Stranger in my Life von Ka-mi ================================================================================ Kapitel 12: Taiji ----------------- Irgendwie hatte Yoshiki das Gefühl, dass es mir X immer weiter Berg auf ging, seit Taiji ihr Bassist geworden war. Ihre Fangemeinde wuchs langsam aber sicher an. Unter einiger Anstrengung hatten sie es nun endlich geschafft, ihre erste Single zu veröffentlichten. Alle freuten sich wahnsinnig über diesen Erfolgt. Insgeheim hatte Yoshiki mit ihrem beginnenden Erfolg, auch die Hoffnung, ER würde ihn so eines Tages finden, jetzt da sie vielleicht doch bald berühmter wurden, auch wenn ihm dieser Gedanke töricht vor kam. Wieso sollte er ihn wiedersehen wollen? Er konnte nicht erwarten, dass er dieses Versprechen von damals hielt, immer an ihn zu denken, wenn er sein Plüschtier sah. Vermutlich besaß er diese seltsame pinke Spinne nicht einmal mehr, oder erinnerte sich nicht mehr an ihn, so wie Toshi den fremden Jungen inzwischen auch vergessen hatte. Toshi und Taiji wetteiferten derweil noch immer um die Aufmerksamkeit ihres Bandleaders, was aber an Yoshiki ziemlich vorbei ging. Dieser bemerkte lediglich ihre Fähigkeiten als Musiker, die sich dank ihrer großen Anstrengung stets verbesserten. Toshi wusste, dass er Yoshikis Herz nie würde gewinnen können und hatte eigentlich darum zu kämpfen. Doch wenn er ihn schon nicht haben konnte, sollte der Bassist Yoshiki auch nicht für sich haben. Schließlich kannte er Yoshiki schon seit seiner Kindheit und wollte ihn sich nicht einfach wegnehmen lassen. Irgendwas sagte ihm auch, dass der Drummer tief in seinem Herzen noch immer seiner Erinnerung hinter jagte, doch hatte er Angst, Taiji könnte sein Herz erweichen. Immerhin verstanden sich die beiden sehr gut miteinander und Yoshiki redete eigentlich immer nur positiv über ihn. Manchmal, wenn Toshi nur mit Yoshiki allein etwas unternahm oder sie zu zweit zusammen sahen und sich einfach nur unterhielten, schienen sie unzertrennlicher denn je. Es machte den Sänger unendlich glücklich, seinen besten Freund eine Weile nur für sich zu haben und ihn so lachen zu sehen. Wenn sie so zusammen waren, vergaß Toshi für eine Weile all seine Sorgen, die er sich wegen des Bassisten machte. Yoshiki hatte derweil mit ganz anderen Problemen zu kämpfen. Jetzt, da sie endlich den ersten großen Schritt gemacht hatten, schien ihm der Druck so groß, dass er das Gefühl hatte, einfach nichts mehr zu Stande zu bringen. Er hatte einfach keine Ideen mehr für neue Lieder und sein Kopf war wie leer gefegt. Je mehr er sich anstrengte und versuchte irgendetwas neues zu schreiben, um so weniger wollte es ihm gelingen. Er steigerte sich immer weiter in des Problem rein, was ihm bald aufs Gemüt schlug. Das wiederum zog mit sich, dass er sich nicht mehr so aufs spielen konzentrieren konnte und je mehr Fehler er machte, um so weniger konnte er sich selbst leiden. Die anderen hatte zwar bemerkt, dass ihr Drummer in letzter Zeit mehr Fehler machte als sonst, aber da er sonst seinen Frust für sich behielt und in sich hinein fraß, merkte keiner, wie sehr das Ganze ihm eigentlich zu schaffen machte. Der Fahrtwind spielte in Yoshikis Haar, dass aus seinem Helm heraus hing. „Ist es denn noch weit? Was willst du mir denn zeigen?“, fragte er und drückte sich etwas enger an seinen Vordermann. „Hab noch 5 Minuten Geduld.“ Taiji genoss es unglaublich, den Drummer so nahe bei sich zu haben. Er war sich inzwischen sicher, dass seine Gefühle für ihn erst waren und musste es ihm endlich sagen, auch wenn er sich nicht sicher war, wie Yoshiki darauf reagieren würde. Er schien ihm in letzter Zeit ein wenig gedanklich abwesend. Aber was beschäftigte ihn nur so? Taiji war ziemlich aufgeregt und nervös wegen seines Vorhabens. Nicht mehr lange und er würde mehr Gewissheit über Yoshikis Gefühle haben. Eine sanfte Brise wehte und der salzige Duft des Meeres lag in der Luft. Nur das Rauschen der Wellen war zu hören und vermischte sich dann und wann mit dem Schrei der Möwen, die über das weite Meer segelten. Die Sonne sank bereits in Richtung Horizont und tauchte die idyllische Szenerie in ein rötliches Abendlicht. „Das ist wunderschön. Danke Taiji.“, hauchte der Drummer leise und lehnte sich an dessen Schulter. Tief atmete er die frische Lift ein und lauschte dem Rauschen der Wellen, was ihn an so viel vergangenes erinnerte. Genau so eine Stille hatte er jetzt gebraucht. Eine friedliche Landschaft, die auch seinem Herzen wieder mehr Frieden und innere Ruhe brachte. Ein perfektes Bild, dass ihn einfach nur inspirieren zu wollen schien. Schweigend beobachtete er die Wellen, wie sie immer wieder ans Ufer kamen und dabei leise rauschten. Während er so auf's Meer hinaus starrte und die Sonne immer tiefer sank, hatte er gar nicht gemerkt, wie sich Taijis Arm um seine Schultern gelegt hatte und ihn sanft an sich zogen. So hatte er eine ganze Weile an ihn gelehnt da gesessen, ohne dessen Nähe wahr zu nehmen. Erst als dieser leise seinen Namen hauchte und ihn anlächelte, merkte er, wie nahe sie sich eigentlich waren. „Hm?“, murmelte Yoshiki nur leise, als wollte er das Meer nicht stören wollen und sah kurz zu Taiji, bevor seine Blicke sich wieder auf das Wasser hinaus wanderten. „Danke, dass ich ein Teil von X sein darf. Das bedeutet mir eine Menge.“, sagte Taiji leise. Yoshiki lächelte zu ihm. Die Worte taten ihm gut. „Und ich bin froh, dich als Bassist zu haben.“, gab Yoshiki zurück. Nein, eigentlich war er nicht nur ein ausgezeichneter Bassist, inzwischen was er viel mehr auch ein guter Freund geworden, der ihm gerade jetzt sehr half. Der Ältere lehnte sich wieder ein wenig an Taijis Schulter und beobachtete das Meer. „Yoshiki... Es gibt da eigentlich etwas, dass ich dir gern sagen möchte... Etwas was mit wichtig ist... weswegen ich mit dir hier her fahren wollte...“ „Hm?“ Der Drummer sah halb auf's Meer, in dem die Sonnen nun langsam zu verschwinden schien, halb zu dem Mann neben sich. „Ich...“, begann Taiji zögerlich, strich Yoshiki sanft über die Wange und drehte so dessen Gesicht ein wenig zu sich. Er hielt kurz inne und ihre Blicke trafen sich. „Ich liebe dich.“, hauchte er leise und hatte in der nächsten Sekunde seine Lippen schon auf Yoshikis gelegt. Dieser riss überrascht die Augen auf und konnte das Ganze gar nicht so schnell verarbeiten. Überrollt von Gefühlen und Gedanken, war er unfähig irgendetwas zu tun. Stille. Taiji sah zu Boden. Offenbar hatte er sich umsonst Hoffnung gemacht. Ob Yoshiki ihm den Kuss übel nehmen würde? „Taiji...“, durchbrach die leise Stimme des Drummers irgendwann die Stille. „Tut mir Leid... Ich kann deine Gefühle nicht erwidern.“ „Dann verzeih mir bitte den Kuss... Ich wollte nur, dass du es weißt.“, meinte Taiji leise und sah verlegen zu ihm. Yoshiki nickte leicht. „Lass uns einfach Freunde bleiben, wenn du das kannst.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)