Desire in the Night von Ken_Hidaka (Verwirrungen in einem Blumenladen) ================================================================================ Kapitel 19: Tränen ------------------ Nachdem sie ihre Bestellung aufgenommen und erledigt hatte entfernte sich die Bedienung freundlich lächelnd wieder von dem silberschwarzen Tisch. Bezirzend kicherte sie noch und schenkte den beiden Weiß immer wieder heiße Blicke. Ken und Aya wurden erst dann ein wenig erlöst als endlich drei weitere Gäste in die Cafeteria fanden und die schwarzhaarige Kellnerin sich in die Küche zurückziehen musste um deren Wünsche zu erfüllen. Grinsend trank Ken von seinem Kaffee und fühlte sich gleich nicht mehr wie ein Untoter auf Entzug. Seine Lebensgeister kehrten langsam wieder zu ihm zurück, als das heiße Gebräu seine ausgedörrte Kehle hinab rann. „Dein wievielter Kaffee ist das eigentlich heute Nacht, Aya?“, fragte er kichernd und stellte die weiße Tasse auf den Unterteller zurück. Seine blauen Augen hefteten sich auf sein Gegenüber, der sich noch nicht weiter geregt hatte, sondern die anderen Gäste ein wenig beobachtete. „Oh, ich schätze meine vierte oder sogar fünfte.“, zuckte der rothaarige gelassen mit den Schultern. „Bleibt bei euch ja nicht aus. Ihr könnt einen wirklich perfekt nervlich fertig machen.“, sagte er und sah den Fußballer wieder an. „Euch ist aber hoffentlich klar, dass ich diese Nerven, die ihr mich jetzt kostet, irgendwann und irgendwie von euch zurückfordere. Und wenn es nur durch eine Genugtuung ist.“ Ein teuflisches Grinsen zierte seine Lippen und Ken verschluckte sich fast an einem Stückchen Kuchen welches er gerade wagen wollte hinunter zu schlucken. Vorsichtig legte er die Gabel zur Seite, mit der er schon das nächste Stückchen abgetrennt hatte und musterte den Rotschopf vor sich stinkig. „Was hast du vor? Uns vier Monate lang zum Putzdienst verdonnern?“, fragte er freudlos und war sehr auf der Hut im Moment. Seine Müdigkeit war vollends verflogen und so musterte er aufmerksam jede Regung im Gesicht Ayas. „Vieeeeeel schlimmer. Du kennst mich doch, Kenken.“ Mit offenem Mund saß Ken da, dann schob er beleidigt den Kuchenteller von sich, bevor er beim Weiteressen noch ersticken würde. Nun war er doch endgültig bedient. „Wolltest du mir nicht etwas wegen Yohji erzählen?“, fragte er leise und versuchte nicht zu sehr auf den Namen anzuspringen. Bei seiner Freundin ertrug er es, denn bei ihr klang es süß, und sie hatte ihn schon seit dem Buddelkasten so genannt, aber sie tat es auch ohne Hintergedanken. Anders als seine Freunde. „In der Tat. Also, ich sag dir nun mal etwas. Ihr seid beide beklopp, nervtötend und engstirnig. Am liebsten würde ich euch über mein Knie legen und euch den Hosenboden versohlen. Du bist so bescheuert wie er und er so wie du.“ Nach diesen hervorgerufenen Anschuldigen nahm auch Aya einen Schluck von dem starken Bohnenkaffee und ließ die Worte erst mal auf den geschockten Jungen wirken. Oh, wie er es liebte die beiden Chaoten ein wenig zu ärgern. Das brauchten sie ganz einfach mal. Aber was taten sie sich auch so schwer. Wenn er schon nachhelfen musste, dann wenigstens so, dass er auch noch ein wenig Amüsement davon hatte. „Ich… worauf willst du hinaus, Aya?“, fragte Ken und stützte die Arme auf den Tisch während er leicht gequält umher sah. Der Angesprochene ließ ihn nun keine Sekunde aus den Augen. „Geh einfach auf ihn zu, zeig ihm deine Liebe und lass ihn deinen kleinen Videoausrutscher vergessen.“ Als sein Leader geendet hatte lief Ken puterrot an. „DAS hat dir diese Ratte erzählt? Das wird er mir büssen!“, fauchte er und war drauf und dran aufzuspringen und aus der Cafeteria zu stürmen. Jedoch ein fester Griff Ayas genügte ihn wieder auf den Stuhl zu zwingen. Bestimmt sah er ihn an und befahl Ken stumm sich zu beruhigen. Die scheinbar entbrannte Kellnerin beobachtete die beiden immer noch lächelnd von der Theke her und seufzte laut auf. Für sie wirkte es wie ein Streit unter Liebenden. Aya schenkte ihr einen beiläufigen Blick, verbunden mit einem Lächeln. „Bleib sitzen! Ich musste es behutsam aus ihm herauskitzeln. Er hätte es mir sicher nie verraten wenn er nicht gedacht hätte, dass ich es bereits von dir wüsste. Yohji hat sich einfach nur verplappert, und da habe ich geschalten.“ Heftig ein und ausatmend sah Ken den älteren an und beruhigte sich ganz allmählich wieder etwas. Zwar wollte er, dass Yohji es wusste, um ihn irgendwie ein wenig zu verletzen oder zu schocken, und auch die Leute die die Seite besuchten und den Clip von ihm anklickten interessierten ihn nicht sonderlich, aber Aya und Omi waren da was ganz anderes. Yohji… plötzlich hatte sich der Name in seinen Gedanken festgefahren. Noch leicht aus der Bahn geworfen sank Ken in sich zusammen, ohne jede Vorwarnung. Tränen quollen aus seinen Augen hervor und haltlos schluchzte er auf. Sofort wurde Aya bewusst wie seelisch zerfressen der Junge vor ihm zu sein schien. Er stand auf und trat neben dem braunhaarigen. Dann legte er vorsichtig einen Arm um ihn und zog ihn zart an seine breite Brust. Sanft streichelte er ihm durchs Haar. Dieses Verhalten kannte er von Omi und wusste daher damit umzugehen. Leise murmelte er beruhigende Worte zu dem Jungen in seinen Armen. Ken hatte einfach nur die pure angst, spielte aber immer den gutgelaunten und mutigen. Und das war falsch. Dies wusste Aya von sich selber, nur kam er im Gegensatz zu dem jüngeren damit zurecht. Bei Omi würde er dies außerdem auch ablegen, wenn die denn dann ihre zweisamen Stunden hätten. Ken hingegen bangte auch noch um Yohji. Also wieder ein Stress Pol, mit dem er nicht klar kam. Sich nicht weiter um die anwesenden Gäste scherend küsste Aya Ken hauchzart auf die Stirn. Er musste ihm einfach zeigen, dass er nicht alleine war. Dies würde etwas helfen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)