Von damals bis heute von Kazuki (Shou x Saga) ================================================================================ Kapitel 1: 001 -------------- Worr, das Saga ihn auch ständig belabern musste, immer wieder mit dem Thema anfing! Na und? Shou stand nicht auf das alltägliche Gelabere von wegen Sex sei das einzig Wahre! Auch Nao war nicht der Typ, der es ständig brauchte. Er hatte seine Freundin, arbeitete fröhlich in seinem Shop und trug das, was ihm stand - pinke Hosen und ausgeflippte Klamotten rings um. Tora war schon leichter zu beeinflussen, manchmal meinte Shou, den Schwarzhaarigen regelrecht an Sagas Lippen kleben zu sehen, so hypnotisiert hörte er zu und nickte immer mal - während der Blonde dann oft zu gähnen begann. "Warum willst du mir immer die 'ersten Erfahrungen beibringen'?", nörgelte Shou und kniff Saga zurück. "Ich bin keine Frau, du blinder Gockel.". Dann wurde das Bier herum gegeben und Shou lehnte wie immer ab, nahm sich ein Glas O-saft und stieß mit an. Auf Sagas Rede folgte erst mal nur schweigen, dann prustete Tora wieder los. "Du übertreibst immer.", meinte Nao trocken und alle wünschten sich das Beste was es gab an den Hals. So lange wie Bier und O-Saft noch nicht alle waren standen sie noch herum und lachten, dann ging es in das Wohnzimmer, wo alles schon vorbereitet war. Abgedunkelte Fenster, Luftschlangen, gedämmtes Licht.. Die perfekte Atmosphäre für... "Guitar Hero und Singstar!!", grölte Nao los und schmiss sich auf die Couch. Shou ermahnte sich, ordentlich aufzupassen, das Tora und die Anderen nicht zu viel tranken, damit nichts Schlimmes geschah. Seine Eltern würden ticken, oh ja... Also während Tora und Nao sich noch um den ersten Gig stritten, beugte sich Shou zu Saga und grinste ihn an. "Wenn du magst, kannst du hier pennen, die Gästematratze liegt schon oben bei mir. Meine Eltern sind noch bis Sonntag Abend weg, also, was sagst du?" Shou kannte ihn doch nicht erst seit heute. "Seit wann stört dich das so sehr? Ich will nur dein Bestes und ich gehe davon aus, dass ich dir das Beste beibringen kann. Da kann man doch ein Mal auf dieses Mann-Frau Gehabe verzichten oder?" Aber die Frage danach, zeigte sofort, dass sein bester Kumpel nicht unbedingt sauer war. "Klingt wunderbar!" Saga übernachtete nicht oft bei Shou, so unter den Augen der Erwachsenen fühlte er sich nicht sonderlich wohl, aber wie eben erwähnt wurde, waren diese noch einen weiteren Tag weg und da klang das in seinen Ohren sehr verlockend. Das Geburtstagskind schielte zu den anderen Beiden, welche sichtlich Spaß mit komischen Playstation Spielen hatten. Diese unreale Welt eben, obwohl Saga schon zugeben musste, dass Tora es an der Gitarre wahnsinnig gut drauf hatte und Shou konnte auch singen, wenn er sich Mühe gab und sich auf sein Tun dann konzentrierte. Ansonsten ging es ziemlich in die Hose. Den Abend drückte sich Saga davor ebenfalls mal an das Ding zu müssen, doch nach dem fünften Bier, er hatte nicht mitgezählt, kam er gar nicht mehr drum rum und grölte eher in das Mikro anstatt zu singen. Doch in diesem alkoholisiertem Zustand machte das ne Menge Spaß und früher oder später stritten sie sich sogar wer als nächstes durfte, es war ein heiden Spaß! Shous Vorsätze von wegen auf Tora und Nao acht zu geben, schien er nicht eingehalten zu haben, auch wenn er noch stock nüchtern war. Wie immer. Jedes Mal das Gleiche, wenn sie zu Zweit feiern gingen, Saga stock besoffen, zu nichts mehr fähig, außer seinen Schwanz zu nutzen, dieser versagte ihm nie, und Shou total nüchtern und verschämt in einer Ecke sitzend. Hier hatte er nun noch zwei weitere, die für Stimmung sorgten, das Wohnzimmer hatte einige neue Flecken auf dem zuvor sauberem Teppich, aber Saga bekam das nicht mehr mit. Wenn er ehrlich war, überkam ihn immer mehr die Müdigkeit, es war schon an die 4 Uhr morgens. Nao und Tora lagen sich regelrecht auf der Couch müde in den Armen. "Ich glaub Shou, die müssen heute Nacht auch da bleiben." murmelte er vor sich hin. "Bekommse sicher nich mehr aus'm Haus! Oder Taxi oder so..." Sein Denk-und Redevermögen hatte sehr gelitten. "Mussu eben mal schaun, ne." Er legte einen Arm um seinen besten Freund, bettete den Kopf auf dessen Schulter und gähnte nach Herzenslust. Die leere Flasche Bier hatte er auf den Boden fallen gelassen und die nun freie Hand lag bei sich im Schritt. Ganz unbewusst natürlich. "Shou~" jammerte er müde. "Du kanns' mich ins Bettchen tragen? Ich hab kein Bock auf Matratze... unbequem und so, verstehse?" Die Wahrheit war einfach, das Shou sich nicht überwinden konnte, Nao und Tora zurück zu halten. Die beiden tranken gerne, genauso wie Saga und es dauerte keine 2 Stunden und alle waren stockbesoffen. Und die Flecke auf dem Teppich, dem Perser, der NEU war.. DER TEUER GEWESEN WAR, hatten auch nicht lange auf sich warten lassen. Bei dem Anblick schluckte Shou und bei dem Blick auf die Uhr auch. "Shit..". Tora und Nao konnten nicht hier bleiben, wenn es sich seine Eltern anders überlegten, standen die in 7 Stunden auf der Matte vor dem Haus und dann hatte es sich ausgesungen. "Die können nicht hier bleiben...", murmelte Shou zu Saga, stieß absichtlich seine Stirn gegen die des Brünetten und murrte leise. "Nao und Tora pennen in dem Zustand bis morgen Nachmittag um 17 Uhr.. Warte mal kurz hier...", damit schob er Sagas Arm von sich und lief zum Telefon, bestellte eine Taxe und begann die Leeren Flaschen wegzuräumen, die PlayStation2 auszuschalten und den restlichen Alk in den Kühlschrank zu räumen. Dann schaltete er das Licht an und alle anderen 3 murrten wie verschreckte Katzen auf. Es war schlimmer als Shou gedacht hatte. Die Flecken waren nicht oft zu finden, aber immer auf den hellen Flächen... "Scheiße...", murmelte Shou. Um die Party verdeckt zu halten, blieb ihm nichts anderes übrig, als die Schuld auf sich zu nehmen... Toll... 10 Minuten später klingelte es an der Tür und der Blonde half Tora und Nao in die Taxe, steckte dem Fahrer einige Yen zu und verabschiedete sich. Daraufhin ging er zurück zu Saga, der nun in einen Halbschlaf verfallen war. "Komm schon, Junge. Wenn ich dich tragen soll, musst du dich schon festhalten.". Mit einiger Anstrengung bekam er den Brünetten dann die Treppe hoch und in sein Zimmer. Kuro und Karin, die zwei Katzen, die es sich auf seinem Bett bequem gemacht hatten, scheuchte er raus und legte das nun Nicht-Geburtstagskind auf das Bett. "Und ich penn dann wohl... Matratze..." Irgendwie bekamen die drei Freunde es noch auf die Reihe sich zu verabschieden, gute Kumpels waren eben zu alles fähig, egal welcher Zustand sie gerade quälte. "Meinse die komm' gut an in ihrem Bettchen, ja?" schmatzte Saga vor sich hin, ließ sich endlich in Shous Bett fallen und da er noch den Arm um seinen Freund gelegt hatte, zog er ihn automatisch mit sich. "Wehe dir... da kommt gleich des Summen von dem 'Puter-Ding, v'standen?" Er war kaum noch in der Lage aus Müdig-und Trunkenheit richtige Sätze zu bilden. "Also bleibsu schön hier... hier mit im Bettchen, bei mir, bei der Wärme..." Er gähnte laut vor sich hin, seufzte leise, schloss die Augen und kuschelte sich an Shou. "Riechst du besser, als die Weiber. Ganz bestimmt. Die nerven nämlich." Wie ehrlich er in diesem Zustand immer war, unglaublich. Faszinierend wie niedlich Saga doch sein konnte, wenn er erst mal total besoffen war und dann auch noch müde. Wie ein kleines Kind, das Kind was er für Shou nie gewesen war. Seit sie in der Oberstufe waren, bekam Shou immer mehr mit, das er eigentlich der Ältere war und Saga des öfteren eigentlich einen Tritt in seinen hübschen Arsch brauchte, damit er mal wieder in Fahrt kam. "Ich hatte nicht vor, meinen PC anzuschalten...", murmelte der Blonde dann, auch er war nun müde und legte einen Arm um seinen Kumpel. "Gut, dann penn ich halt hier, du I-...", die weiteren Worte gingen in einem Gähnen unter und danach sprach Saga die Worte, die Shou so verdatterten. War das jetzt ein Vorteil, das er besser roch, oder war das ein Nachteil, oder wie sollte er das interpretieren. "Schlaf erst mal, Saga... Wir reden morgen-... nachher weiter...". Die Stirn ließ er wieder gegen die von Saga donken, schnell schlief er so ein, mit einem Lächeln auf den Lippen. Früher waren sie auch immer so eingeschlafen, Stirn an Stirn, Wärmespendend. Früher hatten auch viele vermutet, das sie Bruder sind. Aber dem war und ist nie so gewesen. Saga war das ganz Recht, dass sie nun endlich vollkommene Ruhe fanden und er seinen Rausch ausschlafen konnte. Die letzten Worte hatten seine ganzen Kräfte aufgezehrt und erneut hätte er so oder so nicht antworten können. Die Nacht, oder besser gesagt den Morgen über, konnte er hervorragend durchschlafen, wozu Shou ganz bestimmt seinen Teil neben ihm dazu beitrug. Saga liebte es ihn neben sich zu haben, es schenkte ihm eine gewisse innerliche Ruhe, die in ihm wohlige Gefühle hervorrief. Zu später Stunde öffnete er blinzelnd die Augen. Die Sonne knallte ihm heiß mitten ins Gesicht, wahrscheinlich war er dadurch auch wach geworden. "Was'n mist!" kam müde von ihm, am liebsten hätte er noch fünf weitere Stunden pennen können, aber sie hatten wohl in der Nacht vergessen die Gardinen vorzuziehen. In der Nacht? Wie zum Teufel war er eigentlich in dieses Bett gelangt und wie hatte ihr Abend geendet? Schmerzen machten sich in seinem Kopf breit, war wohl ein bisschen zu viel gestern gewesen, aber er musste schmunzeln. War schon ein geiler Abend gewesen. Noch mal gähnend, drehte er sich wieder zu Shou um, der halb aus dem Bett zu fallen schien. Er selber hatte sich in der Nacht wohl ziemlich breit gemacht und sein Freund lag nun zusammengekauert neben ihm am Rande der Matratze und wenn Saga ihm nur einen kleinen Stubbs geben würde, dann... Aber nein, so war er dann doch nicht und er strich Shou kurz über die Seite. "Kleiner? Wach? Ich mein nur, fall mir nicht aus dem Bett, sonst denkt man noch, die blauen Flecken kommen von mir." Gute Laune schien die noch etwas vorhandene Müdigkeit zu verdrängen. Die Nacht über schlief der Blonde ruhig und ohne große Störrungen. Also zumindest die Zeit, die er Nacht nannte. Irgendwann begann dann Saga seine restliche Power benutzen und wälzte sich hin und her, sodass Shou sich gezwungen sah, immer weiter Abstand zu nehmen, bis er sich auf die andere Seite legte und nahe am Rand einschlief. Von da an war der Schlaf unruhiger, auch wenn sich der Blonde nicht hin und her warf. Er träumte von der Ankunft seiner Eltern, den Flecken im Boden und so haufenweise Zeug, was er gar nicht richtig weiter wahrnahm. Erst als ihm jemand über die Seite streichelte, murrte er leise auf und drehte sich zurück den Rücken und donkte dabei gegen einen warmen Körper. "Uh.. Wärme..", ohne weiter nachzudenken drehte er sich wieder auf die Seite, zu der Wärmequelle zu und kuschelte sich an sie, das Gesicht ins Shirt grabend. "Und sei still.. da oben.. ist noch zu früh." Was zum Teufel war denn mit Shou los? Aber Saga ließ ihn natürlich sich ankuscheln und auch diesen kleinen Vorwurf in seinen Worten ließ er ihm durchgehen. So lagen sie in dieser Stellung noch eine ganze Weile nebeneinander. Saga genoss die Wärme der Sonne auf seine angezogenen Körper. Nicht einmal zum Ausziehen schien er gestern gekommen zu sein. Von all den Dingen, worüber sich Shou so einen Kopf machte, wusste er bisher gar nichts. Hatte es wahrscheinlich nicht mal mitbekommen und ganz sicher auch bei deren Entstehung mit geholfen. Nach ungefähr einer weiteren Stunde Dösen, in der sein Freund die ganze Zeit gegen seine Haut atmete, bekam Saga langsam aber sicher Langeweile und etwas morgendliches schien sich ebenfalls zu melden. Konnte es denn nicht zumindest heute mal da unten klein bleiben? Klein und schrumpelig, so wie er ihn hasste, aber nur heute, nur ein einziges Mal. Shou zu Liebe, denn am Morgen waren Sagas Gedanken klar und er wusste, dass Shou nicht immer das Thema von ihm hören wollte. Aber diese Wärme, dieser Atem, der Geruch, alles was von ihm ausging, ließ diese Reaktion in ihm hochkommen. Scheiße, verdammt, verflixt noch mal. Gab es weitere Worte mit denen er seine Situation betiteln konnte? Wie sollte man sich da beherrschen? "Guten Morgen." ,flüsterte er Shou ins Ohr, er sollte langsam mal richtig wach werden. "Ich... hab da ein klitze kleines, aber eher doch stetig anwachsendes Problem. Ich weiß nicht wies dir an solchen Morgen geht, aber bei mir ist es jeden Tag so." Ob Shou diese Morgenlatte kannte? Shou und sexuelle Gefühle? Da passte was nicht zusammen. "Also haben wir zwei Möglichkeiten... oder Drei, nein bleiben wir bei Zwei, Letztere würde dir nicht zusagen." Sagas Hände streichelten Shous Rücken, durch die Berührungen sollte er endlich zu vollem Bewusstsein gelangen. "Entweder du stehst auf, gehst duschen und ich erledige hier schnell etwas, oder du stehst auf, lässt mich ausm Bett und ich gehe duschen und erledige dort mein allmorgendliches Ritual. Wie gesagt... Letzteres würde dir nicht zusagen." Ehe er sich versah, war der Blonde schon wieder in einen Dämmerzustand verfallen und hatte die Augen geschlossen. Er lag so da, schlief nicht, war aber auch nicht richtig wach, kuschelte sich nur an. Es war so angenehm so dazuliegen. Irgendwo in seinem Hirn war registriert wurden, das es Saga war, an den er sich schmiegte, aber so recht Gedanken machte er sich nicht darüber. Sie waren Freunde, also, na und? Erst als sein Unterleib, den er ebenso Dicht an seine Wärmequelle gebracht hatte, wie den Rest seines Körpers, gegen einen langsam größer werdenden Wiederstand stieß und ihm jemand was ins Ohr flüsterte, was ihm einen Schauer über den Rücken sausen ließ, schlug Shou die Augen auf. "Hu..?", nuschelte er leise, rieb sich die Augen und hörte mit halbem Ohr auf die Worte des Brünetten. Hä, wie Problem? Jeden Tag? Oh Gott, was für ein...? Und wieder einmal dauerte es, bis Shou auf DIESEN Gedanken kam. "Och Saga, doch nicht in meinem Bett, husch mit dir unter die Du-...", er hielt inne und sah hoch, betrachtete das Gesicht seines besten Freundes. "Und WAS ist die dritte Methode?", Neugier gewann gegen Privatsphäre, wie immer eben. Völlig unschuldig blinzelte Shou noch einmal den Schlaf aus den Augen und wartete auf die Antwort. Das kleine Hindernis da unten ignorierte er, oft genug waren sie zusammen Schwimmen gewesen und oft genug war eine leicht bekleidete Frau an Saga vorbeigelaufen und ja. Übriges kann man sich denken. Außerdem hatten sie sich öfters nackt gesehen, Gruppenduschen nach dem Sport oder ähnliches. Also, warum hier Scham zeigen...? Mit dieser Antwort hätte Saga niemals gerechnet. Was war denn in Shou geraten? Hatte dieser etwa gerade jetzt auch eine Morgenlatte und wollte es drauf ankommen lassen? Shou hatte doch noch nie sein erstes Mal gehabt, der würde doch jetzt nicht auf Ideen kommen...? Nein, das traute Saga ihm kein Bisschen zu und um ehrlich zu sein, er würde nicht mit ihm rummachen. Ihn necken, ein wenig spielen, aber nicht ernsthaft mit ihm Verkehr ausüben. Davon träumte vielleicht Shou, ja. Gott, wie er darauf grinsen musste. Tief sah er ihm in die Augen, ließ de Blick auf ihm ruhen. "Das willst du wissen? Du willst es wirklich auf eigene Gefahr hin wissen?" Wenn er darüber so nachdachte interessierte es ihn schon, wie sein Kumpel aussah, wenn er vor Leidenschaft zerging, vor Erregung stöhnte, sich unter einem anderen Körper wand, unbedingt mehr wollte. Nein, nicht! Aufhören. Die Vorstellung jetzt so mit einem warmen, lustvollem Körper umzugehen, ließ seine Situation nicht besser werden! Der Druck in seiner Jeans, welche er ebenfalls noch anhatte, verstärkte sich so immens, dass es zu schmerzen begann. Saga wollte jetzt unbedingt dieses große Ding in etwas versenken, hier und sofort. Er sah Shou weiterhin an, setzt sich langsam auf, griff nach dessen Handgelenken und drückte ihn ruckartig auf das Bett. "Um Gottes Willen, sag das du das nicht wissen willst!" ,stöhnte er schon regelrecht. War er dabei seine Beherrschung zu verlieren? War es etwa mit ihm schon so weit gekommen, dass er alles vögelte, was ihm zwischen die Finger kam? Das konnte doch nicht sein, aber warum wurde er auch herausgefordert? Warum von Shou? Wie kam dieser nur auf diesen wahnwitzigen Gedanken?! Natürlich wollte er es wissen, aber aus reiner Neugierde. Das was Saga hatte, hatte Shou auch... Manchmal, nicht jetzt. Wenn er es hatte, fühlte er sich unwohl und wollte, dass es wegging. Was dann meistens in Schmerzen ausartete und er doch gezwungen war, unter der Bettdecke... Oder unter die Dusche zu gehen, unter die kalte Dusche. Jedes Mal fühlte er sich dabei widerlich, das war auch der Grund, weshalb er Frauen scheute. Was wollte er schon tun, außer das Ding loszuwerden? Schon gar nicht, wollte Shou etwas von Saga. Er war sein Freund, sein bester Kumpel, und Geheimnisse hatten sie eigentlich nicht. Warum war es dann so schwer für das ehemalige Geburtstagskind, dem Blonden etwas zu erzählen? Die Antwort kam ohnehin gleich darauf, und sie.. war schockierend. Also zumindest für den armen Shou. Es ging zu schnell, als der er sich gegen die so hart trainierten Muskeln, vom Training und Bass spielen, hätte wehren können. Er lag auf dem Rücken, Saga über ihm, die Beule in der Jeans drückte gegen seinen Unterleib. Panisch weitete Shou die Augen. Kein Ton drang nun mehr hervor. Er wollte sagen, dass er es nicht wollte, wollte den Kleineren von sch runter schieben, begann aber stattdessen nur ganz leicht zu zappeln und starrte weiterhin Saga an. Dadurch dass der Blonde auch nicht mal wusste, wie Sex zwischen Männern überhaupt ablief, oder was genau das überhaupt bringen sollte, kam er sich gleich wieder so eingeengt vor und begann zu zittern. "Saga...? Was ...?", er brachte nun wenigstens etwas hervor, nicht viel, aber etwas! Genau so, wie Shou jetzt reagierte, wollte er es definitiv... NICHT! Er spürte sofort den zitternden Körper unter sich, sah die Angst in dessen Augen steigen, wusste dass er Alles vollkommen falsch gemacht hatte. Sofort zog er seine Hände zurück, steig vom Bett, stellte sich auf die Füße, achtete nicht mal auf seinen zerzausten Haare, und das sollte etwas heißen! "Scheiße, scheiße, scheiße." murmelte er immer wieder vor sich hin, beachtete Shou gar nicht mehr, kam mit seinen eigenen Gedanken nicht zurecht. In der Nähe seines Freundes konnte er so nicht bleiben, auch wenn seine Lust von der einen Sekunde auf die nächste vollkommen verschwunden war, diese komplett verquere Situation, sie überforderte ihn, er wusste nicht zu reagieren, bisher hatte es so was in seinem Leben nicht gegeben. Die Weiber machten mal Stress, aber die waren ihm vollkommen egal. Seine Mum hatte immer Stress gemacht, aber die hatte das für sich geregelt. Nun musste er selber etwas mit einem für ihn seht wichtigem Menschen klären und er konnte nicht. Das war zu viel für ihn, zumindest jetzt. "Sorry!" Er wandte sich schnell zu Shou, wich aber dessen beängstigtem Blick aus und verschwand augenblicklich aus dessen Zimmer, rannte die schmale Treppe hinunter, packte sich beinahe noch auf die Fresse, zog sich blitzschnell die Schuhe an und war in nur einer Minute aus dem Haus verschwunden, rannte sogar noch eine Straße weiter. Das gab es doch nicht. Völlig außer Atem blieb er stehen, war außer Sicht von dem Haus und hatte Shou alleine zurück in seinem Zimmer gelassen. Was hatte er nur getan? War die Situation wahrlich so schlimm gewesen, dass er nun wegrennen musste? Wie ein Feigling? Hätte man nicht kurz drüber schmunzeln können, einen Scherz reißen und alles wäre wieder in Butter gewesen? Aber Shou hatte Angst gehabt! Angst vor Saga, vor seinem langjährigen Freund, den er seit 14 Jahren kannte! Jetzt fiel ihm auch die genaue Zeit wieder ein. Jetzt, wo eventuell alles zu spät war. Gott verdammt, Shou! Saga brauchte ihn doch und Shou benötigte ihn wahrscheinlich jetzt in der Sekunde. Doch es war zu spät. Er konnte nicht zurück, nicht jetzt, später vielleicht. Es gab nur eines was er tun konnte, damit er nicht noch aufgelöster wurde und wahrscheinlich noch zu weinen anfing. Er würde einem dieser Weiber einen Besuch abstatten. Wer hätte gedacht, dass klein Saga so ein Arschloch war?! Wie als hätte ihm gerade jemand mitgeteilt, das er in 2 Stunden sterben würde, so lag der Blonde nun auf dem Bett. Saga war weg und er allein. Er starrte die weiße Decke an, die ihm so kalt vorkam, so unpersönlich und weit weg, das er gar nicht merkte, wie ein paar salzige Tropfen seine Wangen hinunter liefen. Was hatte das eben gebracht, Saga?, fragte er sich selbst, blinzelte ein paar Mal, um wieder klar sehen zu können, doch das machte es nur noch schlimmer. Noch immer spürte Shou die Wärme neben sich und... auch auf sich. Die vor Lust geweiteten Iriden und der schwer gehende Atem. Saga hatte mit ihm schlafen wollen, damit er dieses "Problemchen" losbekam. Grenzte das nicht schon ans Ausnutzen? Aufschluchzend drehte sich Shou auf die Seite, drehte der Tür den Rücken zu - wo er doch insgeheim hoffte, dass Saga zurück kam, und sich noch mal richtig entschuldigte. Die Sache wieder gut machte... Ging das überhaupt? Sich weiter solche Gedanken machend, bemerkte der Blonde es gar nicht, wie sich Kuro, sein schwarzer Kater, anschlich und sich an ihn schmiegte, über seine Wange leckte. Aber Shou wollte keinen Trost und stand auf. Er ging langsam und zittrig die Treppen hinab und bemerkte die Flecken auf dem Teppich. "SCHEIßE!", rief er und scheuchte damit Chirori weg, die grade auf ihn zukam. Ohne weiter zu überlegen, machte der Blonde kehrt und rannte in den Keller, holte den Glasreiniger und einen Lappen und lief wieder hoch, begann zu schrubben wie ein Blöder. Irgendwie passierte jedes Mal und nicht immer war Shou Schuld. Aber er nahm es seinen Freunden nie übel. Ganz einfach, weil er nicht viele hatte. 2 von 4 Flecken gingen richtig gut raus, waren nicht mehr zu sehen. Doch die anderen 2 waren hartnäckig. Eine ganze halbe Stunde verbrachte er an dem einen, den anderen hatte er gerade begonnen, als es an der Tür schloss und diese sich öffnete. "Verflucht!", Shou wimmerte auf, die Tränen kamen wieder und er schrubbte noch schneller. "Shou, mein Liebling, wir sind wieder dahaaa~ .. Was machst du denn auf dem Bo-...", seine Mutter kam rein, sah ihn da sitzen, sah den Fleck und hielt inne. Sein Vater kam als nächstes rein und blieb eben so geschockt stehen. "Woher kommt der Fleck...?", fragte seine Mutter dann ruhig, sichtlich empört. "Ich... Habe.. Etwas trinken gestern hier verschüttet, als ich ... Playstation gespielt habe...", nuschelte der Blonde, schrubbte unbeholfen weiter. "Was hast du getrunken?", fragte sein Vater - wahrscheinlich nur aus dem Grund, um zu wissen, was er bei der Reinigung angeben musste. "O-Orangensaft...", wimmerte der Sohn der Familie. Seine Mutter aber stellte fest, dass das Zeug am Teppich weder Orange war, noch wie O-Saft roch. Shou erklärte dies durch den Glasreiniger, der die Farbe geändert habe und den Geruch verändert. Sein Vater grunzte ärgerlich und ging in die Küche. "Ich brauch was zu trinken...". Die Mutter setzte sich theatralisch seufzend auf die Couch, konnte aber nicht lange sitzen. Der Vater kam wutentbrannt zurück, eine Flasche Wodka in der Hand haltend. "Mein Sohn, woher hast du das!?" Shou erschrak, sackte zusammen und schüttelte den Kopf. "Säufst du dir heimlich, wenn wir nicht da sind, die Hucke voll, oder wie?!", die Stimme seines Vaters schwoll an. Und Shou schüttelte den Kopf. "WOHER IST DAS DANN?!!". Gut, es war aus. Shou erzählte. Vom Kuchen. Von der Party. Von Tora. Von Nao. Und von Saga. Das er nichts getrunken hatte. Wie sie gesungen und gelacht hatten. Nur für Saga. "Deine Freunde sind ab sofort Tabu hier. Keine Partys hier, wenn wir wegfahren, gehst du zu den Nachbarn oder kommst mit. Und jetzt hoch, auf dein Zimmer. Wir reden später über alles Weitere!", meinte seine Mutter kalt und scheuchte ihren Sohn nach oben, wo dieser taumelnd, schluchzend und zitternd schließlich auch hin ging. Er hatte es doch nur gut gemeint. Er ging zu einem gleichaltrigen Schulmädchen. Zwei Mal war er schon bei ihr daheim gewesen, wurde aber abends immer wieder früh von ihr nach Hause gescheucht. Ihre Eltern kamen dann von der Arbeit, aber mit zu ihm hatte sie nie gewollt, aus Angst vor Vergewaltigung und all so etwas. Die hatte doch einen Schuss. Vergewaltigen hätte er sie auch in ihrem Zimmer, wenn sie alleine in der Wohnung waren. Als wenn er dies aber jemals vorgehabt hätte. Lächerlich. Der eine Fuß wurde vor den Anderen gesetzt, als er sich auf den Weg zurück zu sich einschlug. Es fiel ihm immer schwerer die Schritte nicht langsamer werden zu lassen, er stand jetzt schon beinahe. Doch der Gedanke alleine in dem Zimmer zu sitzen, wo selbst dort ihn jede Kleinigkeit an Shou erinnerte...ach Shou, da war ja was, der Grund warum er noch nicht wieder in seiner Bude vor dem Fernsehen hockte mit einem abendlichem Bier in der Hand. Morgen war wieder Unterricht, für ihn nicht. Er würde nicht gehen, da müsste er seinem Freund direkt in die Augen schauen. Nicht mit ihm! Saga wusste jetzt schon, dass er ihm winselnd um den Hals fallen würde, sich entschuldigen und... Mist! Er hatte doch gar keine andere Möglichkeit. Keine einzige Sekunde würde er Ruhe finden und er musste erfahren wie es ihm ging. Noch auf dem Weg zog er das Handy aus der Hosentasche. Mum würde blechen. Konnte man doch nutzen, nicht wahr? Die Nummer stand noch als erstes in der Anruferliste. Dem Weib hatte er nur geschrieben. Mit denen telefonieren war der reinste Horror, bloß nicht. Und trotzdem zitterten seine Finger heftigst. Shou. Immer wieder schoss ihm dieser Name durch den Kopf, das Bild von ihm war ebenfalls vorhanden. Vor allem der letzte Anblick. Verängstigt zitternd auf dem Bett, unter ihm, unter Saga, der geil war und nur seinen Schwanz in was Weiches, Warmes stoßen wollte. Ihm war es da wohl egal gewesen, wem dieses Loch gehörte. Saga schämte sich vor sich selber. Wie konnte er so die Beherrschung verloren haben? Er war schlimmer als seine Mum. Die hatte sich nie an ihre Freundinnen rangemacht. Saga biss sich fest auf die Unterlippe, als er das Freizeichen bei der anderen Leitung vernahm. Er würde abnehmen, in Shous Stimme würde er nicht erneut diese Angst raushören, sie würden es vergessen, niemals mehr darüber sprechen. Er glaubte nicht an diesen Wunsch. Den restlichen Tag hatte er vor dem PC gesessen, gechattet, einen Blog geschrieben, Abos nachgeprüft, bei Ebay geschaut, seinen PC aufgeräumt. Sein Zimmer war abgeschlossen. Sie sollten ja nicht zu nahe kommen... Würden sie auch nicht. Nicht mal um Abendessen riefen sie ihn. Aber er hörte sie reden. "Unfähiger Junge. Da können seine Schulnoten sonst wie gut sein. Aber jedes mal dieses Chaos!" - das war seine Mutter. "Beruhige dich, wir hätten ihn nicht so betiteln sollen. Früher an härtere Regeln binden sollen und so." - Sein Vater wie immer, der strenge Militärmann. Unfähig. Verwöhnt. Wahrscheinlich noch Arrogant und undankbar. Ja, seine Eltern reimten sich viel zusammen, wenn sie sauer waren. Gegen 20 Uhr schaltete Shou seinen PC aus und machte sich daran, seine Schultasche zu packen. Dann schlich er sich in die Küche, klaute eine Flasche Wasser mit Glas und etwas Trockenbrot, tapste damit wieder hoch - gerade rechtzeitig als sein Handy klingelte. Wie bekloppt, ließ er alles auf sein Bett fallen, schnappte sich das Mobiltelefon und lehnte sich an die Tür, die damit ins Schloss fiel. "Saga.", nuschelte Shou. Überlegte kurz, schluckte dann und hob ab. "Moshi, moshi.", meldete er sich mit gebrochener Stimme. Stille. Absolute Stille. Es war für Saga ein Wunder, dass Shou am anderen Ende nicht schon wieder aufgelegt hatte, aber von sich durchbrach dieser dieses unangenehme Schweigen. Es lag also an Saga dies zu tun. Nur auf welche Art und Weise? Genau das ließ die Stille fast 5 Minuten andauern. Dann räusperte er sich. "Du bist noch dran?" Saga kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Er war zu keinem Entschluss gekommen, welche Methode er anwenden sollte um dies wieder ins Reine zu bekommen. Jedes weitere Wort würde es ergeben. Von Shou bekam er nur ein unverständliches 'Ja' als Antwort, aber das reichte vorerst. "Ich, ano... du bist zu Hause nehme ich an? Nicht das ich vorbeikommen wollen würde, keine Angst..." Das war definitiv nicht der richtige Weg. "Ich..." Aber wo die Angst schon mal angesprochen worden war. "...ich wollte dir keine Angst einjagen. Weißt du Kleiner, ich bin ein Arschloch." Es war raus, das was sie Beide wahrscheinlich gemeinsam dachten, hatte er endlich ausgesprochen. Mitten in einer Seitenstraße lehnte er sich an eine steinerne Hauswand im kühlen Schatten. Seine Haut schwitzte unter dem Stoff seiner Kleidung, er war furchtbar nervös. "Weißt du, es ist ja nicht so, dass..." Er brauch diesen Satz ab, versuchte von neuem zu beginnen. "Also versteh mich nicht falsch..." Auch das war Mist. Konnte Shou nicht endlich seine Stimme auch benutzen? War das möglich der Herr an der anderen Leitung? Bitte! Diese Ruhe war beängstigend für Shou. Er dachte schon fast, dass Saga sich grade bei einer seiner Freundinnen rumtrieb, und ihm nebenbei eingefallen war, dass er ja noch was zu klären hatte. Langsam ließ sich der Blonde auf den Boden sinken, den Rücken noch immer an der Tür, das Handy dicht an sein Ohr gedrückt. Sag was, Saga, sag schon was! 5 Minuten Stille, keiner sprach. Shou wusste nicht was er sagen sollte und von Saga wusste er einfach, dass dieser sich zu sehr schämte, dass er nervös war bis zum geht nicht mehr und alles weitere versuchen würde, um nicht diese Worte auszusprechen. Oh, und Saga sprach diese Worte auch nicht direkt aus. Nicht der Wortlaut, der Shous Herzschlag beruhigt hätte kam dann, aber in etwa. Wie Saga sich selbst beschuldigte musste Shou grinsen, auch wenn er schon wieder auffällig häufig mit den Augen blinzelte. "Ja, irgendwo schon...", nuschelte in den Hörer und lauschte weiter. Und schon kam der Brünette am anderen Ende der Leitung nicht weiter. Nun war es wieder Shous Sache... Er schluckte sehr schwer und verdrängte alles Weitere. "Saga...", begann er leise, holte noch mal Luft, "Saga, lass es uns einfach vergessen. Es war ein... Ausrutscher. Ich fände es schade, wenn wir uns jetzt nicht mehr ansehen könnten, nur deswegen...", seine Stimme klang leise, er hoffte nur, dass Saga ihn verstand. "Komm bitte einfach morgen." Shou meinte die Schule, er wollte in der Hofpause noch mal mit ihm reden, das persönlich klären - denn im Grunde war ein Telefonat das Feigste überhaupt was man tun konnte. Zum Glück kam diese so sehr erhoffte Stimme und sprach zum Großteil sogar das aus, was Saga ersehnt hatte. Sie konnten es vergessen! Das kam aus dem Munde von Shou, sprich er wollte es ebenfalls nicht mehr ansprechen, nicht mehr darüber nachdenken, so tun als wenn es nie geschehen wäre. Etwas besseres konnte ihm gar nicht passieren. Außer dass er nach dem Gang zur Schule am morgigen Tag gebeten wurde, aber konnte er das seinem Freund nun unter diesen Umständen abschlagen? Wohl kaum, denn dieser hatte gerade wieder alles ins Reine gebracht. "Klar, kann ich kommen. Also...auch mal pünktlich. Bekomm ich schon hin. Hat sich bisher keine gemeldet wegen Morgen." Shou wusste schon was er damit meinte. Natürlich seine 'Geliebten'. Bei der etwas Älteren war er gestern erst gewesen und die anderen Weiber hatten genauso Schule wie er und konnten dementsprechend nicht. "Dann wünsch ich dir noch einen schönen Abend, Kleiner ja? Ich mein, du weißt wie sehr ich dich liebe, ne." Solche Worte kamen Saga sehr leicht über die Lippen, aber er war sich sicher, dass sein bester Freund wusste, wie er sie bei ihm meinte. Komplett ehrlich. Gut, es war geklärt. Alles war wieder gut. Shou, beruhig dich. Er feuerte sich selbst an, ruhiger zu werden und als es dann soweit war, seufzte er in den Hörer. "Gut, ich freu mich dann. Wünsche dir auch einen... schönen Abend, mit wem auch immer...", murmelte der Blonde und lächelte schief. auch wenn es Saga nicht sehen konnte. Seine letzten Worte ließen Shou dann doch irgendwo erröten. So direkt sein Bester Freund auch war, das war nach dem vorhin, doch etwas gewöhnungsbedürftig. "Ich dich... auch... Oyasumi.", flüsterte der Blonde leise und legte ohne weiteres auf. Ihm ging es nicht viel besser, ganz einfach, weil er wieder das getan hatte, was er nicht tun sollte. Einfach vergessen wollen. Die Strafe dafür erhielt der Blonde auch, als er sich schlafen legte. Ein Alptraum jagte den nächsten. Keine allzu schlimmen, aber immer dasselbe Thema. Sex. Zwischen Männern. Sagas Fortführungstheorie. Richtig verstört wachte Shou dann auf, verblüfft, das es ihm nicht wie Saga frühs ging. 30 Minuten vor seinem Weckerklingeln war er wach, schaltete das Ding im Voraus schon mal aus und ging duschen, frühstücken und noch mal Hausaufgaben überprüfen. Zwanzig vor 7 ging Shou dann los, zur U-Bahn. Er fuhr 4 Haltestellen und stieg dann aus, lief in der leichten Sommeruniform den Schulweg entlang, die Krawatte wehte leicht mit dem Wind. Er hörte Musik wie immer. Nach einigen Metern kamen die ersten Schüler in Sicht. Aber Shou wusste, das er den Weg grundsätzlich alleine gehen konnte. Tora kam generell auf den letzten Pfiff und Saga eh immer zu spät. Nao war schon raus und andere Freunde hatte er nicht. 5 nach 7 erreichte der Blonde dann das Schultor, lehnte sich gegen die Mauer daneben und sah sich wartend nach Saga um. Er hatte immerhin gesagt, er wolle pünktlich kommen... Das Einzige was ihn an diesem verfluchten Abend noch zur Ruhe bringen konnte, was sein Instrument, der Bass. Irgendwann mal hatte seine Mum ihm diesen geschenkt, einfach so, weil ihr keine besseren Geschenke mehr einfielen. Wahrscheinlich war dies auch das Beste, was sie für ihn in seinem ganzen kurzen Leben jemals getan hatte. Saga liebte ihn über Alles, mehr oder weniger, war der Bass sein Leben, abgesehen vom Frauen vögeln. Das war nur ein billiger Zeitvertreib, aber das hier... unbeschreiblich! Zumindest übte er fast die ganze Nacht durch, er war noch lange nicht perfekt, lehrte sich alles selber und das war wahrlich nicht einfach ohne Fehler dann spielen zu können. Somit vergaß er aber auch die Zeit und seine Probleme, welche sich ja geklärt hatten. Es wurde so gegen 2 Uhr in der Früh, als er das erste Mal wieder auf die Uhr schaute. Er hatte Shou etwas versprochen. "Ach Mist." grummelte er vor sich hin, gab sich noch zwei weitere Stunden, mittlerweile waren seine Fingerkuppen zwar schon von Hornhaut überzogen, aber dieses stundenlange Üben waren selbst sie nicht gewöhnt und begannen langsam aber sich zu bluten. Es war ihm egal, er hatte ein Ziel, dass musste mit allen Mitteln erreicht werden. Als die Uhr nur auf die halb 5 zuging und er in zwei Stunden hätte hoch gemusst, legte er den Bass beiseite, verkrümelte sich murmelnd in sein Bett und schlief sogar sofort ein. Im Gegensatz zu Shou schlief er diese zwei Stunden hervorragend, konnte sich nicht beklagen. Der Wecker, ja er hatte ihn tatsächlich noch gestellt, klingelte pünktlich. Was er doch nicht alles für Shou tat. Für niemand anderem hätte er sich sonst zu dieser Stunde aus dem wohlig warmen Bett gequält, sich ins Badezimmer geschleppt und auch hier Oh Wunder! Er holte sich heute Morgen keinen runter. Zu wenig Schlaf, zu frühe Zeit, da lief selbst bei ihm nichts. Essen gab es wie immer nicht, er schielte zur Uhr. Pünktlich! Wie kam das? Was machte Shou nur aus ihm? Nen Streber? Kaum zu glauben. So kam es auch, dass Saga das erste Mal seit Wochen pünktlich vor dem Schultor erschien. Die Krawatte hatte er sich nur offen um den hals gehängt, beim Hemd waren die ersten beiden Knöpfe offen, die Haare hatte er gegeelt, gestylt und sah seiner Meinung nach perfekt aus. Mit einem stolzen Grinsen im Gesicht, kam er auf denjenigen zu, welcher schon auf ihn gewartet hatte. Bei diesem ganzen Übermut, dachte er auch nicht mehr daran was am vorherigen Abend zwischen ihnen geschehen war. Saga war Meister im Verdrängen und vergessen. Gelernt von seiner Mum. "Ich bin Gott, oder? Ich bin pünktlich, Kleiner! Besser kann es nicht..." Doch da stockte er, verzog die Miene überlegend. Irgendwas war da doch nicht so, wie es sein sollte. Irgendetwas... seine Tasche. Die Schultasche, mit allem drin was er heute wahrscheinlich brauchen würde. "Vergessen." meinte er resignierend. Geschlagene 10 Minuten stand er da, an die Mauer gelehnt und immer noch gingen Scharen von Schülern an ihm vorbei. Bis dann endlich der Eine aufkreuzte, den er heute hatte sehen wollen - Saga. Langsam stieß sich der Blonde von der Mauer ab und ging ihm entgegen. "Oho, aber ich darf dich noch Saga nennen, nicht 'Gott'?", grinste Shou dann und blieb stehen. Sah an seinem Kumpel hinunter. Oh ja... Seine Tasche fehlte. "Du kannst Blöcke und Stifte von mir haben. Für die Bücher musst du dich melden...", seufzte er leise und lächelte dann schief. "Lass uns reingehen, Doppelstunde Japanisch sollte man nicht zu spät kommen.". Damit nahm der Blonde ohne ein weiteres Wort des Brünetten dessen Handgelenk und zog ihn mit sich hinein ins Schulgebäude und ließ ihn erst wieder kurz vor dem Klassenzimmer los. "Bleibst du heute bis zum Ende, oder haust du wieder ab...?", fragte Shou dann ebenso leise und ging in den Klassenraum, zu seinem Fensterplatz. Er hatte vorgehabt mit Saga später aufs Dach zu gehen und mit ihm noch mal zu reden... Super Start in den Schultag, schoss es Saga resignierend durch den Kopf. Da hatte man sich endlich mal dazu aufgerafft die Schule zu besuchen und dann passierte natürlich gerade ihm so ein Müll! Sicherlich konnte er sich die Schreibutensilien von Shou ausleihen, aber das gab nicht den Ärger. Wenn man an den Einzeltischen seine Bücher nicht dabei hatte, war man ziemlich am Arsch. Da fragte Shou dann auch noch, ob er den ganzen Tag bleiben würde. Bis 16 Uhr nachmittags. Zu seiner eigenen Überraschung nickte er auf diese Frage. Er musste seinen Freund regelrecht vergöttern, wenn er dies für ihn tat, oder Saga hatte einfach nur riesige Schuldgefühle. Das war wohl der wahre Grund. In der Klasse selber begrüßte sie kaum einer und wenn ging der Gruße nur an Shou. Saga hatte hier keine Freunde. Wer permanent fehlte und nicht flog, wurde schief angesehen und so ein Verhalten legte eben nur er an dieser Schule an den Tag. Total unauffällig. Ihn störte dies eher weniger. Die Menschen, welche er zum Leben benötigte, waren immer um ihn. Reichte vollkommen aus. Die üblichen Predigten der Lehrer über sein Verhalten, ließ Saga kommentarlos an sich vorbeirauschen, auch auf die unangenehme Kopfnuss vom Lehrer, weil er kurz eingenickt war, reagierte er nur mit einem Stinkfinger unter der sicheren Tischplatte. Die Zeit verging nicht! Vor Monaten schien dieser Schultag begonnen zu haben, dafür verflog die Mittagspause in zwei Sekunden. Wem er das zu verdanken hatte, als die Schulglocke das letzte Mal für heute läutete, war ihm ziemlich egal. Nur noch raus aus dem Gebäude bei dieser Hitze. Schnell schnappte er sich seinen Blazer, Tasche lag ja sicher Daheim, wollte gerade fröhlich und stolz auf sich selber den Klassenraum verlassen, als Shou ihn am Handgelenk berührte und darum bat, dass Saga noch für einen Moment mit auf das ruhige Dach kam. Dort sollte mittlerweile der Schatten die Macht ergriffen haben und auch dieses Mal willigte er auf die Bitte ein. Langsam marschierten sie fast synchron die Treppen hinauf und Saga atmete tief durch und streckte sich ausgiebig, als sie ihr Ziel erreicht hatten. Jetzt konnte er sich Gedanken darüber machen, was Shou von ihm wollte. "Der Herr wünschet von mir?" fragte er spaßig. Da auch Shou nicht viele Freunde hier hatte, bzw. gar keine und sich nur zwangsweise mit ihnen unterhielt. Tora war eine Klasse über ihm. Dass beide größtenteils ignoriert wurden, störte Shou ebenso wenig, wie es Saga zu stören schien. Obwohl er eigentlich schon in der großen Hofpause mit dem Brünetten hatte reden wollen, waren sie dieser Pause von Tora regelrecht umgerannt worden, er entschuldigte sich pausenlos für sein selbstgenanntes "Scheiß-verdammte-Saufverhalten seines egoistischen Selbst" und wollte einfach nicht die Klappe halten. Irgendwie freute es den Blonden, aber er hatte mehr und mehr ein Drücken in der Magengegend, je näher der letzte Glockenschlag kam - und eins war gewiss: Er würde kommen! Mit dem Nicken des Lehrers konnten sie sich erheben, und den Raum verlassen. "Saga... Kommst du noch mal mit hoch, bitte...?", fragte der Blonde leise, war froh, als Saga einwilligte - doch der Druck wurde nur noch größer. Auf dem Dach verzogen sie sich zu einer der schattigen Ecken, wo die viereckigen Blöcke standen, auf die man sich setzen konnte. "Saga... Ich weiß, das Thema ist eigentlich gegessen... Ich hab es ja selber gesagt.", meinte Shou und lächelte dabei schief. Er hatte das Thema schließlich als vergessen geltend gemacht. "Aber es lässt mich nicht los..", fuhr er fort und blickte auf den Boden. "Es lässt mich nicht los, was passiert wäre, wenn ich anders reagiert hätte. Ich weiß, du machst gerne deine Scherze darüber, das ich nicht mit Frauen schlafen will und auch kein Interesse daran zeige... Aber ... sei mal ehrlich...", Shou wurde immer leiser und dein klopfendes Herz immer unruhiger. Dennoch traute er sich generell nicht, Saga anzuschauen. So vollkommen schien Shou auch nicht mit seinem Anliegen rausrücken zu wollen. Doch Saga hatte Anstand genug seinen Freund für die richtigen Worte die entsprechend benötigte Zeit zu geben. Es tat nur weh, dass sein Freund erneut mit diesem Thema anfing, wo es doch seine Idee mit dem beiseite schieben gewesen war. Aber was sollte es schon ausmachen?! Man konnte Shou direkt ansehen, dass ihm das Sprechen nicht leicht viel, da konnte Saga ganz sicherlich den gleichen Schmerz erleiden. Die gestellte Frage verwirrte ihn. Was wollte er da genau wissen? Ob Saga weiter gemacht hätte? Seine ausgeprägten Triebe nicht unter Kontrolle halten konnte? Oder wollte er gar erfahren wie genau Saga sein Tun weitergeführt hätte, mit allen Einzelheiten. Er wusste darauf keine Antwort und blickte Shou eine ganze endlos scheinende Weile direkt in die Augen. Ehrlichkeit würde nichts schlimmer machen. "Ich bin mir nicht sicher, wie du das meinst. Ich meine..." Schon das zweite Mal in kürzester Zeit suchte er nach den richtigen Worten, stammelte unsicher vor sich hin. Das war ihm bisher zum Glück noch nicht passiert. "Wahrscheinlich einfach wie weit ich gegangen wäre, hm?" Saga war kein Feigling, mit welchem man nicht über Probleme sprechen konnte. Er lief diesen gerne davon, hatte man ihn aber erst einmal wieder eingefangen, wurde aus ihm ein aufrichtiger Mensch. Er führte seine Erklärung so ruhig, wie ihm nur möglich, weiter. "Ich kann darauf ehrlich keine Antwort geben. Mensch, ich war geil gestern Morgen, mir ging es richtig gut, die aufheizenden Sonnenstrahlen taten ihr übriges. Und dann weißt du ganz genau, dass ich mir immer darüber Gedanken mache, dass du auch endlich mal diese Wahnsinns erotischen Gefühle erleben solltest. Vielleicht nicht von mir." Er hob sogleich abwehrend die Hände. "Sag mal ehrlich Shou. Holst du dir ab und an auch mal einen runter? Ich meine, Erektionsprobleme hast du doch nicht?" Erneut sprachen sie, oder besser gesagt Saga tat dies, über dieses für seinen geliebten Shou so unangenehmes Thema. Aber sie waren eh bei diesem Gerede, da konnten sie es ohnehin endlich voll und ganz klären. Vielleicht ließe es sich dann mal komplett aus der Welt schaffen. Saga setzte sich neben ihn auf den recht kühlen Beton. Er wartete die Antwort schweigend ab, konnte rein gar nichts einschätzen wie Shou antworten würde, wenn überhaupt. Er sah die Enttäuschung in den Augen seines besten Freundes aufflimmern, als er das Thema wieder ansprach. Es tat ihm Leid, aber es ging nicht anders für Shou, er musste... wollte... musste es einfach wissen! Auch als Saga ihn dann anstarrte, blickte der Blonde weg, wollte sich keine Vorwürfe machen wollen - auch wenn er wusste, das er es sowie tun würde. Und die gewisse Strafe Gottes, der Tritt gegen das Schienenbein, oder die Grube, die er selbst gegraben hatte... Ach egal, jedenfalls kam der wahrscheinlich ungewollte Rückschlag gleich. Shou hasste dieses Thema. Saga hatte da viel mehr Erfahrung als er selbst und erzählte von Dingen, die Shou lieber nicht wissen wollte. Natürlich hatte er in Bio und Sexualkunde aufgepasst, er wusste Bescheid, über Verhütung, wie es ungefähr ging, ja er konnte sogar den Biologischen Ablauf runterrasseln. Aber dann das! ARGH! "Ich.. eh...", Shou sprach zu seinen Füßen, nicht zu Saga. Er wusste, was sein bester Freund wollte. Er wusste es, Himmel Herrgott noch mal! "Ja schon. Aber so selten wie es geht... Sonst kalte Dusche, andere Gedanken... Ich mach es nur, wenn es nicht anders geht...", murmelte der Blonde leise und verkrampfte die Hände an der Betonkante. //Beziehungsweise, wenn ich wieder solchen Stress mit meinen Eltern hatte, das ich mich früh nicht aus dem Zimmer traue...//. Damit schwieg der Blonde, hoffte nur, dass Saga nicht weiterfragen würde. Na gut, da musste Saga unweigerlich ehrlich sein. Das hatte er definitiv noch nie von Shou gehört, aber es war keinesfalls schlimm, sondern eher höchst interessant. Er lernte nun eine Seite an ihm kennen, die ihm leider bisher immer verborgen geblieben war. Er hatte das starke Gefühl, dass es von höchster Wichtigkeit war, da ruhig ranzugehen, Shou bloß nicht mit Worten und Fragen zu überfordern. "Hm, verstehe. Oder auch nicht. Weil ich kann es nicht nachvollziehen, warum dir das so peinlich ist. Magst du mir das sagen? Wir reden so oft über Sex und den Kram, du hörst immer nur zu. Das ist super! Versteh mich da nicht falsch. Aber warum hast du da so ein großes Problem mit? Wenn du geil bist... ähm heiß, wuschig, ach keine Ahnung." Ja ein wenig überforderte ihn das hier sicherlich auch. "Du weißt schon was ich meine. Dann ist es aber nicht peinlich wenn du dich anfasst. Ist doch schön, oder nicht? Du kommst dann und das ist...wow. Ist doch das Geilste der Welt!" Verdammt noch mal! Konnte Saga es nicht lassen? Er sah doch, dass es Shou nicht passte, es gefiel dem Blonden nicht, es war unangenehm, es ekelte ihn sogar an, darüber selbst reden zu müssen! Seine Eltern taten es nicht, seine Familie schon gar nicht, warum sollte er dann jetzt...? //Mensch, nicht mal Nao ist so verklemmt...// Shou versuchte es mit Schweigen, aber mit dem Blick seines besten Freundes im Nacken war das schwer. Er räusperte sich und schluckte schwer. Schüttelte dann den Kopf. "Nein, es ist nicht.. unangenehm... Aber ich muss... und will es auch nicht jeden Tag haben.", nuschelte er leise - es war eine Schwache Ausrede. In Wahrheit wusste er ja selbst nicht genau, warum er es so abschreckend fand. Es war einfach so, es war so und aus. Shou stand auf. "Ich glaub... ich noch was unten liegen gelassen...", murmelte er zum Betonklotz und machte Anstalten zu gehen. Es war immer wieder das Gleiche mit ihm und dabei hatte Saga gedacht, dass sie das Thema endlich mal zu den Akten legen konnten. War wohl nix. Und jetzt wollte Shou sich auch noch drücken. Es war seine Idee gewesen darüber erneut zu reden. "Warte!" Das mit dem Masturbieren war von Saga angesprochen und wahrscheinlich hatte er die Frage seines Freundes damit nicht beantwortet. "Was genau wolltest du denn wissen? Ob ich weiter gegangen wäre? Dir, nur weil ich geil war, deine Unschuld geraubt hätte? Keine Ahnung, aber ich glaube nicht. Ich bin nicht einmal bisexuell, ich kann mit Schwänzen nichts anfangen, solang es sich nicht um meinen Eigenen dreht. Vielleicht ein bisschen Fummeln und Küssen, weiß nicht." Saga wusste es wirklich nicht, denn als es soweit kam an diesem besagten Morgen, war er genauso geschockt gewesen wie Shou selber. Jetzt wo er darüber noch mal in Ruhe nachdachte... Er musste schmunzeln. "Es tut mir Leid." Ich will nur, dass du endlich deine Verklemmung da ablegst, dachte er sich im Hinterstübchen seines Kopfes. Doch er dachte da an Shou, welcher gerade selber meinte, dass es widerlich wäre, aber trotzdem schön. Da war der Knackpunkt. Shou wollte es, traute es sich nur nicht einzugestehen! "Bist du vielleicht schwul?" Fragen konnte nie schaden, doch stand er sofort darauf mit einem Grinsen im Gesicht auf. "Lass uns das ganze etwas lockerer sehen, okay? Und hau mir bloß nicht einfach ab. Diese besonderen Auftritte stehen nur mir zu." Wäre Saga nicht in der Position des Besten Freundes, wäre Shou wohl einskalt weitergegangen. Aber in diesem Sinne... "Leider" war Saga der beste Freund des Blonden. Somit blieb Shou stehen, drehte den Kopf leicht und hörte auf die eigentliche Antwort auf die erstgestellte Frage. Puh, also wenigstens wäre Saga schon mal NICHT fähig gewesen, ihn flachzulegen. Wenigstens ein Punkt, der ins Positive führte. Mit der Entschuldigung drehte sich Shou um und sah zu dem Brünetten, endlich mal wieder, nach schier einer halben Ewigkeit. "Bitte was? Ob ich...?", der Blonde blinzelte verdattert. Ob er schwul war? Nur weil er sich keinen runterholen wollte, und das täglich? Was war das denn für ne verkorkste Kombinatorik? Shou war so verwirrt über diese Frage, dass er sich glatt wieder neben Saga fallen ließ und diesen ansah, wie den Weihnachtsmann persönlich. "Ja, klar schon... Aber warum.. Schwul? Ich schau weder Frauen noch Männern hinterher... Ich bin nix, nicht mal bi oder so. Ich bin wohl ein Niemand. So kann man es sagen." Zum Glück blieb Shou und rannte nicht einfach weg, ohne das Saga einen triftigen Grund darin gesehen hätte. Er hörte ihm aufmerksam zu, Shou gab immer das Gleiche von sich, diese Sätze kannte er schon in und auswendig. "Hm... gehen wir heute Abend was zusammen trinken?" Er sah ihn fragend an, Shou konnte nicht nein sagen. "Ich komm kurz mit zu dir, verklickere deinen Eltern, dass wir ne Menge Hausaufgaben aufhaben, du bei mir pennst und wir beiden Hübschen machen uns einen schönen Abend gemeinsam. Und ja ich weiß was du jetzt darüber denkst und ja ich streite nicht ab, dass ich dir versuchen werde ein Weib an die Seite zu holen. Nur für eine Nacht. Kein Sex!" Überfordern wollte er ihn auch nicht. "Nur küssen. Das reicht für den Anfang." Als wenn Saga das nicht schon viel zu häufig versucht hätte. Aber er war einer, der nie aufgab. "Oder..." Seine Finger legte er unter Shous Kinn, zwang ihn regelrecht ihn anzusehen. Ein Lächeln sollte ihn aufmuntern. "...willst du, dass ich dir deinen ersten Kuss stehle?" Saga konnte sich nicht zu hundert Prozent sicher sein, dass Shou nicht schwul, bisexuell oder sonst was war. Musste man selber rausfinden. "Ansonsten hauen wir hier ab und lassen die Nacht zum Tag werden!" Ja und? Dann wiederholte sich Shou halt! Wenn Saga es einfach nicht verstehen wollte!? Es war doch immer wieder die selbe Diskussion. Letztlich endete es normalerweise immer so, das Shou abblockte und sie eine Weile schwiegen und dann ein anderes Thema anfingen. Aber nun...? Tatsächlich konnte Shou nicht nein sagen, auf Sagas Frage hin. Er nickte nur und seufzte. Sah auf seine Hose hinunter. "Saga, das mit meinen Eltern kläre ich selber... Wäre ungünstig, wenn du das machst, ja? Frag einfach nicht, ich mach das und du wartest draußen, während ich meine Sachen hole. Und...", nun war der Blonde wirklich aus der Bahn geworfen. Saga wollte kuppeln?!! "Und wenn ich das Weib ... eh, die Frau, nicht toll finde, wenn ich mich total bekloppt anstelle?", murmelte Shou, sah Saga nun gezwungen an, ging nicht auf seine Frage mit dem Kuss ein - er wusste einfach, das der Brünette ... Na ja, halt. Er wusste eben nicht! Dennoch schwieg Shou darauf hin, schluckte nur und nickte dann erneut. "Gut, lass uns gehen...", nuschelte er und entwand sich dem Griff Sagas. "Beeilen wir uns lieber... Muss mich doch noch... bei dir einquartieren...", damit grinste er leicht schief und erhob sich. "Du wirst dich nicht bekloppt anstellen! Das weiß ich, weil du bei mir sein wirst! Okay Spaß beiseite." Man musste es nicht immer hoffnungslos übertreiben. "Wenn dir die eine nicht gefällt, suchen wir die Nächste." Ab und an hatte Saga sogar schon mit dem Gedanken gespielt, Shou eine Professionelle vor die Nase zu setzen, aber er mochte seinen besten Freund für so eine Aktion viel zu gerne. Würde Shou dies jemals rausbekommen, wäre dies sicherlich eine Sache, die er ihm nie wieder verzeihen würde. "Mach dir da nicht so einen Kopf. Es gibt auch junge hübsche Dinger, die genau auf dich fliegen." Und mit dieser guten Stimmung im Gepäck machten sie sich schnell auf den Weg zu Shou. Warum Saga nicht mit seinen Eltern quatschen durfte, verstand er nicht, aber das war ihm relativ egal, solange er mit Shou den Abend von hier weg durfte. Er lehnte sich an die kalte Hauswand. "Ich warte." meinte er noch bevor er Shou im Haus verschwinden sah. Manchmal hatten seine Eltern die Angewohnheit ein bisschen zu streng zu sein und so konnte Saga nicht einschätzen ob es ihnen an diesem Abend gelingen würde, ihren Plan in die Tat umzusetzen. Er wartet gespannt, hatte aber vollstes Vertrauen in ihn. Okay, Wegwerfprinzip: Nimm die Nächste, wenn die Erste gar nicht geht. DAS klang nach Saga, aber wie! Shou ahnte ja nicht, was Saga noch so vorhaben könnte, bzw. vorgehabt hatte somit war es ihm grade egal, Hauptsache sie kamen hier weg. Mit der Schultasche und Saga im Schlepptau machten sie sich auf en Weg. Um die Uhrzeit dürfte zumindest seine Mutter schon zu Hause sein. "Bis gleich... Daumedrücken..", murrte Shou zu Saga, verdrehte leicht die Augen und ging ins Haus. Der Fernseher war aus und das Radio lief. Aus der Küche kam ihm ein wohlduftender Geruch entgegen. "Mum?", rief Shou, während er sich noch die Schuhe auszog. "Ja, Shou, bist du wieder da?", kam es zurück und seine Mutter streckte den Kopf in den Flur. Ihr Sohn kam auf die zu, gab ihr den üblichen Kuss auf die Wange - der Streit war schon wieder vergessen, solange bis der Vater den Fleck auf dem Teppich wieder entdecken würde. "Mum, ich hab ne Bitte. Wir haben heute voll viele Hausaufgaben bekommen und Saga hat mich gefragt, ob ich ihm nicht helfen kann, weil er in dem einen Fach auf Kippe steht. Dazu soll ich bei ihm pennen, damit er es auch versteht.", log der Blonde und sah seine Mutter bittend an. Diese legte den Kopf überlegend schief und nickte dann lächelnd. "Du ist ja lieb, ihm helfen zu wollen. Solange er nicht hier übernachtet, kein Problem, du weißt ja!", sie hob den Finger und schwang ihn vor Shous Nase herum. "Dann pack dein Zeug und husch!". Dankbar, das seine Mum noch nicht mit seinem Dad diskutiert hatte, rannte er hoch, stopfte Schlafanzug, Wechselsachen, Zahnbürste, Tarnbücher und Tarnhefter in eine kleine Tragetasche, zog sich schnell eine Jeans und ein dunkelrotes Shirt mit Aufschrift an und ging wieder hinunter. "Also dann. Sag Dad schönen Gruß. Tschau!". Damit lief Shou hinaus, mit anderen Schuhen, zu Saga und hob den Daumen. "Chaka!" Zufrieden grinste er vor sich hin. "Hatte nicht daran gezweifelt, dass du’s schaffen würdest!" Er musste Shou immerhin ein bisschen für den Abend aufmuntern, ihm Mut zusprechen, damit er das überwältigen konnte und endlich seinen ersten Kuss bekommen würde. Zuerst verschwanden sie tatsächlich noch zu Saga, ließen Shous unnötige Tasche dort, stylten sich gegenseitig die Haare, schminkten sich ein wenig, aber nicht zu übertrieben. Trotz alledem legte Saga viel Wert auf Natürlichkeit. "Willst du noch was von mir anziehen? Oder magst du so gehen?" Sein Freund sah in seinen Alltagsklamotten weiß Gott nicht schlecht aus, aber man könnte mehr aus ihm rausholen, wenn Shou es zuließ, dass man ihn in ausgefallenere Kleidung steckte. Saga selber trug ein sehr körperbetontes, schwarzes Samtoberteil und eine eng anliegende schwarze Jeans dazu. Für seinen Geschmack perfekt und für den Geschmack der Weiber dort sicherlich auch. Nur noch die Antwort von Shou fehlte. Ansonsten könnten sie sich sofort auf den Weg machen, die Bar lag nicht weit von hier entfernt. Regelrecht ein Katzensprung. Der Weg bis zu Saga war auch nicht weit von Shous Haus. Einige Straßen entlang und dann um die Kurve und sie standen in der etwas abgelegeneren Siedlung, wo die Häuser zwar kleiner, aber nicht weniger prunkvoller waren. Von Sagas Abendplanung war der Blonde zwar imme rnoch nicht wirklich überzeugt, aber er ließ sich die Haare stylen, half Saga dabei und besah sich seinen Kumpel dann musternd. "Also, ich weiß jedenfalls, warum die Weiber auf dich abfahren~", gab er grinsend als Kommentar und hob den Daumen, erneut wie vor seinem eigenen Haus schon mal. Dann blickte er an sich hinab. "Na ja... Ich mag das schon, aber wenn du meinst, du hast was, was mir besser steht..?", er schaute Saga fragend an - und hoffte, das Saga nicht seine Visual Kei Fantasien an ihm ausleben würde. "T-Shirts sind nicht unbedingt extrem sexy." meinte Saga schnell. "Die Hose ist nett, aber doch nicht zum Weggehen, da muss es unbedingt ausgeflippter oder erotischer sein. Da du meine bauchfreien Sachen nicht unbedingt bevorzugst..." Saga kramte nicht lange in seinem unaufgeräumten Kleiderschrank. "...empfehle ich dir ein einfaches weißes Hemd, natürlich die ersten drei Knöpfe offen! Und eine zerrissene Jeans, da deine Mum uns sicherlich umbringen würde, wenn wir deine ein wenig bearbeiten." Er reichte Beides Shou, es sollte ihm passen. Hemden und Jeans sahen immer gut aus egal ob zu groß oder zu klein. So bekam Shou seinen Willen, nicht zu peinlich auf die Straße zu müssen und Saga bekam seinen, in dem sein Freund erotischer wirkte. Es war um Gottes Willen nicht so, dass Shou kein Sexappeal hatte! Er musste es nur öfters zeigen, dann würden die Frauen von ganz alleine auf ihn fliegen. Dieser zog es diesmal sogar ohne Murren an, worüber Saga sehr froh war. Er bemerkte richtig, dass der Ältere heute Abend loslegen wollte, es nicht mehr vor sich hinschieben würde. Saga sagte ihm, dass er in den Klamotten umwerfend sexy aussah, wollte ihn dringend aufmuntern und noch mehr motivieren. Beide verließen schnurstracks das Haus und waren fünf Minuten später, bei der besagten Bar angekommen. Von draußen konnte man die laute Musik hören, es wurde hier ausschließlich Rock und Metal gespielt. Zu der Musik waren die Weiber immer passen gekleidet. Knappe Röcke, enge Korsagen, freizügige Dekoltees. Er liebte diese Gegend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)