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eine kleine geschichte

die keiner kennt?
von

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Kapitel 1

Eine sanfte Melodie erfüllte den Himmel, diese Melodie, die scheinbar einem Flügel entsprang, und kindliches Gelächter das waren die einzigen Dinge die man in dieser Nacht hörte. Diese Nacht, diese wunderschöne Nacht, so schön sie anzusehen war, so selten war sie auch. Der Mond leuchtete in einem zarten Rot und das Firmament schien es ihm gleich tun zu wollen. Trotz dieser Pracht sah niemand auf, zu den Sternen, niemand betrachtete den Mond in diesem kleinen Dorf über dem ein solch einzigartiges Himmelszelt aufgeschlagen war. Niemand lauschte den Klängen, es war fast als wäre das ganze Dorf ausgestorben. Nur von etwas außerhalb auf einem markanten Hügel, der viel mehr anmutet wie ein kleiner Berg mit einem steilen Abhang, kamen Lebenszeichen. Ein schmaler, aber gut befestigter Weg führte diesen Hügel hinauf, vorbei an alten Bäumen, wohl duftenden Blumen und reich bewachsenen Büschen, zu einem kleinen Schloss. Dort oben vermutete man nun nach einem solchen Weg und nachdem man sah wie gut es dem Dorf zu gehen schien ein Schloss das nur so mit Reichtum protzt, ein Garten voller Leben, man erwartete eine Festung wie man sie aus Sagen, Märchen, Mythen und Legenden kannte, ein Palast in weiß wie man sich ihn nur erträumen könnte, eben alles nur nicht das was man dort vorfand.
 

Eine Ruine, keine Spur von Leben, schwarze Erde ohne auch nur einen einzigen Grashalm, nicht einmal Moss wollte Dort wachsen und in mitten dieser kargen Landschaft stand diese Burg, halb zerfallen wirkte seine Silhouette bizarr und furchteinflößend. Ausgerechnet von hier, diesem unwirklichen Ort, kam dieser angenehme Klang, hinter diesen alten Mauern lag der Ursprung des Kinderlachens und der Flügelmelodie und hier hin wollten wohl auch die Männer die gerade in das Dorf eingeritten kamen.

Diese kleine „Armee“, das schien sie zumindest zu sein wenn man sich die Männer mal genauer ansah, begab sich aber nicht auf geradem Weg dort hoch. Nein sie zogen von Haus zu Haus, raubten, plünderten, mordeten und setzten die Gebäude aus denen sie kamen in Brand um ihre Untaten zu verbergen, auf das niemand von dem Gemetzel erfahren würde. Fast schon um ihre Opfer zu verpönen kamen sie auf kräftigen, strahlend weißen Rössern angeritten die der der einfache Mann als sanfter Riese bezeichnete. In silbern strahlenden Rüstungen und weißen Umhängen waren sie angekommen und nannten sich die „gerechten Ritter“. Nun jedoch sah man was sie wirklich waren, keine edlen Ritter, keine Freunden nein sie waren Mörder, Schlächter, Raubritter, Diebe, Barbaren man konnte sie nennen wie man wollte, letztlich waren es einfach nur die die das Dorf niederbrannten, nein so löschten es aus, denn niemand den sie sahen blieb am leben, bewaffnet oder unbewaffnet, Mann, Frau oder Kind. Es war das Blut dieser einfachen Dorfbewohner die ihre Umhänge rot gefärbt und ihre Rösser befleckt hatte.

Ganz so als hätte die Nacht all diese Untaten beobachtet, ganz so als würde sie mit trauern wurde der sanfte Schein immer dunkler bis das einstige rubinrot zu einem tiefen blutrot wurde. Wie Vorboten von grausigen Ereignissen zogen unter lautem Donner Sturmwolken auf die langsam die Sonne der Nacht verdunkelten.

Diese Armee jedoch, unbeeindruckt von den Zeichen der Natur, gab sich nicht nur mit dem Dorf und den paar Bewohnern die noch in ihren Häusern geblieben waren zufrieden, nein nun begaben sie sich hinauf zu ihrem eigentlichen Ziel. Die mit Blut befleckten Hufe ihrer Rosse hinterließen viel sagende Spuren auf dem Kopfsteinpflaster des schmalen Wegs. Auch sie waren überrascht als sie dieses düstere Schloss vorfahnden. Doch die Klänge des Flügels und das Lachen der Kinder weckten ihre Hoffnungen auf eine reiche und vor allem leichte Beute. So zerstörten sie das große hölzerne Tor, welches nun wirklich alles andere als ein großes Hindernis war, denn wie alles an diesem Bauwerk hatte auch das Tor schon lange hinter sich gebracht, das Holz war morsch und spröde, die Eisenbänder welche die Balken halten sollten waren verrostet, hier und dort waren sie durchgerostet.
 

Der Innenhof in den sie dadurch gelangten war genau so wie man es bei diesem architektonischen Meisterwerk erwartete, monoton, trostlos, leer. Es schien schon ein Wunder zu sein, dass das Mauerwerk noch stand und dennoch hatte es diese Ausstrahlung, die einem jeden einen eiskalten schauer den Rücken hinunter laufen lies, wieder und wieder und wieder, es war gleich wie oft man es sah, es war gleich lange man sich in seiner Nähe befand, dieses Monument hatte stets die selbe Wirkung auf das Gemüt.
 

So wurde auch die Eingangstür, deren zustand mit dem des Tores gleichzusetzten war, einfach eingeschlagen. Niemand hatte es gehört, nur die spielenden Kinder bekamen zufällig mit wie die Tür zerstört wurde. Sie sahen wie kräftige Männer mit blutbeschmierten Umhängen Eintraten und sie waren auch die ersten welche die Absichten mitbekamen.

Kapitel 2

Ein Schrei. Dann viele Schreie. Kinderschreie. Sie rannten weg. Die Männer ihnen nach. Sie rannten zum Ballsaal. Die Kinder zu ihren Eltern. Es schien ein Maskenball zu sein. Aufgeregt zerrten die Kinder an der Kleidung der Eltern. Kein verständliches Wort verließ ihre Lippen. „Weg“ sagte sie. „Männer“, „Tot“ hörte man auch heraus. Immer heftiger zogen sie an ihren Eltern. Keine Reaktion auf ihre Angst. Ein Kind fehlte. Niemand merkte es. Die Männer traten ein. Alles ging schnell. Einer präsentierte einen losen Kopf. Warf ihn auf den Boden. Es war der Kopf des fehlenden Kindes. Eine Mutter eilte hin. Nahm den Kopf in die Hände. Sah ihn verstört an. Der Man zog sein Schwert. Schlug den Kopf der Frau ab. Panik. Nun wurden die Kinder verstanden. Wie aufgescheuchte Hühner rannten alle durcheinander und kreischten. Ein Massaker begann. Die Männer töteten jeden. Einer nach dem anderen wurde abgeschlachtet. Schreie erfüllten die Nacht. Nur einer schien ruhig zu bleiben.
 

Ein sehr jung anmutender Mann stand die ganze Zeit über auf der Veranda welche in Richtung Dorf zeigte. Er hatte alles gesehen, all die Verwüstung, all die Gräueltaten und doch hatte er geschwie-gen. Die gesamte Zeit über hatte er den Rücken zum Ballsaal gewandt, nun aber drehte er sich um und Schritt durch den Saal. Man konnte zwischen der Menge nicht mehr herausstechen als er es tat, denn anders als alle anderen trug er weder Kostüm noch Rüstung, am meisten stach er wohl aber durch seine unglaubliche Ruhe bei dieser brisanten Situation hervor. Ganz so als würde er nicht verstehen was da vor sich ging, schritt er zu einer Art Thron und nahm darauf Platz. Mit einem geistesabwesenden, fast schon seelenlosen Blick sah er auf die reich gedeckte Tafel, er betrachtete das gute Essen, den edlen Rotwein, den Gold schimmernden Champagner, langsam streckte er die Hand nach einem der exakt zu einem viertel gefüllten kristallenen Rotweingläsern aus. Aus einer stockenden, eher mechanisch anmutenden Bewegung heraus führte er das Glas an seine Lippen, doch nippte er nicht einmal daran. Mit einem starren Blick hatte er eine Kerzenflamme fixiert, hob das Glas in etwa auf Augenhöhe und hielt es gegen die Flamme ehe er den teuren Wein einfach auskippte was scheint es noch so flegelhaft zu sein bei ihm irgend etwas erhabenes hatte, dann erst sah er sich thronend in dem Saal um, Blut, über all war Blut, dazwischen standen, knieten, zitterten Dorfbewohner, hier und da einen Leichnam oder viel besser die Einzelteile eines solchen, dazwischen ihre Mörder. Ohne jegliche Emotion hatte er sich das alles angesehen. Nun aber erhob er sich wieder und wandte sich jenem zu welcher der Anführer zu sein schien. „Wer seit ihr?!“, fuhr dieser Mann auf, seine Stimme hallte durch den Saal, sie klang tief und äußerst trocken, was sie so bedrohlich wirken lies. Als das Echo endlich verstummte herrschte Stille, völlige Ruhe.
 

Einer der Dorfbewohner, vor Todesangst im innersten zerfressen, völlig verwirrt, wollte gerade antworten, doch da fuhr er schon wieder auf „ich meine nicht euch! Ihr wart schließlich eingeladen, welchen Sinn hätte es euch eine solche Frage zu stellen?!“ und je öfter er seine Stimme erhob desto finsterer erschien sie. Nun da man einen Stecknadelkopf fallen hören würde, hörte man ein unangenehmes Pfeifen und lauten Donner. Langsam stellte eben dieser Mann einen Fuß vor den anderen während ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit aller gewiss war. „Ich warte noch immer auf eine Antwort!“, bemerkte er wie ganz beiläufig als er sich so auf jenen dieser Eindringe zubewegte dem er sich erst vorhin zugewandt hatte. „Wer wir sind willst du wissen? Wir sind Gesandte! Wir sind hier um jene zu enthaupten welche thronen und doch nicht in diesen Stuhl gehören. Wir sind hier um jene zu stürzen die herrschen und doch keine Herrscher sind. Wir sind die weißen Ritter der Menschlichkeit und Behüter des G“, begann dieser Mann voller Stolz und hohn in der Stimme zu erklären, dabei hatte er seine rechte Hand zur Faust geballt, welche durch den Panzerhandschuh der Rüstung noch bedrohlicher wirkte als sie es bei jemanden von der Statur ohnehin schon tat, jedes einzelne Wort unterstrich er mit einer weniger wilden dafür um so kraftvolleren Gestik als wolle er allein durch seine Präsenz und seien Worte alle zerschmettern, doch noch bevor er den Satz beendet hatte, ehe er dieses eine Wort wirklich ausgesprochen hatte unterbrach der junge Mann ihn auf eine sehr forsche Art und Weise.

Der junge Mann hatte die zur Faust geballte Rechte dieses so genannten Gesandten mit festem Griff gepackt und erhob erneut die Stimme „ich will diesen Schwachsinn nicht hören!“, die Worte überschlugen sich fast schon in der Geschwindigkeit verließen sie seinen Mund. Bis kurz bevor er sprach hatte er den Kopf abgewandt und den Blick gegen den Boden gerichtet. Nun aber sah er wieder direkt diesen Gesandten an. Dieser wiederum war förmlich überrumpelt worden von dem jungen Mann, wer hätte schon ausgerechnet eine solche Handlung erwartet, noch dazu von dem der bisher so teilnahmslos zugesehen hatte. Doch dauerte es nicht lange bis der Unterbrochene sich wieder faste und den „Störenfried“ von sich stieß. „Ich habe nicht nach eurem Vorwand für dieses Massaker gefragt!“ fuhr der doch recht seltsame Störenfried wieder auf,„ Ich wollte wissen wer es ist der unbewaffnete Männer tötet, wer es ist der Frauen und Kinder nur so abschlachtet, mitten in der Nacht in ihre Häuser dringt während sie friedlich in ihren Betten ruhen!“, seine Stimme war so tief wie bereits vorhin doch inzwischen fehlten dieses eigenwillige Echo und Hallen. Mit ihnen verschwand das furchteinflößende, doch war es nicht so das der nun in irgendeiner Hinsicht normal klang, des es wurde so gleich durch etwas paradoxes schon fast bizarres ersetzt. Denn so mitfühlend und befangen seine Wortwahl ausfiel, so trocken und distanziert sprach er es aus.
 

Kaum, dass der doch relativ lange Satz dieses Aufmüpfigen sein Ende gefunden hatte fand auch schon die Faust des Unterbrochenen ihren Weg in das Gesicht des jungen Mannes. Dieser taumelte etwas zurück und sah seinen Angreifer nun, noch immer völlig teilnahms- und emotionslos mit einem Blick in die Augen der so leer war, dass er einen zu durchbohren schien. Nur langsam führte er seine linke Hand zu seiner zur rechten Wange auf welcher die Faust oder besser der Panzerhandschuh des Fremden mehr als deutliche Spuren hinterlassen hatte. Vorsichtig, nur mit den Fingerspitzen, strich er über die Wunde stelle während er ihn weiter ansah, auch dabei verzog er keine Miene. Nachdem dieser vorlaute scheinbar junge Mann eine Quittung kassiert hatte ging das ganze Chaos wieder los. Die Dorfbewohner welche noch immer panisch und verwirrt waren, fingen nun wieder an zu schreien und um ihr Leben zu bangen, die Eindringlinge ihrer Seitz machten sich daran ihre früheren Tätigkeiten fortzusetzten.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  xXSchmuseKatzeKiyoXx
2009-03-15T20:41:19+00:00 15.03.2009 21:41
Ist ne total schöne Geschichte~
*kiss*
Total schön zu lesen und auch spannend.
Schade nur das du so wenig zeit hast um dran weiter zu schrieben,
würde gern wissen was noch passiert.
Lieb dich~
deine Kiyo
(komi kommst etwas verspätest sry^^" hoffe du freust dich trostdem)


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