Family von Snaked_Lows (Reita x Ruki [Cousin x Cousin]) ================================================================================ Kapitel 1: One -------------- Family Kapitel 1 ~Krank ist jeder...nur jeder auf eine andere Art und Weise~ Jeder der glaubt, er wohne in einer absoluten Kleinstadt, der hat mich noch nicht besucht. Ich wohne in keiner Kleinstadt, sondern in einem 100 Mann großen Dorf und wenn ich ehrlich bin, hat mich das nie gestört. Warum auch? Ich kannte es ja nicht anders. Jeder der einen Fuß in unser Dorf setzt, merkt dass es hier anders ist, als in jeder Großstadt. Traditioneller eben. Und bis zu einem gewissen Zeitpunkt war ich fest davon überzeugt, dass mein Leben so aussehen würde, wie das meiner Eltern. Schule – Job – Familie. Alles in der Rheinfolge. Doch dass gerade meine Familie mir einen Strich durch die Rechnung machen würde, hätte ich nie gedacht. Die Familie ist das Wichtigste was es gibt. Zumindest für mich. Aus diesem Grund freute ich mich auch auf den Besuch meiner Tante und ihres Sohnes von Außerhalb. Es war selten dass sie uns besuchen kamen, weil sie wirklich sehr weit weg wohnten. An den letzten Besuch konnte ich mich schon gar nicht mehr erinnern. Auch die Erinnerungen an meinen Cousin waren so gut, wie nicht vorhanden. Deswegen freute ich mich umso mehr auf seinen Besuch. Vor allem, da sie auch noch bei uns übernachten würden. Ich hatte mir schon alles richtig schön ausgemalt. Allein deswegen hätte ich schon wissen müssen, dass es anders kommen würde, als gedacht. „Takanori!“, schrie meine Mutter plötzlich durchs Haus. Ich stürmte aus meinem Zimmer Richtung Küche, meine Mutter backte gerade einen Kuchen für unseren Besuch. „Ja was ist?“, fragte ich und begutachtete den Kuchen im Backofen. „Ist dein Zimmer fertig aufgeräumt?“, wollte sie wissen. „Ja klar. Hab schon ein Futon dazu gelegt“, antwortete ich lächelnd. „Das ist gut Schatz. Dann kannst du schon mal den Tisch draußen decken. Akira hat gerade angerufen. Allzu lange werden die beiden wohl auch nicht mehr brauchen“. Ich nickte und deckte den Tisch draußen. Wir besaßen einen kleinen, traditionell japanischen Garten. Nichts besonderes, aber für solche Angelegtheiten perfekt. Als ich damit fertig war, ging ich noch eine Runde mit unserem Hund. Unterwegs fragte ich mich ununterbrochen, wie mein Cousin wohl so sein würde. Schließlich konnte ich mich gar nicht an ihn erinnern. Das einzige, was ich von ihm wusste, war sein Name und dass er knapp ein Jahr älter als ich war. Und das war es auch schon. Die gemeinsamen Fotos von uns die es gab, waren so alt dass ich mich selbst nicht erkennen konnte, geschweige denn eine andere Person. Aber ich war mir sicher, dass er nett war. Da kann man mal sehen, wie naiv ich bin. Je näher ich unserem Haus kam, desto nervöser wurde ich irgendwie. Da noch kein Auto vor unserer Tür stand, konnten Akira und seine Mutter noch nicht da sein. Während sich Sabu-chan in den Garten legte, half ich meiner Mutter bei den letzten Vorbereitungen. Als sie gerade den Kuchen in den Garten brachte, klingelte es an der Haustür. Mit klopfendem Herzen öffnete ich die Tür. Und bevor ich irgendetwas zur Begrüßung sagen konnte, klappte mir die Kinnlade auf den Boden. Vor mir stand...es konnte nur Akira sein. Aber er war...ja, wie soll ich sagen...anders, als ich ihn mir vorgestellt habe. Vor mir stand ein Junge, fast einen Kopf größer als ich, wobei das auch nicht schwer war, fast komplett in Schwarz gekleidet, dazu kam, dass seine Klamotten mehr Ketten und Nieten aufwiesen als sonst was und vor allem hatte er ein Band im Gesicht. Ich wusste ganz ehrlich nicht, wo ich hinschauen bzw. nicht hinschauen sollte. „Ähm...ich“, ich bekam kein einziges Wort raus und wie ich feststellen musste, starrte ich immer noch seine verdeckte Nase an. „Da seid ihr ja. Kommt rein. Wo ist deine Mutter?“, bei der Stimme meiner Mutter so plötzlich hinter mir, schreckte ich kurz auf, „ich hoffe ihr hattet eine angenehme Fahrt“. „Joa es ging. Ein Stau wegen eines Unfalls. Aber ansonsten war nichts. Sie holt gerade ihre Tasche aus dem Kofferraum“, antwortete Akira und schulterte seine Tasche neu. Bei der tiefe seiner Stimme bekam ich unweigerlich eine Gänsehaut. „Takanori, bring doch schon mal Akiras Tasche in dein Zimmer“, sagte meine Mutter zu mir. Unsicher schaute ich zu Akira hoch. „Ich kann das auch eben machen“, sagte dieser zu meiner Mutter gewandt. „Ach Quatsch, lass Takanori das eben machen“. Genau, lass mich das machen. Falls sie noch was wünschen, nur mit dem Glöckchen läuten... Ehe ich mich versah, hatte mir Akira seine Tasche zugeworfen. Das Teil war fast so groß und mindestens so schwer, wie ich. Was hatte der denn bitte schön alles dabei? Mies gelaunt schleppte ich Akiras Tasche in mein Zimmer. Meine Vorfreude war fast vollkommen verflogen. Nervöser als zuvor lief ich langsam in den Garten. Nicht, dass ich Angst vor meinem Cousin hatte...aber irgendwo war er mir schon leicht suspekt. Im Garten angekommen fiel mir direkt meine Tante um den Hals. Erschrocken quiekte ich auf. „Taka. Lass dich knuddeln, mein Kleiner“, meinte sie freudig. Im Hintergrund konnte ich Akira grinsen sehen. Lachte der mich etwa gerade aus? Je länger ich ihn kannte, desto unsympathischer wurde er mir. „Du wirst dich wahrscheinlich nicht mehr an ihn erinnern können, aber das ist Akira“, meinte sie, nachdem sie mich wieder freigelassen hatte, zu meinen Cousin gerichtet. Jetzt, wo er quasi direkt vor mir stand, kam er mir noch viel größer vor. „Hi...Ich bin Takanori“, sagte ich leise und schaute ihn mit großen Augen an. Ich kam mir so lächerlich vor in meinen einfachen Klamotten. Ich wusste nicht genau, wie typische Rockstars aussahen, aber ich konnte mir gut vorstellen, dass sie Ähnlichkeit mit Akira hatten. Er schaute mich einen Moment merkwürdig an, ehe er „Reita“ sagte. Ich starrte ihn kurz an. Wie‚ Reita’? Seine Mutter seufzte. „Ich weiß immer noch nicht, was du gegen deinen Namen hast Schatz“. Akira, oder besser gesagt ‚Reita’, verdrehte kurz die Augen. Schnell nahm ich gegenüber von meinem Cousin am Gartentisch Platz. Aus irgendeinem Grund wollte ich nicht neben ihm sitzen. Ich glaubte zwar nicht daran, dass er versuchen würde mich mit seiner Kuchengabel zu erstechen, aber man konnte ja nie wissen. Das Kuchenessen verlief recht langweilig. Zumindest für mich und für Akira wohl auch. Unsere Eltern schienen sich jedoch prächtig zu amüsieren. Wie kann man nur so von der ‚Guten alten Zeit’ fasziniert sein? Nachdem ich mich auf Grund von mangelndem Hunger auch nicht mehr mit Kuchen beschäftigen konnte, begann ich wieder unbewusst Akira anzustarren. Erst als er mir fest in die Augen schaute, bemerkte ich peinlich gerührt, was ich die letzten Minuten gemacht hatte. Zum Glück befreite mich meine Mutter unbewusst aus dieser peinlichen Situation. „Schatz, zeig doch Reita schon einmal dein Zimmer. Für euch ist das hier ja nicht besonders interessant“. Ich nickte nur und stand auf. Akira folgte mir stillschweigend. Etwas unsicher stand ich wenig später mit meinem Cousin, dessen Anwesenheit mich immer noch nervös machte, in meinem Zimmer. „Ähm...ja...“, stammelte ich, „...wenn du willst kann ich dir ein Fach in meinem Schrank frei räumen“. „Brauch ich nicht“, sagte er nur knapp und schaute sich weiterhin in meinem Zimmer um. Sein Blick blieb an unseren Futons hängen. Da mein Zimmer recht klein war, hatte ich es gerade so geschafft, zwei Futons nebeneinander zu quetschen. „Ähm...mein Zimmer ist sehr klein...deswegen“, versuchte ich zu erklären, wurde jedoch von Akira unterbrochen. „Passt schon“. Mittlerweile durchforstete er meine CD’s, ungefragt wohl bemerkt. „Ist das alles was du da hast?“, fragte er leicht spöttisch. Ich konnte darauf nur nicken. Ich setzte mich auf meinen Futon, damit ich nicht weiter mitten im Raum stehen musste. Akira beäugte derweil mein komplettes Zimmer. Es hätte mich nicht verwundert, wenn er auch noch in meinem Kleiderschrank geschaut hätte. „Ist es bei dir immer so schrecklich aufgeräumt?“, wollte er zwischendurch wissen. „Ja...eigentlich schon“, antwortete ich kleinlaut. Aus seinen Hosentaschen zog er sein Handy, an dem diverse Dinge hingen, die ich nicht identifizierten konnte und sein Portmonee, welches er neben mich schmiss. Nicht dass ich neugierig war, aber weil sein Portmonee, welches oh Wunder, ebenfalls schwarz war, stachen mir die bunten Purikura Bilder stark ins Auge. Was konnte ich dafür, dass das Teil sich dazu entschlossen hatte sich zu öffnen? „Darf ich?“, fragte ich und deutete auf die Bilder. Akira nickte nur, während ich vorsichtig die Purikura aus dem Folienteil des Portmonees nahm. Insgesamt waren es nur zwei Bilder, die beide Akira zeigten und...seine Freundin? Musste ja schon. Auf dem ersten Bild zeigte sie ihm Hasenohren und auf dem zweiten küsste sie ihn auf die Wange. „Bist du das mit deiner Freundin?“, fragte ich und lief, als ich bemerkte was ich soeben gefragt hatte, rot an. Akira schaute mich fragend an und ich deutete auf die Bilder. „Nein“, sagte er, ehe er anfing zu lachen. Wenn Akira lachte, wirkte er gar nicht mehr so angst einflößend sondern eher...normal. „Das bin ich mit meinem besten Freund“, sagte er und lachte immer noch ein wenig. Ich starrte das Bild an. Freund? Nicht Freundin? „Oh...ich...tut mir Leid...ich...ähm...dachte nur...also...ich“, stotterte ich. Gott war das peinlich. „Brauch es dir nicht. Bist nicht der Erste, der Uruha für ne Frau hält“, sagte Akira und tippte weiterhin auf seinem Handy rum, „im gewissen Sinne ist er ja auch eine“. Ich hatte keine Ahnung was er damit meinte, aber irgendwas sagte mir, dass es besser wäre, wenn ich es nicht wusste. „Boar fuck ey“, fluchte Akira plötzlich, sodass ich zusammen zuckte, „gibt es hier bei euch keinen Handyempfang oder was soll der Scheiß?“. Wenn er so weiter auf die Tasten drückte, würde es mich nicht wundern, wenn er das Teil zerquetschte. „Nein haben wir hier nicht“, antwortete ich leise. Mein Cousin seufzte und rückte sein...ja, was war das eigentlich genau?...ein Nasengips?...zurecht. Das interessierte mich jetzt schon irgendwie. Einen Grund wird das Teil ja sicherlich haben. „Ähmm...Akira?“, fragte ich. „Reita“ „Was?“ „Reita, nicht Akira“ „Aso...Tschuldigung...also...Reita...ähm“, stotterte ich schon wieder. „Spuck’s aus!“, meinte er leicht genervt. „Trägst du das Teil wegen deiner Nase in deinem Gesicht?“, fragte ich so schnell, dass ich mir nicht sicher war, ob Reita mich überhaupt verstanden hatte. „Nicht wegen der Nase“, meinte er nur leise und packte sein Handy wieder weg. „Warum dann?“, wollte ich wissen. „Ist unwichtig“, antwortete Reita. Anscheint war es ihm unangenehm, darüber zu sprechen, weswegen ich auch nicht weiter nachfragte. Außerdem war ich mir nicht sicher, ob er mich nicht vielleicht doch mit seinem Handy hätte erschlagen können. Danach entstand eine unangenehme Stille. „Was...sind deine Hobbys?“, fragte ich irgendwann, weil ich diese Stille nicht mehr aushielt. „Bass spielen“, kam es knapp zurück. „Cool. Bist du gut?“, wollte ich direkt wissen. Ich mochte Musik, auch wenn ich selbst leider kein Instrument spielen konnte. „Ja bin ich“, antwortete Reita ohne zu überlegen. Selbstbewusstsein hatte er eindeutig. „Ich spiel in einer Band“, sagte er nach einer weiteren Pause, „Uruha ist dort Gitarrist. Wir sind insgesamt zu viert...bis vor kurzem waren wir noch zu fünft. Jetzt fehlt uns der Sänger“. Ich hatte Reita noch nie einen so langen Satz sprechen hören. „Warum habt ihr keinen Sänger mehr?“, wollte ich wissen. „Ist ne lange Geschichte“, antwortete Reita wieder knapp. Ich wollte gerade antworten, dass wir ja jede Menge Zeit hatten, als es an meiner Zimmertür klopfte. Meine Mutter steckte den Kopf durch die Tür. „Wir wollen ein wenig spazieren gehen. Wollt ihr mit?“. Ich schaute fragend zu Reita, welcher nur mit den Achseln zuckte. „Ja okay. Wir kommen mit“, antwortete ich für uns zwei und erhob mich von meinem Futon. Aus irgendeinem Grund wollte ich es vermeiden, mit Reita alleine zu sein. Unsere Eltern liefen voran. Reita und ich hinterher. Keiner von uns sprach ein Wort. Obwohl er ein gutes Stück vor mir her lief, konnte ich seine Musik bis zu mir hin hören. Mein Blick wanderte von seinen Kopfhörern über seine Schultern und Arme. Neben ihm musste ich noch schwächlicher aussehen, als ich es eh schon tat. Ob die Oberarme vom Bassspielen kamen? Wahrscheinlich stemmte er nebenbei noch Gewichte oder andere schwere Gegenstände. Obwohl er muskulös war, sah er keineswegs unnatürlich aus. Aber vielleicht lag das auch an seinen Klamotten. Den ganzen Spaziergang lang über musterte ich Reita unbewusst, ohne zu wissen, dass es ihm im Gegensatz zu mir aufgefallen war... TBC. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)