Die Sache mit dem Teufel von Jumperlady (Herrausforderung für Dean) ================================================================================ Kapitel 8: Und immer noch Handschellen -------------------------------------- Ich war in meinem ganzen Leben nie ohnmächtig geworden, hatte noch nie Schmerz empfunden. Jetzt jedoch fühlte ich ihn, er war beißend und zog sich von meinem Bein aufwärts Richtung Herz. Meine Augen waren geschlossen, die Kraft sie zu öffnen hatte ich verloren, so das mich die Dunkelheit umfangen hielt. Mein Zeitgefühl war verschwunden, ob es Nacht war oder Tag konnte ich nicht sagen, alles war einfach nur schwarz. Außerdem fühlte ich mich allein, auch dieses Gefühl war neu für mich. Wir waren immer Teil einer Herde, manche von uns lebten eine Weile bei den Menschen, andere hingegen blieben ewig im Paradies. Aber dennoch wussten wir immer das wir uns wiedersehen würden, selbst wenn es Hunderte von Jahren dauern würde. Dieses Gefühl hatte ich plötzlich nicht mehr, es war als hätte man mich ausgeschlossen. Alles in mir schrie, ich wollte nicht allein sein. Der Schmerz dieses Verlustes war noch unerträglicher als das Brennen in meinem Bein. Es schien ewig zu dauern bis ich endlich die Kraft fand meine Augen zu öffnen, meine Lider waren schwer und zuerst konnte ich nur Schatten sehen. Dann wurde es klarer und ich erkannte einen besorgten Sam der sich über mich beugte. "Mia! Gott sei dank! Dean sie wacht auf." hörte ich seine samtige Stimme, die mir seltsam fern schien. Dann tauchte Deańs Kopf neben Sam auf und schaute nicht weniger besorgt. "Wie geht es dir?", hörte ich seine viel kühlere Stimme fragen. Wenn er sich nach meinem Befinden erkundigte noch bevor Sam es tat, musste ich wirklich schlimm aussehen. Ich versuchte ein Lächeln, was mir misslang da sofort der Schmerz in meinem Bein mich an meine Lage erinnerte. "Es geht. Was ist passiert?", fragte ich mit leiser, belegter Stimme. Sie hörte sich genauso fremd an wie ich mich fühlte. "Du bist in der Gasse zusammengeklappt. Wir haben dich ins Motel zurückgebracht." antwortete Sam und hielt mir ein Glas entgegen, "Du solltest etwas trinken." Ich setzte mich mühsam auf, biss die Zähne zusammen als der Schmerz wieder anstieg und nahm tapfer das Glas entgegen. Dann trank ich und das klare Wasser schien zumindest die Trockenheit in meiner Kehle wegzuspülen. "Wie lang ist das her?", fragte ich mit einer Stimme die schon viel eher wie meine eigene klang. Ich sah wie Dean kurz mit der Schulter zuckte bevor er meinte," Etwa zehn Minuten, würde ich sagen. Keine Angst wenn man zum ersten Mal gleich eins der fiesen Monster erwischt kann das schon mal passieren." "Na wenn du meinst." antwortete ich knapp, dann erst bemerkte ich, dass die Jungs mich anders anschauten. Was war den in die gefahren? Sah ich so schlecht aus? "Habt ihr was?", fragte ich als mir ihre Blicke wirklich Unbehagen verursachten. Dean räusperte sich kurz, dann wies er auf meinen Kopf und meinte, "Deine Haare! Du hast eine ziemlich ungewöhnliche Haarfarbe." Ich erstarrte, erst jetzt wurde mir bewusst, das meine Mütze auf dem Nachttisch lag. "Ich.", fing ich unsicher an auf der Suche nach einer Erklärung," Das ist erblich. Die Leute reagieren seltsam auf die weißen Haare daher trage ich auch immer eine Mütze. Ist das ein Problem?" Sam schüttelte sofort den Kopf, Dean hingegen blieb völlig reglos und lies seinen Blick auf mir ruhen. Als er nach einigen Minuten noch immer nichts dazu sagte, entschloss ich mich ins Bad zu humpeln. Die Schmerzen waren unerträglich, aber diesmal nahm ich sie gerne in Kauf um von Deańs musternden Blick wegzukommen. Im Bad verschloss ich die Tür und lehnte mich schweißgebadet gegen sie um kurz auszuruhen und den Schleier vor meinen Augen wieder abklingen zu lassen. Da hörte ich wie die Jungs anfingen leise zu reden. Dank meines guten Gehörs konnte ich ihre Worte gut hören. "Sam! Mir kommt das komisch vor. Ich hab ein ungutes Gefühl bei ihr!", fing Dean das Gespräch an. Danach war eine zeitlang Ruhe, ich konnte mir gut vorstellen wie Sam mit sich haderte. Dann endlich meinte er, "Mann du übertreibst. Sie ist nur ein Mädchen. Außerdem sind wir zu ihnen gefahren, sie wollte doch gar nichts mit dieser Sache hier zu tun haben." "Ja wir sind gefahren weil ihre Adresse in Dad́s Tagebuch stand, aber was wissen wir schon von ihr? Diese Situation dort in der Gasse, es war einfach seltsam. Okay! Ich weiß auch nicht." kam direkt Deańs Antwort. Er hörte sich wirklich besorgt an. "Sie hat uns mit dem Buch wahrscheinlich das Leben gerettet!" versuchte Sam seinen älteren Bruder zu beruhigen. "Ja, weil sie wusste was das für ein Vieh war! Doch woher wusste sie es? Und als du vorgelesen hast, da wirkte sie so weit weg und auch dieser Cerberus schien gar nicht mitbekommen zu haben, das wir ihn bannen. Kommt dir das nicht seltsam vor?" Ich konnte hören wie sich Dean auf́s Bett setzte und Sam anfing im Zimmer umher zu gehen. In diesem Moment beschloss ich schnell unter die dusche zu gehen. Die Jungs vertrauten mir nicht. Sie waren Jäger, ich hätte es erwarten müssen. Ihr Vater hatte unser Geheimnis herausgefunden und es für sich behalten. Doch wie würden Johńs Jungs darauf reagieren? Das warme Wasser der Dusche tat gut, ich fühlte mich sofort wieder frisch und der Schmerz lies mittlerweile auch nach. Ich lies mir Zeit beim abtrocknen. Die Jungs hatten ihr Gespräch anscheinend beendet, ich konnte sie nicht mehr hören. So trat ich frisch geduscht und in sauberen Klamotten wieder ins Motelzimmer. Wie erwartet sassen die Zwei auf einem der Betten und schauten kurz auf als ich ins Zimmer trat. "Und bringt ihr mich nun wieder nach Hause?", fragte ich neugierig darauf zu welchem Entschluss sie gekommen waren. Dean schüttelte den Kopf, seine grünen Augen sahen mich ein wenig mitleidig an. Dann hielt er seine linke Hand nach oben und meinte augenzwinkernd," Tut mir echt Leid, aber ich fürchte wir sind noch immer unzertrennlich!" Ich stöhnte auf, die Handschellen, den Zauber, hatte ich total vergessen. Ein Blick auf mein Handgelenk erinnerte mich nun wieder unweigerlich daran. Das Glitzern der Handschellen war noch immer nicht verschwunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)