First love never die! von Awkward-Penguin (Rivers Erinnerungen an seine erste Liebe) ================================================================================ Kapitel 6: Mahiro Madea ----------------------- Als River am nächsten Morgen aufwachte, saß jemand am Fußende des Bettes, doch er konnte nicht erkennen, wer es war. Die tief stehende Morgensonne blendete ihn und nur die Umrisse waren klar zu erkennen. Doch die Person hatte einen schmalen Körperbau und war groß gewachsen. Der Gruppenführer richtete sich auf und hielt sich zum Schutz gegen die Morgensonne die Hand vor die Augen. Nun konnte er etwas mehr erkennen. Es handelte sich um eine männlicher Person, etwa 18 Jahre alt. Sie hatte lange, blaue Haare und trug sie zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. „Kanda, was suchst du hier?“, fragte er schlaftrunken und rieb sich durch die Augen. Der Exorzist sah ihn einen Moment an, dann seufzte er. „War dieser Japaner vielleicht Mahiro Madea?“, fragte er mit gesenktem Blick und gedämpfter Stimme. Dann drehte er seinen Kopf weg und wartete auf die Antwort. „JA!“, schrie River auf und der Spiegel des Vergessens in seinem Kopf zerbrach in tausend Teile. Endlich erinnerte er sich wieder an alles. An den Namen, das Aussehen und an den Klang seiner zarten Stimme. „Vergessen Sie ihn, River“, riet ihm Kanda, „er ist nicht das, was er vorgibt zu sein!“ Der Gruppenführer sah Kanda erschrocken und empört zugleich an. „Was weißt du schon von ihm?!“ „Ich weiß mehr, als Sie denken!“, antwortete Kanda und erhob sich. „Denn Mahiro Madea ist mein Vater!“ Mit diesen Worten ging der Exorzist. Der Australier sah ihm verwirrt hinterher. Das konnte doch nicht sein. Kanda konnte unmöglich der Sohn von Mahiro sein. Es war unmöglich. Er wollte es nicht glauben. River zog sich schnell an und ging in die Abteilung. Er wollte die Worte Kandas überprüfen und brauchte dazu seine Akte. Also schlich er sich an den großen Schrank und durchsuchte die Fächer. „Da ist sie ja!“, murmelte er und holte die Mappe mit Kandas Informationen aus dem Schrank. Sorgfältig blätterte er sie durch und blieb bei den Tabellarischen Daten von dem Japaner hängen. „Mal sehen.... Kanda Yu, 18 Jahre alt.... da! Da steht es... sein Vater...“, River ließ vor Schreck die Mappe fallen. Kanda sagte die Wahrheit. Sein Vater war wirklich Mahiro Madea. „Gruppenführer River, was machst du da?“, fragte eine Stimme hinter ihm und er drehte sich blitzschnell um. „K-k-komui...!“, stotterte er und wollte schnell die Akte aufheben, doch es war zu spät. Komui hatte sie bereits in der Hand und sah den Australier verwundert an. „Ich kann das erklären!“, versuchte River, die Lage zu retten, doch eine sanfte Stimme hinter Komui ließ ihn erneut zusammen zucken. „Mein lieber River!“, sagte Mahiro Madea, der soeben durch die Tür trat. Der Gruppenführer traute seinen Augen nicht. Er blinzelte ein paar Mal, rieb sich durch die Augen und kniff sich selber. Dann, als ihm klar wurde, dass es wirklich wahr war, rannte er auf Mahiro zu und sprang ihm in den Arm. Mahiro bewegte seinen Kopf langsam zu River runter, dann schloss er seine Augen und der Australier spürte nur noch diese weichen Lippen, die er so vermisst hatte. Dann überkam River eine Woge aus heißem Verlangen und er drückte Mahiro voller Lust seine Zunge in den Mund. Der Japaner, leicht überrascht von der Geste, erwiderte den Zungenkuss doch und ließ ihn zu einer wilden und leidenschaftlichen Liebeserklärung werden, die River mit seiner Zunge erwiderte. Komui stand fassungslos daneben und beobachtete die wilden Küsse der beiden. So hatte er River noch nie erlebt und es entsetzte ihn etwas. Nichts desto trotz drehte er sich taktvoll weg und ließ die beiden alleine. Nach einigen Sekunden, die River wie eine Ewigkeit vorkamen, lösten sich beide voneinander und River sah verträumt in Mahiros Augen. „Ich habe dich so vermisst, Mahiro!“, seufzte er. River wirkte nach Außen hin ganz cool, doch in ihm drin entzündete sich ein Feuerwerk vor Freude. „Warum erinnerst du dich an mich?“, fragte Mahiro, als wäre das ein Fehler. Der Gruppenführer sah ihn verwirrt an. „Was meinst du? Sollte ich mich nicht an dich erinnern?“ Mahiro schüttelte den Kopf. „Du solltest dich nur an alles oder nichts erinnern... und nichts ist besser für dich!“ Doch der Gruppenführer protestierte: „Nein! Ich will dich nicht wieder vergessen. Ich will alles wissen, wenn du nur bei mir bleiben kannst!“ „Die Sache ist die, River.... ich weiß nicht, ob du mich noch haben willst, wenn ich dir alles sage....!“, seufzte der Japaner. Doch wieder widersprach der Australier: „Ich habe herausgefunden, dass du Kandas Vater bist. Mich kann nichts mehr schocken!“ Mahiro senkte den Blick. Er sah sich im Raum um und flüsterte dann: „Okay, ich werde dir alles sagen... aber nicht hier! Wir treffen uns heute Abend in deinem Zimmer!“ River nickte zustimmend und sah dann zu, wie Mahiro den Raum verließ. Der Gruppenführer tat es ihm gleich und ging die Treppe runter. Seine Schritte führten ihn in den Wald vor den Orden. Dort war er oft, um nachzudenken. Viele Exorzisten trainierten hier ihre Ausdauer oder kämpften gegeneinander. Doch im Moment war alles still. River setzte sich auf eine Lichtung und beobachtete einen Schwarm Golems, die über die Baumkronen hinweg flogen. Der Gruppenführer seufzte. Er war einerseits überglücklich, Mahiro wieder zu haben, andererseits war er bedrückt darüber, dass Mahiro sich so komisch verhielt. Plötzlich raschelte es über River und etwas kam aus einem Baum neben ihn gesprungen. Kanda sah den Gruppenführer überrascht an. Er hatte im Wald trainiert und nicht damit gerechnet, dass jemand dort war. „Was machen Sie hier?“, wunderte er sich und fuhr sich durch die Haare. Dann ließ er seine Anti-Akuma-Waffe Mugen stumpf werden, um niemanden zu verletzen. „Ich denke nach!“, antwortete River wahrheitsgemäß und richtete sich wieder auf. „Aber ich sollte jetzt besser wieder gehen, dann steh ich dir nicht im Weg.“ So stand er vollends auf und wand sich zum gehen, doch er drehte sich noch einmal um, da der Exorzist seufzte. Einen Moment geschah nichts, dann fragte der Gruppenführer: „Ist doch okay, wenn ich gehe, oder?“ Kanda nickte, doch dann, bevor der Australier gehen konnte, hielt er ihn am Oberarm fest und sagte: „Eins sollten Sie wissen. Ich hasse meinen Vater!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)