I.V. von -Tatsuro- (Hide x Yoshiki) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Dein lachen. Immer wieder höre ich dein lachen in meinen Träumen. Sehe dein Engelsgleiches Gesicht direkt vor mir. Wie sehr du mir fehlst du kannst es dir nicht einmal vorstellen. All die Jahre. Zehn lange Jahre sind es jetzt seit ich zusehen musste wie sie dich vergraben haben. Ich weis noch immer nicht was in der Nacht passiert ist. Hast du dir das selbst angetan? Wohl kaum… wie hättest du das auch tun sollen? Es wäre fast unmöglich… Aber wenn du es nicht selbst warst, wer dann? Wer wäre so grausam dich mir zu nehmen? Ich habe so lange um dich gekämpft und dann haben sie dich mir genommen. Einfach so. So hinterlistig. Hattest du Feinde von denen ich nichts wusste? Leute die dir schaden wollten? Warum du? Niemand hat dich vergessen… hörst du? Niemand! Du bist nicht zu ersetzen. Zehn lange Jahre lang waren wir nicht mal in der Lage weiter Musik zu machen. Es wäre nicht das gleiche gewesen. Nicht ohne dich. Deine Gitarre… ich halte sie noch immer in Ehren. Sie sieht noch immer genau so aus wie an dem Tag an dem du sie das letzte Mal gespielt hast. Dieselben Saiten. Dieselben Fingerabdrücke. Alles beim alten. Es ist wieder so eine Nacht in der ich einfach nur in meinem Bett sitze und das riesige Bild von dir an meiner Wand anstarre. Ich kann dich nicht vergessen. Wie sollte ich das auch schaffen? Du warst doch mein bester Freund. Mein Mentor. Mein Geliebter… Mein Pinker Engel – ja… so wurdest du oft genannt. Sogar von den Fans. Einfach von allen. Du warst schon immer einzigartig. Dein einzigartiges Erscheinungsbild. Deine einzigartige Art zu sprechen. Dieses einzigartige Lachen. Einfach alles an dir war einzigartig. Allein schon die Gabe andere glücklich zu machen. Ich ziehe mich an und mache mich auf den weg zu dir. Es dauert eine Weile mit dem Auto, selbst wenn wie jetzt kaum Verkehr auf den Straßen ist. Die Stadt ist eben einfach zu groß. Sogar in meinem Auto habe ich Erinnerungen an dich. Komisch eigentlich. Es ist nicht mehr das Auto das ich hatte als du noch gelebt hast. Nur die kleine Puppe die auf dem Armaturenbrett sitzt ist noch die gleiche. Du hast sie mir damals geschenkt. Eine witzige Idee. Ich weis noch als du mir sagtest, dass du so immer bei mir wärst, egal wo du bist. Egal wie weit weg du auch von mir bist. Und du hattest recht. Du bist immer bei mir... tief in meinem Herzen bist du noch immer bei mir. Da wirst du definitiv auch immer bleiben, egal was kommt. Ich bin ur auf dem Weg. Lange dauert es nicht mehr. Ich habe das Radio an. Wieso müssen genau jetzt dieses verdammte Lied spielen? Wir hatten es doch dir gewidmet. Ich kann es nur einfach nicht hören. Die Erinnerungen sitzen einfach zu tief und zu schmerzhaft. Der Text zerreißt mich innerlich. Hättest du ihn doch nur einmal hören können… nur ein einziges Mal… Needles are piercing through my skin I'll tell you the feeling what it's like Is life just all about deception? Dieses Lied… es macht mich einfach nur fertig. Oh ja ich kenne das Gefühl. Ich habe es jeden Tag. Tausende von Nadeln die sich durch meine Haut in mein Herz bohren und einfach nur Schmerz hinterlassen. Schmerz der sich einfach nur als Sehnsucht ach dir erweist. Der Schmerz ist auch heute noch unbeschreiblich. Aber dieses Lied hat einfach alles wieder aufgewühlt. Alles… alles was über all die Jahre versucht habe zu verarbeiten. Alles ist wieder da. Der Schmerz, die Sehnsucht nach dir, der Wunsch dir einfach in den Tod zu folgen, der Wunsch einfach wieder bei dir zu sein. Please don't be a part of a fairy tale, but you're so young to play with thy own will Should I trade the breath of my life for freedom? Du warst für mich Teil eines Märchens. Ein schönes Märchen. Wie ein Traum. Als wäre es nie wahr gewesen. Als hätte es dich nie gegeben… Oh ja du warst Jung. Zu jung… viel zu Jung zu sterben. Ich verstehe immer noch nicht warum gerade du gehen musstest… du hattest es nicht verdient so jung zu gehen. Die ganzen Leute die um dich getrauert haben. Die ganzen Leute die da waren um Abschied von dir zu nehmen. Es war der Wahnsinn. Sie sind alle nur wegen dir da gewesen… Du warst so ein großer Künstler. So ein toller Mensch. So talentiert… Könnten wir wieder vereint sein wenn ich dir folge? Auch nach so langer Zeit noch? Könnten wir nicht einfach noch mal gemeinsam von vorne anfangen? Für immer vereint? Ich bin da. Endlich angekommen. Ich steige aus um mache mich auf den Weg zu deinem Grab. Es ist dunkel. Fast unheimlich hier. So mitten in der Nacht. Hier ist alles so einsam… so kalt. Ich komme an deinem Grab an, setzte mich auf die Bank die direkt gegenüber steht. Du hast ein schönes Grab. Aber nicht ansatzweise schön genug für dich. Nicht für dich mein Engel. Heiße Tränen fließen über meine Wangen. Ich war dir schon lange nicht mehr so nah. Ich konnte es einfach nicht. Ich konnte nicht hier her kommen. Ich weis du hättest das verstanden. Du hast mich immer verstanden. Egal um was es ging. Egal wie absurd es auch war, du hast immer alles verstanden. Ich weist nicht wie lange ich schon hier sitze. Es ist verdammt kalt. Ich habe es nicht einmal bemerkt als ich hier her gekommen bin. Ich habe keine Jacke an. Nur meine Hose, Schuhe und ein weißes Hemd. So wie ich es auch früher oft getragen habe. Vielleicht nehme ich die Kälte jetzt auch einfach intensiver wahr, weil es mittlerweile angefangen hat zu regnen. Es ist kein richtiger regen. Eher Niesel. Ich schließe die Augen. Ich fühle mich mittlerweile so beobachtet. Aber wer soll schon hier sein um diese Zeit? Niemand… Ich bilde es mir nur ein. Meine Augen sind geschlossen. Ich weis nicht wieso aber ich möchte nicht mehr weg von hier. Am liebsten würde ich für immer an deinem Grab sitzen bleiben. Komme was wolle. In der ferne klingt es als würde jemand vor sich hinsummen. Ich kenne die Melodie… ich kenne sie dummer weise nur zu gut. Die Stimme kommt Näher. Immer Näher… und Näher… In the rain I'm calling you, dear (Find the way) Can't you see me standing right here? Ich habe das Gefühl die Stimme zu kennen. Eine unglaublich vertraute Stimme. Sie klingt wie deine. Aber das kann nicht sein. Wie sollte das gehen? Du bist schließlich seit über zehn Jahren Tod. Meine Tränen laufen wieder über meine Wangen. Ich bilde mir alles nur ein. Ich bilde es mir ein… Ich versuche es mir einzureden, aber die Stimme verschwindet einfach nicht. Sie wird immer lauter. Lauter… lauter… LAUTER! Sie klingt als wäre sie mittlerweile nicht mehr weit von mir entfernt. Vielleicht ein paar Meter. I'm calling you, dear. Can't you see me standing right here? Life's bleeding from fear. I'll give it straight from my vein. Ich öffne meine Augen und sehe mich um. Und tatsächlich da zwischen den Bäumen steht jemand. Was soll dieser kranke scheiß? Das kann doch alles nicht wahr sein. Wer ist das? Ich stehe auf und gehe auf die Person zu. Ihr Gesicht ist nach unten gerichtet und sie trägt einen Pulli mit Kapuze. Sie wiederholt immer wieder „Can’t you see me standing right here?“. Ich komme immer näher, bis ich direkt vor der Person stehe. „Wer bist du?“ „Erkennst du mich nicht mehr?“ „Hideto?“ „Du erinnerst dich ja doch noch~“ Das war doch unmöglich. Ich schlucke. Er lacht einfach nur und nimmt schließlich die Kapuze vom Kopf. Er ist es wirklich. Wesentlich älter als damals aber er sieht genau so aus. Tränen laufen ununterbrochen über meine Wangen. Er konnte es einfach nicht sein. Wo hätte er all die Jahre denn sein sollen? WO? „Das ist doch unmöglich! Du bist tot!“ „Ich weis nicht wer in dem Grab liegt… aber ich bin’s nicht…“ „Und wo warst du all die Jahre?!“ „Ich kann mich nicht an viel erinnern… Ich wusste lange nicht mal wer ich bin Und schon gar nicht wo ich herkomme… aber ich hab mein „zu Hause“ wieder gefunden“ „Wie hast du mich dann erkannt?“ „Denkst du ernsthaft ich hätte dich vergessen? Wer sollte denn sonst mitten in der Nacht hier sitzen, wenn nicht du?“ „Wie lange bist du schon wieder hier?“ „Lange… ein paar Jahre…“ „Warum hast du dich dann nie bei mir gemeldet?“ „Ich konnte dich ja schlecht anrufen. Du hättest es für einen schlechten scherz gehalten. Davon abgesehen, dich aus dem Hinterhalt zu beobachten war schöner als die Vorstellung du würdest mir nicht glauben oder vor mir wegrennen…“ „Und was machst du dann hier?“ „ich bin dir gefolgt… Ich hab mir schon gedacht das du hier hin kommst…und jetzt… bitte hör auf zu weinen. Ich ertrag es nicht dich so zu sehen.“ Er war es also wirklich. Er musste es sein. Wer sollte ihm sonst so verdammt ähnlich sehen und dann auch noch dieselbe Stimme haben? Er war einfach unverwechselbar. Seine Haare waren immer noch Pink. Nach all den Jahren. Wie um alles in der Welt hatte er es nur geschafft damit nicht aufzufallen? Oder waren die Menschen heute einfach so ignorant das nicht zu erkennen? Unter all den Cosplayern keinen echten Hide zu erkennen? Ich nahm ihn mit nach hause. Endlich hatte ich ihn wieder. Die einzige frage die sich mir noch stellt ist: Wer liegt in seinem Grab? Liegt dort überhaupt jemand? Es kann mir egal sein. Ich weis schließlich das er lebt. Und ich weis auch das er wieder zu mir gehört. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)