Die Zehn Schmetterlinge von kitchenfairy ================================================================================ Kapitel 1: ° Der Unfall ° ------------------------- Ein wunderschönes Bild ergab sich für Liz, als sie auf einer Klippe stand und mit ihren Rehaugen in die Ferne blickte. Dort waren Schnee bedeckte Berge, Flüsse und Seen mit Kristall klarem Wasser, dichtbewachsenen Wäldern und ein großes, prachtvolles Schloss mit weißen Mauern und blauen Zinnen erkennbar. Das Mädchen mit ihrem braunen, schulterlangen Haar stand in ihren dunkelblauen Schlafanzug da und staunte. Liz war ein sehr freundliches Mädchen, willensstark und sehr begabt, denn sie war in fast jeder Arbeitsgemeinschaft ihrer Schule ein sehr gern gesehenes Mitglied. Plötzlich hörte sie hinter sich eine männliche Stimme: „Da bist du ja endlich, freu dich schon auf unser nächstes Treffen“, sagte ein junger Mann mit sehr langem, schwarzen Haar und einem dunklen Mantel. „Wir werden uns bald wiedersehen.“ „Liz, Liz! Hey Liz, hörst du mich?“ Liz schlug die Augen auf und sah ihren kleinen 8 jährigen Bruder Aiko. „Mama hat gesagt, du sollst mich zur Schule bringen“, sprach der dunkelblonde Junge. „Ja“, sagte die doppelt so alte Liz. „Kommst du?“ „Jaa!“ Ihrer Stimme konnte man einen leicht genervten Unterton entnehmen, aber das störte ihn nicht und er ging summend aus ihrem Zimmer. Liz ging in ihrer Schuluniform mit dem grünen Rock, der weißen Bluse und der grünen Jacke mit dem Emblem der Schule sowie den roten und weißen Streifen an den Ärmeln in die Küche zu ihrer Mutter. „Guten Morgen“, fröhlich die Mutter sprach. „Mhm Morgen“, murmelte Liz noch nicht ganz wach. „Ich habe dir dein Essen für die Schule eingepackt“, sagte die Mutter. „Liz kommst du? Daniela steht auch schon vor der Tür und wartet“, rief Aiko durch den Flur „Danke Mama. Bis heute Abend.“ Liz gab ihrer Mutter noch ein Küsschen und verschwand auch schon durch die Tür des Einfamilienhauses. „Guten Morgen, Dani.“ „Morgen“, sagte das Mädchen mit ihrem rabenschwarzen langen Haar. „Wieder mit deinem kleinen Bruder unterwegs, ja“, sagte sie mit ihren braunen Augen. „Ja.“ „Was ist denn los? Hausaufgaben vergessen?“ „Nein.“ Sie setzten Aiko in der Grundschule ab und gingen dann zu ihrer. „Schau mal, da hinten ist Patric“, sagte Daniela und zeigte auf einen von Mädchen umschwärmten Jungen mit blonden Haar, azurblauen Augen und einem unwiderstehlichen Lächeln. Liz sah ihn und sagte zu Dani: „Ah, er ist wieder bei seinem Fanclub und da ist ja auch Cindy. Wie kann der bloß mit so seiner Zicke zusammen sein? Ich versteh das nicht.“ „Schönheit blendet“, entgegnete Dani lächelnd zu ihrer Freundin. Cindy, Patric und 4 weitere Mädchen stolzierten an Daniela und Liz vorbei .Cindy warf eindrucksvoll ihre Blondgefärbten Haare über die Schulter. „Dani, Liz hier bin ich!“ Die beiden suchten nach der Urheberin des Ausrufes und sahen ein Mädchen mit grau- grünen Augen und vielen Sommersprossen im Gesicht. Ihre feuerroten Haare harmonierten gut mit der grünen Schuluniform. Das Mädchen winkte wild in der Luft herum. „Hey Beatrix“, sagten sie wie im Chor und da erklang auch schon die Schulglocke. Als zweite Stunde hatte Liz Biologie und sie war nicht ganz bei der Sache, da der Traum ihr immer noch zu schaffen machte, doch sie wurde unschön aus ihrer Gedankenwelt gerissen: „Liz Taylor, du sollst in meinem Unterricht aufpassen und nicht den Blumen beim Wachsen zusehen!“ „Ja Frau Schultz“, sagte Liz. Die Lehrerin schnaubte kurz und machte dann mit ihren Unterricht weiter. Der Bio-Unterricht war vorbei und Daniela, Liz und Beatrix saßen in der Pause auf einer Bank und genossen die paar Sonnenstrahlen im Spätherbst. „Ok Liz! Was ist mit dir los“ fing Beatrix an. „Wir kennen uns schon lange genug um zu wissen wann, was bei dir nicht in Ordnung ist“ sprach Daniela weiter. „Ich habe nichts, wirklich!“ Doch das glaubte ihr keiner und nach einigen bohrenden Blicken gab sie auf. „Ihr habt ja recht“, sagte Liz und erzählte den beiden von ihrem Traum. „Uh das ist ja cool, und du hast nicht erkannt, wer das war?“, wollte Beatrix wissen „Nein, das habe ich nicht, und ich finde das gar nicht cool sondern gruselig!“ „Ja, Ja es tut mir leid“, entschuldigte sich Beatrix. Die Pause ging vorbei und Liz war den restlichen Tag einigermaßen bei der Sache und dachte nicht weiter über ihren Traum nach. Es war schon dunkel, als sie aus der Schule kam, da sie noch eine Töpfer AG besuchte. Es war schon spät, demnach war auch keiner mehr auf der menschenleeren Straße, aber auf der anderen Seite der Straße stand eine dunkle Gestalt, noch dunkler als die mondlose Nacht. Die Gestalt sah aus wie der dieser Mann aus ihrem Traum. „Ich sagte doch wir sehen uns wieder“, sagte er. Noch völlig perplex merkte Liz zu spät, dass sie mitten auf der Fahrbahn stand und ein Auto hupend auf sie zuraste. Und dann, dann wurde alles dunkel um sie. Kapitel 2: °Der Auftrag° ------------------------ Zweites Kapitel „Aah, Hilfe!“ „Hört mich denn niemand?“ „Hilfe!“ Liz schlug die Augen auf und brauchte eine Weile bis sie realisiert hatte, dass sie in einem Wald lag. „Aah!“ Liz stand auf und blickte sich suchend nach dem Ursprung des Schreis um und sie sah einen kleinen Jungen, der verfolgt wurde von einem Rudel mit 7 seltsamen Wesen. Sie hatten goldene Augen und große Eckzähne. Sie sahen ein bisschen wie Hunde aus, aber sie hatten Hörner und dunkelbraunes Fell. „Aah, Aua!“ Der kleine Junge stürzte und hielt sich den Fuß. Liz sprang auf, ergriff einen Knüppel und bevor sie es merkte rannte sie auch schon zum Jungen um ihn zu helfen. Sie stellte sich vor dem Kleinen auf und hielt ihren Knüppel wie ein Schwert mit beiden Händen drohend in die Luft. Die Tiere standen jetzt Zähne fletschend vor Liz, einer von den Monstern sprang auf sie zu, Liz jedoch schlug ihn mit dem Knüppel, so wie ein Baseball-Spieler den Ball so sehr, dass er auf 2 andere aufprallte und alle 3 regungslos liegen blieben. 2 weitere sprangen auf Liz zu und sie schlug mit ihrem Stock auf deren Köpfe genau zwischen die Hörner, dass sie taumelnd zu Boden gingen. Es waren nur noch 2 übrig, die ebenfalls einen Angriff wagten. Eins sprang auf, der andere schnappte nach Liz´ Bein, sie zog es noch schnell genug weg. Das Tier in der Luft schlug sie wieder wie einen Baseball und das andere traf sie mit der Keule auf den Rücken, bis auch er auf dem Boden lag. Aufatmend stand sie vor dem Jungen, „Doch gut, dass ich die Kendo AG mitgemacht habe“, dachte sich Liz schmunzelnd. „Danke, dass du mich gerettet hast“, sagte der Junge. Erst jetzt bemerkte Liz sein wunderschönes, blondes Haar und das süße lächeln, er hatte das Gesicht eines Engels. „Er könnte so alt wie Aiko sein“, dachte sie sich. „Ich bin Liz Taylor! Wo sind wir eigentlich?“ „Ich heiße Lorenz und wir sind im Tharsenwald“, sagte der blonde Junge. „Kannst du aufstehen?“ „Ich glaube das geht nicht, es schmerzt zu sehr. Kannst du mich nach Hause bringen?“ Dicke Tränen rollten aus seinen blau- grauen Augen. Wer konnte da schon widerstehen? „OK, ich nehme dich Huckepack.“ Der Junge kletterte auf den Rücken des Mädchens. „Was waren das eigentlich für Tiere?“ „Das waren Miotiswölfe“, sagte Lorenz und so gingen sie durch den Wald. Nach einigen Stunden kamen sie aus dem Wald und sahen eine große Stadt und in deren Mitte das Schloss aus ihren Traum. „Wo müssen wir hin?“, wollte Liz von Lorenz wissen. Er zeigte in Richtung des Schlosses und sie marschierte energisch weiter. Die Leute in der Stadt zeigten auf die beiden und murmelten hinter vorgehaltnen Händen. „Warum gucken die denn so, ist es wegen meiner Schuluniform?“, überlegte sich Liz. „Aber die sehen auch nicht besser aus mit ihren mittelalterlichen Klamotten.“ Liz und Lorenz standen jetzt vor dem Schloss mit seinen großen Türmen, den blauen Dächern und den weißen Mauern. „Da rein und dann durch die große Tür“, sagte er. Liz trat gerade durch eine eiserne Tür als drei elegant gekleidete Frauen und ein Mann auf sie zukamen. „Prinz da seid Ihr ja endlich, wir haben uns solche Sorgen gemacht“, sagte eine der Frauen. „Kommt“, sagte die ältere Frau zu den anderen und klatschte dabei in die Hände, „bringt den Prinzen zu seinen Gemächern und Sie Doktor kümmern sich um ihn!“ „Ja“, sagte der Mann. „Dem Mädchen gebt ihr ein paar anständige Gewänder, in diesen Lumpen kann sie nicht vor dem König treten.“ Der Arzt nahm Lorenz und trug ihn in seinen Armen fort. Eine der jüngeren Frauen brachte Liz in einen großen Raum wo Unmengen von edlen Kleidern aufgehängt waren. Liz probierte eines nach dem anderen an, bis sie genug hatte und „Nein“, schrie. „Ich bleibe so wie ich bin“, sagte sie entschlossen und nahm sich ihre Schuluniform und zog diese wieder an. Kurz darauf wurde Liz in den großen, prachtvollen Thronsaal gebrach. Überall glänzte Gold und alte Portraits, von Königen und Königinnen zierten die Wände, am anderen Ende standen 2 goldene Throne. Auf einem saß ein alter Mann mit einem weißen Bart „Der sieht aus wie Gandalf in Herr der Ringe“ dachte sich Liz und konnte ein Schmunzeln nicht unterdrücken. „Ich bin König Ludwig. Ich danke euch, dass Ihr meinen Erstgeborenen gerettet habt.“ „Eure Hoheit, wo bin ich hier und wie komme ich wieder nach Hause?“ „Du bist im Lande Adera.“ Erst jetzt fiel dem König die Schuluniform auf. „Oh Ihr seid es!“, fuhr er fort, „wir haben schon lange auf Euch gewartet.“ „Wieso?“, fragte Liz den König, der zeigte nur hinter Liz und da hing ein riesiges Wandbild, auf dem sie eindeutig zu sehen war. „Dieses Bild“, begann der er mit sanfter Stimme, „wurde lange vor meiner Zeit gemalt. Es stellt eine Prophezeiung dar, in der es um den goldenen Drachen Shion geht, welcher befreit werden muss, damit das Licht nach Hause kehren kann, also du, du bist das Licht.“ „Sind sie sich sicher?“ „Aber Ja! Sieh dir nur mal deinen linken Arm an, da müsste das Mal zu sehen sein.“ Sie schaute nach und tatsächlich, da ein Schmetterlings- Tattoo zu sehen. „Das ist das Sainos, du musst die anderen 9 Elemente suchen und vereinen, damit ihr Shion befreien könnt und du somit wieder nach Hause kannst. Du hast aber Glück, denn 2 der 9 sind schon hier in meinem Palast. Ah, da kommen sie ja schon“, sagte König Ludwig und deutete auf 2 junge Männer, die gerade durch die Tür gekommen waren. Beide trugen seltsame Kleidung, der eine hatte kurze goldblonde Haare und grau-blaue Augen. Der andere hatte lange mahagonirote Haare und blaue Augen. „Ihr habt uns rufen lassen, Eure Hoheit“, sagte der Rothaarige. „Ja danke Silvio.“ „Wer ist denn das?“, wollte der andere Junge wissen. „Das ist Liz! Sie ist das Licht und das sind Marcus die Erde, 17 Jahre und Silvio das Feuer 18 Jahre, auch sie haben das Sainos“, sagte der König und daraufhin zeigten beide Jungen dem Mädchen ihren linken Arm und sie hatten tatsächlich dasselbe Tattoo, nur mit einem anderen Zeichen im Kreis „mit ihnen wirst du die anderen 7 Elemente suchen.“ „Seid gegrüßt meine Liebe“, sagte Silvio und küsste dabei ihre Hand. „Silvio du kannst es nicht lassen, oder? Hallo ich bin Marcus, und das ist unser Casanova Silvio.“ „Wartet mal! Ich bin also das Licht aus der Legende, bin in dieser Welt gefangen und muss einen Drachen retten um nach Hause zu kommen, ja?“ „Ja genau“, sagten beide im Chor. „Und wie lange habe ich Zeit?“ „Nun laut der Prophezeiung habt ihr ein Jahr Zeit“, sagte der König, „ihr bekommt aber noch bequeme Kleidung, denn so könnt ihr nicht gegen Lucius kämpfen!“ „Lucius?“ „Ja, den Herrn über die 5 dunklen Generäle. Er will den schwarzen Drachen, Nero, zum Leben erwecken“, erzählte Marcus. „Wir brechen morgen Früh auf, also schlaf dich gut aus“, führte Silvio fort. „Wenn sie mir bitte folgen“, sagte eine Magd zu Liz. Sie ging ihr nach und wurde in ein großes Zimmer geleitet. In der Mitte stand ein Himmelbett und darauf lagen ihre neuen Sachen, eine Weste in Lindgrün und eine grüngestreifte Hose, sowie eine weiße Bluse und Dunkelgrüne Stiefel. Liz legte die Sachen über einen Stuhl und sah ein Samuraischwert an diesem Stuhl angelehnt und sie legte sich ins Bett. Ihr gingen noch viele Gedanken durch den Kopf und je mehr sie darüber nachdachte, wurde sie immer verwirrter und sie schlief nach einiger Zeit mit Tränen ein. Kapitel 3: °Das einsame Mädchen° -------------------------------- Am nächsten Morgen kam Liz mit ihren neuen Sachen in den Hof wo schon Silvio und Marcus mit 3 Pferden auf sie warteten. „Guten Morgen, meine Liebe“, sagte Silvio mit einem schmalzigen Lächeln. „Du siehst aber nicht gerade ausgeschlafen aus“, fügte Marcus hinzu. „Hmm, ich habe die halbe Nacht kaum ein Auge zugetan.“ „Ach das wird schon. In einem Jahr bist du wieder Zuhause“, sagte Marcus. „Ich hoffe es“, fügte sie hinzu, „ich hoffe es.“ „Da, da hinten ist Silvio!“ „Aah!“ Die 3 drehten sich um und sahen eine Schar von jungen Mädchen, die auf Silvio zuliefen. „Oh Silvio müsst Ihr schon gehen“, sagte eine von ihnen. „Bleibt doch noch eine Weile“, sprach eine andere. „Aber meine Damen. Ich muss euch leider für eine Weile verlassen.“ „Oh“, sagten alle Mädchen enttäuscht. „Ich verspreche, dass ich mich beeilen werde“, sagte Silvio und versuchte seine Verehrerinnen zu trösten und stieg dabei auf eines der Pferde. „Marcus, kennst du eigentlich unser Ziel“, fragte Liz ihn. „Noch nicht, aber wir haben eine Karte vom König erhalten, hier berühr sie mal!“ Liz berührte diese und das Sainos, welches sie auf ihrem Arm hat, leuchtete auf der Karte und in einem Kreis flimmerte ein Kreuz. „Siehst du, dort müssen wir hin“, sagte Marcus. „Ok, Silvio wir reiten nach Mahlmirstedt“, sprach er weiter. „Aber wie geht das?“, wollte Liz von Marcus wissen. „Das weiß ich auch nicht so recht, aber der König meinte es hat mit deinem Element zu tun.“ Liz versuchte auf ihr Pferd zu kommen, und es gelang ihr nur mit großer Mühe. „Liz kannst du überhaupt reiten?“, fragte Marcus. „Nur ein bisschen“, sagte sie und alle drei ritten los. Aus dem großen Schloss, über die Felder und in den Tharsenwald hinein. Sie ritten schon den ganzen Tag und die Nacht brach so langsam an. Da banden die 3 ihre Pferde an einen Baum. Silvio passte auf das Lager und die Tiere auf während die anderen beiden auf die Suche nach Holz gingen. Wieder auf dem Rückweg, mit sehr viel Feuerholz auf den Armen, hörten sie in der Nähe des Lagers Kampfgeschrei. Sie ließen das Holz fallen und rannten hin, als sie ankamen sahen die beiden Silvio, wie er mit seinem Schwert gegen 12 Miotiswölfe kämpfte. „Wollen wir ihm denn nicht helfen?“ „Nee“, sagte Marcus gelassen, „er schafft das schon alleine.“ In diesen Augenblick schrie Silvio: „Feuer“, und sein Schwert fing zu brennen an. Er brauchte die Wölfe nur zu berühren schon gingen diese in Flammen auf und wurden zu Asche. „Sooo! Das war’s“, sagte er nach einigen Minuten mit gelassener Stimme, dann sah er Liz „Hast du das gesehen? Bin ich nicht gut oder was?“ Doch bevor sie etwas sagen konnte fiel ihr Marcus ins Wort: „Das hast du ganz toll gemacht, nur du warst ein bisschen zu langsam“. Liz konnte sich das Grinsen nicht verkneifen und Silvio war daraufhin leicht beleidigt und sprach den restlichen Abend kein Wort mit den beiden. Die Nacht ging ohne weitere Zwischenfälle vorbei und die Sonne zeigte ihr freundliches Gesicht. Silvio löschte das Feuer und Marcus räumte mit Liz das Lager auf. Alle 3 stiegen auf die Pferde und selbst bei Liz klappte es beim ersten Versuch und sie ritten los. Nach 5 Tagen, ohne irgendwelche nennenswerten Zwischenfälle (außer, dass Silvio einen Ast übersah und jetzt eine kleine Schramme sein Gesicht zierte), kamen sie aus den Wald heraus und sie sahen am Horizont eine kleine Stadt. „Da sind wir“, stellte Marcus fest, „dass ist Mahlmirstedt, hier müssten wir das nächste Element finden.“ „Am besten, wir suchen uns erst einmal eine Herberge, denn noch eine Nacht im Freien tut meiner Haut gar nicht gut“, maulte Silvio. Sie gingen ein, zwei Stunden an alten Fachwerkhäusern vorbei und fanden letzten Endes auch eine günstige Herberge. Sie mieteten 3 Zimmer im 1. Stock und bekamen noch eine warme Suppe und suchten dann ihre Zimmer zum schlafen auf. Am nächsten Morgen machten sich die 3 auf die Suche nach dem Element, die Pferde ließen sie im Stall der Herberge. Sie gingen durch die Stadt, jedoch sie sahen nichts Außergewöhnliches. Sie kamen an den Stadtrand und fragten einen Bewohner, ob er den Schmetterling schon mal gesehen hätte, dieser schicke die 3 an das andere Ende von Mahlmirstedt zu einer Hütte. Sie gingen zum Stadtrand und sahen eine alte, klapprige Hütte. Silvio, Liz und Marcus gingen zur Hütte und klopften an. Es öffnete ein junges Mädchen mit Polangen, glatten und hellbraunen Haaren. Sie hatte schöne grüne Augen und in ihren Haaren hingen Blätter, da sie kurze Ärmel hatte konnte man den Schmetterling genau erkennen. Sie lächelte die 3 an „Guten Tag, dürfen wir eintreten?“, fragte Marcus. „Warum?“, wollte das Mädchen wissen. „Weil wir auf der Suche nach dir waren“, sagte Silvio. Das Mädchen lies die 3 in ihre Hütte, sie kamen sich vor wie in einem Wald. Überall waren Blumen und junge Bäume. Das Mädchen bot ihnen Sitzplätze und Tee an, den sie dankend annahmen. Die 3 stellten sich nacheinander vor und erläuterten ihr Anliegen. Im Laufe des Gespräches stellte sich heraus, dass sie Aya hieß und in der Hütte alleine wohnte. Am Ende der Unterhaltung fragten sie Aya ob sie mitkomme, aber sie lehnte ab. „Überleg es dir doch bitte. Wir kommen morgen wieder“, sagte Marcus in einem freundlichen Ton. „Gut ich überlege es mir.“ Liz, Marcus und Silvio gingen enttäuscht zur Herberge zurück. Als sie dort ankamen war es schon spät in der Nacht und alle 3 fielen ins Bett. Am nächsten Morgen war Liz die Letzte die ihr Zimmer verlies, sie gingen wieder zu Aya und sahen eine Schar von aufgebrachten Bewohnern vor der Hütte. „Verschwinde endlich!“, „Du Monster! Du bist nicht wie wir!“, „Du bringst nur Unglück!“, „Verschwinde“, schrieen die wütenden Leute und hielten dabei Mistgabeln und Äxte in die Luft. Aya stand vor ihrer Hütte und die aufgebrachte Menge kam ihr bedrohlich nahe. „Holz“ rief Aya und die Mistgabeln und Äxten bekamen Blätter und Blüten, so dass es aussah, als ob sie bunte Blumensträuße in den Händen hielten. „Siehst du, du bist nicht wie wir. Du bist ein Monster“, rief eine wütende Frau. Man konnte Aya`s Gesicht entnehmen, dass es sie sehr verletzt hatte. Die aufgebrachte Schar löste sich langsam auf und Aya ging in ihre Hütte zurück. Marcus, Liz und Silvio gingen zur Hütte bis Liz: „Stopp“, sagte. „Ich rede erstmal alleine mit ihr“, und sie betrat in die Hütte. „Warum will sie alleine mit Aya reden?“, wollte Silvio von Marcus wissen. „Na du weist doch von Frau zu Frau.“ Als Liz in der Hütte war, brauchte sie eine Weile um Aya unter dem ganzen Grünzeug zu finden. Sie sah das Mädchen in der Ecke sitzend: „Alles in Ordnung?“ „Geh lass mich in Ruhe“, wehrte Aya ab. 20 Minuten waren schon vergangen und die Jungs vor der Hütte wurden langsam unruhig. „Was machen die denn so lange“, fragte Marcus seinen Freund. Der zuckte nur mit seinen Achseln, doch wenige Minuten später ging die Tür auf und Liz kam mit Aya raus. „Sie möchte doch mitkommen“, sagte Liz zu den beiden. „Ich habe hier jetzt nichts mehr verloren, bitte gebt mir ein paar Minuten damit ich meine Sachen packen kann“, sagte Aya. „Gut wir warten“, sagte Liz. Sie standen vor der Hütte, bis ein Mann auf sie zukam.“ Danke dass ihr Aya mitnehmt“, sagte er. „Waren Sie nicht gerade auch vor der Hütte?“, fragte Silvio ihn. „Ja, das ist richtig aber das war nur zu ihrem Besten“, sagte er. „Aber warum“, wollte Liz von ihm wissen. „Hier ist sie nicht glücklich. Versteht uns nicht falsch wir mögen Aya aber sie soll auch mal die Welt kennen lernen und das Leben. Sie hat zwar eine Freundin aber die war schon seit Jahren nicht mehr da.“ „Hm, das klingt logisch“, sagte Silvio. Niemand merkte, dass die Tür einen Spalt offen war und Aya das Gespräch mithörte. Es zauberte ihr ein Lächeln auf das Gemüt. Der Mann verließ den Platz vor der Hütte und wenig später kam Aya raus. „Hallo da bin ich!“ „So jetzt gehörst du zu uns“, sagte Silvio zu Aya und legte dabei seinen Arm um ihre Schulter, welchen sie aber gleich wegschlug. Inzwischen hielt Liz wieder die Karte in ihren Händen. „Gut wir müssen nach Wolstedt“, sagte Marcus. „Wolstedt? Da wohnt eine Freundin von mir, sie trägt auch den Schmetterling auf ihren Arm“, sagte Aya wieder gut gelaunt. „Warum ist sie denn jetzt wieder so gut gelaunt?“ flüsterte Silvio zu Marcus. „Weiß nicht“, flüsterte er zurück, „du müsstest eigentlich am besten wissen, wie Frauen so sind.“ „Heute so, morgen so“, war die lakonische Antwort. Kapitel 4: °Die beste Freundin° ------------------------------- Viertes Kapitel Jetzt waren sie also zu viert, und sie mussten über das Carnedgebirge nach Wolstedet reisen. Am selben Tag noch ging es los, Aya saß bereits mit Liz auf einem der 3 Pferde und Marcus holte gerade die anderen 2 aus dem Stall. Sie warteten nur noch auf Silvio, welcher die Zimmer bezahlte, aber der ließ auf sich warten. Er kam mit einem Lächeln raus, Nein es war schon ein arrogantes Grinsen. „Was ist denn mit dir los“, fragte Marcus. Silvio grinste nur noch breiter und zeigte das Geld, mit dem er das Zimmer eigentlich bezahlen sollte. „Tja, dank meines Charmes!“ „Wie hast du denn das wieder geschafft“, wollte Marcus von seinem Freund wissen. „Och nur die Tochter des Wirtes ein bisschen bezirzt.“ „Na toll! Noch eine Verehrerin“, sagte Silvios Freund und stieg dabei auf sein Pferd. Aya schaute verwirrt und flüsterte zu Liz: „Ist er so ein Frauenheld?“ „Ich habe es nicht so mitbekommen, aber ich glaube schon.“ „Worüber redet ihr zwei“, wollte Silvio von den beiden Mädchen wissen. „ Das sagen wir dir nicht!“ Endlich war auch Silvio auf sein Pferd gestiegen und sie ritten los. Sie ritten bis zum Einbruch der Nacht und bauten ihr Lager in der Nähe des Bergpfades, welcher in das Carnedgebirges führte. Selbst diese Nacht ging ohne Zwischenfälle vorbei (außer das sich Silvio eine Ohrfeige eingehandelt hatte, als er zu nah an die Mädchen heranrückte). „Wir müssen vorsichtig sein“, sagte Marcus am nächsten Morgen zu den anderen, „die Berge sind tückisch, es kommt hier öfters zu Steinschlägen, also passt auf und seid leise.“ Sie waren schon einige Stunden unterwegs als Liz erschrocken aufschrie: „Was ist das?“ „Hm? Was meinst du Liz“, fragte Marcus. „Ich könnte schwören der Fels da, hatte sich gerade bewegt!“ „Macht dir die Sonne zu schaffen oder was ist los, meine Liebe?“, fragte Silvio. „Da! Seht ihr“, schrie Liz und die Steine um sie herum bewegten sich tatsächlich und formten sich zu riesigen Monstern. „Aah! Was ist das“, schrie Aya laut. Die Pferde erschraken, warfen die vier ab und liefen weg. „Das sind Golems und zwar nicht wenige“, sagte Marcus. Die Golems kamen immer näher, jeder der 4 zückte seine Waffe. Liz, Marcus und Silvio hatten Schwerter und Aya hatte einen schön verzierten Holzstab. Marcus stieß sein Schwert in denn Boden und schrie: „Erde“ und der Boden unter den Golems ging auf und riss 10 der Ungeheuer in die Tiefe. Marcus zog sein Schwert wieder aus dem Boden und die Spalte schloss sich wieder. „Wer wagt es mein Land zu betreten“, grollte eine tiefe Altmännerstimme „Wir wollen nach Wolstedet“, sagte Silvio, „Wer will das denn wissen? „Mein Name ist Parn“, sprach die Männerstimme. „Parn? Parn der alte Eremit und der Bruder von Armin?“, wollte Marcus von ihm wissen. „Armin? Woher kennst du diesen Namen?“ „Weil ich sein Sohn bin“, sagte Marcus. Ein alter Mann kam hinter einem Stein zum Vorschein. „Das heißt, du bist mein Neffe Marcus, richtig? Als ich dich das letzte Mal gesehen habe warst du noch ein kleiner Windelpupser“, sagte der alte Mann. „Es ist auch schön dich zu sehen, Onkel!“ Die Golems verwandelten sich wieder in die Steine zurück. „Seid meine Gäste“, sagte Parn, „bitte folgt mir, damit wir es vor der Einbruch der Nacht zu meiner Höhle schaffen.“ Sie gingen über Stock und Stein, sahen ein Adlerpärchen, Steinböcke und Murmeltiere. Bis sie bei der Höhle von Parn ankamen, diese hatte ein sehr komfortables Lager. Parn machte ein Feuer und bot ihnen etwas zu essen an, welches sie dankend annahmen. Marcus und Parn kramten alte Geschichten aus und plauderten die ganze Nacht bis auch sie als Letzte, Aya, Liz und Silvio anschlossen und zur Ruhe begaben. Am nächsten morgen war Parn als erster wach und machte Frühstück, nach und nach wurden auch die anderen munter. Beim Essen bot der alte Mann an, dass er die 4 aus den Bergen führen könne. Das nahmen sie natürlich einstimmig an. Sie verließen die Höhle und sahen ihre Pferde, welche am Vortag weggelaufen waren, angeleint an einem alten, knochigen Baum. „Meine Golems hatten die halbe Nacht nach ihnen gesucht, sie waren sehr weit verstreut“, sagte Parn. Sie nahmen ihre Pferde und kamen nach 4 Tagen, dank einer Abkürzung, schnell wieder aus den Bergen. Parn verabschiedete sich noch herzlich von seinem Neffen und ging in die Berge zurück. „Warum wollte er denn wieder in die Berge?“, fragte Aya Marcus. „Weil er da zu Hause ist“, sagte er. Sie stiegen auf die Pferde und ritten noch 2 Tage und erreichten am Nachmittag endlich Wolstedet. Aya führte Silvio, Liz und Marcus zum Haus ihrer Freundin. Es war ein sehr großes Anwesen mit edlen Statuen im Garten. Sie standen jetzt vor der 3 m großen hölzernen Tür mit orientalischen Ornamenten. Die Tür ging ein Stück auf und ein Mann in einem schwarzen Anzug und Monokel auf der Nase schaute durch den Spalt heraus auf die Straße. Er riss seine Augen auf, als er Aya sah und sagte: „Ah das edle Fräulein Aya. Bitte kommen Sie rein.“ „Und was ist mit uns?“, fragten die anderen. „Oh Ihr natürlich auch!“ Sie wurden durch einen langen Flur geleitet, wo noch mehr Statuen standen. „Wer ist das“, wollten die 3 von Aya wissen. „Oh das ist Victor der Butler von Lily!“ Victor blieb vor einer Tür stehen, klopfte an und öffnete diese. Die 4 fanden sich jetzt in einer Bibliothek wieder. „Victor, was ist los?“, schallte es von oben. Ihre Blicke gingen nach oben und sie sahen ein Mädchen mit schulterlangen, lockigen Haaren auf einem der Regale sitzen. „Aya und ein paar Freunde sind da.“ „Aya und ein paar Freunde?“, wieder holte das Mädchen und sprang vom Regal herunter. „Lily schön dich zu sehen“, sagte Aya. „Es freut mich auch! Wer sind die Leute hinter dir?“, wollte die Blonde wissen „Der dunkelblonde ist Marcus, der rothaarige Silvio und das Mädchen mit den braunen Haaren ist Liz.“ „Oh es freut mich auch euch kennen zu lernen, aber was wollt ihr von mir?“ Die 4 erklärten Lily ihr Anliegen, diese verstand es und erklärte sich sofort bereit, sie zu begleiten. Lilys azurblaue Augen mit einer grünen Umrandung strahlten vor Glück, das Haus endlich verlassen zu dürfen. Am nächsten Tag ging es auch schon weiter. Der Butler sattelte zwei weitere Pferde und die fünf ritten wenige Augeblicke später los. Sie waren schon zum Tor hinaus, als sie hörten: „Lily bitte warten Sie! Ihre Fächer, Sie haben Ihre Fächer vergessen“, rief Victor hinterher. Lily drehte um und holte ihre Fächer und schloss sich wieder der Gruppe an. Ihr jetziger Kurs führte sie nach Sulmanae durch die Wüste Phyrma. Zur gleichen Zeit auf der Halbinsel Emyu im Thronsaal der dortigen Burg ging ein dunkelhäutiges Mädchen mit lila- pinken Haaren, spitzen Ohren und goldenen Augen zu einem langhaarigen Mann, welcher vor einem der Fenster stand und auf das Mädchen wartete. „Sie sind jetzt zu fünft. Tascha, du hast versagt!“, sagte der Mann mit zorniger Stimme, „deine Miotiswölfe sind völlig nutzlos!“ „Ja Meister Lucius.“ „Du wirst sie in der Wüste Phyrma endgültig erledigen, hast du mich verstanden!“ „Ja Meister.“ „Gero wird dich begleiten und ich rate dir, nicht zu versagen!“ „Ja“, sagte die Angesprochene gehorsam und schlug ihre Augen nieder. Kapitel 5: °Tascha und die Marakel° ----------------------------------- Jetzt waren sie also zu fünft und die brauhaarige Liz, die das Element Licht in sich trug, muss Shion, den heiligen, goldenen Drachen, innerhalb eines Jahres befreien. Sie hat das Talent nie aufzugeben und jedem ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Zu ihrer Unterstützung begleiten sie unter anderem Aya und Lily. Sie sind seid Kindertagen beste Freundinnen, Aya hat das Element Holz und Lily besitzt das Element Luft. Lily war in ihrer Kindheit bettlägerig und musste von Aya mit Kräutern geheilt werden, in der Zeit wurden sie engste Freundinnen. Allerdings, als Lily wieder gesund wurde, hat ihr Vater Aya sofort weggeschickt und so verloren sie sich aus den Augen aber nicht aus dem Sinn, denn die blonde, lockige Lily und die braunhaarige Aya hatten einen stetig wechselnden Briefkontakt. Der dunkelblonde Marcus war wie ein großer Bruder für alle. Er hatte das Element Erde und war für sein junges Alter sehr weise und stand seinen Freunden mit Rat und Tat zur Seite. Und dann war da auch noch Silvio, er ist der Casanova der Runde und dank seines Elementes Feuer lässt er auch nichts anbrennen, allerdings kann man sich auch auf den Rothaarigen verlassen, wenn es eng wird. Es waren bereits mehrere Tage vergangen und die Hitze des Tages und die Kälte der Nacht machten allen fünf schwer zu schaffen. Am Abend des vierten Tages erreichten sie die Oase Ruma, wo sie ihre Wasserreserven wieder aufzufüllen wollten. „Halt, hier endet euer Weg“ sagte eine weibliche Stimme. „Warum“, wandte Silvio ein. Das Mädchen mit den pinken Haaren trat hinter einer Palme vor: „Weil ich euer nächster Gegner bin!“ „Wer ist das“, fragte Liz ihren Kameraden Marcus. „Das ist Tascha, die rechte Hand von Lucius.“ „Du und welche Armee“, bohrte Silvio spöttisch weiter. „Gut das du fragst“, sagte Tascha und schnippte mit der rechten Hand und aus dem Sand um sie herum sprangen 6 ca. 2 m große Monster, sie hatten den Oberkörper eines Menschen und den Unterleib eines Skorpions, einer von ihnen war nicht rot wie die anderen sondern schwarz. Die Pferde blieben erstaunlich ruhig stehen, so als ob sie wussten das, das passieren würde. „Na toll! Ich und meine große Klappe“ „Was sind das für Dinger“, fragte Aya ihre Freundin Lily. „Das sind Marakel. Der große schwarze heißt Gero und ist einer der 5 Generäle. Pass auf den Stachel auf, der ist giftig.“ Liz, Silvio und Marcus hatten Schwerter, Aya hatte ihren verzierten Stab und Lily hatte ihre zwei Fächer. Die fünf machten sich zum Kampf bereit, aber auch die anderen zückten ihre Schwerter und Tascha hatte ein keltisches einschneidiges Hiebschwert, Vorform des Säbels. Der Kampf begann: Aya berührte den Boden mit ihrem Stab und sagte leise „Holz“ und aus dem Boden wuchsen Wurzeln und fesselten 4 der riesigen Skorpione. Marcus stoß sein Schwert in den Sand und rief „Erde“ und der Boden spaltete sich und begrub die gefesselten Skorpione. Er zog das Schwert wieder aus und dem Boden, der sich darauf wieder schloss, woraufhin der Sand sich blutrot färbte. Mit jedem Schritt, den sie taten wirbelten sie mehr und mehr des feinkörnigen Sandes auf, bis sie nach einiger Zeit von einer dicken Staubwolke umgeben waren. In der man kaum noch die eigene Hand sehen konnte Gero, der große schwarze Marakel, griff Lily an, sie jedoch sagte: „Luft“, schwenkte dabei ihre Fächer und erzeugte einen kräftigen Wind. Durch diesen Wind flog er 5 Meter nach hinten und landete auf seinen Rücken und versuchte wieder auf die Beine zu kommen, aber er schaffte es nicht. Silvio und Tascha traten gegeneinander an, beide waren ungefähr gleich stark und jeder der beiden Gegner wartete nur auf einen Fehler des anderen. Aber keiner gab nach und so zog sich das Duell in die Länge. Liz setzte keine besondere Attacke ein, doch dank der erworbenen Kenntnisse der Kendo-AG endete der gemeinsame Kampf mit Aya, Marcus und Lily erfolgreich gegen die letzten zwei Marakel. „Vorsicht Liz“, rief Lily. Doch es war zu spät, denn Gero, welcher es doch schaffte wieder auf die Beine zu kommen, erwischte ihren Arm mit dem Stachel. Sie schwankte und stürzte bewusstlos zu Boden. Als Lily sah das Liz zu Boden ging, nahm sie ihre Fächer und wirbelte sowohl Gero als auch die Staubwolke weg. Es war eine solche Kraft in dem Wind, dass Aya wurzeln aus den Boden wachsen ließ um sich und Marcus festzuhalten. Die leblosen Körper der Marakel wirbelten umher wie Laub, das vom Wind bewegt wurde. Völlig außer Atem sank Lily neben Liz zu Boden, Marcus und Aya rannten zu ihnen. Als sich der restliche Staub langsam verzog, bemerkte Tascha, welche noch mit Silvio kämpfte, dass nur noch sie anwesend war. Sie tobte vor Wut und sprang von ihm weg und rief: „Das war nicht unsere letzte Begegnung!“ Sie entnahm eine kleine Kugel aus ihrem Gürtel, warf diese zu Boden und es entstand ein dichter Rauch. Als sich dieser endlich verzogen hatte, war auch Tascha weg. Der Boden um sie herum war getränkt vom Blut des Feindes. „Tascha wir stecken dich in die Tasche“, rief Silvio ihr nach. „Hört auf mit dem Blödsinn. Liz geht es nicht gut, seht doch“, sagte Aya besorgt. Sie hatte recht Liz wurde blasser und blasser. „Wir müssen sie zu einem Arzt bringen. Ich kann zwar die Schmerzen lindern, aber nicht für lange“, sagte sie. „Wenn wir uns beeilen sind wir noch vor dem Sonnenuntergang in Sulmanae“, sagte Lily. Sie ritten sofort los. Kapitel 6: ° Der Galgen ° ------------------------- Sie erreichten tatsächlich Sulmanae noch vor dem Sonnenuntergang und es ging durch ein großes steinernes Tor, welches von einigen, wenigen Posten bewacht wurde, denn es war ein großer Wochenmarkt in der Stadt. Silvio kannte sich in der gut aus und führte die Gefährten um die Massen herum zu einem kleinen Haus in eine der vielen Seitenstraßen. „Hier wohnt ein alter Freund von mir“, sagte er, „Er wohnte früher in unserem Dorf und war dort der Arzt. Er kann alles heilen“, sagte der rothaarige mit kindlichen Stolz. Sie klopften an und wurden sogleich angebrüllt: „Verschwindet! Ich kaufe nichts!“ „Arthur ich bin es, Silvio!“ Die Tür ging einen Spalt auf und wurde dann stürmisch aufgerissen. „Silvio“, rief ein alter Mann mit einer Beethoven Frisur und einer runden Brille auf der Nase, freudig. Er hatte viele Falten und sein ehemals weißer Kittel hatte viele Flecken. „Junge, was führt dich denn hierher?“ „Sie!“, sagte Silvio und zeigte auf Liz, die schon schweißnass auf dem Pferd bei Marcus saß. „Hm! Bringt sie rein!“ Im Haus legten sie Liz auf ein Bett und Arthur begann sofort mit der Behandlung. Aya half ihm und der Rest musste draußen warten und nach einer halben Stunde kam Arthur mit Aya raus. „Sie ist über dem Berg“, sagte Aya vor Freude strahlend, „ In ein paar Tagen müsste sie wieder völlig genesen sein!“ „Danke“, sagte die Kranke vom Bett aus. „Tja, junges Fräulein eine Stunde später und du hättest es nicht überlebt“, sagte Arthur und schloss die Tür hinter sich, damit Liz schlafen konnte. „So und nun erklärt mir bitte einer, was passiert ist!“ „Wir suchen jemanden mit so einem Zeichen“, sagte Marcus und schob seinen Ärmel hoch. „ Da kommt ihr zu spät!“ „Warum?“, wollte Lily wissen. „Hier in der Stadt gibt es nur einen Menschen mit diesem Schmetterling, und der wird in den kommenden 3 Tagen gehängt. Sein Name ist Aaron und gehört zur Diebeszunft. Da er sich das letzte Mal hat erwischen lassen, wo er in das Haus des Stadthalters einbrach, wird er gehängt.“ „Gibt es denn keine Möglichkeit ihn zu helfen?“, fragten sie ihn. „Doch die gibt es wenn man ihn freikauft und zwar mit 200 Goldtalern“ „200?“, wiederholte Silvio und sein Mund blieb offen stehen. „Ist er so gefährlich?“ „Nein, er ist eher so was, wie ein Rächer. Er nimmt den Reichen und gibt den Armen.“ „Hm 200 also“, murmelte Lily leise vor sich hin. Die Tage verstrichen wie im Fluge und Liz war wieder vollkommen gesund, allerdings war auch der Tag der Hinrichtung gekommen. Am Morgen gingen sie zum Marktplatz, wo der Galgen schon bereit stand, nur Lily fehlte schon seit den frühen Morgenstunden. Der Platz war gut befüllt und am anderen Ende ging ein junger Mann mit braunen, welligen Haaren und grünen Augen mit einer grauen Umrandung, der gerade die 7 Stufen des Galgens hinaufging, oben angekommen fragte der Henker in die Menge; „Ist jemand Willens das geforderte Lösegeld für Aaron zu bezahlen?“ Niemand antwortete ihm und so legte er ihm den Strick um den Hals des jungen Mannes mit den schulterlangen, schwarzen Haaren und den braune Augen. An seinem Arm konnte man eindeutig den Sainos erkennen, jedoch wussten die 4 nicht was sie tun sollten. Der Henker legte seine Hände auf dem Hebel, welcher die Falltür öffnen sollte, als jemand rief: „Stopp“. Es war Lily sie kam aus einer der Seitengassen, alle Blicke lagen jetzt auf ihr. Lily schritt durch die Menschenmenge zum Galgen. „Hier sind die 200 Goldtaler, zählen Sie sie ruhig nach, wenn Sie wollen“, sagte sie selbstsicher und gab dem Henker den Sack. Er begann auch sofort mit dem Zählen und nach ungefähr 20 Minuten, nahm er Aaron die Schlinge ab und ohne ein Wort zu sagen löste er die Handfesseln und ging mit dem Sack wieder weg. Die Menge jubelte und Aaron bedankte sich bei Lily. „Danke mir nicht zu schnell denn dafür musst du uns einen großen Gefallen tun!“ „Uns?“ Die beiden gingen zu den anderen und Lily blickte in die Runde und sah nur verdutzte Gesichter ihrer Kameraden. Marcus brach das Schweigen: „Woher hast du das ganze Geld?“ „Mein Vater ist doch Kaufmann und er hat hier viele seiner Geschäftspartner, die ihm gut und gerne mal einen Gefallen erweisen. Aber ich glaube es war das einzige und letzte Mal, dass sie so etwas machen“, sagte sie mit einem breiten grinsen. „Aber“, fing Aya an, doch Lily fiel ihr ins Wort. „Außerdem muss Paps das alles zurückzahlen, Goldstück für Goldstück. Man der wird sich grün und blau ärgern, zu schade das ich nicht dabei sein darf!“ „Ah und ich wollt schon fragen“, führte Aya fort. „Ich versteh gar nichts mehr“, sagte der verwirrte Silvio, er blickte in die Runde und fast jeder hatte auch einen verwirrten Gesichtsausdruck. „Das ist ganz einfach! Mein Vater und ich verstehen uns nicht sonderlich gut“ „So nun haben wir ja alles geklärt, wir reisen morgen früh weiter. Liz könntest du bitte“, sagte Marcus und hielt ihr die Karte unter die Nase und diese zeigte nach Engelsdorf. Am Morgen standen sie vor dem Haus. „Ich wünsche euch viel Glück auf eurer Reise! Auf die Pferde passe ich schon auf“, sagte Arthur und winkte den Reisenden hinterher. Sie gingen zum Stadttor, weil sie dort auf Aaron warteten, als ein Reiter auf sie zukam. „Liz Taylor? Wer von euch ist Liz Taylor?“, fragte der Reiter ganz außer Atem. „Ja ich!“ Er beäugte sie kurz und sagte dann: „Ich habe hier eine Botschaft vom König für dich.“ Mit diesen Worten übergab er ihr eine Schriftrolle und ritt wieder weg. „Und? Was steht drauf?“, wollte Silvio wissen. „Wenn ich das wüsste, ich kann es nicht lesen. Lily könntest du bitte?“ „Ok.“ Lily las es sich schnell durch und bat dann Liz sich mit ihr unter 4 Augen zu unterhalten. „Der König hat den Text unter dem Bild noch mal übersetzt.“ „Ja und?“ „Du hast nur noch ein halbes Jahr statt eines ganzen.“ „Bist du dir sicher? Hast du dich auch nicht verlesen?“ „Nein ich bin mir ganz sicher“, antwortete ihr Lily. „Hm, ok aber kein Wort zu den anderen, sie sollen nicht unnötig beunruhigt werden.“ „Ok, wie du willst.“ Sie gingen wieder zu den anderen wo auch schon Aaron war und sie wurden auch sogleich mit fragenden Blichen gelöchert. „Der König wünscht uns viel Glück“, log Liz eindrucksvoll. „Wie, mehr stand nicht in der Botschaft?“, fragte Silvio. „Nein mehr nicht.“ Kapitel 7: ° Der Fischer ° -------------------------- Jetzt stand Liz unter Zeitdruck, denn es war nur noch ein halbes, statt eines Jahres Zeit den Drachen Shion zu befreien. Sie waren auf dem Weg nach Engelsdorf, die Reise verlief ohne Probleme, sie überquerten den Tenrilfluss, gingen am Kosaiwald vorbei und über die Orkumberge. Nach insgesamt 2 Wochen erreichten sie in der Nacht ihr Ziel. Die Stadt war hell erleuchtet und die Menschen trugen bunte Kostüme und einige auch Masken, es sah aus wie Karneval in Venedig, an fast jeder Ecke standen Musiker und spielten die verschiedensten Lieder. Die Glocken der großen Turmuhr lauteten um Mitternacht und ein kleines Feuerwerk erhellte den Nachthimmel. Sie suchten eine Herberge, doch sie hatten Pech, denn überall wurden sie abgewiesen, doch in einer Unterkunft am Rande von Engelsdorf hatten sie Glück. Der Beherbergungswirt erklärte ihnen dass die Stadt das Mondscheinfest feierte, welches 1 Woche dauerte und am 7. Tag mit einem roten Vollmond endete. „Wann endet das Fest?“, wollte Lily wissen. „In 4 Tagen“ „Wir haben also 4 Tage Zeit die Person zu finden, denn es kann ja sein, dass sie unter den Gästen ist“, sagte Marcus. „Hm das wird nicht leicht“, erwiderte Aya. Am Morgen teilten sie sich auf, um besser zu suchen, Silvio mit Aaron im Norden und im Osten, Marcus mit Lily im Süden und Liz mit Aya im Westen der Stadt, jedoch ohne Erfolg. Es vergingen 3 Tage und sie hatten kaum noch Zeit das siebente Element zu finden, jeder von ihnen war leicht genervt und reizbar. Sie gingen am morgen des 4. Tages wieder in ihre Bereiche mit der Hoffnung die Person endlich zu finden. Liz und Aya gingen zum Hafen, gerade an den Docks angelangt und sie bogen um die Ecke als, rums, Aya mit einem jungen Mann kollidierte und beide wie 2 nasse Säcke zu Boden fielen. „Hey seid ihr beide in Ordnung?“, fragte Liz die beiden, während sie sich entknoteten und langsam wieder aufrafften. Der Junge stand zuerst und reichte Aya seine Hand. „Danke“, sagte sie. Jetzt standen sie sich Angesicht zu Angesicht. Er hatte Schulterlanges blaues Haar und graue Augen. Da er ein T-Shirt anhatte konnte man es ganz genau erkennen, er hatte das Shion. „Alles ok? Hast du dich verletzt?“, fragte er. „Nein und du?“ „Nein auch nicht. Wo bleiben nur meine Manieren? Ich heiße Ernesto und bin hier Fischer.“ „Ich bin Liz und das ist Aya. Wir haben schon nach dir gesucht“ „Nach mir?“ Die Mädchen zeigten ihre Schmetterlinge und erklärten ihm alles. „Es tut mir leid. Ich kann nicht mit euch kommen!“ „Was, aber wieso?“ „Weil mein Großvater mich braucht!“ „Wir verstehen, aber überleg es dir bitte noch. Wir kommen morgen wieder“, sagte Liz zu Ernesto. Die 2 gingen zurück zur Unterkunft, wo sie auf die anderen warteten, um ihnen die Neuigkeiten zu erzählen. Der Morgen des darauf folgenden Tages war, so wie in den letzten Wochen, sonnig und wolkenlos. Alle 6 gingen zum Hafen, um die Antwort von Ernesto zu erfahren. Am Hafen angekommen hörten sie ein Gespräch mit. „Du hast die Miete nicht bezahlt!“ „Aber ich bitte sie! Das ist nicht war! Ich habe immer pünktlich gezahlt“, sagte ein alter Fischer. „Nein, hast du nicht! Los Männer zeigen wir ihm was wir mit Schuldnern machen“, sagte ein Mann in Uniform. Mehrere Soldaten zerstörten die Hütte, die Netze und das Boot. Silvio wollte eingreifen doch Aaron und Marcus hielten ihn davon ab. „Hört auf damit!“, brüllte Ernesto der gerade um die Ecke bog. „Da ist ja dein unnützer Enkel! Du kommst mir gerade Recht, auf dich hatten wir gewartet. Los schnappt ihn euch!“, sagte der Kommandant. Die Soldaten, 5 an der Zahl, schritten auf Ernesto zu. „Kommt nicht näher! Sonst…!“ „Sonst was?“, fragten die Soldaten spöttisch. Sie ergriffen ihn und verprügelten ihn. Ernesto riss sich los, rannte zum Steg und berührte das Meer und rief „Wasser“ und eine große Welle prallte auf die Soldaten und schwemmte sie weg. „Mach weiter so und dein Großvater stirbt“, sagte der Kommandant und stand hinter dem Großvater, er hielt sein Schwert drohend über ihn. Ernesto blieb stehen und trotzdem stieß er sein Langschwert in den Rücken des alten Fischers. „Nein! Ich bring dich um!“, sagte Ernesto wütend und bewegte das Wasser mit einer leichten Handbewegung. Er spülte den Kommandanten und die restlichen Soldaten ins Meer und lies sie nicht mehr auftauchen. Die 6 rannten zu dem alten Fischer. „Sie dürfen sich nicht bewegen“, sagte Aya zu dem alten Fische, der versuchte wieder aufzustehen. „Hör auf, denk an dein Versprechen, Ernesto!“, sagte der Fischer. Jedoch hörte Ernesto nicht hin. Lily ging auf ihn zu und verpasste ihm eine deftige Ohrfeige. Er verlor die Kontrolle über das Wasser und die Soldaten tauchten Luft schnappend wieder auf. Zu aller Überraschung hatte der Kommandant pinkfarbene Haare bekommen. Lily stand immer noch vor Ernesto: „Willst du, dass dein Großvater sieht wie du Menschen tötest?“ „Nein, aber sie haben nichts anderes verdient.“ „Wer bist du, dass du dich über Gott stellst?“ Er schwieg und ging zu seinem Großvater. „Bitte denk immer daran“, sagte der alte Fischer. „Bitte sprechen sie nicht, sonst bekomme ich die Blutung nie unter Kontrolle“, sagte Aya besorgt. „Es hat keinen Sinn mein junges Fräulein“, sagte er, schloss die Augen und war tot. Die Soldaten und der Kommandant kletterten raus und verschwanden zwischen Baracken und Booten. Allerdings hatte niemand es mitbekommen, denn sie waren zu sehr auf dem Fischer konzentriert. „Gut ich werde mit euch kommen, vorausgesetzt mir gehört der Mörder meines Großvaters!“ „Ok, Apropos wo sind die eigentlich?“, fragte Silvio in die Runde. „Die haben sich gerade aus dem Staub gemacht“, sagte Aaron. „Ach und warum hast du uns das nicht vorher gesagt?“, wollte Silvio wissen. „Du hast nicht gefragt“. Sie machten ein Seebegräbnis für den alten Fischer. „Wir holen dich in einem Tag ab“, sagten sie und gingen zur Herberge zurück, um ihre Sachen zu packen. Nur Ernesto blieb bis Einbruch der Nacht am Dock stehen und blickte aufs Meer hinaus. Kapitel 8: °Offizier Tadao° --------------------------- An diesem Abend ging das Mondscheinfest zu Ende und es sollte mit dem roten Vollmond und dem Feuerwerk gekrönt werden. Überall in der Stadt knallte es und Raketen schossen in die Luft und an jeder Ecke wurde gefeiert und die Leute freuten sich. Liz, Aya, Lily, Marcus, Aaron und Silvio standen auf dem Rathausplatz, von welchem aus man das große Feuerwerk am besten sehen konnte. Es war kurz vor Mitternacht und in der ganzen Stadt war es dunkel und gespenstisch still, jedes Augenpaar war jetzt auf den Vollmond gerichtet. „10, 9, 8“, fingen die Leute an zuzählen und die 6 Elemente stiegen auch mit ein, „7, 6, 5, 4, 3, 2, 1“ und mit der 1 ging das Feuerwerk los, die ganze Stadt war jetzt am Jubeln und der Schatten der Erde legte langsam wieder den Mond frei. Als der Mond nach wenigen Augenblicken wieder sichtbar war, war auch das Feuerwerk vorbei und die Menschen sagten kein Wort. Liz verstand nicht warum niemand etwas sagte, doch dann realisierte sie es, der Mond war nicht rot sondern schwarz, pechschwarz. „Was hat das zu bedeuten?“, fragte Liz in die Runde. „Ein schlechtes Omen“, antwortete Aaron ihr. „Wie meinst du das?“ „Es wird in kommender Zeit etwas schreckliches passieren“, antwortet Marcus, „Nur niemand weiß wann und was.“ Mit dem Wissen des gestrigen Tages starteten sie zu Ernesto, ihn wollten sie am Hafen treffen. Dort angekommen sahen sie ihn schon von weitem, er stand vor einem kleinen Zweimaster, um genau zu sein, war es eine Brigg. Ein Zweimaster, dessen beide Masten vollgetakelt, das heißt mit Rahen versehen sind. „Da sollen wir rauf?“, fragte Silvio seinen Freund Marcus. „Wieso hast du etwa Angst?“, fragte Ernesto ihn. „Was geht dich das an. Du Wasserratte?“ „Was hast du gesagt?“, fragte Ernesto ihn wütend. „Ich sagte gerade Wasserrate und was willst du dagegen machen?“ „Warum tickt Silvio denn so aus?“, fragte Lily Marcus. „Nun ja, er kann nicht schwimmen.“ „Ehrlich, das habe ich nicht erwartet“, sagte Lily erstaunt. Währenddessen waren Ernesto und Silvio immer noch mit einander beschäftigt. „Ihr wollt bestimmt nach Canwinkel, oder?“, rief ein alter, bärtiger Mann vom Schiff aus runter. „Woher weis er dass wir dahin wollen? Wir haben doch erst gestern Abend nachgeschaut“, flüsterte Lily zu den 4 anderen. „Das lässt sich leicht rauskriegen“, sagte Marcus. „Ja das wollen wir“, rief Marcus hoch. „Na dann kommt an Bord und fühlt euch wie Zuhause.“ „Woher wissen sie, dass wir nach Canwinkel wollen?“ „Jo, da wohnt der Bruder von Ernesto.“ „Hm, ich habe meinen Namen gehört“, sagte er und machte große Augen und Ohren um auch ja alles mitzubekommen. „Hey Ernesto, woher weis du, dass wir nach Canwinkel wollen?“, rief Lily von der Reling aus runter zu ihm. „Nun ja“, antwortete er ihr, „Ihr meintet doch, ihr sucht nach Menschen mit dem Schmetterling und mein Bruder hat auch so eins.“ Nach einiger Zeit waren auch Silvio und Ernesto auf der Brigg, der Rothaarige steuerte gleich den Großmast an und hielt sich daran fest. Sie waren nun schon 5 Tage auf hoher See und eigentlich sollten sie Canwinkel am nächsten Tag erreichen, jedoch sollte es noch länger dauern, denn es wehte kein Wind. Man kam schon auf die Idee Lily einzusetzen, jedoch hielt sie es nicht lange durch und war danach völlig erschöpft. Die Sonne tat ihr übriges, sie knallte geradezu auf unsere Helden und die Mannschaft, man kam sich vor wie in einer Bratpfanne Doch dann wackelte das Schiff kurz und alle rannten zu der Reling um zu sehen, was es war. Alles wackelte wieder „Macht das es aufhört!“, schrie Silvio von seinem Mast aus zu den anderen. Die Leute die backbord standen gingen erschrocken von der Rehling weg. „Was ist los?“, fragte der Kapitän der auf der anderen Seite stand. „D-da war etwas Käpt´n.“ „Ja und was?“, bohrte der Kapitän weiter. „Das war ich“, sagte eine männliche Stimme. Alle Augenpaare waren jetzt nach links gerichtet, sie sahen einen großen Mann, er war übersaht mit Narben, eine war quer über sein rechtes Auge, sodass er nur mit dem linken sehen konnte. Er war sehr muskulös und hatte eine Glatze und er stand auf einem großen Wal. Seltsamerweise trug der Wal eine ähnliche Rüstung wie der Mann der auf ihm stand. „Oh nein! Es ist Tadao!“, sagte der Kapitän entsetzt und auf seinem Gesicht stand die pure Angst. „Wer ist das?“, fragte Liz. „Das ist einer der dunklen Generäle und ein elender Pirat“, antwortete ihr der 1. Offizier. Um den Wal tauchten unzählige Fischköpfe auf. „Mein Meister will euch tot wissen. Also: Zum Angriff!“, rief das Narbengesicht und die Fischköpfe schwammen auf das Schiff zu. „Zu den Waffen“, rief der 1. Offizier und die Mannschaft sputete sich, währenddessen brach der Kapitän zusammen. „Ernesto, Silvio bringt den Kapitän in seine Kabine“, sagte Marcus zu ihnen. Sie gehorchten und brachten ihn weg, als sie wieder raus kamen, war der Kampf schon in vollem Gange. Die Fischwesen sahen aus wie blaue Menschen mit einem Haikopf, sie trugen teils Speere mit 3 Zacken oder eine Art Armbrust, die sie auf dem Handgelenkt angebracht hatten. Sie waren 3:1 den Fischwesen unterlegen, jedoch gab jeder sein bestes und auch Tadao lies es sich nicht nehmen mitzumischen. Silvio und Ernesto griffen ihn an, Silvio mit seinem Schwert und Ernesto mit einem Speer, Tadao hatte sichtlich Spaß mit den beiden, denn mit 2 Schwertern konnte er gegen beide kämpfen. Lily wehte die Fischwesen über Bord, doch sie kletterten wieder und wieder rauf. „So hat das ganze keinen Sinn“, dachte sie sich. Ungefähr 20 von ihnen kreisten Aya, Aaron und Marcus ein. Aya murmelte leise „Holz“, berührte die Planken und aus ihnen wuchsen Äste und fesselten alle 20. Marcus und Aaron taten ihr übriges und enthaupteten sie. Marcus mit seinem Schwert und Aaron mit seinen zwei kretischen Kurzschwertern (vom minoischen „Tortenheberdolch“ abgeleitet, um 1600 v. u. Z.). Lily wehte die Fischwesen um, sodass sie eine Weile brauchten, bis sie wieder auf ihren schleimigen Beinen standen. Liz nutzte den günstigen Augenblick und tötete sie. Das Deck wurde immer nasser und nasser durch das Blut der Menschen und der Meereswesen. Einige Männer der Schiffsmannschaft rutschten auf den nassen Planken aus. Für einige kam das sehr gelegen, da sie den Hieben der Fischwesen so ausweichen konnten. Für andere allerdings nicht, denn sie waren dort ein leichtes Ziel für die Meereswesen, und die zögerten nicht eine Sekunde, den Menschen ihre Dreizacke in den Körper zu stoßen, wieder und wieder bis sie sich gar nicht mehr rührten. Silvio lenkte Tadao ab, damit Ernesto seinen Speer in seinen Rücken stoßen konnte, ihr Plan ging auf und Tadao sank blutend zusammen. Als er regungslos am Boden lag, zog Ernesto seinen Speer wieder raus und er und Silvio besiegelten ihren Sieg mit einem Handschlag. Als die Meerwesen sahen, dass ihr großer Anführer besiegt war, sprangen die restlichen ins Wasser und schwammen auf Nimmerwiedersehen fort. Die Leichen der Fischwesen wurden ohne irgendwelche Umschweife über Bord geworfen. 7 von 30 Männern der Schiffscrew waren gestorben, sie wurden am Abend dem Meer übergeben. Der Kapitän hatte sich nach kurzer Zeit wieder beruhigt und war wieder bei Kräften, er kommandierte die Mannschaft wieder hin und her. Der Wind frischte auf und bald konnte das Schiff seinen gewohnten Kurs aufnehmen. Am nächsten Morgen frischte der Wind wieder auf und die Fahrt konnte weitergehen, sie erreichten die Bucht von Canwinkel in der Nacht und die Stadt. Kapitel 9: ° mein Bruder ° -------------------------- Kapitel 9 In Canwinkel verabschiedete sich die Mannschaft an der Pier von den Sieben und Ernesto führte sie zum Haus seines Bruders. Sie gingen durch eine bunte Stadt, die Bürgerhäuser dort waren zum Beispiel dunkelblau mit orangen Fensterläden und einer roten Tür, oder grün gesteift mit gelben Türen und Fenstern. Vor einem grünen Haus blieb Ernesto, nach 2 Stunden Fußmarsch, stehen. Er klopfte an die Tür, erst nach einem weiteren Klopfen öffnete sich diese und ein zweiter Ernesto mit verträumten Blick schaute raus. Er hatte langes, schneeweißes Haar und azurblaue Augen. Seine weißen Sachen waren voller Farbkleckse, wie sich heraus stellte, war er eine Art Künstler, im ganzen Haus standen Bilder von Tieren und Landschaften und nur eins mit Menschen. Es zeigte Ernesto, seinen Großvater und ihn als kleine Kinder, das Bild war etwas kindlich und lange nicht so professionell wie die anderen und es war das einzige, das einen Platz an der Wand hatte. Er bot ihnen, ohne ein Wort zu sagen, eine Sitzmöglichkeit in einer Ecke, seiner Wohnung an. Dort lag ein großer Teppich unter einem kleinen Tisch. Sie setzten sich also auf den Boden und der Weißhaarige kam wenige Minuten später mit Tee auch dazu. „Was wollt ihr?“ „Raûl wir brauchen deine Hilfe“, sagte Ernesto. „Worum geht es?“ Marcus erklärte ihm kurz ihr Anliegen. Raûl blickte in die Runde, ihm gegenüber saßen 7 Leute mit großen Augen, bis er zusagte. „Ich komme mit, aber erst in 5 Tagen.“ Fast allen fiel ein Stein vom Herzen, nur Aaron schien das gar nicht zu interessieren. Raûl räumte einige seiner Bilder weg und zum Vorschein kamen einige Betten und Bettzeug. Die Mädels machten sauber und die Jungen halfen Raûl. Da sie jetzt zwangsweise einige Tage in Canwinkel festsaßen, beschlossen sie am nächsten Morgen die Stadt zu erkunden. Ernesto führte sie durch verschlungene Gassen und hatte sichtlich viel Freude daran. Die Sonne schien, nicht eine Wolke war am Himmel zu sehen und jeder hatte gute Laune. 3 Tage waren schon vergangen und sie beschlossen in ein Café am Marktplatz zu gehen. Mitten auf dem Platzt standen 3 Spielleute mit jeweils einer Laute, Portativ (eine kleine, tragbare Orgel) und einer Ûd-Kamile (halbbirnenförmiges Saiteninstrument mit 5 Saiten). Sie sangen von einer wunderschönen Meerjungfrau, die die Fischer zum Grund des Meeres zog, wo man sie nie wieder sah, Sie blieben kurze Zeit stehen und gingen dann in Richtung Café. Natürlich rannte Liz in einen jungen Mann rein, weil sie die Augen nicht von den Spielleuten abwenden konnte. „Oh Entschuldigung“, sagte er zu der am Boden liegende Liz und reichte ihr die Hand. Er zog sie hoch, jedoch mit so einem Schwung, dass sie in seinen Armen landete und ihr linker Ärmel hochrutschte. „Oh ihr habt ja ein ähnliches Tattoo wie ich“, sagte der Junge mit seinem schulterlangen, schwarzen Haaren und blauen Augen. „Was?“ sagten die 7 erstaunt im Chor. „Ja seht“, sagte er und zeigte seinen Arm und dort war das Sainos. „Hast du Lust mit uns ins Café zu gehen?“, fragte Liz ihn und er kam mit seinem Gesicht ihrem näher und sagte ihr lächelnd: „gerne“. Sie wurde puderrot und stieß sich von ihm weg. Im Café hörten sie noch in der Ferne die Spielleute ihre Lieder singen. Sie erklärten auch dem Schwarzhaarigen ihr Anliegen. „Und?“ Er überlegte eine Weile und fragte sie: „Hat es mit dem schwarzen Mond zu tun?“ „Das wissen wir nicht genau“, antwortete Marcus ihm. „Wenn das so ist na klar! Ich habe sowieso nichts Besseres zu tun, wann soll es denn losgehen?“ „In den nächsten Tagen ziehen wir weiter“, antwortete ihm Silvio. „Gut dann bis in ein paar Tagen, ich wohne dahinten, kommt einfach vorbei.“ „Wie heißt du eigentlich?“, rief ihm Liz hinterher. „Cloud, ich heiße Cloud.“ „Cloud also“, murmelte sie und sah ihm verträumt hinterher. Lily stieß ihren Ellbogen in Liz´ Seite und sagte leise: „Wach auf Träumerle!“ „Ok“, sagte diese und klemmte eine störende Haarsträne hinter ihr Ohr. Nach 2 weiteren Tagen war Raûl so weit, mit ihnen loszuziehen. Zu acht standen sie jetzt bei Cloud vor der Tür, welcher auch nach 10 Minuten bereit war. Kurz darauf marschierten sie auch durch das Ost-Tor aus der Stadt Canwinkel. Jetzt waren es schon 9 Personen waren guter Dinge das letzte Element zu finden. Die Karte des Königs konnte den Standpunkt nicht genau lokalisieren, das Zeichen bewegte sich in Richtung Süden, in Richtung des Serias-Sumpfes. „Und wohin geht es jetzt?“, fragte Lily. „Na erstmal zu den Sümpfen und von dort aus müssen wir den Standort neu bestimmen“, antwortete ihr Marcus. „Das klingt logisch, also auf zu dem Serias-Sumpf“, sagte Cloud frohen Mutes. Sie reisten über weite Graslandschaften und die einzige Blume weit und breit pflückte Cloud. „Hey Liz!“, rief er, sie drehte sich um und in dem Augenblick steckte er ihr die Blume ins Haar, hinter das Ohr von Liz. „Was zum?“, sagte sie noch völlig verblüfft. Doch hörte er nicht zu und ging weiter, doch nach einigen Metern drehte er sich um und grinste Liz an. In diesem Moment raffte sie, was er mit der Geste meinte und wurde wieder einmal Puterrot. Am anderen Ende der Gruppe sagte Marcus zu Silvio: „Von ihm kannst du noch was lernen!“ „Wie meinst du das?“ „Na ich meine von ihm kommen keine schmalzigen Sprüche.“ „Ich weiß! Er macht es so und ich mache es anders!“ „Na hast du Angst, dass man dir den Rang abläuft?“, fragte ihn Ernesto und legte seinen Arm freundschaftlich um seine Schultern. „Nein das habe ich nicht! So viele, wie ich flachgelegt habe, da brauch er noch ein paar Jahre“, sagte Silvio sehr laut im Zorn, alle Augenpaare waren jetzt auf ihn gerichtet. Nach einer stillen Minute gingen sie weiter und ließen Silvio hinter sich stehen. „Hey so war das gar nicht gemeint“, rief er, doch niemand schenkte ihm Beachtung. Sie schlugen ihr Lager am Abend mitten in der Steppe auf. Marcus, Lily und Silvio saßen in einer Ecke so dass der Rest nicht mitbekam worüber sie redeten. „Es ist schon seltsam, oder?“, fing Marcus an. „Was meinst du?“, fragte Silvio ihn, doch Lily antwortete ihm. „Ist es dir nicht aufgefallen? Auf der Karte war nur 1 Symbol, wir aber haben 2 neue.“ „Vielleicht sollten wir Cloud im Auge behalten“, sagte Aaron, der gerade dazustieß. „Woher weißt du …?“, fragte Lily ihn. „Ich kann unter anderem von den Lippen ablesen, also was haltet ihr von meinem Vorschlag?“ „Das sollten wir vielleicht wirklich machen, aber diskret“, sagte Marcus. „Aaron, warum glaubst du, dass es Cloud ist und nicht Raûl“, wandte Lily ein. „“Das ist nur ein Gefühl. Ich habe schon mein ganzes Leben mit Dieben und Lügnern verbracht und nach einiger Zeit entwickelt man einen Sinn für so etwas. Lily beäugte Aaron genau und sagte dann nach einiger Zeit: „Gut, wir behalten Cloud im Auge und kein Wort zu den anderen.“ Kapitel 10: ° im Sumpf ° ------------------------ Zehntes Kapitel Jetzt hat Liz zu Marcus, Aya, Lily und Silvio noch vier weitere Elemente gefunden. Zum einen sind es die Zwillinge Raûl und Ernesto. Der ruhige und künstlerische Raûl ist das komplette Gegenteil seines Bruders Ernesto, denn der ist draufgängerisch und redefreudig. Der blauhaarige Ernesto besitzt das Element Wasser und der weißhaarige Raûl das Element Eis. Aaron ist der Coole der Runde, er besitzt das Element Metall. Er war, bevor er zu Liz stieß, in einer Diebesgilde und sollte gehängt werden, doch Lily bezahlte für ihn ein enormes Lösegeld, seitdem begleitet Aaron die anderen. Das Element Dunkelheit hat Cloud er ist nett und hilfsbereit, er ist aber auch sehr undurchsichtig und geheimnisvoll. Der nächste Morgen lag im Nebel als Liz aufwachte war der Rest schon beim Frühstück machen. „Guten Morgen“, sagte Cloud. Liz blickte ihm in die strahlend blauen Augen und sagte mit stotternder Stimme: „Guten Morgen, Cloud.“ „Wie hast du geschlafen?“ Liz öffnete den Mund und wollte ihm antworten, doch Lily unterbrach sie: „Liz kommst du mir mal bitte helfen?“ „Ich muss jetzt zu Lily, bis gleich“, sagte Liz unsicher. Cloud lächelte nur und ging seiner Arbeit wieder nach, Liz war aber etwas enttäuscht, weil Cloud nichts sagte. Lily war in dem dichten Nebel schwer zu finden, doch nach einigem suchen fand Liz ihre Freundin, wie sie auf einer Wiese stand. Die beiden Mädchen pflückten Kräuter um später daraus einen Tee zu kochen. Nach 10 Tagen standen sie vor dem Sumpf, niemand wusste so recht welchen der vielen Wege sie nehmen sollten. „Warum gehen wir nicht um den Sumpf herum?“, fragte Ernesto. „Es würde zu lange dauern“, antwortete Marcus. „Ach was soll schon passieren, das klappt schon“, sagte Silvio und machte einige Schritte vorwärts. „Ich an deiner Stelle würde das lassen“, sagte eine weibliche Stimme aus dem Nebel, aber zu sehen war nur ein schwaches Licht. „Ach ja?“, sagte Silvio forsch. „Ja“, erwiderte ein Mädchen, dass aus dem Nebel kam, sie hatte langes schwarzes Haar mit einem bronzefarbenen Schimmer und grün-grau-blaue Augen, sie trug ein violettes Kleid und sie hatte eine kleine Laterne in der Hand, neben ihr saß eine grau getigerte Katze. „Warum, wenn ich fragen darf?“, wollte Silvio von ihr wissen. „Durch den Sumpf führt nur ein Weg, die anderen sind alles Sackgassen.“ „Du scheinst dich sehr gut auszukennen“, sagte Ernesto. „Ich wohne auf der anderen Seite in einem Dorf. Wenn ihr wollt bringe ich euch hinüber.“ „Ok“, sagte Marcus nach Beratung mit seinen Freunden. „Mein Name ist Jana, es freut mich, euch kennen zulernen.“ Die anderen stellten sich nacheinander vor. „Am besten ist es, wir übernachte hier“, sagte Jana entschlossen. Sie schlugen ihr Lager auf und übernachteten vor dem Sumpf im kalten Nebel, welcher sich bis zum Morgen nicht verzog. Sie standen startbereit vor dem Serias-Sumpf sie warteten nur auf Jana, diese versuchte mit einem Feuerzeug ihre Laterne anzünden, allerdings war es durch den Nebel durchgeweicht. „Lass mich mal ran“, sagte Silvio, nahm die Laterne und hob den rechten Zeigefinger, flüsterte: „Feuer“ und eine kleine Feuerkugel schwebte über dem Finger, damit war es ein leichtes die Laterne anzuzünden. Jana bedankte sich und ging voraus. „Passt auf! Wenn Ihr das Wasser berührt zieht es euch hinunter zum Grund“, warnte Jana. „Das Wasser hat aber auch etwas gutes, denn es löst jeden Zauber auf“ sagte sie. Es vergingen 4 Tage und jeder passte auf, dass er nicht auf dem feuchten Boden ausrutschte, denn das könnte unter Umständen das Ende bedeuten. Am Abend gingen Liz, Aaron, Jana und Cloud los Brennholz suchen und der Rest baute das Lager auf. Es war totenstill und neblig im dunklen Morast, nur die Laterne von Jana bot ihnen etwas Licht. Doch plötzlich wurde der Sumpf erleuchtet, denn es kam greller Lichtblitz von oben auf die vier zugerast und für einige Sekunden waren sie geblendet. Nachdem jeder wieder sehen konnte gingen sie kurze Zeit später zum Lager zurück und auch dort hatte man den Lichtblitz gesehen und jeder fragte jeden ob er etwas darüber wisse. Die nächsten 2 Tage verliefen ohne weitere Zwischenfälle, es war schon spät und es dämmerte schon. Der schmale Weg war schlecht zu sehen und es geschah wie es geschehen musste, Liz rutschte aus und landete im kalten Wasser zwar tauchte sie nochmals auf, jedoch zog das Wasser sie hinunter. Ernesto rief sein Element und berührte das Wasser, doch ohne Erfolg das Wasser zog Liz immer tiefer zum Grund des Sumpfes. Cloud sprang hinter sie her, und schlug große Wellen. Er sah sie unten auf den Grund sich kaum noch bewegend. Er packte ihre Hand und zog sie zu sich, jedoch konnte er sich ebenfalls kaum bewegen, er hob die rechte Hand und sprach eine Formel, in einer fremden Sprache und ein kurzer Blitz erleuchtete. Er und Liz konnten sich wieder bewegen und beide tauchten Luft schnappend wieder auf. Silvio, Marcus, Lily, Aya, Ernesto, Raûl und Aaron zückten ihre Waffen und hielten diese den beiden entgegen, denn es waren nicht Cloud und Liz die da auftauchten sondern Lucius und Tascha die im Wasser schwammen. Lucius hatte langes, schwarzes Haar und rote Augen er sprach wieder eine Formel und nach kurzer Zeit stand er auf dem leicht grünlichem Wasser und in seinen Armen hielt er die bewusstlose Tascha. Lily schwang ihre Fächer und erzeugte einen starken Wind, dieser störte Lucius jedoch gar nicht, nur das Wasser schlug große Wellen. Da Lucius mitten im Wasser stand konnte niemand ihn mit seinen Waffen erreichen, er pfiff dreimal und nach kurzer Zeit hörte man in der Ferne ein Brüllen und Kreischen. Aus dem Himmel entstieg ein großer, dunkelbrauner Drache, dieser schwebte über Lucius. Er sprang auf ihn und floh in den Nebel und in seinen Armen lag Tascha. Die Elemente senkten ihre Waffen und schwiegen, bis Lily das Schweigen brach: „Wo ist jetzt Liz?“ „Erinnert ihr euch noch an den Blitz vor zwei Tagen? Da musste der Umtausch passiert sein“, sagte Marcus. „Aber wo steckt sie denn überhaupt“, fragte Ernesto verzweifelt in die Runde. „Sie ist bestimmt bei Lucius auf der Halbinsel Emyu. Wir müssen jetzt weiter suchen, das heißt wir müssen zu dem Dorf von Jana und dort überlegen wir weiter“, antwortete ihm sein Freund Marcus. „Hoffen wir mal das es ihr dort gut geht“, sagte Aya und in ihrem Gesicht erkante man das sie sich große Sorgen machte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)