Wo ist die Heimat...? von abgemeldet (Negis Klasse bekommt Zuwachs aus Deutschland...!) ================================================================================ Kapitel 14: Eifersucht ---------------------- Es bahnte sich etwas an. Das wusste sie. Sie hatte es im Gefühl, hatte sie doch seit jeher ein gespür für solche unübersichtlichen DInge gehabt. Nur dieses Mal war Caroline selbst der Mittelpunkt dieser Geschichte. Im Hintergrund ihres Kopfes rekonstruierte sie bereits, wie es zu dieser Situation hatte kommen können, in der sich die Vier jetzt befanden. Zuerst einmal hatte Sarah Setsuna unter einem Vorwand aus ihrer Sichtweite geholt. Damit Konoka und Caroline sie nicht sofort wiederfanden, waren sie außen um sie herumgegangen und dann in die andere Richtung verschwunden. In dieses Eiscafé. Konoka und Caroline, beide einen eisbecher vor sich stehen, waren erstarrt, gefroren in ihren Bewegungen, in ihrem Gesptäch, als sie die Stimmen hinter ihnen, durch die Hohe Rückenlehne von ihren Blicken getrennt, vernahmen. Sie lauschten. Unwillkürlich, aber sie konnten nicht anders. Denn es ging gerade um sie. "Du bist eifersüchtig, nicht wahr?" Es war Setsunas Stimme. Und es bedurfte keiner Blicke zu ihr, um zu wissen, dass sie grinste. "Natürlich bin ich eifersüchtig! Caroline findet neue Freunde, hat hier bei Euch soviel Spaß und schreibt mir nicht einmal! Wir waren Zehn Jahre lang beste Freundinnen, verstehst du?" Eine kleine Pause, ein Schlürfen. Vermutlich trank Sarah einen Kaffe. Dann fuhr ihre Stimme fort. "Da.. stößt es mir ein wenig auf, dass sie mich wegen euch schon... vergessen hat." Wieder eine Pause. Caroline fühlte Röte in sich aufsteigen. Das Gefühl, das dahinter lag, konnte sie nicht einordnen. Dann meldete Setsuna sich wieder zu Wort. "Soll ich dir mal etwas erzählen? Obwohl es kein löbliches Gefühl ist, kann ich es doch nicht aus mir verbannen..." Noch eine Pause. Caroline spitzte die Ohren. Sie ah Konoka leicht zittern. "Ich bin auch eifersüchtig. Und zwar auf Caroline." Sie unterdrückte ein erschrockenes Husten. Natürlich! Ihre Befürchtungen hatten sich bewahrheitet. Und langsam aber sicher nahm alles Gestalt an. "Auch ich", fuhr Setsuna fort, und ihre Stimme war ernst und beherrscht. "Auch ich bin Konokas beste Freundin, schon seit mehr als Zehn Jahren. Immer war ich bei ihr, habe sie Quasi.. beschützt. Wir waren immer zusammen, und irgendwann.. war es dann, für mich zumindest, irgendetwas jenseits einer Freundschaft. Es war mehr." Konoka ballte die Faust. Nicht aus Wut, sondern augenscheinlich um das Bedürfnis zu unterdrücken, laut loszurufen.. "Ich glaube, Konoka ist in sie verliebt." Als Sarah Setsunas Worte hörte, prustete sie los, so wie Caroline es öfter tat, wenn sie von etwas PLötzlichem, Unerwartetem, Unglaublichem übermannt wurde. Konokas Blick hatte sich nun gewandelt. Es lag ein Hauch Bitterkeit darin. Sarah hatte sich verschluckt, stabiliesierte ihre atmung wieder, sprach dann leicht brüchig und mit einem Hauch von Ungläubigkeit im Unterton. "In sie.. verliebt? Das.. das ist..." "Das ist noch nicht alles. Ich.. fürchte, bei den beiden beruht dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit." "WAS?!" Dieser Ausruf, der laute, hysterische Schrei des Schreckens, hallte durch den gesamten Raum, ließ das von überall kommende Gemurmel der Gäste kurz verstummen, und Konoka ihre Faust noch stärker zusammenpressen. Und dieses Mal schien tatsächlich Wut in Konoka aufzukommen. Aber nicht nur in Konoka. Auch Caroline hatte das Bedürfnis, hinüberzugehen und Sarah für diesen Ausruf ihren Eisbecher über die Jacke zu kippen, zusammen mit ihrem Kaffee und dem INhalt ihrer Braunen Ledertasche. Doch sie unterdrückte es. Und Sarah trieb es noch weiter. "Caroline und Konoka?! Das.. Das ist doch.. Caroline und euer komischer Lehrer, Negi, oder wie er heißt, das hätt ich vielleicht sogar gutgeheißen, ich mein, er sieht ja verdammt gut aus für sein Alter, Aber Konoka... Sie.. nimmt mir noch Caro als beste Fruendin weg.. Nach SO kurzer Zeit!" Jetzt ballte Caroline ebenfalls die Faust. Nicht ausrasten.. Bloß jetzt nicht ausrasten.. Setsuna antwortete. Und ihre Antwort milderte die Situation nicht gerade erheblich. "...Und Caroline nimmt mir Konoka weg, verstehst du? Wir haben also beide.. im Grunde dasselbe Problem. Würde sich da nicht eine.. wie sagt ihr.. Kollaboration anbieten?" Konoka knallte beide Hände auf den Tisch und stemmte sich hoch.. Ihr war anzusehen, dass sie mit allen Mitteln kämpfte, um ihre Tränen zurückzuhalten. In ihren Augen war eine Entschlossenheit, die sie irgendwie nervös machte. Ihre Stimme zitterte. Man merkte ihr die Anstrengung an. "K.. Komm, Caroline, wir gehen woanders hin!" Sie drehte sich auf eine trotzig schwungvolle Art um und bewegte sich auf den Ausgang zur Terasse zu, von der aus man auch das Café verlassen konnte. Caroline fühlte sich hin- und hergerissen, konnte sich nicht entscheiden, ob sie ihr gleich folgen oder erst noch den Beiden aus vollem Halse ihre Meinung ins Gesicht schreien sollte. Wegnehmen.. Wer nahm denn hier wem irgendetwas weg? Sie, Caroline, wurde doch von jedem beansprucht, aber SIE hatte niemand nach ihrer Meinung gefragt. aber das schien niemand erkennen, geschweige denn verstehen zu wollen. Sie stand auf, ließ ihren halbvollen Eisbecher zurück. Sie drehte sich nicht zu den beiden auf den Plätzen hinter ihr um. Sie ging nur schnellen Schrittes in ichtung Terassentür und versuchte, nicht erkannt zu werden. Draußen hatte sich die Sonne durch die Wolken gekämpft. Sie machte alles bunter: Die Menschen, die ziellos umherliefen, die Zahlreichen Stände, das Riesenrad, das alles andere überragte. Nur Konokas schwarze Haare sahen aus wie immer, abgesehen von diesem eigentümlichen Glanz, den die Sonne ihnen verlieh. Caroline lief ihr entgegen. Konoka schien immer noch gegen ihre Tränen anzukämpfen. als sie bei ihr angekommen war, strich sie sich eine schwarze Strähne aus dem Gesicht. "Set.. Setsuna.. sie... sorgt sich so um mich.." Kurz hielt sie inne und atmete durch. Dann fasste sie unvermittelt wieder Carolines Hand. "Aber langsam übertreibt sie ein wenig, findest du nicht auch?" Caroline wollte antworten, traute sich aber nicht. Sie wusste nciht, wie ihre gedachten Worte über Setsuna auf sie wirken würden. Sie ließ sich nur wieder ziehen. Dieses Mal schien auch Konoka nicht zu wissen, wohin. Oh ja, da hatte sich etwas angebahnt. Ein weiteres Bündnis war geschmiedet worden. Und allem Anschein nach würde die Schlacht eine extrem blutige, lange, grausame werden. Und sie konnte nichts dagegen tun. Im Moment konnte sie nur versuchen, Schritt mit Konoka zu halten, die sie zog, durch die Menschenmenge, an den Ständen mit Zuckerwatte, gebratenen Nudeln, Fischfang-Spielen vorbei, ihre Hand haltend, als ob sie nicht vorhätte, sie je irgendwann wieder loszulassen. "Caroline.. Ich will mit dir heute ganz viele Sachen zusammen machen.. Mit dir zusammen, nur wir beide, ja?" "J- Ja, in Ordnung..." Sie konnte nur "ja, in Ordnung" sagen. Zu mehr war sie gerade nicht imstande. Kurz blieb Konoka stehen und blickte sich um. Sie ließ den Griff um ihre Hand nicht locker. Irgendwie fühlte Caroline sich wie an Konoka gefesselt. Nicht, dass es ihr wirklich etwas ausmachte. "Sieh mal dort, Caro! Hast du Lust, ins Kino zu gehen?" "J.. Ja, warum nicht...?" Allein mit ihren Gedanken, auf einer Insel, oder einfach für mindestens 150 Jahre schlafen, fern von allen Problemen und verwirrenden Gedanken. Das wären jetzt die ersten Dinge, worauf sie Lust hätte. Mit Konoka zusammen ins Kino zu gehen kam direkt danach. So ließ sie sich weiterzerren, vor das Gebäude mit der Automatischen Glastür, wie sie auch das Hotel hatte, in dem sie übernachteten. Dann tauchten Setsuna und Sarah wieder auf. "Hey, wartet doch auf uns!", hörte man Setsuna, die von weitem auf die beiden zugerannt kamen, die gerade das Kinogebäude betreten wollten. Sie klang gut gelaunt. Ebenso wie Sarah, dessen Ledertasche wie immer beim Rennen klackerte. Konokas Griff wurde stärker. Sie kompensierte wohl gerade ihre Wut darin. Keuchend bllieben Sarah un Setsuna vor ihnen zu stehen. "Wolltet ihr gerade ins Kino gehen?" Konoka löste endlich den Griff um ihre Hand, und Caroline fühlte, wie fehlendes Blut in sie strömte. Beinahe wäre sie eingeschlafen von Konokas wütendem Griff. "Ja, eigentlich schon.." Konoka schien zu versuchen, diesen Satz so neutral wie möglich klingen zu lassen. Setsuna lächelte, grinste schon fast. "Toll, wir kommen mit! Was wollt ihr sehen?" Konoka zögerte. Sie wählte ihre Worte mit Bedacht, so schine es. "Wir.. wollten gerade riengehen und uns einen aussuchen." "Wunderbar, dann lass uns hineingehen!" Sarah und Setsuna gingen vor, waren schon hinter der Glastür verschwunden. In solchen Geschichten, das wusste Caroline aus Erfahrung, dauerte es an solchen Punkten nicht mehr lang, bis die Handlung hektisch wurde, an Dramatik annahm. An diesen Stellen hatte sie meistens mit den Personen mitgefiebert. Nur war es schwieriger, mit sich selbst mitzufiebern, als mit Außenstehenden. Konoka seufzte. "Wie haben sie uns nur gefunden.." Jetzt hatten sie weniger Lust darauf, ins Kino zu gehen. Trotzdem betraten sie nun ihrerseits mehr schlecht als recht gelaunt das Gebäude. Der Film war schrecklich. Von der Handlung hatte sie kein Stück mitbekommen. Was wohl daran lag, dass Caroline die ganze Zeit damit beschäftigt war, nachzudenken, wie weit Sarah und Setsuna es wohl trieben würden, und welche Verwünschungen sie ihnen am Liebsten an den Kopf ballern würde. Grinsend und sichtlich gut gelaunt Saßen Sarah und Setsuna nebeneinander und machten sich über ihre Popcorn her. Zwischen Caroline und Konoka. Der Film sollte eigentlich von Zwei Menschen handeln, die zusammen mit ein Paar Autos mit menschlichem Gewissen und Bewusstsein die Welt retteten. Aber anscheinend handelte er nur von Wut, Unglück, Eifersucht und Intrigen. Diese Dinge an sich, nicht personifiziert durch die Handlung oder Personen im Film. Einfach nur die Begriffe. Genauso war es im Riesenrad, einige Stunden später. Dort war nur Platz für Zwei. und Zwar jeweils Caroline und Setsuna, und Sarah und Konoka zusammen. Konoka und Caroline hatten ein Zweites Mal fahren wollen. Dieses Mal waren sie dann in einer anderen Konstellation gefahren: Konoka und Setsuna, Sarah und Caroline. Während der Fahrt hatte sie versucht, sich so ausgelassen und unauffällig wie möglich mit Sarah zu unterhalten, doch immer war da dieser Blcik von ihr, dieser Unterton in ihrer Stimme, bis sie, als es schon wieder herunterging, irgendwann plötzlich sagte: "Hach, Konoka und Setsuna sind schon irgendwie ein Tolles Paar, oder?" Caroline konnte nur nicken und gequält lächeln. Wieder unten hatten sie ein zweites Eis gegessen, dieses Mal in der Waffel. Genau genommen hatte nur Caroline sich eins Geholt, da sie Ihres im Café nicht aufessen hatte können. Irgendwann hatte Konoka gefragt, ob sie einmal probieren könnte. Natürlich mit einem Zwinkern und der Trotzigen Entschlossenheit, die seit sie im Café waren ihr Gesicht bestimmte. Da war Sarah schnell eingesprungen, hatte "Oh, aber natürlich!" gerufen und ihr plötzlich ein Waffeleis hingehalten, dass sie wohl unauffällig gekauft haben musste. Es war schon etwas dunkler geworden, als sie in einer Arcade-Spielhalle zusammen gespielt hatte. Sarah hatte darauf bestanden, mit Caroline zusammen eine außergewöhnliche Abwandlung von "Pong" zu spielen, ein Spiel, was Sarah abgrundtief hasste. Sie hatten dieses Spiel zusammen gespielt, bis keiner von den vieren mehr Lust auf irgendetwas in dieser Spielhalle hatte. Jetzt war es etwa Neun Uhr abends, und erschöpft, genervt und fast schon verzweifelt beobachteten Konoka und Caroline gerade, wie die anderen beiden - wie die ganze Zeit bei all den anderen Sachen auch - vor ihnen das große Zelt betraten. Dort wurden Teezeremonien abgehalten. Das war der Zeitpunkt, an dem es dramatisch wurde. Konoka packte nun ihre Hand, blickte sie mit wirklich schwer unterdrückter Wut ins Gesicht, einer Wut, die nicht Caroline galt. "Weißt du was? Ich hab jetzt gar keine Lust auf Teezeremonien, wir gehen woanders hin!" Im nächsten Augenblick stürmte sie los, und Caroline konnte gerade noch so verhindern, dass sie bäuchlings zu Boden fiel. Erst stolperte sie hastig hinterher, dann stabilisierte sie ihre Schritte wieder. Hinter ihnen kamen zwei weitere Mädchen aus dem Zelt gestürmt. Es waren Sarah und Setsuna. "HEY, wartet! Stehenbleiben!! Wo wollt ihr denn Hin?!!" Konoka blickte kurz zurück, sah dann zu einer kleinen Ansammlung von Menschen. "Dorthin!", rief sie und änderte die Richtung. Kurz vor der Ansammlung von Personen warnte sie ein Zweites mal: "Haken nach links!" Es war fast zu spät gewesen, um zu reagieren. Konoka änderte so schlagartig ihre Richtung, dass sie sich unwillkürlich an ihrer Hand festhalten musste und einer Abrissbirne gleich um die Kurve schwang, während die Leute, die ihr im Weg standen, gerade noch schafften, ihr auszuweichen. Jetzt stolperte sie nicht mehr hinterher, sondern rannte ihrerseits, neben Konoka. Sarah und Setsuna rannten auch, und sie riefen. "Bleibt stehen!! Was soll das ?!!" Konoka wurde nur noch schneller. schängelte sich durch die Menschenmassen, war dabei, in eine kleine Seitengasse zwischen zwei Gebäuden einzubiegen. "Lasst.. uns.. doch einfach.. für einen Moment.. in RUHE!!" Dann war ihr Weg zu Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)