Sometimes just one of us knows what’s best for us von -juujun- (Sidestory - kann man aber auch so lesen) ================================================================================ Kapitel 5: 5. Kapitel: when everything has found it’s way --------------------------------------------------------- Wie viel Zeit war nun schon vergangen? Jahre? Ja, es mussten wohl schon Jahre sein. Doch Jui kam noch immer fast jede Nacht zu mir, noch viel hübscher als damals. Trotz der Tatsache, dass er hier regelmäßig Nahrung erhielt, war er noch immer dünn, noch immer faszinierend zerbrechlich. Seine Haut war blasser geworden, was seine großen braunen Augen sogar noch mehr betonte. Er war schöner als alles, was ich je gesehen hatte. Doch er redete nun sogar noch seltener, so selten, dass mein Herz jedes Mal schneller schlug wenn ich seine Stimme dann doch einmal hörte. Ich wusste kaum noch zu begreifen, was dort mit mir geschah, konnte kaum noch begreifen, warum ich es tat, warum ich es aufgegeben hatte mich zu wehren. Warum es nicht mehr wehtat, wenn Hiroko mir immer wieder klarmachte, dass ich nichts weiter war als ein Sklave, das ich es nur Daisukes Wohlwollen zu verdanken hatte, dass ich überhaupt noch lebte. Doch war es das? War es ein Leben? Ich spürte es inzwischen nicht einmal mehr. Aber ich liebte es, wie er unter mir lag, wenn er es nicht mehr schaffte, still zu bleiben, es nicht mehr schaffte sein Stöhnen zu verhindern. Und am lautesten war er immer, wenn ich ihm wehtat, ihn etwas gröber behandelte und ich fand Gefallen daran, wurde immer sadistischer, bis ich ihn sogar schlug. Es war nur einmal passiert, doch Jui hatte reagiert, hatte sich angeschmiegt und mir wieder diesen Blick geschenkt, bettelnd, darum flehend, dass ich weitermachen sollte, was ich auch tat. Doch nichts war schöner als das leise „mo“, das er jetzt immer erwiderte wenn ich ihm sagte, dass ich ihn liebte. Wenn er mich schlug, dann wusste ich, wie falsch, wie schlecht ich war. Aber ich wollte nicht schlecht sein, wollte nicht falsch sein, ich wollte das sein, was er achtete, ich hatte nur noch ihn, ich wusste das, ich musste das sein was ihm gefiel… um jeden Preis. Heute war er anders, er war schon so anschmiegsam, noch bevor ich meinen Sadismus an ihm auslies. Er suchte meine Nähe von ganz allein, was mich sehr wunderte. Aber ich war der letzte, der sich darüber beschweren würde. Fast schon zärtlich strich ich über seine fast schon leichenblasse Haut, beobachtete erfreut, wie er genießend die Augen schloss und sich mir entgegen hob. Irgendwie besänftigte es mich. Ich konnte gar nicht mehr grob sein wenn er so war, so liebevoll. Seine Erwiderungen meiner Liebe waren oft nicht mehr als Worte, aber heute da gab es keinen Zweifel, er genoss das alles hier. Er war glücklich? Konnte er das sein, in einer Welt, in der ich ihn verstecken musste, um ihn zu beschützen, um ihn zu schützen, aber auch um mich zu sichern, denn ich wusste gar nicht mehr wie ich ohne meinen Jui klarkommen sollte, auch wenn ich ganz genau wusste, dass es nicht ewig so weitergehen konnte, denn irgendwann würden unsere Wege sich trennen müssen. Dies war eine schöne Zeit, aber bald würden mich meine kaiserlichen Pflichten einholen, ob ich wollte oder nicht. Ich schüttelte den Kopf, versuchte all die negativen Gedanken aus meinen Gehirn zu vertreiben, denn im Moment zählte ganz allein Jui, wie er ergeben unter mir lag. Er war mein, und das wusste er auch ganz genau. Allein schon die Art, wie er fast schon ehrfürchtig mit den Fingerspitzen meine Oberarme entlangfuhr, ganz sanft die Ansätze der dortigen Muskeln entlangfuhr. Ja, so verriet er sich. Ich wollte mich nur noch auf ihn konzentrieren: auch wenn ich noch ein paar Jahre mit ihm hatte, das klang im ersten Moment viel, aber bezogen auf ein ganzes, langes Leben war es nicht viel mehr als ein Moment – einer, den ich voll auskosten wollte. Ich beugte mich wieder zu ihm herab, fing seine Lippen mit meinen ein, und lies sie nicht wieder los. Ich spürte wie seine Finger zur Ruhe kamen und intensivierte den Kuss. Ganz sanft zog er mich an sich. Ich denke er bemerkte es nicht einmal, aber gerade diese unbewusste Handlung war es, die mir seine Liebe bewies, mehr als alles andere. Ja er liebte mich – wahrscheinlich mehr als ihm bewusst war… Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)