Until She Falls... von Veremisia (Song of Dawn) ================================================================================ Kapitel 1: Introduction - First Run ----------------------------------- Sie kniete vorm Altar nieder, die Hände zum Gebet gefalten. Ihre Augen waren geschlossen und ihr Geist war auf das Gebet, dass sie innerlich aufsagte, fokussiert. Ein fahler Lichtstrahl fiel durch die großen, verzierten Fenster der Kirche. Als ihr Gebet dann schließlich endete, erhob sie sich wieder und öffnete die Augen. Sie strahlte. Es war noch recht früh am Morgen. Eine feuchte, morgendliche Kälte lag auf der Hauptstadt Prontera. Die Sonne wärmte einen ein wenig in diesen kalten Stunden. Fröhlich stimmte sie ein leises Lied an, machte einen allmorgendlichen Spaziergang durch die riesige Stadt. Hier und da sah man bereits Menschen aus ihren Häusern kommen. Viele mussten schon früh zur Arbeit. Es gab viel zu tun. Die Monsterplagen in einigen Gebieten waren wirklich gravierend und wenn sie nicht bald eingedämmt werden würden, dann könnten sie Oberhand gewinnen und die Städte verwüsten. Wie immer machte sie kurz Halt bei der Swordsman-gilde, um den jungen Swordsmans beim Training zuzuschauen. Als sie genug gesehen hatte, machte sie sich wieder auf zur Kirche, ihrem Zuhause. Payon. Die Stadt der Bogenschützen. Eine riesige Stadt, deren Bewohner im Einklang mit der Natur lebten. Grün soweit das Auge reicht. Bäume, die gedeihen und riesige Mauern, die einen Kontrast zum Rest der Stadt bilden. Vollkommen konzentriert lag er auf der Lauer, das Gewehr angelegt. Weit um ihn herum war nichts außer Wald. „50 Meter... 100 Meter... 150 Meter... 200 Meter... 250 Meter... 300 Meter... Ziel erfasst.“ Ein Knall zerriss die Luft und der Aufschrei eines Wolfes ertönte. Wortlos stand er auf, schnallte sich das Gewehr wieder auf den Rücken und ging tiefer in den Wald hinein, um sich seine Beute zu schnappen. 300 Meter sind für einen normalen Menschen unmöglich. Doch da er jahrelang im Wald gelebt hatte, verschärften sich seine Sinne. Er war imstande, das Vogelgezwitscher aus mehreren Metern Entfernung wahrzunehmen, allerdings auch nur, wenn er sich wirklich darauf konzentrierte. Sein Blick wanderte hinauf zu den Baumkronen. Ein paar Sonnenstrahlen fanden ihren Weg durch sie hindurch und fielen auf die Lichtung, auf der er mittlerweile stand. „Es ist also schon morgen. Wie die Zeit vergeht...“, murmelte er vor sich hin und hob dann den toten Wolf an, um ihn sich über die Schulter zu werfen und zurück zu seiner Hütte zu kehren. Geffen. Die Stadt der Magie. Der Platz für alle, die den Ring der Magie beitreten wollen und über gewisse magische Grundkenntnisse verfügen. Hier lernt man den Umgang mit der Magie, wie man sie einsetzt und wie man sie nicht verwenden darf. „Vielen Dank, Kafra-san!“ Der kleine, blonde Junge bedankte sich mit einer knappen Verbeugung. Die Frau in dem braunen Kleid winkte nur lächelnd ab. „Immer wieder gern~“ Seine Begleitung schaute ihn schief an. „Wozu um Himmels willen brauchst du soviele Gemstones?“ Der Junge blinzelte. „Wieso? Na was denkst du, wie ich meine Magie einsetze? Einfach so? Teilweise erfordert es auch mehr als nur innere Kraft!“, erklärte er stolz mit einem breiten Lächeln. Schnell verstaute er seinen Einkauf im Rucksack. Als er sich wieder aufrichtete, rutschte ihm sein Circlet vom Kopf und lag nun schief über die Stirn. „Ups...nicht schon wieder!“, maulte er und rückte sich sein Headgear wieder zurecht. Sein blauhaariger Freund beobachtete dies und wurde schlagartig rot. Sofort wand er sich ab und schob eine Hand ins Gesicht, um seine Röte zu verbergen. Der blonde Junge blinzelte, als er dieses Verhalten aus den Augenwinkeln heraus mitbekam. ‚Er benimmt sich schon wieder so komisch... Warum nur?’ Er zog eine Augenbraue hoch und schüttelte schließlich verständnislos den Kopf. In Izlude fand ein großes Volksfest statt. Menschen aus ganz Rune Midgard reisten an, nur um daran teilzuhaben. Clowns, große Stände, Luftballons und was nicht fehlen durfte – Schaugruppen. Mehrere Barden und Dancer tanzten auf einer großen Bühne. Darunter auch eine Dancerin mit blauem Haar, Devil Ears und einer Boys Cap. Sie stach durch ihr außergewöhnliches Outfit hervor, doch auch durch ihren Tanzstil. Sie zog alle Blicke auf sich. Die Gypsys wurden neidisch, da sie noch eine Dancerin war und schon jetzt für Aufsehen sorgte. Sie genoss es, auch wenn es noch immer etwas unangenehm für sie war. Es war eben doch noch unbekannt, so im Rampenlicht zu stehen. Immer mal wieder ließ sie ihren Blick durch das Publikum streifen, bis ihr Blick hängen blieb. Ein junger Gunslinger, in weiß gekleidet, stand dort und schaute stillschweigend zu. Keine Miene verzog sich, nichts. Doch sie merkte, dass sobald sie länger darüber nachdachte, aus ihrem Rhythmus fiel. So vertrieb sie die Gedanken und konzentrierte sich auf ihre Show. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)