Cupiditas von IceFlower ================================================================================ Kapitel 1: Cruciatus~Qual~ -------------------------- Kapitel 1: Cruciatus~Qual Schmerzen, nichts als unendliche Qualen. Immer schneller rannte er durch die engen, stinkenden Gassen, getrieben von nur einer Emotion: Angst. Er hörte die schnellen Schritte hinter sich. Sollten sie ihn kriegen, hätte er Glück das Zusammentreffen zu überleben. Sie kannten keine Gefühle und sie kannten keine Gnade. Die Schritte hinter ihm wurden lauter und auch ihre Stimmen konnte er nun deutlich hören. Sein geschundener Körper schrie nach der erlösenden Ohnmacht, doch seine Furcht brachte ihn dazu nur noch schneller vor ihnen zu flüchten. Diese Gassen waren ein Labyrinth. Er kam sich vor wie eine Ratte, die in einem Käfig gefangen war. Eine wert-und wehrlose kleine Ratte, ohne die Hoffnung auf Freiheit. Er musste nur die Hauptstraße erreichen, dann könnte er in der sicheren Menschenmenge untertauchen und sich einen Ort zum ausruhen suchen. Zu spät merkte er, dass er falsch abgebogen war und in die entgegengesetzte Richtung lief. Zu spät realisierte er, dass er bald wieder an dem Ort wäre, vor dem er fliehen wollte. Zu spät wurde ihm klar, dass sie ihn erwartet hatten. Er preschte um eine Kurve und lief gegen jemanden. Für ihn fühlte es sich an, als wäre er gegen eine lebendige Mauer gelaufen. Zaghaft sah er nun auf und bei dem Anblick der Anderen, hatte er das Gefühl sein Herz würde ihm in die Kniekehlen rutschen. Vor ihm standen sie. Sieben hochgewachsene Männer und ein Schmächtiger Normalo. Eben diesen fürchtete er am meisten, denn was dieser nicht an Kraft besaß, machte er mit Grausamkeit, Gnadenlosigkeit und Brutalität wett. Das silbrige Haar wirkte in der Dunkelheit wie kalte Asche und selbst seine Brillengläser konnten den genüsslichen Blick nicht verbergen. Ja, es würde ihm Freude bereiten den Blonden jungen Mann zu quälen, schließlich war dieser sowieso sein Lieblingsopfer und wertloses Lustobjekt. „Na Naruto-chan, haben wir uns verlaufen zu dieser Stunde?“ Die sieben Hünen schlossen einen engen Kreis um die Beiden, sodass für den Blonden keine Möglichkeit zur Flucht bestand. Plötzlich holte der Brillenträger aus und eine kraftvolle Ohrfeige lies das junge, hübsche Gesicht, mit einem hässlichen Klatschen, zur Seite fliegen. „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede du kleine Missgeburt!“ Wie befohlen sah er den Älteren an. Wie sehr wünschte er sich an einen anderen Ort. Wieso musste es denn ausgerechnet er sein? Warum erfuhren er und seine Kollegen nur immer Schmerz und Kälte, statt Zuneigung und Wärme? „Eine Missgeburt wie du hat kein Recht auf Gnade oder menschliche Behandlung. Du bist nur ein Ding, das man nach Belieben benutzen kann, wenn man etwas Geld dafür bezahlt. Dich vermisst keiner. Kein Mensch bemerkt dich oder akzeptiert dich. Für alle anderen bist du nur wertloser Müll und doch hast du es gewagt, gegen die Regeln zu verstoßen. Es wird wohl Zeit, dass ich dir wieder zeige, wo du und deinesgleichen hingehören!“ Die Stimme des Grauhaarigen war kalt und doch schien ihm der Gedanke an die folgenden Qualen des Blonden regelrecht zu befriedigen. Der Kleine wird erneut gebrochen werden. Der kleine Funken Stolz wird wie eine kleine Flamme von einem Eissturm erstickt werden und die Eissplitter werden seinen Körper zerreisen. „Fangt an.“ Zwei der Männer treten hervor und das nächste, was der hübsche, blonde Junge spürt sind weitere, nie enden wollende Schmerzen. Zügig bewegt sich die junge Frau durch die schmalen Gassen. Für heute ist ihre Informationssuche beendet. Das Akatsuki ist gut bewacht und hohe, vor allem korrupte Politiker, verkehren besonders gerne in diesem Etablissement. Interessante Infos, aber was sie wissen wollte konnte sie nicht erfahren, auch für Geld nicht. In dieser Stadt gab es etwas, was mehr wert war als gewöhnliches Geld: Drogen. Die Blauhaarige seufzte. Drogen besaß sie nicht und darauf war sie auch stolz. Sie spitzte plötzlich die Ohren, als ein lautes Scheppern ertönte. Klang nach einer umgeschmissenen Mülltonne, nichts besonderes. Das Stöhnen, das die Stille durchbrach, war auch nicht besonders ungewöhnlich in dieser Gegend. Viele Freier nahmen ihre Stammnutten in irgendwelchen Gassen, da es sie besonders scharf machte. Sie bog um eine Kurve und was sie sah, lies sie verdutzt stehenbleiben. Der blonde Junge war ihr bekannt. Er arbeitete im Akatsuki. Nach ihren Informationen war dies Naruto Uzumaki, ein Stricher und Lieblingsspielzeug von Orochimarus rechter Hand Kabuto. Dieser war auch anwesend und beobachtete die sich ihm bietende Szene, mit einem vor Befriedigung und Lust leicht verschleierten Blick. Naruto lag mittlerweile mit total zerrissenen Kleidern, die nur noch das allernötigste verdeckten, auf dem dreckigen, kalten Boden. Sein rechter Arm stand in einem merkwürdigen Winkel vom Rest seines Körpers ab, das Blut sickerte aus zahlreichen Wunden und trotz dieses schlimmen Zustandes schlugen und traten die Kerle immer noch erbarmungslos auf ihn ein. Mit gleichgültiger und doch entschlossener Miene trat die Blauhaarige nun auf die Gruppe zu. Kabuto bemerkte eine Bewegung im Augenwinkel und als er sich in diese Richtung drehte, erstarrte er. Der zufriedene Ausdruck in den schwarzen Augen verschwand und machte einem entsetzten platz. Die Qualen waren einfach unerträglich. Der Blonde spürte nur brennende Schmerzen am ganzen Körper. Sein linker Arm tat besonders weh und er konnte ihn auch nicht mehr bewegen. Wahrscheinlich war er gebrochen. Doch plötzlich merkte er, wie die kräftigen Tritte und Schläge, die er schon fast nicht mehr realisiert hatte, aufhörten. Das nächste was er mitbekam war, dass jemand anscheinend mit Kabuto stritt, denn er hörte zwei Personen schreien. Die eine Stimme gehörte ganz klar Kabuto, doch die andere kannte er nicht. Komischerweise war die zweite Stimme weiblich. Eine Frau legte sich mit Orochimarus rechter Hand an? Er schob diese Einbildung auf die Schmerzen, die ihm immer stärker wieder bewusst wurden. Er wünschte sich doch nur noch eins. Er wollte in die sanfte Dunkelheit fallen, die ihn umschloss und ihm, wenn auch nur für kurze Zeit, seine Qualen nahm. Seine Bitte schien erhört worden zu sein. Er bekam am Rande noch kurz mit, wie der Lärm um ihn herum anstieg, doch dann ergriff ihn die Bewusstlosigkeit. Langsam sickerten die ersten Eindrücke wieder in sein Bewusstsein und das Erste, was er merkte war, dass es an dem Ort, an dem er sich grade befand, nicht nach Kotze, Urin oder Fisch stank. Er lag also nicht mehr in einer dreckigen Seitengasse Tokios. Das Nächste, was er realisierte war, dass er auf etwas weichem und sehr bequemen lag. Er musste also in einem Bett liegen, vielleicht war er in einem Krankenhaus oder war dies etwa der Himmel? Als er allerdings die flüsternden Stimmen um sich herum bemerkte, musste er sich enttäuscht eingestehen, dass er wohl nicht im Himmel gelandet war, sondern in irgendeinem billigen Krankenhaus, indem er nur wieder aufgepäppelt werden sollte, um dann wieder anschaffen zu gehen. Das Leben war doch echt ungerecht und absolut Scheiße! „Hey seht mal, ich glaube er wacht langsam auf.“ „Hör auf so laut zu sein Isa. Elli, bist du sicher, dass die Schmerzmittel auch wirken?“ „Natürlich, er dürfte keine Schmerzen mehr haben wenn er aufwacht. Ich hab auch noch genug Serum für die nächsten drei Wochen da. Meiner Meinung nach wird er mindestens Zehn Tage absolute Ruhe brauchen, um wieder einigermaßen fit zu werden. Diese asozialen Drecksäcke haben ihn halb tot geprügelt.“ „Stimmt und die Narben, die er hat lassen darauf schließen, dass sein Leben bis jetzt kein Zuckerschlecken war.“ „Was weißt du eigentlich über ihn, Aurora?“ „Er ist ein Stricher und arbeitet unter Orochimaru im Akatsuki. Ich denke, wir koppeln uns an ihn, dann können wir unseren Auftrag recht schnell erledigen. Ich bin dafür, dass wir ihm und seinen Kollegen etwas unter die Arme greifen.“ Naruto verstand nicht ganz, über was diese Mädchen da redeten. Wie wollten sie denn bitte den Strichern und Strippern des Akatsukis helfen? Orochimaru war unbesiegbar. Langsam öffnete er die Augen. Er starrte zuerst an eine weiße Decke, doch dann tauchte plötzlich ein Gesicht vor ihm auf und ließ ihn zusammenzucken. „Isa, nimm deine Rübe da weg, du erschreckst ihn doch nur. Lass ihn erst mal richtig zu sich kommen.“ „Ja, ja, is ja schon gut. Komm, wir helfen ihm sich aufzusetzen. Dadurch kommt sein Kreislauf schneller wieder in Gang.“ „Lass nur, ich mach das.“ Naruto spürte, wie sich ein Arm sanft unter seinen Rücken schob und sein Oberkörper vorsichtig angehoben wurde. Er staunte, als er die ganzen Bandagen an seinem Körper sah, er konnte ja schon glatt einer Mumie Konkurrenz machen! Langsam blickte er nun durch den Raum, in dem er sich befand. Also ein Krankenhaus war dies schon mal nicht, da an solchen Orten keine so schönen Bilder von Engeln und der Natur hingen. Außerdem war das Bett, auf dem er lag, mit wunderbar weicher, roter Seide bezogen. Vorsichtig drehte er seinen Kopf nun zur Seite. Neben ihm saß eine junge Frau auf dem Bett. Sie hatte schulterlange hellblaue Haare und sah ihn aufmerksam aus rotbraunen Augen an. „Na Kleiner, ich hoffe es geht dir schon etwas besser. Ich hab dich hierher gebracht, nachdem ich mit diesen anderen Spinnern fertig war. Bitte streng dich noch nicht zu sehr an, sonst gehen deine Wunden wieder auf. Ach und bevor ich es vergesse, mein Name ist Aurora Kisou.“ Besorgt bemerkten die anwesenden Mädchen, wie der Junge anfing zu zittern. „Was ist? Hast du etwa kalt?“ „Du hast Kabuto fertig gemacht?“ „Klar, der wird dir so schnell nicht mehr auf die Pelle rücken, keine Sorge.“ „Oh Gott, du verstehst das nicht. Orochimaru wird mich umbringen!“ „Wird er nicht.“ „Ach, und was macht dich da so sicher?“ Die Blauhaarige begann zu grinsen und hinter ihr ertönte leises Kichern. Naruto sah kurz zu den beiden anderen Mädchen, die ebenfalls amüsiert grinsten und sich keinerlei Sorgen um ihre jetzige Situation zu machen schienen. „Weißt du, ich bezweifle, dass Kabuto Orochimaru sagen kann, wer mit ihm kurzen Prozess gemacht hat.“ „Und wieso?“ „Och, der gute Kabuto hat ganz aus Versehen sein Gedächtnis verloren und seine Schläger werden sich sicher nicht trauen den Mund aufzumachen.“ Naruto sah sie aus schockgeweiteten Augen an und nur eine Frage brannte ihm nun regelrecht auf der Zunge. „Wer seid ihr?“ „Endlich, ich dachte schon du frägst nie.“ „Du willst doch bloß einen coolen Auftritt hinlegen Isa.“ „Beachte die beiden einfach nicht. Also, es wird sich vielleicht etwas merkwürdig anhören, aber meine zwei Freundinnen hier, vier weitere von unserem Schlag und ich selbst, sind hier, um Tokio aus seiner Krise raus zu holen. Wir wollen natürlich, dass die Stadt wieder ein sicheres Zuhause für alle Menschen wird, aber unser Hauptanliegen ist es, die Stricher und Stipper der Akatsuki, von Orochimaru zu befreien.“ Der Blonde hätte beinahe laut losgelacht. „Oh natürlich, ihr wollt uns retten. Warum? Etwa, weil wir so lieb und nett sind und ihr Menschenfreunde mit zu viel Zeit seid oder was? Außerdem, wie bitte wollt ihr Orochimaru platt machen? Das ist unmöglich, er besitzt eine Art Privatarmee aus Söldnern, Schlägern und Abhängigen, was wollt ihr denn gegen ihn machen? Einen Bürgerkrieg führen oder was?“ „Nein, Verluste unter den Unschuldigen sind nicht Teil unseres Auftrages und wir wollten sie vermeiden. Glaub mir, Orochimarus Macht liegt nicht allein in dessen Händen. Ohne die Hilfe von Ihnen wäre er gar nicht soweit hochgekommen. Außerdem haben wir tatsächlich die Macht, etwas gegen ihn zu unternehmen, denn wir haben euch normalen Menschen etwas voraus.“ „Und das wäre?“ Die Blauhaarige nickte den anderen Beiden kurz zu, daraufhin zuckte sie mit den Schultern und ehe der Blonde sich versah, erschienen auf ihrem Rücken zwei prachtvolle Flügel. Die linke Schwinge pechschwarz wie die Nacht. Die rechte Schwinge strahlend weiß wie frisch gefallener Schnee. „Tja mein Kleiner, ich würde stark behaupten wir sind Engel und werden euch helfen, dieses Problem zu beheben. Mach dir keine Sorgen, deine Qualen haben bald ein Ende.“ Naruto war nicht im Stande zu reden oder auch nur zu nicken. Ein Gedanke kreiste in seinem Kopf und obwohl er eigentlich nicht an übernatürlichen Schnickschnack glaubte und eigentlich dachte zu träumen. Ja, trotz alldem keimte plötzlich ein Funken Hoffnung in ihm auf. Der kleine Funken Hoffnung wird brennen wie ein Fegefeuer und die Finsternis wird davor erzittern, während sie in den glühenden Flammen untergeht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)