Sommeropening von kono ================================================================================ Kapitel 3: Opening 4 - Ein Date? - ---------------------------------- Kai schaute auf die Uhr 10 vor 5, ja er würde es noch rechtzeitig zu seiner Verabredung schaffen. Er war guter Dinge, hatte sich fein rausgemacht, trug eine graue Jeans und ein weißes Poloshirt. Einfach und trotzdem gut aussehend, die graublauen Haare hatte er sich aus dem Gesicht gekämmt und schlenderte lässig die Straße Richtung Eisdiele entlang. An der Diele angekommen, schaute er sich um, doch konnte er Lester noch nicht ausmachen, so setzte er sich hin, draußen, wo er einen guten Blick auf den Park mit den Kirschbäumen hatte. Einige Zeit später wollte Kai gerade etwas bestellen, als die Kellnerin stolperte, gegen ihn stieß, sodass er vom Stuhl fiel, in Richtung Park, und mit dem Kinn auf die Straße knallte. So sah Kai auch, wie im warmen Licht der Sonne Lester aus dem Kirschbäummeer heraus in seine Richtung gelaufen kommt. „Hey, liegst du eigentlich gern auf dem Boden?“ Kai lag immer noch leicht benommen auf der Straße, sah nach oben, woher die Stimme des Jungen kam, er betrachtete ihn von unten her, sah das Er, wie üblich in dunklen Tönen gekleidet war und einen auffallend großen Rucksack auf dem Rücken trug. Mit dem Er sich nach unten beugte. „Los, komm steh auf.“, warf ihn Lester entgegen. Kai rieb sich das etwas aufgeschrammte Kinn und stand auf, setzte sich auf den Stuhl und bot Lester den Gegenüberstehenden an, worauf hin sich der unscheinbare Junge hinsetzte. „Ich hab mich gefreut, dass du dich mit mir treffen wolltest! Also, willst du was trinken?“, Kai versuchte wieder verführerisch zu klingen und setzte ein gekonntes Lächeln auf. „Na ja, ich bin nicht hier, um mit dir zu plaudern, ich hab einige Fragen.“, auf dieser Ansage hin kramt Lester in seinem Rucksack um, zum Erstaunen Kais, einen Block und einen Stift heraus zu holen. „Ich soll dir nur einpaar Fragen beantworten? Das ist alles?“, fragte Kai sehr ungläubig und seine Gesichtszüge gingen zu einem erstaunten Gaffen über. „Ja! Wieso?“ „Na ja, ich hab gehofft, dass wir uns etwas unterhalten könnten, über dies und das. Gut, ein Vorschlag, du stellst deine Fragen und ich frage danach zurück, einverstanden?“, er umhüllte seine Frage mit einem reizenden Lächeln. Der Befragte schaute misstrauisch zu seinem Gegenüber, überlegte kurz, willigte dann mit einem Kopfnicken ein, blätterte kurz und setzte den Stift zum Schreiben an. „Also, wie ist das mit den Schulzeiten ...?“, so begann Lester mit seinen Fragen, die Kai so gut wie möglich versuchte zu beantworten und welche sich Lester fix notierte. Kai beschaute sich genau die Schriftführung seines Gegenübers, dessen Anblick sein Herz höher hüpfen ließ. Er wusste immer noch nicht warum, war es die Ausstrahlung, dieses niedliche Lächeln, diese tiefen blauen Augen, die für ihn wie Saphire wirkten, er schaute seinen Gesichtszügen hinterher, bis über den Hals und die Schulter auf die Hände, mit denen er das aufschrieb, was Kai sagte. Seine Schrift, krakelig, nicht ohne weiteres zu lesen, aber auf eine merkwürdige Weise trotzdem ansprechend. Nach etwa 10 oder doch eher 15 Minuten hatte Lester endlich keine Fragen mehr und wollte schon seine Zettel wegpacken, doch Kai hinderte ihn daran, indem er seine Hand festhielt. Lester sah ihn mit einer Mischung aus einem giftigen Todesblick und einem fragenden „Hey – was – soll - das – du – Idiot“ – Blick an. Doch Kai ließ sich nicht beeindrucken, er beließ seine Züge auf sanft und lieblich. Bevor Lester Kai irgendetwas an den Kopf werfen konnte, erwiderte Kai: „So, nun bin ich an der Reihe!“ Er entriss Lester den Block und seinen Stift, riss ein Stück ab und fing an seine Fragen zu stellen. Wie aus der Pistole geschossen kamen sie wohl formuliert aus Kais Mund, als ob sie schon seit Jahrzehnten in ihm Zeit hatten zu reifen. „Also, fangen wir mal an, ich möchte erst mal wissen, wie dein vollständiger Name ist!“ Der Angesprochene schaute noch verdattert über den fixen Verlust seiner Schreibutensilien. „Lester Vechn.“, klanglos wie ein kaputtes Mikro und wie in Trance. „Gut, und wo wohnst du Lester? Telefonnummer? Handynummer? Sonst irgendwelche Erreichbarkeiten? Vorlieben? Hobbys? Lebensgeschichte?“ zählte Kai seine Liste für ihn interessanter Dinge auf. Doch Lester gewann langsam seine Fassung wieder. „Wieso willst du das wissen?“ „Reines Interesse an dir.“, wieder ein Satz, der eher ausgesprochen war, als Kai auch nur denken konnte, es war fast ein Reflex, genau wie sein Sweetheart - Lächeln, was schon einige harte Frauenherzen hatte schmelzen lassen. Es wirkte nur anscheinend nicht so ganz bei Lester. Denn der schaute ziemlich irritiert, wie ein Biber der statt in einen Baum, in Plastik gebissen hatte und es ihm zu schmecken schien. Lester konnte es sich nicht erklären, kaum einer zeigte je Interesse an ihm, er war ein vollkommen durchschnittlicher Junge, gut er spielte Geige, machte das so interessant? Aber wieso besonders bei ihm, sein Gegenüber war ein gut aussehender, schicker und heiß begehrter Junge, dieser Gedanke bereitete ihm Unbehagen, wieso dachte er an so was? Jedenfalls war unbestreitbar, dass er gerade vollkommen perplex war und nun mechanisch antwortete. „Handy, so was besitze ich nicht. Telefonnummer 073891125634, wenn du den Park in Blickrichtung immer gerade ausläufst, dann kommst du an einer Straße raus, der gegenüber einem Hochhaus steht, 4. Etage, Wohnung 225.“ Während er seine Aufzählung und die Beantwortung der gestellten Fragen vornahm, färbte sich sein Gesicht von den Fleischfarbenrosa in ein dezentes Kirschrot. Vielleicht lag es an der Peinlichkeit seine persönlichen Daten hier so plump aufzuführen oder doch eher daran, dass Kai ihn unvermindernd anlächelte. „Meine Hobbys sind meine Geige und mich nicht von solchen Leuten wie dir ausfragen zu lassen!“, Gott sei Dank war er wieder bei Bewusstsein. Charmeur Kai ließ sich von der rauen Art des Jungen nicht abschrecken, was er selbst von sich zu anderen gewöhnt war und so keinerlei Furcht vor solcherlei Abweisung besaß. „Schade, also ich finde es wichtig irgendwas zu wissen, von dem Anderem, mit dem man sich unterhalten will.“, sanft lächelnd und im beruhigenden Ton versuchte er, Lester etwas runterzuschalten. Lester befreite sich mit einem gewaltigen Schütteln von seiner Benommenheit. „Unterhalten?“ „Ja, unterhalten, mit einander Reden, ein Gespräch führen, plaudern ...!“, verschmitzt zählte Kai die Redensmöglichkeiten auf. Doch der Widerspenstige schaute noch misstrauisch. „Aha, ein Gespräch, dann unterhalten wir uns halt!“, tief durchatmend, war nun Lester an der Reihe auch einmal nett zu schauen, was Kai ziemlich erfreute. So startete endlich eine muntere Unterredung der beiden, wobei Kai sich und Lester was zu trinken bestellte. Einige Meter weiter, hinter einem Gebüsch eines Hotels in der Nähe der Eisdiele, versteckten sich 3 Jungs und beobachten das Geschehen in der Eisdiele. Diese drei Jungs waren nicht minder bekannt wie Kai, denn es waren ja seine besten Freunde, welche mit ihm schon einige Schlachten in ihrem Sport gewonnen hatten und sich natürlich für das geheimnisvolle Treiben in dem Laden, wo Kai gerade gemeinsam mit dem Neuen, Lester, ein Eis verputzte, interessierten. Das Trio, wenn man Kenny's Computer dazu zählte, dann ein Quartett, stand schon des Längeren dort und hatte gespannt zugesehen, wie Kai sich hingelegt hatte, als der Geiger aus dem Park gelaufen kam oder wie er ihn anstarrte, wie der Schlächter die Kuh vor der Schlachtbank. Auch sahen sie zu wie Kai Lester entwaffnete und selbst anfing zu schreiben, nur hatten die drei Komparsen ein Problem, Dizzy, so nannte Kenny seinen Rechner, beschrieb es ganz passend: „Ich kann zwar das Bild ransummen, aber ein Lippenleseprogramm hab ich nicht!“ „Mensch, der trifft sich halt mit dem Typen dort! Was ist daran so interessant?“, motzte Tyson die anderen an. „Ach, Tyson, findest du das gar nicht seltsam, seit der da hier ist, kann man fast sagen, dass Kai ist ... .“, Kenny fehlten irgendwie die Worte, es sah so aus, dass er ein bestimmtes Wort mit Kai in einen Satz zu nennen, nicht in der Lage war. „So fröhlich?“, versuchte Max Kenny auszuhelfen. „Genau!“, stimmte Kenny dankend zu. „Ist das nicht egal? Was erhofft ihr euch denn davon? Und außerdem, von hier hinten, sehen wir kaum was und vom Verstehen wollen wir nicht reden!“, Tysons Laune ging ziemlich in den Keller, dabei starrte er stur zu Kenny. Kenny, der aufgrund der ihn bedachten Blicke leicht errötete, drehte seinen Kopf wieder zu den zwei Jungs, die schwatzend in der Diele saßen. „Ach, du verstehst das nicht, wir machen uns doch nur Sorgen!“ „Ja, Tyson, seit der Typ dort an der Schule ist und das ist er ja erst seit ein paar Stunden, hat sich Kai fast um 180° geändert. Seitdem er Kai irgendeinen Zettel in die Hand gestopft hatte, welchen Kai vor unseren Augen zerrissen hat, warum? Wieso sollten wir nicht wissen, dass er sich mit ihm trifft? Das ist doch eigentlich nix Schlimmes?“, erläuterte Max. Von Tyson kam nur ein abwertender „Pf“ - Ton. Kenny schüttelte den Kopf. „Findest du das gar nicht komisch, er war den ganzen Tag überhaupt nicht mehr mürrisch, was du jetzt wahrscheinlich von ihm übernommen hast!“, Kenny schaute nun Tyson etwas missbilligend an. „Ich bin nicht mürrisch!“, wehrte sich Tyson. „Ich versteh euch nur nicht, gut, Kai war mal guter Laune, lasst ihn doch! Oder habt ihr was dagegen?“ Die beiden Anderen schauten ihn nun scharf an. „Weißt du irgendetwas?“, ein misstrauischer Ton lag nun in Kenny's Stimme. „Rede! Was verheimlichst du uns?“, auch Max lies sich von der Tonlage Kenny's anstecken. „Äh! Ich weiß gar nix! Ach macht doch, was ihr wollt! Ich fand nur halt, na ja, dass wir ihn ruhig hätten ..., Mensch, schaut mich nicht so an, ach ...!“, der Rest war nur noch unverständliches Gebrabbel, er drehte sich um, damit niemand sah, dass er nun an roter Farbe im Gesicht gewann. „Was ist heute nur los?“, fragte Max Kenny. „Ich hab keinen Schimmer!“ Und so fingen die beiden und gezwungener Maßen auch Tyson wieder mit der Observation der zwei jungen Männer an, die zusammen friedlich und nix ahnend da in der Eisdiele saßen und ihren Plausch hielten. Die beiden waren gerade beim Thema letzte Schultage und Ferienplanung. Kai hatte schon erfahren, dass Lester erst vor einigen Tagen in diese Gegend gezogen war, dass er am liebsten Pasta aß und dass er für diese Woche noch ne Menge vorhatte. „Dann muss ich noch zur Bank, checken ob alle Überweisungen richtig laufen und aufs Amt muss ich auch noch, ja und dann ... .“, Lester versuchte, seinen Wochenplan Punkt für Punkt abzugehen und jede detaillierte Einzelheit sich ins Gedächtnis zu rufen. Für Kai war es ein herrliches Gespräch, so nah und so lange war er noch nie an ihm dran, nein, noch besser, wie selbstverständlich plauderten sie, vollkommen ungezwungen. Er schaute zu, wie sein Gegenüber lachte, die Lippen schürzte oder das Gesicht verzog, wenn ihm etwas Unangenehmes einfiel. Selbst ihn zu sehen, wie er sein Eis genüsslich verspeist hatte, es war einfach der Wahnsinn für Kai, so ein warmes, kribbliges und wohliges Gefühl hatte er noch nie gespürt und er konnte einfach nicht den Blick abwenden. Er musste einfach jede Geste, jeden Blick, ja sogar jeden Moment förmlich einsaugen, nichts, nein rein gar nichts würde Kai davon abhalten diesen Jungen, nein diesen Mann oder eher diesen jungen Mann für sich einzunehmen, zwar wusste Kai nicht genau, wieso, aber er wollte, es jetzt, hier sofort, ohne Umschweife. Kai packte Lester's Hände und schaute ihm tief in die Augen. Lester starrte ihn nur verwirrt an, auch als Kai langsam mit dem Gesicht näher kam, war er noch wie verdutzt. Es war eine langatmige Bewegung, die man, wenn man nicht direkt daneben oder davor stand, gar nicht mitbekommt, wie zum Beispiel die Kellnerin, die gerade eine riesige Portion Eis schwer mit sich rumschleppte. Es war dieselbe Kellnerin, die Kai schon einmal aus dem Konzept geworfen hatte und man konnte fast sagen sie hatte ein Talent für solche Dinge, denn sie stolperte über ein Tischbein und das kalte Eis landete mitten in Kais Gesicht. Das kribbelnd warme Gefühl verwandelt sich in Kälte, klebrig, süße Kälte. Der Annäherungsversuch an sein verwirrtes Gegenüber vereitelt, durch eine extra Portion Sahne. Kai stand wortlos auf, ohne noch einmal in die tiefblauen Augen des irritierten Jungen zu sehen, der entsetzt feststellte, was gerade mit dem großen Eisbecher, der nicht für sie bestimmt war, passiert war. Etwas scheu lachend, fast schon ein Kichern verfolgte den in die Gästetoilette stürzenden Jungen, aber auch die Entschuldigungsversuche der Kellnerin folgten. Das Wasser rauschte über Kais Gesicht, mit einem Handtuch, welches er vom Personal bekommen hatte, um die Reste der süßen Überraschung aus seinem Gesicht und seiner Kleidung zu wischen. Mit nur kläglichem Erfolg, denn es blieben immer noch große sichtbare Flecken der Eisportion. Als er dann der Meinung war das Beste für seine Sauberkeit getan zu haben und weil das Handtuch das Maximum aufgenommen hatte, was es an Schmutz aufnehmen konnte. So ging er tief seufzend wieder raus, zu seinen wartenden Angebeteten. Einige Häuser weiter, immer noch in ihrer Deckung, hielten sich drei Jungs die Bäuche vor Lachen. „So was Lustiges habe ich lang nicht mehr gesehen!“, lachte Tyson. „Wie er dann aufgestanden ist, wie von einer Tarantel gestochen!“, kicherte Max. „Mein Gott, wäre mir das peinlich!“, gackerte Kenny. „Wartet, er kommt wieder raus!“, versuchte Tyson sein Lachen zu unterdrücken. „Sieht aus, als hätte er sich in Eis gewälzt, mal sehen was er jetzt macht!?“, gluckste Max noch etwas. „Er setzt sich, dachte er würde gehen, ich wäre wütend nach Hause gerannt. Typisch Kai, ja keine Blöße geben, cool bleiben und stur weitermachen!“, bemerkte Tyson mit einem verzerrten Lächeln. „Mal sehen, wer zu erst geht, ich schalte bei Dizzy mal die Stoppuhr an!“, mit einem hämischen Grinsen betätigte Kenny die Tasten. Die anderen Beiden rieben sich ebenso hämisch die Hände. „Es tut mir wirklich Leid, ich wollte zwar die Rechnung übernehmen, aber nicht einen solchen Eisbecher!“, Kai versuchte zu lächeln, auch wenn es ihn ziemlich nervte, das seine Sachen an ihm klebten und vollkommen eingesaut auszusehen, wo er doch toll aussehen wollte, da er sich doch mit seinem selbst ernannten Herzblatt treffen wollte und alles perfekt sein sollte. Lester konnte sich das Schmunzeln nicht verkneifen, er sah belustigt zu wie Kai an sich ziepte und zupfte. Kein schlechter Anblick, die nassen und klebrigen Sachen schmiegten sich an Kais Körper, wie Lester bemerkte, durch das Hemd sah man recht gut, die breiten Schultern, die durchtrainierte Brust und wenn Lester sich gerade hinsetzte, sah er auch noch leicht einen Teil der Bauchmuskeln, die sich filigran unter der Brust entlang zogen, er musste einfach hinsehen, er konnte gar nicht wegsehen, was dachte er da, schnell schaute er wieder hoch. Auch Kai schaute in sein Gesicht, da er aber an seinen Sachen rumgespielt hatte, hatte er verpasst, wie Lester ihn schon fast förmlich mit den Blicken ausgezogen hatte. Doch er schaute ihn wieder sanft und freundlich an, tief blickte er in das saphirblaue Meer der Augen. Das ist wieder zu viel für Lester, sein Rotpegel im Gesicht ging leicht ins Karottenfarbene, er schaute weg, zur Bedienung, die diesmal keinen Abstecher zu den beiden machte, sondern erstaunlicherweise einen weiten Bogen um sie lief. Das störte Kai nicht, er war zu verzückt zu sehen, wie sich sein liebliches Gegenüber verhielt, wie er die Farbe um die Nase wechselte und den Blickkontakt scheute. Doch darauf wollte er es nicht belassen, er war schon soweit gekommen, doch war er noch nicht am Ziel, er wollte ihm noch näher sein, so nah, wie er noch nie einer Person war, als Erstes galt es das Schweigen, nach dieser Peinlichkeit wieder zu unterbrechen. „Also, weißt du schon, was du machen wirst, so in den Ferien?“, fragte er Lester, noch leicht eingeschüchtert durch das Missgeschick. „Öhm? Nein, wollte arbeiten gehen und noch bissel etwas verdienen, aber so direkt, habe ich noch nix vor? Wieso?“, er schaute nun Kai wieder an, zwar wich kurz das Rot, doch als Kai ihn wieder so hoffnungsvoll anlächelte, da kam sie prompt wieder. Denn für Kai war das fast ein Freibrief, ja, seine Liebe, so hätte er ihn gern genannt, schnell etwas zu planen, denn die Woche war schon fast vorbei. Doch es würde eine neue Anbrechen und die galt es zu erwischen. Das war seine Chance! „Da können wir ja etwas zusammen unternehmen!“, ein Blick der Hoffnung schoss Lester entgegen. Doch seine Gesichtszüge wurden starrer. „Na ja, weißt du, ich wollte arbeiten gehen.“, seine Stimme wurde zum Ende Leiser, denn Kai legt einen sehr verzweifelten und traurigen Blick auf. Dieser Blick, entwickelt für eine Werbung für Versicherungen, in der er für eine Kinderversicherung, wo er einen kleineren Jungen spielen sollte, als er noch in Russland lebte, es aber aus Protest dann doch nicht gemacht hatte, setzte er nun ein, denn er hatte ihn sich gut gemerkt, auch wenn es ihm früher nichts brachte, lies sich so, vielleicht das Herz des jungen Mannes vor ihm erweichen. Der Blick verfehlte nicht sein Ziel, man sah, dass die Konturen weicher wurden und ein mildes Lächeln entstand. „Ok, ich schau mal und wir bleiben in Kontakt, man sieht sich auch sicher und, na ja, ich werd dich sicher noch ab und zu mal fragend besuchen, wenn ich hier Hilfe brauche.“ „Ja, natürlich!“, er nahm noch einmal Lester's Block er schrieb schnell eine Nummernfolge auf und darüber war dann zu lesen, Handy- und Festnetznummer. „Wenn irgendwas ist und du weißt nicht wohin, ruf mich an!“ Kai drückte Lester den Block wieder in die Hand, dabei hielt er dann die Hand seines Gegenüber fest. Erst schauten sie beide auf die Hände und dann trafen sich ihre Blicke, als sie wieder hochschauten, fast zeitgleich. Kai versuchte es wieder, er rutschte näher, doch diesmal merkte das Lester, er entzog Kai den Block und schmiss ihm das Ding gegen den Kopf. Es wurde für die Drei immer interessanter, es war so interessant zu sehen, wie Kai sich schlägt und aus irgendeinem Grund eins mit dem Schreiblock über den Kopf bekam, dass es sie förmlich aus den Schuhen warf, aber sie fielen nur über ihren Busch und purzelten aus ihrem Versteck, mit einem lauten Plumps. Die Geräusche in der Nähe ließen natürlich auch Kai und Lester aufschrecken. Die ihrerseits interessiert zu dem Schmerzjammernden Knäuel der Rest Bladebrakers schauten. Lester war sehr erstaunt und verwundert. Doch Kai war, sagen wir, sehr entsetzt und erzürnt, fast ausrastend, aber sicherlich wütend. „Was macht ihr denn hier?“, diesmal in brummiger zorniger Stimme, welche Lester fast schockierte. „Ähm!“, stotterten sie, mit dem Gefühl des Ertapptseins. „Ich fass es nicht, dass ihr mir nachgestiegen seit! Was soll das? Hä? Antwortet!!“, wutentbrannt, funkelte er die Drei an. Tyson rappelte sich als Erster auf und musste folglich auch Rede und Antwort stehen. „Na ja, wir haben uns sorgen gemacht, weil..., weil, na ja, du hast dich in letzter Zeit so merkwürdig verhalten und da dachten wir ..., wir dachten, Jungs ...?“, versuchte er noch die Anderen einzuspannen. Unter dem grausig, wütenden Blick Kais, versuchte Max einzusetzen. „Also, dass du unsere Hilfe brauchst, weil, wir dachten, dass du ein Date hättest und da du ja noch nie verliebt warst oder Erfahrungen mit Frauen hattest, dachten wir, wir schauen mal nach und helfen dir, weil wie wir ja gesehen haben, dass du bei einem Date voll untergegangen wärst, nach dem du im Eis gebadet hattest!“, Max klang Wort für Wort zuverlässiger. Kenny schlug sich nur mit der flachen Hand gegen das Gesicht, denn er sah, was Kai dachte und das war Wut! Kenny konnte nur nicht wissen, dass für Kai, der Nagel auf den Kopf getroffen wurde. Denn, ja, das war sein erstes Date, was er vollkommen verpatzt hatte, doch Kai hatte es noch nie gemocht, dass man ihn seine Patzer auch noch präsentierte, es machte ihn fast rasend und dann noch vor ihm, Lester, den er doch eigentlich beeindrucken wollte. Etwas schallte, es war keine Glocke, kein Auto war in ein anderes gefahren, und Kai hatte die drei „Spanner“ nicht vermöbelt, nein es war der Schall des Jungen, welcher doch von Kai beeindruckt werden sollte, es war Lester der laut und ausgiebig über die Situation lachte. Lester fand die gesamte Situation nur amüsant, wie Kai dastand, bekleckert und klebrig süß, vor den drei, zwar jetzt alle stehenden, aber vorher aufeinander gestapelten Jungs und die Tatsache, dass sie das hier für ein Date gehalten hatten und Kai sich so herrlich darüber aufregte und auch vielleicht das Kenny's Brille immer noch recht schief hing. Sein Lachen war so laut, dass man es noch Mitten im Park wahrnehmen konnte, aber es reichte schon, dass Kai und seine Freunde in der Nähe standen, nicht nur Kai wechselte die Gesichtsfarbe in Rot, auch seinen besten Freunden lief die Charmeröte ins Gesicht. Lester bekam sich nicht mehr ein, keuchend lag er halb auf dem Tisch und kugelte sich vor lachen, doch nach einigen Minuten ging ihm die Luft aus und es war nur noch ein Kichern zu vernehmen. Die vier Statuen fingen sich langsam wieder und drehten sich zu Lester, der krampfhaft nach Luft rang. Sie gingen wortlos zum Tisch, Kai setzte sich auf seinen Platz, die anderen holten sich einen Stuhl, wie einstudiert verlangten die Vier ein Wasser. Das löste eine neue Lachsalbe bei Lester aus. Die Bedienung kam auch gleich mit 4 Wassergläsern und stellte sie auf den Tisch. Lester atmete schwer, versuchte sich wieder zu beruhigen. „Ist nun wieder gut?“, fragte ihn Tyson. Lester rieb sich die Schläfe. „Ja, alles ok.“ „Jungs, ihr seid einfach lustig!“, lachte er kurz auf. „Hey, also hör mal, weißt du, nicht wen du vor dir hast?“, brüllte ihn Tyson an. Lester schaute den Jungen mit den blauen Haaren verwirrt an. Merkwürdig ruhig sagte Kai zu Tyson. „Nein, weiß er nicht!“ “Nicht? Aber, wieso? Wir sind doch?“, nun schaute Tyson ziemlich verdattert, denn er genoss seinen Rum, im Gegensatz zu Kai und war förmlich geschockt über diese Nachricht. Auch die Anderen nuckelten frustriert an ihrem Wasser. „Sollte ich was wissen? Hab ich etwas verpasst?“, schaute er sie ratlos an. „Nein, es ist alles in Ordnung!“, sagte Kai gelassen, irgendwie wunderte es die Anderen, Kais Ruhe, für sie war es zwar nix Neues, das Kai ruhig war, aber dass er dabei so gelassen auf eine Person reagierte, statt in die Leere zu starren, denn er ließ den Blick nicht von Lester, das war neu für sie. So schauten die Anderen immer zwischen ihm und Lester hin und her, bis auf Tyson, der nach kurzer Zeit seinen Schock überwunden hatte und anfing zu schmunzeln, als wüsste er, was los war. Der junge Dunkelblonde bemerkte die Blicke und es wurde ihn langsam zu viel. „Kai es wird langsam spät!“, gut es war kurz vor 19 Uhr, es war aber Sommer und deshalb noch ziemlich hell, aber Kai verstand den Wink, auch er hatte keine Lust länger mit seinen nervigen und peinlichen Freunden mit seinem Schatz zu flirten, er nickte nur. Lester erhob sich, winkte allen, und lief nach Haus. „Wenn was ist, du hast meine Nummer!“, rief ihm Kai nach. „Was, der hat deine Nummer? Der ist keinen Tag hier und hat deine Telefonnummer?“, Max war entsetzt. „Ja, wir haben 2 Jahre gebraucht, um überhaupt zu erfahren, dass du auch ein Handy hast, von der Nummer ganz abgesehen!“, fügte Kenny hinzu. „Ach, wisst ihr!“, Kai bekam seine für seine Freunde gewohnte Stimmung wieder, er wollte eigentlich nicht darüber reden. „Mensch lasst ihn doch!“, warf Tyson ein und grinste schelmisch. Kai sah sich Tyson perplex an, er war es nicht gewohnt, ausgerechnet von ihm, der größten Nervensäge der Welt, in Schutz genommen zu werden, er verzog eine Augenbraue und schaute ihn misstrauisch an, abwartend, was jetzt kam. Auch die anderen Jungs, wussten nicht, was Tyson auf einmal hatte, schon heute in der Schule, hatte Tyson diesen Tick, dass er auf einmal Kai verteidigte, den er ja sonst am liebsten in die Pfanne haute, es war heute alles ziemlich mysteriös für Max und Kenny, auch sie blickten verwirrt und fragend zu Tyson. Dieser sah sich in der Runde um, leicht erschrocken von der Aufmerksamkeit der Andern. „Ja, was denn? Darf man nicht mal mehr seine Meinung frei sagen, ohne gleich von allen so angestarrt zu werden? Ich hab doch nur sagen wollen, na ja, dass es Kais Sache ist, mit wem er sich so umtreibt!“, mit einem Nicken rundete er seine Aussage ab. Kai, der sich vom Schock namens Tyson erholt hatte, sagte: „Und, was euch auch überhaupt nichts angeht!“, er stand auf, ging in den Laden, bezahlte und machte anstallten, mit seinen klebrigen Sachen nach Hause zu gehen. „Wo willst du denn hin?“, rief ihm Max hinter her. „Ich geh nach Hause!“, rief er zurück und winkte ihnen, doch blieb er nicht stehen. „Was sollte das denn?“, fragte Kenny. „Was?“, fragte ihn Tyson verwirrt zurück. „Ich mein alles, dich heute, dass du Kai verteidigst, Kais Verhalten und diesen Jungen und wir wissen immer noch nicht, wie er heißt! Das nervt mich an und Kai, der redet mal wieder nicht mit uns!“ So begann eine Diskussionsrunde, zwischen Kenny und Max, sie debattierten über Kai, seine Heimlichtuerei, und Tysons sonderbarem Verhalten, dann noch über den Fremden und gesellschaftskritische Themen. Das war auch Tyson zu viel, er bezahlte und ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)