Stranger in my Life von Ka-mi ================================================================================ Kapitel 15: Erkenntnis ---------------------- Schließlich hielt Toshi es nicht länger aus. Er musste wissen, was in Yoshiki vor sich ging. Wieso war er nur so vernarrt in den Gitarristen und hatte ihm bisher noch nichts erzählt, wie er über hide dachte? Dabei hatten sie doch sonst nie Geheimnisse voreinander gehabt. So in Gedanken machte er sich auf den Weg zu seinem besten Freund, um nun endlich die Wahrheit zu erfahren, egal wie sie aussehen würde. Noch einmal tief durchatmen. Ding Dong. Jetzt gab es kein Zurück mehr. „Morgen Toshi.“, begrüßte ihn der Drummer gut gelaunt und bat ihn nach drinnen. „Yoshiki… ich wollt’ mal mit dir reden…“, begann der Sänger langsam. „Wie schön, dass du dafür extra vorbei kommst. Ich muss dir nämlich auch unbedingt noch was erzählen.“, entgegnete der Pianist aufgeregt und mit glänzenden Augen. „Also schieß los!“ „Nein, erzähl du ruhig zuerst.“, meinte Toshi, um diese unangenehme Frage noch etwas hinaus zu zögern. „Wegen hide…“, begann Yoshiki dann und nahm einen Schluck aus seiner Kaffeetasse. Der Sänger seufzte kaum hörbar und wurde etwas bedrückter. Vermutlich konnte er sich seine Frage jetzt schenken… „Was ist denn mit ihm?“, fragte er scheinbar unbeeindruckt und versuchte sich nichts anmerken zu lassen. „Erinnerst du dich noch, wie Pata ihn uns vorgestellt hat?“ Toshi nickte nur. Nur zu gut erinnerte er sich schmerzlich an die Blicke zwischen Yoshiki und hide. „Er kam mir von ersten Moment an so bekannt vor.“, begann der Drummer zu erklären. „Ich hatte von Anfang an das Gefühl, ihn zu kennen, oder ihn zumindest schon mal irgendwo gesehen zu haben…“ War das jetzt positiv oder negativ einzustufen, fragte sich Toshi. „Und? Weißt du jetzt, woher ihr euch kennt?“ Yoshiki zögerte kurz mit einer Antwort, um seine Worte zu sortieren. „Naja, ehrlich gesagt, hab ich keine Ahnung, ob wir uns schon mal getroffen haben…“ Toshi schöpfte wieder Hoffnung. „…aber er sieht aus wie der Junge aus meinen Träumen.“ Toshi fühlte sich, als würde ein Herz in 1000 Scherben zerbrechen, als Yoshiki seinen Satz beendete. „Weißt du noch …damals? Da hab ich dir doch erzählt, dass ich immer an ihn denken muss, den Jungen aus Yokosuka, obwohl ich ja nicht einmal weiß, wie er aussieht…“ Der Sänger nickte stumm. Ihm war, als würde sich sein Magen umdrehen und eigentlich wollte er jetzt am liebsten einfach gehen. „Aber hide sieht genau so aus, wie ich ihn mir jetzt vorstelle. Ich meine, okay ein wenig anders vielleicht schon, aber… er hat genau das gleiche Lächeln,, seine ganze Art… das erinnert mich einfach an Ihn.“ Toshi seufzte. Damit waren seine Chancen bei Yoshiki wohl gleich Null. „Und wieso fragst du ihn dann nicht, ob er der Junge von damals ist?“, kam es aus Toshis Mund, obwohl er sich im nächsten Moment selbst für seinen Vorschlag strafte. Vielleicht würde er so seinen besten Freund endgültig an hide verlieren. „Bist du verrückt? Der hält mich doch für bescheuert.“, meinte Yoshiki. „Und selbst wenn er es wäre… Meinst du, er würde sich noch daran erinnern?“ Yoshiki war unmerklich ein wenig errötet. „Keine Ahnung.“ Jetzt konnte Toshi wirklich nicht mehr ganz nachvollziehen, wieso sein bester Freund dann so ein Theater draus machte. „Willst du denn dein ganzes Leben nur diesem Traum und der Vergangenheit nachlaufen?“ Yoshiki sah betroffen zu Boden. Irgendwo hatte Toshi ja Recht, aber wie hätte der hide das denn fragen sollen? Vielleicht war es wirklich langsam an der zeit, die Vergangenheit hinter sich zu lassen, um nun nach vorn zu blicken und sein Herz für Neues zu öffnen. Der Sänger fragte sich, wieso er Yoshiki jetzt auch noch ermutigte, mit hide zu reden. War ihm des Glück des Drummers denn so viel wichtiger als das seine? Es herrschte eine Weile Stille zwischen den beiden Freunden, während jeder so seinen eigenen Gedanken nachhing. Schließlich beendete der Drummer das Schweigen. "Toshi...? Wollstest du nicht auch noch irgendwas loswerden?", fragte er dann nach. Der Angesprochene biss sich etwas auf die Unterlippe und sah zu seinem Gegenüber auf. Dann zwang er sich zu einem Lächeln. "Ach was, nicht so wichtig.", meinte er dann anwinkend. "Wirklich? ... Naja gut...", gab Yoshiki sich schnell zufrieden und leerte seine Kaffeetasse. Was würde er nur ohne die mutmachenden Worte seines Freundes machen? Wie gut, dass er ihn hatte und immer zu ihm komen konnte, wenn ihn irgendetwas beschäftigte oder bedrückte. Dankend schloss er den Sänger in seine Arme. Toshi streichelte ihm sanft über den Rücken. Er würde immer für ihn da sein und ihn immer beschützen, selbst wenn sein Herz dabei zerbrechen würde. Das hatte er sich schon als kleines Kind geschworen, als Yoshiki damals seinen Vater verloren hatte. Yoshiki bedeutete ihm einfach die Welt und offenbar konnte er für sich kein größeres Glück erhoffen, als IHN glücklich zu sehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)