Am Anfang... von Vulnona (...sollte man beginnen!) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Das ist mein aller erster One-Shot. Um genauer zu sein, sogar das erste schriftliche Werk, das ich ins Internet stelle. Falls es schlecht ist, mit Kommis bitte trotzdem streng sein, ja? Ich verdiene hiermit kein Geld, die Charaktere gehören nicht mir. (Bzw. das was man als Charakter bezeichnen kann. Bianca und die Nachbarin schon, aber...) Es ist ein schöner Montagmorgen in Schleiede, der Stadt der Felsen. Nun, zumindest für die Meisten ist es ein schöner Morgen. Nicht so für Paul, dessen Wecker in diesem Moment klingelt. Ohne in die Richtung zu blicken, schaltet er den Wecker aus, dann gähnt er herzhaft. Er quält sich aus dem Bett, wie jeden Morgen. Umziehen, Zähneputzen, das Übliche halt. In Gedanken versunken geht er die Treppe hinunter, sein Schlafzimmer liegt im ersten Stock. Sein Chelast begrüßt ihn fröhlich. In der hellen und geräumigen Wohnküche angelangt, wirft er erst mal einen kurzen Blick auf die Uhr. Noch genügend Zeit bis zur Abfahrt des Schulbusses. Warum muss er heute, mit seinen zehn Jahren und einem Tag, zur Schule gehen? Warum konnte er nicht wie alle anderen an seinem zehnten Geburtstag seine Pokemonreise starten? Schon klar, nicht alle in seinem Alter reisen durch die Welt. Manche wollen eine vernünftige Berufsausbildung machen. Paul seufzt. Wie er die Schule hasst. Freunde hat er sowieso keine. Er braucht auch keine, dessen ist er sich sicher. Das Hupen des Busses holt ihn ins Hier und Jetzt zurück. Schnell schnappt sich Paul seine Schultasche und rennt aus dem Haus. Die Türe lässt er einfach offen, der lilahaarige Junge weiß, dass seine freundliche, alte Nachbarin sowieso bald zum Aufräumen kommt. Er erwischt den Bus gerade noch und setzt sich an denselben Platz wie immer. Wieder versinkt er in Gedanken. Als seine Schule in Sicht kommt, steht er auf und stellt sich zur Tür. Die Türen öffnen sich. Obwohl er sich inmitten der schnatternden Schülerschar befindet, ist er doch allein. In der Schule ist er noch abwesender als sonst, die Lehrer ignorieren ihn gekonnt. Nach dem Nachmittagsunterricht kommt die einzige Person, mit der er sich so halbwegs versteht, auf ihn zu. Bianca „Was ist denn heute mit dir los, Paul? Du wirkst so seltsam!“ Verhält er sich wirklich so auffällig? „Es ist nichts. Lass mich in Ruhe!“, antwortet er ein wenig zu laut. Bianca blickt ihn verwundert an. An seine Launen hat sie sich schon gewöhnt, aber das ist untypisch. „Ach, komm schon. Irgendetwas ist doch!“, versucht sie es ein zweites Mal. Paul seufzt nur. „Na schön. Gestern war mein zehnter Geburtstag. Aber im Gegensatz zu den Anderen kann ich nicht einfach mit meinem Pokemon losziehen!“ Paul wendet sich von ihr ab. „Warum nicht?“, fragt sie verwirrt. „Alle Zehnjährigen dürfen doch auf Pokemonreise gehen!“ „Das schon, aber um offizieller Trainer und Halter eines Pokedexes zu werden, braucht man die Einverständniserklärung der Eltern.“ „Oh... Aber, was du mir noch gar nicht erklärt hast... wenn deine Eltern doch schon so lange tot sind, warum wohnst du dann nicht im Waisenhaus, oder dein Bru...“ „Das geht dich gar nichts an! Lass mich endlich in Ruhe!“ Erschüttert über den plötzlichen Ausbruch schweigt Bianca. Sie merkt nicht, dass Paul nur mühsam die Tränen zurückhalten kann. Vor dem Schulgebäude trennen sich ihre Wege, sie wohnt nur eine Straße weiter, er hat einen langen Schulweg, und fährt deswegen auch mit dem Bus. Durch die Verzögerung hat er den Bus verpasst. Es gibt auch einen Linienbus, der die Strecke fährt, aber dieser kommt erst in einer halben Stunde. Also macht er sich zu Fuß auf den Heimweg. In Gedanken ist er bei seinen Eltern. Fünf Jahre war es jetzt schon her, aber er kann es immer noch nicht glauben. Sinnoh hatte damals das neutrale Fiore angegriffen. Viele Menschen waren gestorben, bevor Fiores Regierung Zeit hatte, zu reagieren. Der PU, die Pokemanische Union, hatte das gar nicht gepasst. Innerhalb kürzester Zeit standen praktisch alle Teile Sinnohs unter Fremdherrschaft. Sinnoh wurde gezwungen, der PU beizutreten. Die Kriegsverbrecher wurden kaltblütig ermordet. Es war eine kühle Sommernacht, als ihn seine Mutter plötzlich aus dem Bett zerrte. Sie schrie ihn an, er sollte weit weglaufen, und nicht wiederkommen. Er hatte nichts verstanden, war aber geflohen. Der damals fünfjährige war keine 20 Meter vom Haus entfernt, als er plötzlich zwei Schüsse hörte. Ohne zurückzublicken, war er nur noch gerannt. Erst ein paar Tage später kehrte er zurück, müde, hungrig, und mit einem kleinen Chelast im Schlepptau. Das Haus war mit Polizeiband abgesperrt. Zum Glück bemerkte ihn die alte Frau von nebenan. Bis das Haus wieder freigegeben wurde, wohnten Paul und Chelast bei ihr. Ein paar Tage später zog er dann wieder zurück, seine Nachbarin räumte aber weiterhin öfters für ihn auf und machte ihm zu essen. Sein älterer Bruder, Reiji, der zu jenem Zeitpunkt bereits auf Pokemonreise war, wusste von alledem nichts. Paul hatte ihn bis jetzt nicht erreichen können. Heute weiß Paul ziemlich genau, was damals passiert ist. Sein Vater war ein General im sinnoh‘ischen Militär gewesen. Er hatte den Blitzangriff mit zu verschulden. Wahrscheinlich hatte er bereits vorher gewusst, dass es so kommen würde. Aber Pauls Mutter... Sie wurde getötet, bloß weil sie da war. Zeugen waren einfach unerwünscht. Sie hätte noch fliehen können, wäre es ihr nicht wichtiger gewesen, Paul in Sicherheit zu bringen... Plötzlich fasst er einen Entschluss. Er darf seinen Traum nicht aufgeben! Er beschleunigt seine Schritte. Zu Hause angelangt, geht er sofort ins Internet. Fünf Minuten und unzählige Googleseiten später wird er fündig. Der Pokemonprofessor in Sandgemme, Professor Eibe, kann ihm vielleicht helfen. Auf der Seite steht auch eine Telefonnummer. Tatsächlich, der Professor erklärt sich bereit, ihm die nötigen Papiere zu besorgen. Der Weg nach Sandgemme ist zwar weit, aber zu schaffen. „Chelast, jetzt nehmen wir die Dinge in Angriff! Auf nach Sandgemme!“ „Chelast, Wig, wig!“, stimmt ihm sein kleiner Freund fröhlich zu. Paul räumt seinen Schulrucksack aus, die Hefte und Bücher legt er ordentlich in ein Regal. Dann packt er Sachen ein, die ihm auf seiner Reise nützlich sein könnten. Pokemonfutter, natürlich Kleidung, Chelast’s Pokeball, Proviant... Einen Schlafsack oder ein Zelt braucht er nicht, Paul liebt es, unter freiem Himmel zu schlafen, Chelast ebenso. Lediglich eine Isomatte packt er ein, nass und dreckig muss er ja auch nicht werden. Er nimmt auch das gesamte Geld, das seine Eltern zu Hause hatten, mit, er wird es wohl brauchen. Ihm fällt auf, dass die Sonne bereits unter geht, aber er möchte die Stadt heute noch verlassen. Schnell schreibt er noch einen Brief an seine Nachbarin, dann verlässt er das Haus, und macht sich auf den Weg nach Osten, um mit einem Tag Verspätung sein Abenteuer zu beginnen. Okay, ich habe versucht, Paul nicht allzu OOC zu machen, weil ich ihn so gut finde, wie er ist. Ist mir wohl nicht gelungen... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)