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Krabat

die vergessenen
von

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Interlude in der stille

Interlude in der Stille
 

Haselnussbraunes Haar.

Ein Rabe.

Schwarz.

Tod oder Leben?

Liebe oder Macht?

Was wird uns diese Geschichte

wohl erzählen?
 

Kann ein Falke

Ohne Flügel

Fliegen?

Kann ein Mensch

Ohne Liebe

Leben?
 

Die Feder fällt.

Schwarz und schillernd.

Was wird geschehen, wenn sie den Boden berührt?

Schicksal für Schicksal jener,

für die sich niemand interessiert.

Jener, die scheiterten und für ihre Liebe starben.

Jener, die verrieten.

Niedergeschrieben vor langer Zeit, vergessen im Strom des Lebens.

Die Katinka schauten eilig vom Waschtrog auf, als sie ein Rufen vernahm. Ein leichtes Lächeln huschte über ihr Gesicht, ehe sie sich wieder an ihre Arbeit machte. Die Worschula kam eilig um die Ecke, das Gesicht gerötet, atemlos tätschelte sie der Katinka die schmale Schulter. “Wo bist du nur wieder gewesen…“bemerkte die Katinka kopfschüttelnd und schob dann einen fertigen Berg Wäsche auf den Platz der Worschula. Diese lehnte sich kraftlos an die Wand und atmete tief durch. „Ach.. kannst du dir das nicht vorstellen..?“ antwortete sie seufzend, wobei Katinka nicht wusste, ob das Seufzen von ihrer Erschöpfung herrührte oder weil die Worschula an etwas dachte. Sie schrubbte ein letztes Mal über eines der Kleidungsstücke dann legte sie ihre Arbeit nieder und ließ sich nach hinten sinken.

„Ich kann mir nichts vorstellen, Worschula. Du weißt doch, dass ich nicht soviel Fantasie habe wie du.“ Sie räusperte sich.“Und ich weiß es auch nicht. Also. Was kann ich tun damit du es mir verrätst?“ Die Worschula war inzwischen wieder zu Atem gekommen. Ihr dunkelblondes Haar, lang und seidig, hing ihr in Strähnen über das Gesicht während sie sich von der Wand abstieß und Katinka lächelnd mit einer Hand die Haube vom Kopf streifte und ihr das haselnussbraune Haar zerzauste. „Ach ,meine liebste Katinka. Du tust schon soviel für mich. Du bist die beste kleine Schwester, die ich mir wünschen könnte.“

Die Katinka entzog sich fauchend ihrem Griff und versuchte fauchend ihr Haar zu ordnen.

Die Worschula lachte und drückte ihrer Schwester ungeschickt einen Kuss auf die Stirn.

„Ach Worschula. Sei doch wenigstens einmal in deinem Leben kein solcher Kindskopf. Sage mir lieber, warum du dich ständig fortstiehlst sodass ich deine Arbeit mache, damit es nicht auffällt.“ Die Worschula schwieg eine ganze Weile. Katinka wandte den Blick nicht von der Schwester ab, musterte sie ernst, wie sie es immer tat wenn diese ihr etwas verschwieg. Sie mochte es nicht, wenn die Worschula Geheimnise vor ihr hatte. Schließlich erzählte Katinka ihrer Schwester auch immer alles sofort! „Sag schon! Worschula!“ drängte Katinka ihre ältere Schwester. Wieder antwortete sie ihr nicht. „Es geht um einen Burschen, habe ich recht?“ Schweigen .Doch in den Augen der Worschula blitzte etwas auf.“ Ich wusste es, Worschula!“ jubelte die Katinka kurz, ehe sie der zu Boden blickenden Worschula die Hand auf die Schulter legte. „Aber das ist doch kein Grund sich zu schämen, Schwester. Wie sieht er aus? Woher kommt er? Wie habt ihr euch getroffen?“ Wortlos wischte die Worschula Katinkas Hand von ihrer Schulter und stand auf, um sich einem Haufen Wäsche zuzuwenden, der bereits trocken war. „Mutter hat Schwierigkeiten mit dem Aufstehen, seit sie von dem Balken erschlagen wurde, also sollten wir uns lieber mit dem Arbeiten sputen, anstatt hier herumzustehen.“ Die Katinka schaute sie sprachlos an. Natürlich stimmte es, dass ihre Mutter sich kaum regen konnte, seit sie ein morscher Dachbalken getroffen hatte, aber so einen strengen Ton hatte Worschula deshalb noch nie angeschlagen. Und es erschütterte die Katinka, dass ihre Schwester ihr etwas zu Verbergen schien. Was hatte sie der Worschula getan, das diese Geheimnisse vor ihr hatte? Oder war es gar wegen dem Mann, dass ihre Schwester schwieg? Wollte sie ihn vor irgendetwas schützen?

Die Katinka regten sich erst, nachdem die Worschula ihr in scharfen Ton geheißen hatte, aufzustehen. Als sie jedoch die Wäsche schulterte, um hinter der Worschula ins Haus zu gehen, blieb jene stehen und nahm ihr die Wäsche ab. Sie schwieg ebenso wie die Katinka schwieg, die nun ihre Schwester genauer betrachtete. Ihre Augen waren feucht und über die zarte, rosige Wange rollte eine einzelne Träne wie eine Perle. Die Katinka schaute ihre Schwester verwundert und seltsam mitgerissen, als könnte sie selbst am eigenen Leibe spüren, wie sich die Worschula mit irgendetwas quälte.

„Sein Name ist Tonda. Er ist ein Mühlknappe in der Mühle im Koselbruch.“

Mit diesen Worten drehte sich die Worschula um und ging. Wie aus Stein stand Katinka da und vermochte sich nicht zu rühren, selbst als, Worschula schon lange im Haus war.

Die schwarze Mühle im Koselbruch. Teufelsmühle, so wurde sie im Dorf auch gehießen. Katinka wusste selbst genau warum.

Das schwarze Wasser roch nach Verderben.



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Miss_Shadow
2008-10-22T18:03:07+00:00 22.10.2008 20:03
Hallo :)

Mir hat die Geschichte bis jetzt sehr gut gefallen. Du schreibst in einem Stil, der dem des Originals sehr ähnlich ist. Ich finde es auch gut wie du die Personen beschreibst und die Schwester von Worsachula passt gut zur Geschichte obwohl du sie selbst ausgedacht hast.
Ich mochte Tonda schon immer und die Geschichte mit Worschula. Deswegen hab ich mich gefreut, als ich gesehen habe, dass es eine Fanfiction darüber gibt.

Alles in allem ein sehr guter Anfang. Schreib doch weiter ;)
Ich bin gespannt wie es sich weiterentwickelt^^

Einen verbesserungsvorschlag hab ich. Du hast einmal geschrieben, die Mutter der beiden wäre von einem Balken erschlagen worden, aber dann wäre sie doch schon tot oder?? Naja, aber das nur so am Rande

LG

Miss_Shadow


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