammt. Warum muss ich denn immer an Cloud denken? Ich kenn ihn doch noch nicht einmal! <, schallt er sich selbst in Gedanken. „ich hatte gefragt, warum du noch nicht angefangen hast ein Quadrat zu zeichnen und es zu kippen.“, sagte sein Lehrer ruhig. Riku sah sich um. Tatsächlich, alle waren fleißig am Zeichnen, nur er hatte nicht angefangen. Schnell kramte er sein Geodreieck und Bleistift hervor und zeichnete. Der Lehrer ging wieder nach vorne. Roxas, der neben ihm saß, lächelte ihn an. „Ist was?“, fragte Riku irritiert. „Du scheinst dich doch verguckt zu haben. Sonst passt zu immer ihm Unterricht auf.“ Das Lächeln wurde breiter. „Ach, quatsch mit Soße.“, sagte der Silberhaarige schnell und zeichnete weiter. Kapitel 26: Ein Kaffee ---------------------- Es klingelte. Die Erlösung. Roxas packte schnell seine Sachen zusammen und stand auf. „Jetzt beeil dich doch mal!“, sagte er genervt. „Ich bin doch schon fertig.“, antwortete Riku genauso genervt. Er dachte: >Da erklärt man sich bereit ihn zu begleiten und er pammt hier rum. < Sie verabschiedeten sich schnell von Sora, sie wollten sofort ins Krankenhaus. Sie gingen zügig und schnell kam das Krankenhaus in Sicht. Roxas ging weiter und beschleunigte seine Schritte. Riku dagegen wurde langsamer, bis er ein Schleichtempo erreichte. Roxas merkte erst nicht, dass er alleine lief. Auf dem Parkplatz vor dem Krankenhaus drehte er sich um. Er sah Riku mit einem seltsamen Blick an. „Was hast du denn?“ „Ich bin etwas nervös.“, gestand Riku. Ein breites Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Blonden aus. „Du hast dich ja doch verliebt.“ „Quatsch.“, warf der Ältere ein, wurde aber verräterisch rot. Das Grinsen von Roxas wurde immer breiter. „Na komm schon. In wen? Mir kannst du es doch sagen. Ich bin zwar nicht Sora, aber trotzdem. Sag schon.“, bat er. (Zur Info: Sora und Riku sich die aller besten Freunde.) „…“, nuschelte er. „Wie bitte?“ Wieder nuschelte Riku etwas Unverständliches. „Du musst auch schon so laut reden, dass ich etwas verstehe.“ „CLOUD!!! Verdammt nochmal!“, schrie der Silberhaarige. Erneut legte sich ein Rotschimmer auf seine Wangen. Er sah zu Roxas, der etwas weniger lächelte. Diesmal war es aber anders. Es sah an Rikus Kopf vorbei. „Was denn?“ Diesmal kam eine Frage von Riku und er drehte sich um. Er erstarrte. Unmittelbar hinter, bzw. jetzt vor ihm, stand kein anderer als Cloud. Dieser grinste etwas schief und sagte: „Brauchst gar nicht so zu schreien. Ich bin ja schon da.“ Roxas, der sich das Lachen verkniffen hatte, lachte lauthals los. Die Situation war auch zu komisch. Riku, der vollkommen perplex auf Cloud starrte, und Cloud, der wohl alles mitbekommen hatte und nun schief vor sich hin grinste. „Ich glaub, ich geh besser mal zu Axel.“, meinte der kleinere Blonde bloß und verschwand, bevor Riku etwas sagen konnte. So stand der Silberhaarige vor Cloud und wusste nicht, was er tun sollte. Das merkte der Größere. „Warum brüllst du meinen Namen durch die Gegend?“ Riku sah auf den Boden. Wie sollte er das jetzt erklären? Cloud sah ihn fragend an, obwohl er die Antwort schon vermutete. „Roxas hatte mich was gefragt und hat mich nicht verstanden und ich hab den Faden verloren und die Antwort gebrüllt.“ Er sah mit seinem normalen gefühlslosen Blick nach oben in die Augen des anderen. Etwas Unsicherheit lag schon in seinem Blick. „Also redet ihr über mich.“, schloss Cloud einfach und schmunzelte innerlich. Rikus Augen wuchsen auf das Doppelte an. „N-Nein. So war d-das nun auch n-nicht.“, stotterte er schnell. „Ja ja. Das sagen sie alle.“ Riku sah ihn total verzweifelt an, was Cloud sein Schmunzeln auf die Lippen jagte. „Jetzt lass dich doch nicht so verunsichern. Ich mach doch nur Spaß.“, lachte Cloud. Man konnte Riku ansehen, wie ein Stein, nein eher ein ganzes Gebirge, von seinem Herzen fiel. „Lass uns reingehen. Ich hab bloß noch 15 Minuten Pause.“ Damit ging Cloud los und Riku folgte ihm einfach. Er wusste nicht, wohin Cloud wollte, aber das war auch egal. Riku gefiel die Aussicht, die er nun haben konnte. Der muskulöse Rücken, der Knackarsch. Zu seinem Bedauern hielt der Ausblick nicht lange. Der Blonde hatte ihn in die Cafeteria geführt und zwei Kaffees gekauft. Er setzte sich an einen der Tische und stellte Riku eine Tasse hin. Dieser setzte sich dem Blonden gegenüber und nahm dankend die Tasse. Sie tranken ihre Kaffees schweigend und als sie fertig waren, fragte Cloud: „Jetzt mal ehrlich. Warum brüllst du meinen Namen durch die halbe Stadt?“ Riku, der sich gerade seinen letzten Schluck genommen hatte, verschluckte sich. Er hustete und sah sein Gegenüber an. „Ich hab nicht gelogen. Ehrlich.“ Cloud lächelte leicht. „Das glaub ich dir, aber ich würde gerne auch die Frage wissen.“ Riku errötete schon wieder leicht und dachte: >Warum muss ich gerade jetzt eine Rot-Wird-Phase haben? < Cloud anzulügen würde eh nichts bringen, also wollte er es schnell hinter sich bringen. „Er hatte bloß gefragt, wen ich liebe.“ Es klang nun wirklich nebensächlich, viel besser als er es sich erhofft hatte. Auch die Röte war verschwunden, aber nur um einen Platz auf Clouds Nase zu finden. Riku lächelte, als er es bemerkte. Cloud war nun verwirrt. Er hätte niemals gedacht, dass Riku es so einfach sagen würde. Nicht nachdem er vorhin so rumgedruckst hatte. „Ähm, ja. Also… ich… ja… ich weiß nicht… ich muss arbeiten.“, stotterte sich Cloud schnell zurecht, stand auf und lief auf irgendeine Station. Riku kam aus seinem Grinsen nicht mehr heraus. Cloud arbeitete nicht auf einer Station, sondern hinterm Schalter und der war nun mal neben der Cafeteria. Also musste Cloud wohl oder übel in spätestens einigen Minuten zurückkommen. So war es auch. 30 Sekunden später war wieder da, begab sich hinter den Schalter und starrte angestrengt auf den Computer. Riku stand auf und ging daran vorbei. „Tschüss. Ich muss dann. Wenn Roxas vorbei kommt, kannst du ihm dann sagen, dass ich schon los bin?“, fragte Riku lächelnd. Cloud nickte bloß. Damit ging Riku, allerdings leise summend. Kapitel 27: Ein Gespräch unter Fast-Freunden -------------------------------------------- Roxas saß auf Axels Krankenhausbett. Doch Axel war nicht da. Er war bei einer Untersuchung. Als Roxas den Gang entlang ging, kam Yuffie ihm entgegen und hatte es ihm gesagt. Er saß nun schon eine geschlagene halbe Stunde hier. Zwischendurch war Cloud aufgetaucht und hatte ihm gesagt, dass Riku schon gegangen war. Das war ja auch egal. Riku hätte sowieso nur gestört. Roxas seufzte und legte sich hin. Warten war einfach langweilig. Wenn wenigstens Yuffie nochmal vorbeikommen würde, aber inzwischen war Axel nicht mehr der einzige Patient auf der Station. Es hatte einen Verkehrsunfall mit einem Auto und zwei Fußgängern gegeben. Somit hatte Yuffie alle Hände voll zu tun. Sie war immer noch allein. Erst morgen würde eine weitere Schwester kommen. Die Tür ging auf. Roxas sah auf. Ein ziemlich verwirrter Cloud trat ein. „Oh Cloud. Ist was?“, fragte Roxas. „Ich bin fertig mit den Nerven. Die haben mir jetzt für heute und morgen Zwangsurlaub gegeben.“, sagte Cloud den Tränen nahe. „Was ist denn passiert?“, fragte Roxas, der Platz machte, damit Cloud sich setzen konnte. Er ließ sich fallen und nun liefen die Tränen sein Gesicht hinab. Roxas war ziemlich geschockt. Er kannte Cloud nicht wirklich und trotzdem suchte dieser ihn auf, um mit ihm zu reden. Roxas nahm den Größeren in den Arm und als sich dieser etwas beruhigt hatte, fragte Roxas erneut: „Was ist denn los?“ Cloud holte mehrmals tief Luft und sagte: „Ich hab mit Riku einen Kaffee getrunken. Und das war ja alles auch ganz lustig. Er ist öfters rot angelaufen. Ich hab ihn dann nochmal gefragt, warum er meinen Namen durch die Gegend schreit und er meinte er hätte nicht gelogen, als er sagte, es wäre bloß die Antwort auf deine Frage gewesen. Ich meinte, ich würde gerne mal die Frage wissen. Er sagte sie ohne was. Er hat einfach gesagt: ´Er hat bloß gefragt, wen ich liebe. ´“ „Ist das denn etwa so schlimm?“, fragte Roxas skeptisch. Er dachte: >Hoffentlich hat er nichts gegen Homosexuelle. Das würde Riku nur das Herz brechen. < Cloud sah Roxas an. „Stell doch die eigentliche Frage. Aber um dir zu antworten. Nein, ich hab nichts gegen Homosexualität. Ich steh selber auf Jungs. Also, nein eigentlich ist es nicht schlimm. Nur… sowas hat noch niemand einfach zu mir gesagt.“ Der Ältere sah auf seine Hände. Roxas lächelte ein bisschen. „Du bist überfordert.“ Cloud nickte. Roxas stand auf. „Komm, wir gehen jetzt zu Riku. Ich seh doch, dass er dir auch gefällt. Immerhin hast du jetzt eh frei.“ Clouds Augen wurden groß. Roxas lächelte erneut. Er zog Cloud hoch und ging aus dem Zimmer. Sie gingen hinunter. Unterwegs begegneten sie Yuffie und Roxas sagte ihr, er würde später nochmal vorbeikommen. Sie verabschiedeten sich. Sie gingen schweigend. Als sie vor dem Haus standen, zögerte Cloud. „Ich kann da nicht rein.“, stammelte er. „Doch du kannst.“ „Nein, kann ich nicht.“ „Doch kannst du.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „DOCH!“, schrie Roxas, „Du bist doch kein kleines Kind mehr. Verdammt du bist siebzehn.“ „Ja.“, sagte Cloud leise. Roxas schloss die Tür auf und schmiss seine Sachen auf den Boden. Cloud tat es ihm nach, nach einer kleinen Geste. Roxas setzte sich an den Küchentisch, ebenso Cloud. „Das ist also euer Haus. Ist ja ganz nett.“ Roxas zuckte mit den Achseln. „Ich denke, ich hol mal Riku.“ Er stand auf und ging zu einer Tür, die sich direkt neben dem Tisch befand. Er klopfte und trat ein. Er sagte etwas und trat wieder hinaus. „Er kommt gleich. Du kannst ja hier warten, ich muss zurück zu Axel.“, sagte der Kleinere und ging. Cloud saß am Tisch und knetete seine Hände. Er starrte auf die Tür. Nach fünf weiteren Minuten ging sie auf und Riku kam mit rotgeweinten Augen hinaus. Damit sah auch nicht besser aus als Cloud. „Hallo.“, sagte dieser. Kapitel 28: Von Gefühlslos über hyperfröhlich zu tieftraurig und dann halbwegs normal ------------------------------------------------------------------------------------- 28. Kapitel: Von Gefühlslos über hyperfröhlich zu tieftraurig und dann halbwegs normal Riku stand geschockt in der Tür. Er hatte wirklich mit jedem gerechnet, aber nicht mit Cloud. Der Silberhaarige wischte sich schnell die letzten Tränen weg und setzte sich gegenüber von dem Blonden. Sie schwiegen sich an. Nach einiger Zeit sagte Cloud erneut: „Hallo.“ Riku sagte nichts, sondern starrte weiter. Cloud lief bei diesem Röntgenblick leicht rosa an. Rikus Blick wurde von skeptisch zu traurig. Er sagte: „Du bist wohl hetero. Das wolltest du wohl sagen. Hab ich mir eh schon gedacht.“ Er lächelte traurig und stand auf. Riku schob Cloud zur Haustür. Als dieser draußen war, wollte er schon die Tür zumachen, doch Cloud hielt den Fuß dazwischen. Er sah Riku in die verweinten Augen und küsste ihn kurz. Doch auch diese Sekunde war wie Jahre. Cloud löste sich und lächelte kurz. Danach schob er die Tür endgültig zu. Der Blonde drehte sich um und hopste freudestrahlend durch die Straßen. Manchmal war er doch wirklich wie ein kleiner Junge. Riku lehnte sich gegen die Tür, glücklich und verwirrt zugleich. Glücklich, weil Cloud ihn geküsst hatte, und verwirrt, weil Cloud nichts gesagt hatte. Liebte Cloud ihn oder nicht? >Oh man, da verknallt man sich zum ersten Mal und dann so! <, dachte er. Er ging wieder in sein Zimmer und schmiss sich auf das Bett. Warum muss alles so kompliziert sein? „Hätte Cloud doch was gesagt.“, jammerte er los. Sora, der schon die ganze Zeit auf seinem Bett saß, sah auf. „Was ist los?“ Die Antwort war ein Jammern und Aufheulen. „Okay.“ Sora stand auf uns suchte jemanden ihm Haus. Natürlich war außer Riku niemand da, der ihm die Situation erklären konnte. Also zurück ins Zimmer und Riku trösten. Er seufzte und öffnete die Tür. Dort heulte Riku schon wieder. Das tat er ununterbrochen seit er aus dem Krankenhaus kam. Das war echt komisch. Erst jahrelang keine Gefühle, dann hyperfröhlich für einen Tag und nun todtraurig. Sora setze sich neben ihn und strich ihm beruhigend über den Rücken. Riku setzte sich auf und schmiegte sich an den Braunhaarigen. Sora nahm ihn in den Arm. Obwohl sie die besten Freunde waren, hatte er ihn nur ein einziges Mal weinen sehen. Das war als seine große Schwester starb. Riku war damals acht Jahre gewesen und hatte damals noch viel gelacht. Doch dann der Autounfall. Seine Eltern hatten sich nie um ihn gekümmert und so musste seine Schwester, die schon erwachsen war, dies tun. Riku war der einzige Überlebende gewesen und hatte erst Wochen später am Grab geweint. Danach kaum noch Gefühle gezeigt. Als wären sie alle mit gestorben. Aber inzwischen war er darüber hinweg. Doch geweint hatte er nie wieder. Er war allein gewesen. Der Unfallverursacher hatte überlebt und Riku bloß monatlich einen großen Geldbetrag überwiesen, damit er keine Geldsorgen habe. Dies tat diese Person noch bis heute, doch Riku hatte ihn oder sie nie gesehen oder wusste den Namen. Das machte ihn innerlich fertig, doch unterkriegen ließ er sich nicht. Er hatte sich fest vorgenommen diese Person zu finden und zur Rede zu stellen. Naja, soviel zu Rikus Vergangenheit. Sora fragte nach einiger Zeit leise: „Was ist denn los?“ Riku schluchzte und erzählte, was im Krankenhaus passiert war. Und seine Befürchtung, das Cloud ihn nun hassen würde und nie wieder sehen wollte, doch ihn gerade doch noch geküsst hatte, aber nichts gesagt hatte. Sora hörte stillschweigend zu. Er konnte dazu jetzt auch nichts sagen. Er war noch nie mit einer solchen Situation konfrontiert worden und war damit jetzt auch ziemlich froh. Riku tat ihm unendlich leid. „Vielleicht solltest du mit Cloud darüber reden. Er sieht nicht nach ‘nem Player aus.“, sagte er deswegen nur. Riku sah in Soras Augen. Er nickte. „Das ist wohl wirklich das Beste. Ich kann doch jetzt nicht deswegen den Kopf verlieren. Wer bin ich denn?“ „Na Riku, wer denn sonst?“ Sie lachten. Sora und wenn er was auf die Goldwaage legte. Sora freute sich. Riku lachte wieder. Vielleicht würde er durch Cloud seine Gefühle wiederfinden. >Hoffentlich. <, dachte sich Sora sehnsüchtig. Kapitel 29: Eine helfende Hand ------------------------------ 29. Kapitel: Eine helfende Hand Derweil ging im Krankenhaus was ganz anderes los. Axel lag in seinem Zimmer wieder und würde am liebsten schreien. Nicht, das er schmerzen hätte, das nicht. Doch Yuffie hatte ihm erzählt, dass Roxas eben mal mit Cloud losgezogen war und später wiederkommen würde. Und er, Axel, war doch immer so eifersüchtig! Nicht, das Roxas jetzt den ganzen Tag bei ihm sitzen musste, aber dann einfach sich einen anderen zu schnappen und mit dem sonstwas zu tun, das konnte doch nicht angehen! Und das alles noch fast unter seiner Nase! Es war zum heulen. Erst wurde er überfahren wegen seiner Eifersucht und nun musste hier liegen, nur um einen neuen Grund zu haben eifersüchtig zu sein. Cloud konnte noch was erleben. Sich einfach an seinen kleinen Schnuckel ranzumachen. Pfhh, nicht mit ihm. „Und wie der was erleben würde!“, zischte Axel zu sich selbst. „Wer soll was erleben?“ Axel sah zur Tür. Er hatte doch tatsächlich in seiner Eifersucht nicht seinen Kleinen bemerkt. Roxas kam zu ihm und setze sich aufs Bett und gab seinem Großen erst mal einen Kuss. Danach sah er ihn fragend an. „Niemand.“, knurrte er darauf hin. Er konnte doch jetzt nicht sagen, dass er schon wieder kochte vor Eifersucht. Was angestellt haben konnten sie ja nicht, dafür war Roxas wieder zu schnell hier. Obwohl, was ist wenn Cloud hier um die Ecke wohnte? Dann könnte es sein… >Was denk ich denn? Mein Roxas ist sauschüchtern. Er macht sich an niemanden ran und schon gar nicht an Cloud. Der ist gar nicht sein Typ. <, dachte er schnell. „Du bist aber in Gedanken.“, meinte der Blonde bloß. Axel schrak auf. Jetzt hatte er schon fast seinen Besuch vergessen! Man war er heute in einer Stimmung. „Tut mir Leid. Ich…“, fing er an und stoppte. Nein, er würde nix von seiner Eifersucht erzählen. Wenn da wirklich nichts liefe, wäre das einfach nur verletzend für den Kleinen, was er ihm alles zutraute. „Ich bin bloß etwas schlecht drauf heute.“, sagte er deswegen. Roxas zuckte bloß mit den Achseln. „Was hat denn die Untersuchung ergeben?“ „Ach, ich bin schon über den Berg. Sie meinten, ich hatte eine Menge Glück. Naja, ich darf am Freitag nach Hause und am Wochenende heißt es noch ausruhen, aber Montag muss ich dann in die Schule.“ „Dann wird das Wochenende ja mal wieder richtig schön.“, lächelte Roxas. „Wieso?“ „Na, da hab ich dich endlich wieder neben mir liegen.“ Roxas lächelte breit und auch Axel grinste nun. „Na, da kannst du dich ja freuen. Sind ja nur noch zwei Tage.“, sagte Axel. Natürlich freute auch er sich. Roxas nickte und hatte eine Idee. „Sollen wir nicht was in der Cafeteria trinken? Dann kommst du auch mal aus diesem Bett.“ Axel nickte und stand sofort auf. Er ächzte kurz, denn auch er konnte ein Auto nicht so leicht wegstecken, auch wenn er es gerne wollte. Langsam schritten sie die Treppe hinunter. Axel war bloß froh normale Klamotten dabeizuhaben. Auch wenn er es schade fand, dass seine besten Sachen bei dem Unfall zu Schaden kamen und nun einfach nur noch in die Mülltonne zu stecken waren. Aber so viel Blut lässt sich nun mal nicht mehr raus waschen. In der Cafeteria holte Roxas ihnen zwei Kaffees und sie setzen sich. Natürlich musste der Blonde nun von dem Glück Rikus erzählen. „Riku hat sich verknallt. Und zwar in Cloud. Doch die haben das nicht allein auf die Reihe gekriegt, obwohl sie sich beide mögen und so hab ich Cloud nun bei uns zu Hause abgeliefert und sie miteinander reden lassen. Jetzt frag ich mich natürlich, ob sie das nun auf die Reihe kriegen.“, sagte er. Axel fiel ein riesen Stein vom Herzen. Deswegen war Roxas mit Cloud losgegangen. Alles wegen Riku. Er hätte sich gar nicht fragen müssen, was Cloud hatte und er nicht. Oh man, das er immer gleich dachte, das alle was von seinem Kleinen wollten. So war er aber erleichtert. „Das ist ja schön für die beiden. Wird Riku auch mal gut tun. Als immer irgendwelche Mädchen ohne Grund zu treffen.“, sagte er deswegen und grinste, „Wenn man vom Teufel spricht.“ Roxas drehte sich um und sah Cloud am Empfangsschalter stehen. Er redete auf einen Mann ein, doch dieser schien ziemlich hart zu sein und ließ sich nicht einlullen. Da Axel und Roxas in Moment die einzigen in der Cafeteria waren, konnten sie jedes Wort verstehen. „Bitte, ich kann wieder arbeiten. Ehrlich. Es ist alles geklärt.“, flehte Cloud schon. Der Mann schüttelte den Kopf. „Ja, das sagst du nur so. Hast dich kurz beruhigt und nun hier auftauchen. Aber vorhin noch am flennen gewesen.“ „Bitte, ich kann wieder.“ „Nein, ganz sicher nicht.“ „Doch, ganz sicher.“ „So aufgekratzt bist du nur, wenn du deine wahren Gefühle versteckst.“ „Oder es geht mir einfach nur super.“ „Das glaub ich nicht. Vorhin bist du mir ja fast vom Stuhl gekippt.“ „So schlimm war das nun auch nicht.“ „Naja, aber fast.“ „Nein.“ „Doch. „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Doch.“ „Nein.“ „Geht das jetzt schon wieder los?“, fragte Cloud. „Wieso schon wieder?“, fragte der Mann. „Das gleiche hatte ich vor etwa einer dreiviertel Stunde.“ „Das ist nicht mein Problem und trotzdem hast du Zwangsurlaub.“ „Ich will aber nicht.“ „Das ist mir doch egal. Ich weiß, das du immer deinen Willen haben willst, das ist mir echt schnuppe.“ Geknickt setzte sich Cloud in die Cafeteria und bemerkte die beiden anderen gar nicht. Erst als er angesprochen wurde. „Hey Cloud. Ich hoffe, ihr habt euch ausgesprochen.“ Cloud sah auf. Am Tisch nebenan saßen Roxas und dieser Axel, den sie damals gesucht hatten. „Nicht wirklich. Riku hat mich ja gleich rausgeschmissen und naja.“ „Was ist denn passiert?“, wollte der kleinere Blonde wissen. „Wir haben uns angeschwiegen, dann meinte Riku: ´Dann bist du wohl hetero. Das wolltest du wohl sagen. Hab ich mir schon gedacht. ´ Dann hat er mich einfach zur Tür geschoben. Aber bevor er die Tür zumachen konnte, hab ich ihn noch kurz geküsst. Aber ich muss ja wieder bei euch auftauchen. Ich hab ja meine Sachen noch bei euch liegen.“, erzählte er. Axel hatte währenddessen eine SMS gekriegt und sie sich schnell durchgelesen. „Worauf wartet ihr denn noch? Los, ab nach Hause.“, sagte er schnell. Die beiden Blonden starrten ihn irritiert an. „Ja, Sora hat mir gerade geschrieben. Riku hängt voll an der Klippe. Er nur noch am heulen. Hat sich wohl gerade beruhigt. Sora findet es trotzdem besser, wenn ihr beide da jetzt auftaucht. Also los. Er braucht euch mehr als ich.“ Damit ging er auch schon wieder auf sein Zimmer und ließ die beiden Blonden dort einfach sitzen. Er liebte solche Abgänge, auch wenn dieser etwas beschwerlich war. Solche gebrochenen Rippen sind eben doch nicht lustig, wenn man sich bewegt. Kapitel 30: Wenn Riku sich rausputzt ------------------------------------ Roxas stand auf, genauso wie Cloud. „Na, dann los. Aber diesmal sagst du auch, was Sache ist.“, sagte Roxas noch und zückte sein Handy. Er schrieb schnell Sora, dass dieser Riku auf ein weiteres Zusammentreffen vorbereiten sollte. Nicht das Riku gleich etwas um sich schmeißt. Immerhin ist er ja so schon komisch drauf. Er ist am weinen, besser gesagt, er ist dabei Gefühle zu zeigen. Roxas wusste nicht, warum Riku es mit sowas nicht so hatte, aber er wollte danach auch nicht fragen, er vermutete, dass es etwas Ernsteres ist, als bloß eine Eigenschaft von ihm. Cloud nickte bloß und sie gingen ziemlich schweigend zum Haus zurück. >Bald schaff ich locker einen Marathon, wenn ich so weiter von einem Punkt zum nächsten laufe. <, dachte Roxas. Er war heute schon zur Schule hin, von da zum Krankenhaus, dann nach Hause und wieder zum Krankenhaus und nun wieder nach Hause. Heute würde er keinen Millimeter mehr vor ihre Haustür setzen. Sora ging in Rikus Zimmer zurück. Nachdem dieser nicht mehr geweint hatte, hatte er ihn allein gelassen. Doch nach der SMS von Roxas musste er wieder zu ihm. Man musste ihn wirklich vorbereiten. Wenn Riku jetzt schon so am weinen ist, was ist, wenn er dann plötzlich sauer wird? >Oha, das mal ich mir besser nicht aus! <, dachte der Braunhaarige und setzte sich zu seinem besten Freund auf das Bett. Dieser sah ihn an. Er hatte nicht mehr geweint, sah aber immer noch traurig aus. Sora seufzte kurz und sah seinen Freund an. Wie sollte er ihm das jetzt sagen? ´Hey, der Grund, der dich zum heulen bringt, taucht hier gleich auf, um mit dir zu reden. ´ Ne, so geht das nicht. „Wie würdest du es finden nochmal mit ihm zu reden?“, fing Sora an. So ging das seiner Meinung nach am besten. Riku sah in überlegend an. In irgendeiner Weise hatte Sora ja recht. Er machte sich kaputt wegen Worten, die noch gar nicht ausgesprochen waren. Somit nickte er: „Ja, das wäre wohl erst mal das beste.“ Erleichtert sackte Sora etwas zusammen. „Da bin ich erleichtert. Roxas und Cloud sind nämlich grad auf dem Weg hierher.“ Riku sah ihn an. Was sollte man darauf denn auch groß antworten? Sie hatten alle einfach über seinen Kopf hinweg entschieden und nun war er auf dem Weg hierher. Er, den eigentlich, wenn überhaupt erst morgen wiedersehen wollte. Langsam realisierte er allerdings die tiefere Bedeutung. Cloud mochte ihn, sonst würde er ja nicht wieder auftauchen. Und er, Riku, saß total zermatscht auf seinem Bett. Mit roten Augen und zerwühlten Haare und allem, was dazu gehörte. Er schrie auf: „Wann kommt er denn, wann ist er hier? Wie seh ich aus?“ Ohne eine Antwort abzuwarten rannte er ins Bad und knallte die Tür zu. Sora schmunzelte. Riku hatte endlich geschnallt, dass sein Herzblatt auf dem zu ihm war und dass er total beschissen aussah. „Du hast etwa zehn Minuten.“, rief er aus Spaß durch die Tür und lachte, als er schnelles Gewusel als Reaktion hörte. Der Braunhaarige setzte sich ins Wohnzimmer und schaltete den Fernseher ein. Was er immer machte, wenn er nix zu tun hatte. Nur dumm rumsitzen, fand er schrecklich. Etwa sieben Minuten später wurde die Tür geöffnet und jemand trat ins Wohnzimmer. „Wie seh ich aus?“, fragte Riku. Sora drehte sich um und seine Kinnlade rauschte gen Boden. Riku hatte sich die Haare gemacht und überhaupt alles. Er hatte sich raus geputzt, als würde er zu seiner eigenen Hochzeit müssen. Er sah kein bisschen verheult mehr aus, sondern strahlte richtig. Sora konnte es gar nicht beschreiben. Sah Riku immer so gut aus? Schnell verwarf er den Gedanken wieder und antwortete: „Du siehst richtig gut aus. Boa ey.“ Mehr bekam er nicht heraus. Riku grinste. „Na, dann kann Cloud ja kommen. Auch wenn ich mir nicht all zu große Hoffnungen machen sollte.“ Kapitel 31: Von einem neuen Paar und neuem Liebeskummer ------------------------------------------------------- Es klingelte an der Tür, doch dann wurde sie aufgeschlossen. Welcher Depp hatte denn jetzt vergessen, dass er einen Schlüssel hatte? Sora war schon im Flur gewesen, als er den undrehenden Schlüssel im Schloss hörte. Der oder diejenige, die bzw. der jetzt hineinkam, würde sich eine Predigt anhören. Er selbst wurde ja auch immer angemeckert. Doch als er die Person oder eher Personen sah, konnte er es nicht. Es waren Roxas und Cloud. Darum sagte der Braunhaarige bloßs: „Riku sitzt im Wohnzimmer.“ Danach ging er in sein eigenes Zimmer und schloss die Tür. Roxas schmiss seine Sachen wieder in den Flur neben die von Cloud, die dort noch lagen. Er führte den Größeren ins Wohnzimmer und ging ebenfalls in sein Zimmer. Nun stand Cloud wieder allein mit Riku in einem Raum. Er räusperte sich leise und Riku fuhr herum. Er hatte ihn gar nicht bemerkt. „Hallo.“, sagte der Silberhaarige. „Hi.“ „Setz dich doch.“, sagte Riku und deutete auf das Sofa ihm gegenüber. Cloud nahm dankend an und sagte: „Ich muss dir was sagen.“ Riku nickte und der Blonde fuhr fort: „Ich hab mich nur so komisch benommen, weil mir noch nie jemand einfach ins Gesicht gesagt hat, dass er mich liebt. Und naja… Ich fand dich ja von Anfang an ganz… ja, wie sag ich das denn jetzt? Ich fand dich im Krankenhaus schon ganz niedlich und nun hab ich mich wohl so richtig in dich verguckt.“ Cloud war während seines Vortrags leicht rot angelaufen und sah zu Boden. Riku dagegen hatte ein ganz großes Grinsen ins Gesicht gezeichnet bekommen. „Und warum hast du vorhin nichts gesagt?“, fragte er, freute sich aber riesig und musste sich beherrschen, Cloud nicht um den Hals zu fallen. „Weil du mich einfach rausgeschmissen hast.“ „Oh.“ Ja, darauf hat man auch keine richtige Antwort. „Und nun?“, fragte Riku deswegen schnell hinterher. Cloud zuckte mit den Achseln. >Das ist ja was! <, dachte sich Riku. Da gestand man sich die Liebe und saß danach planlos sich gegenüber. „Oha, oha.“, sagte Cloud und stand auf. Er setzte sich neben Riku, „Ich glaub, so sollte man doch eher sitzen.“ Er legte einen Arm um ihn. Riku erwiderte die Geste und lehnte den Kopf gegen die Schulter seines Freundes. Sie merkten gar nicht, was sonst noch im Haus passierte. Die Mädchen waren wieder zu Hause und waren dabei Sora zu trösten. Naja, wenigstens Naminé. Kairi war in sowas nicht besonders und machte wenn überhaupt, alles nur noch schlimmer. Deswegen war sie zu Roxas gegangen, der das nicht gemerkt hatte. Naminé saß auf Soras Bett und hielt ihn im Arm. Er war am Anfang noch gefasst gewesen, doch dann war es einfach hinaus gebrochen. Er hatte noch nichts gesagt, nur geweint. Langsam fasste er sich wieder. Er wischte sich die Tränen ab und atmete tief durch. „Ich hab auch immer Pech. Aber warum er? Warum gerade ER?“ „Was ist denn passiert?“, fragte Naminé vorsichtig. „Erst verknall ich mich in Roxas, obwohl er schon mit Axel zusammen war. Dann in dich, obwohl du ja sowieso für jemand anderen schwärmst und jetzt Riku! Und seit gerade eben! Und obwohl er mein bester Freund ist! Ich kann mich doch nicht in meinen BESTEN Freund verlieben!“ „Liebe hat keine Logik. Es passiert einfach.“, sagte Naminé bloß. Was soll sie da auch sagen? Etwa, er soll Riku versuchen auf diese Weise zu vergessen? Das wäre nicht richtig, Hoffnungen machen aber auch nicht. Bei Sora war es einfach kompliziert. Axel und Roxas hatten sich schnell gefunden und Riku und Cloud ebenfalls. Jedenfalls glaubte sie es bei den beiden. Sora konnte einem echt leid tun. Naminé streichelte ihm kurz über den Arm und ließ ihn los. Sie lächelte aufmunternd. „Das wird schon werden. Irgendwann kommt der oder die richtige.“ Sie stand auf und ging in ihr Zimmer. Sora saß auf seinem Bett und dachte über sein Leben nach. Kairi saß im Zimmer von Roxas und schwärmte. Roxas bereute die Frage nach Kairis Liebesleben. Nun redete sie schon eine viertel Stunde von Demyx. Doch Roxas kam es wie eine Ewigkeit vor. Vielleicht auch wie zwei. „Demyx ist ein echter Gott. Seine Haare. Die Augen. Sein Lächeln…“, schwärmte sie und seufzte. Roxas verdrehte die Augen. Wenn Mädchen angingen zu schwärmen, kriegte man sie nicht mehr leise. „… glaubst du, ich sollte es ihm sagen?“ Roxas sah auf. „Ja, warum denn nicht? Dann weißt du, woran du bist.“ Kairi dachte nach. Roxas sah auf die Uhr. „Mist, schon 17:00 Uhr?!? Ich muss noch das Abendessen einkaufen! Und dann auch noch alleine!“ Er sprang auf. „Kommst du mit?“ Kairi schüttelte den Kopf. „Frag mal lieber Sora. Der könnte Ablenkung gebrauchen.“ Roxas nickte. Kairi hatte ihm ja schon erzählt, dass Sora am Weinen war. Er ging zu dem besagten Zimmer und klopfte. „Ja?“ Roxas trat ein. Sora sah sehr verheult aus, war aber allein und hatte wohl auch nichts zu tun. „Hey, hast du Lust mit einkaufen zu gehen?“ Sora nickte und stand auf. So verließen sie das Haus. Kapitel 32: Spaghetti kochen ---------------------------- Roxas schob den Einkaufswagen durch die Gänge. Sora lief leicht desinteressiert nebenher. „Was sollen wir denn essen?“, fragte Roxas, um den Braunhaarigen abzulenken. Dieser zuckte mit den Schultern und dachte weiter nach. >Na super. <, dachte der Blonde. Jetzt musste er etwas zu Essen aussuchen. Dabei hatte er gar keinen Hunger. „Jetzt such was aus oder ich pack Spinat ein.“, drohte er halbherzig. Er wurde es zwar bringen, es zu kaufen, aber niemals zubereiten. Nicht ohne etwas ´normales´ noch zu haben. Sora allerdings weitete die Augen. Manchmal glaubte er echt alles. „Ne, ne. Schon gut. Lass uns Spaghetti kaufen. Brot und Marmelade brauchen wir für morgen früh auch noch.“ „Gut.“ Sie gingen die Regale ab. Am Ende hatten sie so einiges mehr im Wagen. Nicht nur Spaghetti, Hackfleisch, Marmelade und Brot, sondern auch Chips, Schokolade, Gummibärchen, Lakritz, noch mehr Chips, Kekse und sonstiges Naschen füllten den Wagen. Zum Glück hatte Roxas etwas mehr Geld mitgenommen. Aber trotzdem reichten die Rucksäcke nicht aus. Sie waren voll und so mussten die beiden noch eine Menge in den Armen tragen. Deswegen konnten sie die Tür auch nicht aufschließen, als sie zu Hause ankamen. Sora drückte mit dem Ellbogen auf die Klingel. Nach kurzer Zeit öffnete Naminé die Tür. Sie staunte nicht schlecht. „Was habt ihr denn alles gekauft?“ Roxas ging zum Küchentisch und ließ die Sachen fallen. Sora tat es ihm nach. „Na, das Wochenende steht halt vor der Tür. Da brauch man doch etwas zu essen.“, sagte Roxas mit einem Lächeln. Naminé lachte. „Das sind doch noch volle zwei Tage. Wir haben erst Mittwoch.“ „Aber morgen hab ich keine Zeit und Freitag kommt Axel wieder un-“ „Axel kommt wieder? Das ist ja schön. Hast du gar nicht erzählt.“, unterbrach Kairi ihn, die gerade den Raum betrat. „Hatte auch noch keine Gelegenheit.“, gab er zurück. Zusammen packten sie die Naschereien weg und Roxas setzte einen Topf mit heißem Wasser auf. Sora ging wieder in sein Zimmer, Naminé und Kairi schalteten den Fernseher ein. Der Blonde wartete bis das Wasser blubberte und er tat die Nudeln hinzu. Danach rührte er gelangweilt darin herum. Er hasste Kochen, aber irgendwann war er nun auch mal dran. Normalerweise machten sie das immer zu zweit. Sora mit Riku, Naminé mit Kairi und er mit Axel. Aber er war ja nicht da. „Langweilig.“ Fünf Sekunden später: „Mir ist langweilig.“ Weitere fünf Sekunden: „Mir ist so langweilig.“ Nach fünf Sekunden: „Ich will nicht alleine kochen.“ Etwa zwei Sekunden später: „Ich will zu Axel.“ Zehn Sekunden später: „Mir ist schon wieder langweilig.“ Er seufzte. Kurz darauf: „LANGWEILIG!“ Kairi und Naminé drehten sich auf dem Sofa um und sahen ihn an. Er schüttelte nur lächelnd den Kopf und sie drehten sich wieder um. Roxas seufzte erneut. Dann holte er einen anderen Topf heraus und bereitete die Soße zu. Er rührte wieder in den Nudeln und holte dann die Bratpfanne, tat Margarine hinein und dann das Hackfleisch. Jetzt rührte er abwechselnd in der Soße, in den Nudeln und dann stocherte er im Hackfleisch. Abwechselnd in dieser Reihenfolge alle zehn Sekunden. Man ist alleine Kochen stressig und… „Langweilig.“, seufzte er. Mehr brachte er nicht mehr heraus. Er probierte die Nudeln. Sie waren gar. Also, schnell in eine Schüssel umgefüllt. Das Hackfleisch war auch fertig, fehlte nur noch die Soße. Doch die brauchte noch fünf Minuten. Also, weiterrühren. Runde um Runde mit dem Löffel. Doch diesmal ging die Zeit fiel schneller um. Soße schnell in Schüssel und ab auf den Tisch damit. Roxas stellte noch schnell sechs Teller auf den Tisch, klopfte dann kurz an Soras Tür. Dort saßen er und Riku. Sora mit geschlossenen Augen und Kopfhörer auf und Riku einfach nur so zum Relaxen. Riku sah auf. „Isst Cloud mit?“ „Ne, er ist schon los.“ „Ach so. Dann ist Essen fertig.“ Er ging ins Wohnzimmer und sagte noch schnell Kairi und Naminé Bescheid. Als alle am Tisch saßen, füllten sie sich auf, aßen aber nichts, sondern beguckten sich die Spaghetti erst einmal. Bei Roxas Essen konnte man nie so wissen. Riku traute sich zu erst etwas in den Mund zu tun. Er kaute kurz und schluckte. Alle sahen ihn an. Auch Roxas. Er wusste, sein Essen ist nicht das Beste. „Das ist richtig gut geworden. Du solltest öfter Spaghetti machen.“, sagte er und wie auf Zuruf schnappten sich alle ihr Besteck und schaufelten sich die Nudeln in die Münder. Roxas war mit sich und der Welt zufrieden. Mehr Gutes könnte heute auch nicht mehr passieren. Kapitel 33: Axel is back!!! --------------------------- Roxas saß gespannt auf seinem Stuhl in der letzten Reihe neben Riku. Sie hatten Mathe. Das schlimmste Fach überhaupt. Besonders wenn man den Schluss nicht abwarten konnte. Heute konnten sie endlich Axel abholen. Roxas freute sich. Die letzte Woche war aber auch einfach zu schlimm gewesen. Roxas sah gelangweilt zur Uhr über der Tafel. 11:05 Uhr. Noch ganze zwei Stunden und eine verdammte Pause. Er seufzte. Schule war einfach grässlich. Die Stunde dauerte noch zehn Minuten und er hatte in den letzten dreißig Minuten gerade mal zwei Aufgaben hinbekommen. Er schmiss den Stift hin. Riku und Sora sahen ihn irritiert an. „Ich krieg heute sowieso nichts mehr hin, da kann ich ganz lassen!“, sagte Roxas leicht an genervt. Riku hob eine Augenbraue. Roxas und aufhören die Aufgabe eines Lehrers zu befolgen. Das war so unmöglich, wie dass der Himmel auf die Erde knallt! Jetzt würde also doch noch das Jüngste Gericht kommen. Riku grinste bei diesem Gedanken. „Dir ist schon klar, wie komisch das grad aussieht?“, fragte er schmunzelnd. Auch Sora lächelte leicht. „Aber wirklich. Unser kleiner Meisterschüler gibt auf. Das ich das nochmal erleben darf.“ Roxas sah sie leicht böse an. Er war schon genug genervt. Es regte ihn auf, wenn er nicht den Anforderungen eines Lehrers gerecht werden konnte. Besonders da er meisten über dem Durchschnitt lag und jetzt bekam er nicht einmal so einfache Prozentaufgaben heraus. Und das mit Taschenrechner! >Wie tief bin ich gesunken? <, fragte er sich halbwegs ernst. So saß er noch geschlagene zehn Minuten auf seinem Stuhl und starrte auf das Buch, bis es klingelte und die Pause startete. Da sie zehnte Klasse waren mussten sie nicht auf den Hof und konnten sitzen bleiben. Trotzdem gingen viele hinaus. Es war ein ziemlich warmer Tag und die Sonne schien. Da konnte man besonders gut auf der Rasenfläche liegen. Manche nahmen auch eine Picknickdecke von zu Hause mit. Roxas packte schnell seine Sachen zusammen und holte sein letztes Brot hervor. Halbherzig biss er hinein. Eigentlich hatte er keinen Hunger, aber es lenkte ab. Die letzen beiden Stunden waren eine Doppelstunde Deutsch. Doch auch nachdem schon zehn Minuten der Doppelstunde vergangen waren und keiner kam, wurde die Klasse langsam unruhig. Sora sagte: „Wenn keiner kommt, können wir ja auch einfach gehen.“ Riku lächelte zurück. Roxas sah zu den beiden. Man konnte Sora gar nicht ansehen, was er für den Silberhaarigen empfand. Dieser dachte, er würde weiter für Naminé schwärmen. >Wenn er wüsste… <, dachte Roxas. Doch er wurde in seinen Grübeleien unterbrochen. Der stellvertretene Schuldirektor kam herein. „So Kinders, passt ma auf. Ihr habt jetzt frei. Frau Yamisawa ist leider überraschend krank geworden.“, sagte er. Damit ging er wieder. Roxas hatte in null-Komma-nix seine Sachen gepackt und stand vor Sora und Riku. „Na, was seid ihr langsam heute. Wollt ihr nun mit?“, fragte er. „Kairi und Naminé wollten ihn doch mit abholen…“, fing Sora an. „Die beiden haben auch jetzt Schluss. Bei Naminé fällt Sport aus, weil es so warm ist und bei Kairi… ja sie hat auch Schluss.“, antwortete Riku und stand ebenfalls auf. Auch Sora erhob sich und sie steuerten den Aufenthaltsraum an. Dort wollten die Mädchen warten. Sie waren verwundert die drei schon zu sehen, doch schnell war die Sache erklärt und sie gingen gut gelaunt zum Krankenhaus. Sie gingen auch gleich zu Axels Station. Yuffie begrüßte sie verdutzt. „Hey, was wollt ihr denn hier? Cloud ist heute nicht im Haus.“ Sie starrten sie an. Natürlich hatte Cloud schon von ihm und Riku erzählt, er war nämlich ziemlich stolz nun in festen Händen zu sein. „Eigentlich wollten wir Axel abholen.“, sagte Roxas. Yuffie lächelte. „Nun, er ist schon zu Hause. Wurde vor einer halben Stunde bei euch abgesetzt.“ „Oh.“ Mehr bekam Roxas nicht heraus. Kairi übernahm die Antwort. „Na, dann werden wir mal wieder gehen. Tschüss Yuffie. Man sieht sich hoffentlich mal.“ Die anderen erwiderten die Verabschiedung und gingen. Jetzt hatten sie Axel um ein paar Minuten verpasst. Sie hatten noch kurz ihre Schulsachen nach Hause gebracht, da es ja auf dem Weg liegt. Umsonst gelaufen. Also ab zurück. Den Rückweg ging Roxas ziemlich schnell. Die anderen mussten teilweise rennen um wieder aufzuschließen. Roxas schloss die Haustür so schnell auf, dass die Mädchen schon Angst hatten, er würde sie einfach umrennen. Axel saß auf dem Sofa. Den Kopf in den Nacken gelegt, die Augen geschlossen. Er entspannte. Zu Hause ist es doch immer am schönsten. Er hörte Rufen von draußen. Es gehörte eindeutig seinen Mitbewohnern. Aber die haben doch alle noch zwei Stunden Schule. Naja, dann ist eben vorbei mit der Ruhe. Er stand auf. Das ging schon ohne Schwierigkeiten, das Laufen noch nicht so. Aber das würde sich über das Wochenende auch legen. So wollte er es jedenfalls. In der Schule humpeln, wenn er sich dann auch noch bei Xemnas entschuldigen wollte. Ne, das kam nicht so gut. Er stand in der Küche, als er schon jemanden an der Tür hörte. So schnell er konnte ging er in die Abstellkammer, die gleich neben der Haustür war. Er hatte die Tür gerade zugezogen, als auch schon die Haustür aufflog und jemand in die Küche stürmte. Vier Personen folgten kurz darauf. Axel hörte Stimmen. „Er ist nicht da.“ „Aber er muss.“ „Ich hab überall geguckt.“ „Du warst einfach so in meinem Zimmer!?!“ Eindeutig Kairis Stimme. Axel grinste und trat leise in den Flur. Die Tür zur Küche war geschlossen, doch seine Freunde befanden sich eindeutig dahinter. Roxas stand etwas verloren in der Küche. Sein Schatz war nicht da und jetzt kam Kairi auch schon wieder mit dieser Tour. Er starrte auf den Boden. Doch dann… Die Küchentür flog in hohem Bogen auf und knallte gegen die Wand. Sie starrten verdutzt zur Tür. Sein geliebter Rotschopf stand in der Tür und grinste wie ein Honigkuchenpferd. Dann sagte er: „Axel ist back!“ Kapitel 34: Sora macht Androhungen… ----------------------------------- Axel konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Dort standen die fünf und starrten ihn an als wäre er ein Geist. „Hab ich etwas im Gesicht oder was?“, grinste er. Da kam Leben in Roxas. Er stürmte auf ihn zu und schmiss sich in seine Arme. Axel war überglücklich und legte seine Arme locker um seinen Kleinen. Roxas hatte ganz schön Kraft bekommen oder hatte er die schon immer? „Ähm Roxy?“, fragte Axel. Der Angesprochene sah auf. „Ja?“ „Ich hab dich auch sehr lieb und freu mich auch dich zu sehen, aber meine Rippen sind immer noch ziemlich angeknackst.“ Wie vom Blitz getroffen, ließ Roxas ihn los. „Tut mir leid.“ „Hey, das heißt nicht, dass du mich nicht umarmen kannst.“ Damit zog Axel ihn wieder zurück. „Nur nicht so fest drücken.“, meinte er noch. Roxas schmiegte sich eng an ihn und lächelte zufrieden. Axel sah auf und begrüßte erst mal die anderen. „Hey, schön euch alle wiederzusehen. Das war echt öde im Krankenhaus. Endlich wieder hier.“ Sie erwiderten die Begrüßung. Umarmen konnten sie ihn nicht. Roxas nahm in komplett für sich ein. Axel konnte das auch ganz recht sein. Kairis Umarmungen waren schon mehr ein Versuch jemanden zu Ersticken. Trotzdem sprach er sie an: „Hab ich etwas wichtiges verpasst in der Schule?“ Sora glotzte ihn komisch an. „Du fragst freiwillig nach Schule?“ „Jaha. Du weißt ja gar nicht, was man für Zeit zum Nachdenken hat. Da ist mir der Sinn gekommen, Schule ist doch nicht so unwichtig.“ Alle gucken ziemlich komisch aus der Wäsche. Ihr Axel fing an sich um seine Zukunft zu sorgen und machte wohl schon so langsam Pläne. Naja, etwas spät, aber besser als nie. Axel lächelte leicht und sagte nur noch: „Ich bin müde. Ich geh mich hinlegen.“ Er löste sich von Roxas, nicht ohne ihm noch einen Kuss auf die Stirn zu geben und ging in sein Zimmer. Zurück blieben fünf etwas verwirrte Teenager. Axel und sich um Schule sorgen? Axel und müde sein? Eins von beiden ist ja schon komisch, aber beides auf einmal?!?! Naja, musste man so hinnehmen. Riku sah sich um. Sie standen alle ziemlich planlos in der Gegend. „Ich mach uns was zu essen.“, sagte er und stellte sich in die Küche. „Ich helf dir.“, kam es von Sora. Kairi, Naminé und Roxas warfen sich einen eindeutigen Blick zu. Sora bemerkte es und warf ihnen ebenfalls einen Blick zu. Und der sagte mehr als tausend Worte: Wenn ihr ihm auch nur irgendwas von meinen Gefühlen erzählt, zermalme ich euch! Und wenn Sora sowas ´sagte´, stimmte es. Er war eher der fröhliche zurückhaltende Typ und legte nicht besonders viel auf Streit und Schlägerei. Aber das war wohl wirklich ein Grund für ihn. Roxas machte eine Handbewegung, die soviel wie ´Uiuiui, das will ich lieber nicht erleben. ´ bedeutete. Noch hatte keiner mitbekommen, was es hieß Sora austicken zu sehen. Das bisschen hauen, was Roxas abbekommen hatte, war zu dem Blick gar nichts. Vielleicht Riku, aber den konnte man ja jetzt schlecht fragen. So pflanzten sie sich auf das Sofa und schalteten was grad so lief. Nicht besonders viel, also zappten sie ein bisschen, bis die beiden zum Essen riefen. Kapitel 35: … und lässt sie auch wahr werden -------------------------------------------- Sora saß in der Küche und dachte nach. Die Beine angezogen, die Arme da rumgeschlungen. Er war nicht nur einer kleineren Schwärmerei verfallen, nein. Er hatte sich über beide Ohren in seinen besten Freund verliebt. Es war ihm richtig ernst. Die Nacht war schon schlimm gewesen. Riku hatte ein paar SMS mit Cloud getauscht und er wäre fast ausgeflippt. Mit etwas Glück hatte Riku nicht gemerkt, was mit ihm abging. Wär ja auch noch schöner gewesen. Dann wäre er aber am Arsch gewesen, um es auf den Punkt zu treffen. Aber zum Glück war Samstag und er konnte Riku aus dem Weg gehen. Nur zu blöd: Cloud sollte zur Kaffeezeit kommen und naja… Sie würden alle zusammen gemütlich sitzen und reden und er, Sora, würde sicher einen Riesenanfall kriegen, sobald Cloud auch nur eine falsche Bewegung machte. Am besten einen Vorwand suchen, um nicht dabei zu sein. Das würde schwierig werden. Dieses Kaffeetrinken war einmal die Woche und war von Naminé ins Leben gerufen worden. Damit sie nicht aneinander vorbei lebten und mitbekamen, was so los war. Grob übersetzt hatte Axel das mal mit ´Treffen der Anonymen WG-Mitglieder´ genannt. War ja auch in einer Weise richtig. Sie tranken Kaffee und meistens wurden Probleme bequatscht. Naja, seine jedenfalls nie. Er fraß sowas in sich hinein und war nach außen immer fröhlich. Noch nicht einmal Riku nannte er diese, um ihn oder andere nicht damit zu belasten. Doch dann war ihm dieser dumme Gefühlsausbruch vor Kairi und Naminé. Das hätte nicht sein müssen. Aber Reden tat auch mal ganz gut. Doch natürlich wusste nun auch Roxas davon. Axel bestimmt auch. Roxas musste ja alles erzählen, wenn er im Krankenhaus war. Er sah auf gen Decke. Er seufzte. Okay, er konnte es Naminé nicht antun, ihr Kaffeetrinken ausfallen zu lassen, also Augen zu und durch. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Naminé schon alles deckte im Wohnzimmer. Sie sahen sich an, als sie fertig war und sich zu ihm an den Küchentisch setzte. „Du machst dir wegen gleich sorgen?“, fragte sie direkt. Sora nickte. Lügen würde eh nichts bringen. Nun seufzte Naminé. „Das wird schon werden.“ Es klingelte an der Haustür und Naminé öffnete. „Hallo.“, sagte sie freundlich in ihrer Art. Sora sah kurz zur Haustür. Dort standen Riku, Kairi und Cloud. Roxas und Axel saßen schon gemütlich in einem Sessel. Roxas natürlich auf Axels Schoß, wie sollte es auch anders sein. Sora setzte sich in einen der beiden verbliebenen. Kairi setze sich aufs Sofa. Cloud und Riku kamen mit einem fröhlichen Hallo ebenfalls ins Wohnzimmer uns setzen sich zu Kairi aufs Sofa. >Na toll, Sora. <, dachte sich der Braunhaarigen und hielt sich seine Schläfen mit Mittelfinger und Daumen. Jetzt hatte er sich auch noch unbewusst einen richtig tollen Platz ausgesucht. Genau gegenüber von seinem ´Rivalen´. Ja, Cloud war in den letzen 24 Stunden von Rikus Freund und Bekannter zu Rivale aufgestiegen. Es war ziemlich viel ernster als er gedacht hatte. Naminé setzte sich in den letzten verbliebenen Sessel. Cloud wusste, dass nun eigentlich ein paar Probleme angesprochen wurden, doch keiner sagte etwas. Somit stand Sora auf. „Ich geh den Kaffee holen.“ Cloud erhob sich ebenfalls. „Ich helf dir.“ Doch der große Blonde konnte nicht weg ohne noch einmal von Riku in den Arm gezogen zu werden. Sora wusste nicht, was ihn trieb. Er packte Cloud fest und grob am Kragen und zog in ziemlich unsanft von Riku weg. Das Paar starrte ihn verständnislos an. Die anderen eher traurig und mitleidig. „Jetzt glotzt nicht so blöd!“, zischte Sora. Er ging die Kaffeekanne holen und stellte sie auf den Tisch. Er würde immer noch von allen Seiten angestarrt. „Was?!“, fragte er gereizt. Riku sah ihn ziemlich verdattert an. „Was ist denn mit dir los?“ „Gar – nichts. Rein – gar – nichts.“, sagte Sora abgehackt. Er ballte die Hände zu Fäusten und versuchte sich unter Kontrolle zu haben. Okay, allerspätestens jetzt glaubte er ihm nicht mehr. „Ich geh besser.“, sagte Sora und ging am Sofa vorbei. Als er halb neben, halb vor Cloud stand, fragte dieser leise unschuldig: „Bist du eifersüchtig?“ Das war eindeutig zu viel. Sora schlug Cloud ins Gesicht, so dass dieser zu Boden ging. Sora sprang gleich hinterher und drosch auf ihn ein. Tränen liefen sein Gesicht hinab. Er schluchzte und schlug weiter. Roxas war aufgesprungen und zog den Braunhaarigen im Schwitzkasten weg. Riku war ebenfalls aufgesprungen, doch er besah sich erst einmal Cloud. Sora fing an zu schreien. „JA, KÜMMER DICH UM DEINEN CLOUD! IMMER HABT IHR ALLE GLÜCK! UND ICH GUCK IMMER IN DIE RÖHRE! STÄNDIG MUSS ICH MIR DEIN GEHEULE REINZIEHEN, RIKU! JEDE NACHT WEINST DU IM SCHLAF UND ICH STEH AUF UND PASS AUF! AUCH WENN DU DAS NICHT MITBEKOMMST! WO IST IN SOLCHEN MOMENTEN DEIN ACH SO TOLLER CLOUD!?!? NA, SAG ES MIR! WO IST ER DA? IMMER WAR UND BIN ICH FÜR DICH DA UND INTERESSIERST DU DICH MAL FÜR MEINE PROBLEME? HAST DU EINMAL GEFRAGT, WIE ES MIR GEHT? ICH SAG ES DIR! NEIN, HAST DU NICHT!“ Roxas ließ ihn los. Riku starrte ihn an. Fassungslos. So wie wohl alle im Raum. Noch nie hatte Sora auf jemanden eingeprügelt, wenn man das mit Roxas nicht mitzählte. Und einen solchen Ausbruch hatte er auch noch nie. Sora wischte sich die Tränen von den Wangen, auch wenn es nicht sonderlich viel brachte. Er weinte weiter. „Interessierst du dich überhaupt für unsere Freundschaft?“, schluchzte er, „Und um deine Frage zu beantworten, Cloud, ja, dass bin ich. Ziemlich.“ Damit stürmte er aus der Wohnung. Riku wollte hinterher, doch er wurde von Axel, der aufgestanden war und mühsam zu ihnen gehumpelt war, zurückgehalten. „Glaub mir, dich möchte er jetzt am allerwenigsten sehen. Lasst ihn einfach laufen. Wenn er sich beruhigt hat, kommt er wieder. Aber vielleicht wäre es besser, wenn du auf der Couch schläfst. In einem Zimmer ist wohl nicht so gut.“ Riku verstand. Cloud verabschiedete sich leise und ging. Er passte nicht in diesen Bund. Er fühlte sich gerade wie ein Eindringling. Nach einer Pause fragte Riku: „Warum hab ich das nicht gemerkt?“ Naminé traf hart den Nagel auf den Kopf. „Du hast wirklich nie gefragt, wie es Sora geht. Du hast diese Freundschaft als selbstverständlich genommen.“ „Und ihr habt das alle gewusst?“ „Von seinen Gefühlen?“ „Ja.“ „Ja, haben wir. Aber er wollte nicht, dass du es erfährst.“ „Aha.“ Damit ging Riku ins Bad und schloss ab. Sora war also heute nicht der einzige, der weinte. Kapitel 36: Liebe ist mehr als nur ein Herzklopfen -------------------------------------------------- Riku lag auf dem Sofa. So wie Axel es geraten hatte. Man sah es Axel nicht an, aber er wusste ziemlich genau über sie alle Bescheid. Das war schon fast gruselig. Aber so schlecht war das auch nicht. Axel kam grob und oberflächlich herüber, aber er war im Inneren ein echter Freund und total okay. Wusste was im Haus los war, obwohl er eine ganze Woche gefehlt hatte. Er passte sehr genau auf, was in seinem Umfeld passierte. Und ebenso sehr auf die Gefühle der anderen. Ausgerechnet ihm, Riku, war entgangen, was mit Sora los war. Man, Sora war sein bester Freund und er hatte nichts mitbekommen! Wie blind war er eigentlich? Riku hörte Schritte. Sora musste sich beruhigt haben und wieder gekommen sein, so wie Axel es prophezeit hat. Schnell zog er sich die Decke halb über den Kopf und versuchte sich nicht zu bewegen. Tatsächlich bemerkte Sora ihn nicht oder er wollte es einfach nicht. Er hörte, wie eine Tür geöffnet wurde und wieder geschlossen. Sora war in ihrem Zimmer. Etwas erleichtert atmete Riku auf. Jetzt konnte er beruhigt schlafen. Und zum Glück war morgen Sonntag oder zum Pech. Auf der einen Seite musste er nicht in die Schule und so zwangsläufig die ganze Zeit neben Sora sitzen, aber hier im Haus konnte er ihm auch nicht die ganze Zeit aus dem Weg gehen. Verzwickte Lage. >Am besten erst einmal darüber schlafen. <, dachte er und fiel auch schnell in einen traumlosen Schlaf. Das Frühstück war verdammt ruhig. Eine ziemlich bedrückende Stille herrschte. Naminé und Kairi sprachen kein Wort, warfen sich aber immer wieder vielsagende Blicke zu und führten so ein stummes Gespräch. Axel und Roxas handhabenden auf ungefähr dieselbe Weise. Sora und Riku sprachen kein Wort, sahen nicht von ihrem Essen auf und taten so, als wäre der andere gar nicht da. Naja, Sora tat dies jedenfalls. Riku warf immer wieder traurige Blicke auf sein Gegenüber. Doch Sora wollte sie einfach nicht sehen. Somit war er auch als erstes fertig und brachte sein Besteck in die Spüle. Danach wollte er wortlos in sein Zimmer, doch Riku hielt ihn auf. „Bitte, jetzt sag doch mal etwas.“, bat er. „Ich wüsste nicht, was es noch zu sagen gäbe.“, erwiderte der Braunhaarige einfach und ging weiter. „Aber wir können doch jetzt nicht nebeneinander her leben.“, versuchte Riku es weiter. Sora zuckte mit den Achseln, drehte sich aber nicht um. Riku stand auf und trat hinter ihn. „Ich mein, das willst du bestimmt auch nicht. Oder etwa doch?“ Darauf gab es nun gar keine Antwort mehr. Sora öffnete die Zimmertür und ging hindurch, Riku folgte. Die Tür wurde zugedonnert und die Verbliebenen am Tisch hörten nichts mehr. Aber im Stillen waren sie sich einig. Jetzt würde es ein und alle mal geklärt werden. Sora stand nun mitten im Raum und sah Riku an. Jetzt war Riku auch noch so dreist, ihm zu folgen. „Also bedeute ich dir gar nichts, oder was?“ Inzwischen war Riku innerlich total verletzt und wütend. Sora sah ihn trotzig an. Aber etwas Trauer lag auch in seinem Blick. Er antwortete nicht, sondern schob die Unterlippe etwas nach vorn. >Oh mein Gott. <, dachte Riku. Sora konnte wirklich süß aussehen, wenn er auf Trotzphase war. „Wenn du mir nicht antworten willst, muss ich es eben anders herausfinden.“, sagte Riku. Er packte Sora an den Oberarmen und drückte ihn an die Tür. Soras Blick war mehr als verwirrt. Riku schloss die Augen und… küsste Sora. Gestern Nacht war es ihm klar geworden. Er hatte Sora schon immer geliebt. Liebe ist nicht nur ein Hitzegefühl, wenn man den anderen sieht, man fühlt sich auch geborgen und weiß, dass man sich auf den anderen verlassen kann. Das traf alles auf Sora zu. Denn dieser hatte bei seinem Wutausbruch die Wahrheit gesagt. Immer war der Braunhaarige da, wenn er Probleme hatte. Das rechnete er ihm hoch an. Denn Riku wusste, er war nicht besonders einfach. Aber Sora hatte ihn trotzdem mit all seinen Macken lieben gelernt. Sora riss die Augen auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit dem hier. Nach dem ersten Schock, entspannte er sich und erwiderte den Kuss. Dann schloss er ebenfalls die Augen. Doch eine Frage brannte in seinem Kopf. ´Aber er ist doch noch mit Cloud zusammen, wieso macht er das jetzt? ´ Fast so, als hätte Riku die Frage gehört, löste er den Kuss und sagte: „Mir ist gestern Nacht klargeworden, dass ich Cloud eigentlich gar nicht liebe, sondern nur dich. Mir ist auch klargeworden, dass Liebe mehr ist als ein bisschen Herzklopfen. Und bei dir ist das so. Also möchte ich dir sagen: Sora, ich liebe dich vom ganzen Herzen. Möchtest du mit mir zusammen sein?“ Das waren ein paar Informationen zu viel für Sora. Er musste kurz überlegen und das Gesagte Review passieren lassen. Riku sah ihn flehend an. Dann realisierte der Braunhaarige, fing an zu strahlen, schmiss sich dem Älteren um den Hals und sagte: „Natürlich. Warum fragst du denn so blöd? Sonst hätte ich Cloud doch auch keine geballert.“ Riku erwiderte glücklich die Umarmung. Jetzt musste er es nur noch Cloud vermitteln. Kapitel 37: Was man in einer Woche alles so verpasst ---------------------------------------------------- Sie standen eine ganze Weile so da. Riku und Sora. Sie vergaßen, dass sie nicht allein waren. Na gut, die Tür war zu, aber trotzdem wurde es hinter der Tür, also in der Küche am Esstisch, ein bisschen unruhig. „Ich hab ja schon von Anfang an gesagt: Die beiden sind für einander geschaffen.“, sagte Naminé. „Hmm-mmm“, pflichtete ihr Kairi mit vollem Mund bei. Axel bekam ein schmutziges Grinsen auf sein Gesicht: „Nicht, das Riku jetzt über Sora herfällt. Ich mein, bei ihm könnte es ja passieren und wir würden dann hier sitzen und die tun es nur zwei Meter von uns entfernt.“ Roxas pikste ihm leicht in die Seite, aber da die Rippen ja immer noch nicht ganz wiederhergestellt waren, hatte es einen Effekt von einem vorwurfsvollen Stoß. „AU! Was ist denn?“, fragte der Rotschopf empört. „Denk nicht immer nur an das eine! Außerdem stellst du dir immer alles bildlich vor, das find ich nicht in Ordnung.“, sagte Roxas ein bisschen beleidigt. „Aber, hör mal. Ich stell mir die beiden doch nicht nackt übereinander vor! Die beiden will ich so gar nicht sehen. Dafür hab ich ja dich und das reicht mir vollkommen.“ Er strich Roxas wie bei einer Katze über den Kopf und dieser war wieder versöhnlich gestimmt. Kairi schmiss sich fast weg vor Lachen. Sie war nicht besser als Axel und stellte sich eben auch immer alles bildlich vor. Vielleicht lag es ja auch daran, dass beide rothaarig waren. Wer weiß das schon. Naminé schlug ihr hinten auf den Kopf. „Nur weil Axel das nicht darf, heißt das nicht, dass du den Freifahrtschien hast.“ „Du guckst zu viel Navy CIS.“, sagte Kairi und rieb sich den Kopf. Die Blonde lächelte sie nur unschuldig an. Roxas stand auf. „So, helft mir mal mit Abräumen.“, sagte er in die Runde. Kairi bekam plötzlich große Augen. Axel sah sie fragend an: „Was hast du denn jetzt?“ Anstatt zu antworten, sagte Kairi: „Roooooxyyyy?“ Genannter sah genervt auf. Kairi und Naminé nannten ihn nur so, wenn sie was von ihm wollten. „Machst du heute wieder Spaghetti? Bitteeeeeeeeee.“ Axel sah nun ziemlich irritiert aus. „Ihr wollt das Rox kocht?!?! Hat euch der Verstand verlassen?“ Kairi lachte erneut, ebenso wie die beiden Blonden. „Nein, Rox kann echt gut Spaghetti kochen. Die sind total lecker. Du hast da echt was verpasst.“, sagte Riku, der plötzlich wieder in der Küche stand. Natürlich hatte er Sora an sich geknuddelt. Die Pose war zu eindeutig. Sie waren fest zusammen. Da fiel Axel plötzlich was ein: „Shit. Heute Nachmittag kommen Saix, Zexion und Demyx noch vorbei.“ „WAS?“ Kairi hätte fast ihren Teller fallen lassen. „Na, dein Demdem kommt heute vorbei.“, schmunzelte Sora. Nun war es Axel alles zu fiel. „So, ich möchte jetzt bitte aufgeklärt werden. Wer ist mit wem zusammen und wer will was von wem? Was ist diese Woche passiert?“ Roxas baute sich vor ihm auf: „Also Sora ist anscheinend mit Riku zusammen, ich bin dir zusammen, also ich will was von dir, du von mir, Sora von Riku und Riku von Sora. Cloud war mit Riku zusammen allerdings hat von dieser neuen Beziehung noch keine Ahnung, schätz ich mal. Also will Cloud was von Riku. Vom wem Naminé was will, weiß ich nicht und Kairi hat sich in Demyx verschossen, so das ist der momentane Stand.“ Axel sah reichlich geplättet aus. Roxas hatte diesen Text runter gerattert, als hätte er ein Gedicht auswendig gelernt und aufgesagt. „Okay…“, sagte der Rotschopf langsam. „Ich geh dann mal Kuchen kaufen. Wann wollten die drei denn kommen?“, fragte Naminé. „So um drei.“, sagte Axel leicht abwesend. In seinem Kopf ratterte es. >Kairi will was von Demyx, okay… Ist doch gar nicht schlimm. Heute Mittag gibt es dann bloß die nächste Katastrophe. <, dachte er sich. Naminé sah auf ihre Uhr. Halb zwei. „Okay, ich geh dann mal Kuchen kaufen. Tschüss.“ >Okay, Kairi ist sehr empfindlich was Liebe angeht, also gibt es heute eine riesige Katastrophe! <, dachte sich Axel nun ein bisschen beunruhigt. Kapitel 38: Das Liebesgeständnis -------------------------------- Pünktlich um 15:00 Uhr klingelte es an der Haustür. Axel ging öffnen und keine Minute später saßen Saix, Zexion und Demyx zusammen mit den WG-Bewohnern am Wohnzimmertisch und sie aßen Kuchen und tranken Kakao und Kaffee. Axel sah immer wieder zu Kairi und dann zu Demyx, biss ein Stück ab, sah zu Kairi, trank ein Schluck, sah in die Runde und betete, dass es alles so bleiben würde. Kairi hingegen starrte Demyx regelrecht an. Naminé stieß ihr immer wieder unauffällig gegen das Schienbein. Es war schon ziemlich auffällig und alle hatten es schon mitbekommen. Alle außer Demyx, der viel zu sehr mit seinem Kuchen und Erzählungen beschäftigt war. Doch als sie fertig waren mit essen, musste es auch der Punk mitbekommen. „Kairi?“ Angesprochen schrak aus ihrer Trance und sah ihn nun bewusst an. „Ist irgendwas?“ Schnell schüttelte sie mit dem Kopf. Zexion hingegen, scharfsinnig wie immer, hob wissend eine Augenbraue. Wenn er etwas nicht mitbekam, dann auch kein anderer. „Tu nicht so, als wäre alles in Ordnung.“, sagte der Blauhaarige und nippte an seinem Kaffee. Die Rothaarige sah verstört in die Runde. Die WG-Mitglieder sahen nur mitleidig zurück und Demyx und Saix erwartungsvoll, Zexion eher mit einer Miene, die nichts sagte. „Also, ich wollte es dir sowieso noch sagen, also kann ich das ja auch hier tun…“, fing sie an und sah zu Demyx, „Ich, ich… ich habe… ich habe mich, ich… Ich liebe dich.“ Damit war es raus. Saix sah abwartend zu Demyx und dieser leicht hilfesuchend zu Zexion, der jedoch ebenfalls abwartend ihn ansah. Axel sah auf den Tisch und betete zu allem, was ihm heilig war. Er wusste, wie Demyx jetzt antworten und wie Kairi höchstwahrscheinlich darauf reagieren würde. „Du Kairi. Ich find dich ziemlich nett und als Kumpel-Freundin bist du auch total okay. Allerdings kann ich deine Gefühle nicht erwidern. Ich bin nämlich schon vergeben.“ Kairi sah traurig aus. Sie fragte: „Und an wen bist du vergeben? Ich hab dich nie mit einem anderen Mädchen gesehen. Immer nur mit Saix und Zexion.“ „Ja. Ich bin nämlich mit Zexion zusammen.“ Das war eindeutig zu viel für sie. Ein Mann wurde ihrer vorgezogen. Damit musste eine Frau erst mal fertig werden. Bei Roxas und Axel war es genauso. Mila hatte sich in Roxas verliebt und musste dann erfahren, dass dieser auf das gleiche Geschlecht stand. Für sie war das auch nicht einfach. Damit rechnete ein Mädchen einfach nicht. Kairi war sichtlich den Tränen nahe. Sie stand ohne ein weiteres Wort auf und ging in ihr Zimmer. Naminé folgte ihr. Sie war ja schließlich die kleine Psychologin der WG. Axel fing an das Besteck abzuräumen, wobei Roxas ihm natürlich half. Danach setzten sie sich wieder und Demyx sah betrübt zu Boden, natürlich hielt er Zexions Hand. Saix sah aus wie das fünfte Rad am Wagen. Alle im Raum waren schwul und hatten einen Freund. Nach kurzer Zeit sagte Riku: „Am besten ihr geht jetzt. Fand, dass war trotzdem ein sehr netter Nachmittag.“ Die drei standen auf. „Tja. Dann sieht man sich morgen in der Schule.“, verabschiedete sich Saix für sich alle. Roxas brachte sie zur Tür. Danach saßen die vier Jungs im Wohnzimmer und sahen sich an. Alle wussten, dass Kairi jetzt für die nächsten Tage nicht ansprechbar war und wenn dann total unausstehlich und jeden anmotzen würde. Das könnte ein Spaß werden. Kapitel 39: Ein neues Pärchen ----------------------------- Naminé saß im Unterricht. Es war mal wieder totlangweilig. Aber Biologie war ihr Lieblingsfach und deswegen konnte sie das Thema auch schon in und auswendig. Zum Glück saß sie ja neben Saix. Auch Saix kannte das Thema mehr als zur Genüge und langweilte sich ebenfalls. Also fing er an etwas auf einen Zettel zu kritzeln und schob ihn ihr zu. Interessiert las sie ihn durch. „Hey. Ist dir auch langweilig?“ Schnell schrieb sie zurück. „Ja!“ „Was würdest du sagen, wenn ich dir jetzt sagen würde, dass ich dich mag?“ Etwas verwirrt starrte Naminé den Zettel an. „Wie meinst du das denn?“ „Also… Wenn ich dir sagen würde, dass ich dich mag. Was würdest du dann sagen?“ „Das ich dich auch mag. Wieso fragst du?“ „Erzähl ich dir nach der Stunde.“ >Na toll! <, dachte die Blonde, >Erst so blöd anfangen und jetzt aufhören. < Zum Glück war die Stunde schnell vorbei und Saix zog Naminé in einen Gang, in dem kein Mensch war. „Naminé. Ich wollte dir sagen, dass ich mich in dich verliebt habe.“, sagte Saix und hielt die Hände der Blonden. Diese war erst mal geplättet. >Das hat er jetzt nicht echt gesagt oder? < „Wow.“, mehr bekam sie nicht heraus. Saix sah sie an. Etwas bittend und flehend. Naminé schmiss sich dem Blauhaarigen an den Hals. Ihr nächster Ton war ein Kreischen. Saix legte leicht seine Hände auf ihren Rücken und wartete einfach. Naminé löste sich wieder von ihm und sagte: „Ich liebe dich auch.“ Saix lächelte erleichtert und küsste sie sanft. Die Blonde schlang ihre Arme um seinen Hals und er seine um ihren Oberkörper. Nach einigen Sekunden lösten sie sich wieder und Saix meinte: „Wir sollten in die Mensa gehen. Sonst kriegen wir gar kein Essen mehr.“ Naminé nickte und sie gingen Hand in Hand in die Mensa. In der Mensa saßen alle mehr oder weniger fröhlich zusammen. Axel, Roxas, Riku, Sora, Kairi, Zexion und Demyx. Alle waren guter Dinge, Kairi hatte natürlich noch ihren Herzschmerz, aber so richtig stören tat es keinen, da sie es auch versuchte zu verbergen, um keinem ihre Gefühle und Launen aufzudrücken. Roxas sah sich um und sagte: „Wo sind denn Saix und Naminé?“ Zexion und Demyx schmunzelten sich zu und Demyx antwortete: „Saix macht gerade Naminé ein Liebesgeständnis.“ Allen fielen fast die Augen aus. „Saix hat sich verliebt?“, fragte Axel leicht ungläubig. Die eigentliche Frage verstand jeder: Saix kann lieben? „Ja. Er hat alles gestern Abend noch geplant.“, grinste Demyx. Wie aufs Stichwort kamen Naminé und Saix mit ihren Tabletten an den Tisch und setzten sich. Alle starrten sie an. Saix fragte: „Habt ihr irgendwas?“ Alle schüttelten gleichzeitig ihren Kopf, wanden aber ihren Blick nicht ab. „Seid ihr sicher?“, fragte Naminé. Sie hatte es nicht gern angestarrt zu werden. Alle nickten und Zexion wandte sich an Saix. „Und?“ „Ist alles klar.“, grinste Saix und nahm Naminés Hand. Die Blonde lächelte ebenfalls. Die Situation war eindeutig. Jetzt hatten alle einen Partner… außer Kairi. Diese stand auf und ging. Im Liebeskummer war so etwas ja auch nicht gerade das Richtige. „Hoffentlich kriegt Kairi sich wieder ein.“, sagte Sora und sah ihr nach. „Passt schon.“, meinte Riku nur und nahm einen herzhaften Bissen Nudeln. Sora pikste ihm in die Seite. „Wie kannst du nur so herzlos sein?“ „Ist angeboren. Meine Seele ist absolut böse und von der Dunkelheit zerfressen.“, grinste er zurück. Sora sah ihn böse an. „Sie ist auch deine Kindheitsfreundin!“ „Jupp, stimmt genau. Und deswegen lass ich sie jetzt auch in Ruhe, weil ich weiß, wie sie austicken kann.“ „Hmm. Stimmt. Dann lassen wir sie halt in Ruhe.“, gab sich Sora geschlagen. Kapitel 40: Eine längst überfällige Entschuldigung -------------------------------------------------- Als sie fertig waren mit Essen, hatten sie noch eine gute viertel Stunde Zeit. Axel sagte in die Runde: „Ich geh dann mal, man sieht sich zu Hause.“ Damit ging der Rotschopf. Die anderen sahen sich etwas verwundert an, doch beließen es dabei. Sie verabschiedeten sich von einander und gingen in ihre Stunden. Axel ging in Richtung Naminés Klassenraum. In ihrer Klasse waren neben Zexion, Demyx und Saix auch Xemnas, Marluxia und Lexaeus. Da er sie nicht in der Mensa gesehen hatte, vermutete er sie hier. Der Weg wurde etwas beschwerlich. Er lief schnell und ohne Pausen, was er noch nicht getan hatte. So kurz nach seinem Unfall sollte er es wohl auch nicht machen, aber er wollte Xemnas auch nicht verpassen. Seine Entschuldigung war jetzt auch schon eine Woche überfällig. Naja, eigentlich schon anderthalb Jahre. Bei dem Gedanken bekam Axel wieder große Schuldgefühle. Er war vor der Klassentür angekommen. Er holte tief Luft und öffnete die Tür. Wie erwartet starrten alle, die sich im Raum befanden, zur Tür und sahen dann wieder weg. Die meisten jedenfalls. Ein paar Mädchen guckten ihn natürlich weiter an. Auch Xemnas, Marluxia und Lexaeus blickten zu ihm. Mit gespielten Selbstbewusst ging Axel zu Xemnas und fragte: „Kann ich kurz mit dir reden? Allein?“ Xemnas sah ihn komisch an, nickte aber kurz und sie gingen vor die Tür. Vor der Tür musste sich Axel sich erst einmal an die Wand lehnen. Er hätte den Weg doch nicht so schnell gehen sollen! Xemnas sah ihn fragend an. „Gleich…“, sagte Axel ohne Atem, „Gebrochene Rippen sind nicht besonders toll. Solltest du nicht nachmachen.“ „Hatte ich auch nicht vor.“, antwortete der Silberhaarige monoton. Axel schluckte trocken und stellte sich wieder aufrecht hin. „Also, warum ich mit dir reden wollte“, fing er an, „Ich wollte das ja eigentlich schon vor einer Woche machen, aber da kam so ein kleiner Autounfall dazwischen. Also, ich wollte mich für mein Verhalten in den letzten Jahren entschuldigen. Ich weiß, dass macht nichts ungeschehen oder so… aber nachdem du bei mir zu Hause warst, da hab ich nachgedacht und naja… du hast vollkommen Recht. Ich hab mich echt scheiße benommen und alles. Also, es tut mir echt Leid, ´tschuldige.“ Xemnas sah ihn weiter an. Axel machte eine unbeholfene Geste, also sagte er: „Okay. Unsere Freundschaft wird das wohl nicht mehr retten oder wieder aufleben lassen, aber ich glaube, dass du es ernst meinst. Ich werde das Kriegsbeil begraben.“ Sie sahen noch kurz an und jeder ging wieder seine Wege. Xemnas seinen Kurs und Axel in seinen. In der Klasse ging Xemnas wieder zu Marluxia und Lexaeus. Sie fragte natürlich sofort, was Axel wollte. Xemnas antwortete: „Er hat sich entschuldigt.“ Marluxia sah ihn an. „Er hat sich selbst Fehler eingestanden?“ „Ja.“ „Und du?“ „Habe es zur Kenntnis genommen.“ „Werden wir ihn jetzt in Ruhe lassen?“ „Ja.“ Lexaeus Kommentar war bloß: „Wurde ja auch Zeit.“ Aber auf ihn hörten die beiden ja sowieso nie. Kapitel 41: Die Klassenfahrt ---------------------------- Roxas saß in seinem ach so geliebten Kurs, Kochen. Zum Glück hatte er ja Demyx. Aber eine große Hilfe war er auch nicht. Die Lehrerin war noch nicht da und so redeten sie. Die Mädchen mieden ihn. Aber er hatte ihnen nun mal den Schulschwarm weggeschnappt und das verziehen Mädchen nicht so einfach. Demyx beschwerte sich über Zexion, schon geschlagene zehn Minuten: „Es ist ja nicht so, dass ich Zexy nicht liebe oder so, aber ein bisschen weniger Lesen könnte er schon. Und er könnte ja auch mal ein bisschen fröhlich sein und Gefühle zeigen. Er ist immer so ernst. Und wenn er Späße macht ist das immer so sarkastisch oder zynisch. Naja, immerhin welche, aber trotzdem. Das kann doch nicht sein. Stell dir doch mal vor, du würdest die ganze Zeit ernst sein oder Axel würde es, oder Sora oder Riku oder Kairi oder Naminé. Das ist nicht auszuhalten, sag ich dir. Was soll ich denn machen?“ Roxas schrak hoch. Er hörte Demyx schon länger nicht mehr zu und nun sollte er antworten. „Ähm.“, fing er an. „Jaaa… So war er halt schon immer. Jedenfalls solange ich ihn kenn. Also musst du doch so, wie er ist, lieben gelernt haben. Also was hast du jetzt dagegen?“ Darauf wusste Demyx dann keine Antwort. Aber es kam auch endlich die Lehrerin. Die Klasse verstummte und die Lehrerin legte gar nicht erst ihre Tasche ab, sondern fing sofort an zu sprechen: „Also, alle zehnten Klassen haben jetzt Klassenlehrerunterricht. Geht wieder in eure Klassenräume.“ Damit verschwand sie auch schon wieder. Roxas sah Demyx an und dieser sah nicht minder verwirrt aus, wie sich der Kleinere fühlte. Aber natürlich stand er sofort auf und schnappte sich seine Tasche. Er wollte so wenig Zeit wie möglich mit den Mädchen verbringen. „Tschüss Demyx.“, sagte er zum Abschied und ging schnell in seinen Klassenraum. Dort war er der erste und er setzte sich an seinen Platz. Nach ein paar Minuten trudelten auch schon Sora und Riku als nächste ein. Sie setzen sich ebenfalls an ihre Plätze und Sora fragte: „Was meint ihr wollen die Lehrer?“ „Werden wir sehen.“, sagte Riku. Es dauerte fünf Minuten bis alle Klassenkameraden anwesend waren und auch ihre Klassenlehrerin trudelte auch ein. Sie setzte sich ans Pult und sagte: „So. Die Schule hat beschlossen die Abschlussfahrt der zehnten Klassen schon auf nächste Woche anzusetzen. Wir werden also in genau sieben Tagen, Montag, wegfahren.“ „Und wohin?“, fragte jemand. „Wir fahren nach Twilight Town.“ „Nicht Ihr ernst?“, rief Roxas aus. „Doch mein voller Ernst. Wieso? Ist es so schlimm?“, fragte die Lehrerin leicht sauer. „Nein überhaupt nicht.“, sagte Roxas leiser. Sie hatten nie gefragt, wo Roxas herkam und wussten nicht, dass Twilight Town seine Heimat war oder ist. Roxas freute sich. Die Abschlussfahrten liefen an dieser Schule recht locker ab. Es gab kein Programm wie auf den anderen Fahrten. Sie konnten eine ganze Woche, naja mehr fünf Tage, wenn man die zwei Tage für An- und Abreise abzog, tun und lassen, was sie wollten und Roxas müsste nicht irgendwie Zeit verschwenden mit Gebäude oder Einkaufszentren suchen. Die Lehrerin teilte Zettel mit Kosten und benötigten Utensilien aus und besprachen es noch kurz. Anschließend durften sie nach Hause. Eine ganze Stunde früher. Roxas´ Tag wurde doch noch gut. Er hasste Kochen über alles und das war ausgefallen und er würde eine Woche in Twilight Town sein. Besser konnte es nicht mehr werden. Doch eine Sache gab es. Es fuhren immer alle Klassen aus dem Abschlussjahrgang gleichzeitig an den gleichen Ort auf Abschlussfahrt. Er würde mit seinen besten Freunden wegfahren und… hach es konnte nicht mehr besser werden. Zu Hause waren Sora, Roxas und Riku die ersten. Also fingen sie schon mal an Essen zu kochen. Als es fertig auf dem Tisch stand, kamen auch Axel, Naminé und Kairi an. Die WG setzte sich und aß. Schließlich fragte Roxas die Mädchen und Axel: „Und was haltet ihr von der Klassenfahrt?“ Kairi sagte: „Wird bestimmt lustig. Wir machen die Stadt unsicher.“ Naminé meinte: „Es soll eine sehr schöne Stadt sein.“ Natürlich gab Axel dem ganzen einen Dämpfer: „Ich hab gehört, dass soll das letzte Kaff sein und von zwei Straßengangs unsicher gemacht werden.“ Roxas guckte ihn schief an. „Du warst doch da noch nie.“ „Nö, aber man hört davon.“ „Wie das denn bitte?“, fragte Roxas leicht sauer. „Naja, meine Tante macht da öfter Urlaub und erzählt davon.“ „Wie oft denn?“, fragte Roxas nach. „So einmal im Monat. Haben da eine Art Ferienhaus.“ >Oha, das muss diese komische Tante sein, die sich immer über alles beschwert hat. Wegen der hatten wir vielleicht Ärger. <, dachte Roxas. Erzählen, dass er dort gewohnt hatte, wollte er nicht. Die würden blöd gucken, wenn er dort sein Wissen präsentieren konnte. „Naja, wir werden es sehen.“, sagte der Blonde. Riku meinte: „Ach, wenn da jemand blöd kommt, dann kontern wir einfach. Das wird schon werden.“ „Jupp.“, pflichteten ihm Sora und die Mädchen zu. Kapitel 42: Anreise und Wiedersehen ----------------------------------- Endlich war es soweit. Es war Montag und die WG stand zusammen mit dem Abschlussjahrgang am Bahnhof. Zudem waren auch sechs Lehrer anwesend. Jeweils ein männlicher und ein weiblicher Lehrer pro Klasse. Es war gerade einmal 8:00 Uhr und Roxas und Axel standen mehr schlafend als wach am Bahnstieg. Doch Roxas´ Müdigkeit war wie weggeblasen, als der Zug kam. Drängelnd und schuppsend trat der Jahrgang in den Zug und setze sich in ihr reserviertes Abteil. Die Lehrer machten eine Ankündigung: „Also, wir fahren jetzt gute acht Stunden. Danach kommen wir am Twilight Towner Hauptbahnhof an. Dort müssen wir in eine Straßenbahn umsteigen und fahren zum Abendrotviertel. Von dort gehen wir zu Fuß zu unserem Hotel. Habt ihr das alle verstanden?“ Alle stimmten murmelnd zu und schon setzte sich der Zug in Bewegung. Roxas war aufgeregt, aber die Aufregung legte sich in der halben Stunde Fahrt. Nach weiteren ein und halb Stunden war es totlangweilig. Schließlich erklang die wohlbekannte Stimme, die sagte: „Endstation, Twilight Town. Der Zug hält hier. Sie haben Anschlusszüge nach Halloween Town und Destiny´s Island. Bitte achten sie darauf, keine Gepäckstücke liegen zu lassen.“ Roxas sprang auf und klaubte seine Sachen zusammen. Axel sah ihn lächelnd an: „Roxy, was bist du denn so voller Elan?“ Angesprochener lächelte zurück: „Wirst du schon noch erfahren.“ Der Zug hielt und sie stiegen schnell ihn die Straßenbahn zum Abendrotviertel um. Roxas hatte sich einen Fensterplatz ergattert und vor allem und jedem verteidigt. Wie ein kleines Kind sah hinaus und freute sich. Seine Freunde nahmen es mit einem Lächeln hin. Twilight Town hatte sich nicht verändert, was Roxas noch glücklicher machte. Einmal glaubte er sogar Bekannte gesehen zu haben. Im Hotel lief es ziemlich unspektakulär ab. Es gab Vierer- und Sechserzimmer. Axel, Roxas, Sora und Riku schnappten sich natürlich ein Viererzimmer. Mit Naminé und Kairi konnten sie ja schlecht in ein Zimmer. Schnell packte Roxas seine Sachen aus und rannte auch schon aus dem Zimmer. Axel und die anderen beiden sahen ihm verwundert hinterher. „Was hat er denn?“, fragte Sora. „Keine Ahnung.“, sagte Axel. Roxas meldete sich bei einem Lehrer ab und trat auf die Straße. Er atmete tief ein und aus. Dann lief er, so schnell er konnte, zum Abendrothügel. Am liebsten hätte er den Weg mit seinem Skateboard bestritten wie früher, aber es hatte einfach nicht mehr in seinen Koffer gepasst. Auf dem Hügel lehnte er sich über den Zaun und rief laut: „ICH BIN WIEDER DA!“ Anschließend ließ er sich auf den Rücken fallen und betrachtete die Wolken. Aber schnell wurde die Ruhe durchbrochen. „Nein. Roxas ist wieder da.“, sagte eine schneidende Stimme. Roxas drehte sich um und sah Cifer, Raj-Jin, Fuj-Jin und Vivi. Roxas grinste: „Ja, ich bin wieder da und morgen ist das Struggle-Turnier. Wir werden euch fertig machen.“ „Dazu müssten Hayner, Pence und Olette wissen, dass du da bist.“ Roxas sprang auf. „Wo sind sie denn?“ „Na, wo wohl?“ Roxas grinste und verabschiedete sich. Er freute sich, dass er und seine Twilight-Town-Freunde mit Cifer und seiner Bande Frieden geschlossen hatten, bevor er umgezogen war. Die Feindschaft lebte nur in den Struggle-Turnieren wieder auf. Roxas war einer der besten Kämpfer Twilight Towns. Schnell lief der Blonde zum Bahnhof. Als er den Berg hinunterlief, wünschte er sich sein Skateboard. Schnell sprang er in die Straßenbahn und fuhr zum Hauptbahnhof. Seine alten Freunde konnten nur am Treffpunkt sein. Im Zentrum lief Roxas erst einmal über das Tram-Forum. Er musste der netten Verkäuferin vom Souvenirshop hallo sagen. Er war ihr Stammkunde gewesen. Danach lief er zum Treffpunkt. Vor dem Eisengitter blieb er andächtig stehen. Dahinter hörte er schon die Stimmen. Hayner beredete wohl die Strategie zum Turnier. „… aber trotzdem. Uns fehlt immer noch ein Mann!“ Roxas trat durch das Gitter. „Vielleicht könnte ich ja aushelfen.“, sagte er. Hayner, Pence und Olette sahen zu ihm. Hayner rieb sich die Augen und guckte, als ob er schielen würde. Pence saß da und starrte einfach. Olette reagierte als erste. Schreiend sprang sie auf. „ROXAS!“, rief sie und sprang dem Blonden in die Arme. „Olette.“, erwiderte der Blonde glücklich. „Roxas.“, sagte auch Pence und klopfte ihm auf die Schulter. „Pence.“ Auch Hayner kam zu ihm und wuschelte ihm durch die Haare. „Roxas, altes Haus.“ „Schön euch alle wiederzusehen.“, grinste Roxas. „Warum hast du nicht geschrieben oder angerufen, dass du kommst?“, fragte Olette vorwurfsvoll. „Sollte eine Überraschung sein.“, sagte der Blonde. „Und was machst du hier?“, fragte Pence. „Wir haben unsere Abschlussfahrt und die ist hierher. Wir wohnen in diesem Nobelhotel im Abendrotviertel. Da bin natürlich sofort erst einmal zum Abendrothügel und dann hab ich Cifer getroffen und ihn gesagt, wir machen ihn morgen fertig beim Turnier.“ „Genau!“, pflichtete Hayner ich zu, „Mit Roxas im Team können wir gar nicht verlieren. Aber Roxas, das Turnier fängt schon jetzt gleich an.“ „Worauf warten wir dann noch? Lasst uns siegen.“, sagte Olette und sie liefen zum Tunierplatz. Kapitel 43: Das Struggle-Turnier -------------------------------- So schnell sie konnten, liefen Roxas, Hayner, Pence und Olette zum Turnierplatz. Völlig außer Atem kamen sie an und mussten erst einmal nach Luft schnappen. Cifer und seine Bande sahen sich das Bild belustigt an. „Na Hayner. Biste jetzt schon am Ende?“, fragte Cifer. Sofort richtete sich Hayner auf und funkelte den Größeren an. „Nein! Wir machen dich fertig.“ Der Schiedsrichter kam zu ihnen herüber. Er sagte: „So. Es hat sich noch zwei Gruppen angemeldet. Damit sind wir sechzehn Teilnehmer. Das Turnier beginnt mit euren beiden Gruppen. Vivi gegen Hayner, Pence gegen Cifer, Olette gegen Fuj-Jin und Roxas gegen Raj-Jin. Die Verlierer treten als eine neue Gruppe gegen die Verlierer aus dem zweiten Lauf an. Ebenso bilden die Gewinner eine neue Mannschaft und treten gegen die andere Gewinner-Mannschaft an. Die zweite Runde wird vier gegen vier sein. Also, wenn die beiden Damen in den Ring bitten dürfte.“ Der Schiedsrichter stellte sich an den Ring und Olette und Fuj-Jin gingen mit ihren Schlägern in Position. Nach ein paar Minuten war das Match entschieden. Fuj-Jin hatte gewonnen, was nicht verwunderlich war. Olette kämpfte nur, wenn ein Mann noch gebraucht wurde. Nun kamen Pence gegen Cifer. Auch dort sah das Match nicht besonders anders aus. Pence kämpfte nun mal auch nicht, nur in besonderen Situationen. Zudem war Cifer der gegenwärtige Titelverteidiger im Struggle-Einzel-Turnier. Dann kamen Hayner gegen Vivi. Vivi war schon ein guter Kämpfer, aber gegen Hayner hatte er keine Chance. Nach zehn Minuten war das Match entschieden. Hayner kam mit einer strahlenden Miene wieder vom Ring hinunter. Schließlich kam Roxas gegen Raj-Jin. Raj-Jin war zwar verdammt viel größer und hatte auch mehr Muskeln, aber Roxas war schneller und wendiger. Somit hatte sich das Match auch schnell entschieden. Es dauerte zwar länger als das von Hayner, aber die Zeit war nicht entscheidend. Der Schiedsrichter kam zu den acht Teilnehmern. „So, in der Mannschaft, die um den dritten Platz kämpft, sind: Olette, Pence, Vivi und Raj-Jin. In der Mannschaft um den ersten Platz: Fuj-Jin, Cifer, Hayner und Roxas. Damit kommt jetzt der zweite Lauf. Dabei dürft ihr nicht zugucken. So sind die Vorschriften. Bitte geht solange in ein Cafe.“ Die acht Teilnehmer gingen vom Turnierplatz. Hayner überlegte laut: „Wer wohl die anderen acht sind? Wir sind doch die einzigen in T-Town, die Struggle spielen.“ T-Town, so nannten die Bewohner Twilight Town, weil Twilight Town ein langes Wort war. Roxas antwortete: „Wir sind hier ja auf Klassenfahrt. Gibt genug, die sind angemeldet haben könnten. Aber dann sind das alles Anfänger. In Traverse gibt es kein Struggle.“ „Dann haben wir den ersten Platz schon fast sicher.“, sagte Cifer, „Auch wenn wir sie nicht unterschätzen sollten.“ Sie stimmten zu. Gemütlich gingen Axel, Sora, Riku, Naminé, Kairi, Xemnas, Lexaeus und Marluxia zum Turnierplatz. Die Stimmung war ganz locker. Sie hatten sich ebenfalls für das Struggle-Turnier angemeldet. Da die Gruppe von Xemnas aber nur aus drei Leuten bestand und in den Anmeldgruppen mindestens eine weibliche Person sein musste, hatten sie Naminé gefragt, ob sie bei ihnen in der Mannschaft spielen würde und da bei der WG eh einer zu viel war, hatte sie zugesagt. Roxas hatten sie nicht mehr gesucht, da dieser ja einfach wegerannt war und da liefen sie ihm nicht hinterher wie ein Hund. Verpasste er eben das Turnier. Am Platz kam Schiedsrichter zu ihnen. Er erklärte die Regeln und wie es ablaufen würde. „So, gegeneinander treten an: Axel gegen Lexaeus, Sora gegen Xemnas, Riku gegen Marluxia und Kairi gegen Naminé. So, bevor wir anfangen, möchte ich euch einen Tipp geben. Egal, ob ihr in die Mannschaft um den dritten oder um den ersten Platz kommt, ihr kämpft gegen die besten Spieler von ganz Twilight Towns. Der gegenwärtige Titelverteidiger im Einzel-Struggle ist in der Mannschaft um den ersten Platz. Genug geredet, ich bitte die beiden Damen in den Ring. Naminé und Kairi gingen in Kampfposition und schon ging es los. Sie lieferten sich ein großartiges Match. Es war nicht so hart, wie im ersten Lauf, aber sie waren eben blutige Anfänger. Die beiden waren ungefähr gleichstark und am Ende gewann Kairi ganz knapp. Anschließend kamen Sora und Xemnas. Xemnas war muskulös und Sora eher schmächtig. Darum verlor der Braunhaarige auch. Böse war er Xemnas nicht, dieser hatte sehr fair gekämpft. Nun kamen Riku und Marluxia. Beide waren etwa gleichgroß und gleichmuskolös. Doch Riku gewann haushoch. Lag vielleicht an seinem Fechtkurs von vor einem Jahr. Schließlich kamen Axel gegen Lexaeus. Lexaeus war ein gutes Stück größer als Axel und auch breiter, aber Axel gewann schon nach ein paar Minuten. Der Schiedsrichter kam auf sie zu. „Also in der Gruppe um den dritten Platz sind: Lexaeus, Sora, Marluxia und Naminé. In der Gruppe um den ersten Platz sind: Axel, Xemnas, Riku und Kairi. Ich muss die Gewinner-Mannschaft bitten zu gehen. Nur der Kampf um den ersten Platz ist öffentlich. Ich hab aber noch eine Frage, ihr habt doch bestimmt schon von den beiden Banden hier gehört?“ Sie nickten, Axel antwortete: „Ja, die sollen sich doch regelmäßig prügeln und die Stadt unsicher machen.“ „Nun, sie haben Frieden geschlossen und geprügelt haben sie sich im Struggle. Einer von ihnen war weggezogen, ist aber wieder da und tritt auch an. In der Gewinnergruppe sind die besten. Die werden hart zu schlagen sein.“ Nachdenklich nickten sie und die Gewinnermannschaft ging. Gemütlich saßen die acht Twilight Towner in einem Cafe und fragten Roxas Löcher in den Bauch. Wie das Jahr war und alles dergleichen. Hayner sagte mit einem Grinsen: „Und wie sieht es in der Liebe aus? Endlich ein Mädchen gefunden?“ Bevor Roxas mit Axel zusammen kam, hatte sich der Blonde ja für hetero gehalten. Der Blonde lief leicht rot an und senkte den Kopf. „Ich bin mit einem Typen zusammen.“, sagte er kleinlaut. Die sieben anderen staunten nicht schlecht. „Wir wussten ja gar nicht, dass du auch auf Jungs stehst.“, sagte Olette. „Hab ich auch herausgefunden, als er mich einfach geküsst hatte.“ „Naja, solange du glücklich bist.“, sagte Olette mit einem Lächeln, „Den musst du mir aber mal zeigen. Ich muss doch gucken, ob du auch Geschmack hast.“ Sie lachten. „Natürlich, nach dem Turnier.“, grinste Roxas. Er war froh, dass sie es akzeptieren ohne was zu sagen. Ein Mann von Turnier kam und holte die Mannschaft um den dritten Platz. Auf dem Platz standen sich die beiden Gruppen gegenüber. Auf der einen Seite Olette, Vivi, Pence und Raj-Jin, auf der anderen Seite Lexaeus, Sora, Marluxia und Naminé. Sora und Naminé schluckten bei dem Anblick von Raj-Jin. Wenn dieses Muskelpaket besiegt worden ist, wie sahen dann die aus der anderen Mannschaft aus. Ebenso schluckten Olette und Pence bei dem Anblick von Lexaeus und dachten genau dasselbe. Der Schiedsrichter sagte: „Es ist ein Kampf vier gegen vier. Ihr könnte jeder jeden angreifen. Da gibt es keine Regeln. Verloren hat die Mannschaft, bei der zuerst alle K.O. sind.“ Damit betraten die acht den Ring und stellten sich gegenüber auf. Das Startsignal ertönte. Die Twilight Towner blieben stehen und warteten. Das war die Strategie, die fast alle benutzen, die Ahnung vom dem Sport hatten. Sora rannte voller Tatendrang auf Pence zu und attackierte ihn. Pence verteidigte sich erfolgreich und landete einen erfolgreichen Treffer. Sora taumelte zurück und ging in Deckung. Währenddessen lieferten sich die beiden Muskelpakete Lexaeus und Raj-Jin ein Match und ignorierten alle anderen. Sie hieben aufeinander ein, als ginge es um Leben und Tod. Lexaeus war überraschend stark für Raj-Jin und es ging in einem Doppel-K.O. aus. Damit waren noch Pence, Vivi, Olette, Sora, Marluxia und Naminé im Ring. Naminé hatte fasziniert Lexaeus zugeguckt und Olette nicht bemerkt, die sich hinter sie gestellt hatte und zum Schlag ausholte. „Vorsicht! Naminé, hinter dir!“, schrie Sora und ging zum Angriff gegen Pence. Naminé drehte sich schnell um und schaffte es dem Schlag auszuweichen. Sofort setzte Olette hinterher und es war ein Schlagen und Ausweichen. Die Blonde schaffte es ein paar Treffer zu landen, steckte dann aber auch welche ein. Mit einem Schlag auf den Arm, war Olette besiegt. Doch sofort sprang Vivi zu Naminé und schlug ihr in die Seite. Damit war auch sie am Ende und verließ den Ring. Somit stand es zwei zu zwei. Sora attackierte Pence ohne Unterlass und nach ein paar weiteren Minuten musste auch Pence aufgeben. Somit war Vivi allein gegen Marluxia und Sora. Vivi wurde die ganze Zeit von dem Rosahaarigen in die Mangel genommen. Jetzt hatte er zwei Gegner und der Kleine schaffte es sogar noch Sora K.O. zu hauen, bis er schließlich selbst fiel. Pence grinste, als sie alle sich gratulierend die Hände reichten. „Geschlagen von ein paar Touristen. Wenn das Cifer erfährt.“ Die Einheimischen lachten, genauso wie die Touristen. Olette und Naminé bauten eine Bekanntschaft auf. Inzwischen tauchten auch viele Leute auf, um dem Finale zuzusehen. Axel, Xemnas, Riku und Kairi kamen und der Schiedsrichter stellte sich in den Ring. „Herzlich Willkommen.“, sprach er ihn das Mikrofon, „Schön, dass Sie alle hier erschienen sind, zum Finale der Struggle-Gruppen-Meisterschaft von diesem Jahr.“ Tosender Beifall. „Heute haben wir komplett andere Mannschaften als üblich. Eine Klassenfahrt residiert hier und von ihnen haben sich auch ein paar angemeldet. Lasst uns die Neueinsteiger in diesem Sport begrüßen. Hier sind Kairi, Riku, Axel und Xemnas.“ Die Genannten traten in den Ring. Es gab anerkennenden Beifall. Der Schiedsrichter fuhr fort: „Und nun lasst uns die besten Kämpfer ganz Twilight Towns begrüßen. Sie sind unschlagbar und liefern sich die heißesten Kämpfe überhaupt. Ihr Ruf geht bis in andere Städte. Hier sind: Hayner, “ Die Menge klatsche laut auf, lauter als bei der Vorgruppe, als der Blonde den Ring betrat. „Fuj-Jin, “ Besonders die männlichen Zuschauer johlten auf, als die Lilahaarige in den Ring trat. „den gegenwärtigen Titelverteidiger im Einzel-Struggle, Cifer, “ Man hörte kreischen und jubeln. Ein Fanclub schrie laut seinen Namen und sonstige Bewunderungen. „und nicht zu vergessen, Roxas!“ Wieder gab es tosenden Beifall. Natürlich auch große Augen von Axel und den anderen Traversianern. „In einer viertel Stunde beginnt das Spektakel. Ich bitte Gruppen noch einmal aus dem Ring, damit sie ihre Strategie besprechen können, oder ähnliches. Die Regeln sind wie immer dieselben. Es wird vier gegen vier gekämpft. Wer wen angreift ist egal.“ Erneut Beifall und die Finalisten verließen den Ring. Roxas ging zu Olette und sagte: „Du wolltest doch meinen Freund sehen.“ Er drehte sich um und deutete auf den Rothaarigen. „Der da mit den roten Haaren.“ Olette fielen fast die Augen aus. „Boa, der ist heiß! Leihst du ihn mir mal aus?“ Sie lachten. Naminé stand immer noch neben Olette. Sie fragte: „Wie? Warum machst du hier mit? Wieso bist du einer der besten Kämpfer hier?“ Die anderen WG-Mitglieder standen nun auch bei ihnen und wollten auch eine Antwort. Roxas lächelte: „Ich hab hier gewohnt, bevor wir umgezogen sind. Das sind meine Freunde Olette, Pence und Hayner. Und das sind Cifer, Fuj-Jin, Raj-Jin und Vivi. Wir sind Axels tolle ´Gangs, die die Stadt unsicher machen und sich dauernd prügeln´.“ Sora stand mit großen Augen da. Er hatte sicher alles erwartet nur nicht das. Auch Riku sah verwundert aus, er guckte sich immer die Struggle-Weltmeisterschaft im Fernsehen an und wollte auch mal so groß rauskommen, aber da es keinen Struggle-Club in Traverse gab, hatte er zum Ersatz mit Fechten angefangen, was er schnell wieder aufgegeben hatte, da es kein Vergleich zum Struggle ist. Und nun kannte er tatsächlich einen der besten Struggle-Spieler aus dem Nachwuchs, wenn man es so nennen konnte. Auch die anderen sahen verwundert aus. Axel fragte vorwurfsvoll: „Warum hast du uns das denn nie erzählt?“ „Ich dachte, das interessiert euch nicht. Ihr habt ja nie gefragt.“, kam die schlichte Antwort. „Schluss mit Fragen. Wir wollen noch unsere Strategie besprechen.“, unterbrach Cifer sie ernst. Für ihn war jedes Struggle-Match, und wenn es nur Training war, absolut ernst und er bereitete sich tipp topp darauf vor. „Okay, wir gehen schon.“, sagte Riku und sie gingen, um auch ihre Strategie durchzusprechen. Roxas sagte zuerst etwas: „Wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Am besten gehen wir ran, als wären es Profis.“ „Das sollte man immer machen.“, erwiderte Cifer. „Genau.“, stimmte Fuj-Jin zu. „Fuj-Jin, du kümmerst dich um das Mädchen. Hayner, du um diesen Silberhaarigen.“, sagte Cifer. „Welchen denn von ihnen? Sind zwei.“, fragte Hayner gleich. „Den, mit den glatten Haaren. Roxas, du kümmerst dich um den Rothaarigen. Ich nehm denn anderen Silberhaarigen.“, äußerte Cifer noch und schon sollten sie zurück in den Ring. Der Schiedsrichter eröffnete das Finale: „So, nun beginnt es endlich. Möge der Bessere gewinnen.“ Die Menge klatsche und schrie. Wie schon in der Runde vorher, warteten die Twilight Towner ab. Xemnas ging sofort zum Angriff über. Er wollte auf Hayner gehen, doch Cifer trat dazwischen, so wie sie es besprochen hatten. Xemnas war nicht Hayners Gegner. Hayner nutzte es und sprang auf Riku zu. Riku wich gekonnt aus und Hayner setzte nach. Er ließ Riku keine Sekunde Ruhe. Währenddessen attackierte Fuj-Jin Kairi erbarmungslos. Sie schlug nach ihr in einer Raserei, dass die Rothaarige nicht ausweichen konnte und sämtliche Schläge parieren musste. Ihre Arme erzitterten bei jedem Hieb mehr. Axel wollte ihr zur Hilfe kommen, was Roxas ihm nicht erlaubte und sich in den Weg stellte. Roxas teilte ein paar nicht besonders ernst gemeinte Stichhiebe aus, um Axel nach hinten zu treiben. Es klappte mehr oder weniger. Axel setzte allerdings schnell zum Gegenangriff an, doch Roxas hatte damit gerechnet und wich schnell und leicht aus. Cifer schlug schnell und ohne Pause auf Xemnas ein. Dieser konnte nicht alle Hiebe abwehren, geschweige denn ebenfalls angreifen. Cifer war nicht umsonst Titelverteidiger. Somit war Xemnas der erste, der nicht mehr weiterkämpfen konnte. Hayner rannte weiter hinter Riku her ohne müde zu werden. Er versuchte Riku in eine Ecke zu treiben, was er nicht schaffte, allerdings wurde Riku langsam müde. Plötzlich tauchte Cifer neben Riku auf und stellte ihm ein Bein, dass dieser hinfiel. Hayner schlug ihm in die Seite und auf Arme und Beine. Es war ein gemeiner Zug, doch erlaubt. Somit war Riku der nächste, der K.O. war. Roxas wich weiteren Schlägen von Axel aus. Axels Schläge waren für einen Anfänger nicht schlecht, aber nicht gut genug um Roxas in Bedrängnis zu bringen. Schnell setzte Roxas ein paar gezielte Hiebe an und alle landeten an den bestimmten Stellen. Es tat ihm Leid, seinen Freund zu schlagen, aber dieser hatte auch kein Mitleid gezeigt, vielleicht weil der Rothaarige noch nicht einmal getroffen hatte. Fuj-Jin schlug weiter auf Kairi ein. Sie standen noch an der Stelle, wo sie am Anfang des Matches gestanden hatten. Cifer sah kurz zu ihnen, tat allerdings nichts. Fuj-Jin würde schon alleine mit Kairi fertig werden. Plötzlich ging die Lilahaarige aus ihrer Raserei heraus und schlug eine schnelle Finte, die Kairi den Rest gab. Damit war Axel der letzte auf dem Feld und die Twilight Towner waren noch vollzählig. Er bemerkte es so am Rande und verstand, warum der Schiedsrichter sie so oft gewarnt hatte. Aber das sein kleiner Roxas dabei war, ihn ohne Mühe fertig zu machen, ging ihm ziemlich an die Nieren. >Ich werd jawohl wenigstens einen fertig machen können! <, dachte er und sprang schnell von Roxas weg auf Hayner zu. Dieser jedoch wich halb aus und ließ Axel volle Kanne gegen seine Seite laufen. Axel strauchelte und fiel hin. Schnell drehte sich auf den Rücken und blickte auf vier Schläger. „Okay, okay. Ich geb ja schon auf.“, sagte er beschwichtigend. Die vier traten zurück und Roxas half Axel auf. Nach der Siegerehrung gingen die WG-Bewohner und Xemnas mit seinen Leuten zurück ins Hotel. Zuvor hatte sich die WG aber noch mit Hayner, Pence und Olette für den nächsten Tag verabredet. Im Hotel schlangen sie schnell das Essen hinunter und gingen sofort zu Bett. Das Turnier hatte sie ausgelaugt und sie waren hundemüde. Somit schiefen sie auch schnell ein. Kapitel 44: Jumpstyle --------------------- Müde hingen die WG und ihre Freunde über ihren Frühstückstellern. Die Nebenwirkungen vom Struggle machten sich bemerkbar. Sie stöhnten von Muskelkater und Zerrungen und dergleichen. Alle bis auf Roxas, der hellwach war, und der Meinung war, sie würden sich viel zu doll anstellen. „Natürlich kommt man bei seinem ersten Turnier nicht unbeschadet davon. Was habt ihr denn gedacht?“, fragte er, „Bei meinem ersten Turnier hab ich mir den Arm sosehr verstaucht, dass ich eine Armschiene tragen musste und das trotz wochenlangem Trainings.“ Alle sahen ihn an und stöhnten auf. „Roxas, es ist uns egal, wie es dir damals ergangen ist. Uns geht es schlecht und lass uns einfach meckern, okay?“, sagte Riku. „Okay.“, summte Roxas und stand mit seinem Tablett auf, „Na, dann beeilt euch. Ich dachte, wir wollten heute noch Hayner, Pence und Olette besuchen.“ „Aber erst heute Nachmittag.“, sagte Naminé. „Ich könnte euch, aber die besten Shoppingläden zeigen.“, erwiderte Roxas und sofort sprangen die beiden Mädchen auf und vergessen waren die Schmerzen. „Los, schneller, Jungs. Wir wollen los!“, trieb Kairi die Meute an. „Genau, kommt in die Puschen!“, lachte Naminé. Die Jungs stöhnen auf, waren aber schnell fertig und so ging die WG zur Straßenbahn. Nach einer viertel Stunde Fahrt waren sie am Tram-Forum und Roxas zeigte ihnen die besten Läden. Natürlich auch was für die männlichen WG-Mitglieder, die lustlos hinterherliefen. Roxas und die Mädchen liefen von einem Laden in den nächsten. Die Mädchen wegen der viel besseren Kleidung, aber bekanntlich, sind die Läden woanders immer besser. Roxas lief von einem Laden zum nächsten, um allen einmal Hallo zu sagen. Twilight Town war zwar eine Stadt, aber es kannte jeder jeden wie auf einem Dorf. Riku, Sora und Axel wurden als Packesel missbraucht und schließlich ließen sie sich in einem Café nieder. Dort saßen auch Saix, Zexion und Demyx. Naminé sprang Saix gleich um den Hals, so setzte sich die WG natürlich auch zu ihren Freunden. Sie bestellten sich jeder etwas zu trinken und Axel beschwerte sich über das Gewicht ihrer Taschen. „Was lässt du dich auch dazu missbrauchen?“, fragte Demyx. „Keine Ahnung. Sind halt reizende Mädchen und ich bin ein Gentleman.“, grinste Axel. Nachdem sie fertig waren mit ihren Getränken standen sie auch schon auf, um Hayner, Pence und Olette zu besuchen. Sie gingen über das Tram-Forum und blieben bei einer Menschentraube stehen. Sie stellten sich dazu. Es lief Musik und zwei Blonde standen auf dem Platz und praktizierten Jump style. Hayner und Cifer. Sie waren wohl ganz dicke geworden, während dem Jahr Abwesenheit. Beide hatten ärmellose Shirts an, welche ihre Muskeln gut betonten. Roxas bemerkte wie Kairi wie hypnotisiert auf die beiden starrte. Die beiden waren ja auch nicht gerade unattraktiv. Sie warteten bis die Vorstellung zu Ende war und die beiden Blonden ihre Sachen zusammengepackt hatten. Sie hatten gutes Geld verdient. Zur Begrüßung wuschelte Cifer Roxas einmal durch die Haare, was Axel mit einem bissigen Blick quittierte. „Na, wie hat euch die Vorstellung gefallen?“, fragte Hayner. „Super.“, sagte Kairi gleich, „Ihr beide könnt das richtig gut.“ „Dankeschön.“, sagte Cifer und lächelte. Gebannt sah Kairi Cifer an. Musterte ihn richtig, was dieser auch bemerkte und die Rothaarige ebenfalls musterte. Ganz spontan fragte Cifer Kairi: „Hättest du was dagegen, wenn ich dich ein bisschen rumführe und dir den Abendrothügel zeige?“ „Nein, überhaupt nicht.“ Damit gingen sie richtig Straßenbahn und Hayner und Roxas sahen ihnen mit großen Augen hinterher. „Die gehen jetzt zum Abendrothügel?“, fragte Hayner ungläubig. „Anscheinend.“, sagte Roxas genau so fassungslos. „Was ist denn daran so schlimm?“, fragte Riku. „Dort lädt ein Junge nur ein Mädchen hin ein, wenn er sich etwas mit ihr vorstellen könnte, also eine Art Date. Meistens sind die Paare danach zusammen.“, erklärte Hayner. „Oh. Aber das ist doch gut. Dann ist sie endlich aus ihrem Liebeskummer raus.“, meinte Sora. „Wir werden nachher einfach fragen.“, sagte Axel. Kapitel 45: Gespräch im Treffpunkt ---------------------------------- Immer noch leicht schockiert gingen Roxas und Hayner zum Treffpunkt und Axel, Riku, Sora und Naminé folgten ihnen. Als sie durch das Gitter traten, erblickten sie auch schon Pence und Olette. Roxas sah sich um und stellte erfreut fest, dass noch alles so aussah wie früher. Sie setzten sich und Olette begrüßte auch gleich Naminé als ihre neue Freundin. Roxas sah in die Runde und sagte: „Cifer hat Kairi zum Abendrothügel eingeladen.“ „Nicht dein Ernst!?“, sagten Olette und Pence gleichzeitig. „Doch.“, sagte Roxas. „Wir waren alle dabei.“ „Cifer? Unser Cifer?“, fragte Pence. „Ja.“, sagte er. „Reden wir vom gleichen Cifer? Unser Cifer trägt immer Mütze und hat eine Narbe-“ „Ich weiß doch wie Cifer aussieht! So blöd bin ich auch nicht!“, unterbrach Roxas Pence. „Schon gut, schon gut.“, beschwichtigte der Braunhaarige den Blonden. „Ich find, Cifer hat es verdient. Er ist doch ganz nett.“, meinte Naminé. „Du kennst Cifer ja auch nicht.“, sagte Hayner. „Ich dachte, wir, ihr hättet euch vertragen.“, meinte Roxas. „Haben wir ja auch. Aber trotzdem, die Mädchen laufen ihm hinterher und er interessiert sich für keine. Jetzt kommt Kairi kurz vorbei und er lädt sie sofort ein.“, sagte Hayner. „Hoffentlich spielt er nicht mit ihr.“, meldete sich Axel. „So ist Cifer nun auch nicht. Er meint es schon ernst in Beziehungen. Sonst hätte er sich einfach einen Groupie schnappen können.“, sagte Olette. „Stimmt.“, sagte Riku. „Na, ist doch auch egal. Wir werden Kairi einfach nachher löchern.“, meinte Sora. „Genau.“, pflichtete Naminé ihm zu. „So, was machen wir jetzt?“, fing Pence ein ganz anderes Thema an. Olette, Hayner und Roxas hatten dieselbe Idee auf einmal. „Wir gehen zum Herrenhaus!“, sagten sie gleichzeitig. Anschließend sahen sie sich an und lachten. „Dann los.“, meinte Riku und stand auf. „Da ist aber einer ganz mutig.“, sagte Pence mit einem Grinsen. „Wieso?“, fragte Sora. „Weil es dort spucken soll. Und wenn wir da schon hingehen, dann auch hinein.“, sagte Hayner und zog eine Gruselfratze. Roxas stieß seinem Freund in die Seite. „Jetzt mach ihnen doch nicht gleich Angst.“ „Pah! Wir kriegen doch nicht so schnell Angst.“, meinte Sora entschlossen und stand auf. „Dann lasst uns los.“, sagte Olette und sie gingen los. Kapitel 46: Auf dem Abendrothügel und vor dem Herrenhaus -------------------------------------------------------- Cifer saß mit Kairi auf dem Abendrothügel. Sie saßen am Geländer und aßen Meersalzeis. „Und du wohnst schon dein ganzes Leben in Traverse?“ „Ja.“, antwortete Kairi, „Und du?“ „Ich wohn auch schon mein ganzes Leben hier. Aber ich möchte unbedingt andere Städte sehen. Kann ja irgendwann mal nach Traverse kommen.“ „Traverse ist auch ganz schön. Halt eine Großstadt. Wie lange spielst du eigentlich schon Struggle?“ „Schon von klein auf. Das ist ein Muss für jeden Teenager. Jeder kennt hier die Regeln. Es gibt auch Erwachsene, die es spielen, zum Beispiel Setzer. Allerdings spielt er nur im Einzel. Auch wenn ich der Titelträger bin montan, gilt er als der King.“, erklärte Cifer. Kairi lächelte und der Blonde lächelte zurück, dann fragte er: „Machst du Sport?“ „Wenn Shoppen dazuzählt.“, lachte sie. Der Blonde grinste: „Typisch Mädchen also.“ „Na, so schlimm ist das nun auch nicht. Naminé und ich kümmern uns immer um den Einkauf und deshalb geht´s halt öfter auch mal Shoppen.“ „Wie Naminé und du? Wohnt ihr gar nicht mehr bei euren Eltern?“ „Nee. Naminé, Axel, Roxas, Riku, Sora und ich wohnen in einer WG.“ „Nicht schlecht.“, meinte Cifer, „Hätte ich Roxas nicht zugetraut.“ „Kann es sein, dass du ihn für so ein Riesenbaby gehalten hast?“, merkte Kairi an. „Nein. Er war nur nie besonders gesprächig.“ „Ach so. Ja, er war kein Freund großer Worte, aber inzwischen ist er der reinste Wasserfall. Wir sind froh, wenn er mal aufhört.“, grinste Kairi. Cifer lachte. „Du redest auch viel.“ „Gar nicht! Nicht mehr als du.“, schmollte die Rothaarige. „Okay, stimmt.“ „Ich sehe, wir verstehen uns.“ „Ja.“ Inzwischen standen Roxas, Axel, Riku, Sora, Naminé, Hayner, Pence und Olette vor dem Herrenhaus. Das Tor war verschlossen. „Wie wollt ihr da denn rein? Ist doch zu.“, sagte Naminé. Hayner fing an zu grinsen. Er zog Olette eine Haarnadel aus den Haaren und ging zu dem Schloss. Nach ein paar Sekunden war es offen. Er bog die Nadel wieder in die richtige Form und gab sie zurück. „Dankeschön.“, sagte Hayner. „Keine Ursache.“, meinte Olette. Der Blonde stieß das Tor auf und fragte: „Wo ist es denn zu?“ Roxas grinste und er ging mit den Twilight Townern in den Garten. „Kommt ihr?“, fragte er mit einem Blick über die Schulter. „Roxas, geht es dir gut?“, fragte Axel. „Was soll denn sein?“ „Du bricht gerade irgendwo ein und das ohne schlechtes Gewissen.“ „Wir können das doch nicht tun.“, sagte Naminé. „Das Haus steht leer und wenn uns jemand fragt, sagen wir einfach, das Tor war offen.“, meinte Pence. „Ich weiß nicht.“, meinte Axel. Roxas fing an überlegen zu grinsen. „Ich wusste gar nicht, dass du Angst vor einem alten Haus hast.“ „Ich und Angst? Ich hab doch keine Angst!“, brauste der Rothaarige auf und ging entschlossen durch das Tor, bis er gute zehn Meter vor Roxas stand. Nun traten auch langsam die anderen mit hindurch. Ganz überzeugt war Naminé zwar noch nicht und Riku war es egal. Sora ging mit, weil Riku auch ging. Kapitel 47: Eine Entdeckung --------------------------- Vergnügt gingen Roxas, Hayner, Pence und Olette durch das große Tor, das die Haustür darstellte. Die Traversianer gingen hinterher. Sie kamen in die große Empfangshalle. Es war alles heruntergekommen. Die Dielen waren an manchen Stellen zerbrochen und die Gläser in den Fenstern zersplittert. Von außen sah es nicht so heruntergekommen aus. „Gemütlich hier.“, bemerkte Axel ironisch. „Also ich find es nicht so schön hier.“, sagte Sora. „Bekommt da etwa schon der erste Angst?“, fragte Hayner mit einem Grinsen. „Quatsch!“, sagte der Braunhaarige schnell. Hayner tat es mit einem breiten Grinsen ab. Er schritt direkt geradeaus auf die kaputte Tür zu. Dahinter war ein großer Tisch, der in der Mitte zerbrochen war. „So, dies ist das bescheidene Esszimmer.“, sagte er und breitete die Arme aus. Naminé sah sich um. „Irgendwie kommt mir das hier bekannt vor. Als hätte ich das schon einmal gesehen.“, sagte sie. „Aber du warst doch noch nie in Twilight Town?!“, meinte Riku. „War ich auch nicht.“, antwortete sie. Sie zuckte mit den Achseln. Riku nahm Sora bei der Hand. „Komm. Wir sehen uns um.“ Er zog seinen Freund aus dem Raum, die eine Treppe hoch und in einen anderen Raum. Roxas nahm Naminé ebenfalls bei der Hand zog sie die andere Treppe hoch. Axel folgte ihnen. Der Blonde zog seine Freundin in einen Raum, der sich komplett vom restlichen Haus unterschied. Er war weiß und es hingen viele Kinderzeichnungen an den Wänden. „Hier haben wir immer gemalt.“, sagte Roxas. „Dieser Raum kommt mir auch bekannt vor.“, sagte Naminé nachdenklich. Roxas ging durch den Raum und kramte etwas hervor. Axel stellte sich neben Naminé und sah Roxas zu. „So. Ich hab es gleich.“, sagte er und hustete, als er Staub einatmete. „Ja, klar. Du warst doch schon voll lange nicht mehr hier. Woher willst du denn wissen, dass das, was du suchst, noch da ist?“, meinte Axel. „Weil es keinen Grund gibt, es wo anders hinzutun.“, sagte er. Er stand wieder auf und hatte ein großes Buch in den Händen. Es war so alt, dass es fast auseinanderfiel. „Das Buch des Eigentümers.“, erklärte Roxas. „Und was sollen wir damit?“, fragte Axel. „Ich hab mich da an etwas erinnert.“, meinte der Blonde und legte das Buch vorsichtig auf den großen Tisch, der in der Mitte stand. „So… wo ist es denn?“, sagte er zu sich selbst und blätterte vorsichtig darin herum. Axel und Naminé sahen ihm über die Schultern. „Das Bild kenn ich!“, stieß Naminé aus. Es war ein Bild vom Esszimmer, als es noch in Gebrauch war. „Das hängt zu Hause bei meinen Eltern.“ Roxas blätterte weiter. „Das ist ja dieser Raum. Das Bild hängt bei meinen Eltern im Flur.“, sagte sie weiter. Roxas blätterte zu der Eigentumsurkunde. Als sie den Nachnamen entzifferten, fielen Naminé die Augen aus. „Das… das, das ist der Nachname von meinem Großvater.“ Sie stieß Roxas zur Seite und blätterte zum Familienbuch. „Das ist der Mädchenname meiner Mutter. Ich glaub, das Haus gehört uns.“, sagte sie ungläubig. Sie sah Roxas an genauso wie Axel. „Woher hast du das gewusst?“, fragte sie. Roxas grinste. „Ich hab mich an das Bild im Flur erinnert und dann, dass das Bild ja auch hier im Buch ist.“ Riku und Sora waren in der Bibliothek gelandet. „Das ist gruselig hier.“, meinte Sora. „Ach, was soll schon passieren?“, meinte Riku leichthin. Er entfernte sich ein paar Schritte von Sora und schaute sich um. Es waren viele Bücher in den Regalen, zwar verstaubt, aber sie sahen noch gebrauchbar aus. „Hast du das gehört!?!“, fragte Sora eine Oktave höher. Riku verdrehte die Augen. „Och, Sora. Jetzt krieg dich wieder ein. Was sollte hier denn sein?“ Die Antwort folgte auf dem Fuß, oder auf dem Flügel. Ein ganzer Schwarm Fledermäuse tauchte aus einem der Regale auf und schwirrte um ihre Köpfe. Sora bekam einen Schreianfall. Er rannte zu Riku und klammerte sich bei ihm fest. Riku sagte kein Wort. Die Fledermäuse waren so schnell verschwunden, wie sie aufgetaucht waren. Riku war merklich blass, Sora war von einer weißen Wand nicht mehr zu unterscheiden. „Lass wieder zu den anderen.“, meinte Riku leise und sie liefen schnell zurück. Hayner, Pence und Olette standen alleine im Esszimmer. Sie setzten sich und grinsten, als Riku und Sora kreideweiß wiederkamen. „Angst?“, fragte Hayner hämisch. „Nein.“, log Riku gekonnt. „So sieht ihr aber nicht aus.“, meinte Olette. „Werd du doch mal von Fledermäusen überfallen!“, stieß Sora aus. „Ihr ward in der Bibliothek.“, stellte Pence fest. Sie Twilight Towner lachten. Sie hörten hastige Schritte und eine aufgeregte Naminé kam angetanzt. Roxas und Axel waren ganz entspannt hinter ihr. Naminé hielt das Buch hoch. „Stellt euch mal vor, was wir herausgefunden haben!“, sagte sie. Kapitel 48: Ein glücklicher Abschied ------------------------------------ Sie sahen Naminé an. „Was hast du denn entdeckt?“, fragte Sora. Naminé balancierte das große Buch in ihren Händen und schlug es auf. Sie blätterte zu der Seite, wo die Eigentumsurkunde war. „Seht mal.“, sagte die Blonde und drückte das Buch Axel in die Hand, weil es zu groß war, um mit nur einer Hand getragen zu werden. Sie deutete auf den Namen ihres Großvaters. „Das ist der Name meines Opas. Also von meiner Mutterseite aus.“ Sie blätterte zum Familienbuch und zeigte den Namen ihrer Mutter. „Das ist der Name meiner Mutter, also mit ihrem Mädchennamen.“, sagte sie aufgeregt. Alle sahen sie komisch an. Die Blonde sah in die Runde. „Versteht ihr?“, fragte sie. Bei Riku machte es als erster Klick. „Du willst sagen, dass das Haus hier…?“, fing er an. „Ja!“, quietschte sie ihm dazwischen. „Das Haus gehört meiner Mutter!“ Nun vielen allen bis auf Roxas, Axel und Riku die Kinnladen hinunter. „Aber wieso wohnt ihr denn nicht mehr hier?“, fragte Pence. Naminé zuckte mit den Schultern. „Wir haben Bilder bei uns im Haus hängen, wo Räume aus diesem Haus zu sehen sind. Meine Mutter sagt, dass sie keine Ahnung hat, wo das Haus steht. Ist eine sehr lange Geschichte.“, erklärte sie. Naminé nahm das Buch wieder an sich. Das Lächeln war ihr nicht mehr aus dem Gesicht zu wischen. Cifer und Kairi gingen Händchen haltend durch die Straßen. Es war spät geworden und Kairi musste rechtzeitig zum Abendessen wieder im Hotel sein. Cifer brachte sie gerne dorthin. Vor der Tür blieben sie stehen. „War ein schöner Tag heute.“, sagte Kairi. „Ja, das war er.“, meinte Cifer. Schnell beugte er sich vor und gab Kairi einen kurzen Kuss. Er war so schnell vorbei, dass Kairi in gar nicht erwidern konnte. „Bis morgen.“, grinste Cifer schief und zwinkerte ihr zu. Damit ging er Richtung Straßenbahnhof. Kairi sagte ganz leise: „Tschau.“ Sie fasste sich an die Lippen und ging wie in Trance ins Hotel. Sie hielt direkt auf den Essensraum zu. Dort entdeckte sie auch ihre Freunde und setzte sich zu ihnen. Außer der WG saßen auch Saix, Demyx und Zexion sowie Xemnas, Lexaeus und Marluxia am Tisch. Naminé sah auf und rutschte ein Stück zur Seite. Lächelnd setzte Kairi sich. „Hey.“ „Hey.“, grüßte Naminé zurück. „Und?“, fragte Roxas gleich. „Was und?“ „Was ist mit Cifer?“ Kairi schmunzelte. „Ich glaub, ich hab mich verliebt.“ Alle lächelten glücklich. Damit war sie wohl über ihren Herzschmerz drüber. Besonders Demyx war erleichtert. Man sah es ihm an. „Was habt ihr gemacht?“, fragte Roxas weiter. „Bin ich ihm Verhör?“, stellte sie die Gegenfrage und griff sich ein Brötchen. „Nein.“, sagte der Blonde mit einem Unschuldsgesicht, „Also, was habt ihr gemacht?“ Die Jungs grinsten leicht. Kairi seufzte. „Wir haben ein Eis gegessen und geredet. Und dann hat er mich hier her gebracht. Und geküsst.“, sagte Kairi und strahlte am Ende. „Wie süß.“, sagte Naminé und klatschte die Hände zusammen, als würde sie beten. Kapitel 49: Neuer Mädchenschwarm -------------------------------- Am nächsten Morgen blieben Naminé und Kairi liegen. Sie hatten noch zwei andere Mädchen im Zimmer. Zwei, die sich aufdonnerten und in eine Deo- und Parfumwolke hüllten. Darum wurden sie schon am zweiten Tag für ihr morgendliches Prozetere in die Waschräume verbannt. Somit war es still. „Kairi?“, fragte Naminé. „Ja?“ „Weißt du, was ich herausgefunden habe?“ „Was denn?“ Kairi drehte den Kopf und sah die Blonde an. „Wir waren beim Herrenhaus.“, erklärte sie, „Das ist so eine alte Villa, riesengroß. Und das gehört alles meiner Mutter. Wir, also Roxas hat das Eigentümerbuch gefunden.“ „Das heißt, ihr habt ein Haus?“, fragte die Rothaarige nach. Naminé nickte. „Aber erst mal muss ich meinen Eltern Bescheid sagen und mal sehen, was sie sagen.“ Kairi seufzte und stützte sich auf. „Sollen wir aufstehen?“, fragte sie. „Müssen ja, wenn wir noch Frühstück haben wollen.“ Die Mädchen standen auf und zogen sich an. Da sie im Zimmer Waschbecken und Spiegel hatten, konnten sie sich im Zimmer die Haare machen, sowie die Morgentoilette. Anschließend gingen sie hinaus und trafen im Flur auf Mila. „Hey.“, sagte die Braunhaarige. „Morgen.“, begrüßte Naminé sie. Kairi lächelte. „Wollt ihr zum Frühstück?“, fragte Mila. „Ja und du?“, antwortete Kairi. „Ich auch, kann ich ja mitkommen.“, meinte die Braunhaarige. „Klar.“, sagte Kairi sofort. Sie liefen los und als sie mit ihrem Essen sich an einen Tisch gesetzt hatten, fragte Naminé: „Bist du Roxas eigentlich noch böse?“ Sie schüttelte den Kopf. „Es kommt, wie es kommt. Ich kann ja schlecht sagen ´Lieb mich! Los!´“ Sie lachten. „Außerdem empfinde ich nichts mehr für ihn, was über Freundschaft hinausgehen würde.“, schloss sie an. „Dann wäre ja wenigstens ein Mädchen nicht mehr sauer auf ihn.“, grinste Kairi. Mila lächelte. „Meine Freundinnen haben sich daran gewöhnt. Jetzt schmachten sie alle Marluxia hinterher, fragt mich nicht wieso.“ Naminé und Kairi konnten vor Lachen nicht mehr. „Was denn so lustig?“, fragte Demyx, der sich zu ihnen setzte. Im Schlepptau hatte er Zexion und Saix. Saix gab Naminé einen Begrüßungskuss und quetschte sich neben sie. „Axel ist nicht mehr Mädchenschwarm Nummer eins.“, erklärte Kairi lachend. Zexion und Demyx starrten sie an. „Nein!“, kam es von ihnen gleichzeitig. Kairi bekam den nächsten Lachanfall. „Sagt bloß, ihr findet Axel so dermaßen heiß, dass ihr das nicht glauben könnt?“ Demyx zog eine Schnute. „Schlecht aussehen tut er nicht.“, sagte Zexion ohne die Miene zu verziehen. Demyx starrte ihn an. „Sag ma…“ Zexion sah nicht einmal von seinem Essen auf. „Aber ich steh ja nicht auf rot.“, schloss er an. Demyx war besänftig, knuffte ihn aber trotzdem in die Seite. Der Blauhaarige konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Mila sah zu Naminé mit einem fragenden Ausdruck. „Sie sind zusammen.“, erklärte sie knapp. „Nein jetzt mal im Ernst. Milas Freundinnen himmeln jetzt alle Marluxia an.“, sagte Kairi und biss von ihrem Brötchen ab. Saix lachte. „Wenn Axel das hört. Der kippt aus den Latschen.“ „Wenn man vom Teufel spricht.“, sagte Naminé und deutete Richtung Tür. Axel, Roxas, Sora und Riku kamen herein mit ihren Tabletts in den Armen. Sie setzten sich an den Nachbartisch. „Guten Morgen.“, sagten sie. „Axel. Deine Stunde hat geschlagen.“, fing Demyx gleich an. „Wie bitte? So früh am Morgen noch keine Scherze, ja?“, antwortete er. „Axel, Axel, Axel. Ich leide ja mit dir. Wenn du eine Schulter zum Weinen brauchst, darfst du gerne zu mir kommen.“, fing auch Saix an. „Was ist denn?“, fragte Axel nach. „Ich weiß, dass muss sehr schwer für dich sein. Aber Verdrängung ist keine Lösung, Axel.“, sagt nun auch Zexion. „Hä?“, nun verstand Axel nichts mehr. Kairi machte Nägel mit Köpfen. „Du bist nicht mehr der Schulschwarm. Man steht nun auf rosa.“ „Wie bitte?!“ „Sie stehen alle auf Marluxia.“, sagte Mila und biss herzhaft in ihr Brötchen. „Das ist nicht wahr!“, sagte der Rothaarige sofort. „Doch.“, sagte Naminé. „Nein! Was mach ich denn jetzt?“, fragte Axel total verzweifelt. „Dich freuen, dass du trotzdem geliebt wirst, obwohl du nun nicht mehr so dermaßen angesagt bist.“, meinte Roxas schlicht. Demyx fing als erster an zu lachen, die anderen schlossen aber sofort an, auch Roxas. Axel sah sie an und musste kurz realisieren. Dann lachte er auch. „Man, sowas trifft mich halt schwer.“, meinte er. Epilog: Das Ende ---------------- Sie trafen sich jeden weiteren Tag mit ihren neuen Freunden Hayner, Pence, Olette, Cifer, Ray-Jin und Fuj-Jin. Die früher drei Cliquen wuchsen zusammen zu einer, auch wenn sie sich wieder trennen mussten. Aber durch Roxas, der dort gewohnt hatte, Kairi, die nun mit Cifer zusammen war, und Naminé, die dort ein Haus besaß, waren sie verbunden und würden den Kontakt nicht verlieren. Der Tag der Abreise war gefühlvoll und Fuj-Jin war das einzige Mädchen, das nicht in Tränen ausbrach. Sie war eben nicht der so gefühlvolle Typ. Kairi beugte sich aus dem Zugfenster. „Ich vermisse dich jetzt schon.“, sagte sie tränenerstickt zu Cifer. Er hielt ihre Hand und drückte einen Kuss drauf. „Wir halten doch Kontakt und sobald wir Ferien haben, komme ich dich besuchen. Das sind nur noch vier Wochen. Solange gibt es Internet und Telefon und Handy und E-Mail.“, beruhigte er sie und strich mit dem Daumen über ihren Handrücken. Ein Pfiff ertönte und Cifer wurde angewiesen zurückzutreten. Bevor er weiter etwas sagen konnte, war der Zug schon so weit weg, dass er nicht mehr hinterherkam. Kairi saß traurig und wieder den Tränen nahe auf ihrem Platz. „Ich will nicht weg.“, jammerte sie. „In vier Wochen siehst du ihn wieder.“, munterte Roxas sie auf. „Das dauert aber noch so lange.“, flüsterte sie. Da klingelte ihr Handy, eine SMS. Sie las sie und lächelte plötzlich glückselig. „Was steht da?“, fragte Naminé. Die Rothaarige hielt ihr das Handy hin. „Ich hab ganz vergessen, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Bis in vier Wochen. Cifer *kuss*“ _______________________________________________________________________________ *wink* Hallo. Hier melde ich mich auch mal ^^ Die Geschichte hat nun eine Ende. Ich dachte, ich hätte den Epilog schon lange online *sich verkriecht* So... dann bedanke ich mich noch bei allen lieben Lesern und Kommischreibern. Ich find euch echt toll ^^ Zuerst ein Dankeschön an alle, die dies gefavot haben: *staun* Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich so viele sind. Das sind... *zähl* 34 Leute. *_____* WAHNSINN! Dankeschön -^.^- So und meine Specialthanks gehen natürlich, wie immer, an meine lieben Kommischreiber. Ich habe mich immer so über eure Kommis gefreut. Dankeschön an: Vielleicht sieht bzw. liest man sich nochmal. Liebe Grüße eure KleinReno ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)